PDF-Ausgabe herunterladen (38.4 MB) - elektronik industrie
PDF-Ausgabe herunterladen (38.4 MB) - elektronik industrie
PDF-Ausgabe herunterladen (38.4 MB) - elektronik industrie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Embedded-Systeme<br />
ne CPU-Beteiligung zu ermöglichen. Weiter unten im Artikel wird<br />
der DTC genauer diskutiert, denn dieser ist im Einsatz mit einem<br />
DOC besonders nützlich.<br />
Event Link Controller<br />
Ebenfalls im RX210 implementiert ist ein Event Link Controller,<br />
über den ein beliebiges Hardware-Ereignis in einem Peripherieelement<br />
des Mikrocontrollers direkt ein anderes Peripherieelement<br />
steuern kann. So lässt sich ein I/O-Pin zum Beispiel direkt per<br />
Hardware mit einem Timer verknüpfen, so dass der Timer bei einer<br />
Zustandsänderung am Pin startet oder etwa einen Zählerstand<br />
inkrementiert. Ein Timer könnte auch an den A/D-Wandler angeschlossen<br />
werden, um zum Beispiel alle 12 ms einen bestimmten<br />
Eingang abzutasten. Im Zusammenspiel mit dem DMAC oder einem<br />
DTC könnte man auch das Ergebnis einer A/D-Wandlung<br />
ohne CPU-Beteiligung in den SRAM verschieben. Dies ermöglicht<br />
eine extrem schnelle Hardware-Reaktion auf Echtzeit-Events ohne<br />
Intervention der CPU, so dass die CPU für die Verwaltung anderer<br />
wichtiger Aufgaben frei bleibt. Vor allem aber – und dies wird weiter<br />
unten noch eingehender gezeigt – ermöglichen viele dieser<br />
Funktionen eine direkte Verbindung verschiedener Peripherieelemente,<br />
die im Zusammenspiel mit dem DOC den Aufbau extrem<br />
leistungsfähiger, flexibler und programmierbarer Hardware-Subsysteme<br />
im Inneren des Mikrocontrollers ermöglichen (Bild 2).<br />
Data Operations Circuit<br />
Bei Weitem das interessanteste und wahrscheinlich auch leistungsfähigste<br />
Peripherieelement im RX210 ist der Data Operations Circuit<br />
– vor allem wenn dieser gemeinsam mit einigen der anderen<br />
innovativen Funktionen im RX210 eingesetzt wird.<br />
Im Kern des DOC befindet sich eine einfache Arithmetic Logic<br />
Unit (ALU). Diese einfache ALU hat nur drei Grundfunktionen:<br />
Sie kann 16-Bit-Daten jeweils vergleichen, addieren oder voneinander<br />
subtrahieren, um dann anhand einer vorgegebenen Bedingung<br />
einen Interrupt auszugeben (Bild 3).<br />
Im 16-Bit-Vergleichsbetrieb wird ein erster Referenzwert in den<br />
DOC geladen; dann wird der damit zu vergleichende 16-Bit-Datenwert<br />
geladen und per Hardware mit dem Referenzwert verglichen.<br />
Je nach Programmierung kann der DOC dann einen Interrupt<br />
erzeugen, wenn das Vergleichsergebnis wahr oder falsch ist.<br />
Bei der Nutzung des 16-Bit-Additionsmodus wird ein erster<br />
16-Bit-Wert in den DOC übernommen. Weitere 16-Bit-Werte<br />
werden anschließend in den DOC geladen (ein Wert oder mehrere<br />
sind möglich) und zum ursprünglichen Wert addiert. Sobald alle<br />
erforderlichen Werte geladen sind, wird das Ergebnis auf Überlauf<br />
überprüft und es wird bei Bedarf ein Interrupt erzeugt. Dieser einfache<br />
Mechanismus ermöglicht eine Entscheidung, wenn ein bestimmter<br />
Schwellenwert überschritten wurde. Dies ist beispielsweise<br />
ideal für eine automatische Pegelüberwachung mithilfe des<br />
A/D-Wandlers.<br />
Nutzt man den 16-Bit-Subtraktions-Modus, so wird zunächst<br />
der erste 16-Bit-Wert in den DOC geladen. Weitere 16-Bit-Werte<br />
werden anschließend in den DOC übernommen (ein Wert oder<br />
mehrere sind möglich) und von dem ursprünglichen Wert abgezogen.<br />
Sobald alle erforderlichen Werte geladen sind, wird das Ergebnis<br />
auf eine Bereichsunterschreitung überprüft und bei Bedarf ein<br />
Interrupt erzeugt. Auch dieser einfache Mechanismus ermöglicht<br />
das Fällen einer Entscheidung, wenn ein bestimmter Schwellenwert<br />
unterschritten wird.<br />
Data Transfer Controller<br />
Die besondere Leistung des Data Operation Circuit besteht darin,<br />
dass sich diese drei einfachen Funktionen ohne jegliche CPU-Beteiligung<br />
für einfache Entscheidungen über das Systemverhalten<br />
nutzen lassen. Damit können erstmals einfache Entscheidungen<br />
direkt in der Mikrocontroller-Hardware gefällt werden, so dass Peripherieschaltungen<br />
anhand einfacher Vergleichsoperationen darüber<br />
entscheiden können, wie die von ihnen erzeugten Daten<br />
verwaltet werden sollen.<br />
Der DOC lässt sich im Zusammenspiel mit dem DMAC oder<br />
speziell dem DTC für die Automatisierung der Weitergabe von Daten<br />
und Vergleichsinformationen an den DOC einsetzen. Hier<br />
sind viele Anwendungen für den DOC denkbar. Beispielsweise<br />
kann der DOC zusammen mit einer UART-Schnittstelle zur automatischen<br />
Erkennung einer Eingangs-Adresse verwendet werden<br />
und die CPU alarmieren, wenn die Adresse gültig ist. Alternativ<br />
lässt sich der DOC zusammen mit einem A/D-Wandler in einem<br />
Pegel-Messsystem einsetzen, wo er automatisch erkennen kann,<br />
wann der Pegel eine vorprogrammierte Schwelle überschreitet.<br />
Der Einsatz des DOC bietet viele Vorteile für derartige Funktionen.<br />
So könnte sich die CPU beispielsweise auf andere Aufgaben<br />
Bild 1: Blockdiagramm<br />
eines<br />
RX210 Mikrocontrollers<br />
von<br />
Renesas.<br />
Auf einen Blick<br />
Mikrocontroller mit neuartigem Peripherie-<br />
Controller<br />
In die Mikrocontroller der Baureihe RX210 hat Renesas erstmals einen<br />
Data Operating Circuit (DOC) integriert. Die Mikrocontroller mit<br />
diesem integrierten Peripheriecontroller werden für eine breite Palette<br />
von Kommunikations- und Steuerungstechnik-Anwendungen wie Motorsteuerung,<br />
intelligente Sensorik, Metering, tragbare Geräte, Low-<br />
Power-Modems und viele andere Industrie- und Unterhaltungs<strong>elektronik</strong>anwendungen<br />
angeboten. Diese Bausteine sind mit vielen unterschiedlichen<br />
Speichergrößen und in zahlreichen Gehäuse-Optionen<br />
erhältlich.<br />
infoDIREKT www.all-electronics.de<br />
515ei0312<br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 03 / 2012 61