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Die Initiative Berliner Erklärung

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Wodurch kam es zur BE?<br />

In der Leiterschaft eskalierten Differenzen über Heiligungsfragen 5 und körperliche Phänomene.<br />

Hauptstreitpunkt wurden die Kasseler Ereignisse 6 , deren bedenkliche Begleiterscheinungen stark<br />

irritierten. Es gab überrumpelte Christen, überforderte Leiter, impulsive Gegenmaßnahmen und am<br />

15.9.1909 eine krasse Scheidung in zwei Lager durch die BE.<br />

Wer waren die Verfasser der BE?<br />

<strong>Die</strong> Hauptinitiative ist vom damaligen Präses der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung, Pastor Walter<br />

Michaelis ausgegangen. Durch Gespräche und Schriftverkehr mit vorwiegend gleichgesinnten<br />

Verantwortungsträgern innerhalb der Ev.Allianz ergab sich ein Kreis von 56 Unterzeichnern der BE.<br />

Sie handelten dabei nicht als offizielle Vertreter ihrer Werke, Verbände, Kirchen oder Gemeinden,<br />

repräsentierten diese jedoch. Nicht unterzeichnet hat eine kleinere Gruppe der sogenannten Neutralen.<br />

2. Über Würdigung, Ziele und Schwerpunkte der BE<br />

Welche Absichten verfolgten die Verfasser der BE?<br />

<strong>Die</strong> Motive für die BE waren primär seelsorgerlich helfender Art. <strong>Die</strong> unterzeichnenden Brüder<br />

waren überzeugt, verantwortungsbewußt zu handeln. Es ging ihnen vor allem um:<br />

• Bewahrung der erweckten Christen vor fremdem Geist, vor Irrlehren und -praktiken,<br />

• Überwindung erkennbarer Fehlentwicklungen,<br />

• Erhaltung des vorhandenen geistlichen Lebens.<br />

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hatte die BE? 7<br />

Das Dokument enthält im Wesentlichen Stellungnahmen und Abgrenzungen<br />

• zu beunruhigenden Phänomenen,<br />

• zu unnüchtern überzogener Heiligungslehre,<br />

• zu umstrittenen Leitern, Kreisen und Beziehungen.<br />

<strong>Die</strong> Christen werden gewarnt und angewiesen, Konsequenzen zu ziehen.<br />

Welche Schwachpunkte hat die BE 8<br />

Aus heutiger Sicht finden sich in der BE:<br />

• einseitig negative Darstellung pfingstlicher Praxis und Lehre,<br />

• pauschale Beurteilung übernatürlicher Phänomene,<br />

• grundsätzliche Verurteilung der Gesamtbewegung durch Konzentration auf negative Aspekte,<br />

• zu radikale Problemlösung durch generelle Kontaktverweigerung gegenüber andersdenkenden<br />

Christen 9 .<br />

3. Über Auswirkungen und geschichtliche Korrekturen der BE<br />

Wie wirkte sich die BE im deutschsprachigen Volk Gottes aus? 10<br />

Sie führte zu notvoller Entfremdung und Entzweiung, liebloser Verkennung und Mißdeutung, lähmender<br />

Blockbildung, zum Verlust geistlicher Dynamik und zum Stellungskrieg um eigene Positionen.<br />

Es kam zu Solidarisierungszwängen und bequemer Gefolgschaftsmentalität 11 . Durch übernommene<br />

Pauschalbekenntnisse zur BE wurde ihre Gültigkeit über Generationen aufrechterhalten.<br />

Auf Leitungsebene gab es wiederholt Kontakte und ernstgemeinte Verständigungsversuche, so 1981<br />

in der damaligen DDR und 1994 zwischen Vertretern der Ev.Allianz und der Pfingstbewegung.<br />

Welche Einsichten ergeben sich auf Grund der geschichtlichen Gesamtentwicklung für die BE?<br />

• <strong>Die</strong> Pfingstbewegung erfuhr - abweichend vom BE-Urteil - keine einheitlich schwärmerische,<br />

sondern eine differenzierte Entwicklung.<br />

• Leitende Pfingstler waren korrekturwillig und verließen Extrempositionen in Lehre und Praxis 12 .<br />

• Weltweit hat sich die Pfingstbewegung im allgemeinen als „von oben“ erwiesen. Sie gehört heute<br />

nachprüfbar zu den am schnellsten wachsenden Kirchen, in der viele Menschen zum<br />

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