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Ratgeber ArbeitgeberIn persönlicher Assistenz - Agile

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<strong>Ratgeber</strong><br />

Wie werde ich<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

<strong>persönlicher</strong><br />

<strong>Assistenz</strong>?<br />

Simone Leuenberger


Impressum<br />

2. Auflage Februar 2005<br />

Herausgeberin: Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK<br />

Bestellungen: Bürglistrasse 11, 8002 Zürich<br />

Tel. 044 201 58 26 / Fax 044 202 23 77<br />

E-Mail: zs@saeb.ch<br />

Website: www.saeb.ch/de/aktuell/aktuell.asp<br />

Autorin:<br />

Simone Leuenberger<br />

© Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK


1<br />

Vorwort der Herausgeber<br />

Menschen mit einer Behinderung sind im Alltag oft auf Hilfe angewiesen, sei es bei den alltäglichen<br />

Lebensverrichtungen, bei der Führung des Haushalts, bei der Pflege sozialer Kontakte,<br />

beim Besuch der Schule, einer Aus- und Weiterbildung oder der Ausübung des Berufs. Wer<br />

nicht in einer Institution wohnt, muss sich diese Hilfe organisieren, etwa bei Eltern, Verwandten<br />

und Freunden, bei der Spitex oder ähnlichen Organisationen, die Pflege und Hilfe im Haushalt<br />

anbieten.<br />

Menschen mit <strong>Assistenz</strong>bedarf empfinden die Abhängigkeit von Spitexorganisationen oder<br />

von der Familie allerdings sehr oft als beengend. Sie möchten, wie andere Menschen auch,<br />

ein selbstbestimmtes Leben führen, auch wenn sie bei vielen Dingen des täglichen Lebens<br />

auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen sind. Sie möchten selbst bestimmen<br />

können, wer diese Unterstützung wann, wo, wie und wie lange leistet. Möglich wird dies, wenn<br />

sie als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin ihre Assistenten und Assistentinnen selbst anstellen.<br />

Man spricht in diesem Zusammenhang auch von «Persönlicher <strong>Assistenz</strong>».<br />

Wer sich für ein solches Modell entscheidet, wird aber bald einmal feststellen müssen, dass<br />

mit der Stellung als Arbeitgeberin oder als Arbeitgeber nicht nur Freiheiten, sondern ebenfalls<br />

eine Reihe von persönlichen und administrativen Verpfl ichtungen verbunden sind. Zudem<br />

ist die Finanzierung der <strong>Assistenz</strong>kosten nicht ganz einfach, da das Modell der persönlichen<br />

<strong>Assistenz</strong> in der Schweiz noch in den Kinderschuhen steckt.<br />

Dieser <strong>Ratgeber</strong> will aufzeigen, wie Menschen mit einer Behinderung mit <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong><br />

selbstbestimmt leben können. Er gibt Hinweise, worauf bei der Anstellung von Assistenten und<br />

Assistentinnen zu achten ist, welche Versicherungen abgeschlossen werden müssen, wie ein<br />

Arbeitsvertrag ordnungsgemäss wieder aufgelöst wird, wie die Kosten <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong><br />

finanziert werden können und wann sie bei den Steuern abzugsberechtigt sind.<br />

Als Herausgeberin dieses <strong>Ratgeber</strong>s hat die DOK mit Simone Leuenberger eine Autorin gefunden,<br />

die selbst über eine langjährige Erfahrung mit <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> verfügt und die Probleme<br />

in der Praxis bestens kennt. Unterstützt worden ist sie von Fachleuten der Behindertenhilfe und<br />

-selbsthilfe, welche ihr vorab bei den arbeits- und versicherungsrechtlichen Fragen beigestanden<br />

sind. Besonderen Dank richtet die DOK an Katharina Kanka von FAssiS für ihre fachliche<br />

Unterstützung sowie an Pro Infirmis Schweiz für die Finanzierung des Handbuches.<br />

Die angesprochenen Themen sind praxisorientiert aufgearbeitet und mit vielen Checklisten<br />

und Musterbriefen angereichert. Rechtliche Bestimmungen sind mit Hinweisen auf die entsprechenden<br />

Gesetzesartikel versehen, damit man bei Bedarf die Quelle selbst nachschlagen kann.<br />

Grossen Wert haben wir auf die Verständlichkeit gelegt, da das Handbuch zum Nachschlagen<br />

für alle Menschen mit einer Behinderung sein soll, die ihre <strong>Assistenz</strong> selbst anstellen. In diesem<br />

Sinne versteht sich der <strong>Ratgeber</strong> als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Wir haben uns bei diesem <strong>Ratgeber</strong> um Vollständigkeit bemüht. Soweit die Bestimmungen die<br />

ganze Schweiz betreffen, ist dies einigermassen gelungen. Schwieriger ist dies bei den vielen<br />

kantonalen und kommunalen Unterschieden: Hier wurden nur allgemein gültige Grundsätze<br />

und Empfehlungen festgehalten.<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


2<br />

Auch wenn sich der <strong>Ratgeber</strong> primär an Menschen mit einer Behinderung richtet, vermag er<br />

schliesslich auch allen Beratungsstellen eine wertvolle Hilfe bei der Beratung von Menschen mit<br />

<strong>Assistenz</strong>bedarf zu sein. Ganz generell hoffen die Herausgeber, dass dieses Handbuch einen<br />

Beitrag dazu leistet, dass vermehrt Menschen mit einer Behinderung den Schritt in Richtung<br />

eines selbstbestimmten Lebens wagen.<br />

Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK, 2. Auflage Februar 2005<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


3<br />

Inhaltsübersicht<br />

Vorwort der Herausgeber 1<br />

Inhaltsübersicht 3<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Abkürzungsverzeichnis 7<br />

Vorbemerkungen zum Aufbau dieses <strong>Ratgeber</strong>s und zur seiner Handhabung 8<br />

Teil 1 Anstellung von AssistentInnen 9<br />

1 <strong>ArbeitgeberIn</strong> sein: Was bedeutet das? 11<br />

2 Wie finden Sie Ihre AssistentInnen? 12<br />

3 Wie schliessen Sie einen Arbeitsvertrag ab? 14<br />

4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen? 18<br />

5 Wie wird ein Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst? 26<br />

6 Was müssen sie zusätzlich beachten, wenn Sie ausländische Arbeitskräfte<br />

einstellen? 28<br />

Teil 2 Die Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> 29<br />

7 Wie lässt sich die <strong>Assistenz</strong> finanzieren? 31<br />

8 Welche <strong>Assistenz</strong>kosten dürfen Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen? 40<br />

Teil 3 Anhang 41<br />

9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente 43<br />

10 Vorlagen/Musterbriefe/Checklisten 51<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort der Herausgeber 1<br />

Inhaltsübersicht 3<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Abkürzungsverzeichnis 7<br />

Vorbemerkungen zum Aufbau dieses <strong>Ratgeber</strong>s und zu seiner Handhabung 8<br />

Teil 1 Anstellung von AssistentInnen 9<br />

1 <strong>ArbeitgeberIn</strong> sein: Was bedeutet das? 11<br />

2 Wie finden Sie Ihre AssistentInnen? 12<br />

2.1 Verfassen von Stelleninseraten und Publikation 12<br />

2.2 Sichten von Bewerbungsunterlagen/erstes Telefongespräch 13<br />

2.3 Vorstellungsgespräch 13<br />

3 Wie schliessen Sie einen Arbeitsvertrag ab? 14<br />

3.1 Personalien 14<br />

3.2 Aufgabenbereich 14<br />

3.3 Dauer des Anstellungsverhältnisses 15<br />

3.4 Arbeitszeit, Freizeit und Ferien 15<br />

3.5 Lohn 15<br />

3.6 Weitere Vereinbarungen 17<br />

4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen? 18<br />

4.1 AHV, IV, EO, ALV 18<br />

4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung 20<br />

4.3 Berufliche Vorsorge (Pensionskasse/2. Säule) 21<br />

4.4 Krankentaggeldversicherung 23<br />

4.5 Familienzulagen 24<br />

4.6 Haftpflichtversicherung 25<br />

5 Wie wird ein Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst? 26<br />

5.1 Kündigung 26<br />

5.2 Arbeitszeugnis 27<br />

6 Was müssen sie zusätzlich beachten, wenn sie ausländische<br />

Arbeitskräfte einstellen? 28<br />

6.1 Beantragen von Arbeitsbewilligungen 28<br />

6.2 Quellensteuer 28<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


5<br />

Teil 2 Die Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> 29<br />

7 Wie lässt sich die <strong>Assistenz</strong> finanzieren? 31<br />

7.1 Hilflosenentschädigung der Invalidenversicherung (IV) 32<br />

7.2 IV-Leistungen für Dienstleistungen Dritter anstelle eines Hilfsmittels 33<br />

7.3 Krankenversicherung (KV) 34<br />

7.4 Unfallversicherung (UV) 35<br />

7.5 Ergänzungsleistungen (EL) 35<br />

7.6 Exkurs: Betreuungsgutschriften der AHV 38<br />

7.7 Zusätzliche Leistungen der Kantone 38<br />

8 Welche <strong>Assistenz</strong>kosten dürfen Sie vom steuerbaren<br />

Einkommen abziehen? 40<br />

Teil 3 Anhang 41<br />

9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente 43<br />

9.1 (Sozial-)Beratungsstellen 43<br />

9.2 Rechtsberatungsstellen 46<br />

9.3 Weitere Adressen 47<br />

9.4 Quellen weiterführender Dokumente 48<br />

9.5 Weitere Internetadressen 50<br />

10 Vorlagen/Musterbriefe/Checklisten 51<br />

10.1 Vorlagen 51<br />

10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs 52<br />

10.1.2 Stelleninserate 53<br />

10.1.3 Arbeitsvertrag 54<br />

10.1.4 Dienstplan 60<br />

10.1.5 Einsatzplan 61<br />

10.1.6 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> 62<br />

10.1.7 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> zuhanden EL 63<br />

10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten 64<br />

10.1.9 provisorische EL-Berechnung 68<br />

10.2 Musterbriefe 69<br />

10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen 70<br />

10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse 71<br />

10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse 72<br />

10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse 73<br />

10.2.5 Verzichtserklärung AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge 74<br />

10.2.6 Verzichtserklärung Unfallversicherung 75<br />

10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung für ausländische Arbeitskräfte 76<br />

10.2.8 Kündigungsschreiben 78<br />

10.2.9 Arbeitszeugnis 79<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


6<br />

10.2.10 Gesuch an die Krankenkasse für die direkte Auszahlung von Leistungen für die 81<br />

Grund pflege<br />

10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige 83<br />

10.2.12 Gesuch für Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften 84<br />

10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen 85<br />

10.2.14 Gesuch für die Übernahme behinderungsbedingter Mehrkosten an EL 87<br />

10.2.15 Gesuch für den Einbezug der <strong>Assistenz</strong>kosten in die jährliche EL 88<br />

10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL 89<br />

10.3 Checklisten 90<br />

10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt 91<br />

10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch 92<br />

10.3.3 Checkliste Anstellung 94<br />

10.3.4 Checkliste Jahresende 94<br />

10.3.5 Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses 95<br />

10.3.6 Checkliste ausländische Arbeitskräfte 95<br />

10.4 Weitere Informationen 96<br />

10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen 96<br />

10.4.2 Regelung der freien Tage 97<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


7<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Abs. Absatz<br />

AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

ALV Arbeitslosenversicherung<br />

ArG Bundesgesetz über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel vom 13. März 1964, SR 822.11<br />

Art. Artikel<br />

BehiG Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen vom<br />

13. Dezember 2002, SR 151.3<br />

BGE Bundesgerichtsentscheid<br />

BVG Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge vom 25. Juni<br />

1982, SR 831.40<br />

bzw. beziehungsweise<br />

ca. zirka, ungefähr<br />

CHF Schweizerfranken<br />

d.h. das heisst<br />

EL Ergänzungsleistung(en)<br />

ELG Bundesgesetz über Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung<br />

vom 19. März 1965, SR 831.30<br />

ELKV Verordnung über die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten bei den Ergänzungsleistungen<br />

vom 29. Dezember 1997, SR 831.301.1<br />

ELV Verordnung über die Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung<br />

vom 15. Januar 1971, SR 831.301<br />

EO Erwerbsersatzordnung<br />

f. folgende<br />

ff. fortfolgende<br />

Fn. Fussnote(n)<br />

IV Invalidenversicherung<br />

IVG Bundesgesetz über die Invalidenversicherung vom 19. Juni 1959, SR 831.20<br />

IVV Verordnung über die Invalidenversicherung vom 17. Januar 1961, SR 831.201<br />

Kap. Kapitel<br />

KHMI Kreisschreiben über die Abgabe von Hilfsmitteln durch die Invalidenversicherung<br />

KLV Verordnung über Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vom 29. September<br />

1995 (Krankenpflege-Leistungsverordnung), SR 832.112.31<br />

KV Krankenversicherung<br />

KVG Bundesgesetz über die Krankenversicherung vom 18. März 1994, SR 832.10<br />

KVV Verordnung über die Krankenversicherung vom 27. Juni 1995, SR 832.102<br />

OR Schweizerisches Obligationenrecht vom 30. März 1911, SR 220<br />

Rz. Randziffer(n)<br />

Seco Staatssekretariat für Wirtschaft<br />

Spitex spitalexterne Pflege<br />

u.U. unter Umständen<br />

UV Unfallversicherung<br />

UVG Bundesgesetz über die Unfallversicherung vom 20. März 1981, SR 832.20<br />

WEL Wegleitung über die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV<br />

z.B. zum Beispiel<br />

z.T. zum Teil<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


8<br />

Vorbemerkungen zum Aufbau dieses <strong>Ratgeber</strong>s und zu<br />

seiner Handhabung<br />

Bevor Sie mit dem Lesen dieses <strong>Ratgeber</strong>s beginnen, möchten wir Ihnen einige Hinweise zu<br />

seinem Aufbau und der Handhabung geben.<br />

Der <strong>Ratgeber</strong> besteht aus drei Teilen. Teil 1 befasst sich mit der Anstellung von AssistentInnen<br />

und zeigt Ihnen, welche administrativen Aufgaben auf Sie zukommen, wenn Sie <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

werden. Teil 2 beantwortet die Frage: Wie finanzieren Sie Ihre <strong>Assistenz</strong>? Im Teil 3 finden Sie<br />

eine Sammlung von nützlichen Adressen, verschiedene Vorlagen, Musterbriefe und Checklisten<br />

sowie eine Liste von Internetadressen mit weiterführenden Informationen und Merkblättern.<br />

Der <strong>Ratgeber</strong> ist so aufgebaut, dass Sie jedes Kapitel separat lesen können. Er eignet sich<br />

deshalb auch als Nachschlagewerk. Die Vorlagen, Musterbriefe und Checklisten müssen Sie<br />

Ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen. Dazu sind sie auf der beiliegenden CD-ROM<br />

abgespeichert.<br />

Die Herausgeberin möchte diesen <strong>Ratgeber</strong> möglichst auf dem neusten Stand halten. Die DOK<br />

ist deshalb froh, wenn Sie sich an das DOK-Sekretariat wenden, wenn Sie Unstimmigkeiten<br />

feststellen. Melden Sie auch, falls Sie Leistungen zur Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> erhalten,<br />

die in diesem <strong>Ratgeber</strong> nicht erwähnt werden (z.B. kantonale oder kommunale Leistungen),<br />

damit die entsprechende Information aufgenommen werden kann. Mit Ihren Anregungen und<br />

Korrekturvorschlägen können Sie sich an folgende Stelle wenden:<br />

DOK, c/o SAEB<br />

Bürglistrasse 11<br />

8002 Zürich<br />

zs@saeb.ch<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


Teil 1<br />

Anstellung<br />

von<br />

AssistentInnen<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


11<br />

1 <strong>ArbeitgeberIn</strong> sein: Was bedeutet das?<br />

Wenn Sie diese Broschüre lesen, studieren Sie vermutlich daran herum, Ihre Assistenten und<br />

Assistentinnen selbst anzustellen. Sie überlegen sich, <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu werden. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

sind Sie Chef oder Chefin. Damit befinden Sie sich in einer ganz bestimmten Rolle. Bedeutsam<br />

für Ihre Rolle als <strong>ArbeitgeberIn</strong> sind sowohl sachliche (bzw. juristische) als auch psychologische<br />

Aspekte. In sachlicher Hinsicht sind Ihre Pflichten und Ihre Rechte als <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu beachten:<br />

Sie sind verpflichtet, einen Lohn zu zahlen. Sie sind für Ihre ArbeitnehmerInnen abrechnungspflichtig<br />

(Sozialleistungen), und Sie haben gegenüber Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

eine Sorgfaltspflicht. Dazu gehören sämtliche Regelungen rund um Ferien, Krankheit usw. Alle<br />

diese Pflichten sind in der vorliegenden Broschüre ausführlich beschrieben.<br />

Und Ihre Rechte? Diese bestehen zur Hauptsache darin, dass Sie die vertraglich festgelegte<br />

Arbeitsleistung einfordern können. Ferner haben Sie ein Anrecht darauf, dass Ihre ArbeitnehmerInnen<br />

sorgfältig arbeiten und dass sich diese an die Regelungen des Arbeitsvertrages<br />

halten.<br />

Der psychologische Teil Ihrer Rolle als <strong>ArbeitgeberIn</strong> wird in der Broschüre zwar nicht explizit<br />

behandelt. Das heisst aber nicht, dass er weniger wichtig wäre. Denn was nützt es Ihnen,<br />

wenn zwar rechtlich alles bestens geregelt ist, es aber zwischenmenschlich nicht funktioniert?<br />

Und gerade dies ist beim vorliegenden Arbeitsverhältnis nicht zu unterschätzen. In<br />

jedem Arbeitsverhältnis sind, je nach Situation, gegenseitige Abhängigkeiten mit im Spiel. In<br />

einem <strong>Assistenz</strong>verhältnis sind Sie als Chefin oder Chef zwar am längeren Hebel. Gleichzeitig<br />

sind Sie in einem gewissen Sinne jedoch abhängig von Ihren AssistentInnen. Für das gute<br />

Gelingen ist es deshalb zentral, dass Sie in Ihrer Rolle als <strong>ArbeitgeberIn</strong> sattelfest sind und<br />

so gegenüber Ihren Mitarbeitenden Sicherheit und Stärke ausstrahlen. Nun wird kein Mensch<br />

als Führungsperson geboren. Und es ist auch nicht anzunehmen, dass alle Menschen, die<br />

ihre Assistentinnen und Assistenten selbst anstellen wollen, bereits Cheferfahrungen haben.<br />

Rollensicherheit können Sie erlangen, indem Sie sich neben Ihren Rechten und Pflichten auch<br />

mit den sogenannt «weichen Faktoren» eines Arbeitsverhältnisses auseinander setzen. Gemeint<br />

sind damit vor allem Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. Zu diesen Sozialkompetenzen gibt<br />

es ein breites Kursangebot. So auch im Kursprogramm von Procap – AGILE 1 , insbesondere in<br />

den geplanten «Bosskursen».<br />

1<br />

Adressen siehe Kap. 9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


12<br />

2 Wie finden Sie Ihre AssistentInnen?<br />

In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Themen:<br />

2.1 Verfassen von Stelleninseraten und Publikation<br />

2.2 Sichten von Bewerbungsunterlagen/erstes Telefongespräch<br />

2.3 Vorstellungsgespräch<br />

Zuerst müssen Sie sich als zukünftige/r <strong>ArbeitgeberIn</strong> überlegen, was Sie denn tatsächlich von<br />

Ihren AssistentInnen erwarten. Dazu können Ihnen folgende Fragen helfen:<br />

Bei welchen Verrichtungen brauchen Sie <strong>Assistenz</strong>?<br />

Wie lange (wieviele Stunden pro Tag, pro Woche, pro Monat) brauchen Sie <strong>Assistenz</strong>? 2<br />

Wie verteilen sich die Zeiten auf den ganzen Tag?<br />

Wo brauchen Sie die <strong>Assistenz</strong> (zuhause, am Arbeitsplatz, unterwegs, …)?<br />

Brauchen die AssistentInnen eine bestimmte Ausbildung bzw. bestimmte Vorkenntnisse, um<br />

Ihnen die benötigte <strong>Assistenz</strong> zu leisten?<br />

2.1 Verfassen von Stelleninseraten und Publikation<br />

In der Schweiz gibt es noch keinen speziellen Stellenmarkt für AssistentInnen. Arbeitsuchende<br />

wissen kaum, was unter «<strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>» zu verstehen ist. Deshalb sollten Sie kurz<br />

erklären, was Sie darunter verstehen, wenn Sie den Begriff «<strong>Assistenz</strong>» oder «persönliche<br />

<strong>Assistenz</strong>» in Inseraten gebrauchen. Versuchen Sie die Inserate möglichst ansprechend zu<br />

formulieren, damit Sie das Interesse der Arbeitsuchenden wecken können.<br />

Inserate können Sie bei den Zeitungen aufgeben (kostenpflichtig). 3 Eine weitere Möglichkeit<br />

sind die schwarzen Bretter an Universitäten und Hochschulen oder in Einkaufszentren (z.B.<br />

