4. Symphoniekonzert - Staatskapelle Dresden
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Maurice Ravel<br />
* 7. März 1875 in Ciboure (Südfrankreich)<br />
† 28. Dezember 1937 in Paris<br />
Musik von urbaner eleganz<br />
Ravels Klavierkonzert in G-Dur<br />
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur<br />
1. Allegramente<br />
2. Adagio assai<br />
3. Presto<br />
entstanden<br />
Besetzung<br />
zwischen Sommer 1929<br />
Klavier solo, Piccolo, Flöte, Oboe,<br />
und November 1931<br />
Englischhorn, 2 Klarinetten,<br />
2 Fagotte, 2 Hörner, Trompete,<br />
gewidmet<br />
Posaune, Pauken, Schlagzeug,<br />
der befreundeten Pianistin<br />
Harfe, Streicher<br />
Marguerite Long (1874-1966)<br />
V er l ag<br />
uraufgeführt<br />
Durand, Paris<br />
am 1<strong>4.</strong> Januar 1932 in der Salle<br />
Pleyel in Paris (Solistin: Marguerite<br />
Long, Orchestre Lamoureux, ca. 22 Minuten<br />
Dauer<br />
Dirigent: Maurice Ravel)<br />
M<br />
aurice Ravels Klaviermusik entstand zum größten Teil in<br />
den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. In der Folgezeit, den<br />
1920er Jahren, begann der Ruhm des Komponisten weltweit<br />
auszustrahlen und auf zahlreichen Tourneen, deren<br />
Höhepunkt 1928 eine viermonatige Konzertreise durch die<br />
Vereinigten Staaten war, reifte in Ravel der Plan, etwas gänzlich Neues für<br />
Klavier zu schreiben. Es sollte ein Klavierkonzert werden, als Novität für eine<br />
Tournee, die das gigantische Reisepensum seines USA-Aufenthaltes noch<br />
übertreffen sollte: Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien hatte er im<br />
Visier. Um das noch gar nicht begonnene Klavierkonzert stritten sich schon<br />
die möglichen Auftraggeber, Serge Koussewitzky beispielsweise wollte es<br />
für das Jubiläum seines Boston Symphony Orchestra 1931 reservieren. Aber<br />
Ravel war vorsichtig. Er wollte das Stück für seine Zwecke frei zur Verfügung<br />
haben, und er brauchte Zeit, wollte keinen Termindruck. Trotzdem nahm<br />
er während der Arbeit an dem Konzert noch den Auftrag für ein zweites<br />
Klavierkonzert an, das Konzert für die linke Hand allein, das der einarmige<br />
österreichische Pianist Paul Wittgenstein bei Ravel bestellt hatte. Für Ravel<br />
war es eine inspirierende Herausforderung, an diesem Paar von Konzerten<br />
zu arbeiten. Das linkshändige Konzert verlangte den virtuosen Bluff einer<br />
trickreichen Schreibweise, um über die beschränkten Möglichkeiten hinwegzutäuschen,<br />
in dem anderen Konzert hingegen konnte er sich eine raffinierte<br />
Einfachheit leisten, die Herausforderungen ganz anderer Art stellt.<br />
Aus der geplanten Welttournee wurde nichts, aber als Ravel die<br />
1929 begonnene Komposition 1931 beendet hatte, ging er nach der Pariser<br />
Uraufführung am 1<strong>4.</strong> Januar 1932 als Dirigent zusammen mit der Pianistin<br />
Marguerite Long auf eine ausgedehnte Europa-Tournee. Als beide schon Paris<br />
verlassen hatten, mussten Ravels Lackschuhe per Post hinterhergeschickt<br />
werden, die er in Paris vergessen hatte. Von seiner sprichwörtlichen Vergesslichkeit<br />
berichtete Marguerite Long später in vielen witzigen Episoden, so<br />
auch von dem beinahe verpassten Dinner beim rumänischen König: »Es war<br />
in Bukarest, wo die Zerstreutheit meines Begleiters uns in die erste wirklich<br />
ernste Verlegenheit brachte. Wir waren beide zum Essen eingeladen, Ravel<br />
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