Jonas Feldmann Das erste Jahr einer Jungpartei Von der Gründung ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Maturaarbeit 2010/11 Jonas Feldmann «Ich war nur einmal auf der Liste aufgeführt und habe nicht sehr viel in den Wahlkampf investiert, weil ich ja gar nicht unbedingt gewählt werden wollte.» (Salomé Zehnder) «Viele Junge haben offenbar nicht gewählt, was sehr zu bedauern ist.» (Andreas Lustenberger) • Wie geht es für Dich nun (politisch) weiter? «So, wie es bisher gelaufen ist. Mit anderen Jungen werde ich weiter von unten nach oben politisieren. Nur weil wir keine Ämter bekleiden, heisst das noch lange nicht, dass wir nichts mitzureden hätten.» (Marco Knobel) «Ich werde sicher bei den Jungen Alternativen weiter machen und mich eventuell auch bei den Steinhauser Grünen mehr ins Zeug legen.» (Levin Schmid) «Mal sehen, vielleicht kandidiere ich ja nächstes Jahr mit dem Interviewführer und Autor dieser Matura-Arbeit für den Nationalrat…» (Salomé Zehnder) • Wirst Du in vier Jahren wieder antreten? «Das kommt auf meine Situation an. In vier Jahren sind vielleicht andere Themen, Familie, Weiterbildung usw. aktuell!» (Marco Knobel) • Was würdest Du dann anders machen? «In dieser Wahl habe ich mich klar als Unterstützung der Liste gesehen und habe nicht mit einer Wahl gerechnet (Nur einmal auf der Liste). Sollte ich wirklich mit einer Wahl rechnen […], würde ich aktiver Wahlkampf für mich betreiben.» (Andreas Lustenberger) «Vielleicht sollte ich die Leute mehr auffordern, wählen zu gehen und ihnen das Wahlsystem erklären…» (Levin Schmid) 6.2.3 Interview mit Yvonne Anliker Auch mit Yvonne Anliker führte ich ein zweites Interview durch, 61 um – nachdem ich bereits vor den Wahlen mit ihr gesprochen hatte – ihre Meinung zum Wahlausgang zu hören. Durch dieses Interview wollte ich erfahren, wie eine erfahrene Journalistin und Expertin für Politik den Ausgang der Wahlen 2010 beurteilt. Natürlich wollte ich wiederum speziell auf das Abschneiden der Jungen Alternativen eingehen. Da wir innert nützlicher Frist keinen Termin finden konnten, beantwortete Yvonne Anliker meine Fragen per Email. 61 Das vollständige Interview finden Sie im Anhang (Kapitel 10.2). 40
Maturaarbeit 2010/11 Jonas Feldmann Bereits früh merkte ich, dass Yvonne Anliker über den Ausgang der Wahlen fast ebenso überrascht war, wie ich selbst. Den dritten linken Stadtratssitz hatte sie ja im ersten Interview schon als «nicht auszuschliessen» bezeichnet, über die Abwahl von Patrick Cotti (Alternative) bzw. die Wahl von Stephan Schleiss (SVP) zeigte sie sich jedoch sehr überrascht. Eigentlich, meinte sie, hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass die SVP im Kanton Zug noch mehr zulegen könne. Einen Grund für die Wahlerfolge der SVP sei die Wahldisziplin der SVP-Wählerinnen und –Wähler gewesen, meinte sie. Denn, so Anliker, gerade Wählerinnen und Wähler der Mitteparteien panaschieren sehr gerne, das heisst sie werfen die Liste nicht unverändert ein, sondern ergänzen diese mit Personen von anderen Listen. Mit dem neuen Wahlsystem habe dies zu Veränderungen, zu einem «Rechtsrutsch» geführt. Überhaupt seien viele Leute vom neuen Wahlsystem und der damit verbundenen KandidatInnenflut überfordert gewesen, was auch mit ein Grund für die tiefe Wahlbeteiligung gewesen sein könnte. Allerdings, meinte sie, sei die wachsende «Politikverdrossenheit» nichts Neues und vermutlich ein Produkt des allgemeinen Wohlstandes in Zug. Aufs Abschneiden der Jungen Alternative angesprochen meinte sie: «Es hat heuer noch nicht zu einem Sitz gereicht. Das liegt sicherlich daran, dass die Partei noch sehr jung ist. Zum anderen ist es für eine kleine Partei natürlich sehr schwierig, gerade in kleinen Gemeinden zu einem Sitz zu kommen. Zudem spielt immer noch die Wiederwahl der Bisherigen eine Rolle. Treten bekannte PolitikerInnen wieder an, ist es schwierig, gegen diese anzukommen.» Ausserdem sah auch sie in der tiefen Wahlbeteiligung von jungen Leuten ein Grund dafür, dass immer noch wenig junge Leute gewählt werden. Einen Ausblick für die nächsten Jahre zu wagen, fiel Yvonne Anliker schwer. Das komme ganz auf die Arbeit der Mitteparteien an, meinte sie. Uns riet sie, aktiv zu bleiben und uns weiterhin bemerkbar zu machen. Auch wenn niemand von uns in ein Amt gewählt wurde, könnten wir weiter Politik machen. 6.2.4 Ausblick Auch mir fällt es schwer, vorherzusehen, was in den nächsten Jahren alles auf uns zu kommen wird. Eines weiss ich jedoch: Die Junge Alternative Zug wird sich weiterhin für eine aktive Zuger Jugendkultur, eine intakte Umwelt und eine soziale Schweiz engagieren. Wir werden weiterhin für eine bessere Welt kämpfen. Es gibt noch viel zu tun! 41
Seite 1 und 2: Maturaarbeit 2010/11 Jonas Feldmann
Seite 43: Maturaarbeit 2010/11 Jonas Feldmann
Seite 67: Maturaarbeit 2010/11 Jonas Feldmann

Jonas Feldmann Das erste Jahr einer Jungpartei Von der Gründung ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?