MINA EXKLUSIV Meine Kultur ist Internet - KiKuMa
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ABTAUCHEN IN DIE ANTIKE,<br />
REISEN NACH ST. PETERSBURG<br />
ZEHN MUSEEN – ZEHNMAL EINE ANDERE KINDER-WELT<br />
� Zwölfjährige als Museumsführer,<br />
malen mit bekannten Künstlern, Kinder<br />
als Unterwasserarchäologen vor<br />
Ägypten, als Schmuckhersteller in<br />
Dresden, Zeitreisen zu Griechen oder<br />
Römern: In großen deutschen Museen<br />
<strong>ist</strong> mehr möglich, als sich die Phan-<br />
ta sie der Kinder oder Erwachsenen<br />
vorstellen kann.<br />
<strong>KiKuMa</strong> wollte wissen, welche kultu -<br />
rellen Angebote halten zehn der<br />
bedeutendsten deutschen Museen<br />
für den Nachwuchs bereit. Das<br />
Ergebnis kann sich sehen lassen. Aber<br />
dass viele Familien gar nicht wissen<br />
können, was sich hinter deutschen<br />
Museums mauern abspielt, das haben<br />
die deutschen Museen ebenfalls selbst<br />
zu verantworten. Gute Angebote verstecken<br />
sich selbst im <strong>Internet</strong>.<br />
Die Bundeskunsthalle in Bonn bietet<br />
Kindern derzeit antike Kunst mit<br />
Abenteuer. Ausgestellt sind dort<br />
Ägyptens versunkene Schätze, die der<br />
Meeresarchäologe Frank Goddio vor<br />
Alexandria ans Tageslicht geholt hat.<br />
Die Erlebnisse unter Wasser stellt er<br />
jetzt mit den Kindern nach. Nach<br />
19 Uhr wird es finster in der Aus -<br />
stellung. Die Sieben- bis Zehn jährigen<br />
setzen Taucherbrillen auf, ziehen sich<br />
weiße Handschuhe an und sichern<br />
sich mit einem langen Seil. Mit dem<br />
Blick winkel des Tauchers geht’s durch<br />
die Ausstellung und wegen der Hand -<br />
schuhe dürfen sie die Expona te sogar<br />
anfassen: Sie spielen Unter wasser -<br />
archäologie. Ein Privileg, das den<br />
Erwachsenen vorenthalten bleibt.<br />
KEINE ANGST VORM MIEF<br />
Im Frankfurter Städel werden Kinder<br />
wie Erwachsene gesehen – als Einzel -<br />
besucher. Museumspädagogik im steten<br />
Wandel also. Schulführungen werden<br />
nämlich oft als Zwangsverschlep -<br />
pung gesehen. Diese Jugendlichen<br />
kommen erst mal nicht wieder. Überhaupt<br />
möchten die Frankfurter signalisieren:<br />
Niemand erstickt im Museum<br />
wegen Mief und Staub. Es <strong>ist</strong> vielmehr<br />
ein Forum für verschiedene Interessen:<br />
Man kann Musik machen, Sprachen<br />
lernen, und wer sich von den Kleinen<br />
tatsächlich für die Kunst interessiert,<br />
REPORT<br />
� Tauchen wie vor<br />
der ägyptischen<br />
Küste: Mit Taschen -<br />
lampen und<br />
Taucherbrillen<br />
erleben die Kinder<br />
die Atmosphäre<br />
der Archäologen<br />
unter Wasser.<br />
I/2008 17<br />
Foto: © Bundeskunsthalle Bonn, Peter Oszvald