Ratgeber ArbeitgeberIn persönlicher Assistenz - Agile
Ratgeber ArbeitgeberIn persönlicher Assistenz - Agile
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<strong>Ratgeber</strong><br />
Wie werde ich<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
<strong>persönlicher</strong><br />
<strong>Assistenz</strong>?<br />
Simone Leuenberger
Impressum<br />
2. Auflage Februar 2005<br />
Herausgeberin: Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK<br />
Bestellungen: Bürglistrasse 11, 8002 Zürich<br />
Tel. 044 201 58 26 / Fax 044 202 23 77<br />
E-Mail: zs@saeb.ch<br />
Website: www.saeb.ch/de/aktuell/aktuell.asp<br />
Autorin:<br />
Simone Leuenberger<br />
© Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK
1<br />
Vorwort der Herausgeber<br />
Menschen mit einer Behinderung sind im Alltag oft auf Hilfe angewiesen, sei es bei den alltäglichen<br />
Lebensverrichtungen, bei der Führung des Haushalts, bei der Pflege sozialer Kontakte,<br />
beim Besuch der Schule, einer Aus- und Weiterbildung oder der Ausübung des Berufs. Wer<br />
nicht in einer Institution wohnt, muss sich diese Hilfe organisieren, etwa bei Eltern, Verwandten<br />
und Freunden, bei der Spitex oder ähnlichen Organisationen, die Pflege und Hilfe im Haushalt<br />
anbieten.<br />
Menschen mit <strong>Assistenz</strong>bedarf empfinden die Abhängigkeit von Spitexorganisationen oder<br />
von der Familie allerdings sehr oft als beengend. Sie möchten, wie andere Menschen auch,<br />
ein selbstbestimmtes Leben führen, auch wenn sie bei vielen Dingen des täglichen Lebens<br />
auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen sind. Sie möchten selbst bestimmen<br />
können, wer diese Unterstützung wann, wo, wie und wie lange leistet. Möglich wird dies, wenn<br />
sie als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin ihre Assistenten und Assistentinnen selbst anstellen.<br />
Man spricht in diesem Zusammenhang auch von «Persönlicher <strong>Assistenz</strong>».<br />
Wer sich für ein solches Modell entscheidet, wird aber bald einmal feststellen müssen, dass<br />
mit der Stellung als Arbeitgeberin oder als Arbeitgeber nicht nur Freiheiten, sondern ebenfalls<br />
eine Reihe von persönlichen und administrativen Verpfl ichtungen verbunden sind. Zudem<br />
ist die Finanzierung der <strong>Assistenz</strong>kosten nicht ganz einfach, da das Modell der persönlichen<br />
<strong>Assistenz</strong> in der Schweiz noch in den Kinderschuhen steckt.<br />
Dieser <strong>Ratgeber</strong> will aufzeigen, wie Menschen mit einer Behinderung mit <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong><br />
selbstbestimmt leben können. Er gibt Hinweise, worauf bei der Anstellung von Assistenten und<br />
Assistentinnen zu achten ist, welche Versicherungen abgeschlossen werden müssen, wie ein<br />
Arbeitsvertrag ordnungsgemäss wieder aufgelöst wird, wie die Kosten <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong><br />
finanziert werden können und wann sie bei den Steuern abzugsberechtigt sind.<br />
Als Herausgeberin dieses <strong>Ratgeber</strong>s hat die DOK mit Simone Leuenberger eine Autorin gefunden,<br />
die selbst über eine langjährige Erfahrung mit <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> verfügt und die Probleme<br />
in der Praxis bestens kennt. Unterstützt worden ist sie von Fachleuten der Behindertenhilfe und<br />
-selbsthilfe, welche ihr vorab bei den arbeits- und versicherungsrechtlichen Fragen beigestanden<br />
sind. Besonderen Dank richtet die DOK an Katharina Kanka von FAssiS für ihre fachliche<br />
Unterstützung sowie an Pro Infirmis Schweiz für die Finanzierung des Handbuches.<br />
Die angesprochenen Themen sind praxisorientiert aufgearbeitet und mit vielen Checklisten<br />
und Musterbriefen angereichert. Rechtliche Bestimmungen sind mit Hinweisen auf die entsprechenden<br />
Gesetzesartikel versehen, damit man bei Bedarf die Quelle selbst nachschlagen kann.<br />
Grossen Wert haben wir auf die Verständlichkeit gelegt, da das Handbuch zum Nachschlagen<br />
für alle Menschen mit einer Behinderung sein soll, die ihre <strong>Assistenz</strong> selbst anstellen. In diesem<br />
Sinne versteht sich der <strong>Ratgeber</strong> als Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Wir haben uns bei diesem <strong>Ratgeber</strong> um Vollständigkeit bemüht. Soweit die Bestimmungen die<br />
ganze Schweiz betreffen, ist dies einigermassen gelungen. Schwieriger ist dies bei den vielen<br />
kantonalen und kommunalen Unterschieden: Hier wurden nur allgemein gültige Grundsätze<br />
und Empfehlungen festgehalten.<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
2<br />
Auch wenn sich der <strong>Ratgeber</strong> primär an Menschen mit einer Behinderung richtet, vermag er<br />
schliesslich auch allen Beratungsstellen eine wertvolle Hilfe bei der Beratung von Menschen mit<br />
<strong>Assistenz</strong>bedarf zu sein. Ganz generell hoffen die Herausgeber, dass dieses Handbuch einen<br />
Beitrag dazu leistet, dass vermehrt Menschen mit einer Behinderung den Schritt in Richtung<br />
eines selbstbestimmten Lebens wagen.<br />
Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe DOK, 2. Auflage Februar 2005<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
3<br />
Inhaltsübersicht<br />
Vorwort der Herausgeber 1<br />
Inhaltsübersicht 3<br />
Inhaltsverzeichnis 4<br />
Abkürzungsverzeichnis 7<br />
Vorbemerkungen zum Aufbau dieses <strong>Ratgeber</strong>s und zur seiner Handhabung 8<br />
Teil 1 Anstellung von AssistentInnen 9<br />
1 <strong>ArbeitgeberIn</strong> sein: Was bedeutet das? 11<br />
2 Wie finden Sie Ihre AssistentInnen? 12<br />
3 Wie schliessen Sie einen Arbeitsvertrag ab? 14<br />
4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen? 18<br />
5 Wie wird ein Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst? 26<br />
6 Was müssen sie zusätzlich beachten, wenn Sie ausländische Arbeitskräfte<br />
einstellen? 28<br />
Teil 2 Die Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> 29<br />
7 Wie lässt sich die <strong>Assistenz</strong> finanzieren? 31<br />
8 Welche <strong>Assistenz</strong>kosten dürfen Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen? 40<br />
Teil 3 Anhang 41<br />
9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente 43<br />
10 Vorlagen/Musterbriefe/Checklisten 51<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort der Herausgeber 1<br />
Inhaltsübersicht 3<br />
Inhaltsverzeichnis 4<br />
Abkürzungsverzeichnis 7<br />
Vorbemerkungen zum Aufbau dieses <strong>Ratgeber</strong>s und zu seiner Handhabung 8<br />
Teil 1 Anstellung von AssistentInnen 9<br />
1 <strong>ArbeitgeberIn</strong> sein: Was bedeutet das? 11<br />
2 Wie finden Sie Ihre AssistentInnen? 12<br />
2.1 Verfassen von Stelleninseraten und Publikation 12<br />
2.2 Sichten von Bewerbungsunterlagen/erstes Telefongespräch 13<br />
2.3 Vorstellungsgespräch 13<br />
3 Wie schliessen Sie einen Arbeitsvertrag ab? 14<br />
3.1 Personalien 14<br />
3.2 Aufgabenbereich 14<br />
3.3 Dauer des Anstellungsverhältnisses 15<br />
3.4 Arbeitszeit, Freizeit und Ferien 15<br />
3.5 Lohn 15<br />
3.6 Weitere Vereinbarungen 17<br />
4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen? 18<br />
4.1 AHV, IV, EO, ALV 18<br />
4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung 20<br />
4.3 Berufliche Vorsorge (Pensionskasse/2. Säule) 21<br />
4.4 Krankentaggeldversicherung 23<br />
4.5 Familienzulagen 24<br />
4.6 Haftpflichtversicherung 25<br />
5 Wie wird ein Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst? 26<br />
5.1 Kündigung 26<br />
5.2 Arbeitszeugnis 27<br />
6 Was müssen sie zusätzlich beachten, wenn sie ausländische<br />
Arbeitskräfte einstellen? 28<br />
6.1 Beantragen von Arbeitsbewilligungen 28<br />
6.2 Quellensteuer 28<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
5<br />
Teil 2 Die Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> 29<br />
7 Wie lässt sich die <strong>Assistenz</strong> finanzieren? 31<br />
7.1 Hilflosenentschädigung der Invalidenversicherung (IV) 32<br />
7.2 IV-Leistungen für Dienstleistungen Dritter anstelle eines Hilfsmittels 33<br />
7.3 Krankenversicherung (KV) 34<br />
7.4 Unfallversicherung (UV) 35<br />
7.5 Ergänzungsleistungen (EL) 35<br />
7.6 Exkurs: Betreuungsgutschriften der AHV 38<br />
7.7 Zusätzliche Leistungen der Kantone 38<br />
8 Welche <strong>Assistenz</strong>kosten dürfen Sie vom steuerbaren<br />
Einkommen abziehen? 40<br />
Teil 3 Anhang 41<br />
9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente 43<br />
9.1 (Sozial-)Beratungsstellen 43<br />
9.2 Rechtsberatungsstellen 46<br />
9.3 Weitere Adressen 47<br />
9.4 Quellen weiterführender Dokumente 48<br />
9.5 Weitere Internetadressen 50<br />
10 Vorlagen/Musterbriefe/Checklisten 51<br />
10.1 Vorlagen 51<br />
10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs 52<br />
10.1.2 Stelleninserate 53<br />
10.1.3 Arbeitsvertrag 54<br />
10.1.4 Dienstplan 60<br />
10.1.5 Einsatzplan 61<br />
10.1.6 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> 62<br />
10.1.7 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> zuhanden EL 63<br />
10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten 64<br />
10.1.9 provisorische EL-Berechnung 68<br />
10.2 Musterbriefe 69<br />
10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen 70<br />
10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse 71<br />
10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse 72<br />
10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse 73<br />
10.2.5 Verzichtserklärung AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge 74<br />
10.2.6 Verzichtserklärung Unfallversicherung 75<br />
10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung für ausländische Arbeitskräfte 76<br />
10.2.8 Kündigungsschreiben 78<br />
10.2.9 Arbeitszeugnis 79<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
6<br />
10.2.10 Gesuch an die Krankenkasse für die direkte Auszahlung von Leistungen für die 81<br />
Grund pflege<br />
10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige 83<br />
10.2.12 Gesuch für Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften 84<br />
10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen 85<br />
10.2.14 Gesuch für die Übernahme behinderungsbedingter Mehrkosten an EL 87<br />
10.2.15 Gesuch für den Einbezug der <strong>Assistenz</strong>kosten in die jährliche EL 88<br />
10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL 89<br />
10.3 Checklisten 90<br />
10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt 91<br />
10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch 92<br />
10.3.3 Checkliste Anstellung 94<br />
10.3.4 Checkliste Jahresende 94<br />
10.3.5 Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses 95<br />
10.3.6 Checkliste ausländische Arbeitskräfte 95<br />
10.4 Weitere Informationen 96<br />
10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen 96<br />
10.4.2 Regelung der freien Tage 97<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
7<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abs. Absatz<br />
AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />
ALV Arbeitslosenversicherung<br />
ArG Bundesgesetz über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel vom 13. März 1964, SR 822.11<br />
Art. Artikel<br />
BehiG Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen vom<br />
13. Dezember 2002, SR 151.3<br />
BGE Bundesgerichtsentscheid<br />
BVG Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge vom 25. Juni<br />
1982, SR 831.40<br />
bzw. beziehungsweise<br />
ca. zirka, ungefähr<br />
CHF Schweizerfranken<br />
d.h. das heisst<br />
EL Ergänzungsleistung(en)<br />
ELG Bundesgesetz über Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung<br />
vom 19. März 1965, SR 831.30<br />
ELKV Verordnung über die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten bei den Ergänzungsleistungen<br />
vom 29. Dezember 1997, SR 831.301.1<br />
ELV Verordnung über die Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung<br />
vom 15. Januar 1971, SR 831.301<br />
EO Erwerbsersatzordnung<br />
f. folgende<br />
ff. fortfolgende<br />
Fn. Fussnote(n)<br />
IV Invalidenversicherung<br />
IVG Bundesgesetz über die Invalidenversicherung vom 19. Juni 1959, SR 831.20<br />
IVV Verordnung über die Invalidenversicherung vom 17. Januar 1961, SR 831.201<br />
Kap. Kapitel<br />
KHMI Kreisschreiben über die Abgabe von Hilfsmitteln durch die Invalidenversicherung<br />
KLV Verordnung über Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vom 29. September<br />
1995 (Krankenpflege-Leistungsverordnung), SR 832.112.31<br />
KV Krankenversicherung<br />
KVG Bundesgesetz über die Krankenversicherung vom 18. März 1994, SR 832.10<br />
KVV Verordnung über die Krankenversicherung vom 27. Juni 1995, SR 832.102<br />
OR Schweizerisches Obligationenrecht vom 30. März 1911, SR 220<br />
Rz. Randziffer(n)<br />
Seco Staatssekretariat für Wirtschaft<br />
Spitex spitalexterne Pflege<br />
u.U. unter Umständen<br />
UV Unfallversicherung<br />
UVG Bundesgesetz über die Unfallversicherung vom 20. März 1981, SR 832.20<br />
WEL Wegleitung über die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV<br />
z.B. zum Beispiel<br />
z.T. zum Teil<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
8<br />
Vorbemerkungen zum Aufbau dieses <strong>Ratgeber</strong>s und zu<br />
seiner Handhabung<br />
Bevor Sie mit dem Lesen dieses <strong>Ratgeber</strong>s beginnen, möchten wir Ihnen einige Hinweise zu<br />
seinem Aufbau und der Handhabung geben.<br />
Der <strong>Ratgeber</strong> besteht aus drei Teilen. Teil 1 befasst sich mit der Anstellung von AssistentInnen<br />
und zeigt Ihnen, welche administrativen Aufgaben auf Sie zukommen, wenn Sie <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
werden. Teil 2 beantwortet die Frage: Wie finanzieren Sie Ihre <strong>Assistenz</strong>? Im Teil 3 finden Sie<br />
eine Sammlung von nützlichen Adressen, verschiedene Vorlagen, Musterbriefe und Checklisten<br />
sowie eine Liste von Internetadressen mit weiterführenden Informationen und Merkblättern.<br />
Der <strong>Ratgeber</strong> ist so aufgebaut, dass Sie jedes Kapitel separat lesen können. Er eignet sich<br />
deshalb auch als Nachschlagewerk. Die Vorlagen, Musterbriefe und Checklisten müssen Sie<br />
Ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen. Dazu sind sie auf der beiliegenden CD-ROM<br />
abgespeichert.<br />
Die Herausgeberin möchte diesen <strong>Ratgeber</strong> möglichst auf dem neusten Stand halten. Die DOK<br />
ist deshalb froh, wenn Sie sich an das DOK-Sekretariat wenden, wenn Sie Unstimmigkeiten<br />
feststellen. Melden Sie auch, falls Sie Leistungen zur Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> erhalten,<br />
die in diesem <strong>Ratgeber</strong> nicht erwähnt werden (z.B. kantonale oder kommunale Leistungen),<br />
damit die entsprechende Information aufgenommen werden kann. Mit Ihren Anregungen und<br />
Korrekturvorschlägen können Sie sich an folgende Stelle wenden:<br />
DOK, c/o SAEB<br />
Bürglistrasse 11<br />
8002 Zürich<br />
zs@saeb.ch<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
Teil 1<br />
Anstellung<br />
von<br />
AssistentInnen<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
11<br />
1 <strong>ArbeitgeberIn</strong> sein: Was bedeutet das?<br />
Wenn Sie diese Broschüre lesen, studieren Sie vermutlich daran herum, Ihre Assistenten und<br />
Assistentinnen selbst anzustellen. Sie überlegen sich, <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu werden. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
sind Sie Chef oder Chefin. Damit befinden Sie sich in einer ganz bestimmten Rolle. Bedeutsam<br />
für Ihre Rolle als <strong>ArbeitgeberIn</strong> sind sowohl sachliche (bzw. juristische) als auch psychologische<br />
Aspekte. In sachlicher Hinsicht sind Ihre Pflichten und Ihre Rechte als <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu beachten:<br />
Sie sind verpflichtet, einen Lohn zu zahlen. Sie sind für Ihre ArbeitnehmerInnen abrechnungspflichtig<br />
(Sozialleistungen), und Sie haben gegenüber Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
eine Sorgfaltspflicht. Dazu gehören sämtliche Regelungen rund um Ferien, Krankheit usw. Alle<br />
diese Pflichten sind in der vorliegenden Broschüre ausführlich beschrieben.<br />
Und Ihre Rechte? Diese bestehen zur Hauptsache darin, dass Sie die vertraglich festgelegte<br />
Arbeitsleistung einfordern können. Ferner haben Sie ein Anrecht darauf, dass Ihre ArbeitnehmerInnen<br />
sorgfältig arbeiten und dass sich diese an die Regelungen des Arbeitsvertrages<br />
halten.<br />
Der psychologische Teil Ihrer Rolle als <strong>ArbeitgeberIn</strong> wird in der Broschüre zwar nicht explizit<br />
behandelt. Das heisst aber nicht, dass er weniger wichtig wäre. Denn was nützt es Ihnen,<br />
wenn zwar rechtlich alles bestens geregelt ist, es aber zwischenmenschlich nicht funktioniert?<br />
Und gerade dies ist beim vorliegenden Arbeitsverhältnis nicht zu unterschätzen. In<br />
jedem Arbeitsverhältnis sind, je nach Situation, gegenseitige Abhängigkeiten mit im Spiel. In<br />
einem <strong>Assistenz</strong>verhältnis sind Sie als Chefin oder Chef zwar am längeren Hebel. Gleichzeitig<br />
sind Sie in einem gewissen Sinne jedoch abhängig von Ihren AssistentInnen. Für das gute<br />
Gelingen ist es deshalb zentral, dass Sie in Ihrer Rolle als <strong>ArbeitgeberIn</strong> sattelfest sind und<br />
so gegenüber Ihren Mitarbeitenden Sicherheit und Stärke ausstrahlen. Nun wird kein Mensch<br />
als Führungsperson geboren. Und es ist auch nicht anzunehmen, dass alle Menschen, die<br />
ihre Assistentinnen und Assistenten selbst anstellen wollen, bereits Cheferfahrungen haben.<br />
Rollensicherheit können Sie erlangen, indem Sie sich neben Ihren Rechten und Pflichten auch<br />
mit den sogenannt «weichen Faktoren» eines Arbeitsverhältnisses auseinander setzen. Gemeint<br />
sind damit vor allem Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. Zu diesen Sozialkompetenzen gibt<br />
es ein breites Kursangebot. So auch im Kursprogramm von Procap – AGILE 1 , insbesondere in<br />
den geplanten «Bosskursen».<br />
1<br />
Adressen siehe Kap. 9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
12<br />
2 Wie finden Sie Ihre AssistentInnen?<br />
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Themen:<br />
2.1 Verfassen von Stelleninseraten und Publikation<br />
2.2 Sichten von Bewerbungsunterlagen/erstes Telefongespräch<br />
2.3 Vorstellungsgespräch<br />
Zuerst müssen Sie sich als zukünftige/r <strong>ArbeitgeberIn</strong> überlegen, was Sie denn tatsächlich von<br />
Ihren AssistentInnen erwarten. Dazu können Ihnen folgende Fragen helfen:<br />
Bei welchen Verrichtungen brauchen Sie <strong>Assistenz</strong>?<br />
Wie lange (wieviele Stunden pro Tag, pro Woche, pro Monat) brauchen Sie <strong>Assistenz</strong>? 2<br />
Wie verteilen sich die Zeiten auf den ganzen Tag?<br />
Wo brauchen Sie die <strong>Assistenz</strong> (zuhause, am Arbeitsplatz, unterwegs, …)?<br />
Brauchen die AssistentInnen eine bestimmte Ausbildung bzw. bestimmte Vorkenntnisse, um<br />
Ihnen die benötigte <strong>Assistenz</strong> zu leisten?<br />
2.1 Verfassen von Stelleninseraten und Publikation<br />
In der Schweiz gibt es noch keinen speziellen Stellenmarkt für AssistentInnen. Arbeitsuchende<br />