Gratisinserate von Migros und Coop). Im Internet finden Sie auch Publikationsmöglichkeiten.<br />

In Deutschland gibt es eine extra Internetseite www.stellenmarkt-sba.de. Dort können sowohl<br />

AssistentInnen als auch <strong>Assistenz</strong> Suchende ihre Inserate kostenlos publizieren. In der Schweiz<br />

gibt es noch kein vergleichbares Angebot.<br />

Schon manches Arbeitsverhältnis wurde durch Mundpropaganda realisiert. Erzählen Sie also<br />

Ihren Freunden und Bekannten, dass Sie AssistentInnen suchen.<br />

Geben Sie bei schriftlichen Inseraten höchstens Ihre Telefonnummer an, nicht aber Ihre ganze<br />

Adresse. Sonst kann es sein, dass plötzlich ein unliebsamer Besucher bei Ihnen vor der Tür<br />

steht. Eine andere Möglichkeit sind die Chiffre-Inserate, bei denen die InteressentInnen ihre<br />

Bewerbung an die Zeitung schicken müssen. Die Zeitung übermittelt Ihnen als InserentIn dann<br />

die Bewerbungsschreiben. Sie bleiben anonym, bis Sie sich selbst bei den BewerberInnen<br />

melden.<br />

Musterbeispiele von Stelleninseraten finden Sie im Teil 3. 4<br />

2<br />

siehe Kap. 10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs<br />

3<br />

Zeitungen der Schweiz im Internet unter www.zeitung.ch (Stand 18. Oktober 2003)<br />

4<br />

siehe Kap. 10.1.2 Stelleninserate<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


13<br />

2.2 Sichten von Bewerbungsunterlagen/erstes Telefongespräch<br />

Einen ersten Eindruck der BewerberInnen erhalten Sie, wenn Sie die Bewerbungsunterlagen<br />

(Begleitschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse) studieren. Bei einigen BewerberInnen merken<br />

Sie schon zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Vorstellungen nicht decken. Diese Bewerbungen<br />

legen Sie vorerst zur Seite und schicken Sie nach der Stellenbesetzung mit einem kurzen Begleitschreiben<br />

zurück. 5 Bevor Sie jemanden zum Vorstellungsgespräch einladen, ist es sinnvoll,<br />

wenn Sie bereits am Telefon die ersten Fragen klären. 6<br />

2.3 Vorstellungsgespräch<br />

Bereiten Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vor. 7 In diesem Gespräch geht es darum, Ihre<br />

eigenen Vorstellungen mit den Vorstellungen der Bewerberin/des Bewerbers zu vergleichen.<br />

Stimmen sie überein, kann ein Anstellungsverhältnis in Betracht gezogen werden. Dabei geht<br />

es nicht nur um die beruflichen Qualifikationen und Fähigkeiten. Sie werden u.U. sehr viel Zeit<br />

mit der Assistentin oder dem Assistenten verbringen. Er oder sie wird in Ihre intimste Privatsphäre<br />

eindringen. Deshalb ist es wichtig, dass beide Parteien auch menschlich miteinander<br />

auskommen und sich vorstellen können, dass sich aus diesem ersten Kontakt ein Vertrauensverhältnis<br />

bildet. Es ist deshalb ratsam, nicht überstürzt zu handeln und nicht sofort nach dem<br />

Gespräch den Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Räumen Sie sich und dem/der BewerberIn noch<br />

eine Bedenkzeit ein, auch wenn Sie unbedingt sofort eine neue Assistentin oder einen neuen<br />

Assistenten brauchen würden. Lassen Sie sich lieber mehr Zeit, um die passende Assistentin<br />

oder den passenden Assistenten zu fi nden, statt dass Sie alle paar Wochen wieder erneut<br />

auf die Suche gehen müssen, weil Sie mit der Assistentin oder dem Assistenten schon derart<br />

Schwierigkeiten haben, dass die Weiterführung des Arbeitsverhältnisses für Sie unzumutbar<br />

geworden ist.<br />

5<br />

siehe Kap. 10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen<br />

6<br />

siehe Kap. 10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt<br />

7<br />

siehe Kap. 10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


14<br />

3 Wie schliessen Sie einen Arbeitsvertrag ab?<br />

In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zum Arbeitsvertrag:<br />

3.1 Personalien der Arbeitnehmerin/des Arbeitnehmers<br />

3.2 Aufgabenbereich der Arbeitnehmerin/des Arbeitnehmers<br />

3.3 Dauer des Anstellungsverhältnisses<br />

3.4 Arbeitszeit, Freizeit und Ferien<br />

3.5 Lohn<br />

3.6 Weitere Vereinbarungen im Arbeitsvertrag<br />

Beim Abschluss eines Arbeitsvertrags prallen verschiedene, z.T. gegenläufi ge Interessen<br />

aufeinander. Die AssistentInnen möchten möglichst geregelte Arbeitszeiten und einen angemessenen<br />

Lohn. Im Gegensatz dazu sind Sie häufig auf die Flexibilität der AssistentInnen<br />

angewiesen und müssen den Lohn mit Ihren zur Verfügung stehenden Finanzen abstimmen.<br />

Auch der Gesetzgeber hat Vorschriften erlassen.<br />

Die Vorlage «Arbeitsvertrag persönliche <strong>Assistenz</strong>» 8 bietet eine gute Grundlage für einen<br />

Arbeitsvertrag. Sie darf z.T. auch abgeändert werden. Im Folgenden werden die Punkte im<br />

«Arbeitsvertrag persönliche <strong>Assistenz</strong>» kurz erläutert.<br />

3.1 Personalien<br />

Das Geburtsdatum ist für die verschiedenen Versicherungen wichtig. Die AHV-Nummer müssen<br />

Sie für die Korrespondenz mit der AHV-Ausgleichskasse kennen. Die Ausbildung ist für einige<br />

Kostenträger wichtig. Die Nationalität bzw. der Ausländerstatus sind wichtige Informationen,<br />

damit Sie wissen, ob Sie eine Arbeitsbewilligung beantragen müssen und ob die AssistentInnen<br />

selbst für die Bezahlung der Steuern verantwortlich sind. 9<br />

3.2 Aufgabenbereich<br />

Zum einen müssen Sie darauf achten, dass Sie Leute nur für Arbeiten anstellen, die Sie<br />

schlussendlich auch angemessen entschädigen können. Sind Sie auf Geld von verschiedenen<br />

Stellen angewiesen, müssen Sie zuerst abklären, was für Leute Sie für welche Aufgaben wie<br />

lange anstellen können. Wenn eine Bedarfsabklärung gemacht wird, sollte der dort festgelegte<br />

<strong>Assistenz</strong>bedarf mit den Arbeitsverträgen, die mit den AssistentInnen abgeschlossen wurden,<br />

übereinstimmen.<br />

Ausserdem müssen Sie auch darauf achten, dass alle <strong>Assistenz</strong>bereiche abgedeckt sind. Es<br />

ist nicht sinnvoll, eine Person nur für den Haushalt, eine andere nur für die Pflege anzustellen.<br />

Die AssistentInnen können sich dann nicht gegenseitig vertreten (z.B. während den Ferien)<br />

und die zeitliche Planung wird schwierig und unflexibel. Sie können AssistentInnen nicht dazu<br />

8<br />

siehe Kap. 10.1.3 Arbeitsvertrag<br />

9<br />

siehe Kap. 6 Was müssen Sie zusätzlich beachten, wenn Sie ausländische Arbeitskräfte einstellen?<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


15<br />

verpflichten, Arbeiten auszuführen, die nicht unter die im Arbeitsvertrag genannten Bereiche<br />

fallen. Fassen Sie deshalb die Aufgabenbereiche im Arbeitsvertrag möglichst weit.<br />

3.3 Dauer des Anstellungsverhältnisses<br />

Alle ArbeitnehmerInnen sind zuerst für eine Probezeit angestellt. Die Probezeit dauert mindestens<br />

einen Monat. Soll sie länger sein (maximal drei Monate), muss dies im Arbeitsvertrag<br />

stehen. Während dieser Probezeit haben <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn die Möglichkeit,<br />

sich besser kennen zu lernen und definitiv herauszufinden, ob sie sich ein Arbeitsverhältnis<br />

vorstellen können. Während der Probezeit gilt eine Kündigungsfrist von sieben Tagen. Danach<br />

gelten nach Gesetz folgende Kündigungsfristen:<br />

im 1. Dienstjahr<br />

im 2. – 9. Dienstjahr<br />

ab dem 10. Dienstjahr<br />

1 Monat<br />

2 Monate<br />

3 Monate<br />

Gekündigt wird jeweils auf das Ende eines Monats. Diese Kündigungsfristen dürfen im Arbeitsvertrag<br />

verändert werden. Die Kündigungsfrist darf jedoch nicht kürzer sein als ein Monat und<br />

muss für <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn gleich lang sein.<br />

3.4 Arbeitszeit, Freizeit und Ferien 10<br />

Die zwingenden gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit und Freizeit sind für die ArbeitnehmerInnen<br />

nicht allzu grosszügig. Meistens werden die Regelungen mit dem Arbeitsvertrag zu<br />

Gunsten der ArbeitnehmerInnen abgeändert.<br />

Pro Woche muss der/die ArbeitnehmerIn mindestens einen ganzen freien Tag haben. Pro<br />

Jahr bekommt der/die ArbeitnehmerIn mindestens vier Wochen bezahlte Ferien. Bis zum 20.<br />

Altersjahr sind es mindestens fünf Wochen. Mindestens zwei Ferienwochen müssen zusammenhängen.<br />

Dauert das Arbeitsverhältnis weniger als ein Jahr, wird der Ferienanspruch anteilsmässig<br />

gekürzt.<br />

Schliesslich müssen Sie dem/der ArbeitnehmerIn für die Erledigung wichtiger <strong>persönlicher</strong><br />

Angelegenheiten und für Familienanlässe (wie Heirat, Geburt, Todesfall usw.) die nötige Freizeit<br />

gewähren. Wie lang der Anspruch dauert, richtet sich nach dem Ortsgebrauch. Die Richtwerte<br />

können Sie beim zuständigen Arbeitsgericht erfragen. 11<br />

3.5 Lohn 12<br />

Für die geleistete Arbeit zahlen Sie dem Assistenten oder der Assistentin einen Lohn. Dieser<br />

kann entweder pro gearbeitete Stunde (Stundenlohn) oder pro Monat (Monatslohn) berechnet<br />

werden.<br />

10<br />

siehe auch Merkblatt «Ferienanspruch der Arbeitnehmer» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1)<br />

11<br />

Beispiel für Bern siehe Kap. 10.4.2 Regelung der Frei-Tage<br />

12<br />

siehe Kap. 10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


16<br />

Stundenlohn<br />

Eine Regelung im Stundenlohn hat den Vorteil, dass die Arbeitsstundenzahl pro Monat flexibel<br />

ist. Überzählige Stunden müssen nicht als Überzeit abgerechnet werden. Im Arbeitsvertrag<br />

sollte aber vermerkt werden, wie stark die monatlichen Arbeitszeiten schwanken können. Bei<br />

einer Anstellung im Stundenlohn muss die Ferienentschädigung im Lohn inbegriffen und im<br />

Arbeitsvertrag separat ausgewiesen sein. Sie beträgt bei 4 Wochen Ferien pro Jahr 8.33%,<br />

bei 5 Wochen Ferien pro Jahr 10.42% des Bruttolohnes.<br />

Monatslohn<br />

Beim Monatslohn wird eine fixe Anzahl Stunden pro Monat entlöhnt. Arbeitet der/die AssistentIn<br />

mehr oder weniger, muss dies in den nächsten Monaten wieder ausgeglichen werden.<br />

Zuviel gearbeitete Stunden können auch als Überzeit entlöhnt werden. Im Monatslohn sind die<br />

Ferien bereits inbegriffen, d.h. die ArbeitnehmerInnen erhalten den vollen Lohn auch in ihren<br />

Ferien ausbezahlt.<br />

Einen 13. Monatslohn müssen Sie nur bezahlen, wenn er im Arbeitsvertrag ausdrücklich<br />

erwähnt wird.<br />

Höhe des Lohnes<br />

Die Höhe des Lohnes hängt weitgehend von der Situation auf dem jeweiligen Arbeitsmarkt<br />

ab und ist regional unterschiedlich. In der Stadt Zürich z.B. ist der Stundenlohn höher als im<br />

Kanton Jura, da auch die Lebenshaltungskosten (z.B. Mieten) höher sind. Den Lohn müssen<br />

Sie mit der/dem ArbeitnehmerIn aushandeln. Dabei sollten Sie darauf achten, dass sich die<br />

Löhne Ihrer AssistentInnen nicht zu stark voneinander unterscheiden, um Unstimmigkeiten unter<br />

den AssistentInnen zu vermeiden. Die Entlöhnung darf aber mit dem Alter und mit der Anzahl<br />

Dienstjahre zunehmen. Es gibt auch gewisse Bandbreiten für eine angemessene Entlöhnung:<br />

So liegt der übliche Bruttolohn-Stundenansatz (inkl. Ferienentschädigung) für Pflegeleistungen<br />

zwischen 25 und 35 Franken, für Haushalthilfe zwischen 22 und 28 Franken. Dabei müssen<br />

Sie beachten, dass Ihre tatsächlichen Lohnkosten um durchschnittlich 10% höher liegen, da<br />

Sie noch Sozialversicherungsbeiträge bezahlen müssen. 13<br />

Naturallohn und Spesen<br />

Ebenfalls im Arbeitsvertrag geregelt werden muss, ob ein/e AssistentIn, die während der Arbeit<br />

eine Mahlzeit bezieht, sich diese als Naturallohn anrechnen lassen und einen entsprechenden<br />

Abzug beim ausbezahlten Lohn in Kauf nehmen muss. Ohne explizite Vereinbarung ist die<br />

Mahlzeit für die AssistentInnen gratis, d.h. Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bezahlen sie. Das gilt im Übrigen<br />

auch für andere Spesen, die während der Arbeit anfallen wie Zug- oder Taxifahrten oder<br />

Eintrittskarten. Für den Weg zur Arbeit müssen die AssistentInnen selbstverständlich selbst<br />

aufkommen.<br />

13<br />

siehe Kap. 4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen?<br />

Die EL zahlt für <strong>Assistenz</strong> im Haushalt max. CHF 25.– pro Stunde (ELKV Art. 13, Abs. 7)<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


17<br />

Lohnfortzahlung<br />

Kann der/die ArbeitnehmerIn nicht arbeiten, weil er/sie krank ist oder einen Unfall hatte, müssen<br />

Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> ihr/ihm den Lohn trotzdem bezahlen. 14 Wie lange der Lohn geschuldet<br />

ist, haben die Gerichte in verschiedenen Skalen 15 festgelegt. Diese Skalen gelten als Minimum.<br />

Im Arbeitsvertrag können längere Fristen festgelegt werden.<br />

Schwangere Arbeitnehmerinnen müssen nur arbeiten, wenn sie wollen. Sie dürfen jederzeit<br />

nach einer Mitteilung an die/den <strong>ArbeitgeberIn</strong> von der Arbeit fern bleiben. Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

müssen allerdings den Lohn für die gefehlte Arbeitszeit nur dann bezahlen, wenn die<br />

Arbeitsunfähigkeit durch ein Arztzeugnis bestätigt wird. Schwangere müssen nur Überstunden<br />

leisten, wenn sie damit einverstanden sind. 16 Nach der Geburt des Kindes darf die Mutter 8<br />

Wochen nicht arbeiten. Das Arbeitsverbot kann auch nicht aufgehoben werden, wenn die<br />

Mutter arbeiten will. Die Lohnfortzahlung ist bei Mutterschaft gleich geregelt wie bei Krankheit<br />

17, 18<br />

und Unfall.<br />

Lohnausweis<br />

Am Jahresende oder bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses müssen Sie für jede Angestellte<br />

und jeden Angestellten einen Lohnausweis ausfüllen. Auf einem vorgedruckten Formular geben<br />

Sie den Lohn und die bezahlten Sozialversicherungsbeiträge an. Die Formulare können Sie bei<br />

der kantonalen Steuerverwaltung bestellen. Dort erfahren Sie auch, ob Sie das Formular, das<br />

für die Steuerverwaltung bestimmt ist, dem Arbeitnehmer oder der Arbeitnehmerin abgeben<br />

müssen, oder ob Sie es direkt der kantonalen Steuerverwaltung schicken müssen.<br />

3.6 Weitere Vereinbarungen<br />

Weitere Vereinbarungen dürfen getroffen werden. Wichtig dabei ist, dass die Interessen von<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerInnen angemessen berücksichtigt werden. Es darf kein Ungleichgewicht<br />

entstehen.<br />

14<br />

siehe Kap. 4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung und Kap. 4.4 Krankentaggeldversicherung<br />

15<br />

siehe Kap. 10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />

16<br />

ArG Art. 35, OR Art. 324a<br />

17<br />

siehe Kap. 10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />

18<br />

Für weiterreichende Informationen ist unbedingt das «Merkblatt über den Schutz der Arbeitnehmerinnen bei Mutterschaft»<br />

beizuziehen (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1).<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


18<br />

4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen?<br />

In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Versicherungen:<br />

4.1 AHV, IV, EO, ALV<br />

4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung<br />

4.3 Berufliche Vorsorge (Pensionskasse/2. Säule)<br />

4.4 Krankentaggeldversicherung<br />

4.5 Familienzulagen<br />

4.6 Haftpflichtversicherung<br />

Es werden jeweils folgende Fragen beantwortet:<br />

• Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />

• Wie hoch sind die Beiträge?<br />

• Was müssen Sie vorkehren?<br />

Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie für Ihre Angestellten eine Reihe von Versicherungen abschliessen:<br />

Im Vordergrund stehen dabei die AHV/IV/EO, die Arbeitslosenversicherung und die Unfallversicherung.<br />

Andere Versicherungen sind freiwillig (wie z.B. die Krankentaggeldversicherung)<br />

oder sie müssen erst abgeschlossen werden, wenn der Lohn Ihrer Angestellten eine gewisse<br />

Höhe überschreitet (berufliche Vorsorge).<br />

Der Abschluss dieser Versicherungen und das Abrechnen sind mit einem gewissen administrativen<br />

Aufwand verbunden. Im ersten Moment werden Sie vielleicht verunsichert sein, doch<br />

sollten Sie sich durch diese Arbeitgeberpflichten nicht abschrecken lassen. Der Umgang mit<br />

den Versicherungen wird mit der Zeit zur Routine, wenn man sich einmal mit den Abläufen<br />

vertraut gemacht hat. Sie dürfen sich auch jederzeit bei Ihren Versicherungen den nötigen Rat<br />

holen, wenn Fragen auftauchen.<br />

Im Folgenden erläutern wir, welche Rechte und Pfl ichten Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> gegenüber<br />

den einzelnen Versicherungen haben. Unsere Angaben sind mehrheitlich dem KMU-<strong>Ratgeber</strong><br />

entnommen, den das Bundesamt für Sozialversicherung in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (seco) erarbeitet hat. 19 Dort fi nden sich auch noch ausführlichere<br />

Informationen sowie verschiedene Adressen.<br />

4.1 AHV, IV, EO, ALV 20<br />

Die Beiträge für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die Invalidenversicherung<br />

(IV), die Erwerbsersatzordnung (EO) und die Arbeitlosenversicherung (ALV) werden alle über<br />

die AHV-Ausgleichskasse abgerechnet. Deshalb werden sie hier gemeinsam betrachtet.<br />

19<br />

http://www.bsv.admin.ch/kmu-ratgeber (Stand 30. Aug. 2003)<br />

20<br />

siehe auch Merkblätter «Lohnbeiträge an die AHV, die IV und die EO», «Verzicht auf die Bezahlung der Beiträge an die<br />

AHV, die IV, die EO und die ALV bei geringem Nebenerwerb» und «Beiträge an die Arbeitslosenversicherung» (Internetadresse<br />

siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1)<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


19<br />

Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />

Es müssen für sämtliche angestellten Personen AHV-, IV-, EO- und ALV-Beiträge entrichtet<br />

werden, mit folgenden Ausnahmen:<br />

• Keine Beitragspfl icht besteht für Jugendliche bis zum Ablauf des Kalenderjahres, in<br />

welchem sie 17 Jahre alt geworden sind;<br />

• Ebenfalls keine Beitragspflicht besteht für Angestellte, die das ordentliche Rentenalter<br />

erreicht haben (Männer mit 65 Jahren, Frauen mit 63 Jahren 21 ), solange ihr Bruttolohn<br />

pro Jahr CHF 16’800.– nicht übersteigt;<br />

• Beträgt der jährliche Bruttolohn weniger als CHF 2’000.– (man spricht von einem<br />

Nebenerwerb) kann auf eine Abrechnung der AHV-Beiträge verzichtet werden, wenn<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn eine Verzichtserklärung 22 unterschreiben. Zusätzlich<br />

muss der/die ArbeitnehmerIn noch bei einem/einer anderen <strong>ArbeitgeberIn</strong> angestellt<br />

sein und dort den Bruttolohn versichert haben (d.h. einer Haupterwerbstätigkeit nachgehen).<br />

