Die Initiative Berliner Erklärung
Die Initiative Berliner Erklärung
Die Initiative Berliner Erklärung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
die Väter, etwa die Pfarrer Paul und Edel und Giese, die Erhörung nicht sahen, wissen wir nicht. Aber<br />
Gott hat sie dennoch erhört, denn er hat es versprochen. Und er wird auch uns erhören, wenn wir treu<br />
und vertrauensvoll beten. Jesus sagt: „So wird’s euch werden.“ Und was er zusagt, das wird geschehen,<br />
ja, es geschieht!<br />
Auf dem Gemeindekongreß in Nürnberg habe ich von dem Südkoreaner Joshua Paul neu gelernt: Nur<br />
den Betern wird es gelingen! Jeden Morgen versammeln sich spätestens um 6 Uhr Tausende Koreanischer<br />
Christen aller Denominationen zum Frühgebet. Und die Erweckung hält an. Wenn die <strong>Initiative</strong><br />
BE zu einer Gebetsbewegung wird, dann wird sie eine Erweckungsbewegung werden. Dann wird der<br />
Heilige Geist Buße wirken und die trennende Kluft überwinden. Und die Draußenstehenden werden<br />
davon profitieren.<br />
Aktuelle Infos:<br />
1. Daß der Trägerkreis der <strong>Initiative</strong> BE die Einhundert-Marke inzwischen überschritten hat, ist ermutigend.<br />
<strong>Die</strong> vielen Briefe, die wir aus allen Lagern erhalten, sind z.T. herzbewegend. Sie gleichen einem<br />
Aufschrei nach Einheit im Volke Gottes. Zunehmend gehen jetzt auch positive Reaktionskarten aus<br />
Landes- und Freikirchen, jedoch nur vereinzelt aus den Gnadauer Gemeinschaften, ein. Auf der charismatischen<br />
Seite läßt sich mehr Offenheit für Buße und Versöhnung erkennen. Als Haupthindernis<br />
der angestrebten Wiedervereinigung sind eingespurte Vorurteile zu nennen. Es wird noch viel geschichtlicher<br />
Schutt beseitigt werden müssen...<br />
Aus dem 3. Beraterbrief am 15. April 1996<br />
„Biblische Nüchternheit“<br />
Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht (1 Kor 15, 34a). Messerscharf definiert hier Paulus,<br />
was echte Nüchternheit ist: nicht mehr zu sündigen! Sünde zu dulden bedeutet folglich Unnüchternheit<br />
und Schwärmerei. <strong>Die</strong> Kernfrage war und ist: Läßt sich der Befehl, nicht zu sündigen, konsequent<br />
realisieren oder nicht? Bei genauerer Analyse der Hintergründe hat dieser Streitpunkt 1909<br />
mehr als die Frage der Phänomene zur <strong>Berliner</strong> <strong>Erklärung</strong> beigetragen. Fazit des Streites wurde der<br />
Standpunkt: Wer behauptet, nicht mehr sündigen zu müssen, ist unnüchtern - der ist ein „Schwärmer“.<br />
„Nüchtern“ dagegen ist, wer sich damit abfindet, daß striktes Nicht-weiter-Sündigen erst im Himmel<br />
geschieht.<br />
Paulus setzt bei Christen voraus, daß sie nicht in eigener Kraft gegen die Sünde ankämpfen müssen.<br />
Sie glauben: der, der in ihnen ist, „ist größer als der, der in der Welt ist“ (1 Joh 4,4). CHRISTUS<br />
kämpft und siegt für sie (Phil 4,13), darum wird „die Sünde sie nicht mehr beherrschen können“ (Röm<br />
6,14). Sie sind mit Christus der Sünde gestorben und wurden zu einem neuen, befreiten Leben mitauferweckt<br />
(Röm 6,11). <strong>Die</strong>se frohe Botschaft war damals allen Bekehrten bekannt (Röm 6,6). Paulus<br />
hat sie vorgelebt und bezeugt. Es stand überhaupt nicht zur Diskussion, ob Christen vom Sündigen<br />
frei werden können (Röm 6,18), sondern nur noch, ob sie es wollen.<br />
Aus diesem Grund waren und sind neben den Zusagen die Befehle vonnöten: realisiert eure Freiheit!<br />
„sündiget nicht!“, „laßt die Sünde nicht weiter herrschen“ (Röm 6,12). Zuspruch und Anspruch, Gnade<br />
und Forderung, Gabe und Aufgabe gehören zusammen. Beides muß bezeugt und geglaubt werden,<br />
damit geistliches Wachstum möglich wird und geschieht.<br />
<strong>Die</strong> Spannung zwischen ihr seid und werdet erscheint paradox und daher konträr. Sie wirkt jedoch<br />
dynamisch-ergänzend (komplementär) und ist daher wichtig. Heiligung nur als Gabe, als Indikativ,<br />
macht selbstsicher. Man ist schon fertig - Perfektionist. Der Anspruch, „sündiget nicht“, wird dabei<br />
unnötig (Röm 6,1). Noch vorhandene Sünde wird ignoriert. <strong>Die</strong> Gnade wird „billig“. Das war eine Zeitlang<br />
das theologische Problem der Pfingstler um Pastor Jonathan Paul.<br />
Heiligung nur als Aufgabe, als Imperativ, überfordert total (Röm 7). Der Appell, nicht mehr zu sündigen,<br />
erscheint dann als gesetzlich und überspannt. Um „nüchtern“ zu bleiben, wird der Heiligungsanspruch<br />
etwa der Bergpredigt relativiert. Das war - und ist z.T. heute noch - das theologische Problem<br />
auf der Gnadauer Seite. Was bleibt, ist die „Gnade allein“ - als Vergebungsgnade.<br />
Bei dieser alternativen Heiligungssicht ist eine <strong>Berliner</strong> <strong>Erklärung</strong> vorprogrammiert. Gottes Wort aber<br />
wirkt kooperativ und nicht alternativ. Wir brauchen daher beides: die pfingstliche und die Gnadauer<br />
Sicht. Der Schulterschluß hieße: nicht bekämpfen - sondern ergänzen!“<br />
Aktuelle Reaktionen auf die <strong>Initiative</strong> BE<br />
<strong>Die</strong> Briefreaktionen gehören zum wohl erfreulichsten Ergebnis seit Beginn der Öffentlichkeitsarbeit im<br />
vorigen Herbst. Abgesehen von den inzwischen über hundert Beraterzusagen erreichten uns Dutzende<br />
Zuschriften von Verantwortungsträgern verschiedenster Prägung. <strong>Die</strong> Mehrzahl kam aus dem charismatischen<br />
Bereich und war ermutigend. Jedoch ist auch bei scharfer Ablehnung bereits die Gesprächsbereitschaft<br />
ein gutes Signal. Generell zeigte sich, daß Hunderte, ja wohl Tausende aufrichti-<br />
5