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Jonas Feldmann Das erste Jahr einer Jungpartei Von der Gründung ...

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Maturaarbeit 2010/11<br />

<strong>Jonas</strong> <strong>Feldmann</strong><br />

4.3.2 Die SVP ergreift das Referendum<br />

Doch bereits wenige Tage später erreichte uns die Schreckensnachricht: Die SVP habe bereits mit<br />

Unterschriftensammeln für ein Referendum gegen den Galvanik-Kredit begonnen. Dies war für<br />

uns in doppelter Hinsicht eine grosse Enttäuschung: Einerseits würden wir nun wie<strong>der</strong> viel Zeit,<br />

Energie und Geld in ein Anliegen investieren, das eigentlich schon abgehakt gewesen war,<br />

an<strong>der</strong>erseits würde das Referendum, auch wenn es vor dem Volk keine Mehrheit fände, wovon<br />

wir damals schon überzeugt waren, doch zumindest den Baubeginn und damit den Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>eröffnungsparty auf unbestimmt nach hinten verschieben.<br />

Um unserer Enttäuschung und unserem Zorn Ausdruck zu verleihen, schrieben wir einen «offenen<br />

Brief» an die SVP Zug. In diesem Brief – darum «offen», weil wir ihn auch an alle Medien<br />

verschickten und in ganz Zug streuten – ermunterten wir sie dazu, ihr Referendum zurückzuziehen<br />

und den Zuger Jugendlichen ihre Galvanik zu gönnen. Ausserdem gründete ich auf eigene Faust<br />

eine Facebook-Gruppe mit dem Titel «Die SVP soll ihr Referendum zurückziehen – wir brauchen<br />

die Galvanik!!!». Als sich nur wenige Tage später mehr als 1000 Leute in dieser Gruppe<br />

angemeldet hatten, wussten wir: Die Zuger Jugend steht in diesem Thema mit Sicherheit hinter<br />

uns und nicht hinter <strong>der</strong> SVP! <strong>Das</strong> Referendum kam uns also eigentlich gerade recht, es bot uns<br />

eine günstige Gelegenheit, uns einen Namen zu schaffen und uns als <strong>Jungpartei</strong> zu profilieren. <strong>Das</strong><br />

Referendum wurde dann auch eingereicht, 739 Unterschriftenhatte die SVP gesammelt. 21<br />

4.3.3 Der Abstimmungskampf<br />

Und so stiegen wir also in den Abstimmungskampf. Denn bereits am 7. März 2010 sollte in <strong>der</strong><br />

Stadt Zug über das Galvanik-Referendum abgestimmt werden. Klar, dass wir uns schon früh mit<br />

allen verfügbaren Mitteln für ein JA an <strong>der</strong> Urne einsetzten! Zwei Berichte, <strong>einer</strong> über unseren<br />

offenen Brief 22 und <strong>einer</strong> über unsere offizielle Stellungnahme, 23 waren bereits vor dem<br />

Einreichen des Referendums in <strong>der</strong> Zuger Zeitung abgedruckt worden. Jetzt aber wollten wir uns<br />

etwas ganz neues überlegen. Wir wollten einen Abstimmungskampf führen, wie ihn Zug noch nie<br />

gesehen hat!<br />

Dies ist natürlich schneller gesagt als getan. Trotzdem gab es im Vorfeld dieser Abstimmung<br />

etwas, das es in Zug es noch nie zuvor gesehen hatte: Zusammen mit den Jungfreisinnigen und<br />

<strong>der</strong> Juso Zug gründeten wir das «Komitee Pro Galvanik» – es war das <strong>erste</strong> (und bis jetzt auch<br />

letzte) Mal, dass sich in Zug drei verschiedene und noch dazu politisch überhaupt nicht verwandte<br />

<strong>Jungpartei</strong>en zu einem gemeinsamen Komitee zusammenschlossen. 24 Nun, mit <strong>der</strong> dreifachen<br />

finanziellen und personellen Kraft, konnten wir etwas unternehmen. Marco Knobel hatte die Idee,<br />

Buttons zu bedrucken und zu verteilen. Er designte sie gleich selber und kurze Zeit später waren<br />

21 Vgl. Anliker, Yvonne: Die Stadt erhielt gleich zwei Päckli. In: Neue Zuger Zeitung. 19.01.2010, S. 27.<br />

22 Anliker, Yvonne: Offener Brief an die SVP. In: Neue Zuger Zeitung, 06.01.2010, S. 19.<br />

23 Anliker, Yvonne: Junge Alternative zeigt sich empört. In: Neue Zuger Zeitung, 28.12.2009, S. 25.<br />

24 Vgl. Anliker, Yvonne: Jung und älter für die Galvanik. In: Neue Zuger Zeitung, 08.02.2010, S. 20.<br />

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