Wie hoch sind die Beiträge?<br />

Die Versicherungsbeiträge von insgesamt 12,1% 23 vom Bruttolohn werden je zur Hälfte (d.h. je<br />

6,05%) von <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn getragen. Die Arbeitnehmerbeiträge dürfen Sie<br />

der Arbeitnehmerin/dem Arbeitnehmer vom Lohn abziehen. Die Beiträge werden zwischen der<br />

AHV-Ausgleichskasse und der ALV aufgeteilt, wobei 10,1% (je 5,05%) in die AHV-Ausgleichskasse,<br />

2% (je 1%) in die ALV fliessen.<br />

Was müssen Sie vorkehren?<br />

Zuerst müssen Sie sich bei der AHV-Ausgleichskasse (am besten bei der Gemeindezweigstelle<br />

der kantonalen Ausgleichskasse 24 ) als <strong>ArbeitgeberIn</strong> anmelden. 25 Dann müssen Sie alle<br />

Ihre AssistentInnen der AHV-Ausgleichskasse melden. 26 Dafür müssen Sie von der neuen<br />

Arbeitnehmerin/vom neuen Arbeitnehmer den AHV-Ausweis verlangen und ihn der AHV-Ausgleichskasse<br />

schicken. Die Nummer der AHV-Ausgleichkasse wird auf dem AHV-Ausweis<br />

vermerkt. Der AHV-Ausweis wird Ihnen danach wieder zugeschickt. Sie müssen ihn dann<br />

der/dem ArbeitnehmerIn zurückgeben. Nun ist gewährleistet, dass die einbezahlten Versicherungsbeiträge<br />

auch wirklich den ArbeitnehmerInnen angerechnet werden. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

müssen Sie der AHV-Ausgleichskasse auch den voraussichtlichen Lohn melden, damit diese<br />

die AHV-Beiträge in Rechnung stellen kann.<br />

Wird ein Arbeitsvertrag aufgelöst, müssen Sie dies nicht speziell bei der AHV-Ausgleichkasse<br />

melden. Die Änderung können Sie Ende Jahr auf der Lohnbescheinigung vermerken. Die<br />

Lohnbescheinigung ist ein Formular, das Ihnen die AHV-Ausgleichskasse Ende Jahr zuschickt.<br />

Sie müssen darauf alle Angestellten und die ausbezahlten Löhne aufführen.<br />

21<br />

Stand 2003<br />

22<br />

siehe Kap. 10.2.5 Verzichtserklärung für AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge<br />

23<br />

Stand Januar 2004<br />

24<br />

Adressen auf den letzten Seiten des Telefonbuches<br />

25<br />

siehe Kap. 10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse<br />

26<br />

siehe Kap. 10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


20<br />

Die AHV-Ausgleichskasse stellt vierteljährlich Rechnung. Der Rechnungsbetrag wird aufgrund<br />

der gemeldeten Lohnsumme provisorisch berechnet. Am Ende des Jahres müssen Sie mit<br />

einem Formular (Lohnbescheinigung) die tatsächlich ausbezahlten Löhne ausweisen. Aufgrund<br />

dieser Angaben erhalten Sie eine Schlussabrechnung. Achtung: Die Rechnungen der AHV-<br />

Ausgleichskasse müssen innerhalb von 10 Tagen nach Ablauf der Zahlungsperiode bezahlt<br />

werden. Wer die Beiträge nicht rechtzeitig bezahlt, erhält eine gebührenpflichtige Mahnung<br />

und muss einen Verzugszins von 5% bezahlen. Der Verzugszins kann nicht auf die ArbeitnehmerInnen<br />

überwälzt werden.<br />

Wenn Sie Ihrer Arbeitnehmerin/Ihrem Arbeitnehmer während des Militär- oder Zivildienstes den<br />

Lohn weiter auszahlen, erhalten Sie dafür das EO-Taggeld. Wie gehen Sie dabei vor? Die Dienst<br />

leistende Person erhält am Ende des Militär- oder Zivildienstes eine Meldekarte, auf der die<br />

Zahl der geleisteten Diensttage bescheinigt ist. Sie macht auf der Meldekarte die verlangten<br />

Angaben über ihre persönlichen Verhältnisse und leitet die Meldekarte an Sie weiter. Sie müssen<br />

darauf den Lohn angeben und die Meldekarte an die AHV-Ausgleichskasse weiterleiten.<br />

4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung 27<br />

Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />

Sie müssen alle ArbeitnehmerInnen bei einer Unfallversicherung versichern lassen. Unter<br />

folgenden Voraussetzungen, die alle zusammen erfüllt sein müssen, können Sie auf die Unfallversicherung<br />

verzichten:<br />

• Der/die ArbeitnehmerIn verdient im Arbeitsverhältnis «persönliche <strong>Assistenz</strong>» pro Jahr<br />

weniger als CHF 2’000.– (das entspricht CHF 167.– pro Monat).<br />

• Der/die ArbeitnehmerIn arbeitet noch bei einem/r anderen <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ist dort<br />

unfallversichert, d.h. der/die ArbeitnehmerIn geht einem anderen Haupterwerb nach.<br />

• Sowohl ArbeitnehmerIn wie <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen dem Verzicht zustimmen.<br />

Den Verzicht müssen Sie bei der von Ihnen als Arbeitgeber abgeschlossenen Unfallversicherung<br />

schriftlich melden bevor die/der betreffende AssistentIn die Stelle antritt. Wenn Sie noch<br />

keinen Vertrag bei einer Unfallversicherungsgesellschaft haben, müssen Sie den Verzicht bei<br />

der Ersatzkasse 28 melden. Diesen Verzicht müssen Sie jedes Jahr wieder neu melden.<br />

Arbeitet jemand weniger als 8 Stunden pro Woche bei Ihnen, müssen Sie ihn/sie nicht gegen<br />

Nichtberufsunfälle versichern. Er/sie kann sich aber bei seiner/ihrer Krankenversicherung selbst<br />

gegen Nichtberufsunfälle versichern lassen. Unfälle auf dem Arbeitsweg gelten in einem solchen<br />

Fall als Berufsunfälle.<br />

Wie hoch sind die Beiträge?<br />

Die Beiträge betragen ca. 2% des Bruttolohnes. Sie sind aufgeteilt in die Prämie für die<br />

Berufsunfallversicherung und die Nichtberufsunfallversicherung. Die Beiträge für die Berufsunfallversicherung<br />

müssen Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bezahlen. Die Beiträge für die Nichtberufsunfallversicherung<br />

dürfen Sie der/dem ArbeitnehmerIn vom Lohn abziehen.<br />

27<br />

siehe auch Merkblatt «Obligatorische Unfallversicherung UVG» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1)<br />

28<br />

Adresse siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


21<br />

Was müssen Sie vorkehren?<br />

Sie müssen für Ihre ArbeitnehmerInnen bei einer privaten Unfallversicherungsgesellschaft einen<br />

Unfallversicherungsvertrag abschliessen. Eine Liste mit Adressen können Sie bestellen bei:<br />

Schweizerischer Versicherungsverband (SVV), Bereich Kranken- und Unfallversicherung 29<br />

Neue Angestellte müssen Sie nicht speziell der Unfallversicherung melden, wenn Sie bereits<br />

einen Unfallversicherungsvertrag für andere ArbeitnehmerInnen abgeschlossen haben.<br />

Auch die Auflösung eines Arbeitsverhältnisses müssen Sie der Unfallversicherungsgesellschaft<br />

nicht sofort melden. Der Versicherungsschutz für den/die ArbeitnehmerIn endet 30 Tage nach<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses. ArbeitnehmerInnen können während diesen 30 Tagen<br />

eine Abredeversicherung abschliessen, um den Versicherungsschutz um maximal 180 Tage<br />

zu verlängern. Ihre Aufgabe ist es, die ArbeitnehmerInnen darauf hinzuweisen, dass sie nun<br />

wieder selbst für die Unfallversicherung verantwortlich sind und eine Abredeversicherung<br />

abschliessen können.<br />

Passiert tatsächlich ein Unfall, müssen Sie das sofort der Versicherungsgesellschaft melden.<br />

Bei einem Unfall mit Arbeitsausfall (der/die ArbeitnehmerIn kann wegen dem Unfall einige Zeit<br />

nicht arbeiten) müssen Sie den Unfall mit dem weissen Formular «Unfallmeldung UVG» melden,<br />

bei einem Unfall ohne Arbeitsausfall mit dem grünen Formular «Bagatellunfall-Meldung UVG».<br />

Diese Formulare erhalten Sie von Ihrer Unfallversicherung. Bei einem Arbeitsausfall zahlt Ihnen<br />

die Versicherungsgesellschaft 80% des versicherten Lohnes der verunfallten Person. Mindestens<br />

diese 80% müssen Sie als Lohn an die verunfallte Person weiterleiten.<br />

Bei Versicherungsbeginn und jeweils Ende Jahr müssen Sie die ausbezahlten Löhne der<br />

Versicherung melden. Sie erhalten dazu unaufgefordert von der Versicherung ein Formular.<br />

Aufgrund dieser Angaben kann die Versicherung die Prämien für das nächste Jahr zum Voraus<br />

berechnen und Ihnen dafür Rechnung stellen. Lohnänderungen während des Jahres werden<br />

am Jahresende in einer Schlussabrechnung berücksichtigt.<br />

Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie die Lohnaufzeichnungen und alle weiteren Belege während fünf<br />

Jahren aufbewahren.<br />

4.3 Berufliche Vorsorge (Pensionskasse/2. Säule) 30<br />

Diese Versicherung ist nur obligatorisch für ArbeitnehmerInnen, die mehr als CHF 19’350.– (BVG-<br />

Eintrittsschwelle 31 ) pro Jahr verdienen. Bei den Arbeitsverhältnissen «persönliche <strong>Assistenz</strong>»<br />

handelt es sich häufig um kleinere Teilzeitstellen. Der Lohn ist deshalb oft tiefer, und Sie müssen<br />

Ihre ArbeitnehmerInnen nicht bei einer Pensionskasse versichern. <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen, die<br />

niemanden angestellt haben, der/die mehr als CHF 19’350.– verdient, brauchen dieses Kapitel<br />

nicht zu beachten.<br />

29<br />

Adresse siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />

30<br />

siehe auch Merkblatt «Anschlusspflicht an eine Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1<br />

Dokumente zum Teil 1)<br />

31<br />

Stand Januar 2005; wird vom Bundesrat in Übereinstimmung mit der AHV festgelegt<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


22<br />

Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />

Versichern müssen Sie ArbeitnehmerInnen<br />

• die mehr als CHF 19’350.- (BVG-Eintrittsschwelle 32 ) pro Jahr verdienen;<br />

• mit denen ein Anstellungsverhältnis von mindestens drei Monaten oder ein unbefristetes<br />

Anstellungsverhältnis eingegangen wurde;<br />

• ab dem 1. Januar nach ihrem 17. Geburtstag gegen die Risiken Tod und Invalidität;<br />

• ab dem 25. Altersjahr bis zum Erreichen des ordentlichen Rentenalters (Männer 65,<br />

Frauen 63 Jahre 33 ) gegen die Risiken Alter, Tod und Invalidität.<br />

Teilzeitangestellte, die bei mehreren <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen angestellt sind und gesamthaft einen<br />

Lohn verdienen, der über dem Koordinationsabzug liegt, müssen Sie versichern, wenn diese<br />

einen entsprechenden Antrag stellen. Die Beiträge werden in einem solchen Fall anteilmässig<br />

unter den <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen aufgeteilt.<br />

Wie hoch sind die Beiträge?<br />

Die Beiträge betragen je nach gewählter Versicherungslösung und je nach Alter und Geschlecht<br />

der ArbeitnehmerInnen zwischen 10% und 22% des versicherten Lohnes 34 . Der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

hat mindestens die Hälfte der Beiträge zu übernehmen.<br />

Obligatorisch versichert ist der Lohn zwischen dem Koordinationsabzug von CHF 22’575.– und<br />

dem obersten BVG-Grenzbetrag von CHF 77’400.–, mindestens aber ein Lohn von CHF 3’225.–,<br />

sofern dieser über der BVG-Eintrittsschwelle liegt. Freiwillig kann die Untergrenze herabgesetzt<br />

oder die Obergrenze hinaufgesetzt werden. Das hat natürlich höhere Prämien zur Folge. Sie<br />

müssen alle ArbeitnehmerInnen in gleichem Umfang versichern.<br />

Was müssen Sie vorkehren?<br />

Sie müssen sich als <strong>ArbeitgeberIn</strong> einer Pensionskasse (in Ihrem Fall einer «Sammel- oder<br />

Gemeinschaftseinrichtung») anschliessen. Tun Sie dies nicht, obschon Sie obligatorisch zu<br />

versichernde ArbeitnehmerInnen beschäftigen, werden Sie zwangsweise an die Auffangeinrichtung<br />

angeschlossen. Dies ist kostenpflichtig und deshalb zu vermeiden.<br />

Neu angestellte Arbeitskräfte müssen Sie bei Ihrer Pensionskasse anmelden, falls diese einen<br />

Lohn verdienen, der zu versichern ist. 35<br />

Wenn Ihre ArbeitnehmerInnen die Stelle wechseln, müssen Sie sie bei Ihrer Pensionskasse<br />

abmelden. Die ArbeitnehmerInnen müssen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses bekannt<br />

geben, wohin das angesparte Alterskapital (die Freizügigkeitsleistung) überwiesen werden soll.<br />

Tritt die Person in ein neues Arbeitsverhältnis ein, muss die Freizügigkeitsleistung auf die neue<br />

Pensionskasse übertragen werden. Ist dies nicht möglich, so muss die Freizügigkeitsleistung<br />

auf ein Freizügigkeitskonto (bei einer Bank) oder auf eine Freizügigkeitspolice (bei einer Versicherung)<br />

übertragen werden.<br />

32<br />

Stand Januar 2005; wird vom Bundesrat in Übereinstimmung mit der AHV festgelegt<br />

33<br />

Stand 2003<br />

34<br />

Der versicherte Lohn ist der Bruttojahreslohn zwischen CHF 22’575.– und CHF 77’400.–; wird vom Bundesrat in Übereinstimmung<br />

mit der AHV festgelegt<br />

35<br />

siehe Kap. 10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


23<br />

Für die Risiken Tod und Invalidität sind die ArbeitnehmerInnen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

noch während 30 Tagen versichert (Nachdeckung).<br />

Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> zahlen sowohl die Arbeitgeber- als auch die ArbeitnehmerInnenbeiträge,<br />

welche von der Pensionskasse periodisch in Rechnung gestellt werden. Den ArbeitnehmerInnen<br />

müssen Sie deren Beitrag vom Bruttolohn abziehen.<br />

Am Jahresende müssen Sie der Pensionskasse die ausbezahlten Löhne auf einem zugeschickten<br />

Formular ausweisen, damit abgeklärt werden kann, wie hoch die tatsächlich geschuldeten<br />

Beiträge sind.<br />

Normalerweise erhält jede versicherte Person von der Pensionskasse einmal im Jahr einen<br />

Versicherungsausweis. Auf Wunsch muss die Pensionskasse jederzeit die Freizügigkeitsleistung<br />

bekannt geben.<br />

4.4 Krankentaggeldversicherung<br />

Müssen Sie eine Krankentaggeldversicherung abschliessen?<br />

Der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung ist in der Schweiz freiwillig. Ein solcher Abschluss<br />

hat für Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> vor allem den Vorteil, dass Sie im Krankheitsfall oder bei<br />

Mutterschaft einer Arbeitnehmerin/eines Arbeitnehmers keine Lohnfortzahlung leisten müssen,<br />

was insbesondere bei langjährigen Angestellten eine Belastung sein kann. Zudem bietet eine<br />

Krankentaggeldversicherung den ArbeitnehmerInnen bei längerer Arbeitsunfähigkeit einen<br />

besseren Schutz als die blosse Lohnfortzahlung, dauert doch die Leistungspflicht in der Regel<br />

720 Tage. Ob der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung im konkreten Fall sinnvoll ist,<br />

müssen Sie selbst entscheiden. Bei sehr kleinen Arbeitspensen lohnt sich der administrative<br />

Aufwand kaum. Bei höheren Monatslöhnen hingegen ist der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung<br />

empfehlenswert, da Sie bei längerer Krankheit sonst eventuell in einen finanziellen<br />

Engpass kommen. Sie müssen dann nämlich den Lohn doppelt bezahlen: einmal für den<br />

kranken Assistenten/die kranke Assistentin und einmal für seine/ihre Vertretung.<br />

In jedem Fall muss die Krankentaggeldversicherung vor der Krankheit bzw. vor der Schwangerschaft<br />

abgeschlossen werden.<br />

Wie hoch sind die Beiträge?<br />

Krankentaggeldversicherungen sind nicht billig. Verlangen Sie bei zwei bis drei Versicherungen<br />

eine Offerte, damit Sie die Prämien und die Leistungen vergleichen können. 36 Eine oft gewählte<br />

Lösung besteht darin, dass der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> in der ersten Phase einer Krankheit die<br />

Lohnfortzahlung selbst übernimmt, während die Versicherung nach Ablauf einer (zum Voraus<br />

zu vereinbarenden) Wartezeit von 14, 30 oder 60 Tagen ein Taggeld erbringt. Die Prämien für<br />

solche Versicherungen mit aufgeschobenem Taggeld sind wesentlich günstiger.<br />

Ist eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen worden, die weitergehende Leistungen<br />

als die gesetzlich vorgeschriebene Lohnfortzahlung erbringt (was die Regel ist), dürfen Sie als<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong> die Hälfte der Prämien für die Krankentaggeldversicherung der Abeitnehmerin/<br />

dem Arbeitnehmer vom Lohn abziehen. Dies ist dann der Fall, wenn ein Taggeld von min-<br />

36<br />

Adressen beim Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


24<br />

destens 80% des Lohnes versichert ist. Sonst muss der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> allein die Prämien<br />

bezahlen.<br />

Was müssen Sie vorkehren?<br />

Einen Krankentaggeldversicherungsvertrag können Sie für Ihre ArbeitnehmerInnen entweder<br />

bei einer Krankenkasse oder bei einer privaten Versicherungsgesellschaft abschliessen. 37<br />

Neue ArbeitnehmerInnen müssen Sie der Versicherungsgesellschaft nicht speziell melden. Am<br />

Jahresende erhalten Sie jeweils unaufgefordert ein Formular. Dort müssen Sie alle ArbeitnehmerInnen<br />

aufführen. Wird ein Arbeitsverhältnis aufgelöst, müssen Sie das der Versicherungsgesellschaft<br />

melden. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie die ArbeitnehmerInnen vor dem Austritt darauf<br />

aufmerksam machen, dass sie die Krankentaggeldversicherung in eine Einzelversicherung<br />

umwandeln können. Der Versicherungsschutz bleibt in diesem Fall bestehen. Die Beiträge<br />

müssen aber die ehemaligen ArbeitnehmerInnen von nun an selbst bezahlen.<br />

Ist ein/e ArbeitnehmerIn als Folge von Krankheit arbeitsunfähig geworden, so hat er/sie die<br />

Arbeitsunfähigkeit vom Arzt mit einem entsprechenden Zeugnis bestätigen zu lassen. Es ist<br />

üblich ein solches Arztzeugnis erst bei einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als zwei Tagen zu<br />

verlangen. Diese Bestätigung ist bei länger dauernder Arbeitsunfähigkeit periodisch zu erneuern.<br />

Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie den Versicherungsfall sofort der Versicherung melden. Die Versicherung<br />

wird Ihnen nach Ablauf der vereinbarten Wartezeit das Taggeld (in der Regel 80% des<br />

Lohnes, je nach Vereinbarung jedoch manchmal auch 90% oder 100%) ausbezahlen. Diesen<br />

Betrag müssen Sie an die erkrankte Person weiterleiten. Bei Mutterschaft gilt dasselbe.<br />

Bei Versicherungsbeginn und jeweils Ende Jahr müssen Sie die ausbezahlten Löhne der<br />

Versicherung melden. Aufgrund dieser Angaben werden die Prämien für das nächste Jahr<br />

zum Voraus in Rechnung gestellt. Lohnänderungen werden am Jahresende in einer Schlussabrechnung<br />

berücksichtigt.<br />

4.5 Familienzulagen<br />

Die Familienzulagen sind kantonal geregelt. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie sich einer im Kanton<br />

anerkannten Familienausgleichskasse, in der Regel bei der kantonale Ausgleichskasse bei<br />

der Sie für die AHV, IV, EO und die ALV angemeldet sind 38 , anschliessen. Die Prämien sind<br />

ausschliesslich von Ihnen als <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu bezahlen. Sie liegen je nach Kanton zwischen<br />

