Jonas Feldmann Das erste Jahr einer Jungpartei Von der Gründung ...

Maturaarbeit 2010/11
Jonas Feldmann
Wir waren uns schnell einig, dass die Junge Alternative vor jenem Hauptsitz eine Aktion im Stile
einer kleinen Demonstration organisieren würde. Noch während der ganzen Versammlung
sinnierten wir über den Ablauf, den Ort und nicht zuletzt das Datum unserer Aktion. Am Ende der
Delegiertenversammlung wurde nämlich stets auch auf kommende Veranstaltungen hingewiesen.
Wir konnten uns also eine Menge Zeit und Energie sparen und alle Delegierten über unsere eben
erst organisierte Aktion informieren. So wussten an jenem Abend bereits alle anwesenden
Medien (dabei neben renommierten Tageszeitungen auch das Schweizer Fernsehen), dass am
Samstag 15. Mai um 13h vor dem Hauptsitz der Transocean an der Turmstrasse 30 in Steinhausen
eine «Aktion gegen Ölbohrungen in der Tiefsee» stattfinden würde. In vielen Zeitungen wurde
deshalb auch auf unsere Aktion auf-merksam gemacht 33 und dazu eingeladen. In diesem
Zusammenhang erschien auch der Name «Junge Alternative Zug» immer wieder, sozusagen
Gratiswerbung für unser Label!
Bevor wir uns jedoch auf diesen Lorbeeren ausruhen konnten, mussten wir erst noch die Aktion
planen. Wir machten uns auf die Suche nach Partnerinnen und Partnern, die uns bei unserer
Aktion unterstützten – dabei ging es vor allem darum, dass möglichst viele Leute an der Aktion
teilnehmen würden und nicht um finanzielle Unterstützung oder Mithilfe beim Organisieren. Die
Alternative – die Grünen Zug, die Grünen Schweiz, die Jungen Grünen, die JungsozialistInnen
(Juso) Schweiz inkl. ihrer Zuger Sektion und Greenpeace sagten uns ihre Mithilfe zu. Brigit Landolt
von den «alten» Alternativen half uns mit der Gestaltung zweier Transparente, Alternative-
Kantonsrat Andreas Hürlimann und Nationalrat Jo Lang halfen uns mit ihrer Demo-Erfahrung beim
Einholen der Bewilligung von der Polizei und der Gemeinde Steinhausen. Via Rundmails, Facebook
und einigen selbst gedruckten A5-Flyern machten wir weiter auf unsere Aktion aufmerksam.
4.5.2 Aktion
«Es war regnerisch und kalt, als sich am Samstag, dem 15. Mai 2010 am frühen Nachmittag etwa
40 Menschen in Steinhausen versammelten, um gemeinsam vor dem Hauptgebäude der Firma
Transocean […] gegen Ölbohrungen in der Tiefsee zu demonstrieren.» 34 Dies schrieb ich einige
Tage nach der Aktion in einem Artikel fürs Bulletin. Und wir hatten mit dem Wetter wirklich kein
Glück gehabt. Trotzdem waren Leute aus der ganzen Schweiz nach Steinhausen gekommen, um
friedlich den Reden von Marco Knobel und Andreas Hürlimann zuzuhören und um zuzusehen, wie
wir jungen Alternativen symbolisch einen «Ölteppich» aus schwarzem Plastik vor den
Haupteingang des Gebäudes legten. Danach wärmten wir uns mit einem heissen Tee, den Marco
im Thermoskrug mitgebracht hatte, wieder auf und machten uns auf den Rückweg.
Während der ganzen Aktion waren wir beobachtet worden, oder wie ich im Bulletin später
schrieb: «Mit dabei waren […] auch die Polizei und viele Medienvertreterinnen und
Medienvertreter. Erstere hatte einen ruhigen Nachmittag und letztere sorgten dafür, dass die
Bilder dieser Aktion nicht nur in der Schweiz sondern auch international die Runde machten. Und
33 Vgl. Dyttrich, Bettina: Keine Bohrungen in der Tiefsee! In: Die Wochenzeitung, 13.05.2010, S. 2. und
Redaktion: Am Samstag wird hier protestiert. In: Neue Zuger Zeitung, 14.05.2010, S. 22.
34 Feldmann, Jonas: Keine Ölbohrungen in der Tiefsee. In: Bulletin, 06.2010, S. 18.
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