wissen kaum, was unter «<strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>» zu verstehen ist. Deshalb sollten Sie kurz<br />
erklären, was Sie darunter verstehen, wenn Sie den Begriff «<strong>Assistenz</strong>» oder «persönliche<br />
<strong>Assistenz</strong>» in Inseraten gebrauchen. Versuchen Sie die Inserate möglichst ansprechend zu<br />
formulieren, damit Sie das Interesse der Arbeitsuchenden wecken können.<br />
Inserate können Sie bei den Zeitungen aufgeben (kostenpflichtig). 3 Eine weitere Möglichkeit<br />
sind die schwarzen Bretter an Universitäten und Hochschulen oder in Einkaufszentren (z.B.<br />
Gratisinserate von Migros und Coop). Im Internet finden Sie auch Publikationsmöglichkeiten.<br />
In Deutschland gibt es eine extra Internetseite www.stellenmarkt-sba.de. Dort können sowohl<br />
AssistentInnen als auch <strong>Assistenz</strong> Suchende ihre Inserate kostenlos publizieren. In der Schweiz<br />
gibt es noch kein vergleichbares Angebot.<br />
Schon manches Arbeitsverhältnis wurde durch Mundpropaganda realisiert. Erzählen Sie also<br />
Ihren Freunden und Bekannten, dass Sie AssistentInnen suchen.<br />
Geben Sie bei schriftlichen Inseraten höchstens Ihre Telefonnummer an, nicht aber Ihre ganze<br />
Adresse. Sonst kann es sein, dass plötzlich ein unliebsamer Besucher bei Ihnen vor der Tür<br />
steht. Eine andere Möglichkeit sind die Chiffre-Inserate, bei denen die InteressentInnen ihre<br />
Bewerbung an die Zeitung schicken müssen. Die Zeitung übermittelt Ihnen als InserentIn dann<br />
die Bewerbungsschreiben. Sie bleiben anonym, bis Sie sich selbst bei den BewerberInnen<br />
melden.<br />
Musterbeispiele von Stelleninseraten finden Sie im Teil 3. 4<br />
2<br />
siehe Kap. 10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs<br />
3<br />
Zeitungen der Schweiz im Internet unter www.zeitung.ch (Stand 18. Oktober 2003)<br />
4<br />
siehe Kap. 10.1.2 Stelleninserate<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
13<br />
2.2 Sichten von Bewerbungsunterlagen/erstes Telefongespräch<br />
Einen ersten Eindruck der BewerberInnen erhalten Sie, wenn Sie die Bewerbungsunterlagen<br />
(Begleitschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse) studieren. Bei einigen BewerberInnen merken<br />
Sie schon zu diesem Zeitpunkt, dass sich die Vorstellungen nicht decken. Diese Bewerbungen<br />
legen Sie vorerst zur Seite und schicken Sie nach der Stellenbesetzung mit einem kurzen Begleitschreiben<br />
zurück. 5 Bevor Sie jemanden zum Vorstellungsgespräch einladen, ist es sinnvoll,<br />
wenn Sie bereits am Telefon die ersten Fragen klären. 6<br />
2.3 Vorstellungsgespräch<br />
Bereiten Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vor. 7 In diesem Gespräch geht es darum, Ihre<br />
eigenen Vorstellungen mit den Vorstellungen der Bewerberin/des Bewerbers zu vergleichen.<br />
Stimmen sie überein, kann ein Anstellungsverhältnis in Betracht gezogen werden. Dabei geht<br />
es nicht nur um die beruflichen Qualifikationen und Fähigkeiten. Sie werden u.U. sehr viel Zeit<br />
mit der Assistentin oder dem Assistenten verbringen. Er oder sie wird in Ihre intimste Privatsphäre<br />
eindringen. Deshalb ist es wichtig, dass beide Parteien auch menschlich miteinander<br />
auskommen und sich vorstellen können, dass sich aus diesem ersten Kontakt ein Vertrauensverhältnis<br />
bildet. Es ist deshalb ratsam, nicht überstürzt zu handeln und nicht sofort nach dem<br />
Gespräch den Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Räumen Sie sich und dem/der BewerberIn noch<br />
eine Bedenkzeit ein, auch wenn Sie unbedingt sofort eine neue Assistentin oder einen neuen<br />
Assistenten brauchen würden. Lassen Sie sich lieber mehr Zeit, um die passende Assistentin<br />
oder den passenden Assistenten zu fi nden, statt dass Sie alle paar Wochen wieder erneut<br />
auf die Suche gehen müssen, weil Sie mit der Assistentin oder dem Assistenten schon derart<br />
Schwierigkeiten haben, dass die Weiterführung des Arbeitsverhältnisses für Sie unzumutbar<br />
geworden ist.<br />
5<br />
siehe Kap. 10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen<br />
6<br />
siehe Kap. 10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt<br />
7<br />
siehe Kap. 10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
14<br />
3 Wie schliessen Sie einen Arbeitsvertrag ab?<br />
In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zum Arbeitsvertrag:<br />
3.1 Personalien der Arbeitnehmerin/des Arbeitnehmers<br />
3.2 Aufgabenbereich der Arbeitnehmerin/des Arbeitnehmers<br />
3.3 Dauer des Anstellungsverhältnisses<br />
3.4 Arbeitszeit, Freizeit und Ferien<br />
3.5 Lohn<br />
3.6 Weitere Vereinbarungen im Arbeitsvertrag<br />
Beim Abschluss eines Arbeitsvertrags prallen verschiedene, z.T. gegenläufi ge Interessen<br />
aufeinander. Die AssistentInnen möchten möglichst geregelte Arbeitszeiten und einen angemessenen<br />
Lohn. Im Gegensatz dazu sind Sie häufig auf die Flexibilität der AssistentInnen<br />
angewiesen und müssen den Lohn mit Ihren zur Verfügung stehenden Finanzen abstimmen.<br />
Auch der Gesetzgeber hat Vorschriften erlassen.<br />
Die Vorlage «Arbeitsvertrag persönliche <strong>Assistenz</strong>» 8 bietet eine gute Grundlage für einen<br />
Arbeitsvertrag. Sie darf z.T. auch abgeändert werden. Im Folgenden werden die Punkte im<br />
«Arbeitsvertrag persönliche <strong>Assistenz</strong>» kurz erläutert.<br />
3.1 Personalien<br />
Das Geburtsdatum ist für die verschiedenen Versicherungen wichtig. Die AHV-Nummer müssen<br />
Sie für die Korrespondenz mit der AHV-Ausgleichskasse kennen. Die Ausbildung ist für einige<br />
Kostenträger wichtig. Die Nationalität bzw. der Ausländerstatus sind wichtige Informationen,<br />
damit Sie wissen, ob Sie eine Arbeitsbewilligung beantragen müssen und ob die AssistentInnen<br />
selbst für die Bezahlung der Steuern verantwortlich sind. 9<br />
3.2 Aufgabenbereich<br />
Zum einen müssen Sie darauf achten, dass Sie Leute nur für Arbeiten anstellen, die Sie<br />
schlussendlich auch angemessen entschädigen können. Sind Sie auf Geld von verschiedenen<br />
Stellen angewiesen, müssen Sie zuerst abklären, was für Leute Sie für welche Aufgaben wie<br />
lange anstellen können. Wenn eine Bedarfsabklärung gemacht wird, sollte der dort festgelegte<br />
<strong>Assistenz</strong>bedarf mit den Arbeitsverträgen, die mit den AssistentInnen abgeschlossen wurden,<br />
übereinstimmen.<br />
Ausserdem müssen Sie auch darauf achten, dass alle <strong>Assistenz</strong>bereiche abgedeckt sind. Es<br />
ist nicht sinnvoll, eine Person nur für den Haushalt, eine andere nur für die Pflege anzustellen.<br />
Die AssistentInnen können sich dann nicht gegenseitig vertreten (z.B. während den Ferien)<br />
und die zeitliche Planung wird schwierig und unflexibel. Sie können AssistentInnen nicht dazu<br />
8<br />
siehe Kap. 10.1.3 Arbeitsvertrag<br />
9<br />
siehe Kap. 6 Was müssen Sie zusätzlich beachten, wenn Sie ausländische Arbeitskräfte einstellen?<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
15<br />
verpflichten, Arbeiten auszuführen, die nicht unter die im Arbeitsvertrag genannten Bereiche<br />
fallen. Fassen Sie deshalb die Aufgabenbereiche im Arbeitsvertrag möglichst weit.<br />
3.3 Dauer des Anstellungsverhältnisses<br />
Alle ArbeitnehmerInnen sind zuerst für eine Probezeit angestellt. Die Probezeit dauert mindestens<br />
einen Monat. Soll sie länger sein (maximal drei Monate), muss dies im Arbeitsvertrag<br />
stehen. Während dieser Probezeit haben <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn die Möglichkeit,<br />
sich besser kennen zu lernen und definitiv herauszufinden, ob sie sich ein Arbeitsverhältnis<br />
vorstellen können. Während der Probezeit gilt eine Kündigungsfrist von sieben Tagen. Danach<br />
gelten nach Gesetz folgende Kündigungsfristen:<br />
im 1. Dienstjahr<br />
im 2. – 9. Dienstjahr<br />
ab dem 10. Dienstjahr<br />
1 Monat<br />
2 Monate<br />
3 Monate<br />
Gekündigt wird jeweils auf das Ende eines Monats. Diese Kündigungsfristen dürfen im Arbeitsvertrag<br />
verändert werden. Die Kündigungsfrist darf jedoch nicht kürzer sein als ein Monat und<br />
muss für <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn gleich lang sein.<br />
3.4 Arbeitszeit, Freizeit und Ferien 10<br />
Die zwingenden gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit und Freizeit sind für die ArbeitnehmerInnen<br />
nicht allzu grosszügig. Meistens werden die Regelungen mit dem Arbeitsvertrag zu<br />
Gunsten der ArbeitnehmerInnen abgeändert.<br />
Pro Woche muss der/die ArbeitnehmerIn mindestens einen ganzen freien Tag haben. Pro<br />
Jahr bekommt der/die ArbeitnehmerIn mindestens vier Wochen bezahlte Ferien. Bis zum 20.<br />
Altersjahr sind es mindestens fünf Wochen. Mindestens zwei Ferienwochen müssen zusammenhängen.<br />
Dauert das Arbeitsverhältnis weniger als ein Jahr, wird der Ferienanspruch anteilsmässig<br />
gekürzt.<br />
Schliesslich müssen Sie dem/der ArbeitnehmerIn für die Erledigung wichtiger <strong>persönlicher</strong><br />
Angelegenheiten und für Familienanlässe (wie Heirat, Geburt, Todesfall usw.) die nötige Freizeit<br />
gewähren. Wie lang der Anspruch dauert, richtet sich nach dem Ortsgebrauch. Die Richtwerte<br />
können Sie beim zuständigen Arbeitsgericht erfragen. 11<br />
3.5 Lohn 12<br />
Für die geleistete Arbeit zahlen Sie dem Assistenten oder der Assistentin einen Lohn. Dieser<br />
kann entweder pro gearbeitete Stunde (Stundenlohn) oder pro Monat (Monatslohn) berechnet<br />
werden.<br />
10<br />
siehe auch Merkblatt «Ferienanspruch der Arbeitnehmer» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1)<br />
11<br />
Beispiel für Bern siehe Kap. 10.4.2 Regelung der Frei-Tage<br />
12<br />
siehe Kap. 10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
16<br />
Stundenlohn<br />
Eine Regelung im Stundenlohn hat den Vorteil, dass die Arbeitsstundenzahl pro Monat flexibel<br />
ist. Überzählige Stunden müssen nicht als Überzeit abgerechnet werden. Im Arbeitsvertrag<br />
sollte aber vermerkt werden, wie stark die monatlichen Arbeitszeiten schwanken können. Bei<br />
einer Anstellung im Stundenlohn muss die Ferienentschädigung im Lohn inbegriffen und im<br />
Arbeitsvertrag separat ausgewiesen sein. Sie beträgt bei 4 Wochen Ferien pro Jahr 8.33%,<br />
bei 5 Wochen Ferien pro Jahr 10.42% des Bruttolohnes.<br />
Monatslohn<br />
Beim Monatslohn wird eine fixe Anzahl Stunden pro Monat entlöhnt. Arbeitet der/die AssistentIn<br />
mehr oder weniger, muss dies in den nächsten Monaten wieder ausgeglichen werden.<br />
Zuviel gearbeitete Stunden können auch als Überzeit entlöhnt werden. Im Monatslohn sind die<br />
Ferien bereits inbegriffen, d.h. die ArbeitnehmerInnen erhalten den vollen Lohn auch in ihren<br />
Ferien ausbezahlt.<br />
Einen 13. Monatslohn müssen Sie nur bezahlen, wenn er im Arbeitsvertrag ausdrücklich<br />
erwähnt wird.<br />
Höhe des Lohnes<br />
Die Höhe des Lohnes hängt weitgehend von der Situation auf dem jeweiligen Arbeitsmarkt<br />
ab und ist regional unterschiedlich. In der Stadt Zürich z.B. ist der Stundenlohn höher als im<br />
Kanton Jura, da auch die Lebenshaltungskosten (z.B. Mieten) höher sind. Den Lohn müssen<br />
Sie mit der/dem ArbeitnehmerIn aushandeln. Dabei sollten Sie darauf achten, dass sich die<br />
Löhne Ihrer AssistentInnen nicht zu stark voneinander unterscheiden, um Unstimmigkeiten unter<br />
den AssistentInnen zu vermeiden. Die Entlöhnung darf aber mit dem Alter und mit der Anzahl<br />
Dienstjahre zunehmen. Es gibt auch gewisse Bandbreiten für eine angemessene Entlöhnung:<br />
So liegt der übliche Bruttolohn-Stundenansatz (inkl. Ferienentschädigung) für Pflegeleistungen<br />
zwischen 25 und 35 Franken, für Haushalthilfe zwischen 22 und 28 Franken. Dabei müssen<br />
Sie beachten, dass Ihre tatsächlichen Lohnkosten um durchschnittlich 10% höher liegen, da<br />
Sie noch Sozialversicherungsbeiträge bezahlen müssen. 13<br />
Naturallohn und Spesen<br />
Ebenfalls im Arbeitsvertrag geregelt werden muss, ob ein/e AssistentIn, die während der Arbeit<br />
eine Mahlzeit bezieht, sich diese als Naturallohn anrechnen lassen und einen entsprechenden<br />
Abzug beim ausbezahlten Lohn in Kauf nehmen muss. Ohne explizite Vereinbarung ist die<br />
Mahlzeit für die AssistentInnen gratis, d.h. Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bezahlen sie. Das gilt im Übrigen<br />
auch für andere Spesen, die während der Arbeit anfallen wie Zug- oder Taxifahrten oder<br />
Eintrittskarten. Für den Weg zur Arbeit müssen die AssistentInnen selbstverständlich selbst<br />
aufkommen.<br />
13<br />
siehe Kap. 4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen?<br />
Die EL zahlt für <strong>Assistenz</strong> im Haushalt max. CHF 25.– pro Stunde (ELKV Art. 13, Abs. 7)<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
17<br />
Lohnfortzahlung<br />
Kann der/die ArbeitnehmerIn nicht arbeiten, weil er/sie krank ist oder einen Unfall hatte, müssen<br />
Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> ihr/ihm den Lohn trotzdem bezahlen. 14 Wie lange der Lohn geschuldet<br />
ist, haben die Gerichte in verschiedenen Skalen 15 festgelegt. Diese Skalen gelten als Minimum.<br />
Im Arbeitsvertrag können längere Fristen festgelegt werden.<br />
Schwangere Arbeitnehmerinnen müssen nur arbeiten, wenn sie wollen. Sie dürfen jederzeit<br />
nach einer Mitteilung an die/den <strong>ArbeitgeberIn</strong> von der Arbeit fern bleiben. Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
müssen allerdings den Lohn für die gefehlte Arbeitszeit nur dann bezahlen, wenn die<br />
Arbeitsunfähigkeit durch ein Arztzeugnis bestätigt wird. Schwangere müssen nur Überstunden<br />
leisten, wenn sie damit einverstanden sind. 16 Nach der Geburt des Kindes darf die Mutter 8<br />
Wochen nicht arbeiten. Das Arbeitsverbot kann auch nicht aufgehoben werden, wenn die<br />
Mutter arbeiten will. Die Lohnfortzahlung ist bei Mutterschaft gleich geregelt wie bei Krankheit<br />
17, 18<br />
und Unfall.<br />
Lohnausweis<br />
Am Jahresende oder bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses müssen Sie für jede Angestellte<br />
und jeden Angestellten einen Lohnausweis ausfüllen. Auf einem vorgedruckten Formular geben<br />
Sie den Lohn und die bezahlten Sozialversicherungsbeiträge an. Die Formulare können Sie bei<br />
der kantonalen Steuerverwaltung bestellen. Dort erfahren Sie auch, ob Sie das Formular, das<br />
für die Steuerverwaltung bestimmt ist, dem Arbeitnehmer oder der Arbeitnehmerin abgeben<br />
müssen, oder ob Sie es direkt der kantonalen Steuerverwaltung schicken müssen.<br />
3.6 Weitere Vereinbarungen<br />
Weitere Vereinbarungen dürfen getroffen werden. Wichtig dabei ist, dass die Interessen von<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerInnen angemessen berücksichtigt werden. Es darf kein Ungleichgewicht<br />
entstehen.<br />
14<br />
siehe Kap. 4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung und Kap. 4.4 Krankentaggeldversicherung<br />
15<br />
siehe Kap. 10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />
16<br />
ArG Art. 35, OR Art. 324a<br />
17<br />
siehe Kap. 10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />
18<br />
Für weiterreichende Informationen ist unbedingt das «Merkblatt über den Schutz der Arbeitnehmerinnen bei Mutterschaft»<br />
beizuziehen (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1).<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
18<br />
4 Welche Versicherungen müssen Sie abschliessen?<br />
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Versicherungen:<br />
4.1 AHV, IV, EO, ALV<br />
4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung<br />
4.3 Berufliche Vorsorge (Pensionskasse/2. Säule)<br />
4.4 Krankentaggeldversicherung<br />
4.5 Familienzulagen<br />
4.6 Haftpflichtversicherung<br />
Es werden jeweils folgende Fragen beantwortet:<br />
• Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />
• Wie hoch sind die Beiträge?<br />
• Was müssen Sie vorkehren?<br />
Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie für Ihre Angestellten eine Reihe von Versicherungen abschliessen:<br />
Im Vordergrund stehen dabei die AHV/IV/EO, die Arbeitslosenversicherung und die Unfallversicherung.<br />
Andere Versicherungen sind freiwillig (wie z.B. die Krankentaggeldversicherung)<br />
oder sie müssen erst abgeschlossen werden, wenn der Lohn Ihrer Angestellten eine gewisse<br />
Höhe überschreitet (berufliche Vorsorge).<br />
Der Abschluss dieser Versicherungen und das Abrechnen sind mit einem gewissen administrativen<br />
Aufwand verbunden. Im ersten Moment werden Sie vielleicht verunsichert sein, doch<br />
sollten Sie sich durch diese Arbeitgeberpflichten nicht abschrecken lassen. Der Umgang mit<br />
den Versicherungen wird mit der Zeit zur Routine, wenn man sich einmal mit den Abläufen<br />
vertraut gemacht hat. Sie dürfen sich auch jederzeit bei Ihren Versicherungen den nötigen Rat<br />
holen, wenn Fragen auftauchen.<br />
Im Folgenden erläutern wir, welche Rechte und Pfl ichten Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> gegenüber<br />
den einzelnen Versicherungen haben. Unsere Angaben sind mehrheitlich dem KMU-<strong>Ratgeber</strong><br />
entnommen, den das Bundesamt für Sozialversicherung in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat<br />
für Wirtschaft (seco) erarbeitet hat. 19 Dort fi nden sich auch noch ausführlichere<br />
Informationen sowie verschiedene Adressen.<br />
4.1 AHV, IV, EO, ALV 20<br />
Die Beiträge für die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die Invalidenversicherung<br />
(IV), die Erwerbsersatzordnung (EO) und die Arbeitlosenversicherung (ALV) werden alle über<br />
die AHV-Ausgleichskasse abgerechnet. Deshalb werden sie hier gemeinsam betrachtet.<br />
19<br />
http://www.bsv.admin.ch/kmu-ratgeber (Stand 30. Aug. 2003)<br />
20<br />
siehe auch Merkblätter «Lohnbeiträge an die AHV, die IV und die EO», «Verzicht auf die Bezahlung der Beiträge an die<br />
AHV, die IV, die EO und die ALV bei geringem Nebenerwerb» und «Beiträge an die Arbeitslosenversicherung» (Internetadresse<br />
siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1)<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
19<br />
Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />
Es müssen für sämtliche angestellten Personen AHV-, IV-, EO- und ALV-Beiträge entrichtet<br />
werden, mit folgenden Ausnahmen:<br />
• Keine Beitragspfl icht besteht für Jugendliche bis zum Ablauf des Kalenderjahres, in<br />
welchem sie 17 Jahre alt geworden sind;<br />
• Ebenfalls keine Beitragspflicht besteht für Angestellte, die das ordentliche Rentenalter<br />
erreicht haben (Männer mit 65 Jahren, Frauen mit 63 Jahren 21 ), solange ihr Bruttolohn<br />
pro Jahr CHF 16’800.– nicht übersteigt;<br />
• Beträgt der jährliche Bruttolohn weniger als CHF 2’000.– (man spricht von einem<br />
Nebenerwerb) kann auf eine Abrechnung der AHV-Beiträge verzichtet werden, wenn<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn eine Verzichtserklärung 22 unterschreiben. Zusätzlich<br />
muss der/die ArbeitnehmerIn noch bei einem/einer anderen <strong>ArbeitgeberIn</strong> angestellt<br />
sein und dort den Bruttolohn versichert haben (d.h. einer Haupterwerbstätigkeit nachgehen).<br />
Wie hoch sind die Beiträge?<br />