1,3% (Zürich) und 3% (Jura) des Bruttolohnes.<br />

Wenn Sie für Ihre ArbeitnehmerInnen Familienzulage beziehen wollen, müssen Sie bei der Familienausgleichskasse<br />

ein Antragsformular bestellen. Die Familienausgleichskassen rechnen mit<br />

Ihnen über die Familienzulagen und über die Beiträge ab. Die Auszahlung der Familienzulagen<br />

an den/die ArbeitnehmerIn erfolgt zusammen mit dem Lohn durch Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong>.<br />

37<br />

Adressen beim Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />

38<br />

siehe Kap. 4.1 AHV, IV, EO, ALV<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


25<br />

4.6 Haftpflichtversicherung<br />

Schäden, die ArbeitnehmerInnen an Ihren eigenen Gegenständen verursachen (sog. Eigenschäden),<br />

können nicht im Rahmen einer Haftpflichtversicherung versichert werden.<br />

Wenn jedoch der/die ArbeitnehmerIn Drittpersonen einen Schaden zufügt, so zahlt Ihre Privathaftpflichtversicherung,<br />

als hätten Sie selbst den Schaden verursacht. Es ist also empfehlenswert<br />

eine Privathaftpflichtversicherung abzuschliessen. Klären Sie aber in jedem Fall ab, ob<br />

in Ihrer Privathaftpflichtversicherungspolice die von «privatem Dienstpersonal» verursachten<br />

Schäden wirklich eingeschlossen sind (Kleingedrucktes studieren und bei Unklarheit bei der<br />

Versicherung nachfragen!).<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


26<br />

5 Wie wird ein Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst?<br />

In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses:<br />

5.1 Kündigung<br />

5.2 Arbeitszeugnis<br />

5.1 Kündigung 39<br />

Kündigungsfrist<br />

AssistentInnen und <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen können das Arbeitsverhältnis mit der im Arbeitsvertrag<br />

festgelegten Kündigungsfrist auflösen. Für <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn gilt die gleiche<br />

Kündigungsfrist. Verfassen Sie eine Kündigung unbedingt schriftlich und senden Sie sie mit<br />

einem eingeschriebenen Brief (Lettre Signature) an den Assistenten oder die Assistentin. 40 So<br />

haben Sie bei Schwierigkeiten ein Beweismittel zur Hand. Wer die Kündigung empfängt, kann<br />

dazu eine schriftliche Begründung verlangen.<br />

Während der Probezeit darf jederzeit mit einer Kündigungsfrist von sieben Tagen gekündigt<br />

werden. Danach gelten nach Gesetz folgende Kündigungsfristen:<br />

im 1. Dienstjahr<br />

im 2. – 9. Dienstjahr<br />

ab dem 10. Dienstjahr<br />

1 Monat<br />

2 Monate<br />

3 Monate<br />

Gekündigt wird jeweils auf das Ende eines Monats. Diese Kündigungsfristen dürfen im Arbeitsvertrag<br />

verändert werden. Die Kündigungsfrist darf jedoch nicht kürzer sein als ein Monat.<br />

Wenn entweder dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> oder dem/der ArbeitnehmerIn das Arbeitsverhältnis nicht<br />

mehr zugemutet werden kann, kann er/sie fristlos kündigen. Die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

für eine fristlose Kündigung sind allerdings streng. Zuvor müssen Sie den/die ArbeitnehmerIn<br />

mahnen (ausser bei schweren Verfehlungen). Wer mit einer fristlosen Kündigung nicht<br />

einverstanden ist, hat dagegen sofort Einspruch zu erheben. Bei ungerechtfertigter fristloser<br />

Entlassung ist Schadenersatz geschuldet.<br />

Normalerweise gelten die Kündigungsfristen auch, wenn der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> stirbt. Da die<br />

<strong>Assistenz</strong> nach dem Tod des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin jedoch nicht mehr geleistet werden<br />

kann, endet das Arbeitsverhältnis sofort. Falls dem/der ArbeitnehmerIn dadurch ein Schaden<br />

entstanden ist, muss dieser durch die Erben beglichen werden.<br />

39<br />

siehe auch «Merkblatt über die Kündigung und den Kündigungsschutz» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente<br />

zum Teil 1) und OR Art. 334ff.<br />

40<br />

siehe Kap. 10.2.8 Kündigungsschreiben<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


27<br />

Kündigungsschutz<br />

Nach Ablauf der Probezeit dürfen Sie das Arbeitsverhältnis unter folgenden Voraussetzungen<br />

nicht kündigen:<br />

• vier Wochen vor und nach dem obligatorischen Militär- oder Zivildienst;<br />

• bei teilweiser oder ganzer Arbeitsunfähigkeit als Folge von Krankheit oder Unfall des<br />

Arbeitnehmers/der Arbeitnehmerin im 1. Dienstjahr während 30 Tagen, vom 2. bis 5.<br />

Jahr während 90 Tagen, ab dem 6. Jahr während 180 Tagen seit Beginn der Arbeitsunfähigkeit;<br />

• während der Schwangerschaft und in den ersten 16 Wochen nach Geburt des Kindes.<br />

41<br />

Wenn Sie die Kündigung während dieser Zeit aussprechen, ist sie ungültig. Wenn Sie die<br />

Kündigung vorher ausgesprochen haben und die Kündigungsfrist noch nicht abgelaufen ist,<br />

läuft sie erst nach dieser Sperrfrist weiter.<br />

5.2 Arbeitszeugnis<br />

Am Ende des Arbeitsverhältnisses müssen Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> für die ArbeitnehmerInnen ein<br />

Arbeitszeugnis schreiben. 42 Darin steht wie lange das Arbeitsverhältnis gedauert hat und welche<br />

Arbeit die AssistentInnen ausgeführt haben. In einem zweiten Teil wird die Arbeit bewertet: Die<br />

Leistungen und das Verhalten der ArbeitnehmerInnen werden beschrieben. Dabei sollten Sie<br />

negative Beurteilungen vermeiden. Waren Sie mit den Leistungen der ArbeitnehmerInnen nicht<br />

zufrieden, lassen Sie entsprechende Passagen aus. Diesen zweiten Teil des Arbeitszeugnisses<br />

müssen Sie weglassen, wenn es der/die ArbeitnehmerIn verlangt.<br />

Arbeitszeugnisse gehören zu den Bewerbungsunterlagen. ArbeitnehmerInnen brauchen das<br />

Arbeitszeugnis für die Stellensuche. Deshalb können sie jederzeit (d.h. auch vor Ende des<br />

Arbeitsverhältnisses) von Ihnen ein Zwischenzeugnis verlangen. Übergeben Sie das Arbeitszeugnis<br />

ungefaltet, damit es besser kopiert werden kann!<br />

41<br />

OR Art. 336c; Für weiterreichende Informationen ist unbedingt das «Merkblatt über den Schutz der Arbeitnehmerinnen<br />

bei Mutterschaft» beizuziehen (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1).<br />

42<br />

siehe Kap. 10.2.9 Arbeitszeugnis<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


28<br />

6 Was müssen sie zusätzlich beachten, wenn sie<br />

ausländische Arbeitskräfte einstellen?<br />

In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zur Anstellung von ausländischen Arbeitskräften:<br />

6.1 Beantragen von Arbeitsbewilligungen<br />

6.2 Quellensteuer<br />

6.1 Beantragen von Arbeitsbewilligungen<br />

Ausländische Arbeitskräfte brauchen eine Arbeitsbewilligung, wenn sie nicht bereits den Ausweis<br />

C haben. Für BürgerInnen aus dem Raum der Europäischen Union ist es relativ einfach, eine<br />

Arbeitsbewilligung zu erhalten. Schwierig bis fast unmöglich ist es für BürgerInnen anderer<br />

Staaten. Zwei Punkte erschweren es zusätzlich, eine Bewilligung zu erhalten: Erstens haben<br />

AssistentInnen meist keine spezifische Ausbildung und gelten deshalb als unqualifizierte Arbeitskräfte.<br />

Unqualifizierte Arbeitskräfte erhalten höchst selten eine Arbeitsbewilligung. Zweitens<br />

gelten Sie als Antrag stellende Privatperson und nicht als Unternehmung. Privatpersonen<br />

werden kaum Arbeitsbewilligungen für ausländische Arbeitskräfte erteilt.<br />

Trotz dieser Schwierigkeiten ist es nicht aussichtslos, eine Arbeitsbewilligung für eine ausländische<br />

Arbeitskraft zu erhalten. Schreiben Sie das Gesuch 43 für eine Arbeitsbewilligung<br />

sehr praxisbezogen und machen Sie auf die Besonderheiten des Arbeitsverhältnisses (z.B.<br />

nötiges Vertrauensverhältnis, Verlässlichkeit, …) aufmerksam. Die ausländische Arbeitskraft<br />

sollte das Gesuch auch unterschreiben und so bekräftigen, dass auch sie das Arbeitsverhältnis<br />

ausdrücklich wünscht.<br />

Die Beantragung einer Arbeitsbewilligung ist einfacher, wenn die ausländische Arbeitskraft<br />

bereits in der Schweiz gearbeitet hat und nur die Stelle wechselt.<br />

6.2 Quellensteuer<br />

Ausländische Arbeitskräfte, die über keine C-Bewilligung verfügen, müssen keine Steuererklärung<br />

ausfüllen. Ihre Steuern werden direkt vom Lohn abgezogen. Sie müssen deshalb Ihre ausländischen<br />

Arbeitskräfte bei der Gemeinde Ihres Wohnortes anmelden. Anhand der Tabelle, die Sie<br />

danach erhalten, können Sie nun ausrechnen, wie viel Steuern die ausländischen Arbeitskräfte<br />

bezahlen müssen. Vierteljährlich müssen Sie mit einem Formular, das Sie bei der Gemeinde Ihres<br />

Wohnortes beziehen können, den Bruttolohn und die Steuern der ausländischen Arbeitskräfte<br />

ausweisen. Aufgrund der so errechneten Steuern erhalten Sie anschliessend eine Rechnung.<br />

Die Steuern müssen Sie den ausländischen Arbeitskräften von ihrem Lohn abziehen.<br />

Diese Regelung gilt nicht für Leute, die mit ihrem Ehegatten/ihrer Ehegattin zusammenleben,<br />

welcher/welche das Schweizer Bürgerrecht oder eine C-Bewilligung hat.<br />

43<br />

siehe Kap. 10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


Teil 2<br />

Die Finanzierung<br />

der<br />

<strong>Assistenz</strong><br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


31<br />

7 Wie lässt sich die <strong>Assistenz</strong> finanzieren?<br />

In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Finanzierungsquellen:<br />

7.1 Hilflosenentschädigung der IV<br />

7.2 IV-Leistungen für Dienstleistungen Dritter anstelle eines Hilfsmittels<br />

7.3 Krankenversicherung<br />

7.4 Unfallversicherung<br />

7.5 Ergänzungsleistungen<br />

7.6 Betreuungsgutschriften der AHV<br />

7.7 Zusätzliche Leistungen der Kantone<br />

In diesem Kapitel wird aufgezeigt, von welchen Versicherungen Sie Leistungen zur Finanzierung<br />

der <strong>Assistenz</strong>kosten erwarten dürfen, welches die Voraussetzungen zum Leistungsbezug sind<br />

und wie Sie bei der Geltendmachung dieser Leistungen vorgehen müssen.<br />

Wenn Sie im Moment an einem Pilotprojekt zur Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> teilnehmen, gelten<br />

möglicherweise andere als die nachfolgend aufgeführten Regelungen. Informieren Sie sich in<br />

diesem Fall bei der Projektleitung.<br />

Grundsätzlich sind wir der Auffassung, dass <strong>Assistenz</strong>kosten (die in den allermeisten Fällen die<br />

Einkommens- und Vermögensverhältnisse von Menschen mit einer Behinderung übersteigen)<br />

als behinderungsbedingte Mehrkosten durch das Sozialversicherungssystem übernommen<br />

werden sollten. In der Schweiz ist dies allerdings keineswegs selbstverständlich. Immerhin hat<br />

sich die rechtliche Lage in letzter Zeit, vor allem im Zusammenhang mit der 4. IVG-Revision,<br />

zum Teil verbessert. Nach wie vor bestehen aber erhebliche Lücken im System der Finanzierung<br />

von <strong>Assistenz</strong>. Sie werden deshalb die Möglichkeiten, die Ihnen die massgebenden Gesetze<br />

bieten, sorgfältig ausschöpfen müssen. Sollten Sie dabei auf Schwierigkeiten stossen, so<br />

sollten Sie sich rechtzeitig bei entsprechenden Fachstellen beraten lassen. 44<br />

Wenn Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> Ihre AssistentInnen anstellen, so stehen zur Finanzierung in erster<br />

Linie die Hilflosenentschädigungen der IV (und allenfalls der Unfall- oder der Militärversicherung,<br />

welche auch noch Beiträge an die Hauspflege gewähren) und die Ergänzungsleistungen im<br />

Vordergrund. Leistungen der übrigen Sozialversicherungen kommen nur am Rande zum Zuge:<br />

Insbesondere die obligatorische Krankenversicherung finanziert Pflegeleistungen nur, wenn<br />

diese von anerkannten Spitexorganisationen und Krankenschwestern oder Krankenpflegern<br />

erbracht werden.<br />

Anzufügen bleibt, dass wir uns im folgenden Kapitel nicht mit den Möglichkeiten befassen,<br />

<strong>Assistenz</strong> über Gelder der öffentlichen oder privaten Sozialhilfe zu finanzieren.<br />

44<br />

siehe Kap. 9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


32<br />

7.1 Hilflosenentschädigung der Invalidenversicherung (IV) 45<br />

Die Hilflosenentschädigungen sind monatliche Pauschalbeträge, die von der IV an Menschen<br />

mit regelmässigem und erheblichem <strong>Assistenz</strong>bedarf, welche die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

erfüllen, ausbezahlt werden. Wenn Sie eine Hilflosenentschädigung erhalten, so können<br />

Sie diese frei nach Ihrem Bedarf verwenden und müssen der Versicherung keine Abrechnung<br />

einreichen. Sie können damit die Löhne Ihrer AssistentInnen finanzieren, die Dienste von Organisationen<br />

bezahlen oder Familienangehörige, welche Ihnen <strong>Assistenz</strong> leisten, entschädigen.<br />

Insofern ist die Hilflosenentschädigung eine ideale Versicherungsleistung für Menschen, die ihr<br />

Leben selbst gestalten wollen. Das einzige (und nicht unerhebliche) Problem liegt darin, dass<br />

die Hilflosenentschädigungen relativ bescheiden sind und selten ausreichen, um die hohen<br />

<strong>Assistenz</strong>kosten zu berappen.<br />

Welches sind die Voraussetzungen zum Bezug einer Hilflosenentschädigung?<br />

Die IV unterscheidet zwischen Hilflosenentschädigungen leichten Grades (monatlich CHF 430.– ),<br />

Hilflosenentschädigungen mittleren Grades (monatlich CHF 1’075.– ) und Hilflosenentschädigungen<br />

schweren Grades (monatlich CHF 1’720.– ). Wenn Sie das AHV-Alter erreichen, haben<br />

Sie Anspruch auf dieselben finanziellen Leistungen wie vor dem Eintritt ins AHV-Alter.<br />

Anspruch auf eine Hilfl osenentschädigung schweren Grades haben Menschen, die in allen<br />

alltäglichen Lebensverrichtungen (Ankleiden – Auskleiden; Aufstehen – Absitzen – Abliegen;<br />

Essen; Körperpflege; Verrichtung der Notdurft; Fortbewegung (im oder ausser Haus) – Kontaktaufnahme)<br />

auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind.<br />

Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung mittleren Grades haben Menschen, die in mindestens<br />

vier alltäglichen Lebensverrichtungen auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind. Wer nur in zwei der<br />

alltäglichen Lebensverrichtungen auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen ist und persönliche Überwachung<br />

oder lebenspraktische Begleitung (Erklärung siehe unten) braucht, erhält ebenfalls eine Hilflosenentschädigung<br />

mittleren Grades.<br />

Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung leichten Graden haben Menschen, die<br />

• in mindestens zwei der alltäglichen Lebensverrichtungen auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind<br />

oder<br />

• persönliche Überwachung brauchen oder<br />

• Pflege benötigen oder<br />

• nur mit <strong>Assistenz</strong> gesellschaftliche Kontakte pflegen können oder<br />

• auf lebenspraktische Begleitung angewiesen sind.<br />

Ein Bedarf an lebenspraktischer Begleitung 46 wird angenommen, wenn eine Person (in erster<br />

Linie wegen einer geistigen oder psychischen Behinderung) nicht in der Lage ist, ohne eine<br />

gewisse Begleitung selbständig zu wohnen, oder wenn sie für Kontakte ausserhalb der Wohnung<br />

auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen ist bzw. sich ohne <strong>Assistenz</strong> von der Aussenwelt isolieren würde.<br />

Wer eine psychische Behinderung aufweist, muss zusätzlich mindestens eine IV-Viertelrente<br />

beziehen, um Anspruch auf eine solche Hilflosenentschädigung erheben zu können.<br />

45<br />

IVG Art. 42ff. und IVV Art. 37<br />

46<br />

IVV Art. 38<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


33<br />

Besonderheiten bei Minderjährigen 47<br />

Bei Kindern unter 18 Jahren wird für die Bemessung der Hilflosigkeit nur der Bedarf an <strong>Assistenz</strong><br />

angerechnet, der über den Betreuungsaufwand eines gleichaltrigen Kindes ohne Behinderung<br />

hinausgeht. Kinder, die nur auf lebenspraktische Begleitung angewiesen sind, haben keinen<br />

Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung. Die Hilflosenentschädigung wird bei Minderjährigen<br />

als Tagespauschale ausbezahlt: Sie beträgt bei schwerer Hilflosigkeit CHF 57.40, bei mittelschwerer<br />

Hilflosigkeit CHF 36.– und bei leichter Hilflosigkeit CHF 14.40.<br />

Ist ein Kind behinderungsbedingt auf besonders intensive Betreuung angewiesen, so entrichtet<br />

die IV zusätzlich zur Hilfl osenentschädigung einen Intensivpfl egezuschlag. 48 Dieser beträgt<br />

CHF 43.– pro Tag bei einem <strong>Assistenz</strong>bedarf von mindestens 8 Stunden täglich, CHF 28.70 bei<br />

einem <strong>Assistenz</strong>bedarf von mindestens 6 Stunden täglich und CHF 14.40 bei einem <strong>Assistenz</strong>bedarf<br />

von mindestens 4 Stunden täglich. Dabei wird auch hier wiederum nur diejenige Pflege<br />

angerechnet, die ein Kind ohne Behinderung im selben Alter nicht braucht. Ist eine dauernde<br />

persönliche Überwachung nötig, wird diese wie zwei 49 Stunden Pflege angerechnet.<br />

Wie müssen Sie vorgehen?<br />

Wenn Sie noch keine Hilfl osenentschädigung der IV beziehen und der Meinung sind, dass<br />

Sie Anspruch auf eine solche Leistung haben, so müssen Sie ein entsprechendes Gesuch bei<br />

der IV-Stelle Ihres Kantons einreichen. Die IV-Stelle wird dann einen Arztbericht einholen und<br />

eine Abklärungsperson bei Ihnen vorbeischicken. Achten Sie darauf, im Gespräch mit dieser<br />

Abklärungsperson Ihre Situation nicht zu beschönigen, sondern die Einschränkungen bei den<br />

täglichen Verrichtungen realistisch darzulegen.<br />

Nach durchgeführter Abklärung erhalten Sie von der IV eine Verfügung, welche den Leistungsanspruch<br />

festhält. Bei Volljährigen wird die Hilflosenentschädigung monatlich ausbezahlt. Bei<br />

Minderjährigen muss jeweils ein Formular eingereicht werden: Aufgrund der darin gemachten<br />

Angaben werden dann die Tagesbeiträge ausbezahlt.<br />

7.2 IV-Leistungen für Dienstleistungen Dritter anstelle eines Hilfsmittels 50<br />

Neben den Hilflosenentschädigungen kennt die IV noch eine weitere Leistung, mit welcher<br />

Sie gewisse <strong>Assistenz</strong>kosten decken können. Wenn Sie die Voraussetzungen für die Abgabe<br />

gewisser Hilfsmittel erfüllen, können Sie an Stelle dieser Hilfsmittel Dienstleistungen Dritter<br />

beanspruchen und sich diese von der IV finanzieren lassen. Die Anwendungsfälle sind allerdings<br />

auf folgende Fälle beschränkt:<br />

• Übernahme von Dienstleistungen (z.B. Taxikosten) für die Überwindung des Wegs zur<br />

Arbeit, Schulung und Ausbildung (an Stelle der Finanzierung eines Motorfahrzeugs).<br />

Möglich ist eine solche Übernahme allerdings nur, wenn ein monatliches Erwerbseinkommen<br />

von mindestens CHF 1’613.– erzielt wird.<br />

47<br />

siehe Merkblatt «Hilflosenentschädigung und Intensivpflegezuschlag der IV bei Minderjährigen» (Internetadresse siehe<br />

Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

48<br />

IVG Art 42ter Abs. 3, IVV Art. 39<br />

49<br />

besonders intensive Überwachung mit vier Stunden<br />

50<br />

IVG Art. 21bis Abs. 2, IVV Art. 14 Abs. 1 Bst. c. und KHMI Rz. 1036ff.<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


