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Wasserknappheit Falsche Medizin Kulturhauptstadt Amerikas 2010

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LA SABIA<br />

Die Gesundheitsseite<br />

Für dieses eine keine weiße Pille,<br />

für jenes eine rote Kapsel und für<br />

besondere Anlässe eine blaue<br />

Raute. Der <strong>Medizin</strong>schrank hat für alles und<br />

jeden seine kleinen Helfer. Statt mehr<br />

Gemüse und Obst zu essen, kauft man lieber<br />

Vitaminpräparate.<br />

Das alles ist zwar nicht neu. Aber es gibt<br />

immer neue Erscheinungsformen des Missbrauchs.<br />

Vor einer besonderen Form des<br />

Missbrauchs im doppelten Sinne warnt der<br />

Internationale Rat zur Auswertung von<br />

Rauschmitteln in Wien, eine Unterorganisation<br />

der UN. Nachdem in den 90er Jahren<br />

Drogen wie Rohypnol auf den Markt kamen,<br />

die dazu benutzt wurden, Frauen<br />

willenlos zu machen, um sie zu missbrauchen<br />

und zu berauben, sind derzeit verstärkt<br />

neue Medikamente im Umlauf, die<br />

dieselbe Wirkung haben, aber noch nicht<br />

unter Kontrolle stehen. Durch diese Psychopharmaka<br />

verlieren die Frauen die Kontrolle<br />

über ihr Bewusstsein und ihr Verhalten<br />

sowie das Zeitgefühl, was es den “Männern”<br />

(welcher “echte” Mann braucht so<br />

etwas?, die Red.) leicht macht, das Opfer zu<br />

missbrauchen und dieses sich danach nur<br />

schwer erinnern kann, was geschah.<br />

Medikamentenmissbrauch<br />

Eine weitere nicht erfreuliche Meldung in<br />

Bezug zu Medikamenten kommt von<br />

derselben Organisation. So gehe in Europa<br />

der Konsum der harten Drogen auf Kosten<br />

von leicht organisierbaren Medikamenten<br />

zurück, die ähnliche Wirkungen zeigten,<br />

aber nicht unter Strafverfolgung stünden.<br />

Abgesehen davon sei durch die Aufklärung<br />

über Drogen fast jedem die Gefährlichkeit<br />

derer bewusst. Dass aber Medikamente<br />

genauso schwere gesundheitliche Folgen haben<br />

können, scheinen viele zu verdrängen.<br />

Und woher kommt diese neue “Mode”? So<br />

gibt die Organisation bekannt: “In den USA<br />

ist der Missbrauch von frei verkäuflichen<br />

Medikamenten größer als der von Kokain<br />

oder Heroin. Besondere Besorgnis ruft der<br />

Gebrauch von Mitteln hervor, die nicht<br />

gegen Krankheiten sind und die nicht als<br />

besonders gefährlich angesehen werden.”<br />

So lag 2008 in den USA der Missbrauch von<br />

legalen Medikamenten bei 6,1 Prozent der<br />

Bevölkerung oder 15,2 Millionen Menschen.<br />

Nur das immer noch illegale Cannabis<br />

werde von mehr Menschen gebraucht.<br />

Der Medikamentenmissbrauch als<br />

Drogenersatz kam durch den Tod<br />

von bekannten Stars wie Michael<br />

Jackson oder Brittany Murphy ins Gespräch.<br />

Bei beiden wurden bei der Autopsie keine<br />

Drogen oder Alkohol festgestellt, aber stark<br />

erhöhte Werte von Medikamenten.<br />

In Deutschland gibt es Schätzungen, nach<br />

denen 1,4 bis 1,9 Millionen Menschen von<br />

Medikamenten abhängig sind. Es sind oft<br />

Schmerzmittel, Mittel gegen Schlaflosigkeit<br />

oder zur Stimmungsaufhellung, die abhängig<br />

machen oder aus Gewohnheit<br />

genommen werden, ohne über die möglichen<br />

Schäden nachzudenken.<br />

Die Organisation beklagt: “Das ist ein<br />

weltweites Problem, das stark am Ansteigen<br />

ist. Dennoch ist es schwierig, an Zahlen<br />

über die wirkliche Größe unsachgemäßen<br />

Gebrauchs dieser<br />

Medikamente zu<br />

kommen, da die<br />

meisten Länder<br />

nicht über ein<br />

System zur systematischen<br />

Erfassung<br />

der Daten<br />

verfügen.”

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