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Die Initiative Berliner Erklärung

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Glauben an Jesus Christus kommen. Auch sind die Pfingstgemeinden teilweise im europäischen und<br />

weitgehend im außereuropäischen Raum inzwischen in der Evangelischen Allianz integriert.<br />

Welche neue Sicht ergibt sich aus diesen geschichtlichen Fakten?<br />

• Pauschale Beurteilungen helfen nicht, sondern führen zu Solidarisierungszwängen.<br />

• Generelle Verurteilungen blockieren geistliches Leben, verhindern helfende Korrektur und entzweien<br />

den Leib Jesu Christi.<br />

• Unbedachte Urteilsübernahme verhindert individuelle Meinungsbildung und führt in eine passive<br />

Gefolgschaftsmentalität 13 .<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Erklärung</strong> - Anlaß zur Buße !? (Eine Stellungnahme der <strong>Initiative</strong> BE)<br />

Das Hauptanliegen der <strong>Initiative</strong> BE ist der Aufruf zur Versöhnung durch Buße. Das Bußbekenntnis<br />

versöhnungswilliger Christen in ihrer Publikation zielt auf Sinnesänderung der Christen in verschiedenen<br />

Lagern ab. Das wirft unbequeme Fragen auf:<br />

- Hat die <strong>Berliner</strong> <strong>Erklärung</strong> nur eine zeitbedingte Bedeutung oder wirkt sie sich bis heute aus? - Soll<br />

das Dokument, an dem sich Generationen von Christen orientiert haben, nicht nur teilweise überholt,<br />

sondern in einigen Aussagen unrichtig gewesen sein? - Hat man sich beim unkritischen Festhalten am<br />

Urteil der Väter etwa getäuscht? - Wurde durch die radikale Trennung von Gliedern des Leibes Christi<br />

das Gebot der Liebe verletzt? - Ist man dadurch vor Gott und Menschen schuldig geworden?<br />

<strong>Die</strong> Brüder der <strong>Initiative</strong> BE sehen sich als Mitbetroffene an. Sie haben diese Fragen zunächst sich<br />

selbst und dann erst ihren Brüdern und Schwestern gestellt. Sie glauben, daß es für die evangelikale<br />

Zukunft in Europa entscheidend wichtig ist, ob diese Fragen ernstgenommen oder aber ignoriert werden.<br />

<strong>Die</strong> ersten Reaktionen auf den Bußruf der <strong>Initiative</strong> BE fielen größtenteils positiv aus. Nahezu 100<br />

Verantwortungsträger in der Gemeinde Christi haben sich als <strong>Initiative</strong>-Berater mit dem Anliegen der<br />

Buße inzwischen identifiziert (Stand Ende Oktober 95). Viele Christen unterschiedlicher Prägung bejahten<br />

bereits das Bußbekenntnis von ganzem Herzen. Allerdings fällt auf, daß sich Pietisten schwerer<br />

tun, umzudenken und dies zu bekennen. Warum sie zögern, ja eine Buße z.T. ablehnen, wurde überwiegend<br />

mit folgenden Argumenten begründet (Zitate aus Briefen):<br />

„Geschichte ist in unserer Zeit tragischerweise nicht mehr gefragt... So gesehen könnte man doch am<br />

besten alles auf sich beruhen lassen.“ „Wir müssen... eigene Antworten auf die uns heute gestellten<br />

Fragen finden...So bin ich dafür, die BE als das zu belassen, was sie ist - ein historisches Dokument.“<br />

Nicht wenige fragen sich, ob es „etwas bringt“, und ob es daher sinnvoll oder gar nötig sei, auf Grund<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Erklärung</strong> an Buße zu denken. So betonte u.a. der Gnadauer Präses, Christoph Morgner,<br />

gegenüber Idea: „Das vorgeschlagene Schuldbekenntnis könne sich der Gnadauer Verband nicht zu<br />

eigen machen“ (idea Spektrum 39/95, Seite 7).<br />

Bei dieser Einstellung werden biblisch-geschichtliche Grundprinzipien entweder übersehen oder aber<br />

ignoriert. Leider ist es Tatsache, daß auch Christen sich mehr am Tagesgeschehen orientieren als<br />

weitgespannt, also geschichtlich zu denken. Es tut daher not, Gottes Grundsätze im geschichtlichen<br />

Handeln neu zu bedenken.<br />

Einig sind glücklicherweise Befürworter und Gegner der BE darin, daß allein Gottes Wort verbindlicher<br />

Maßstab für geschichtliche Vorgänge ist. Darum sei an Hand einer biblischen Studie aufgezeigt, warum<br />

in bezug auf die <strong>Berliner</strong> <strong>Erklärung</strong> Buße notwendig ist. Ein klassisches Beispiel dafür, daß<br />

Schuld bei Gott nicht verjährt, bietet uns Davids stellvertretende Buße für Verfehlungen seines Vorgängers,<br />

des Königs Saul. Sieben Einsichten aus 2. Samuel 21, 1-14 sollen verdeutlichen, weshalb<br />

Gott Buße für geschichtliche Schuld auch heute erwartet:<br />

1. Geschichtliche Schuld - Anlaß zur Strafe (V.1a)<br />

<strong>Die</strong> dreijährige Hungersnot in Israel verdeutlicht, daß ungesühnte Schuld nicht verjährt. Zweifellos<br />

hatte Gott die Zeit der Dürre über sein Volk verhängt. Er hatte die falsche Maßnahme des Königs Saul<br />

nicht vergessen. Eine Zeitlang sah er darüber hinweg. Doch konnte der „Heilige Israels“ die Schuld<br />

des höchsten Verantwortungsträgers, König Saul, nicht ungestraft lassen. Um sein Volk segnen zu<br />

können, mußte die geschichtliche Schuld erkannt, bekannt und bereinigt werden. Deshalb versagte er<br />

Israel den nötigen Regen. Wir stellen fest, daß Gottes Strafe sich aufs ganze Volk, also kollektiv, auswirkt,<br />

obwohl nur der Leiter des Volkes dafür verantwortlich ist. Ferner macht der Sachverhalt deutlich,<br />

daß unbereinigte Schuld sich generationsübergreifend auswirkt. David war in diesem Punkt unschuldig.<br />

Er verkörperte eine neue Leitergeneration. Dennoch hatten er und das ganze Volk unter der Dürre<br />

zu leiden.<br />

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