34<br />

• Übernahme von Dienstleistungen Dritter zur Ermöglichung der Berufsausübung (z.B.<br />

Vorlesen von Texten bei Blindheit, Dolmetschen von anspruchsvollen Gesprächen bei<br />

Gehörlosigkeit) an Stelle der Abgabe von entsprechenden Hilfsmitteln.<br />

Diese Kosten werden von der IV bis zum Betrag von maximal CHF 1’613.– pro Monat vergütet<br />

bzw. maximal bis zur Höhe des erzielten Erwerbseinkommens.<br />

Wer Leistungen Dritter von der IV beanspruchen will, muss ein entsprechendes Gesuch einreichen.<br />

Ist das Gesuch bewilligt worden, so muss der IV jeweils Rechnung gestellt werden. Dazu<br />

können die Formulare der IV verwendet werden. Bleiben die Rechnungsbeträge voraussichtlich<br />

ziemlich stabil, so darf die IV auch einen pauschalen Betrag pro Monat verfügen. Von Zeit zu<br />

Zeit wird dieser Betrag überprüft. 51<br />

7.3 Krankenversicherung (KV) 52<br />

Wie bereits erwähnt, muss die obligatorische Krankenpflegeversicherung die Kosten ärztlich<br />

angeordneter Kranken- und Grundpflege (nicht aber der Haushalthilfe) finanzieren, allerdings<br />

nur, wenn diese von sogenannten «anerkannten Leistungserbringern» erbracht wird: Dies sind<br />

einerseits die gemeinnützigen und privaten Spitexorganisationen und andererseits selbständig<br />

erwerbende Krankenschwestern und Krankenpfleger, welche die Voraussetzungen der Krankenversicherungsverordnung<br />

(KVV) erfüllen. Privat angestellte <strong>Assistenz</strong>personen fallen jedoch<br />

nicht unter die anerkannten Leistungserbringer.<br />

Um dennoch zu Geld aus der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zu kommen, können<br />

Sie versuchen, über eine Spitex-Organisation eigene Leute anzustellen. 53 Dies ist z.B. im<br />

Kanton Basel-Landschaft schon gesetzlich möglich. 54 Im Gesuch an die Krankenkasse muss<br />

gut, möglichst mit praktischen Beispielen, begründet werden, warum die anerkannten Spitex-Organisationen<br />

mit ihrem Personal die Grund- und Behandlungspflege nicht übernehmen<br />

können.<br />

Sie können auch der Krankenkasse ein Gesuch mit dem Antrag einreichen, Ihnen das Geld,<br />

welches sie normalerweise der Spitex-Organisation bezahlen würde, direkt auszuzahlen. 55 Wird<br />

das Gesuch bewilligt (wozu die Krankenkasse in keiner Weise verpflichtet ist), so können Sie<br />

dieses Geld dann für die Bezahlung von angestellten AssistentInnen einsetzen.<br />

Schliesslich noch ein Hinweis auf die Möglichkeit der Finanzierung von Pflegeleistungen über<br />

eine Zusatzversicherung: Wer das Glück hat, eine solche Zusatzversicherung vor Beginn der<br />

gesundheitlichen Beeinträchtigung abgeschlossen zu haben, sollte die entsprechenden Reglemente<br />

gut studieren und prüfen, welche Leistungen beantragt werden können. Falls auch<br />

die Zusatzversicherung nur anerkannte Leistungserbringer (wie z.B. Spitex) bezahlen will, lohnt<br />

es sich trotzdem in einem ausführlichen Gesuch an die Krankenkasse zu erklären, warum Sie<br />

Ihre AssistentInnen mit dem Geld der Krankenkasse selbst anstellen wollen. 56<br />

51<br />

KHMI Rz. 1043<br />

52<br />

KVG Art. 35, KVV Art. 46ff., KLV Art. 7<br />

53<br />

siehe Kap. 10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen<br />

54<br />

siehe Kap. 7.7.1 Kanton Basel-Landschaft<br />

55<br />

siehe Kap. 10.2.10 Gesuch an Krankenkasse für direkte Auszahlung von Leistungen für die Grundpflege<br />

56<br />

siehe Kap. 10.2.10 Gesuch an Krankenkasse für direkte Auszahlung von Leistungen für die Grundpflege<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


35<br />

Die Krankenkasse kann einen Teil der Hilflosenentschädigung anrechnen. Erst wenn ein<br />

bestimmter Teil der Hilflosenentschädigung für Spitex-Leistungen aufgebraucht ist, zahlt die<br />

Krankenkasse.<br />

7.4 Unfallversicherung (UV) 57<br />

Wenn Ihre gesundheitliche Beeinträchtigung Folge eines Unfalls ist, für den Sie nach dem<br />

UVG versichert gewesen sind, so hat primär die Unfallversicherung für die Finanzierung der<br />

<strong>Assistenz</strong>kosten aufzukommen.<br />

Solange nach einem Unfall von der medizinischen Behandlung noch eine wesentliche Verbesserung<br />

Ihres Gesundheitszustands erwartet werden kann, gewährt die Unfallversicherung<br />

noch keine Hilflosenentschädigung, übernimmt jedoch gleich wie die Krankenversicherung<br />

die Kosten ärztlich angeordneter Pflege durch anerkannte Spitexorganisationen und abrechnungsberechtigte<br />

Krankenpfleger und Krankenschwestern. Diese Leistungserbringer rechnen<br />

jeweils mit der Unfallversicherung direkt ab. Ausnahmsweise kann die Unfallversicherung die<br />

Hauspflege (nicht aber die Haushalthilfe) auch durch eine andere Person finanzieren, wenn<br />

z.B. dadurch ein stationärer Aufenthalt in einem Spital oder Heim verhindert werden kann. Die<br />

Unfallversicherer haben hier einen gewissen Ermessensspielraum.<br />

Ist von der weiteren medizinischen Behandlung keine wesentliche Verbesserung mehr zu<br />

erwarten, so kann Ihnen die Unfallversicherung eine Hilflosenentschädigung gewähren, falls<br />

Sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. Diese sind dieselben wie bei der IV. Die<br />

Unfallversicherung kennt ebenfalls dieselben drei Hilflosigkeitsgrade. Betragsmässig unterscheiden<br />

sich die Leistungen von IV und UV allerdings: Die Unfallversicherung bezahlt bei<br />

schwerer Hilflosigkeit einen monatlichen Betrag von CHF 1’758.– , bei mittelschwerer Hilflosigkeit<br />

CHF 1’172.– und bei leichter Hilflosigkeit CHF 586.– . Zahlt die Unfallversicherung eine Hilflosenentschädigung,<br />

so besteht kein Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung der IV.<br />

Entrichtet die Unfallversicherung eine Hilflosenentschädigung, so kann sie zusätzlich nur noch<br />

die Kosten einer eigentlichen Krankenpflege bezahlen, nicht jedoch der Grundpflege. Es gelten<br />

dabei die bereits weiter oben erwähnten Kritereien bezüglich der Leistungserbringer.<br />

Ist der Unfall während dem Militärdienst erfolgt, ist nicht die Unfallversicherung zuständig,<br />

sondern die Militärversicherung. Wegen der Seltenheit dieser Fälle verzichten wir auf detaillierte<br />

Ausführungen zur Militärversicherung. Im Allgemeinen sind die Leistungen der Militärversicherung<br />

viel grosszügiger als die Leistungen der Unfallversicherung.<br />

7.5 Ergänzungsleistungen (EL) 58<br />

Die Leistungen der IV, der Krankenversicherung und der Unfallversicherung reichen nur in den<br />

allerwenigsten Fällen aus, um die Kosten <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> zu finanzieren. Die meisten<br />

Personen, die auf eine regelmässige und intensive <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind und deren<br />

persönliche Einkommens- und Vermögensressourcen bescheiden sind, sind deshalb auf<br />

Ergänzungsleistungen angewiesen.<br />

57<br />

UVG Art. 26ff., UVV Art. 18 und Art. 37ff.<br />

58<br />

ELG Art. 2ff., ELV Art. 19ff., ELKV Art. 13ff.<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


36<br />

Wir wollen im Folgenden die wesentlichen Grundsätze zum Bezug von Ergänzungsleistungen<br />

skizzieren. Weiterführende Informationen finden Sie u.a. in den Merkblättern der Ausgleichskassen.<br />

59 Über die Möglichkeiten der Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten<br />

durch die EL hat auch die SAEB ein ausführliches Merkblatt verfasst. 60<br />

Allgemeines zum System der Ergänzungsleistungen<br />

Anspruch auf die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten (worunter zum Teil auch<br />

die Kosten von <strong>Assistenz</strong> fallen) haben Sie immer dann, wenn Sie zusätzlich zu Ihrer Rente<br />

oder Ihrer Hilflosenentschädigung eine jährliche Ergänzungsleistung beziehen. Wenn dies der<br />

Fall ist, müssen Sie die anfallenden Rechnungen sammeln und können diese periodisch der<br />

in Ihrem Kanton zuständigen EL-Stelle 61 einreichen.<br />

Aber auch wenn Sie keinen Anspruch auf jährliche Ergänzungsleistungen haben, weil Ihre<br />

anrechenbaren Einnahmen höher sind als Ihre anerkannten Ausgaben, können Sie die anfallenden<br />

Rechnungen sammeln und einreichen. Soweit diese Rechnungen insgesamt im Jahr<br />

den Einnahmeüberschuss übersteigen, müssen sie auch in diesem Fall vergütet werden. 62<br />

Pro Kalenderjahr können zusätzlich zur jährlichen EL (und unabhängig von deren Höhe) im Normalfall<br />

ungedeckte Krankheits- und Behinderungskosten bis zu CHF 25’000.– vergütet werden.<br />

Die erhaltenen Hilflosenentschädigungen werden in einem solchen Fall nicht angerechnet, d.h.<br />

die EL-Leistungen vermindern sich nicht um den Betrag der Hilflosenentschädigung.<br />

Für Bezüger einer Hilflosenentschädigung für mittelschwere und schwere Hilflosigkeit sind diese<br />

Vergütungslimiten auf den 1.1.2004 massiv erhöht worden, und zwar auf CHF 90’000.– (bei<br />

schwerer Hilflosigkeit) resp. auf CHF 60’000.– (bei mittelschwerer Hilflosigkeit). Diese Erhöhung<br />

wird jedoch nur im Hinblick auf die Deckung der Kosten von «Pflege und Betreuung» (nicht<br />

also der Hilfe im Haushalt) gewährt, und nur soweit die Kosten nicht durch die Hilflosenentschädigung<br />

bereits gedeckt sind. 63 Die erhöhten Kostenlimiten gelten auch für Personen im<br />

AHV-Alter, wenn sie bei Erreichen des AHV-Alters bereits eine Hilflosenentschädigung mittleren<br />

oder schweren Grades der IV bezogen haben.<br />

Welche <strong>Assistenz</strong>kosten können vergütet werden?<br />

Folgende <strong>Assistenz</strong>leistungen können damit bezahlt werden:<br />

• Franchise und Selbstbehalt der Krankenversicherung (max. CHF 1’000.– pro Jahr),<br />

welche Ihnen z.B. bei der Beanspruchung von Spitex-Leistungen verblieben sind.<br />

• Von der Kranken- und Unfallversicherung nicht gedeckte Rechnungen anerkannter<br />

öffentlicher oder gemeinnütziger Spitexorganisationen (Behandlungspfl ege, Grundpflege<br />

und Haushalthilfe). Die Kosten von Leistungen privater Organisationen werden<br />

vergütet, soweit sie die Kosten gemeinnütziger Träger nicht übersteigen. Für <strong>Assistenz</strong><br />

59<br />

siehe Merkblätter «Ergänzungsleistungen zur AHV und IV» und «Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV»<br />

(Internetadressen siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

60<br />

siehe Merkblatt «Die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten im Rahmen der EL» (Internetadresse siehe<br />

Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

61<br />

Adressen siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />

62<br />

Beispiel: Einnahmeüberschuss CHF 2’000.– , anrechenbare <strong>Assistenz</strong>kosten CHF 6’000.– , Vergütung im Rahmen der EL<br />

somit CHF 4’000.–<br />

63<br />

WEL Rz. 5030<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


37<br />

im Haushalt wird max. CHF 25.– pro Stunde bezahlt. 64 Falls die Organisation nicht ein<br />

anerkannter Leistungserbringer nach Art. 51 KVV ist, kann <strong>Assistenz</strong> im Haushalt nur<br />

bis zu einem Jahreshöchstbetrag von CHF 4’800.– vergütet werden.<br />

• Pflege und Betreuung, welche Familienangehörige leisten, falls die Familienangehörigen<br />

nicht in der EL-Berechnung eingeschlossen sind und durch die Pflege eine nachweisbare,<br />

dauernde und erhebliche Erwerbseinbusse erleiden. Die Kosten werden in diesem Fall<br />

höchstens im Umfang des Erwerbsausfalls vergütet. Der Pflegebedarf muss durch ein<br />

ärztliches Zeugnis bestätigt werden. 65<br />

• Pflege und Betreuung durch arbeitsrechtlich angestellte Personen (eigentliche persönliche<br />

<strong>Assistenz</strong>). Diese Pfl ege wird nur bei Personen vergütet, die eine mittlere oder<br />

schwere Hilflosenentschädigung der IV beziehen. Die Pflege wird allerdings nur unter<br />

einschränkenden Bedingungen vergütet: Eine vom Kanton bezeichnete Stelle hat auf<br />

Gesuch hin festzulegen, welcher Anteil der Pflege und Betreuung im konkreten Fall nicht<br />

von einer kantonalen Spitexorganisation erbracht werden kann (nur dieser Anteil muss<br />

über die EL vergütet werden) und welches das Anforderungsprofil der privat angestellten<br />

Pflegekräfte sein muss.<br />

• <strong>Assistenz</strong> im Haushalt durch Privatpersonen, wenn die <strong>Assistenz</strong> leistende Person nicht<br />

im selben Haushalt wohnt, bis höchstens CHF 4’800.– im Jahr. <strong>Assistenz</strong> im Haushalt<br />

wird mit höchstens 25.– pro Stunde vergütet.<br />

• Ungedeckte Transportkosten zu medizinischen Behandlungen.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die EL zwar eine entscheidende Rolle bei der<br />

Finanzierung <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> spielen. Die einschränkenden Bedingungen können im<br />

Einzelfall allerdings dazu führen, dass Sie nicht Ihre gesamte <strong>Assistenz</strong> über den Weg von arbeitsvertraglich<br />

angestellten Personen organisieren können, sondern teilweise die Dienste von<br />

anerkannten Spitexorganisationen beanspruchen müssen. Grosse Lücken bestehen vorallem bei<br />

der <strong>Assistenz</strong> im Haushalt, in Schule, Aus- und Weiterbildung, im Beruf und in der Freizeit.<br />

Wie müssen Sie vorgehen?<br />

Wenn Sie sich erstmals zum Bezug einer jährlichen Ergänzungsleistung anmelden wollen, so<br />

müssen Sie ein Formular ausfüllen, das über Ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />

Auskunft gibt. 66 Ob Sie voraussichtlich Ergänzungsleistungen erhalten werden, können Sie<br />

vorher mit dem EL-Berechnungsformular 67 grob abschätzen.<br />

Die Rechnungen für anerkannte Krankheits- und Behinderungskosten können Sie der zuständigen<br />

Stelle periodisch einreichen (z.B. alle drei Monate). 68 Es werden nur Kosten vergütet, die<br />

durch Rechnungen oder Quittungen belegt werden können. Das Geld wird Ihnen dann nach rund<br />

drei Monaten überwiesen. Wenn die Rechnungen noch nicht beglichen sind, können sie auch<br />

direkt von der EL-Stelle bezahlt werden. 69 Die Rechnungen bzw. Belege für Lohnauszahlungen<br />

müssen der EL innert 15 Monaten zur Begleichung vorgelegt werden.<br />

64<br />

WEL Rz. 5063.3<br />

65<br />

siehe Kap. 10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige<br />

66<br />

Adressen siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />

67<br />

siehe Kap. 10.1.9 provisorische EL-Berechnung und Merkblatt «Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV»<br />

(Internetadresse siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

68<br />

siehe Kap. 10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL<br />

69<br />

WEL Rz. 5033<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


38<br />

Stehen die Krankheits- und Behinderungskosten zum Voraus fest (z.B. mit einem Arbeitsvertrag<br />

für persönliche <strong>Assistenz</strong>), können sie auch monatlich vergütet werden. 70<br />

7.6 Exkurs: Betreuungsgutschriften der AHV 71<br />

Die Betreuungsgutschriften der AHV dienen nicht der direkten Finanzierung von <strong>Assistenz</strong>.<br />

Wenn wir an dieser Stelle dennoch auf diese Gutschriften verweisen, so geschieht dies deshalb,<br />

weil mit der Einführung der Betreuungsgutschriften die Alters- und Invaliditätsvorsorge<br />

jener <strong>Assistenz</strong>personen erheblich verbessert worden ist, welche Familienangehörige (oft ohne<br />

Entgelt) betreuen.<br />

Für die Berechnung der AHV-Rente ist das während dem Erwerbsleben erzielte Einkommen<br />

massgebend. Wenn nun jemand Familienangehörige pfl egt anstatt einer bezahlten Arbeit<br />

nach zu gehen, hat er/sie Anspruch auf eine Betreuungsgutschrift von CHF 37’980.– 72 pro<br />

Jahr. Dieser Betrag wird nicht ausbezahlt, sondern nur dem Erwerbseinkommen, das für die<br />

Berechnung der AHV-Rente massgebend ist, zugerechnet. Dies führt in aller Regel zu einer<br />

höheren AHV-Rente.<br />

Voraussetzung für die Anrechnung von Erziehungs- und Betreuungsgutschriften ist, dass die<br />

pflegenden Familienangehörigen mit der Person mit <strong>Assistenz</strong>bedarf in einem gemeinsamen<br />

Haushalt oder in unmittelbarer Nachbarschaft leben und diese Anspruch auf eine mittlere oder<br />

schwere Hilflosenentschädigung hat. Betreuungsgutschriften müssen für jedes Jahr bei der<br />

kantonalen AHV-Ausgleichskasse am Wohnort beantragt werden. 73 Der Anspruch verjährt nach<br />

Ablauf von fünf Jahren.<br />

7.7 Zusätzliche Leistungen der Kantone<br />

Da es kaum möglich ist, die gesamten kantonalen Gesetzgebungen nach Möglichkeiten zur<br />

Finanzierung <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> zu durchforsten, wird die folgende Aufzählung lückenhaft<br />

sein. Es lohnt sich auf jeden Fall, selbst bei den zuständigen Kantonsbehörden nachzufragen,<br />

ob es zusätzliche Leistungen gibt.<br />

Kanton Basel-Landschaft 74<br />

Für die Grundpflege nach KVG können Angehörige, NachbarInnen oder Dritte über die Spitex<br />

angestellt werden. Die Spitex-Organisationen rechnen mit der Krankenversicherung direkt ab.<br />

Die AssistentInnen erhalten ihren Lohn von der Spitex-Organisation.<br />

Kanton Fribourg 75<br />

Der Kanton Fribourg sieht eine Pauschalentschädigung von CHF 25.– pro Tag vor für Angehörige<br />

oder nahe stehende Personen, die jemandem <strong>Assistenz</strong> leisten. Sie müssen mit der<br />

70<br />

WEL Rz. 5035<br />

71<br />

AHVG Art. 29septies und AHVV Art. 52g<br />

72<br />

Stand August 2003<br />

73<br />

siehe Kap. 10.2.12 Gesuch für Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften und Merkblatt «Betreuungsgutschriften»<br />

(Internetadresse siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

74<br />

Gesetze siehe Kap. 9.4.3 Kantonale Dokumente<br />

75<br />

Gesetze siehe Kap. 9.4.3 Kantonale Dokumente<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


39<br />

Person mit <strong>Assistenz</strong>bedarf im selben Haushalt oder in unmittelbarer Nachbarschaft leben.<br />

Die Pauschalentschädigung wird nur ausgerichtet, wenn die geleistete <strong>Assistenz</strong> nicht schon<br />

von einer anderen Stelle bezahlt wird und die Person mit <strong>Assistenz</strong>bedarf seit mindestens<br />

zwei Jahren ihren Wohnsitz im Kanton Fribourg hat. Die Hilflosigkeit muss zudem von der Gesundheits-<br />

und Fürsorgedirektion des Kantons Fribourg als mittel bis hoch eingestuft werden.<br />

Die Pauschalentschädigung muss bei der Bezirkskommission mit einem schriftlichen Gesuch<br />

beantragt werden. Für die Abklärung kommt eine Krankenpflegerin der örtlichen Spitex-Organisation<br />

zu Ihnen nach Hause. Quartalsweise können dann Angehörige oder nahe stehende<br />

