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Schaumbildung in einer Aquakultur

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<strong>Aquakultur</strong> Otelf<strong>in</strong>gen<br />

<strong>Schaumbildung</strong><br />

Am Tag ist die Luft nicht mit Wasser gesättigt, daher ist die Evaporation und damit die<br />

Diffusion der Moleküle viel höher; dies führt möglicherweise zu e<strong>in</strong>er Zerstörung der<br />

Schaumschicht.<br />

5.4 Spielt die Wasserhärte e<strong>in</strong>e Rolle?<br />

Entgegen den Erwartungen wurde der Schaum durch die Zugabe von Calciumchlorid (CaCl 2 )<br />

nicht destabilisiert, sondern sogar stabilisiert. Natürlich war die Dosierung bezüglich der Aufkalkung<br />

übertrieben (+ 45 fH), doch es war nun wichtig, zu wissen, ob die Ca 2+ -Ionen e<strong>in</strong>e<br />

Verstärkung der Schaumtendenz herbeiführen. Wie der Versuch mit Calciumcarbonat (Ca-<br />

CO 3 ) zeigt, sche<strong>in</strong>t die Verstärkung des Schäumens bei der Zugabe von Calciumchlorid nicht<br />

mit der Konzentration der Ca 2+ -Ionen zusammenzuhängen, da hier die <strong>Schaumbildung</strong> unabhängig<br />

von der Konzentration von Calciumcarbonat war.<br />

Es lässt sich daraus schliessen, dass die Konzentration der Ca 2+ -Ionen ke<strong>in</strong>en signifikanten<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Schaumbildung</strong> hat, sie kann durch ihre Zugabe nicht verh<strong>in</strong>dert werden. Für<br />

das stärkere Schaumen und die grössere Stabilität des Schaumes im ersten der beiden Versuche<br />

müssen die Cl - -Ionen verantwortlich se<strong>in</strong>.<br />

5.5 Gehören die Schaumbildner e<strong>in</strong>er bestimmten Grössenklasse an?<br />

Der Versuch mit Après-Bio aus dem Becken M1b ist nicht sehr aussagekräftig, da bereits das<br />

ungefilterte Wasser kaum Schaumtendenz aufwies und als Folge natürlich auch die verschiedenen<br />

Filtrate kaum schäumten.<br />

Bei den Versuchen mit Presswasser und Vor-Bio schien es zuerst, als ob alle schaumbildenden<br />

Substanzen mit e<strong>in</strong>em Filter von 5 m herausfiltriert werden könnten. Doch bei noch fe<strong>in</strong>er<br />

filtrierten Lösungen nahm die Schaumtendenz wieder zu, was darauf h<strong>in</strong>deutet, dass <strong>in</strong><br />

diesen Filtrationsschritten e<strong>in</strong>ige der schaumverh<strong>in</strong>dernden Stoffe im Filter zurückgehalten<br />

wurden, während gewisse Schaumbildner und –stabilisierer <strong>in</strong> der Lösung verblieben.<br />

Aufgrund des Aussehens des Schaumes bei 0.45 m und 0.2 m könnte es se<strong>in</strong>, dass das Resultat<br />

durch Verunre<strong>in</strong>igungen (Waschmittelrückstände) <strong>in</strong> den Bechergläsern verursacht<br />

wurde. Da der Effekt aber <strong>in</strong> allen Versuchen auftrat und im zweiten und dritten Experiment<br />

die Glaswaren aufgrund der Erfahrungen aus dem ersten Experiment zuerst sorgfältig gere<strong>in</strong>igt<br />

wurden, ist die Chance kle<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e Verunre<strong>in</strong>igung die Ursache ist. Daher kann man<br />

folgern, dass die schaumverursachenden Substanzen <strong>in</strong> verschiedenen Grössenklassen zu suchen<br />

s<strong>in</strong>d. Die Hum<strong>in</strong>säure, die vermutlich für e<strong>in</strong>en Teil des schaumbildenden Effekts verantwortlich<br />

ist, ist <strong>in</strong> den fe<strong>in</strong>sten Filtraten nicht mehr vorhanden (die Filtrate s<strong>in</strong>d praktisch<br />

farblos, also kann die braune Hum<strong>in</strong>säure nicht mehr vorhanden se<strong>in</strong>). Kle<strong>in</strong>e Prote<strong>in</strong>e oder<br />

Fettsäuren s<strong>in</strong>d aber weiterh<strong>in</strong> vorhanden und sorgen, da ke<strong>in</strong>e neutralisierenden Stoffe mehr<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, für e<strong>in</strong>e erneute starke <strong>Schaumbildung</strong>.<br />

Im weiteren zeigt der Versuch, dass Presswasser viel mehr schäumt als Vor-Bio, was darauf<br />

h<strong>in</strong>deutet, dass beim Dekantieren e<strong>in</strong> Teil der Schaumbildner ausgefällt wird. Auch die biologische<br />

Behandlung sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>en gewissen E<strong>in</strong>fluss zu haben, da das Après-Bio noch weniger<br />

schäumt. Die Tatsache, dass das Wasser <strong>in</strong> M1b nicht mehr schäumt, ist aber vermutlich darauf<br />

zurückzuführen, dass während den W<strong>in</strong>termonaten ke<strong>in</strong>e Beschickung der <strong>Aquakultur</strong>anlage<br />

mit neuem Wasser stattfand, so dass die Aufenthaltszeit des Wassers <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Becken sehr lange war. Dies führte dazu, dass viele Stoffe sedimentieren konnten, so unter<br />

anderem auch die schaumverursachenden Partikel. Diese These wird durch die Tatsache bestärkt,<br />

dass am Boden der Becken nach den W<strong>in</strong>termonaten e<strong>in</strong>e Sedimentschicht vorhanden<br />

war.<br />

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