Die Versicherungsbeiträge von insgesamt 12,1% 23 vom Bruttolohn werden je zur Hälfte (d.h. je<br />
6,05%) von <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn getragen. Die Arbeitnehmerbeiträge dürfen Sie<br />
der Arbeitnehmerin/dem Arbeitnehmer vom Lohn abziehen. Die Beiträge werden zwischen der<br />
AHV-Ausgleichskasse und der ALV aufgeteilt, wobei 10,1% (je 5,05%) in die AHV-Ausgleichskasse,<br />
2% (je 1%) in die ALV fliessen.<br />
Was müssen Sie vorkehren?<br />
Zuerst müssen Sie sich bei der AHV-Ausgleichskasse (am besten bei der Gemeindezweigstelle<br />
der kantonalen Ausgleichskasse 24 ) als <strong>ArbeitgeberIn</strong> anmelden. 25 Dann müssen Sie alle<br />
Ihre AssistentInnen der AHV-Ausgleichskasse melden. 26 Dafür müssen Sie von der neuen<br />
Arbeitnehmerin/vom neuen Arbeitnehmer den AHV-Ausweis verlangen und ihn der AHV-Ausgleichskasse<br />
schicken. Die Nummer der AHV-Ausgleichkasse wird auf dem AHV-Ausweis<br />
vermerkt. Der AHV-Ausweis wird Ihnen danach wieder zugeschickt. Sie müssen ihn dann<br />
der/dem ArbeitnehmerIn zurückgeben. Nun ist gewährleistet, dass die einbezahlten Versicherungsbeiträge<br />
auch wirklich den ArbeitnehmerInnen angerechnet werden. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
müssen Sie der AHV-Ausgleichskasse auch den voraussichtlichen Lohn melden, damit diese<br />
die AHV-Beiträge in Rechnung stellen kann.<br />
Wird ein Arbeitsvertrag aufgelöst, müssen Sie dies nicht speziell bei der AHV-Ausgleichkasse<br />
melden. Die Änderung können Sie Ende Jahr auf der Lohnbescheinigung vermerken. Die<br />
Lohnbescheinigung ist ein Formular, das Ihnen die AHV-Ausgleichskasse Ende Jahr zuschickt.<br />
Sie müssen darauf alle Angestellten und die ausbezahlten Löhne aufführen.<br />
21<br />
Stand 2003<br />
22<br />
siehe Kap. 10.2.5 Verzichtserklärung für AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge<br />
23<br />
Stand Januar 2004<br />
24<br />
Adressen auf den letzten Seiten des Telefonbuches<br />
25<br />
siehe Kap. 10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse<br />
26<br />
siehe Kap. 10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
20<br />
Die AHV-Ausgleichskasse stellt vierteljährlich Rechnung. Der Rechnungsbetrag wird aufgrund<br />
der gemeldeten Lohnsumme provisorisch berechnet. Am Ende des Jahres müssen Sie mit<br />
einem Formular (Lohnbescheinigung) die tatsächlich ausbezahlten Löhne ausweisen. Aufgrund<br />
dieser Angaben erhalten Sie eine Schlussabrechnung. Achtung: Die Rechnungen der AHV-<br />
Ausgleichskasse müssen innerhalb von 10 Tagen nach Ablauf der Zahlungsperiode bezahlt<br />
werden. Wer die Beiträge nicht rechtzeitig bezahlt, erhält eine gebührenpflichtige Mahnung<br />
und muss einen Verzugszins von 5% bezahlen. Der Verzugszins kann nicht auf die ArbeitnehmerInnen<br />
überwälzt werden.<br />
Wenn Sie Ihrer Arbeitnehmerin/Ihrem Arbeitnehmer während des Militär- oder Zivildienstes den<br />
Lohn weiter auszahlen, erhalten Sie dafür das EO-Taggeld. Wie gehen Sie dabei vor? Die Dienst<br />
leistende Person erhält am Ende des Militär- oder Zivildienstes eine Meldekarte, auf der die<br />
Zahl der geleisteten Diensttage bescheinigt ist. Sie macht auf der Meldekarte die verlangten<br />
Angaben über ihre persönlichen Verhältnisse und leitet die Meldekarte an Sie weiter. Sie müssen<br />
darauf den Lohn angeben und die Meldekarte an die AHV-Ausgleichskasse weiterleiten.<br />
4.2 Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung 27<br />
Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />
Sie müssen alle ArbeitnehmerInnen bei einer Unfallversicherung versichern lassen. Unter<br />
folgenden Voraussetzungen, die alle zusammen erfüllt sein müssen, können Sie auf die Unfallversicherung<br />
verzichten:<br />
• Der/die ArbeitnehmerIn verdient im Arbeitsverhältnis «persönliche <strong>Assistenz</strong>» pro Jahr<br />
weniger als CHF 2’000.– (das entspricht CHF 167.– pro Monat).<br />
• Der/die ArbeitnehmerIn arbeitet noch bei einem/r anderen <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ist dort<br />
unfallversichert, d.h. der/die ArbeitnehmerIn geht einem anderen Haupterwerb nach.<br />
• Sowohl ArbeitnehmerIn wie <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen dem Verzicht zustimmen.<br />
Den Verzicht müssen Sie bei der von Ihnen als Arbeitgeber abgeschlossenen Unfallversicherung<br />
schriftlich melden bevor die/der betreffende AssistentIn die Stelle antritt. Wenn Sie noch<br />
keinen Vertrag bei einer Unfallversicherungsgesellschaft haben, müssen Sie den Verzicht bei<br />
der Ersatzkasse 28 melden. Diesen Verzicht müssen Sie jedes Jahr wieder neu melden.<br />
Arbeitet jemand weniger als 8 Stunden pro Woche bei Ihnen, müssen Sie ihn/sie nicht gegen<br />
Nichtberufsunfälle versichern. Er/sie kann sich aber bei seiner/ihrer Krankenversicherung selbst<br />
gegen Nichtberufsunfälle versichern lassen. Unfälle auf dem Arbeitsweg gelten in einem solchen<br />
Fall als Berufsunfälle.<br />
Wie hoch sind die Beiträge?<br />
Die Beiträge betragen ca. 2% des Bruttolohnes. Sie sind aufgeteilt in die Prämie für die<br />
Berufsunfallversicherung und die Nichtberufsunfallversicherung. Die Beiträge für die Berufsunfallversicherung<br />
müssen Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bezahlen. Die Beiträge für die Nichtberufsunfallversicherung<br />
dürfen Sie der/dem ArbeitnehmerIn vom Lohn abziehen.<br />
27<br />
siehe auch Merkblatt «Obligatorische Unfallversicherung UVG» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1)<br />
28<br />
Adresse siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
21<br />
Was müssen Sie vorkehren?<br />
Sie müssen für Ihre ArbeitnehmerInnen bei einer privaten Unfallversicherungsgesellschaft einen<br />
Unfallversicherungsvertrag abschliessen. Eine Liste mit Adressen können Sie bestellen bei:<br />
Schweizerischer Versicherungsverband (SVV), Bereich Kranken- und Unfallversicherung 29<br />
Neue Angestellte müssen Sie nicht speziell der Unfallversicherung melden, wenn Sie bereits<br />
einen Unfallversicherungsvertrag für andere ArbeitnehmerInnen abgeschlossen haben.<br />
Auch die Auflösung eines Arbeitsverhältnisses müssen Sie der Unfallversicherungsgesellschaft<br />
nicht sofort melden. Der Versicherungsschutz für den/die ArbeitnehmerIn endet 30 Tage nach<br />
Beendigung des Arbeitsverhältnisses. ArbeitnehmerInnen können während diesen 30 Tagen<br />
eine Abredeversicherung abschliessen, um den Versicherungsschutz um maximal 180 Tage<br />
zu verlängern. Ihre Aufgabe ist es, die ArbeitnehmerInnen darauf hinzuweisen, dass sie nun<br />
wieder selbst für die Unfallversicherung verantwortlich sind und eine Abredeversicherung<br />
abschliessen können.<br />
Passiert tatsächlich ein Unfall, müssen Sie das sofort der Versicherungsgesellschaft melden.<br />
Bei einem Unfall mit Arbeitsausfall (der/die ArbeitnehmerIn kann wegen dem Unfall einige Zeit<br />
nicht arbeiten) müssen Sie den Unfall mit dem weissen Formular «Unfallmeldung UVG» melden,<br />
bei einem Unfall ohne Arbeitsausfall mit dem grünen Formular «Bagatellunfall-Meldung UVG».<br />
Diese Formulare erhalten Sie von Ihrer Unfallversicherung. Bei einem Arbeitsausfall zahlt Ihnen<br />
die Versicherungsgesellschaft 80% des versicherten Lohnes der verunfallten Person. Mindestens<br />
diese 80% müssen Sie als Lohn an die verunfallte Person weiterleiten.<br />
Bei Versicherungsbeginn und jeweils Ende Jahr müssen Sie die ausbezahlten Löhne der<br />
Versicherung melden. Sie erhalten dazu unaufgefordert von der Versicherung ein Formular.<br />
Aufgrund dieser Angaben kann die Versicherung die Prämien für das nächste Jahr zum Voraus<br />
berechnen und Ihnen dafür Rechnung stellen. Lohnänderungen während des Jahres werden<br />
am Jahresende in einer Schlussabrechnung berücksichtigt.<br />
Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie die Lohnaufzeichnungen und alle weiteren Belege während fünf<br />
Jahren aufbewahren.<br />
4.3 Berufliche Vorsorge (Pensionskasse/2. Säule) 30<br />
Diese Versicherung ist nur obligatorisch für ArbeitnehmerInnen, die mehr als CHF 19’350.– (BVG-<br />
Eintrittsschwelle 31 ) pro Jahr verdienen. Bei den Arbeitsverhältnissen «persönliche <strong>Assistenz</strong>»<br />
handelt es sich häufig um kleinere Teilzeitstellen. Der Lohn ist deshalb oft tiefer, und Sie müssen<br />
Ihre ArbeitnehmerInnen nicht bei einer Pensionskasse versichern. <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen, die<br />
niemanden angestellt haben, der/die mehr als CHF 19’350.– verdient, brauchen dieses Kapitel<br />
nicht zu beachten.<br />
29<br />
Adresse siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />
30<br />
siehe auch Merkblatt «Anschlusspflicht an eine Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1<br />
Dokumente zum Teil 1)<br />
31<br />
Stand Januar 2005; wird vom Bundesrat in Übereinstimmung mit der AHV festgelegt<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
22<br />
Welche Angestellten müssen Sie versichern?<br />
Versichern müssen Sie ArbeitnehmerInnen<br />
• die mehr als CHF 19’350.- (BVG-Eintrittsschwelle 32 ) pro Jahr verdienen;<br />
• mit denen ein Anstellungsverhältnis von mindestens drei Monaten oder ein unbefristetes<br />
Anstellungsverhältnis eingegangen wurde;<br />
• ab dem 1. Januar nach ihrem 17. Geburtstag gegen die Risiken Tod und Invalidität;<br />
• ab dem 25. Altersjahr bis zum Erreichen des ordentlichen Rentenalters (Männer 65,<br />
Frauen 63 Jahre 33 ) gegen die Risiken Alter, Tod und Invalidität.<br />
Teilzeitangestellte, die bei mehreren <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen angestellt sind und gesamthaft einen<br />
Lohn verdienen, der über dem Koordinationsabzug liegt, müssen Sie versichern, wenn diese<br />
einen entsprechenden Antrag stellen. Die Beiträge werden in einem solchen Fall anteilmässig<br />
unter den <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen aufgeteilt.<br />
Wie hoch sind die Beiträge?<br />
Die Beiträge betragen je nach gewählter Versicherungslösung und je nach Alter und Geschlecht<br />
der ArbeitnehmerInnen zwischen 10% und 22% des versicherten Lohnes 34 . Der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
hat mindestens die Hälfte der Beiträge zu übernehmen.<br />
Obligatorisch versichert ist der Lohn zwischen dem Koordinationsabzug von CHF 22’575.– und<br />
dem obersten BVG-Grenzbetrag von CHF 77’400.–, mindestens aber ein Lohn von CHF 3’225.–,<br />
sofern dieser über der BVG-Eintrittsschwelle liegt. Freiwillig kann die Untergrenze herabgesetzt<br />
oder die Obergrenze hinaufgesetzt werden. Das hat natürlich höhere Prämien zur Folge. Sie<br />
müssen alle ArbeitnehmerInnen in gleichem Umfang versichern.<br />
Was müssen Sie vorkehren?<br />
Sie müssen sich als <strong>ArbeitgeberIn</strong> einer Pensionskasse (in Ihrem Fall einer «Sammel- oder<br />
Gemeinschaftseinrichtung») anschliessen. Tun Sie dies nicht, obschon Sie obligatorisch zu<br />
versichernde ArbeitnehmerInnen beschäftigen, werden Sie zwangsweise an die Auffangeinrichtung<br />
angeschlossen. Dies ist kostenpflichtig und deshalb zu vermeiden.<br />
Neu angestellte Arbeitskräfte müssen Sie bei Ihrer Pensionskasse anmelden, falls diese einen<br />
Lohn verdienen, der zu versichern ist. 35<br />
Wenn Ihre ArbeitnehmerInnen die Stelle wechseln, müssen Sie sie bei Ihrer Pensionskasse<br />
abmelden. Die ArbeitnehmerInnen müssen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses bekannt<br />
geben, wohin das angesparte Alterskapital (die Freizügigkeitsleistung) überwiesen werden soll.<br />
Tritt die Person in ein neues Arbeitsverhältnis ein, muss die Freizügigkeitsleistung auf die neue<br />
Pensionskasse übertragen werden. Ist dies nicht möglich, so muss die Freizügigkeitsleistung<br />
auf ein Freizügigkeitskonto (bei einer Bank) oder auf eine Freizügigkeitspolice (bei einer Versicherung)<br />
übertragen werden.<br />
32<br />
Stand Januar 2005; wird vom Bundesrat in Übereinstimmung mit der AHV festgelegt<br />
33<br />
Stand 2003<br />
34<br />
Der versicherte Lohn ist der Bruttojahreslohn zwischen CHF 22’575.– und CHF 77’400.–; wird vom Bundesrat in Übereinstimmung<br />
mit der AHV festgelegt<br />
35<br />
siehe Kap. 10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
23<br />
Für die Risiken Tod und Invalidität sind die ArbeitnehmerInnen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
noch während 30 Tagen versichert (Nachdeckung).<br />
Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> zahlen sowohl die Arbeitgeber- als auch die ArbeitnehmerInnenbeiträge,<br />
welche von der Pensionskasse periodisch in Rechnung gestellt werden. Den ArbeitnehmerInnen<br />
müssen Sie deren Beitrag vom Bruttolohn abziehen.<br />
Am Jahresende müssen Sie der Pensionskasse die ausbezahlten Löhne auf einem zugeschickten<br />
Formular ausweisen, damit abgeklärt werden kann, wie hoch die tatsächlich geschuldeten<br />
Beiträge sind.<br />
Normalerweise erhält jede versicherte Person von der Pensionskasse einmal im Jahr einen<br />
Versicherungsausweis. Auf Wunsch muss die Pensionskasse jederzeit die Freizügigkeitsleistung<br />
bekannt geben.<br />
4.4 Krankentaggeldversicherung<br />
Müssen Sie eine Krankentaggeldversicherung abschliessen?<br />
Der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung ist in der Schweiz freiwillig. Ein solcher Abschluss<br />
hat für Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> vor allem den Vorteil, dass Sie im Krankheitsfall oder bei<br />
Mutterschaft einer Arbeitnehmerin/eines Arbeitnehmers keine Lohnfortzahlung leisten müssen,<br />
was insbesondere bei langjährigen Angestellten eine Belastung sein kann. Zudem bietet eine<br />
Krankentaggeldversicherung den ArbeitnehmerInnen bei längerer Arbeitsunfähigkeit einen<br />
besseren Schutz als die blosse Lohnfortzahlung, dauert doch die Leistungspflicht in der Regel<br />
720 Tage. Ob der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung im konkreten Fall sinnvoll ist,<br />
müssen Sie selbst entscheiden. Bei sehr kleinen Arbeitspensen lohnt sich der administrative<br />
Aufwand kaum. Bei höheren Monatslöhnen hingegen ist der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung<br />
empfehlenswert, da Sie bei längerer Krankheit sonst eventuell in einen finanziellen<br />
Engpass kommen. Sie müssen dann nämlich den Lohn doppelt bezahlen: einmal für den<br />
kranken Assistenten/die kranke Assistentin und einmal für seine/ihre Vertretung.<br />
In jedem Fall muss die Krankentaggeldversicherung vor der Krankheit bzw. vor der Schwangerschaft<br />
abgeschlossen werden.<br />
Wie hoch sind die Beiträge?<br />
Krankentaggeldversicherungen sind nicht billig. Verlangen Sie bei zwei bis drei Versicherungen<br />
eine Offerte, damit Sie die Prämien und die Leistungen vergleichen können. 36 Eine oft gewählte<br />
Lösung besteht darin, dass der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> in der ersten Phase einer Krankheit die<br />
Lohnfortzahlung selbst übernimmt, während die Versicherung nach Ablauf einer (zum Voraus<br />
zu vereinbarenden) Wartezeit von 14, 30 oder 60 Tagen ein Taggeld erbringt. Die Prämien für<br />
solche Versicherungen mit aufgeschobenem Taggeld sind wesentlich günstiger.<br />
Ist eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen worden, die weitergehende Leistungen<br />
als die gesetzlich vorgeschriebene Lohnfortzahlung erbringt (was die Regel ist), dürfen Sie als<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong> die Hälfte der Prämien für die Krankentaggeldversicherung der Abeitnehmerin/<br />
dem Arbeitnehmer vom Lohn abziehen. Dies ist dann der Fall, wenn ein Taggeld von min-<br />
36<br />
Adressen beim Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
24<br />
destens 80% des Lohnes versichert ist. Sonst muss der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> allein die Prämien<br />
bezahlen.<br />
Was müssen Sie vorkehren?<br />
Einen Krankentaggeldversicherungsvertrag können Sie für Ihre ArbeitnehmerInnen entweder<br />
bei einer Krankenkasse oder bei einer privaten Versicherungsgesellschaft abschliessen. 37<br />
Neue ArbeitnehmerInnen müssen Sie der Versicherungsgesellschaft nicht speziell melden. Am<br />
Jahresende erhalten Sie jeweils unaufgefordert ein Formular. Dort müssen Sie alle ArbeitnehmerInnen<br />
aufführen. Wird ein Arbeitsverhältnis aufgelöst, müssen Sie das der Versicherungsgesellschaft<br />
melden. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie die ArbeitnehmerInnen vor dem Austritt darauf<br />
aufmerksam machen, dass sie die Krankentaggeldversicherung in eine Einzelversicherung<br />
umwandeln können. Der Versicherungsschutz bleibt in diesem Fall bestehen. Die Beiträge<br />
müssen aber die ehemaligen ArbeitnehmerInnen von nun an selbst bezahlen.<br />
Ist ein/e ArbeitnehmerIn als Folge von Krankheit arbeitsunfähig geworden, so hat er/sie die<br />
Arbeitsunfähigkeit vom Arzt mit einem entsprechenden Zeugnis bestätigen zu lassen. Es ist<br />
üblich ein solches Arztzeugnis erst bei einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als zwei Tagen zu<br />
verlangen. Diese Bestätigung ist bei länger dauernder Arbeitsunfähigkeit periodisch zu erneuern.<br />
Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie den Versicherungsfall sofort der Versicherung melden. Die Versicherung<br />
wird Ihnen nach Ablauf der vereinbarten Wartezeit das Taggeld (in der Regel 80% des<br />
Lohnes, je nach Vereinbarung jedoch manchmal auch 90% oder 100%) ausbezahlen. Diesen<br />
Betrag müssen Sie an die erkrankte Person weiterleiten. Bei Mutterschaft gilt dasselbe.<br />
Bei Versicherungsbeginn und jeweils Ende Jahr müssen Sie die ausbezahlten Löhne der<br />
Versicherung melden. Aufgrund dieser Angaben werden die Prämien für das nächste Jahr<br />
zum Voraus in Rechnung gestellt. Lohnänderungen werden am Jahresende in einer Schlussabrechnung<br />
berücksichtigt.<br />
4.5 Familienzulagen<br />
Die Familienzulagen sind kantonal geregelt. Als <strong>ArbeitgeberIn</strong> müssen Sie sich einer im Kanton<br />
anerkannten Familienausgleichskasse, in der Regel bei der kantonale Ausgleichskasse bei<br />
der Sie für die AHV, IV, EO und die ALV angemeldet sind 38 , anschliessen. Die Prämien sind<br />
ausschliesslich von Ihnen als <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu bezahlen. Sie liegen je nach Kanton zwischen<br />
1,3% (Zürich) und 3% (Jura) des Bruttolohnes.<br />
Wenn Sie für Ihre ArbeitnehmerInnen Familienzulage beziehen wollen, müssen Sie bei der Familienausgleichskasse<br />
ein Antragsformular bestellen. Die Familienausgleichskassen rechnen mit<br />
Ihnen über die Familienzulagen und über die Beiträge ab. Die Auszahlung der Familienzulagen<br />
an den/die ArbeitnehmerIn erfolgt zusammen mit dem Lohn durch Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong>.<br />
37<br />
Adressen beim Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />
38<br />
siehe Kap. 4.1 AHV, IV, EO, ALV<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
25<br />
4.6 Haftpflichtversicherung<br />
Schäden, die ArbeitnehmerInnen an Ihren eigenen Gegenständen verursachen (sog. Eigenschäden),<br />
können nicht im Rahmen einer Haftpflichtversicherung versichert werden.<br />
Wenn jedoch der/die ArbeitnehmerIn Drittpersonen einen Schaden zufügt, so zahlt Ihre Privathaftpflichtversicherung,<br />