Personen, welche die <strong>Assistenz</strong> leisten, Rechnung stellen. Der/die <strong>Assistenz</strong>nehmende muss<br />

die Rechnung unterschreiben. Pro Person mit einer Behinderung wird nur eine Pauschalentschädigung<br />

ausbezahlt. Ziel dieser Entschädigung ist es, den regelmässigen Einsatz von Spitex<br />

oder Familienhilfe oder die Einweisung in eine stationäre Einrichtung zu vermeiden.<br />

Kanton Tessin<br />

Der Kanton Tessin sieht Direkthilfen in Form von Unterhaltsbeiträgen für zu Hause lebende behinderte<br />

und ältere Personen vor. Diese Beiträge werden Personen gewährt, die eine AHV- oder<br />

IV-Rente beziehen und auf die Hilfe Dritter angewiesen sind, um zu Hause leben zu können.<br />

Ziel dieser Beiträge ist es, die Einweisung in eine stationäre Einrichtung zu vermeiden.<br />

Der <strong>Assistenz</strong>bedarf gilt als nachgewiesen, wenn die Person eine Hilflosenentschädigung bezieht.<br />

Ist dies nicht der Fall, wird der <strong>Assistenz</strong>bedarf anhand eines entsprechenden Formulars<br />

und der Beurteilung des Vertrauensarztes ermittelt.<br />

Auf diese Leistung haben nur im Tessin lebende Personen Anspruch.<br />

Auskunft: Dipartimento sanità e socialità, Sezione del sostegno a enti e attività sociali, Tel.<br />

091 814 70 46.<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


40<br />

8 Welche <strong>Assistenz</strong>kosten dürfen Sie vom steuerbaren<br />

Einkommen abziehen? 76<br />

Krankheits-, Unfall- und behinderungsbedingte Kosten können Sie vom steuerbaren Einkommen<br />

abziehen, sofern diese Kosten nicht von anderen Kostenträgern (z.B. Krankenkasse, Ergänzungsleistungen,<br />

usw.) zu übernehmen sind und sofern sie einen gewissen Prozentsatz des<br />

Nettoeinkommens (bei der Bundessteuer 5%, bei den meisten kantonalen Steuern ebenfalls<br />

5%, vereinzelt sogar weniger als 5%) übersteigen. Dieser Selbstbehalt fällt für die behinderungsbedingten<br />

Kosten ab 1. Januar 2005 weg. 77<br />

Als krankheits-, unfall- oder behinderungsbedingte Kosten gelten Kosten zur Erhaltung und<br />

Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Gesundheit. <strong>Assistenz</strong>kosten können<br />

nur abgezogen werden, wenn sie im Zusammenhang mit Pflege, Betreuung und Begleitung<br />

entstanden sind. <strong>Assistenz</strong>kosten, die für die Führung des Haushalts anfallen, gelten als Lebenshaltungskosten<br />

und sind nach der geltenden (nicht unbestrittenen) Praxis nicht abzugsberechtigt.<br />

Dasselbe gilt für alle anderen <strong>Assistenz</strong>bereiche ausserhalb der Pflege.<br />

Für die Bundessteuer sind die massgebenden Grundsätze im Kreisschreiben Nr. 16 über den<br />

Abzug von Krankheits-, Unfall- und Invaliditätskosten der Eidg. Steuerverwaltung festgelegt.<br />

Die Bestimmungen dieses Kreisschreibens sind für die Kantone nicht verbindlich, sondern nur<br />

eine Empfehlung. Die Kantone können also auch andere Abzüge zulassen und für gewisse<br />

Behinderungen Pauschalabzüge erlauben.<br />

<strong>Assistenz</strong>kosten, die bei der Berufsausübung anfallen, können Sie bei den Berufskosten aufführen<br />

und sie so vom steuerbaren Einkommen abziehen.<br />

Im Zusammenhang mit der Frage der Abzugsberechtigung behinderungsbedingter Kosten<br />

sind noch etliche Fragen nicht beantwortet. Wir empfehlen Ihnen, im Zweifelsfall alle angefallenen<br />

ungedeckten Kosten in der Steuererklärung aufzuführen. Werden diese Abzüge von der<br />

Steuerverwaltung in der Veranlagungsverfügung nicht akzeptiert, so sollten Sie sich bei einer<br />

Beratungsstelle erkundigen, ob eine Einsprache erfolgreich sein könnte.<br />

76<br />

siehe «Kreisschreiben Nr. 16 über den Abzug von Krankheits-, Unfall- und Invaliditätskosten der Eidg. Steuerverwaltung<br />

vom 14. Dezember 1994» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

77<br />

siehe Anhang zum BehiG<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


Teil 3<br />

Anhang<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


43<br />

9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender<br />

Dokumente<br />

In diesem Kapitel finden Sie folgende Adressen und Quellen:<br />

9.1 Adressen von (Sozial-)Beratungsstellen<br />

9.2 Adressen von Rechtsberatungsstellen<br />

9.3 Weitere Adressen<br />

9.4 Quellen weiterführender Dokumente zu den Teilen 1, 2 und 3<br />

9.5 Weitere Internetadressen<br />

9.1 (Sozial-)Beratungsstellen<br />

9.1.1 Allgemein<br />

avanti donne Kontaktstelle für behinderte Frauen und Mädchen<br />

www.avantidonne.ch, info@avantidonne.ch<br />

Postfach, 4464 Maisprach<br />

0848 444 888<br />

Cap-Contact Association<br />

www.cap-contact.ch, info@cap-contact.ch<br />

Praz-Séchaud 18, 1010 Lausanne<br />

021 653 08 18<br />

FAssiS Fachstelle <strong>Assistenz</strong> Schweiz<br />

www.fassis.net, fassis@bluewin.ch<br />

Kappelenring 8, 3032 Hinterkappelen<br />

026 419 30 06<br />

FTIA Federazione Ticinese Integrazione Andicap<br />

www.ftia.ch, info@ftia.ch<br />

Via Berta 28, casella postale 834, 6512 Giubiasco<br />

091 850 90 90<br />

Procap Schweizerischer Invaliden-Verband<br />

www.procap.ch, zentralsekretariat@procap.ch<br />

Froburgstrasse 4, Postfach, 4601 Olten<br />

062 206 88 88<br />

Sekretariat Romandie<br />

procapromand@procap.ch<br />

Flore 30, Case postale 3606, 2500 Bienne 3<br />

032 322 84 86<br />

Pro Infirmis Schweiz mit Beratungsstellen in allen Kantonen<br />

www.proinfirmis.ch, contact@proinfirmis.ch<br />

Feldeggstrasse 71, Postfach 1332, 8032 Zürich<br />

01 388 26 26<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


44<br />

ZSL Zentrum für Selbstbestimmtes Leben<br />

www.zslschweiz.ch, zuerich@zslschweiz.ch<br />

Röntgenstrasse 32, 8005 Zürich<br />

01 272 80 00<br />

9.1.2 Behinderungsspezifisch<br />

ASRIM Association Suisse Romande et Italienne contre les Myopathies<br />

www.asrim.ch, asrim@asrim.ch<br />

Ch. de la Traverse 12, 1140 Aubonne<br />

021 808 74 11<br />

Fédération Suisse des Sourds<br />

www.sgb-fss.ch, info@frrss.ch<br />

16, av. de Provence, 1007 Lausanne<br />

021 625 65 55, Fax 021 625 65 57<br />

FRAGILE Suisse Schweiz. Vereinigung für hirnverletzte Menschen<br />

www.fragile.ch, mail@fraglie.ch<br />

Beckenhofstrasse 70, 8006 Zürich<br />

01 360 30 60<br />

FSA Fédération Suisse des Aveugles et Malvoyants<br />

www.sbv-fsa.ch, info@sbv-fsa.ch<br />

Ch. de Rovéréaz 5, 1012 Lausanne<br />

021 651 60 60<br />

Insieme<br />

www.insieme.ch, sekretariat@insieme.ch<br />

Gesellschaftsstrasse 30, Postfach 6819, 3001 Bern<br />

031 305 13 13<br />

Marfan Stiftung (Schweiz)<br />

www.marfan.ch, info@marfan.ch<br />

Marktgasse 31, 3011 Bern<br />

031 312 11 22<br />

pro audito schweiz, Organisation für Menschen mit Hörproblemen<br />

www.pro-audito.ch, info@pro-audito.ch<br />

Schaffhauserstrasse 7, Postfach, 8042 Zürich<br />

01 363 12 00, Fax 01 363 13 03<br />

SBb Schweiz. Blindenbund<br />

www.blind.ch, info@blind.ch<br />

Friedackerstrasse 8, Postfach, 8050 Zürich<br />

01 317 90 00<br />

SBV Schweiz. Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

www.sbv-fsa.ch, info@sbv-fsa.ch<br />

Laupenstrasse 4, 3008 Bern<br />

031 390 88 00<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


45<br />

Schleudertrauma-Verband<br />

www.schleudertraumaverband.ch, info@schleudertraumaverband.ch<br />

Horneggstrasse 9, 8008 Zürich<br />

01 388 57 00<br />

Schweiz. Multiple-Sklerose-Gesellschaft<br />

www.multiplesklerose.ch, info@multiplesklerose.ch<br />

Josefstrasse 129, 8031 Zürich<br />

0844 67 46 36<br />

Centre romand SEP, Neuchâtel<br />

info.fr@multiplesklerose.ch<br />

032 730 64 30<br />

Antenne SEP de Genève<br />

antenne.geneve@multiplesklerose.ch<br />

022 320 38 33<br />

Antenna Svizzera italiana Giubiasco<br />

info.it@multiplesklerose.ch<br />

091 850 05 46<br />

Schweiz. Stiftung PRO MENTE SANA<br />

www.promentesana.ch, kontakt@promentesana.ch<br />

Hardturmstrasse 261, Postfach, 8031 Zürich<br />

01 361 82 72<br />

SGB Schweiz. Gehörlosenbund<br />

www.sgb-fss.ch, sgbds@sgb-fss.ch<br />

Oerlikonerstrasse 98, 8057 Zürich<br />

01 315 50 40, Fax 01 315 50 47, Scrit 01 315 50 41<br />

SGMK Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke<br />

www.sgmk.ch, sgmk@sgmk.ch<br />

Kanzleistrasse 80, 8004 Zürich<br />

01 245 80 30<br />

SPV Schweizer Paraplegiker-Vereinigung<br />

www.paranet.ch, spv@paranet.ch<br />

Kantonsstrasse 40, 6207 Nottwil<br />

041 939 54 00<br />

SZB Taubblinden-Beratung<br />

www.szb.ch, szb.tbbl-zuerich@tic.ch<br />

Ausstellungsstrasse 36, 8005 Zürich<br />

01 444 10 80, Fax 01 444 10 88, Scrit 01 444 10 84<br />

UCBA Departement sourds-aveugles<br />

www.ucba.ch, sourds-aveugles@ucba.ch<br />

Ch. des Trois-Rois 5bis, 1005 Lausanne<br />

021 345 00 50, Fax 021 345 00 68, Scrit 021 345 00 69<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


46<br />

UCBC Dipartimento sordociechi<br />

www.ucba.ch, szb.tbbl-eb@bluewin.ch<br />

Via Nosetto 3, 6500 Bellinzona<br />

091 825 82 72, Fax 091 825 82 72<br />

Usher-Infostelle<br />

www.sgb-fss.ch/sgbds/index_d.htm, usher-infostelle@sgb-fss.ch<br />

Oerlichonerstrasse 98, 8057 Zürich<br />

Fax 01 315 50 47, Scrit 01 315 50 48<br />

Vereinigung Cerebral Schweiz<br />

www.vereinigung-cerebral.ch, info@vereinigung-cerebral.ch<br />

Zuchwilerstrasse 43, Postfach 645, 4501 Solothurn<br />

032 622 22 21<br />

visoparents Eltern blinder, seh- und mehrfachbehinderter Kinder<br />

www.visoparents.ch, visoparents@visoparents.ch<br />

Stettbachstrasse 10, 8600 Dübendorf<br />

01 355 10 20<br />

9.2 Rechtsberatungsstellen<br />

Rechtsdienst für Behinderte SAEB<br />

www.saeb.ch<br />

Zweigstelle Zürich<br />

Bürglistrasse 11, 8002 Zürich<br />

01 201 58 27<br />

Zweigstelle Bern<br />

Schützenweg 10, 3014 Bern<br />

031 331 26 25<br />

Bureau de la Suisse romande<br />

Place Grand-St-Jean 1, 1003 Lausanne<br />

021 323 33 52<br />

Rechtsschutz Procap<br />

www.procap.ch, zentralsekretariat@procap.ch<br />

Froburgstrasse 4, 4600 Olten<br />

062 206 88 88<br />

Sekretariat Romandie<br />

procapromand@procap.ch<br />

Flore 30, CP 3606, 2500 Bienne 3<br />

032 322 84 86<br />

Rechtsberatung Schweizer Paraplegiker-Vereinigung<br />

www.paranet.ch, spv@paranet.ch<br />

Büro Biel<br />

Zentralstrasse 47, 2502 Biel<br />

032 322 12 33<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


47<br />

Büro Nottwil<br />

Kantonsstrasse 40, 6207 Nottwil<br />

041 939 54 18<br />

Rechtsdienst Behindertenforum Basel<br />

www.behindertenforum.ch, info@behindertenforum.ch<br />

St. Jakobs-Strasse 40, 4052 Basel<br />

061 205 29 29<br />

Consulenza giuridica andicap (Ticino e Moesano)<br />

paolo.albergoni@ftia.ch<br />

Via Berta 28, casella postale 834, 6512 Giubiasco<br />

091 850 90 20<br />

9.3 Weitere Adressen<br />

Bundesamt für Bauten und Logistik<br />

(zur Bestellung der meisten Merkblätter)<br />

www.bbl.admin.ch, info@bbl.admin.ch<br />

3003 Bern<br />

031 325 50 50<br />

Chèque Service Emplois domestique de proximité<br />

(zur Vereinfachung der Abrechnung der Lohnnebenkosten im Kanton Genf)<br />

www.geneve.ch/ocirt/relation_travail/ChequeService<br />

cheque-service@ge.ch<br />

Case postale 2016, 1227 Carouge<br />

022 388 29 99<br />

Ersatzkasse der Unfallversicherung<br />

Badenerstrasse 694, 8048 Zürich<br />

01 434 61 90<br />

Formulare zum Beantragen von Ergänzungsleistungen<br />

Kanton Basel Stadt:<br />

Amt für Sozialbeiträge Basel-Stadt<br />

Grenzacherstr. 62, Postfach 517, 4021 Basel<br />

Für Riehen und Bettingen:<br />

Gemeindeverwaltung Riehen, 4125 Riehen<br />

Kanton Genf:<br />

Office cantonal des personnes âgées (OCPA)<br />

Route de Chêne 54, case postale 378, 1211 Genève 29<br />

Kanton Zürich:<br />

Gemeindestelle<br />

Stadt Zürich:<br />

Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV der Stadt Zürich, Amtshaus, Molkenstrasse 5/9,<br />

8026 Zürich 4<br />

Stadt Winterthur:<br />

Zusatzleistungen zur AHV/IV der Stadt, Lagerhausstrasse 6, Postfach, 8402 Winterthur<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


48<br />

alle anderen Kantone:<br />

kantonale Ausgleichskasse<br />

Schweizerischer Versicherungsverband (SVV), Bereich Kranken- und Unfall versicherung<br />

www.svv.ch, info@svv.ch<br />

C.F. Meyer-Strasse 14, Postfach 4288, 8022 Zürich<br />

01 208 28 28<br />

9.4 Quellen weiterführender Dokumente<br />

9.4.1 Dokumente zum Teil 1<br />

Anschlusspflicht an eine Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG, Merkblatt 6.06 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/6.06-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

Beiträge an die Arbeitslosenversicherung, Merkblatt 2.08 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/2.08-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

Ferienanspruch der Arbeitnehmer<br />

http://www.seco-admin.ch/publikationen/00029/index.html?lang=de<br />

Pfad: www.seco-admin.ch, Publikationen & Formulare, Merk- und Informationsblätter<br />

Lohnbeiträge an die AHV, die IV und die EO, Merkblatt 2.01 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/2.01-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

Merkblatt über den Schutz der Arbeitnehmerinnen bei Mutterschaft (pdf)<br />

http://www.seco-admin.ch/publikationen/00015/index.html?lang=de<br />

Pfad: www.seco-admin.ch, Publikationen & Formulare, Merk- und Informationsblätter<br />

Merkblatt über die Kündigung und den Kündigungsschutz (pdf)<br />

http://www.seco-admin.ch/publikationen/00017/index.html?lang=de<br />

Pfad: www.seco-admin.ch, Publikationen & Formulare, Merk- und Informationsblätter<br />

Obligatoritsche Unfallversicherung UVG, Merkblatt 6.05 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/6.05-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

Verzicht auf die Bezahlung der Beiträge an die AHV, die IV, die EO und die ALV bei geringem<br />

Nebenerwerb, Merkblatt 2.04 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/2.04-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

9.4.2 Dokumente zum Teil 2<br />

Betreuungsgutschriften, Merkblatt 1.03 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/1.03-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?» DOK Juni 2004


49<br />

Die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten im Rahmen der EL, Merkblatt der<br />

SAEB (pdf)<br />

http://www.saeb.ch/de/rechtsdienst/verguetung.pdf<br />

Pfad: www.saeb.ch, Rechtsdienst, Publikationen<br />

Ergänzungsleistungen zur AHV und IV, Merkblatt 5.01 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/5.01-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

Hilflosenentschädigung und Intensivpflegezuschlag der IV bei Minderjährigen, Merkblatt der<br />

SAEB (pdf)<br />

http://www.saeb.ch/de/rechtsdienst/hilflosenentschaedigung.pdf<br />

Pfad: www.saeb.ch, Rechtsdienst, Publikationen<br />

Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV, Merkblatt 5.02 (pdf)<br />

http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/5.02-D.pdf<br />

Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />

Kreisschreiben Nr. 16 über den Abzug von Krankheits-, Unfall- und Invaliditätskosten der Eidg.<br />

Steuerverwaltung vom 14. Dezember 1994 (pdf)<br />

http://www.estv.admin.ch/data/dvs/druck/kreis/d/w95-016d.pdf<br />

Pfad: www.estv.admin.ch, Suchen, «Kreisschreiben Nr. 16» eingeben<br />

9.4.3 Kantonale Dokumente<br />

Gesetz über die spitalexterne Haus- und Krankenpflege (Spitexgesetz), BL 903.0(pdf)<br />

Pfad: www.bl.ch, Gesetzessammlung, Gesundheit, Gesundheitspflege<br />

Gesetz vom 27. September 1990 über die spitalexterne Krankenpflege und die Familienhilfe,<br />

FR 823.1 (pdf)<br />

http://www.fr.ch/v_ofl_bdlf_pdf/en_vigueur/deu/8231v0005.pdf<br />

Pfad: www.fr.ch, Datenbank der freiburgischen Gesetzgebung, Systematik, Umweltschutz<br />

– Gesundheit – Sozialwesen, 3, 823 Spitalexterne Krankenpflege<br />

Ausführungsreglement vom 4. Februar 1991 zum Gesetz über die spitalexterne Krankenpflege<br />

und die Familienhilfe, FR 823.11(pdf)<br />

http://www.fr.ch/v_ofl_bdlf_pdf/en_vigueur/deu/82311v0003.pdf<br />

Pfad: www.fr.ch, Datenbank der freiburgischen Gesetzgebung, Systematik, Umweltschutz<br />

– Gesundheit – Sozialwesen, 3, 823 Spitalexterne Krankenpflege<br />

Beschluss vom 2. April 2001 über die Tarife der Familienhilfe, FR 823.16 (pdf)<br />

http://www.fr.ch/v_ofl_bdlf_pdf/en_vigueur/deu/82316v0003.pdf<br />

Pfad: www.fr.ch, Datenbank der freiburgischen Gesetzgebung, Systematik, Umweltschutz<br />

– Gesundheit – Sozialwesen, 3, 823 Spitalexterne Krankenpflege<br />

Legge sull’assistenza e cura a domicilio vom 16. Dezember 1997<br />

http://www.ti.ch/CAN/temi/rl/<br />

Pfad: www.ti.ch, Raccolta leggi TI, Raccolta leggi TI online, 6 Sanità, polizia<br />

sanitaria, assistenza sanitaria, intervento sociale, 6.4.5.5<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?» DOK Juni 2004


50<br />

Regolamento d’applicazione della Legge sull’assistenza e cura a domicilio vom 16. Dezember<br />

