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Sebastian Dickhaut Sebastian Dickhaut - Gießener Allgemeine

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Showelemente im Sinne einer Vorlesung<br />

auch Wissen vermitteln zu können«, fügt<br />

Göttlich augen-zwinkernd an.<br />

Fester Bestandteil der Weihnachtsvorlesungen<br />

sind die autobiographischen Vorträge<br />

von Scholz, der bereits zum 14. Mal von seinen<br />

Reisen berichtet und dies mit Bildern<br />

untermalt. Schon als Schüler reiste er viel<br />

und studierte in seiner Freizeit Atlanten, als<br />

Erwachsener lebte er seinen Reisedrang in<br />

immer größerem Maß aus. So begab sich der<br />

Geographie-Professor als 23-jähriger Student<br />

mit dem Rucksack per Anhalter auf eine<br />

neunmonatige Tour von Wanne-Eickel bis<br />

an das Südende des afrikanischen Kontinents.<br />

Dafür hatte sich der Mann, der in seinem<br />

Leben bereits alle nicht-vereisten Kontinente<br />

und 150 Länder bereist hat, eine<br />

schwierige Zeit ausgesucht: »Es war eine unsichere<br />

Region, weil ein Großteil der afrikanischen<br />

Staaten gerade unabhängig geworden<br />

war. Aber ich bin trotzdem angstfrei gereist,<br />

und die Menschen waren sehr freundlich.<br />

Höchstens eine Meute Hunde oder Haie im<br />

Roten Meer haben mir das Leben schwer gemacht«,<br />

erklärt Scholz. »Ich bereue nichts an<br />

dieser Reise, auch wenn es viele Momente<br />

gab, wo es kritisch war; ich musste viele Umwege<br />

gehen.« So marschierte er waghalsig zu<br />

Fuß durch die Wüste von Ägypten in den Sudan,<br />

scheiterte bei dem Versuch, illegal die<br />

Grenze von Äthiopien nach Kenia zu überschreiten,<br />

heuerte als Arbeiter auf einem<br />

Frachtschiff von Mogadishu nach Mombasa<br />

an, bestieg als Höhepunkt in Sommerausrüstung<br />

den Kilimanjaro und verbrachte die<br />

Neujahrsnacht auf 1965 in einem Gefängnis<br />

in Uganda. Zudem wagte er sich in das gefährliche<br />

Rebellengebiet in Ost-Kongo vor,<br />

geriet in Tansania wegen Visaproblemen in<br />

Polizeigewahrsam, reiste per Flussdampfer<br />

durch den westlichen Kongo und gelangte<br />

auf einem portugiesischen Auswandererschiff<br />

von Angola zurück nach Europa.<br />

»Abenteuer, Spannung, die Begegnungen mit<br />

Menschen – das ist, was Reisen für mich attraktiv<br />

macht«, sagt Scholz, der die Zuhörer<br />

seiner Weihnachtsvorlesung mit Sicherheit<br />

ebenso fesseln wird wie der brandaktuelle<br />

Chemie-Vortrag Göttlichs. Jan Sommerlad<br />

PFLICHTVERAN-<br />

STALTUNGEN<br />

Winter Sounds<br />

Am Mittwoch,<br />

7. Dezember, beginnt<br />

um 21 Uhr im<br />

Audimax der heißeste Winter aller Zeiten.<br />

Alle Studis der JLU feiern unter einem Dach<br />

und wollen sich schon vor Ferienbeginn auf<br />

die Weihnachtszeit einstimmen. Besinnlich?<br />

Sicher nicht. Das Motto lautet: »party hard, party<br />

long, life is a dancefloor, rock along«. Auf<br />

zwei Floors geht es rund: House, Electro, Mainstream;<br />

oder Rock, Alternative und Indie. Eintritt:<br />

4 Euro. Zum Aufwärmen gibts Glühwein.<br />

Auf dem roten<br />

Teppich<br />

Der Fachbereich 05<br />

feiert am 9. Dezember<br />

ab 20 Uhr im Uni-Hauptgebäude seine<br />

Absolventen - und alle feiern mit. Vor dem<br />

illustren Gebäude wird ein roter Teppipch ausgerollt.<br />

Die Kleiderfrage ist schnell geklärt.<br />

Komme so, wie du schon immer mal auf dem<br />

roten Teppich fotografiert werden wolltest. Die<br />

Musik ist live und unplugged, kommt aber<br />

auch aus den Boxen. VVK 5 Euro, AK 7 Euro.<br />

Mehr als Galerie<br />

Noch bis August<br />

2012 besteht das<br />

übergreifende theaterwissenschaftliche Projekt<br />

Zwischenraum in den Gebäuden des ehemaligen<br />

Betten Röhr. »Es ist ein undefinierter<br />

Raum, der immer anders gedacht werden<br />

kann. Deshalb treffen immer andere Raumkonzepte<br />

aufeinander. Damit kann auch das<br />

Zwischenmenschliche in einen Dialog treten.<br />

Genau dieser Bereich des Zwischens ist interessant«.<br />

Nick-Julian Lehmann sitzt auf einem<br />

alten Polsterstuhl und erklärt die Idee hinter<br />

dem »Zwischenraum«. Seit 11. Oktober ist das<br />

Galerieprojekt in der Bahnhofstraße 44 beherbergt.<br />

Doch die 300qm großen Räume sind<br />

mehr als nur Galerie. Jeder kann sich beteiligen.<br />

»Wir wollten einen Raum schaffen und<br />

mit Besuchern in einem Prozess herausfinden,<br />

was Gießen braucht und was hier entstehen<br />

kann«, so der Student der Angewandten Theaterwissenschaften.<br />

Zusammen mit Tessa Theisen<br />

und Paul Chico Freisleben gehört er zu<br />

den Initiatoren. Anstelle des mehrtägigen Performing<br />

Arts Diskursfestival der JLU, steht nun<br />

der Zwischenraum. Und dort findet man<br />

etliche nostalgische Polstermöbel und Requisiten.<br />

Denn neben Galerie und Theatersaal ist<br />

der Zwischenraum auch ein wundervoll gemütliches<br />

»öffentliches Wohnzimmer«. Mehr<br />

zum Programm im Veranstaltungskalender und<br />

unter www.diskursfestival.de.<br />

ise

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