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Wasserknappheit Falsche Medizin Kulturhauptstadt Amerikas 2010

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Stadt mit wechselhafter Geschichte<br />

Santo Domingo, Wiege <strong>Amerikas</strong> / Schöne hässliche Millionenmetropole am Río Ozama<br />

Die älteste Kathedrale <strong>Amerikas</strong>: La<br />

Basílica Menor de la Virgen de La<br />

Anunciación mit Kolumbusdenkmal.<br />

Nach Asunción, der Hauptstadt Paraguays,<br />

im Jahr 2009 darf sich dieses Jahr die<br />

dominikanische Hauptstadt Santo Domingo<br />

de Guzmán, so der komplette Name, mit<br />

dem Titel “<strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>Amerikas</strong>”<br />

schmücken.<br />

Das Internationale Büro der Kulturhauptstädte,<br />

eine nichtstaatliche Organisation mit<br />

Sitz in Barcelona, Spanien, wählte Santo<br />

Domingo wegen der geschichtlichen Bedeutung<br />

für die Neue Welt.<br />

Nach zwei vergeblichen Versuchen der<br />

spanischen Entdecker, auf dem neu entdeckten<br />

Kontinent Fuß zu fassen (siehe “LA<br />

PLAYA” Nr. 7), gelang der dritte Versuch.<br />

Zwar nicht auf Anhieb, denn die erste Siedlung<br />

“La Nueva Isabela” auf dem östlichen<br />

Flussufer des Río Ozama misslang ebenfalls.<br />

Nach der Zerstörung durch einen Hurrikan<br />

und einer Ameisenplage wurde die endgültige<br />

Siedlung im Jahr 1502 auf die andere<br />

Seite der Flussmündung des Río Ozama<br />

verlegt und in Santo Domingo umbenannt.<br />

Hier machten die Spanier dann endlich<br />

Nägel mit Köpfen. Man plante die Stadt im<br />

Sinne einer Idealstadt der Reanissance, mit<br />

rechtwinklig angelegten Straßen und einem<br />

zentral gelegenen Platz, der Plaza de Armas<br />

oder Plaza Mayor. Dieser Grundriss wurde<br />

für die meisten Stadtgründungen in ganz<br />

Lateinamerika.übernommen.<br />

Neben der ältesten Kirche <strong>Amerikas</strong> stehen<br />

in Santo Domingo außerdem das älteste<br />

Fort an der Flussmündung des Río Ozama<br />

sowie die älteste Universität <strong>Amerikas</strong>.<br />

Santo Domingo war in<br />

den Zeiten der Entdeckungen<br />

und Eroberungen<br />

der spanischen<br />

Konquistadoren<br />

der Ausgangspunkt,<br />

wie für Ponce de León, der Puerto<br />

Rico entdeckte, oder Hernán Cortés, der<br />

Schlächter und Vernichter der Indianerkulturen<br />

Mexikos, aber heute noch spanischer<br />

Nationalheld.<br />

Aber auch kriegerische Auseinandersetzungen<br />

suchten die Stadt und ihre Bevölkerung<br />

immer wieder heim, so die Piraten unter<br />

Francis Drake oder die Franzosen und Haitianer.<br />

Auch die Amerikaner besetzten<br />

Santo Domingo in den 60er Jahren. 1930<br />

wurde ein Großteil der Stadt, mit Ausnahme<br />

der Ciudad Colonial, von einem Hurrikan<br />

zerstört. Der damalige Diktator Rafael Trujillo<br />

ließ sie wieder aufbauen und nannte sie<br />

in Ciudad Trujillo um. Nachdem er 1961<br />

ermordet wurde, nannte man die Stadt<br />

wieder um in Santo Domingo de Guzmán.<br />

Heute leben im Ballungsraum der Hauptstadt<br />

mehr als drei Millionen Menschen,<br />

rund ein Drittel der Geamtbevölkerung der<br />

Dominikanischen Republik, auf einer Gesamtfläche<br />

von 80 Quadratkilometern.<br />

Heute können in der Ciudad Colonial, der<br />

Altstadt von Santo Domingo, noch viele der<br />

spanischen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert<br />

besichtigt werden. Im Jahr 1990<br />

wurde die Ciudad Colonial zum Weltkulturerbe<br />

der Menschheit erklärt.<br />

Antike Karte von Santo Domingo.<br />

Luftaufnahme der Hauptstadt. In der Mitte<br />

der Parque de la Independencia.<br />

Santo Domingo, die Haupstadt an der<br />

Karibikküste, ist das Herz der Dominikanischen<br />

Republik. Neben Geschäftsvierteln<br />

mit großen Kaufhäusern, mondänen<br />

Villenvierteln, Hochhäusern und staugeplagten<br />

Avenidas gibt es auch erschütternd<br />

arme Viertel, vor allem an den Flussufern,<br />

wo man sich als Außenstehender besser<br />

nicht hintraut. Der größte Flughafen sowie<br />

der größte Hafen des Landes befinden sich<br />

ebenfalls in der Nähe von Santo Domingo.<br />

In der Stadt sind 18 Universitäten und fünf<br />

Techniche Institute vertreten.<br />

Aus Anlass der Ernennung zur <strong>Kulturhauptstadt</strong><br />

<strong>Amerikas</strong> <strong>2010</strong> sind in der Stadt<br />

im Lauf des Jahres circa 600 kulturelle<br />

Veranstaltungen geplant. Hervorgehoben<br />

werden von Kulturminister José Rafael Lantigua<br />

der Große Karnevalsumzug, das II.<br />

Nationale Theaterfestival oder die Buchmesse.<br />

“Jeder Monat wird unter einem<br />

bestimmten Motto stehen.” Bürgermeister<br />

Roberto Salcedo sagt, dass die Ernennung<br />

zur <strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>Amerikas</strong> den Ruf der<br />

Stadt festigen werde<br />

und das Land im Tourismussektor,<br />

der wichtigsten<br />

Industrie, wettbewerbsfähiger<br />

mache.<br />

Es werde sicher in der<br />

nationalen Kultur ein<br />

Davor und ein Danach<br />

geben, fügt der dominikanische<br />

Präsident<br />

Leonel Fernández an.<br />

Wappen von<br />

Santo Domingo.

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