als hätten Sie selbst den Schaden verursacht. Es ist also empfehlenswert<br />
eine Privathaftpflichtversicherung abzuschliessen. Klären Sie aber in jedem Fall ab, ob<br />
in Ihrer Privathaftpflichtversicherungspolice die von «privatem Dienstpersonal» verursachten<br />
Schäden wirklich eingeschlossen sind (Kleingedrucktes studieren und bei Unklarheit bei der<br />
Versicherung nachfragen!).<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
26<br />
5 Wie wird ein Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst?<br />
In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses:<br />
5.1 Kündigung<br />
5.2 Arbeitszeugnis<br />
5.1 Kündigung 39<br />
Kündigungsfrist<br />
AssistentInnen und <strong>ArbeitgeberIn</strong>nen können das Arbeitsverhältnis mit der im Arbeitsvertrag<br />
festgelegten Kündigungsfrist auflösen. Für <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn gilt die gleiche<br />
Kündigungsfrist. Verfassen Sie eine Kündigung unbedingt schriftlich und senden Sie sie mit<br />
einem eingeschriebenen Brief (Lettre Signature) an den Assistenten oder die Assistentin. 40 So<br />
haben Sie bei Schwierigkeiten ein Beweismittel zur Hand. Wer die Kündigung empfängt, kann<br />
dazu eine schriftliche Begründung verlangen.<br />
Während der Probezeit darf jederzeit mit einer Kündigungsfrist von sieben Tagen gekündigt<br />
werden. Danach gelten nach Gesetz folgende Kündigungsfristen:<br />
im 1. Dienstjahr<br />
im 2. – 9. Dienstjahr<br />
ab dem 10. Dienstjahr<br />
1 Monat<br />
2 Monate<br />
3 Monate<br />
Gekündigt wird jeweils auf das Ende eines Monats. Diese Kündigungsfristen dürfen im Arbeitsvertrag<br />
verändert werden. Die Kündigungsfrist darf jedoch nicht kürzer sein als ein Monat.<br />
Wenn entweder dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> oder dem/der ArbeitnehmerIn das Arbeitsverhältnis nicht<br />
mehr zugemutet werden kann, kann er/sie fristlos kündigen. Die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
für eine fristlose Kündigung sind allerdings streng. Zuvor müssen Sie den/die ArbeitnehmerIn<br />
mahnen (ausser bei schweren Verfehlungen). Wer mit einer fristlosen Kündigung nicht<br />
einverstanden ist, hat dagegen sofort Einspruch zu erheben. Bei ungerechtfertigter fristloser<br />
Entlassung ist Schadenersatz geschuldet.<br />
Normalerweise gelten die Kündigungsfristen auch, wenn der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> stirbt. Da die<br />
<strong>Assistenz</strong> nach dem Tod des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin jedoch nicht mehr geleistet werden<br />
kann, endet das Arbeitsverhältnis sofort. Falls dem/der ArbeitnehmerIn dadurch ein Schaden<br />
entstanden ist, muss dieser durch die Erben beglichen werden.<br />
39<br />
siehe auch «Merkblatt über die Kündigung und den Kündigungsschutz» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente<br />
zum Teil 1) und OR Art. 334ff.<br />
40<br />
siehe Kap. 10.2.8 Kündigungsschreiben<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
27<br />
Kündigungsschutz<br />
Nach Ablauf der Probezeit dürfen Sie das Arbeitsverhältnis unter folgenden Voraussetzungen<br />
nicht kündigen:<br />
• vier Wochen vor und nach dem obligatorischen Militär- oder Zivildienst;<br />
• bei teilweiser oder ganzer Arbeitsunfähigkeit als Folge von Krankheit oder Unfall des<br />
Arbeitnehmers/der Arbeitnehmerin im 1. Dienstjahr während 30 Tagen, vom 2. bis 5.<br />
Jahr während 90 Tagen, ab dem 6. Jahr während 180 Tagen seit Beginn der Arbeitsunfähigkeit;<br />
• während der Schwangerschaft und in den ersten 16 Wochen nach Geburt des Kindes.<br />
41<br />
Wenn Sie die Kündigung während dieser Zeit aussprechen, ist sie ungültig. Wenn Sie die<br />
Kündigung vorher ausgesprochen haben und die Kündigungsfrist noch nicht abgelaufen ist,<br />
läuft sie erst nach dieser Sperrfrist weiter.<br />
5.2 Arbeitszeugnis<br />
Am Ende des Arbeitsverhältnisses müssen Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> für die ArbeitnehmerInnen ein<br />
Arbeitszeugnis schreiben. 42 Darin steht wie lange das Arbeitsverhältnis gedauert hat und welche<br />
Arbeit die AssistentInnen ausgeführt haben. In einem zweiten Teil wird die Arbeit bewertet: Die<br />
Leistungen und das Verhalten der ArbeitnehmerInnen werden beschrieben. Dabei sollten Sie<br />
negative Beurteilungen vermeiden. Waren Sie mit den Leistungen der ArbeitnehmerInnen nicht<br />
zufrieden, lassen Sie entsprechende Passagen aus. Diesen zweiten Teil des Arbeitszeugnisses<br />
müssen Sie weglassen, wenn es der/die ArbeitnehmerIn verlangt.<br />
Arbeitszeugnisse gehören zu den Bewerbungsunterlagen. ArbeitnehmerInnen brauchen das<br />
Arbeitszeugnis für die Stellensuche. Deshalb können sie jederzeit (d.h. auch vor Ende des<br />
Arbeitsverhältnisses) von Ihnen ein Zwischenzeugnis verlangen. Übergeben Sie das Arbeitszeugnis<br />
ungefaltet, damit es besser kopiert werden kann!<br />
41<br />
OR Art. 336c; Für weiterreichende Informationen ist unbedingt das «Merkblatt über den Schutz der Arbeitnehmerinnen<br />
bei Mutterschaft» beizuziehen (Internetadresse siehe Kap. 9.4.1 Dokumente zum Teil 1).<br />
42<br />
siehe Kap. 10.2.9 Arbeitszeugnis<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
28<br />
6 Was müssen sie zusätzlich beachten, wenn sie<br />
ausländische Arbeitskräfte einstellen?<br />
In diesem Kapitel finden Sie folgende Informationen zur Anstellung von ausländischen Arbeitskräften:<br />
6.1 Beantragen von Arbeitsbewilligungen<br />
6.2 Quellensteuer<br />
6.1 Beantragen von Arbeitsbewilligungen<br />
Ausländische Arbeitskräfte brauchen eine Arbeitsbewilligung, wenn sie nicht bereits den Ausweis<br />
C haben. Für BürgerInnen aus dem Raum der Europäischen Union ist es relativ einfach, eine<br />
Arbeitsbewilligung zu erhalten. Schwierig bis fast unmöglich ist es für BürgerInnen anderer<br />
Staaten. Zwei Punkte erschweren es zusätzlich, eine Bewilligung zu erhalten: Erstens haben<br />
AssistentInnen meist keine spezifische Ausbildung und gelten deshalb als unqualifizierte Arbeitskräfte.<br />
Unqualifizierte Arbeitskräfte erhalten höchst selten eine Arbeitsbewilligung. Zweitens<br />
gelten Sie als Antrag stellende Privatperson und nicht als Unternehmung. Privatpersonen<br />
werden kaum Arbeitsbewilligungen für ausländische Arbeitskräfte erteilt.<br />
Trotz dieser Schwierigkeiten ist es nicht aussichtslos, eine Arbeitsbewilligung für eine ausländische<br />
Arbeitskraft zu erhalten. Schreiben Sie das Gesuch 43 für eine Arbeitsbewilligung<br />
sehr praxisbezogen und machen Sie auf die Besonderheiten des Arbeitsverhältnisses (z.B.<br />
nötiges Vertrauensverhältnis, Verlässlichkeit, …) aufmerksam. Die ausländische Arbeitskraft<br />
sollte das Gesuch auch unterschreiben und so bekräftigen, dass auch sie das Arbeitsverhältnis<br />
ausdrücklich wünscht.<br />
Die Beantragung einer Arbeitsbewilligung ist einfacher, wenn die ausländische Arbeitskraft<br />
bereits in der Schweiz gearbeitet hat und nur die Stelle wechselt.<br />
6.2 Quellensteuer<br />
Ausländische Arbeitskräfte, die über keine C-Bewilligung verfügen, müssen keine Steuererklärung<br />
ausfüllen. Ihre Steuern werden direkt vom Lohn abgezogen. Sie müssen deshalb Ihre ausländischen<br />
Arbeitskräfte bei der Gemeinde Ihres Wohnortes anmelden. Anhand der Tabelle, die Sie<br />
danach erhalten, können Sie nun ausrechnen, wie viel Steuern die ausländischen Arbeitskräfte<br />
bezahlen müssen. Vierteljährlich müssen Sie mit einem Formular, das Sie bei der Gemeinde Ihres<br />
Wohnortes beziehen können, den Bruttolohn und die Steuern der ausländischen Arbeitskräfte<br />
ausweisen. Aufgrund der so errechneten Steuern erhalten Sie anschliessend eine Rechnung.<br />
Die Steuern müssen Sie den ausländischen Arbeitskräften von ihrem Lohn abziehen.<br />
Diese Regelung gilt nicht für Leute, die mit ihrem Ehegatten/ihrer Ehegattin zusammenleben,<br />
welcher/welche das Schweizer Bürgerrecht oder eine C-Bewilligung hat.<br />
43<br />
siehe Kap. 10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
Teil 2<br />
Die Finanzierung<br />
der<br />
<strong>Assistenz</strong><br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
31<br />
7 Wie lässt sich die <strong>Assistenz</strong> finanzieren?<br />
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Finanzierungsquellen:<br />
7.1 Hilflosenentschädigung der IV<br />
7.2 IV-Leistungen für Dienstleistungen Dritter anstelle eines Hilfsmittels<br />
7.3 Krankenversicherung<br />
7.4 Unfallversicherung<br />
7.5 Ergänzungsleistungen<br />
7.6 Betreuungsgutschriften der AHV<br />
7.7 Zusätzliche Leistungen der Kantone<br />
In diesem Kapitel wird aufgezeigt, von welchen Versicherungen Sie Leistungen zur Finanzierung<br />
der <strong>Assistenz</strong>kosten erwarten dürfen, welches die Voraussetzungen zum Leistungsbezug sind<br />
und wie Sie bei der Geltendmachung dieser Leistungen vorgehen müssen.<br />
Wenn Sie im Moment an einem Pilotprojekt zur Finanzierung der <strong>Assistenz</strong> teilnehmen, gelten<br />
möglicherweise andere als die nachfolgend aufgeführten Regelungen. Informieren Sie sich in<br />
diesem Fall bei der Projektleitung.<br />
Grundsätzlich sind wir der Auffassung, dass <strong>Assistenz</strong>kosten (die in den allermeisten Fällen die<br />
Einkommens- und Vermögensverhältnisse von Menschen mit einer Behinderung übersteigen)<br />
als behinderungsbedingte Mehrkosten durch das Sozialversicherungssystem übernommen<br />
werden sollten. In der Schweiz ist dies allerdings keineswegs selbstverständlich. Immerhin hat<br />
sich die rechtliche Lage in letzter Zeit, vor allem im Zusammenhang mit der 4. IVG-Revision,<br />
zum Teil verbessert. Nach wie vor bestehen aber erhebliche Lücken im System der Finanzierung<br />
von <strong>Assistenz</strong>. Sie werden deshalb die Möglichkeiten, die Ihnen die massgebenden Gesetze<br />
bieten, sorgfältig ausschöpfen müssen. Sollten Sie dabei auf Schwierigkeiten stossen, so<br />
sollten Sie sich rechtzeitig bei entsprechenden Fachstellen beraten lassen. 44<br />
Wenn Sie als <strong>ArbeitgeberIn</strong> Ihre AssistentInnen anstellen, so stehen zur Finanzierung in erster<br />
Linie die Hilflosenentschädigungen der IV (und allenfalls der Unfall- oder der Militärversicherung,<br />
welche auch noch Beiträge an die Hauspflege gewähren) und die Ergänzungsleistungen im<br />
Vordergrund. Leistungen der übrigen Sozialversicherungen kommen nur am Rande zum Zuge:<br />
Insbesondere die obligatorische Krankenversicherung finanziert Pflegeleistungen nur, wenn<br />
diese von anerkannten Spitexorganisationen und Krankenschwestern oder Krankenpflegern<br />
erbracht werden.<br />
Anzufügen bleibt, dass wir uns im folgenden Kapitel nicht mit den Möglichkeiten befassen,<br />
<strong>Assistenz</strong> über Gelder der öffentlichen oder privaten Sozialhilfe zu finanzieren.<br />
44<br />
siehe Kap. 9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender Dokumente<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
32<br />
7.1 Hilflosenentschädigung der Invalidenversicherung (IV) 45<br />
Die Hilflosenentschädigungen sind monatliche Pauschalbeträge, die von der IV an Menschen<br />
mit regelmässigem und erheblichem <strong>Assistenz</strong>bedarf, welche die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
erfüllen, ausbezahlt werden. Wenn Sie eine Hilflosenentschädigung erhalten, so können<br />
Sie diese frei nach Ihrem Bedarf verwenden und müssen der Versicherung keine Abrechnung<br />
einreichen. Sie können damit die Löhne Ihrer AssistentInnen finanzieren, die Dienste von Organisationen<br />
bezahlen oder Familienangehörige, welche Ihnen <strong>Assistenz</strong> leisten, entschädigen.<br />
Insofern ist die Hilflosenentschädigung eine ideale Versicherungsleistung für Menschen, die ihr<br />
Leben selbst gestalten wollen. Das einzige (und nicht unerhebliche) Problem liegt darin, dass<br />
die Hilflosenentschädigungen relativ bescheiden sind und selten ausreichen, um die hohen<br />
<strong>Assistenz</strong>kosten zu berappen.<br />
Welches sind die Voraussetzungen zum Bezug einer Hilflosenentschädigung?<br />
Die IV unterscheidet zwischen Hilflosenentschädigungen leichten Grades (monatlich CHF 430.– ),<br />
Hilflosenentschädigungen mittleren Grades (monatlich CHF 1’075.– ) und Hilflosenentschädigungen<br />
schweren Grades (monatlich CHF 1’720.– ). Wenn Sie das AHV-Alter erreichen, haben<br />
Sie Anspruch auf dieselben finanziellen Leistungen wie vor dem Eintritt ins AHV-Alter.<br />
Anspruch auf eine Hilfl osenentschädigung schweren Grades haben Menschen, die in allen<br />
alltäglichen Lebensverrichtungen (Ankleiden – Auskleiden; Aufstehen – Absitzen – Abliegen;<br />
Essen; Körperpflege; Verrichtung der Notdurft; Fortbewegung (im oder ausser Haus) – Kontaktaufnahme)<br />
auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind.<br />
Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung mittleren Grades haben Menschen, die in mindestens<br />
vier alltäglichen Lebensverrichtungen auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind. Wer nur in zwei der<br />
alltäglichen Lebensverrichtungen auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen ist und persönliche Überwachung<br />
oder lebenspraktische Begleitung (Erklärung siehe unten) braucht, erhält ebenfalls eine Hilflosenentschädigung<br />
mittleren Grades.<br />
Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung leichten Graden haben Menschen, die<br />
• in mindestens zwei der alltäglichen Lebensverrichtungen auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind<br />
oder<br />
• persönliche Überwachung brauchen oder<br />
• Pflege benötigen oder<br />
• nur mit <strong>Assistenz</strong> gesellschaftliche Kontakte pflegen können oder<br />
• auf lebenspraktische Begleitung angewiesen sind.<br />
Ein Bedarf an lebenspraktischer Begleitung 46 wird angenommen, wenn eine Person (in erster<br />
Linie wegen einer geistigen oder psychischen Behinderung) nicht in der Lage ist, ohne eine<br />
gewisse Begleitung selbständig zu wohnen, oder wenn sie für Kontakte ausserhalb der Wohnung<br />
auf <strong>Assistenz</strong> angewiesen ist bzw. sich ohne <strong>Assistenz</strong> von der Aussenwelt isolieren würde.<br />
Wer eine psychische Behinderung aufweist, muss zusätzlich mindestens eine IV-Viertelrente<br />
beziehen, um Anspruch auf eine solche Hilflosenentschädigung erheben zu können.<br />
45<br />
IVG Art. 42ff. und IVV Art. 37<br />
46<br />
IVV Art. 38<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
33<br />
Besonderheiten bei Minderjährigen 47<br />
Bei Kindern unter 18 Jahren wird für die Bemessung der Hilflosigkeit nur der Bedarf an <strong>Assistenz</strong><br />
angerechnet, der über den Betreuungsaufwand eines gleichaltrigen Kindes ohne Behinderung<br />
hinausgeht. Kinder, die nur auf lebenspraktische Begleitung angewiesen sind, haben keinen<br />
Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung. Die Hilflosenentschädigung wird bei Minderjährigen<br />
als Tagespauschale ausbezahlt: Sie beträgt bei schwerer Hilflosigkeit CHF 57.40, bei mittelschwerer<br />
Hilflosigkeit CHF 36.– und bei leichter Hilflosigkeit CHF 14.40.<br />
Ist ein Kind behinderungsbedingt auf besonders intensive Betreuung angewiesen, so entrichtet<br />
die IV zusätzlich zur Hilfl osenentschädigung einen Intensivpfl egezuschlag. 48 Dieser beträgt<br />
CHF 43.– pro Tag bei einem <strong>Assistenz</strong>bedarf von mindestens 8 Stunden täglich, CHF 28.70 bei<br />
einem <strong>Assistenz</strong>bedarf von mindestens 6 Stunden täglich und CHF 14.40 bei einem <strong>Assistenz</strong>bedarf<br />
von mindestens 4 Stunden täglich. Dabei wird auch hier wiederum nur diejenige Pflege<br />
angerechnet, die ein Kind ohne Behinderung im selben Alter nicht braucht. Ist eine dauernde<br />
persönliche Überwachung nötig, wird diese wie zwei 49 Stunden Pflege angerechnet.<br />
Wie müssen Sie vorgehen?<br />
Wenn Sie noch keine Hilfl osenentschädigung der IV beziehen und der Meinung sind, dass<br />
Sie Anspruch auf eine solche Leistung haben, so müssen Sie ein entsprechendes Gesuch bei<br />
der IV-Stelle Ihres Kantons einreichen. Die IV-Stelle wird dann einen Arztbericht einholen und<br />
eine Abklärungsperson bei Ihnen vorbeischicken. Achten Sie darauf, im Gespräch mit dieser<br />
Abklärungsperson Ihre Situation nicht zu beschönigen, sondern die Einschränkungen bei den<br />
täglichen Verrichtungen realistisch darzulegen.<br />
Nach durchgeführter Abklärung erhalten Sie von der IV eine Verfügung, welche den Leistungsanspruch<br />
festhält. Bei Volljährigen wird die Hilflosenentschädigung monatlich ausbezahlt. Bei<br />
Minderjährigen muss jeweils ein Formular eingereicht werden: Aufgrund der darin gemachten<br />
Angaben werden dann die Tagesbeiträge ausbezahlt.<br />
7.2 IV-Leistungen für Dienstleistungen Dritter anstelle eines Hilfsmittels 50<br />
Neben den Hilflosenentschädigungen kennt die IV noch eine weitere Leistung, mit welcher<br />
Sie gewisse <strong>Assistenz</strong>kosten decken können. Wenn Sie die Voraussetzungen für die Abgabe<br />
gewisser Hilfsmittel erfüllen, können Sie an Stelle dieser Hilfsmittel Dienstleistungen Dritter<br />
beanspruchen und sich diese von der IV finanzieren lassen. Die Anwendungsfälle sind allerdings<br />
auf folgende Fälle beschränkt:<br />
• Übernahme von Dienstleistungen (z.B. Taxikosten) für die Überwindung des Wegs zur<br />
Arbeit, Schulung und Ausbildung (an Stelle der Finanzierung eines Motorfahrzeugs).<br />
Möglich ist eine solche Übernahme allerdings nur, wenn ein monatliches Erwerbseinkommen<br />
von mindestens CHF 1’613.– erzielt wird.<br />
47<br />
siehe Merkblatt «Hilflosenentschädigung und Intensivpflegezuschlag der IV bei Minderjährigen» (Internetadresse siehe<br />
Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
48<br />
IVG Art 42ter Abs. 3, IVV Art. 39<br />
49<br />
besonders intensive Überwachung mit vier Stunden<br />
50<br />
IVG Art. 21bis Abs. 2, IVV Art. 14 Abs. 1 Bst. c. und KHMI Rz. 1036ff.<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
34<br />
• Übernahme von Dienstleistungen Dritter zur Ermöglichung der Berufsausübung (z.B.<br />
Vorlesen von Texten bei Blindheit, Dolmetschen von anspruchsvollen Gesprächen bei<br />
Gehörlosigkeit) an Stelle der Abgabe von entsprechenden Hilfsmitteln.<br />
Diese Kosten werden von der IV bis zum Betrag von maximal CHF 1’613.– pro Monat vergütet<br />
bzw. maximal bis zur Höhe des erzielten Erwerbseinkommens.<br />
Wer Leistungen Dritter von der IV beanspruchen will, muss ein entsprechendes Gesuch einreichen.<br />
Ist das Gesuch bewilligt worden, so muss der IV jeweils Rechnung gestellt werden. Dazu<br />
können die Formulare der IV verwendet werden. Bleiben die Rechnungsbeträge voraussichtlich<br />
ziemlich stabil, so darf die IV auch einen pauschalen Betrag pro Monat verfügen. Von Zeit zu<br />
Zeit wird dieser Betrag überprüft. 51<br />
7.3 Krankenversicherung (KV) 52<br />
Wie bereits erwähnt, muss die obligatorische Krankenpflegeversicherung die Kosten ärztlich<br />
angeordneter Kranken- und Grundpflege (nicht aber der Haushalthilfe) finanzieren, allerdings<br />
nur, wenn diese von sogenannten «anerkannten Leistungserbringern» erbracht wird: Dies sind<br />
einerseits die gemeinnützigen und privaten Spitexorganisationen und andererseits selbständig<br />
erwerbende Krankenschwestern und Krankenpfleger, welche die Voraussetzungen der Krankenversicherungsverordnung<br />
(KVV) erfüllen. Privat angestellte <strong>Assistenz</strong>personen fallen jedoch<br />
nicht unter die anerkannten Leistungserbringer.<br />
Um dennoch zu Geld aus der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zu kommen, können<br />
Sie versuchen, über eine Spitex-Organisation eigene Leute anzustellen. 53 Dies ist z.B. im<br />
Kanton Basel-Landschaft schon gesetzlich möglich. 54 Im Gesuch an die Krankenkasse muss<br />
gut, möglichst mit praktischen Beispielen, begründet werden, warum die anerkannten Spitex-Organisationen<br />
mit ihrem Personal die Grund- und Behandlungspflege nicht übernehmen<br />
können.<br />
Sie können auch der Krankenkasse ein Gesuch mit dem Antrag einreichen, Ihnen das Geld,<br />
welches sie normalerweise der Spitex-Organisation bezahlen würde, direkt auszuzahlen. 55 Wird<br />
das Gesuch bewilligt (wozu die Krankenkasse in keiner Weise verpflichtet ist), so können Sie<br />
dieses Geld dann für die Bezahlung von angestellten AssistentInnen einsetzen.<br />
Schliesslich noch ein Hinweis auf die Möglichkeit der Finanzierung von Pflegeleistungen über<br />
eine Zusatzversicherung: Wer das Glück hat, eine solche Zusatzversicherung vor Beginn der<br />
gesundheitlichen Beeinträchtigung abgeschlossen zu haben, sollte die entsprechenden Reglemente<br />
gut studieren und prüfen, welche Leistungen beantragt werden können. Falls auch<br />
die Zusatzversicherung nur anerkannte Leistungserbringer (wie z.B. Spitex) bezahlen will, lohnt<br />
es sich trotzdem in einem ausführlichen Gesuch an die Krankenkasse zu erklären, warum Sie<br />
Ihre AssistentInnen mit dem Geld der Krankenkasse selbst anstellen wollen. 56<br />
51<br />
KHMI Rz. 1043<br />
52<br />
KVG Art. 35, KVV Art. 46ff., KLV Art. 7<br />
53<br />
siehe Kap. 10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen<br />
54<br />
siehe Kap. 7.7.1 Kanton Basel-Landschaft<br />
55<br />
siehe Kap. 10.2.10 Gesuch an Krankenkasse für direkte Auszahlung von Leistungen für die Grundpflege<br />
56<br />
siehe Kap. 10.2.10 Gesuch an Krankenkasse für direkte Auszahlung von Leistungen für die Grundpflege<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
35<br />
Die Krankenkasse kann einen Teil der Hilflosenentschädigung anrechnen. Erst wenn ein<br />
bestimmter Teil der Hilflosenentschädigung für Spitex-Leistungen aufgebraucht ist, zahlt die<br />
Krankenkasse.<br />
7.4 Unfallversicherung (UV) 57<br />
Wenn Ihre gesundheitliche Beeinträchtigung Folge eines Unfalls ist, für den Sie nach dem<br />
UVG versichert gewesen sind, so hat primär die Unfallversicherung für die Finanzierung der<br />
<strong>Assistenz</strong>kosten aufzukommen.<br />
Solange nach einem Unfall von der medizinischen Behandlung noch eine wesentliche Verbesserung<br />
Ihres Gesundheitszustands erwartet werden kann, gewährt die Unfallversicherung<br />
noch keine Hilflosenentschädigung, übernimmt jedoch gleich wie die Krankenversicherung<br />
die Kosten ärztlich angeordneter Pflege durch anerkannte Spitexorganisationen und abrechnungsberechtigte<br />
Krankenpfleger und Krankenschwestern. Diese Leistungserbringer rechnen<br />
jeweils mit der Unfallversicherung direkt ab. Ausnahmsweise kann die Unfallversicherung die<br />
Hauspflege (nicht aber die Haushalthilfe) auch durch eine andere Person finanzieren, wenn<br />
z.B. dadurch ein stationärer Aufenthalt in einem Spital oder Heim verhindert werden kann. Die<br />
Unfallversicherer haben hier einen gewissen Ermessensspielraum.<br />
Ist von der weiteren medizinischen Behandlung keine wesentliche Verbesserung mehr zu<br />
erwarten, so kann Ihnen die Unfallversicherung eine Hilflosenentschädigung gewähren, falls<br />
Sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. Diese sind dieselben wie bei der IV. Die<br />
Unfallversicherung kennt ebenfalls dieselben drei Hilflosigkeitsgrade. Betragsmässig unterscheiden<br />
sich die Leistungen von IV und UV allerdings: Die Unfallversicherung bezahlt bei<br />
schwerer Hilflosigkeit einen monatlichen Betrag von CHF 1’758.– , bei mittelschwerer Hilflosigkeit<br />
CHF 1’172.– und bei leichter Hilflosigkeit CHF 586.– . Zahlt die Unfallversicherung eine Hilflosenentschädigung,<br />
so besteht kein Anspruch auf eine Hilflosenentschädigung der IV.<br />
Entrichtet die Unfallversicherung eine Hilflosenentschädigung, so kann sie zusätzlich nur noch<br />
die Kosten einer eigentlichen Krankenpflege bezahlen, nicht jedoch der Grundpflege. Es gelten<br />
dabei die bereits weiter oben erwähnten Kritereien bezüglich der Leistungserbringer.<br />
Ist der Unfall während dem Militärdienst erfolgt, ist nicht die Unfallversicherung zuständig,<br />
sondern die Militärversicherung. Wegen der Seltenheit dieser Fälle verzichten wir auf detaillierte<br />
Ausführungen zur Militärversicherung. Im Allgemeinen sind die Leistungen der Militärversicherung<br />
viel grosszügiger als die Leistungen der Unfallversicherung.<br />
7.5 Ergänzungsleistungen (EL) 58<br />
Die Leistungen der IV, der Krankenversicherung und der Unfallversicherung reichen nur in den<br />
allerwenigsten Fällen aus, um die Kosten <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> zu finanzieren. Die meisten<br />
Personen, die auf eine regelmässige und intensive <strong>Assistenz</strong> angewiesen sind und deren<br />
persönliche Einkommens- und Vermögensressourcen bescheiden sind, sind deshalb auf<br />
Ergänzungsleistungen angewiesen.<br />
57<br />
UVG Art. 26ff., UVV Art. 18 und Art. 37ff.<br />
58<br />
ELG Art. 2ff., ELV Art. 19ff., ELKV Art. 13ff.<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
36<br />
Wir wollen im Folgenden die wesentlichen Grundsätze zum Bezug von Ergänzungsleistungen<br />
skizzieren. Weiterführende Informationen finden Sie u.a. in den Merkblättern der Ausgleichskassen.<br />
59 Über die Möglichkeiten der Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten<br />
durch die EL hat auch die SAEB ein ausführliches Merkblatt verfasst. 60<br />
Allgemeines zum System der Ergänzungsleistungen<br />
Anspruch auf die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten (worunter zum Teil auch<br />
die Kosten von <strong>Assistenz</strong> fallen) haben Sie immer dann, wenn Sie zusätzlich zu Ihrer Rente<br />
oder Ihrer Hilflosenentschädigung eine jährliche Ergänzungsleistung beziehen. Wenn dies der<br />
Fall ist, müssen Sie die anfallenden Rechnungen sammeln und können diese periodisch der<br />
in Ihrem Kanton zuständigen EL-Stelle 61 einreichen.<br />
Aber auch wenn Sie keinen Anspruch auf jährliche Ergänzungsleistungen haben, weil Ihre<br />
anrechenbaren Einnahmen höher sind als Ihre anerkannten Ausgaben, können Sie die anfallenden<br />
Rechnungen sammeln und einreichen. Soweit diese Rechnungen insgesamt im Jahr<br />
den Einnahmeüberschuss übersteigen, müssen sie auch in diesem Fall vergütet werden. 62<br />
Pro Kalenderjahr können zusätzlich zur jährlichen EL (und unabhängig von deren Höhe) im Normalfall<br />
ungedeckte Krankheits- und Behinderungskosten bis zu CHF 25’000.– vergütet werden.<br />
Die erhaltenen Hilflosenentschädigungen werden in einem solchen Fall nicht angerechnet, d.h.<br />
die EL-Leistungen vermindern sich nicht um den Betrag der Hilflosenentschädigung.<br />
Für Bezüger einer Hilflosenentschädigung für mittelschwere und schwere Hilflosigkeit sind diese<br />
Vergütungslimiten auf den 1.1.2004 massiv erhöht worden, und zwar auf CHF 90’000.– (bei<br />
schwerer Hilflosigkeit) resp. auf CHF 60’000.– (bei mittelschwerer Hilflosigkeit). Diese Erhöhung<br />
wird jedoch nur im Hinblick auf die Deckung der Kosten von «Pflege und Betreuung» (nicht<br />
also der Hilfe im Haushalt) gewährt, und nur soweit die Kosten nicht durch die Hilflosenentschädigung<br />
bereits gedeckt sind. 63 Die erhöhten Kostenlimiten gelten auch für Personen im<br />
AHV-Alter, wenn sie bei Erreichen des AHV-Alters bereits eine Hilflosenentschädigung mittleren<br />
oder schweren Grades der IV bezogen haben.<br />
Welche <strong>Assistenz</strong>kosten können vergütet werden?<br />
Folgende <strong>Assistenz</strong>leistungen können damit bezahlt werden:<br />
• Franchise und Selbstbehalt der Krankenversicherung (max. CHF 1’000.– pro Jahr),<br />
welche Ihnen z.B. bei der Beanspruchung von Spitex-Leistungen verblieben sind.<br />
• Von der Kranken- und Unfallversicherung nicht gedeckte Rechnungen anerkannter<br />
öffentlicher oder gemeinnütziger Spitexorganisationen (Behandlungspfl ege, Grundpflege<br />
und Haushalthilfe). Die Kosten von Leistungen privater Organisationen werden<br />
vergütet, soweit sie die Kosten gemeinnütziger Träger nicht übersteigen. Für <strong>Assistenz</strong><br />
59<br />
siehe Merkblätter «Ergänzungsleistungen zur AHV und IV» und «Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV»<br />
(Internetadressen siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
60<br />
siehe Merkblatt «Die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten im Rahmen der EL» (Internetadresse siehe<br />
Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
61<br />
Adressen siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />
62<br />
Beispiel: Einnahmeüberschuss CHF 2’000.– , anrechenbare <strong>Assistenz</strong>kosten CHF 6’000.– , Vergütung im Rahmen der EL<br />
somit CHF 4’000.–<br />
63<br />
WEL Rz. 5030<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
37<br />
im Haushalt wird max. CHF 25.– pro Stunde bezahlt. 64 Falls die Organisation nicht ein<br />
anerkannter Leistungserbringer nach Art. 51 KVV ist, kann <strong>Assistenz</strong> im Haushalt nur<br />
bis zu einem Jahreshöchstbetrag von CHF 4’800.– vergütet werden.<br />
• Pflege und Betreuung, welche Familienangehörige leisten, falls die Familienangehörigen<br />
nicht in der EL-Berechnung eingeschlossen sind und durch die Pflege eine nachweisbare,<br />
dauernde und erhebliche Erwerbseinbusse erleiden. Die Kosten werden in diesem Fall<br />
höchstens im Umfang des Erwerbsausfalls vergütet. Der Pflegebedarf muss durch ein<br />
ärztliches Zeugnis bestätigt werden. 65<br />
• Pflege und Betreuung durch arbeitsrechtlich angestellte Personen (eigentliche persönliche<br />
<strong>Assistenz</strong>). Diese Pfl ege wird nur bei Personen vergütet, die eine mittlere oder<br />
schwere Hilflosenentschädigung der IV beziehen. Die Pflege wird allerdings nur unter<br />
einschränkenden Bedingungen vergütet: Eine vom Kanton bezeichnete Stelle hat auf<br />
Gesuch hin festzulegen, welcher Anteil der Pflege und Betreuung im konkreten Fall nicht<br />
von einer kantonalen Spitexorganisation erbracht werden kann (nur dieser Anteil muss<br />
über die EL vergütet werden) und welches das Anforderungsprofil der privat angestellten<br />
Pflegekräfte sein muss.<br />
• <strong>Assistenz</strong> im Haushalt durch Privatpersonen, wenn die <strong>Assistenz</strong> leistende Person nicht<br />
im selben Haushalt wohnt, bis höchstens CHF 4’800.– im Jahr. <strong>Assistenz</strong> im Haushalt<br />
wird mit höchstens 25.– pro Stunde vergütet.<br />
• Ungedeckte Transportkosten zu medizinischen Behandlungen.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die EL zwar eine entscheidende Rolle bei der<br />
Finanzierung <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> spielen. Die einschränkenden Bedingungen können im<br />
Einzelfall allerdings dazu führen, dass Sie nicht Ihre gesamte <strong>Assistenz</strong> über den Weg von arbeitsvertraglich<br />
angestellten Personen organisieren können, sondern teilweise die Dienste von<br />
anerkannten Spitexorganisationen beanspruchen müssen. Grosse Lücken bestehen vorallem bei<br />
der <strong>Assistenz</strong> im Haushalt, in Schule, Aus- und Weiterbildung, im Beruf und in der Freizeit.<br />
Wie müssen Sie vorgehen?<br />
Wenn Sie sich erstmals zum Bezug einer jährlichen Ergänzungsleistung anmelden wollen, so<br />
müssen Sie ein Formular ausfüllen, das über Ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />
Auskunft gibt. 66 Ob Sie voraussichtlich Ergänzungsleistungen erhalten werden, können Sie<br />
vorher mit dem EL-Berechnungsformular 67 grob abschätzen.<br />
Die Rechnungen für anerkannte Krankheits- und Behinderungskosten können Sie der zuständigen<br />
Stelle periodisch einreichen (z.B. alle drei Monate). 68 Es werden nur Kosten vergütet, die<br />
durch Rechnungen oder Quittungen belegt werden können. Das Geld wird Ihnen dann nach rund<br />
drei Monaten überwiesen. Wenn die Rechnungen noch nicht beglichen sind, können sie auch<br />
direkt von der EL-Stelle bezahlt werden. 69 Die Rechnungen bzw. Belege für Lohnauszahlungen<br />
müssen der EL innert 15 Monaten zur Begleichung vorgelegt werden.<br />
64<br />
WEL Rz. 5063.3<br />
65<br />
siehe Kap. 10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige<br />
66<br />
Adressen siehe Kap. 9.3 weitere Adressen<br />
67<br />
siehe Kap. 10.1.9 provisorische EL-Berechnung und Merkblatt «Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV»<br />
(Internetadresse siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
68<br />
siehe Kap. 10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL<br />
69<br />
WEL Rz. 5033<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
38<br />
Stehen die Krankheits- und Behinderungskosten zum Voraus fest (z.B. mit einem Arbeitsvertrag<br />
für persönliche <strong>Assistenz</strong>), können sie auch monatlich vergütet werden. 70<br />
7.6 Exkurs: Betreuungsgutschriften der AHV 71<br />
Die Betreuungsgutschriften der AHV dienen nicht der direkten Finanzierung von <strong>Assistenz</strong>.<br />
Wenn wir an dieser Stelle dennoch auf diese Gutschriften verweisen, so geschieht dies deshalb,<br />
weil mit der Einführung der Betreuungsgutschriften die Alters- und Invaliditätsvorsorge<br />
jener <strong>Assistenz</strong>personen erheblich verbessert worden ist, welche Familienangehörige (oft ohne<br />
Entgelt) betreuen.<br />
Für die Berechnung der AHV-Rente ist das während dem Erwerbsleben erzielte Einkommen<br />
massgebend. Wenn nun jemand Familienangehörige pfl egt anstatt einer bezahlten Arbeit<br />
nach zu gehen, hat er/sie Anspruch auf eine Betreuungsgutschrift von CHF 37’980.– 72 pro<br />
Jahr. Dieser Betrag wird nicht ausbezahlt, sondern nur dem Erwerbseinkommen, das für die<br />
Berechnung der AHV-Rente massgebend ist, zugerechnet. Dies führt in aller Regel zu einer<br />
höheren AHV-Rente.<br />
Voraussetzung für die Anrechnung von Erziehungs- und Betreuungsgutschriften ist, dass die<br />
pflegenden Familienangehörigen mit der Person mit <strong>Assistenz</strong>bedarf in einem gemeinsamen<br />
Haushalt oder in unmittelbarer Nachbarschaft leben und diese Anspruch auf eine mittlere oder<br />
schwere Hilflosenentschädigung hat. Betreuungsgutschriften müssen für jedes Jahr bei der<br />
kantonalen AHV-Ausgleichskasse am Wohnort beantragt werden. 73 Der Anspruch verjährt nach<br />
Ablauf von fünf Jahren.<br />
7.7 Zusätzliche Leistungen der Kantone<br />
Da es kaum möglich ist, die gesamten kantonalen Gesetzgebungen nach Möglichkeiten zur<br />
Finanzierung <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong> zu durchforsten, wird die folgende Aufzählung lückenhaft<br />
sein. Es lohnt sich auf jeden Fall, selbst bei den zuständigen Kantonsbehörden nachzufragen,<br />
ob es zusätzliche Leistungen gibt.<br />
Kanton Basel-Landschaft 74<br />
Für die Grundpflege nach KVG können Angehörige, NachbarInnen oder Dritte über die Spitex<br />
angestellt werden. Die Spitex-Organisationen rechnen mit der Krankenversicherung direkt ab.<br />
Die AssistentInnen erhalten ihren Lohn von der Spitex-Organisation.<br />
Kanton Fribourg 75<br />
Der Kanton Fribourg sieht eine Pauschalentschädigung von CHF 25.– pro Tag vor für Angehörige<br />
oder nahe stehende Personen, die jemandem <strong>Assistenz</strong> leisten. Sie müssen mit der<br />
70<br />
WEL Rz. 5035<br />
71<br />
AHVG Art. 29septies und AHVV Art. 52g<br />
72<br />
Stand August 2003<br />
73<br />
siehe Kap. 10.2.12 Gesuch für Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften und Merkblatt «Betreuungsgutschriften»<br />
(Internetadresse siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
74<br />
Gesetze siehe Kap. 9.4.3 Kantonale Dokumente<br />
75<br />
Gesetze siehe Kap. 9.4.3 Kantonale Dokumente<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
39<br />
Person mit <strong>Assistenz</strong>bedarf im selben Haushalt oder in unmittelbarer Nachbarschaft leben.<br />
Die Pauschalentschädigung wird nur ausgerichtet, wenn die geleistete <strong>Assistenz</strong> nicht schon<br />
von einer anderen Stelle bezahlt wird und die Person mit <strong>Assistenz</strong>bedarf seit mindestens<br />
zwei Jahren ihren Wohnsitz im Kanton Fribourg hat. Die Hilflosigkeit muss zudem von der Gesundheits-<br />
und Fürsorgedirektion des Kantons Fribourg als mittel bis hoch eingestuft werden.<br />
Die Pauschalentschädigung muss bei der Bezirkskommission mit einem schriftlichen Gesuch<br />
beantragt werden. Für die Abklärung kommt eine Krankenpflegerin der örtlichen Spitex-Organisation<br />
zu Ihnen nach Hause. Quartalsweise können dann Angehörige oder nahe stehende<br />
Personen, welche die <strong>Assistenz</strong> leisten, Rechnung stellen. Der/die <strong>Assistenz</strong>nehmende muss<br />
die Rechnung unterschreiben. Pro Person mit einer Behinderung wird nur eine Pauschalentschädigung<br />
ausbezahlt. Ziel dieser Entschädigung ist es, den regelmässigen Einsatz von Spitex<br />
oder Familienhilfe oder die Einweisung in eine stationäre Einrichtung zu vermeiden.<br />
Kanton Tessin<br />
Der Kanton Tessin sieht Direkthilfen in Form von Unterhaltsbeiträgen für zu Hause lebende behinderte<br />
und ältere Personen vor. Diese Beiträge werden Personen gewährt, die eine AHV- oder<br />
IV-Rente beziehen und auf die Hilfe Dritter angewiesen sind, um zu Hause leben zu können.<br />
Ziel dieser Beiträge ist es, die Einweisung in eine stationäre Einrichtung zu vermeiden.<br />
Der <strong>Assistenz</strong>bedarf gilt als nachgewiesen, wenn die Person eine Hilflosenentschädigung bezieht.<br />
Ist dies nicht der Fall, wird der <strong>Assistenz</strong>bedarf anhand eines entsprechenden Formulars<br />
und der Beurteilung des Vertrauensarztes ermittelt.<br />
Auf diese Leistung haben nur im Tessin lebende Personen Anspruch.<br />
Auskunft: Dipartimento sanità e socialità, Sezione del sostegno a enti e attività sociali, Tel.<br />
091 814 70 46.<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
40<br />
8 Welche <strong>Assistenz</strong>kosten dürfen Sie vom steuerbaren<br />
Einkommen abziehen? 76<br />
Krankheits-, Unfall- und behinderungsbedingte Kosten können Sie vom steuerbaren Einkommen<br />
abziehen, sofern diese Kosten nicht von anderen Kostenträgern (z.B. Krankenkasse, Ergänzungsleistungen,<br />
usw.) zu übernehmen sind und sofern sie einen gewissen Prozentsatz des<br />
Nettoeinkommens (bei der Bundessteuer 5%, bei den meisten kantonalen Steuern ebenfalls<br />
5%, vereinzelt sogar weniger als 5%) übersteigen. Dieser Selbstbehalt fällt für die behinderungsbedingten<br />
Kosten ab 1. Januar 2005 weg. 77<br />
Als krankheits-, unfall- oder behinderungsbedingte Kosten gelten Kosten zur Erhaltung und<br />
Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Gesundheit. <strong>Assistenz</strong>kosten können<br />
nur abgezogen werden, wenn sie im Zusammenhang mit Pflege, Betreuung und Begleitung<br />
entstanden sind. <strong>Assistenz</strong>kosten, die für die Führung des Haushalts anfallen, gelten als Lebenshaltungskosten<br />
und sind nach der geltenden (nicht unbestrittenen) Praxis nicht abzugsberechtigt.<br />
Dasselbe gilt für alle anderen <strong>Assistenz</strong>bereiche ausserhalb der Pflege.<br />
Für die Bundessteuer sind die massgebenden Grundsätze im Kreisschreiben Nr. 16 über den<br />
Abzug von Krankheits-, Unfall- und Invaliditätskosten der Eidg. Steuerverwaltung festgelegt.<br />
Die Bestimmungen dieses Kreisschreibens sind für die Kantone nicht verbindlich, sondern nur<br />
eine Empfehlung. Die Kantone können also auch andere Abzüge zulassen und für gewisse<br />
Behinderungen Pauschalabzüge erlauben.<br />
<strong>Assistenz</strong>kosten, die bei der Berufsausübung anfallen, können Sie bei den Berufskosten aufführen<br />
und sie so vom steuerbaren Einkommen abziehen.<br />
Im Zusammenhang mit der Frage der Abzugsberechtigung behinderungsbedingter Kosten<br />
sind noch etliche Fragen nicht beantwortet. Wir empfehlen Ihnen, im Zweifelsfall alle angefallenen<br />
ungedeckten Kosten in der Steuererklärung aufzuführen. Werden diese Abzüge von der<br />
Steuerverwaltung in der Veranlagungsverfügung nicht akzeptiert, so sollten Sie sich bei einer<br />
Beratungsstelle erkundigen, ob eine Einsprache erfolgreich sein könnte.<br />
76<br />
siehe «Kreisschreiben Nr. 16 über den Abzug von Krankheits-, Unfall- und Invaliditätskosten der Eidg. Steuerverwaltung<br />
vom 14. Dezember 1994» (Internetadresse siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
77<br />
siehe Anhang zum BehiG<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
Teil 3<br />
Anhang<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
43<br />
9 Nützliche Adressen und Quellen weiterführender<br />
Dokumente<br />
In diesem Kapitel finden Sie folgende Adressen und Quellen:<br />
9.1 Adressen von (Sozial-)Beratungsstellen<br />
9.2 Adressen von Rechtsberatungsstellen<br />
9.3 Weitere Adressen<br />
9.4 Quellen weiterführender Dokumente zu den Teilen 1, 2 und 3<br />
9.5 Weitere Internetadressen<br />
9.1 (Sozial-)Beratungsstellen<br />
9.1.1 Allgemein<br />
avanti donne Kontaktstelle für behinderte Frauen und Mädchen<br />
www.avantidonne.ch, info@avantidonne.ch<br />
Postfach, 4464 Maisprach<br />
0848 444 888<br />
Cap-Contact Association<br />
www.cap-contact.ch, info@cap-contact.ch<br />
Praz-Séchaud 18, 1010 Lausanne<br />
021 653 08 18<br />
FAssiS Fachstelle <strong>Assistenz</strong> Schweiz<br />
www.fassis.net, fassis@bluewin.ch<br />
Kappelenring 8, 3032 Hinterkappelen<br />
026 419 30 06<br />
FTIA Federazione Ticinese Integrazione Andicap<br />
www.ftia.ch, info@ftia.ch<br />
Via Berta 28, casella postale 834, 6512 Giubiasco<br />
091 850 90 90<br />
Procap Schweizerischer Invaliden-Verband<br />
www.procap.ch, zentralsekretariat@procap.ch<br />
Froburgstrasse 4, Postfach, 4601 Olten<br />
062 206 88 88<br />
Sekretariat Romandie<br />
procapromand@procap.ch<br />
Flore 30, Case postale 3606, 2500 Bienne 3<br />
032 322 84 86<br />
Pro Infirmis Schweiz mit Beratungsstellen in allen Kantonen<br />
www.proinfirmis.ch, contact@proinfirmis.ch<br />
Feldeggstrasse 71, Postfach 1332, 8032 Zürich<br />
01 388 26 26<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
44<br />
ZSL Zentrum für Selbstbestimmtes Leben<br />
www.zslschweiz.ch, zuerich@zslschweiz.ch<br />
Röntgenstrasse 32, 8005 Zürich<br />
01 272 80 00<br />
9.1.2 Behinderungsspezifisch<br />
ASRIM Association Suisse Romande et Italienne contre les Myopathies<br />
www.asrim.ch, asrim@asrim.ch<br />
Ch. de la Traverse 12, 1140 Aubonne<br />
021 808 74 11<br />
Fédération Suisse des Sourds<br />
www.sgb-fss.ch, info@frrss.ch<br />
16, av. de Provence, 1007 Lausanne<br />
021 625 65 55, Fax 021 625 65 57<br />
FRAGILE Suisse Schweiz. Vereinigung für hirnverletzte Menschen<br />
www.fragile.ch, mail@fraglie.ch<br />
Beckenhofstrasse 70, 8006 Zürich<br />
01 360 30 60<br />
FSA Fédération Suisse des Aveugles et Malvoyants<br />
www.sbv-fsa.ch, info@sbv-fsa.ch<br />
Ch. de Rovéréaz 5, 1012 Lausanne<br />
021 651 60 60<br />
Insieme<br />
www.insieme.ch, sekretariat@insieme.ch<br />
Gesellschaftsstrasse 30, Postfach 6819, 3001 Bern<br />
031 305 13 13<br />
Marfan Stiftung (Schweiz)<br />
www.marfan.ch, info@marfan.ch<br />
Marktgasse 31, 3011 Bern<br />
031 312 11 22<br />
pro audito schweiz, Organisation für Menschen mit Hörproblemen<br />
www.pro-audito.ch, info@pro-audito.ch<br />
Schaffhauserstrasse 7, Postfach, 8042 Zürich<br />
01 363 12 00, Fax 01 363 13 03<br />
SBb Schweiz. Blindenbund<br />
www.blind.ch, info@blind.ch<br />
Friedackerstrasse 8, Postfach, 8050 Zürich<br />
01 317 90 00<br />
SBV Schweiz. Blinden- und Sehbehindertenverband<br />
www.sbv-fsa.ch, info@sbv-fsa.ch<br />
Laupenstrasse 4, 3008 Bern<br />
031 390 88 00<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
45<br />
Schleudertrauma-Verband<br />
www.schleudertraumaverband.ch, info@schleudertraumaverband.ch<br />
Horneggstrasse 9, 8008 Zürich<br />
01 388 57 00<br />
Schweiz. Multiple-Sklerose-Gesellschaft<br />
www.multiplesklerose.ch, info@multiplesklerose.ch<br />
Josefstrasse 129, 8031 Zürich<br />
0844 67 46 36<br />
Centre romand SEP, Neuchâtel<br />
info.fr@multiplesklerose.ch<br />
032 730 64 30<br />
Antenne SEP de Genève<br />
antenne.geneve@multiplesklerose.ch<br />
022 320 38 33<br />
Antenna Svizzera italiana Giubiasco<br />
info.it@multiplesklerose.ch<br />
091 850 05 46<br />
Schweiz. Stiftung PRO MENTE SANA<br />
www.promentesana.ch, kontakt@promentesana.ch<br />
Hardturmstrasse 261, Postfach, 8031 Zürich<br />
01 361 82 72<br />
SGB Schweiz. Gehörlosenbund<br />
www.sgb-fss.ch, sgbds@sgb-fss.ch<br />
Oerlikonerstrasse 98, 8057 Zürich<br />
01 315 50 40, Fax 01 315 50 47, Scrit 01 315 50 41<br />
SGMK Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke<br />
www.sgmk.ch, sgmk@sgmk.ch<br />
Kanzleistrasse 80, 8004 Zürich<br />
01 245 80 30<br />
SPV Schweizer Paraplegiker-Vereinigung<br />
www.paranet.ch, spv@paranet.ch<br />
Kantonsstrasse 40, 6207 Nottwil<br />
041 939 54 00<br />
SZB Taubblinden-Beratung<br />
www.szb.ch, szb.tbbl-zuerich@tic.ch<br />
Ausstellungsstrasse 36, 8005 Zürich<br />
01 444 10 80, Fax 01 444 10 88, Scrit 01 444 10 84<br />
UCBA Departement sourds-aveugles<br />
www.ucba.ch, sourds-aveugles@ucba.ch<br />
Ch. des Trois-Rois 5bis, 1005 Lausanne<br />
021 345 00 50, Fax 021 345 00 68, Scrit 021 345 00 69<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
46<br />
UCBC Dipartimento sordociechi<br />
www.ucba.ch, szb.tbbl-eb@bluewin.ch<br />
Via Nosetto 3, 6500 Bellinzona<br />
091 825 82 72, Fax 091 825 82 72<br />
Usher-Infostelle<br />
www.sgb-fss.ch/sgbds/index_d.htm, usher-infostelle@sgb-fss.ch<br />
Oerlichonerstrasse 98, 8057 Zürich<br />
Fax 01 315 50 47, Scrit 01 315 50 48<br />
Vereinigung Cerebral Schweiz<br />
www.vereinigung-cerebral.ch, info@vereinigung-cerebral.ch<br />
Zuchwilerstrasse 43, Postfach 645, 4501 Solothurn<br />
032 622 22 21<br />
visoparents Eltern blinder, seh- und mehrfachbehinderter Kinder<br />
www.visoparents.ch, visoparents@visoparents.ch<br />
Stettbachstrasse 10, 8600 Dübendorf<br />
01 355 10 20<br />
9.2 Rechtsberatungsstellen<br />
Rechtsdienst für Behinderte SAEB<br />
www.saeb.ch<br />
Zweigstelle Zürich<br />
Bürglistrasse 11, 8002 Zürich<br />
01 201 58 27<br />
Zweigstelle Bern<br />
Schützenweg 10, 3014 Bern<br />
031 331 26 25<br />
Bureau de la Suisse romande<br />
Place Grand-St-Jean 1, 1003 Lausanne<br />
021 323 33 52<br />
Rechtsschutz Procap<br />
www.procap.ch, zentralsekretariat@procap.ch<br />
Froburgstrasse 4, 4600 Olten<br />
062 206 88 88<br />
Sekretariat Romandie<br />
procapromand@procap.ch<br />
Flore 30, CP 3606, 2500 Bienne 3<br />
032 322 84 86<br />
Rechtsberatung Schweizer Paraplegiker-Vereinigung<br />
www.paranet.ch, spv@paranet.ch<br />
Büro Biel<br />
Zentralstrasse 47, 2502 Biel<br />
032 322 12 33<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
47<br />
Büro Nottwil<br />
Kantonsstrasse 40, 6207 Nottwil<br />
041 939 54 18<br />
Rechtsdienst Behindertenforum Basel<br />
www.behindertenforum.ch, info@behindertenforum.ch<br />
St. Jakobs-Strasse 40, 4052 Basel<br />
061 205 29 29<br />
Consulenza giuridica andicap (Ticino e Moesano)<br />
paolo.albergoni@ftia.ch<br />
Via Berta 28, casella postale 834, 6512 Giubiasco<br />
091 850 90 20<br />
9.3 Weitere Adressen<br />
Bundesamt für Bauten und Logistik<br />
(zur Bestellung der meisten Merkblätter)<br />
www.bbl.admin.ch, info@bbl.admin.ch<br />
3003 Bern<br />
031 325 50 50<br />
Chèque Service Emplois domestique de proximité<br />
(zur Vereinfachung der Abrechnung der Lohnnebenkosten im Kanton Genf)<br />
www.geneve.ch/ocirt/relation_travail/ChequeService<br />
cheque-service@ge.ch<br />
Case postale 2016, 1227 Carouge<br />
022 388 29 99<br />
Ersatzkasse der Unfallversicherung<br />
Badenerstrasse 694, 8048 Zürich<br />
01 434 61 90<br />
Formulare zum Beantragen von Ergänzungsleistungen<br />
Kanton Basel Stadt:<br />
Amt für Sozialbeiträge Basel-Stadt<br />
Grenzacherstr. 62, Postfach 517, 4021 Basel<br />
Für Riehen und Bettingen:<br />
Gemeindeverwaltung Riehen, 4125 Riehen<br />
Kanton Genf:<br />
Office cantonal des personnes âgées (OCPA)<br />
Route de Chêne 54, case postale 378, 1211 Genève 29<br />
Kanton Zürich:<br />
Gemeindestelle<br />
Stadt Zürich:<br />
Amt für Zusatzleistungen zur AHV/IV der Stadt Zürich, Amtshaus, Molkenstrasse 5/9,<br />
8026 Zürich 4<br />
Stadt Winterthur:<br />
Zusatzleistungen zur AHV/IV der Stadt, Lagerhausstrasse 6, Postfach, 8402 Winterthur<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
48<br />
alle anderen Kantone:<br />
kantonale Ausgleichskasse<br />
Schweizerischer Versicherungsverband (SVV), Bereich Kranken- und Unfall versicherung<br />
www.svv.ch, info@svv.ch<br />
C.F. Meyer-Strasse 14, Postfach 4288, 8022 Zürich<br />
01 208 28 28<br />
9.4 Quellen weiterführender Dokumente<br />
9.4.1 Dokumente zum Teil 1<br />
Anschlusspflicht an eine Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG, Merkblatt 6.06 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/6.06-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
Beiträge an die Arbeitslosenversicherung, Merkblatt 2.08 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/2.08-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
Ferienanspruch der Arbeitnehmer<br />
http://www.seco-admin.ch/publikationen/00029/index.html?lang=de<br />
Pfad: www.seco-admin.ch, Publikationen & Formulare, Merk- und Informationsblätter<br />
Lohnbeiträge an die AHV, die IV und die EO, Merkblatt 2.01 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/2.01-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
Merkblatt über den Schutz der Arbeitnehmerinnen bei Mutterschaft (pdf)<br />
http://www.seco-admin.ch/publikationen/00015/index.html?lang=de<br />
Pfad: www.seco-admin.ch, Publikationen & Formulare, Merk- und Informationsblätter<br />
Merkblatt über die Kündigung und den Kündigungsschutz (pdf)<br />
http://www.seco-admin.ch/publikationen/00017/index.html?lang=de<br />
Pfad: www.seco-admin.ch, Publikationen & Formulare, Merk- und Informationsblätter<br />
Obligatoritsche Unfallversicherung UVG, Merkblatt 6.05 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/6.05-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
Verzicht auf die Bezahlung der Beiträge an die AHV, die IV, die EO und die ALV bei geringem<br />
Nebenerwerb, Merkblatt 2.04 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/2.04-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
9.4.2 Dokumente zum Teil 2<br />
Betreuungsgutschriften, Merkblatt 1.03 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/1.03-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?» DOK Juni 2004
49<br />
Die Vergütung von Krankheits- und Behinderungskosten im Rahmen der EL, Merkblatt der<br />
SAEB (pdf)<br />
http://www.saeb.ch/de/rechtsdienst/verguetung.pdf<br />
Pfad: www.saeb.ch, Rechtsdienst, Publikationen<br />
Ergänzungsleistungen zur AHV und IV, Merkblatt 5.01 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/5.01-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
Hilflosenentschädigung und Intensivpflegezuschlag der IV bei Minderjährigen, Merkblatt der<br />
SAEB (pdf)<br />
http://www.saeb.ch/de/rechtsdienst/hilflosenentschaedigung.pdf<br />
Pfad: www.saeb.ch, Rechtsdienst, Publikationen<br />
Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV, Merkblatt 5.02 (pdf)<br />
http://www.ahv.ch/Home-D/allgemeines/MEMENTOS/5.02-D.pdf<br />
Pfad: www.ahv.ch, Merkblätter<br />
Kreisschreiben Nr. 16 über den Abzug von Krankheits-, Unfall- und Invaliditätskosten der Eidg.<br />
Steuerverwaltung vom 14. Dezember 1994 (pdf)<br />
http://www.estv.admin.ch/data/dvs/druck/kreis/d/w95-016d.pdf<br />
Pfad: www.estv.admin.ch, Suchen, «Kreisschreiben Nr. 16» eingeben<br />
9.4.3 Kantonale Dokumente<br />
Gesetz über die spitalexterne Haus- und Krankenpflege (Spitexgesetz), BL 903.0(pdf)<br />
Pfad: www.bl.ch, Gesetzessammlung, Gesundheit, Gesundheitspflege<br />
Gesetz vom 27. September 1990 über die spitalexterne Krankenpflege und die Familienhilfe,<br />
FR 823.1 (pdf)<br />
http://www.fr.ch/v_ofl_bdlf_pdf/en_vigueur/deu/8231v0005.pdf<br />
Pfad: www.fr.ch, Datenbank der freiburgischen Gesetzgebung, Systematik, Umweltschutz<br />
– Gesundheit – Sozialwesen, 3, 823 Spitalexterne Krankenpflege<br />
Ausführungsreglement vom 4. Februar 1991 zum Gesetz über die spitalexterne Krankenpflege<br />
und die Familienhilfe, FR 823.11(pdf)<br />
http://www.fr.ch/v_ofl_bdlf_pdf/en_vigueur/deu/82311v0003.pdf<br />
Pfad: www.fr.ch, Datenbank der freiburgischen Gesetzgebung, Systematik, Umweltschutz<br />
– Gesundheit – Sozialwesen, 3, 823 Spitalexterne Krankenpflege<br />
Beschluss vom 2. April 2001 über die Tarife der Familienhilfe, FR 823.16 (pdf)<br />
http://www.fr.ch/v_ofl_bdlf_pdf/en_vigueur/deu/82316v0003.pdf<br />
Pfad: www.fr.ch, Datenbank der freiburgischen Gesetzgebung, Systematik, Umweltschutz<br />
– Gesundheit – Sozialwesen, 3, 823 Spitalexterne Krankenpflege<br />
Legge sull’assistenza e cura a domicilio vom 16. Dezember 1997<br />
http://www.ti.ch/CAN/temi/rl/<br />
Pfad: www.ti.ch, Raccolta leggi TI, Raccolta leggi TI online, 6 Sanità, polizia<br />
sanitaria, assistenza sanitaria, intervento sociale, 6.4.5.5<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?» DOK Juni 2004
50<br />
Regolamento d’applicazione della Legge sull’assistenza e cura a domicilio vom 16. Dezember<br />
1997 – 27. Oktober 1999<br />
http://www.ti.ch/CAN/temi/rl/<br />
Pfad: www.ti.ch, Raccolta leggi TI, Raccolta leggi TI online, 6 Sanità, polizia<br />
sanitaria, assistenza sanitaria, intervento sociale, 6.4.5.5.1<br />
Aiuti diretti Direttive concernenti le prestazioni cantonali per il mantenimento a domicilio di<br />
persone anziane o invalide non autosufficienti vom 17. Februar 2004<br />
http://www.ti.ch/CAN/temi/rl/<br />
Pfad: www.ti.ch, Raccolta leggi TI, Raccolta leggi TI online, 6 Sanità, polizia<br />
sanitaria, assistenza sanitaria, intervento sociale, 6.4.5.1.3<br />
9.5 Weitere Internetadressen<br />
AGILE Behindertenselbsthilfe Schweiz<br />
www.agile.ch<br />
AHV-Ausgleichkassen<br />
www.ahv.admin.ch/Home-D/allgemeines/kassen/kassen.html<br />
Bundesamt für Gesundheit<br />
www.bag.admin.ch<br />
Bundesamt für Sozialversicherungen<br />
www.bsv.admin.ch<br />
Formulare AHV/IV/EO<br />
www.ahv.admin.ch/Home-D/allgemeines/formulare/formulare.html<br />
ForseA Forum Selbstbestimmte <strong>Assistenz</strong> Deutschland<br />
www.forsea.de<br />
Gesetze und Verordnungen<br />
www.admin.ch/ch/d/sr/83.html<br />
IV-Stellen<br />
www.ahv.admin.ch/Home-D/allgemeines/ivs/ivs.html<br />
Kantonale Steuerverwaltungen<br />
http://www.estv.admin.ch/data/d/index.htm?links.htm<br />
KMU-<strong>Ratgeber</strong><br />
http://www.bsv.admin.ch/kmu-ratgeber<br />
Spitexverband Schweiz (u.a. mit Adressen regionaler Spitexorganisationen)<br />
www.spitexch.ch<br />
Stellenmarkt für Menschen mit <strong>Assistenz</strong>bedarf und AssistentInnen in Deutschland<br />
www.stellenmarkt-sba.de<br />
Zeitungen auf dem Internet<br />
www.zeitung.ch<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
51<br />
10 Vorlagen/Musterbriefe/Checklisten<br />
Die Vorlagen, die Musterbriefe und die Checklisten sind in elektronischer Form auf der beiliegenden<br />
CD-ROM gespeichert und können beliebig den persönlichen Bedürfnissen angepasst<br />
werden.<br />
10.1 Vorlagen<br />
Hier finden Sie folgende Vorlagen:<br />
10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs<br />
10.1.2 Stelleninserate<br />
10.1.3 Arbeitsvertrag<br />
10.1.4 Dienstplan<br />
10.1.5 Einsatzplan<br />
10.1.6 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong><br />
10.1.7 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> zuhanden EL<br />
10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten<br />
10.1.9 Provisorische EL-Berechnung<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
52<br />
10.1.1 Selbsteinschätzung des <strong>Assistenz</strong>bedarfs 78<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
78<br />
Füllen Sie die weissen Felder aus<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
53<br />
10.1.2 Stelleninserate 79<br />
<br />
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<br />
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<br />
79<br />
aus <strong>Ratgeber</strong> FAssiS<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
54<br />
10.1.3 Arbeitsvertrag 80<br />
Persönliche <strong>Assistenz</strong> Anstellungsvertrag<br />
Zwischen<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong> Name/Vorname: ..........................................................................<br />
Adresse: ......................................................................................<br />
Geburtsdatum: ......................... AHV-Nr.: ..................................<br />
und<br />
ArbeitnehmerIn Name/Vorname: ..........................................................................<br />
Adresse: ......................................................................................<br />
Geburtsdatum: ......................... AHV-Nr.: ..................................<br />
Zivilstand: ................................. Nationalität: .............................<br />
Ausbildung als: ...........................................................................<br />
Mit Pflegeerfahrung Konfession: .............................<br />
wird auf den folgender Anstellungsvertrag auf unbestimmte Zeit abgeschlossen.<br />
1. Aufgabenbereich<br />
Der/die ArbeitnehmerIn wird angestellt als:<br />
Persönliche Pflegekraft<br />
Persönliche Haushaltshilfe<br />
Persönliche <strong>Assistenz</strong><br />
Er/sie übernimmt folgende Aufgaben:<br />
Selbstsorge<br />
Ankleiden, Auskleiden<br />
Körperpflege<br />
Ernährung<br />
Aufstehen, Zubettgehen<br />
Körper lagern und umlagern<br />
Toilettengang, Intimpflege<br />
Gesundheitspflege 1<br />
<br />
Führung des persönlichen Haushalts<br />
Nahrungszubereitung<br />
Einkaufen<br />
Wäschepflege<br />
Wohnungsreinigung, heizen<br />
Handwerk, Wartung von Hilfsmitteln<br />
Blumen-/Gartenpflege<br />
Haustierhaltung<br />
Administration und Finanzen<br />
1<br />
z.B. Versorgung einer kleinen Schnittwunde, Einnahme von Kopfwehtabletten, Ablesen des Fiebermessers,<br />
Kontrollieren des Körpergewichtes, etc.<br />
- 1 -<br />
80<br />
nach Arbeitsvertrag FAssiS<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
55<br />
<br />
Überwachung, Nachtdienst<br />
Medizinische Behandlung<br />
Medikamente, Infusion, Spritzen, <br />
Dekubitus, Wundbehandlung<br />
Diabetes, Blutdruck, <br />
Blasen-/ Darmentleerung<br />
<br />
Therapie<br />
Atemtherapie, inhalieren, abklopfen,<br />
absaugen<br />
Bewegungsübungen, mobilisieren<br />
massieren, durchdehnen<br />
<br />
Kommunikation, Orientierung, Mobilität<br />
Dolmetschen<br />
Vorlesen, Korrespondenz<br />
Orientierung<br />
Fortbewegung<br />
<br />
Planung und lebenspraktische Beratung/Begleitung<br />
<strong>Assistenz</strong>planung<br />
Zeitgestaltung, Tagesstrukturierung<br />
lebenspraktische Beratung/Begleitung<br />
<br />
<br />
2. Dauer des Anstellungsverhältnisses<br />
2.1 Probezeit<br />
Die ersten drei Monate gelten als Probezeit. Falls ein 13. Monatslohn vereinbart<br />
wurde, besteht bei Kündigung während der Probezeit kein anteilmässiger Anspruch.<br />
2.2 Kündigung<br />
Das Anstellungsverhältnis kann beidseitig wie folgt gekündigt werden:<br />
a) während der Probezeit jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen<br />
b) im 1. Dienstjahr auf einen Monat, vom 2. bis 9. Dienstjahr auf zwei Monate,<br />
ab dem 10. Dienstjahr auf drei Monate jeweils auf das Monatsende. Die<br />
Kündigung hat mit eingeschriebenem Brief zu erfolgen.<br />
3. Arbeitszeit und Ferien<br />
3.1 Arbeitszeit<br />
Unvorhersehbare bzw. nicht vermeidbare kurzfristige Veränderungen der vom<br />
Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberin benötigten <strong>Assistenz</strong>zeiten liegen in der Natur<br />
dieser Arbeit. Die VertragspartnerInnen verpflichten sich, in enger Kooperation<br />
und gegenseitiger Rücksichtsnahme jeweils für beide Seiten tragbare Lösun-<br />
- 2 -<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?» DOK Juni 2004
56<br />
gen anzustreben.<br />
Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt Wochenstunden und verteilt<br />
sich auf folgende Wochentage und Zeiten:<br />
von Uhr bis Uhr<br />
von Uhr bis Uhr<br />
von Uhr bis Uhr<br />
3.2 Überzeit<br />
Überstunden sind in der Regel in gegenseitiger Vereinbarung durch Freizeit zu<br />
kompensieren. Ausnahmen sind mit dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> abzusprechen.<br />
3.3 Feiertage<br />
Gesetzliche und ortsübliche Feiertage gelten als freie Tage. Auf Absprache kann<br />
die Arbeitszeit aber auch an diesen Tagen geleistet werden.<br />
3.4 Ferien<br />
Der Ferienanspruch des/der ArbeitnehmerIn beträgt für Voll- und Teilzeitpensen<br />
anteilmässig:<br />
a) bis zum vollendeten 49. Altersjahr 20 Arbeitstage 160 Stunden<br />
b) ab dem 50. Altersjahr 25 Arbeitstage 200 Stunden<br />
Der Zeitpunkt der Ferien wird zwischen <strong>ArbeitgeberIn</strong> und ArbeitnehmerIn frühzeitig<br />
abgesprochen. Auf die gegenseitigen Wünsche ist Rücksicht zu nehmen.<br />
Grundsätzlich werden die Ferien vorzugsweise dann bezogen, wenn der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
die notwendigen <strong>Assistenz</strong>dienste anderswo beziehen kann (z.B.<br />
Rehabilitationsaufenthalt, Ferienlager).<br />
Für die den Ferienanspruch übersteigende Zeit, welche der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> in<br />
einer Klinik/ Spital verbringt, wird folgende Lösung getroffen:<br />
Überzeitkompensation<br />
Unbezahlter Urlaub<br />
3.5 Krankheit und andere Abwesenheiten<br />
Bei ersten Anzeichen einer sich nähernden Krankheit oder möglichen anderen<br />
Gründen einer absehbaren Veränderung der Arbeitsbedingungen verpflichten<br />
sich die Vertragspartner, sofort gemeinsam die nötigen Schritte zur Sicherung<br />
der notwendigen <strong>Assistenz</strong> einzuleiten.<br />
- 3 -<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
57<br />
4. Lohn<br />
4.1 Der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> zahlt dem/der ArbeitnehmerIn eine<br />
Entschädigung im Stundenlohn; Bruttostundenlohn von CHF <br />
Entschädigung im Monatslohn; Bruttomonatslohn von CHF <br />
Die Auszahlung erfolgt Ende jeden Monats.<br />
Bankkonto Bank: ...............................................................................................<br />
Konto Nr.: Postkonto der Bank: <br />
Postkonto Konto Nr. <br />
4.2 Der Anspruch auf ein 13. Monatssalär wird vereinbart. Die Auszahlung erfolgt<br />
je zur Hälfte Ende Juni und im Dezember. Bei Ein- und Austritt im Laufe des Kalenderjahres<br />
wird das 13. Monatsgehalt anteilmässig ausgerichtet.<br />
4.4 Die Höhe der Kinderzulagen richtet sich nach den kantonalen Ansätzen.<br />
4.5 Lohnfortzahlung bei Arbeitsverhinderung<br />
Der/die ArbeitnehmerIn ist verpflichtet, Abwesenheit infolge Krankheit oder Unfall<br />
unverzüglich dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> zu melden. Er/sie sind sich der z.T. lebenswichtigen<br />
Verantwortung ihrer/m <strong>ArbeitgeberIn</strong> gegenüber bewusst und bemühen<br />
sich, ungeplante Absenzen auf ein absolutes Minimum zu beschränken. In Notfällen<br />
bemüht er/sie sich, zusammen mit der/dem <strong>ArbeitgeberIn</strong> um zweckmässigen<br />
Ersatz durch eine Drittperson. Versäumt er/sie die rechtzeitige Absprache<br />
zur Verhinderung von unerwarteten Absenzen, so gilt die Abwesenheit als unentschuldigt<br />
und kann als Ferien angerechnet werden. Wiederholte unentschuldigte<br />
Absenzen oder Versäumnisse ohne ausreichende Begründung durch unvorhersehbare,<br />
äussere Umstände legitimieren eine fristlose Kündigung. Bei einer Absenz<br />
von mehr als 3 Tagen ist dem/der <strong>ArbeitgeberIn</strong> ein Arztzeugnis einzureichen.<br />
5. Versicherungen<br />
5.1 Krankentaggeldversicherung<br />
Der/die ArbeitnehmerIn wird freiwillig ab Anstellungsbeginn über den/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
bei der Versicherung gegen Lohnausfall<br />
infolge Krankheit versichert, gemäss Merkblatt der Versicherung. Das Merkblatt<br />
ist Bestandteil des Arbeitsvertrages.<br />
- 4 -<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
58<br />
5.2 Unfallversicherung<br />
Der/die ArbeitnehmerIn wird ab Anstellungsbeginn über den/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei<br />
der Versicherung gegen Betriebsunfall und ab<br />
einer Arbeitszeit von 8 Stunden pro Woche gegen Nichtbetriebsunfall versichert,<br />
gemäss Merkblatt der Versicherung. Das Merkblatt ist Bestandteil des Arbeitsvertrages.<br />
5.3 Pensionskasse<br />
Bei einem Jahresverdienst von über CHF 25'320. 2 ist der Beitritt in eine Personalvorsorgeeinrichtung<br />
obligatorisch.<br />
5.4 Der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> zieht dem/der ArbeitnehmerIn folgende Versicherungsprämien<br />
vom Lohn ab:<br />
AHV/IV/EO 5.05 % 3 vom Bruttolohn<br />
ALV 1.00 % 4 vom Bruttolohn<br />
Nichtbetriebsunfall . % vom Bruttolohn<br />
Krankentaggeldversicherung . % vom Bruttolohn (falls vereinbart)<br />
Pensionskasse, berufliche Vorsorge . % vom versicherten Lohn<br />
6. Ergänzendes Recht<br />
Soweit das Arbeitsverhältnis nicht durch diesen Arbeitsvertrag oder mit individuell<br />
vereinbarten Ergänzungen dazu geregelt wird, gelten die Bestimmungen des Obligationenrechts.<br />
7. Intimsphäre und Schweigepflicht<br />
Die VertagspartnerInnen sind sich bewusst, dass <strong>Assistenz</strong>handlungen zum Teil<br />
Eingriffe in die intimsten Privatsphären beinhalten. Sie verpflichten sich, bei der<br />
Ausgestaltung der Arbeit immer darauf zu achten, dass Menschenwürde, Recht<br />
auf Selbstbestimmung und Wahrung der Intimsphäre beider Seiten respektiert<br />
bzw. gefördert werden.<br />
Der/die ArbeitnehmerIn steht unter Schweigepflicht. Im Übrigen ist er bzw. sie<br />
verpflichtet, keine der Informationen, die er/sie im Rahmen des Arbeitsverhältnisses<br />
zufällig oder absichtlich erhalten hat, anders als im Interesse des/der Arbeit-<br />
2 Stand Januar 2004<br />
3 Stand Januar 2004<br />
4 Stand Januar 2004<br />
- 5 -<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
59<br />
geberIn zu verwenden. Diese Pflichten in Bezug auf das <strong>Assistenz</strong>verhältnis gelten<br />
auch nach Beendigung des Anstellungsverhältnisses.<br />
8. Bemerkungen<br />
Dieser Anstellungsvertrag wird in zwei Exemplaren ausgefertigt. Bei Einreichung<br />
an die Ausgleichskasse zum Bezug von Ergänzungsleistungen oder zum Nachweis<br />
steuerlich abziehbarer behinderungsbedingter Mehrkosten darf der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
eine Kopie anfertigen lassen.<br />
9. Weitere Vereinbarungen:<br />
................................................................................................................................<br />
................................................................................................................................<br />
................................................................................................................................<br />
................................................................................................................................<br />
................................................................................................................................<br />
................................................................................................................................<br />
................................................................................................................................<br />
Ort, Datum: ................................................. Ort, Datum: .............................................<br />
.................................................................... .................................................................<br />
(der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong>)<br />
(die/der ArbeitnehmerIn)<br />
- 6 -<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
60<br />
10.1.4 Dienstplan 81<br />
Monatsplan 1 persönliche <strong>Assistenz</strong><br />
Monat:<br />
<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
21.<br />
22.<br />
23.<br />
24.<br />
25.<br />
26.<br />
27.<br />
28.<br />
29.<br />
30.<br />
31.<br />
Wer Zeit Wer Zeit Wer Zeit<br />
81<br />
in die leeren Felder kann die Arbeitszeit und der Name der Assistentin/des Assistenten eingeschrieben werden<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
61<br />
10.1.5 Einsatzplan 82<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
82<br />
nach <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />
in die leeren Felder kann die Arbeitszeit der Assistentin/des Assistenten eingeschrieben werden<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
62<br />
10.1.6 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> 83<br />
Einsatzrapport für geleistete persönliche <strong>Assistenz</strong><br />
für die Lohnabrechnung<br />
AssistentIn Stundenrapport für den Monat <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
<br />
Datum Zeit 1<br />
von bis Uhr<br />
01.<br />
02.<br />
03<br />
04.<br />
05.<br />
06.<br />
07.<br />
08.<br />
09.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
21.<br />
22.<br />
23.<br />
24.<br />
25.<br />
26.<br />
27.<br />
28.<br />
29.<br />
30.<br />
31.<br />
Zeit 1<br />
Stunden<br />
Zeit 2<br />
von bis Uhr<br />
Zeit 2<br />
Stunden<br />
Stunden pro Monat<br />
Ferienguthaben bezogene Ferien neues Ferienguthaben<br />
Stunden pro<br />
Tag<br />
Ort, Datum: ................................................. Unterschrift AssistentIn: .............................<br />
83<br />
nach <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
63<br />
10.1.7 Einsatzrapport für geleistete <strong>Assistenz</strong> zuhanden EL 84<br />
Einsatzrapport für geleistete persönliche <strong>Assistenz</strong> (für EL)<br />
AssistentIn Stundenrapport für den Monat <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
<br />
Datum Haushalt Haushalt<br />
von bis Uhr von bis Uhr<br />
01.<br />
02.<br />
03<br />
04.<br />
05.<br />
06.<br />
07.<br />
08.<br />
09.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
21.<br />
22.<br />
23.<br />
24.<br />
25.<br />
26.<br />
27.<br />
28.<br />
29.<br />
30.<br />
31.<br />
Total Stunden Haushalt<br />
Anzahl<br />
Stunden<br />
Pflege<br />
von bis Uhr<br />
Pflege<br />
von bis Uhr<br />
Total Stunden Pflege<br />
Anzahl<br />
Stunden<br />
Ort, Datum: ................................................. Unterschrift AssistentIn ..............................<br />
84<br />
kann für den Nachweis bei der EL oder für die Lohnabrechnung gebraucht werden<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
64<br />
10.1.8 Berechnungsvorlagen von Brutto-, Nettolohn und Lohnkosten<br />
Berechnungsvorlagen Brutto-, Nettolohn, Lohnkosten<br />
Lohnzahlung im Monatslohn (Beispiel Bruttolohn 2'800 CHF)<br />
(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttolohn<br />
AHV/IV/EO 5.05% 1 141.40 CHF<br />
Arbeitslosenversicherung 1.00% 2 28.00 CHF<br />
Nichtberufsunfallversicherung 3 1.38% 4 38.65 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 5 1.02% 6 14.28 CHF<br />
Pensionskasse 5.00% 7 59.40 CHF<br />
Quellensteuer<br />
8<br />
0.00 CHF<br />
Total Abzüge<br />
Nettomonatslohn AssistentIn<br />
2'800.00 CHF<br />
281.70 CHF<br />
2'518.30 CHF<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttolohn 2'800.00 CHF<br />
AHV, IV, EO 5.05% 9 141.40 CHF<br />
Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 10 7.07 CHF<br />
Arbeitslosenkasse 1.00% 11 28.00 CHF<br />
Familienausgleichskasse 1.80% 12 50.40 CHF<br />
Berufsunfallversicherung 0.57% 13 15.96 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 14 1.02% 15 14.28 CHF<br />
Pensionskasse 5.00% 16 59.40 CHF<br />
Total Arbeitgeberbeiträge<br />
Lohnkosten für <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
316.50 CHF<br />
3'116.50 CHF<br />
BVG-Eintrittsschwelle: 19'350.00 CHF 17<br />
Koordinationsabzug für die Pensionskasse: 22'575.00 CHF 18<br />
Mindesthöhe des versicherten Lohnes für Pensionskasse: 3'225.00 CHF 19<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
Prozent vom versicherten Lohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
Prozent vom versicherten Lohn<br />
Stand 2005<br />
Stand 2005<br />
Stand 2005<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
65<br />
Lohnzahlung im Stundenlohn (Beispiel Bruttostundenlohn 27 CHF)<br />
(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttostundenlohn<br />
27.00 CHF<br />
Ferienentschädigung 8.33% 20 2.25 CHF<br />
Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />
29.25 CHF<br />
AHV/IV/EO 5.05% 21 1.48 CHF<br />
Arbeitslosenversicherung 1.00% 22 0.29 CHF<br />
Nichtberufsunfallversicherung 23 1.38% 24 0.40 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 25 1.02% 26 0.15 CHF<br />
Total Abzüge<br />
2.32 CHF<br />
Nettostundenlohn 26.93 CHF 27<br />
Anzahl Stunden 15<br />
Nettomonatslohn 1 AssistentIn 403.90 CHF 28<br />
Quellensteuer<br />
29<br />
Nettomonatslohn 2 AssistentIn 403.90 CHF 30<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttolohn<br />
27.00 CHF<br />
Ferienentschädigung 8.33% 31 2.25 CHF<br />
Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />
29.25 CHF<br />
AHV, IV, EO 5.05% 32 1.48 CHF<br />
Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 33 0.07 CHF<br />
Arbeitslosenkasse 1.00% 34 0.29 CHF<br />
Familienausgleichskasse 1.80% 35 0.53 CHF<br />
Berufsunfallversicherung 0.57% 36 0.17 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 37 1.02% 38 0.15 CHF<br />
Total Arbeitgeberbeiträge<br />
2.69 CHF<br />
Stundenlohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> 31.93 CHF 39<br />
Anzahl Stunden 15<br />
Monatslohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> 479.02 CHF 40<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
in CHF<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
66<br />
Lohnzahlung im Monatslohn (Kopiervorlage)<br />
(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttolohn<br />
AHV/IV/EO 5.05% 41 CHF<br />
Arbeitslosenversicherung 1.00% 42 CHF<br />
Nichtberufsunfallversicherung 43 % 44 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 45 % 46 CHF<br />
Pensionskasse % 47 CHF<br />
Quellensteuer % 48 CHF<br />
Total Abzüge<br />
Nettomonatslohn AssistentIn<br />
CHF<br />
CHF<br />
CHF<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttolohn<br />
AHV, IV, EO 5.05% 49 CHF<br />
Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 50 CHF<br />
Arbeitslosenkasse 1.00% 51 CHF<br />
Familienausgleichskasse % 52 CHF<br />
Berufsunfallversicherung % 53 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 54 % 55 CHF<br />
Pensionskasse % 56 CHF<br />
Total Arbeitgeberbeiträge<br />
Lohnkosten für <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
CHF<br />
CHF<br />
CHF<br />
BVG-Eintrittsschwelle: 19'350.00 CHF 57<br />
Koordinationsabzug für die Pensionskasse: 22'575.00 CHF 58<br />
Mindesthöhe des versicherten Lohnes für Pensionskasse: 3'225.00 CHF 59<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
Prozent vom versicherten Lohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
Prozent vom versicherten Lohn<br />
Stand 2005<br />
Stand 2005<br />
Stand 2005<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
67<br />
Lohnzahlung im Stundenlohn (Kopiervorlage)<br />
(Die grau schattierten Felder müssen Sie mit Ihren Angaben ausfüllen!)<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttostundenlohn<br />
CHF<br />
Ferienentschädigung % 60 CHF<br />
Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />
CHF<br />
AHV/IV/EO 5.05% 61 CHF<br />
Arbeitslosenversicherung 1.00% 62 CHF<br />
Nichtberufsunfallversicherung 63 % 64 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 65 % 66 CHF<br />
Total Abzüge<br />
CHF<br />
Nettostundenlohn CHF 67<br />
Anzahl Stunden<br />
Nettomonatslohn 1 AssistentIn CHF 68<br />
Quellensteuer<br />
CHF<br />
Nettomonatslohn 2 AssistentIn CHF 69<br />
Abzüge in % Abzüge in CHF<br />
Bruttolohn<br />
CHF<br />
Ferienentschädigung % 70 CHF<br />
Bruttolohn inkl. Ferienentsch.<br />
CHF<br />
AHV, IV, EO 5.05% 71 CHF<br />
Verwaltungskostenbeitrag 2.50% 72 CHF<br />
Arbeitslosenkasse 1.00% 73 CHF<br />
Familienausgleichskasse % 74 CHF<br />
Berufsunfallversicherung % 75 CHF<br />
Krankentaggeldversicherung 76 % 77 CHF<br />
Total Arbeitgeberbeiträge<br />
CHF<br />
Stundenlohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> CHF 78<br />
Anzahl Stunden<br />
Monatslohnkosten <strong>ArbeitgeberIn</strong> CHF 79<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
65<br />
66<br />
67<br />
68<br />
69<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
74<br />
75<br />
76<br />
77<br />
78<br />
79<br />
für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Ab einer Beschäftigung von acht Stunden pro Woche<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
für 4 Wochen Ferien 8,33%, für 5 Wochen Ferien 10,42% vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent der AHV-, IV-, EO-Beiträge<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
Prozent vom Bruttolohn<br />
freiwillig<br />
Prozent vom Bruttolohn (trägt meistens zur Hälfte der/die <strong>ArbeitgeberIn</strong> und der/die AssistentIn)<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
ohne Beiträge an die Pensionskasse<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
68<br />
10.1.9 provisorische EL-Berechnung<br />
Schema für die provisorische Berechnung der Ergänzungsleistungen<br />
(für Heimbewohner und AHV-Rentner nicht anwendbar)<br />
Vermögen Alleinstehende Ehepaare<br />
Bruttovermögen nach Schuldenabzug (gemäss Steuererklärung)<br />
Freibetrag -25000.00 -40000.00<br />
Freibetrag bei selbst bewohnter Liegenschaft 1<br />
Total<br />
für EL (Vermögensverzehr bei IV-Rentnern 1/15 des Vermögens) 2<br />
für EL (Vermögensverzehr bei AHV-Rentnern 1/10 des Vermögens) 3<br />
Jährliche Einnahmen total für EL anrechenbar 4<br />
AHV/IV-Renten<br />
Weitere Renten, 2. Säule, Unfallrenten, ausländische Renten, Alimente, Taggelder<br />
Nettoerwerbseinkommen (65% anrechenbar)<br />
Eigenmietwert meines Eigentums (gemäss Steuererklärung)<br />
Bruttoeinkommen aus Vermögen (z.B. Zinsen, Dividenden)<br />
Vermögensverzehr<br />
Total Einnahmen<br />
in den meisten Kantonen CHF 75'000.<br />
falls positiv, übertragen in die Zeile Vermögensverzehr bei den jährlichen Einnahmen<br />
falls positiv, übertragen in die Zeile Vermögensverzehr bei den jährlichen Einnahmen<br />
anrechenbar sind immer 100%, falls nichts anderes vermerkt ist<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
69<br />
Jährliche Ausgaben Alleinstehende Ehepaare<br />
Lebensbedarf 17'640.00 26460.00<br />
Mietzins inkl. Nebenkosten pro Jahr 5<br />
ODER<br />
Eigenmietwert plus 1680.- pro Jahr 6<br />
Hypothekarzinsen, bis zur Höhe des Liegenschaftsertrages<br />
Fixbetrag für Krankenkasse 7<br />
Geleistete familienrechtliche Unterhaltsbeiträge<br />
Total Ausgaben<br />
voraussichtliche monatliche EL ohne Behinderungskosten 8<br />
Krankheits- und Behinderungskosten pro Jahr<br />
voraussichtliche monatliche EL mit Behinderungskosten 9<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
höchstens 13'200.für Alleinstehende und 15'000.für Ehepaare<br />
höchstens 13'200.für Alleinstehende und 15'000.für Ehepaare<br />
siehe Merkblatt Ihr Recht auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV (Internetadressen siehe Kap. 9.4.2 Dokumente zum Teil 2)<br />
Total Ausgaben Total Einnahmen<br />
Total Ausgaben Total Einnahmen + Krankheits- und Behinderungskosten pro Jahr<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
70<br />
10.2 Musterbriefe<br />
Hier finden Sie folgende Musterbriefe:<br />
10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen<br />
10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse<br />
10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse<br />
10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse<br />
10.2.5 Verzichtserklärung AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge<br />
10.2.6 Verzichtserklärung die Unfallversicherung<br />
10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung für ausländische Arbeitskräfte<br />
10.2.8 Kündigungsschreiben<br />
10.2.9 Arbeitszeugnis<br />
10.2.10 Gesuch an die Krankenkasse für die direkte Auszahlung von Leistungen für die<br />
Grundpflege<br />
10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige<br />
10.2.12 Gesuch für die Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften<br />
10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen<br />
10.2.14 Gesuch für die Übernahme behinderungsbedingter Mehrkosten an EL<br />
10.2.15 Gesuch für den Einbezug der <strong>Assistenz</strong>kosten in die jährliche EL<br />
10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
71<br />
10.2.1 Absage und Zurückschicken der Bewerbungsunterlagen<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
72<br />
10.2.2 Anmeldung als <strong>ArbeitgeberIn</strong> bei der Ausgleichskasse<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
73<br />
10.2.3 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Ausgleichskasse<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
74<br />
10.2.4 Meldung neuer ArbeitnehmerInnen bei der Pensionskasse<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
75<br />
10.2.5 Verzichtserklärung AHV-, IV-, EO-, ALV-Beiträge 85<br />
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85<br />
nach: AHV-Merkblatt 2.04 «Verzicht auf die Bezahlung der Beiträge an die AHV, die IV, die EO und die ALV-bei<br />
geringem Nebenerwerb»<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
76<br />
10.2.6 Verzichtserklärung Unfallversicherung<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
77<br />
10.2.7 Beantragung einer Arbeitsbewilligung für ausländische Arbeitskräfte<br />
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halb kann ich auch nicht die örtliche Spitex beanspruchen. Ihre Dienstzeiten sind<br />
we<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
78<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
79<br />
10.2.8 Kündigungsschreiben<br />
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gezwungen, das Arbeitsverhältnis unter Einhaltung der vertraglich festgelegten Kündigungsfrist<br />
von drei Monaten auf den (Datum einfügen) aufzulösen.<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
80<br />
10.2.9 Arbeitszeugnis<br />
Vorname Name <strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
Strasse<br />
Postleitzahl Ort<br />
evtl. Telefonnummer<br />
evtl. E-Mail Adresse<br />
ARBEITSZEUGNIS für (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn)<br />
(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn), geboren am (Geburtsdatum der/des ArbeitnehmerIn),<br />
wohnhaft in (Postleitzahl, Ort der/des ArbeitnehmerIn) hat vom (Datum)<br />
bis (Datum) als persönliche/r AssistentIn bei (Vorname, Name der/des <strong>ArbeitgeberIn</strong>)<br />
gearbeitet. Ich bin auf den Rollstuhl angewiesen und benötige für alle Verrichtungen<br />
des täglichen Lebens Hilfe und Unterstützung. Ich lebe mit meinem Ehemann<br />
im Eigenheim.<br />
Das Arbeitspensum von (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) betrug %.<br />
(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) war bereit, bei Bedarf das Arbeitspensum<br />
anzupassen, kurzfristig umzustellen oder zusätzliche, nicht geplante Einsätze zu leisten.<br />
Die (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) übertragenen Aufgaben umfassten<br />
unter anderem:<br />
Körperpflege (grundpflegerische Verrichtungen im Sinne des KVG) inklusive Haare<br />
waschen und fönen, Haut- und Nagelpflege, Baden, Duschen<br />
Hilfe beim An- und Ausziehen<br />
Hilfe bei der Nahrungseinnahme (essen und trinken)<br />
Hilfe bei der Fortbewegung (sämtliche Transfers: Rollstuhl-Bett, Rollstuhl-Auto,<br />
Rollstuhl-WC usw.)<br />
Hilfe bei Verrichtung der Notdurft: Darmentleerung/Katheter überwachen<br />
Bedienung und Anwendung der pflegerischen Hilfsmittel, Elektro-/Handrollstuhl,<br />
Badelift und Patientenheber<br />
Mobilisation nach Anleitung des Physiotherapeuten<br />
Hauptmahlzeit kochen und Zwischenmahlzeiten zubereiten<br />
Einkaufen der Lebensmittel und Haushaltartikel<br />
Kleinere Haushaltarbeiten verrichten<br />
Wäschepflege<br />
Begleitung zum Arzt und zu den Therapeuten<br />
Begleitung zur Pflege der sozialen Kontakte<br />
Notizen schreiben, Hilfe beim Telefonieren<br />
<br />
(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) hat ihre/seine fachlichen Kenntnisse kompetent<br />
und zu meiner vollsten Zufriedenheit eingesetzt. Sie/Er war fähig, meine Be-<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
81<br />
dürfnisse wahrzunehmen und auf diese einzugehen. (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn)<br />
ist sehr einfühlsam und pflegte einen zuvorkommenden Umgang mit<br />
allen Beteiligten.<br />
Die Persönlichkeit von (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) ist von einer natürlichen<br />
Herzlichkeit geprägt. Auch in schwierigen Situationen findet er/sie immer den<br />
richtigen Umgangston. Seine/Ihre Verschwiegenheit, die Zuverlässigkeit und die hervorragenden<br />
Kochkenntnisse wurden allseits sehr geschätzt.<br />
(Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) kündigte das Arbeitsverhältnis auf eigenen<br />
Wunsch per (Datum einfügen). Ich bedaure ihren/seinen Weggang sehr.<br />
Ich danke (Vorname, Name der/des ArbeitnehmerIn) herzlich für die geleisteten<br />
Dienste sowie für die gute Zusammenarbeit und wünsche ihr/ihm für die weitere Zukunft<br />
alles Gute und weiterhin viel Erfolg auf ihrem/seinem beruflichen Weg.<br />
Ort, Datum: Unterschrift: <br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
82<br />
10.2.10 Gesuch an die Krankenkasse für die direkte Auszahlung von Leistungen<br />
für die Grund pflege<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
83<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
84<br />
10.2.11 Gesuch für EL-Entschädigung an Familienangehörige<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
85<br />
10.2.12 Gesuch für Anrechnung der Pflege- und Betreuungsgutschriften<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
86<br />
10.2.13 Gesuch an Spitex für die Anstellung eigener AssistentInnen<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
87<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
88<br />
10.2.14 Gesuch für die Übernahme behinderungsbedingter Mehrkosten an EL<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
89<br />
10.2.15 Gesuch für den Einbezug der <strong>Assistenz</strong>kosten in die jährliche EL<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
90<br />
10.2.16 Rechnungen für Krankheits- und Behinderungskosten an EL<br />
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<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
91<br />
10.3 Checklisten<br />
Hier finden Sie folgende Checklisten:<br />
10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt<br />
10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch<br />
10.3.3 Checkliste Anstellung<br />
10.3.4 Checkliste Jahresende<br />
10.3.5 Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
10.3.6 Checkliste ausländische Arbeitskräfte<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
92<br />
10.3.1 Checkliste erster Telefonkontakt 86<br />
Checkliste erster Telefonkontakt<br />
Vorstellungen<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
Vorstellungen<br />
<strong>Assistenz</strong>leistende<br />
Grobe Beschreibung der Tätigkeiten (Körperpflege, Haushalt, Vorlesen, Begleitung,<br />
usw.)<br />
Zeitlicher Umfang des <strong>Assistenz</strong>verhältnisses<br />
Verdienst<br />
Entfernung vom Wohnort der AssistentInnen und Möglichkeiten, zur Arbeitsstelle<br />
zu gelangen (eigener PKW, öffentliche Verkehrsmittel)<br />
Fachliche Qualifikation (schon früher beruflich oder privat Kontakt zu behinderten<br />
Menschen, eventuell Pflege von Familienangehörigen, Erfahrung in der Hausarbeit)<br />
Körperliche Qualifikation (BewerberInnen mit z.B. Bandscheibenschaden eignen<br />
sich seltenst, ebenso Schwangere)<br />
Falls der Führerschein benötigt wird, danach fragen<br />
Falls wichtig, fragen ob der/die AssistentIn raucht bzw. falls der/die <strong>Assistenz</strong>nehmerIn<br />
raucht, das auch erwähnen<br />
Essensgewohnheiten, falls der/die BewerberIn im Hause des/der <strong>Assistenz</strong>nehmerIn<br />
isst (vegetarisch, veganisch, Diäten)<br />
Stimmen die besprochenen Vorstellungen überein und besteht weiterhin beidseitiges Interesse, wird ein persönliches Gespräch vereinbart.<br />
04.08.2004 Material zum <strong>Ratgeber</strong> Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 1<br />
86<br />
nach: <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
93<br />
10.3.2 Checkliste Vorstellungsgespräch 87<br />
Checkliste Vorstellungsgespräch<br />
Checkliste Vorstellungsgespräch<br />
zusätzlich zur Checkliste erster Telefonkontakt<br />
Vorstellungen<br />
<strong>ArbeitgeberIn</strong><br />
Vorstellung<br />
<strong>Assistenz</strong>geberIn<br />
Genaue Beschreibung der Tätigkeiten. Manche BewerberInnen fragen nach dem genauen<br />
Tagesablauf. Feste Uhrzeiten für etwaige Tätigkeiten können angegeben werden.<br />
Man sollte sich jedoch auf keinen Fall festnageln lassen. Ein freies Leben ausserhalb<br />
eines Heimes beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, den Tagesablauf<br />
spontan und flexibel, den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen angepasst zu gestalten.<br />
Genaue Vorstellung von Arbeitszeit und Umfang (Anzahl der Arbeitstage bzw. -stunden)<br />
Motivation der/des BewerberIn: Warum will er/sie AssistentIn sein?<br />
Art des Arbeitsverhältnisses (geringfügige Beschäftigung, Festeinstellung, usw.)<br />
Genauer Verdienst (brutto und netto)<br />
Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />
Dauer der Probezeit<br />
Dauer des Arbeitsverhältnisses (zum Beispiel ein Jahr Praktikum)<br />
Nochmaliges genaues Befragen bei benötigten Qualifikationen/Erfahrungen<br />
08.02.2005 Material zur Broschüre Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 2<br />
87<br />
nach: <strong>Ratgeber</strong> ForseA<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
94<br />
Checkliste Vorstellungsgespräch (Fortsetzung)<br />
Einer Beschäftigung entgegenstehende gesundheitliche Probleme (z.B. Rückenschäden)<br />
Führerschein<br />
Falls die/der BewerberIn Kinder hat, klären, ob die Versorgung der Kinder zuverlässig<br />
gesichert ist<br />
Hinweis auf eventuelle Vertretungsbereitschaft, falls eine/r der anderen AssistentInnen<br />
kurzfristig ausfällt (zum Beispiel bei Krankheit der AssistentInnen)<br />
Urlaub/Ferien<br />
Falls besondere Vorstellungen oder Wünsche bestehen, wie abends des Öfteren lange<br />
fortgehen, diese erwähnen (ein 50-jähriger Assistent hat nicht unbedingt Lust,<br />
dreimal in der Woche in eine Disco zu gehen)<br />
Bedeutung von Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Verschwiegenheit betonen<br />
Unbedingt klären, ob Unsicherheiten oder Fragen der BewerberInnen vorhanden sind<br />
Sind Referenzen vorhanden?<br />
08.02.2005 Material zur Broschüre Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 2 von 2<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
95<br />
10.3.3 Checkliste Anstellung<br />
Checkliste Anstellung<br />
Entwurf Arbeitsvertrag gemeinsam durchbesprechen<br />
Arbeitsvertrag abschliessen und beidseits unterzeichnen<br />
AHV-Ausweis verlangen und der Gemeindeausgleichskasse schicken mit dem<br />
Hinweis auf neue Angestellte oder Verzichtserklärung unterzeichnen, falls Bruttojahreslohn<br />
tiefer ist als CHF 2'000.<br />
Bank- oder Postverbindung verlangen für die Lohnüberweisung<br />
Informieren über Unfall- und Krankentaggeldversicherung (sofern vorhanden)<br />
v.a. auch darüber, dass die ArbeitnehmerInnen ihre Unfallversicherung bei der<br />
Krankenkasse sistieren können, falls sie für mehr als 8 Stunden pro Woche<br />
beim/bei der <strong>ArbeitgeberIn</strong> angestellt sind<br />
evtl. Verzichtserklärung unterzeichnen, falls Bruttojahreslohn tiefer ist als CHF<br />
2'000.<br />
Informieren über Anschluss an eine Pensionskasse (sofern nötig oder erwünscht)<br />
erster Dienstplan erstellen (evtl. Einarbeitungszeit mit erfahrenen AssistentInnen)<br />
10.3.4 Checkliste Jahresende<br />
Checkliste Jahresende<br />
Lohnausweise für die Steuererklärung unselbständig Erwerbstätiger ausfüllen und<br />
verteilen<br />
Lohnbescheinigung ausfüllen und an die AHV-Ausgleichskasse schicken<br />
Lohnmeldung an Unfall- und Krankentaggeldversicherung mit zugeschicktem<br />
Formular<br />
Lohnmeldung an Pensionskasse mit zugeschicktem Formular<br />
08.02.2005 Material zum <strong>Ratgeber</strong> Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 1<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
96<br />
10.3.5 Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
Checkliste Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />
Ferienansprüche überprüfen und allenfalls auszahlen<br />
Ausstehende Löhne bezahlen, evtl. mit Anteil 13. Monatslohn<br />
Arbeitszeugnis schreiben und den AssistentInnen aushändigen<br />
Lohnausweis für die Steuererklärung unselbständig Erwerbstätiger ausfüllen und<br />
verteilen<br />
Auflösung des Arbeitsverhältnisses der AHV-Ausgleichskasse melden<br />
Auflösung des Arbeitsverhältnisses der Krankentaggeldversicherung melden<br />
ArbeitnehmerIn darauf aufmerksam machen, dass er/sie die Krankentaggeldversicherung<br />
in eine Einzelversicherung umwandeln kann, und dass sonst der Versicherungsschutz<br />
wegfällt<br />
ArbeitnehmerIn über Abredeversicherung für Nichtberufsunfall informieren und<br />
auf die wegfallende Unfallversicherung hinweisen<br />
Auflösung des Arbeitsverhältnisses der Pensionskasse melden<br />
10.3.6 Checkliste ausländische Arbeitskräfte<br />
Checkliste ausländische Arbeitskräfte<br />
vor der Einstellung die Arbeitsbewilligung überprüfen bzw. beantragen<br />
evtl. Anmeldung zur Quellensteuerabrechnung<br />
evtl. vierteljährliche Quellensteuerabrechnung<br />
08.02.2005 Material zum <strong>Ratgeber</strong> Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>? Seite 1 von 1<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
97<br />
10.4 Weitere Informationen<br />
Hier finden Sie folgende Informationen:<br />
10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />
10.4.2 Regelung der Frei-Tage<br />
10.4.1 Lohnfortzahlungs-Skalen<br />
Das örtliche Arbeitgericht informiert darüber, welche der drei Skalen anwendbar ist.<br />
Berner Skala<br />
im 1. Dienstjahr 3 Wochen Lohnfortzahlung<br />
2. Jahr 1 Monat Lohnfortzahlung<br />
3. und 4. Jahr 2 Monate Lohnfortzahlung<br />
5. bis 9. Jahr 3 Monate Lohnfortzahlung<br />
10. bis 14. Jahr 4 Monate Lohnfortzahlung<br />
15. bis 19. Jahr 5 Monate Lohnfortzahlung<br />
20. bis 25. Jahr 6 Monate Lohnfortzahlung<br />
Basler Skala<br />
im 1. Dienstjahr 3 Wochen Lohnfortzahlung<br />
2. und 3. Jahr 2 Monate Lohnfortzahlung<br />
4. bis 10. Jahr 3 Monate Lohnfortzahlung<br />
11. bis 15. Jahr 4 Monate Lohnfortzahlung<br />
16. bis 20. Jahr 6 Monate Lohnfortzahlung<br />
Zürcher Skala<br />
im 1. Dienstjahr 3 Wochen Lohnfortzahlung<br />
2. Jahr 2 Monate Lohnfortzahlung<br />
3. Jahr 9 Wochen Lohnfortzahlung<br />
4. Jahr 10 Wochen Lohnfortzahlung<br />
pro weiteres Jahr je eine zusätzliche weitere Woche<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»
98<br />
10.4.2 Regelung der freien Tage<br />
Die folgende Regelung gilt in Bern. Das örtlich zuständige Arbeitsgericht orientiert über allfällige<br />
abweichende Regelungen.<br />
eigene Hochzeit<br />
Niederkunft der Partnerin<br />
Tod der Eltern, Ehegatten/LebenspartnerIn, Kinder<br />
andere Todesfälle im engeren Familienkreis<br />
Wohnungswechsel<br />
2 – 3 Tage<br />
1 Tag<br />
2 – 3 Tage<br />
1 – 2 Tage<br />
1 Tage<br />
Diese freien Tage werden nur gewährt, wenn das Ereignis auf einen effektiven Arbeitstag fällt.<br />
Es ist üblich, dass freie Tage als Arbeitszeit angerechnet und somit bezahlt werden. Diese<br />
Regelung ist aber vom Gesetz her nicht zwingend.<br />
<strong>Ratgeber</strong> «Wie werde ich <strong>ArbeitgeberIn</strong> <strong>persönlicher</strong> <strong>Assistenz</strong>?»