1997 – 27. Oktober 1999<br />

http://www.ti.ch/CAN/temi/rl/<br />

Pfad: www.ti.ch, Raccolta leggi TI, Raccolta leggi TI online, 6 Sanità, polizia<br />

sanitaria, assistenza sanitaria, intervento sociale, 6.4.5.5.1<br />

Aiuti diretti Direttive concernenti le prestazioni cantonali per il mantenimento a domicilio di<br />

persone anziane o invalide non autosufficienti vom 17. Februar 2004<br />

http://www.ti.ch/CAN/temi/rl/<br />

Pfad: www.ti.ch, Raccolta leggi TI, Raccolta leggi TI online, 6 Sanità, polizia<br />

sanitaria, assistenza sanitaria, intervento sociale, 6.4.5.1.3<br />

9.5 Weitere Internetadressen<br />

AGILE Behindertenselbsthilfe Schweiz<br />

www.agile.ch<br />

AHV-Ausgleichkassen<br />

www.ahv.admin.ch/Home-D/allgemeines/kassen/kassen.html<br />

Bundesamt für Gesundheit<br />

www.bag.admin.ch<br />

Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

www.bsv.admin.ch<br />

Formulare AHV/IV/EO<br />

www.ahv.admin.ch/Home-D/allgemeines/formulare/formulare.html<br />

ForseA Forum Selbstbestimmte <strong>Assistenz</strong> Deutschland<br />

www.forsea.de<br />

Gesetze und Verordnungen<br />

www.admin.ch/ch/d/sr/83.html<br />

IV-Stellen<br />

www.ahv.admin.ch/Home-D/allgemeines/ivs/ivs.html<br />

Kantonale Steuerverwaltungen<br />

http://www.estv.admin.ch/data/d/index.htm?links.htm<br />

KMU-<strong>Ratgeber</strong><br />

http://www.bsv.admin.ch/kmu-ratgeber<br />

Spitexverband Schweiz (u.a. mit Adressen regionaler Spitexorganisationen)<br />

www.spitexch.ch<br />

Stellenmarkt für Menschen mit <strong>Assistenz</strong>bedarf und AssistentInnen in Deutschland<br />

www.stellenmarkt-sba.de<br />

Zeitungen auf dem Internet<br />

www.zeitung.ch<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


51<br />

10 Vorlagen/Musterbriefe/Checklisten<br />

Die Vorlagen, die Musterbriefe und die Checklisten sind in elektronischer Form auf der beiliegenden<br />

CD-ROM gespeichert und können beliebig den persönlichen Bedürfnissen angepasst<br />

werden.<br />

10.1 Vorlagen<br />

Hier finden Sie folgende Vorlagen:<br />

10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs<br />

10.1.2 Stelleninserate<br />

10.1.3 Arbeitsvertrag<br />

10.1.4 Dienstplan<br />

10.1.5 Einsatzplan<br />

10.1.6 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong><br />

10.1.7 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> zuhanden EL<br />

10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten<br />

10.1.9 Provisorische EL-Berechnung<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


52<br />

10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs 78<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

78<br />

Füllen Sie die weissen Felder aus<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


53<br />

10.1.2 Stelleninserate 79<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

79<br />

aus <strong>Ratgeber</strong> FAssiS<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


54<br />

10.1.3 Arbeitsvertrag 80<br />

Persönliche <strong>Assistenz</strong> Anstellungsvertrag<br />

Zwischen<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong> Name/Vorname: ..........................................................................<br />

Adresse: ......................................................................................<br />

Geburtsdatum: ......................... AHV-Nr.: ..................................<br />

und<br />

ArbeitnehmerIn Name/Vorname: ..........................................................................<br />

Adresse: ......................................................................................<br />

Geburtsdatum: ......................... AHV-Nr.: ..................................<br />

Zivilstand: ................................. Nationalität: .............................<br />

Ausbildung als: ...........................................................................<br />

Mit Pflegeerfahrung Konfession: .............................<br />

wird auf den folgender Anstellungsvertrag auf unbestimmte Zeit abgeschlossen.<br />

1. Aufgabenbereich<br />

Der/die ArbeitnehmerIn wird angestellt als:<br />

Persönliche Pflegekraft<br />

Persönliche Haushaltshilfe<br />

Persönliche <strong>Assistenz</strong><br />

Er/sie übernimmt folgende Aufgaben:<br />

Selbstsorge<br />

Ankleiden, Auskleiden<br />

Körperpflege<br />

Ernährung<br />

Aufstehen, Zubettgehen<br />

Körper lagern und umlagern<br />

Toilettengang, Intimpflege<br />

Gesundheitspflege 1<br />

<br />

Führung des persönlichen Haushalts<br />

Nahrungszubereitung<br />

Einkaufen<br />

Wäschepflege<br />

Wohnungsreinigung, heizen<br />

Handwerk, Wartung von Hilfsmitteln<br />

Blumen-/Gartenpflege<br />

Haustierhaltung<br />

Administration und Finanzen<br />

1<br />

z.B. Versorgung einer kleinen Schnittwunde, Einnahme von Kopfwehtabletten, Ablesen des Fiebermessers,<br />

Kontrollieren des Körpergewichtes, etc.<br />

- 1 -<br />

80<br />

nach Arbeitsvertrag FAssiS<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


55<br />

<br />

Überwachung, Nachtdienst<br />

Medizinische Behandlung<br />

Medikamente, Infusion, Spritzen, <br />

Dekubitus, Wundbehandlung<br />

Diabetes, Blutdruck, <br />

Blasen-/ Darmentleerung<br />

<br />

Therapie<br />

Atemtherapie, inhalieren, abklopfen,<br />

absaugen<br />

Bewegungsübungen, mobilisieren<br />

massieren, durchdehnen<br />

<br />

Kommunikation, Orientierung, Mobilität<br />

Dolmetschen<br />

Vorlesen, Korrespondenz<br />

Orientierung<br />

Fortbewegung<br />

<br />

Planung und lebenspraktische Beratung/Begleitung<br />

<strong>Assistenz</strong>planung<br />

Zeitgestaltung, Tagesstrukturierung<br />

lebenspraktische Beratung/Begleitung<br />

<br />

<br />

2. Dauer des Anstellungsverhältnisses<br />

2.1 Probezeit<br />

Die ersten drei Monate gelten als Probezeit. Falls ein 13. Monatslohn vereinbart<br />

wurde, besteht bei Kündigung während der Probezeit kein anteilmässiger Anspruch.<br />

2.2 Kündigung<br />

Das Anstellungsverhältnis kann beidseitig wie folgt gekündigt werden:<br />

a) während der Probezeit jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen<br />

b) im 1. Dienstjahr auf einen Monat, vom 2. bis 9. Dienstjahr auf zwei Monate,<br />

ab dem 10. Dienstjahr auf drei Monate jeweils auf das Monatsende. Die<br />

Kündigung hat mit eingeschriebenem Brief zu erfolgen.<br />

3. Arbeitszeit und Ferien<br />

3.1 Arbeitszeit<br />

Unvorhersehbare bzw. nicht vermeidbare kurzfristige Veränderungen der vom<br />

Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberin benötigten <strong>Assistenz</strong>zeiten liegen in der Natur<br />

dieser Arbeit. Die VertragspartnerInnen verpflichten sich, in enger Kooperation<br />

und gegenseitiger Rücksichtsnahme jeweils für beide Seiten tragbare Lösun-<br />

- 2 -<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?» DOK Juni 2004


56<br />

gen anzustreben.<br />

Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt Wochenstunden und verteilt<br />

sich auf folgende Wochentage und Zeiten:<br />

von Uhr bis Uhr<br />

von Uhr bis Uhr<br />

von Uhr bis Uhr<br />

3.2 Überzeit<br />

Überstunden sind in der Regel in gegenseitiger Vereinbarung durch Freizeit zu<br />

kompensieren. Ausnahmen sind mit dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> abzusprechen.<br />

3.3 Feiertage<br />

Gesetzliche und ortsübliche Feiertage gelten als freie Tage. Auf Absprache kann<br />

die Arbeitszeit aber auch an diesen Tagen geleistet werden.<br />

3.4 Ferien<br />

Der Ferienanspruch des/der ArbeitnehmerIn beträgt für Voll- und Teilzeitpensen<br />

anteilmässig:<br />

a) bis zum vollendeten 49. Altersjahr 20 Arbeitstage 160 Stunden<br />

b) ab dem 50. Altersjahr 25 Arbeitstage 200 Stunden<br />

Der Zeitpunkt der Ferien wird zwischen <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn frühzeitig<br />

abgesprochen. Auf die gegenseitigen Wünsche ist Rücksicht zu nehmen.<br />

Grundsätzlich werden die Ferien vorzugsweise dann bezogen, wenn der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

die notwendigen <strong>Assistenz</strong>dienste anderswo beziehen kann (z.B.<br />

Rehabilitationsaufenthalt, Ferienlager).<br />

Für die den Ferienanspruch übersteigende Zeit, welche der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> in<br />

einer Klinik/ Spital verbringt, wird folgende Lösung getroffen:<br />

Überzeitkompensation<br />

Unbezahlter Urlaub<br />

3.5 Krankheit und andere Abwesenheiten<br />

Bei ersten Anzeichen einer sich nähernden Krankheit oder möglichen anderen<br />

Gründen einer absehbaren Veränderung der Arbeitsbedingungen verpflichten<br />

sich die Vertragspartner, sofort gemeinsam die nötigen Schritte zur Sicherung<br />

der notwendigen <strong>Assistenz</strong> einzuleiten.<br />

- 3 -<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


57<br />

4. Lohn<br />

4.1 Der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> zahlt dem/der ArbeitnehmerIn eine<br />

Entschädigung im Stundenlohn; Bruttostundenlohn von CHF <br />

Entschädigung im Monatslohn; Bruttomonatslohn von CHF <br />

Die Auszahlung erfolgt Ende jeden Monats.<br />

Bankkonto Bank: ...............................................................................................<br />

Konto Nr.: Postkonto der Bank: <br />

Postkonto Konto Nr. <br />

4.2 Der Anspruch auf ein 13. Monatssalär wird vereinbart. Die Auszahlung erfolgt<br />

je zur Hälfte Ende Juni und im Dezember. Bei Ein- und Austritt im Laufe des Kalenderjahres<br />

wird das 13. Monatsgehalt anteilmässig ausgerichtet.<br />

4.4 Die Höhe der Kinderzulagen richtet sich nach den kantonalen Ansätzen.<br />

4.5 Lohnfortzahlung bei Arbeitsverhinderung<br />

Der/die ArbeitnehmerIn ist verpflichtet, Abwesenheit infolge Krankheit oder Unfall<br />

unverzüglich dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu melden. Er/sie sind sich der z.T. lebenswichtigen<br />

Verantwortung ihrer/m <strong>ArbeitgeberIn</strong> gegenüber bewusst und bemühen<br />

sich, ungeplante Absenzen auf ein absolutes Minimum zu beschränken. In Notfällen<br />

bemüht er/sie sich, zusammen mit der/dem <strong>ArbeitgeberIn</strong> um zweckmässigen<br />

Ersatz durch eine Drittperson. Versäumt er/sie die rechtzeitige Absprache<br />

zur Verhinderung von unerwarteten Absenzen, so gilt die Abwesenheit als unentschuldigt<br />

und kann als Ferien angerechnet werden. Wiederholte unentschuldigte<br />

Absenzen oder Versäumnisse ohne ausreichende Begründung durch unvorhersehbare,<br />

äussere Umstände legitimieren eine fristlose Kündigung. Bei einer Absenz<br />

von mehr als 3 Tagen ist dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> ein Arztzeugnis einzureichen.<br />

5. Versicherungen<br />

5.1 Krankentaggeldversicherung<br />

Der/die ArbeitnehmerIn wird freiwillig ab Anstellungsbeginn über den/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

bei der Versicherung gegen Lohnausfall<br />

infolge Krankheit versichert, gemäss Merkblatt der Versicherung. Das Merkblatt<br />

ist Bestandteil des Arbeitsvertrages.<br />

- 4 -<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


58<br />

5.2 Unfallversicherung<br />

Der/die ArbeitnehmerIn wird ab Anstellungsbeginn über den/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei<br />

der Versicherung gegen Betriebsunfall und ab<br />

einer Arbeitszeit von 8 Stunden pro Woche gegen Nichtbetriebsunfall versichert,<br />

gemäss Merkblatt der Versicherung. Das Merkblatt ist Bestandteil des Arbeitsvertrages.<br />

5.3 Pensionskasse<br />

Bei einem Jahresverdienst von über CHF 25'320. 2 ist der Beitritt in eine Personalvorsorgeeinrichtung<br />

obligatorisch.<br />

5.4 Der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> zieht dem/der ArbeitnehmerIn folgende Versicherungsprämien<br />

vom Lohn ab:<br />

AHV/IV/EO 5.05 % 3 vom Bruttolohn<br />

ALV 1.00 % 4 vom Bruttolohn<br />

Nichtbetriebsunfall . % vom Bruttolohn<br />

Krankentaggeldversicherung . % vom Bruttolohn (falls vereinbart)<br />

Pensionskasse, berufliche Vorsorge . % vom versicherten Lohn<br />

6. Ergänzendes Recht<br />

Soweit das Arbeitsverhältnis nicht durch diesen Arbeitsvertrag oder mit individuell<br />

vereinbarten Ergänzungen dazu geregelt wird, gelten die Bestimmungen des Obligationenrechts.<br />

7. Intimsphäre und Schweigepflicht<br />

Die VertagspartnerInnen sind sich bewusst, dass <strong>Assistenz</strong>handlungen zum Teil<br />

Eingriffe in die intimsten Privatsphären beinhalten. Sie verpflichten sich, bei der<br />

Ausgestaltung der Arbeit immer darauf zu achten, dass Menschenwürde, Recht<br />

auf Selbstbestimmung und Wahrung der Intimsphäre beider Seiten respektiert<br />

bzw. gefördert werden.<br />

Der/die ArbeitnehmerIn steht unter Schweigepflicht. Im Übrigen ist er bzw. sie<br />

verpflichtet, keine der Informationen, die er/sie im Rahmen des Arbeitsverhältnisses<br />

zufällig oder absichtlich erhalten hat, anders als im Interesse des/der Arbeit-<br />

2 Stand Januar 2004<br />

3 Stand Januar 2004<br />

4 Stand Januar 2004<br />

- 5 -<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


59<br />

geberIn zu verwenden. Diese Pflichten in Bezug auf das <strong>Assistenz</strong>verhältnis gelten<br />

auch nach Beendigung des Anstellungsverhältnisses.<br />

8. Bemerkungen<br />

Dieser Anstellungsvertrag wird in zwei Exemplaren ausgefertigt. Bei Einreichung<br />

an die Ausgleichskasse zum Bezug von Ergänzungsleistungen oder zum Nachweis<br />

steuerlich abziehbarer behinderungsbedingter Mehrkosten darf der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

eine Kopie anfertigen lassen.<br />

9. Weitere Vereinbarungen:<br />

................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

Ort, Datum: ................................................. Ort, Datum: .............................................<br />

.................................................................... .................................................................<br />

(der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong>)<br />

(die/der ArbeitnehmerIn)<br />

- 6 -<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


60<br />

10.1.4 Dienstplan 81<br />

Monatsplan 1 persönliche <strong>Assistenz</strong><br />

Monat:<br />

<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

27.<br />

28.<br />

29.<br />

30.<br />

31.<br />

Wer Zeit Wer Zeit Wer Zeit<br />

81<br />

in die leeren Felder kann die Arbeitszeit und der Name der Assistentin/des Assistenten eingeschrieben werden<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


61<br />

10.1.5 Einsatzplan 82<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

82<br />

nach <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />

in die leeren Felder kann die Arbeitszeit der Assistentin/des Assistenten eingeschrieben werden<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


62<br />

10.1.6 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> 83<br />

Einsatzrapport für geleistete persönliche <strong>Assistenz</strong><br />

für die Lohnabrechnung<br />

AssistentIn Stundenrapport für den Monat <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

<br />

Datum Zeit 1<br />

von bis Uhr<br />

01.<br />

02.<br />

03<br />

04.<br />

05.<br />

06.<br />

07.<br />

08.<br />

09.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

27.<br />

28.<br />

29.<br />

30.<br />

31.<br />

Zeit 1<br />

Stunden<br />

Zeit 2<br />

von bis Uhr<br />

Zeit 2<br />

Stunden<br />

Stunden pro Monat<br />

Ferienguthaben bezogene Ferien neues Ferienguthaben<br />

Stunden pro<br />

Tag<br />

Ort, Datum: ................................................. Unterschrift AssistentIn: .............................<br />

83<br />

nach <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


63<br />

10.1.7 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> zuhanden EL 84<br />

Einsatzrapport für geleistete persönliche <strong>Assistenz</strong> (für EL)<br />

AssistentIn Stundenrapport für den Monat <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

<br />

Datum Haushalt Haushalt<br />

von bis Uhr von bis Uhr<br />

01.<br />

02.<br />

03<br />

04.<br />

05.<br />

06.<br />

07.<br />

08.<br />

09.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

27.<br />

28.<br />

29.<br />

30.<br />

31.<br />

Total Stunden Haushalt<br />

Anzahl<br />

Stunden<br />

Pflege<br />

von bis Uhr<br />

Pflege<br />

von bis Uhr<br />

Total Stunden Pflege<br />

Anzahl<br />

Stunden<br />

Ort, Datum: ................................................. Unterschrift AssistentIn ..............................<br />

84<br />

kann für den Nachweis bei der EL oder für die Lohnabrechnung gebraucht werden<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


64<br />

10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten<br />

Berechnungsvorlagen Brutto-, Nettolohn, Lohnkosten<br />

Lohnzahlung im Monatslohn (Beispiel Bruttolohn 2'800 CHF)<br />

(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttolohn<br />

AHV/IV/EO 5.05% 1 141.40 CHF<br />

Arbeitslosenversicherung 1.00% 2 28.00 CHF<br />

Nichtberufsunfallversicherung 3 1.38% 4 38.65 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 5 1.02% 6 14.28 CHF<br />

Pensionskasse 5.00% 7 59.40 CHF<br />

Quellensteuer<br />

8<br />

0.00 CHF<br />

Total Abzüge<br />

Nettomonatslohn AssistentIn<br />

2'800.00 CHF<br />

281.70 CHF<br />

2'518.30 CHF<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttolohn 2'800.00 CHF<br />

AHV, IV, EO 5.05% 9 141.40 CHF<br />

Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 10 7.07 CHF<br />

Arbeitslosenkasse 1.00% 11 28.00 CHF<br />

Familienausgleichskasse 1.80% 12 50.40 CHF<br />

Berufsunfallversicherung 0.57% 13 15.96 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 14 1.02% 15 14.28 CHF<br />

Pensionskasse 5.00% 16 59.40 CHF<br />

Total Arbeitgeberbeiträge<br />

Lohnkosten für <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

316.50 CHF<br />

3'116.50 CHF<br />

BVG-Eintrittsschwelle: 19'350.00 CHF 17<br />

Koordinationsabzug für die Pensionskasse: 22'575.00 CHF 18<br />

Mindesthöhe des versicherten Lohnes für Pensionskasse: 3'225.00 CHF 19<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

Prozent vom versicherten Lohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

Prozent vom versicherten Lohn<br />

Stand 2005<br />

Stand 2005<br />

Stand 2005<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


65<br />

Lohnzahlung im Stundenlohn (Beispiel Bruttostundenlohn 27 CHF)<br />

(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttostundenlohn<br />

27.00 CHF<br />

Ferienentschädigung 8.33% 20 2.25 CHF<br />

Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />

29.25 CHF<br />

AHV/IV/EO 5.05% 21 1.48 CHF<br />

Arbeitslosenversicherung 1.00% 22 0.29 CHF<br />

Nichtberufsunfallversicherung 23 1.38% 24 0.40 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 25 1.02% 26 0.15 CHF<br />

Total Abzüge<br />

2.32 CHF<br />

Nettostundenlohn 26.93 CHF 27<br />

Anzahl Stunden 15<br />

Nettomonatslohn 1 AssistentIn 403.90 CHF 28<br />

Quellensteuer<br />

29<br />

Nettomonatslohn 2 AssistentIn 403.90 CHF 30<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttolohn<br />

27.00 CHF<br />

Ferienentschädigung 8.33% 31 2.25 CHF<br />

Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />

29.25 CHF<br />

AHV, IV, EO 5.05% 32 1.48 CHF<br />

Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 33 0.07 CHF<br />

Arbeitslosenkasse 1.00% 34 0.29 CHF<br />

Familienausgleichskasse 1.80% 35 0.53 CHF<br />

Berufsunfallversicherung 0.57% 36 0.17 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 37 1.02% 38 0.15 CHF<br />

Total Arbeitgeberbeiträge<br />

2.69 CHF<br />

Stundenlohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> 31.93 CHF 39<br />

Anzahl Stunden 15<br />

Monatslohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> 479.02 CHF 40<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

in CHF<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


66<br />

Lohnzahlung im Monatslohn (Kopiervorlage)<br />

(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttolohn<br />

AHV/IV/EO 5.05% 41 CHF<br />

Arbeitslosenversicherung 1.00% 42 CHF<br />

Nichtberufsunfallversicherung 43 % 44 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 45 % 46 CHF<br />

Pensionskasse % 47 CHF<br />

Quellensteuer % 48 CHF<br />

Total Abzüge<br />

Nettomonatslohn AssistentIn<br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttolohn<br />

AHV, IV, EO 5.05% 49 CHF<br />

Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 50 CHF<br />

Arbeitslosenkasse 1.00% 51 CHF<br />

Familienausgleichskasse % 52 CHF<br />

Berufsunfallversicherung % 53 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 54 % 55 CHF<br />

