1975 (240 KB) - MIK NRW
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Extremismus-Berichte des Innenministeriums <strong>NRW</strong> an den Landtag oder Landesbehörden <strong>1975</strong> 30<br />
über die Bedeutung einer punktuellen und zeitweiligen Zweckkoalition hinaus.<br />
So heißt es, um einen Beleg hierfür aus jüngerer Zeit zu bringen, im Politischen<br />
Bericht des Bundesvorstandes an die 16. ordentliche<br />
Bundesdelegiertenversammlung, die am 1./2.11.<strong>1975</strong> in Düsseldorf stattfand:<br />
"Der SHB kämpft für die Aktionseinheit der Studentenbewegung, deren Kern<br />
das Bündnis von SHB und MSB Spartakus ... ist".<br />
Besonders in letzter Zeit konnte festgestellt werden, daß an verschiedenen Fachhochschulen<br />
des Landes SHB-Mitglieder zur DKP und zum MSB Spartakus<br />
abwandern. Auf der anderen Seite haben die Juso-Hochschulgruppen dem SHB<br />
Terrain abnehmen können, so daß dieser zwischen ihnen und dem MSB zunehmend<br />
an Mitgliedern und politischem Einfluß verliert. Wahrscheinlich beträgt seine<br />
Mitgliederstärke jetzt weniger als 1.000 bei abnehmender Tendenz. Örtliche Gruppen,<br />
die zu einem Landesverband Nordrhein-Westfalen zusammengefaßt sind,<br />
bestehen an nahezu allen Hochschulen.<br />
Möglicherweise auch unter dem Eindruck der vorstehend geschilderten Entwicklung<br />
ist es nicht zu einer Beteiligung des SHB an dem erwähnten Kongreß am<br />
24.01.1976 in Marburg gekommen.<br />
Von verschiedenen gemäßigten Studentenorganisationen getragene Studentenschaften,<br />
die in den VDS keine Basis mehr sehen, bildeten als Gegengewicht<br />
gegen den kommunistischen Einfluß in den VDS im Oktober <strong>1975</strong> eine "Konferenz<br />
demokratischer Studentenvertretungen", in der sie künftig ihre Arbeit koordinieren<br />
wollen. Aus dem Landesbereich sind in dieser "Konferenz ..." die Studentenschaften<br />
der Hochschulen bzw. Universitäten in Aachen, Bochum und Bonn<br />
vertreten.<br />
3.3 Studentische Selbstverwaltung<br />
Eine Analyse der Wahlergebnisse zu den Studentenparlamenten sowie der<br />
Zusammensetzung der Allgemeinen Studentenausschüsse (AStA) läßt erkennen,<br />
daß die gemäßigten Studentengruppen an Bedeutung gewinnen. Es gelingt ihnen<br />
inzwischen - mehr als früher - bei solchen Wahlen Erfolge zu erzielen und auch<br />
einzelne AStA mit ihren Anhängern zu besetzen. Es wäre im gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
aber noch verfrüht, hier von einer generellen Tendenzwende zu sprechen.<br />
Als die Pole im Spannungsfeld der politisch orientierten Studentengruppen sind<br />
zur Zeit auf der Linken der MSB Spartakus sowie der - allerdings zahlenmäßig unbedeutenden<br />
- maoistischen Gruppen und auf der anderen Seite der RCDS<br />
anzusehen. Soweit diese Gruppen in den letzten beiden Jahren auf eigenen Listen<br />
zu den Studentenparlamenten kandidierten und damit Vergleichsmöglichkeiten<br />
gegeben sind, ergibt eine Gegenüberstellung der Anteile an Parlamentssitzen folgendes<br />
Bild: