Kombinierter Güterverkehr - OHE
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Individuelle Lösungen bei der<br />
Vertragsgestaltung<br />
Das siebenköpfige Team der<br />
2003 von Thomas Flemming und<br />
Sebastian Schwanbeck gegründeten<br />
Prignitzer Leasing AG ist<br />
beispielsweise besonders auf die<br />
individuelle Gestaltung von Leasing-<br />
oder Mietkaufverträgen spezialisiert.<br />
Man ist bestrebt, „selbst<br />
dann Lösungen zu finden, wenn<br />
die Eigenkapitalquote gegenüber<br />
einer herkömmlichen Bankenfinanzierung<br />
nicht ausreicht“, wie<br />
Thomas Flemming, Vorstand der<br />
Prignitzer Leasing AG, betont.<br />
Die Leasing- oder Mietkaufraaft<br />
Insbesondere junge Eisenbahngesellschaften können es sich nicht leisten, für jeden neuen Auftrag<br />
mehrere Millionen Euro in den Kauf neuer Lokomotiven zu investieren. Mietangebote und Leasing<br />
sind eine Alternative.<br />
Foto: Dispolok<br />
werbern erlauben, zu planbaren<br />
Kosten auch kurzfristig auf neues<br />
Equipment zurückzugreifen.<br />
Der Wettbewerb um<br />
Verkehrsleistungen<br />
kurbelt die Nachfrage an<br />
Die Angebote der Finanzdienstleister<br />
sind überaus vielfältig:<br />
Neben Teilamortisationsverträgen<br />
(TA), bei denen die Raten<br />
während der Vertragsdauer nur<br />
einen Teil der Anschaffungskosten<br />
tilgen, gibt es Vollamortisationsverträge<br />
(VA), bei denen am<br />
Ende der gesamte Kaufpreis abgegolten<br />
ist. Ein Vorteil der Teilamortisation<br />
sind die günstigeren<br />
Leasingraten, weil der Leasinggegenstand<br />
nicht vollständig abbezahlt<br />
werden muss. Nach Ende<br />
der Laufzeit kann das Investitionsgut<br />
zurückgegeben, zum<br />
Restwert gekauft oder über Anschlussleasingvertrag<br />
auf Basis<br />
des Restwertes weiter finanziert<br />
werden.<br />
Bei der häufigsten Leasingform,<br />
dem Finanzierungsleasing<br />
(Finance- oder HGB-Leasing),<br />
wird der Leasing-Nehmer wirtschaftlicher<br />
Eigentümer des Vermögensgegenstandes<br />
und muss<br />
sämtliche Maßnahmen zur Werterhaltung<br />
(Wartung und Versicherung)<br />
selbst tragen. Aufgrund<br />
der steuerlichen Rahmenbedingungen,<br />
der festen Grundmietzeit<br />
und der fehlenden Möglichkeit zur<br />
vorzeitigen Kündigung wird das<br />
Finanzierungsleasing jedoch immer<br />
stärker vom Operate-Lease<br />
abgelöst.<br />
Operate-Lease – auch True-<br />
Lease genannt – ist eine Leasingform<br />
mit offenen Restwerten,<br />
die schon bei der Kalkulation den<br />
späteren Vermarktungswert der<br />
Objekte berücksichtigt und deshalb<br />
optimierte Raten ermöglicht.<br />
Der Markt für Operate-Leasing<br />
von Schienenfahrzeugen konnte<br />
in den vergangenen Jahren<br />
deutliche Wachstumsraten verbuchen.<br />
Treiber dieser Dynamik<br />
waren im Schienengüterverkehr<br />
die Öffnung des europäischen<br />
Eisenbahnnetzes und damit verbunden<br />
kurzfristige Kontrakte. Im<br />
Schienen-Personen-Nahverkehr<br />
(SPNV) führte nach Analyse des<br />
Beratungsunternehmens SCI<br />
Verkehr der zunehmende Wettbewerb<br />
um Verkehrsleistungen<br />
zu einer wachsenden Nachfrage.<br />
Die Vertragslaufzeit beim Operate-Lease<br />
liegt mit ein bis sieben<br />
Jahren unter der Laufzeit von Finanzierungs-Leasingverträgen.<br />
Die sonst übliche Abschlusszahlung<br />
entfällt. Ein wesentlicher<br />
Vorteil für Eisenbahngesellschaften,<br />
die in wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten geraten, ist das<br />
jederzeitige Kündigungsrecht innerhalb<br />
der Kündigungsfrist, das<br />
den schnellen Abbau von Überkapazitäten<br />
erlaubt. Zusätzliche<br />
Dienstleistungen wie Wartung<br />
und Reparatur sind normalerweise<br />
im Finanzierungsangebot<br />
enthalten. Die Vertragsgestaltung<br />
ist gerade in diesem Dienstleistungssektor<br />
sehr unterschiedlich,<br />
so dass es schwer ist, allgemeingültige<br />
Aussagen zu den üblichen<br />
Modalitäten zu treffen.<br />
<strong>OHE</strong>EXPRESS · Februar 2007 15