Pensionskasse % 56 CHF<br />

Total Arbeitgeberbeiträge<br />

Lohnkosten für <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

CHF<br />

CHF<br />

CHF<br />

BVG-Eintrittsschwelle: 19'350.00 CHF 57<br />

Koordinationsabzug für die Pensionskasse: 22'575.00 CHF 58<br />

Mindesthöhe des versicherten Lohnes für Pensionskasse: 3'225.00 CHF 59<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

Prozent vom versicherten Lohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

Prozent vom versicherten Lohn<br />

Stand 2005<br />

Stand 2005<br />

Stand 2005<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


67<br />

Lohnzahlung im Stundenlohn (Kopiervorlage)<br />

(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttostundenlohn<br />

CHF<br />

Ferienentschädigung % 60 CHF<br />

Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />

CHF<br />

AHV/IV/EO 5.05% 61 CHF<br />

Arbeitslosenversicherung 1.00% 62 CHF<br />

Nichtberufsunfallversicherung 63 % 64 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 65 % 66 CHF<br />

Total Abzüge<br />

CHF<br />

Nettostundenlohn CHF 67<br />

Anzahl Stunden<br />

Nettomonatslohn 1 AssistentIn CHF 68<br />

Quellensteuer<br />

CHF<br />

Nettomonatslohn 2 AssistentIn CHF 69<br />

Abzüge in % Abzüge in CHF<br />

Bruttolohn<br />

CHF<br />

Ferienentschädigung % 70 CHF<br />

Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />

CHF<br />

AHV, IV, EO 5.05% 71 CHF<br />

Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 72 CHF<br />

Arbeitslosenkasse 1.00% 73 CHF<br />

Familienausgleichskasse % 74 CHF<br />

Berufsunfallversicherung % 75 CHF<br />

Krankentaggeldversicherung 76 % 77 CHF<br />

Total Arbeitgeberbeiträge<br />

CHF<br />

Stundenlohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> CHF 78<br />

Anzahl Stunden<br />

Monatslohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> CHF 79<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

73<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

Prozent vom Bruttolohn<br />

freiwillig<br />

Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


68<br />

10.1.9 provisorische EL-Berechnung<br />

Schema für die provisorische Berechnung der Ergänzungsleistungen<br />

(für Heimbewohner und AHV-Rentner nicht anwendbar)<br />

Vermögen Alleinstehende Ehepaare<br />

Bruttovermögen nach Schuldenabzug (gemäss Steuererklärung)<br />

Freibetrag -25000.00 -40000.00<br />

Freibetrag bei selbst bewohnter Liegenschaft 1<br />

Total<br />

für EL (Vermögensverzehr bei IV-Rentnern 1/15 des Vermögens) 2<br />

für EL (Vermögensverzehr bei AHV-Rentnern 1/10 des Vermögens) 3<br />

Jährliche Einnahmen total für EL anrechenbar 4<br />

AHV/IV-Renten<br />

Weitere Renten, 2. Säule, Unfallrenten, ausländische Renten, Alimente, Taggelder<br />

Nettoerwerbseinkommen (65% anrechenbar)<br />

Eigenmietwert meines Eigentums (gemäss Steuererklärung)<br />

Bruttoeinkommen aus Vermögen (z.B. Zinsen, Dividenden)<br />

Vermögensverzehr<br />

Total Einnahmen<br />

in den meisten Kantonen CHF 75'000.<br />

falls positiv, übertragen in die Zeile Vermögensverzehr bei den jährlichen Einnahmen<br />

falls positiv, übertragen in die Zeile Vermögensverzehr bei den jährlichen Einnahmen<br />

anrechenbar sind immer 100%, falls nichts anderes vermerkt ist<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


69<br />

Jährliche Ausgaben Alleinstehende Ehepaare<br />

Lebensbedarf 17'640.00 26460.00<br />

Mietzins inkl. Nebenkosten pro Jahr 5<br />

ODER<br />

Eigenmietwert plus 1680.- pro Jahr 6<br />

Hypothekarzinsen, bis zur Höhe des Liegenschaftsertrages<br />

Fixbetrag für Krankenkasse 7<br />

Geleistete familienrechtliche Unterhaltsbeiträge<br />

Total Ausgaben<br />

voraussichtliche monatliche EL ohne Behinderungskosten 8<br />

Krankheits- und Behinderungskosten pro Jahr<br />

voraussichtliche monatliche EL mit Behinderungskosten 9<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

höchstens 13'200.für Alleinstehende und 15'000.für Ehepaare<br />

höchstens 13'200.für Alleinstehende und 15'000.für Ehepaare<br />

siehe Merkblatt Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV (Internetadressen siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />

Total Ausgaben Total Einnahmen<br />

Total Ausgaben Total Einnahmen + Krankheits- und Behinderungskosten pro Jahr<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


70<br />

10.2 Musterbriefe<br />

Hier finden Sie folgende Musterbriefe:<br />

10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen<br />

10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse<br />

10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse<br />

10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse<br />

10.2.5 Verzichtserklärung AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge<br />

10.2.6 Verzichtserklärung die Unfallversicherung<br />

10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung für ausländische Arbeitskräfte<br />

10.2.8 Kündigungsschreiben<br />

10.2.9 Arbeitszeugnis<br />

10.2.10 Gesuch an die Krankenkasse für die direkte Auszahlung von Leistungen für die<br />

Grundpflege<br />

10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige<br />

10.2.12 Gesuch für die Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften<br />

10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen<br />

10.2.14 Gesuch für die Übernahme behinderungsbedingter Mehrkosten an EL<br />

10.2.15 Gesuch für den Einbezug der <strong>Assistenz</strong>kosten in die jährliche EL<br />

10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


71<br />

10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


72<br />

10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse<br />

<br />

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<br />

<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


73<br />

10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse<br />

<br />

<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


74<br />

10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse<br />

<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


75<br />

10.2.5 Verzichtserklärung AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge 85<br />

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<br />

85<br />

nach: AHV-Merkblatt 2.04 «Verzicht auf die Bezahlung der Beiträge an die AHV, die IV, die EO und die ALV-bei<br />

geringem Nebenerwerb»<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


76<br />

10.2.6 Verzichtserklärung Unfallversicherung<br />

<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


77<br />

10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung für ausländische Arbeitskräfte<br />

<br />

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<br />

<br />

halb kann ich auch nicht die örtliche Spitex beanspruchen. Ihre Dienstzeiten sind<br />

we<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


78<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


79<br />

10.2.8 Kündigungsschreiben<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

gezwungen, das Arbeitsverhältnis unter Einhaltung der vertraglich festgelegten Kündigungsfrist<br />

von drei Monaten auf den (Datum einfügen) aufzulösen.<br />

<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


80<br />

10.2.9 Arbeitszeugnis<br />

Vorname Name <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

Strasse<br />

Postleitzahl Ort<br />

evtl. Telefonnummer<br />

evtl. E-Mail Adresse<br />

ARBEITSZEUGNIS für (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn)<br />

(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn), geboren am (Geburtsdatum der/des ArbeitnehmerIn),<br />

wohnhaft in (Postleitzahl, Ort der/des ArbeitnehmerIn) hat vom (Datum)<br />

bis (Datum) als persönliche/r AssistentIn bei (Vorname, Name der/des <strong>ArbeitgeberIn</strong>)<br />

gearbeitet. Ich bin auf den Rollstuhl angewiesen und benötige für alle Verrichtungen<br />

des täglichen Lebens Hilfe und Unterstützung. Ich lebe mit meinem Ehemann<br />

im Eigenheim.<br />

Das Arbeitspensum von (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) betrug %.<br />

(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) war bereit, bei Bedarf das Arbeitspensum<br />

anzupassen, kurzfristig umzustellen oder zusätzliche, nicht geplante Einsätze zu leisten.<br />

Die (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) übertragenen Aufgaben umfassten<br />

unter anderem:<br />

Körperpflege (grundpflegerische Verrichtungen im Sinne des KVG) inklusive Haare<br />

waschen und fönen, Haut- und Nagelpflege, Baden, Duschen<br />

Hilfe beim An- und Ausziehen<br />

Hilfe bei der Nahrungseinnahme (essen und trinken)<br />

Hilfe bei der Fortbewegung (sämtliche Transfers: Rollstuhl-Bett, Rollstuhl-Auto,<br />

Rollstuhl-WC usw.)<br />

Hilfe bei Verrichtung der Notdurft: Darmentleerung/Katheter überwachen<br />

Bedienung und Anwendung der pflegerischen Hilfsmittel, Elektro-/Handrollstuhl,<br />

Badelift und Patientenheber<br />

Mobilisation nach Anleitung des Physiotherapeuten<br />

Hauptmahlzeit kochen und Zwischenmahlzeiten zubereiten<br />

Einkaufen der Lebensmittel und Haushaltartikel<br />

Kleinere Haushaltarbeiten verrichten<br />

Wäschepflege<br />

Begleitung zum Arzt und zu den Therapeuten<br />

Begleitung zur Pflege der sozialen Kontakte<br />

Notizen schreiben, Hilfe beim Telefonieren<br />

<br />

(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) hat ihre/seine fachlichen Kenntnisse kompetent<br />

und zu meiner vollsten Zufriedenheit eingesetzt. Sie/Er war fähig, meine Be-<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


81<br />

dürfnisse wahrzunehmen und auf diese einzugehen. (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn)<br />

ist sehr einfühlsam und pflegte einen zuvorkommenden Umgang mit<br />

allen Beteiligten.<br />

Die Persönlichkeit von (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) ist von einer natürlichen<br />

Herzlichkeit geprägt. Auch in schwierigen Situationen findet er/sie immer den<br />

richtigen Umgangston. Seine/Ihre Verschwiegenheit, die Zuverlässigkeit und die hervorragenden<br />

Kochkenntnisse wurden allseits sehr geschätzt.<br />

(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) kündigte das Arbeitsverhältnis auf eigenen<br />

Wunsch per (Datum einfügen). Ich bedaure ihren/seinen Weggang sehr.<br />

Ich danke (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) herzlich für die geleisteten<br />

Dienste sowie für die gute Zusammenarbeit und wünsche ihr/ihm für die weitere Zukunft<br />

alles Gute und weiterhin viel Erfolg auf ihrem/seinem beruflichen Weg.<br />

Ort, Datum: Unterschrift: <br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


82<br />

10.2.10 Gesuch an die Krankenkasse für die direkte Auszahlung von Leistungen<br />

für die Grund pflege<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


84<br />

10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


85<br />

10.2.12 Gesuch für Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


86<br />

10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


88<br />

10.2.14 Gesuch für die Übernahme behinderungsbedingter Mehrkosten an EL<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


89<br />

10.2.15 Gesuch für den Einbezug der <strong>Assistenz</strong>kosten in die jährliche EL<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL<br />

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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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10.3 Checklisten<br />

Hier finden Sie folgende Checklisten:<br />

10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt<br />

10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch<br />

10.3.3 Checkliste Anstellung<br />

10.3.4 Checkliste Jahresende<br />

10.3.5 Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

10.3.6 Checkliste ausländische Arbeitskräfte<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


92<br />

10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt 86<br />

Checkliste erster Telefonkontakt<br />

Vorstellungen<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

Vorstellungen<br />

<strong>Assistenz</strong>leistende<br />

Grobe Beschreibung der Tätigkeiten (Körperpflege, Haushalt, Vorlesen, Begleitung,<br />

usw.)<br />

Zeitlicher Umfang des <strong>Assistenz</strong>verhältnisses<br />

Verdienst<br />

Entfernung vom Wohnort der AssistentInnen und Möglichkeiten, zur Arbeitsstelle<br />

zu gelangen (eigener PKW, öffentliche Verkehrsmittel)<br />

Fachliche Qualifikation (schon früher beruflich oder privat Kontakt zu behinderten<br />

Menschen, eventuell Pflege von Familienangehörigen, Erfahrung in der Hausarbeit)<br />

Körperliche Qualifikation (BewerberInnen mit z.B. Bandscheibenschaden eignen<br />

sich seltenst, ebenso Schwangere)<br />

Falls der Führerschein benötigt wird, danach fragen<br />

Falls wichtig, fragen ob der/die AssistentIn raucht bzw. falls der/die <strong>Assistenz</strong>nehmerIn<br />

raucht, das auch erwähnen<br />

Essensgewohnheiten, falls der/die BewerberIn im Hause des/der <strong>Assistenz</strong>nehmerIn<br />

isst (vegetarisch, veganisch, Diäten)<br />

Stimmen die besprochenen Vorstellungen überein und besteht weiterhin beidseitiges Interesse, wird ein persönliches Gespräch vereinbart.<br />

04.08.2004 Material zum <strong>Ratgeber</strong> Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 1<br />

86<br />

nach: <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch 87<br />

Checkliste Vorstellungsgespräch<br />

Checkliste Vorstellungsgespräch<br />

zusätzlich zur Checkliste erster Telefonkontakt<br />

Vorstellungen<br />

<strong>ArbeitgeberIn</strong><br />

Vorstellung<br />

<strong>Assistenz</strong>geberIn<br />

Genaue Beschreibung der Tätigkeiten. Manche BewerberInnen fragen nach dem genauen<br />

Tagesablauf. Feste Uhrzeiten für etwaige Tätigkeiten können angegeben werden.<br />

Man sollte sich jedoch auf keinen Fall festnageln lassen. Ein freies Leben ausserhalb<br />

eines Heimes beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, den Tagesablauf<br />

spontan und flexibel, den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen angepasst zu gestalten.<br />

Genaue Vorstellung von Arbeitszeit und Umfang (Anzahl der Arbeitstage bzw. -stunden)<br />

Motivation der/des BewerberIn: Warum will er/sie AssistentIn sein?<br />

Art des Arbeitsverhältnisses (geringfügige Beschäftigung, Festeinstellung, usw.)<br />

Genauer Verdienst (brutto und netto)<br />

Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />

Dauer der Probezeit<br />

Dauer des Arbeitsverhältnisses (zum Beispiel ein Jahr Praktikum)<br />

Nochmaliges genaues Befragen bei benötigten Qualifikationen/Erfahrungen<br />

08.02.2005 Material zur Broschüre Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 2<br />

87<br />

nach: <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


94<br />

Checkliste Vorstellungsgespräch (Fortsetzung)<br />

Einer Beschäftigung entgegenstehende gesundheitliche Probleme (z.B. Rückenschäden)<br />

Führerschein<br />

Falls die/der BewerberIn Kinder hat, klären, ob die Versorgung der Kinder zuverlässig<br />

gesichert ist<br />

Hinweis auf eventuelle Vertretungsbereitschaft, falls eine/r der anderen AssistentInnen<br />

kurzfristig ausfällt (zum Beispiel bei Krankheit der AssistentInnen)<br />

Urlaub/Ferien<br />

Falls besondere Vorstellungen oder Wünsche bestehen, wie abends des Öfteren lange<br />

fortgehen, diese erwähnen (ein 50-jähriger Assistent hat nicht unbedingt Lust,<br />

dreimal in der Woche in eine Disco zu gehen)<br />

Bedeutung von Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Verschwiegenheit betonen<br />

Unbedingt klären, ob Unsicherheiten oder Fragen der BewerberInnen vorhanden sind<br />

Sind Referenzen vorhanden?<br />

08.02.2005 Material zur Broschüre Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 2 von 2<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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10.3.3 Checkliste Anstellung<br />

Checkliste Anstellung<br />

Entwurf Arbeitsvertrag gemeinsam durchbesprechen<br />

Arbeitsvertrag abschliessen und beidseits unterzeichnen<br />

AHV-Ausweis verlangen und der Gemeindeausgleichskasse schicken mit dem<br />

Hinweis auf neue Angestellte oder Verzichtserklärung unterzeichnen, falls Bruttojahreslohn<br />

tiefer ist als CHF 2'000.<br />

Bank- oder Postverbindung verlangen für die Lohnüberweisung<br />

Informieren über Unfall- und Krankentaggeldversicherung (sofern vorhanden)<br />

v.a. auch darüber, dass die ArbeitnehmerInnen ihre Unfallversicherung bei der<br />

Krankenkasse sistieren können, falls sie für mehr als 8 Stunden pro Woche<br />

beim/bei der <strong>ArbeitgeberIn</strong> angestellt sind<br />

evtl. Verzichtserklärung unterzeichnen, falls Bruttojahreslohn tiefer ist als CHF<br />

2'000.<br />

Informieren über Anschluss an eine Pensionskasse (sofern nötig oder erwünscht)<br />

erster Dienstplan erstellen (evtl. Einarbeitungszeit mit erfahrenen AssistentInnen)<br />

10.3.4 Checkliste Jahresende<br />

Checkliste Jahresende<br />

Lohnausweise für die Steuererklärung unselbständig Erwerbstätiger ausfüllen und<br />

verteilen<br />

Lohnbescheinigung ausfüllen und an die AHV-Ausgleichskasse schicken<br />

Lohnmeldung an Unfall- und Krankentaggeldversicherung mit zugeschicktem<br />

Formular<br />

Lohnmeldung an Pensionskasse mit zugeschicktem Formular<br />

08.02.2005 Material zum <strong>Ratgeber</strong> Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 1<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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10.3.5 Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

Ferienansprüche überprüfen und allenfalls auszahlen<br />

Ausstehende Löhne bezahlen, evtl. mit Anteil 13. Monatslohn<br />

Arbeitszeugnis schreiben und den AssistentInnen aushändigen<br />

Lohnausweis für die Steuererklärung unselbständig Erwerbstätiger ausfüllen und<br />

verteilen<br />

Auflösung des Arbeitsverhältnisses der AHV-Ausgleichskasse melden<br />

Auflösung des Arbeitsverhältnisses der Krankentaggeldversicherung melden<br />

ArbeitnehmerIn darauf aufmerksam machen, dass er/sie die Krankentaggeldversicherung<br />

in eine Einzelversicherung umwandeln kann, und dass sonst der Versicherungsschutz<br />

wegfällt<br />

ArbeitnehmerIn über Abredeversicherung für Nichtberufsunfall informieren und<br />

auf die wegfallende Unfallversicherung hinweisen<br />

Auflösung des Arbeitsverhältnisses der Pensionskasse melden<br />

10.3.6 Checkliste ausländische Arbeitskräfte<br />

Checkliste ausländische Arbeitskräfte<br />

vor der Einstellung die Arbeitsbewilligung überprüfen bzw. beantragen<br />

evtl. Anmeldung zur Quellensteuerabrechnung<br />

evtl. vierteljährliche Quellensteuerabrechnung<br />

08.02.2005 Material zum <strong>Ratgeber</strong> Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 1<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


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10.4 Weitere Informationen<br />

Hier finden Sie folgende Informationen:<br />

10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />

10.4.2 Regelung der Frei-Tage<br />

10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />

Das örtliche Arbeitgericht informiert darüber, welche der drei Skalen anwendbar ist.<br />

Berner Skala<br />

im 1. Dienstjahr 3 Wochen Lohnfortzahlung<br />

2. Jahr 1 Monat Lohnfortzahlung<br />

3. und 4. Jahr 2 Monate Lohnfortzahlung<br />

5. bis 9. Jahr 3 Monate Lohnfortzahlung<br />

10. bis 14. Jahr 4 Monate Lohnfortzahlung<br />

15. bis 19. Jahr 5 Monate Lohnfortzahlung<br />

20. bis 25. Jahr 6 Monate Lohnfortzahlung<br />

Basler Skala<br />

im 1. Dienstjahr 3 Wochen Lohnfortzahlung<br />

2. und 3. Jahr 2 Monate Lohnfortzahlung<br />

4. bis 10. Jahr 3 Monate Lohnfortzahlung<br />

11. bis 15. Jahr 4 Monate Lohnfortzahlung<br />

16. bis 20. Jahr 6 Monate Lohnfortzahlung<br />

Zürcher Skala<br />

im 1. Dienstjahr 3 Wochen Lohnfortzahlung<br />

2. Jahr 2 Monate Lohnfortzahlung<br />

3. Jahr 9 Wochen Lohnfortzahlung<br />

4. Jahr 10 Wochen Lohnfortzahlung<br />

pro weiteres Jahr je eine zusätzliche weitere Woche<br />

<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»


98<br />

10.4.2 Regelung der freien Tage<br />

Die folgende Regelung gilt in Bern. Das örtlich zuständige Arbeitsgericht orientiert über allfällige<br />

abweichende Regelungen.<br />

eigene Hochzeit<br />

Niederkunft der Partnerin<br />

Tod der Eltern, Ehegatten/LebenspartnerIn, Kinder<br />

andere Todesfälle im engeren Familienkreis<br />

Wohnungswechsel<br />

2 – 3 Tage<br />

1 Tag<br />

2 – 3 Tage<br />

1 – 2 Tage<br />

1 Tage<br />

Diese freien Tage werden nur gewährt, wenn das Ereignis auf einen effektiven Arbeitstag fällt.<br />

Es ist üblich, dass freie Tage als Arbeitszeit angerechnet und somit bezahlt werden. Diese<br />

Regelung ist aber vom Gesetz her nicht zwingend.<br />

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