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Das Mühlrad 04/2007 (1,07 MB)

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Jubiläumssommer für die AVS Sektion Sand in Taufers<br />

100 Jahre Kellerbauerweg und ehemalige Sonklarhütte<br />

Allen Grund zum Feiern bot sich<br />

diesen Sommer für die geschichtsträchtige<br />

Alpenvereinssektion<br />

Sand in Taufers: Vor rund<br />

130 Jahren wurde die Sonklarhütte<br />

am Speikboden erbaut,<br />

und seit 100 Jahren gibt es den<br />

Kellerbauerweg als Verbindung<br />

von der ehemaligen Sonklar- zur<br />

Chemnitzer Hütte.<br />

Zu diesem Anlass unternahm<br />

man eine Gemeinschaftswanderung,<br />

an der neben dem Ausschuss<br />

der AVS Sektion Sand in<br />

Taufers und der DAV Sektion<br />

Chemnitz rund 30 Bergfreunde<br />

teilnahmen. An den Ruinenresten<br />

der Sonklarhütte wurde von der<br />

Sektion Sand eine Gedenktafel<br />

angebracht, ebenso am Ausgangs-<br />

und Endpunkt des Kellerbauerweges.<br />

Die Sonklarhütte wurde im Jahre<br />

1876 am Sonklarjoch am Speikbodenkamm<br />

auf 2420 m von<br />

der Sektion Taufers des Deutsch-<br />

Österreichischen Alpenvereins<br />

erbaut und zwar „mit den Erträgnissen<br />

einer 1875 in Taufers unter<br />

den Alpenfreunden eingeleiteten<br />

Sammlung und einer Unterstützung<br />

aus der Centralkasse<br />

nach dem Bauplan der Clarahütte<br />

im Umbal. Der Bau wurde am<br />

27. Juli 1876 begonnen, von<br />

den vier Brüdern Großgasteiger<br />

aus Mühlwald ausgeführt und<br />

am 1. September vollendet.<br />

Aus dem Hüttenbuch: „Die Verwaltung<br />

und Controlle über die<br />

Hütte übt die Section, die Beaufsichtigung<br />

wird durch die Bergführer<br />

Brüder Reden in Taufers<br />

besorgt.“<br />

Die Hütte bestand aus einem<br />

einzigen Raum mit Kochstelle<br />

und Bettlager für 10 Personen.<br />

„Zweck der Hütte ist, den Speikboden<br />

mit seinem herrlichen Panorama<br />

bequem zugänglich zu<br />

machen. Der Rundblick reicht<br />

von den Sextener Bergen, in die<br />

gesonnten Dolomiten, zum<br />

Schlern bis hin zur Presanella.<br />

Die Sonklarhütte gehört zu den<br />

Die Sonklarhütte am Südhang des Speikbodens wurde im Jahr<br />

1876 eröffnet und nach dem 1. Weltkrieg zerstört.<br />

20 ältesten Hütten des Alpenvereins,<br />

sie ist die älteste in der Zillerthaler<br />

Gruppe, und am 2.<br />

September 1876 in Anwesenheit<br />

einer großen Zahl hervorragender<br />

Alpinisten eingeweiht worden.<br />

Sie hat den Namen des Herrn v.<br />

Sonklar empfangen, eines Mannes,<br />

dessen Verdienste es wol<br />

werth sind, dass die damit bezeichnete<br />

Hütte eine würdige<br />

sei“.<br />

Karl von Sonklar war Alpinschriftsteller<br />

und Kartograph, der vorwiegend<br />

die Zillertaler Alpen erforschte,<br />

später k.u.k. General<br />

im österreichischen Heer. 1876<br />

im Herbst war bereits ein Einbruchdiebstahl<br />

zu verzeichnen,<br />

der indes weniger auf Gewinnsucht<br />

denn auf „Muthwillen von<br />

Hirten“ zurückzuführen war. Die<br />

Täter wurden dann vom k.k.<br />

Kreisgerichte in Bozen abgestraft.<br />

Mit zunehmenden Tourismus im<br />

Tauferer Tal erwies sich die Hütte<br />

bald als zu primitiv eingerichtet,<br />

und so beschloss man neben der<br />

bestehenden eine neue zu erbauen.<br />

Am 29. Juli 1899 wurde die<br />

Neue Sonklarhütte festlich eingeweiht.<br />

Im Jahre 1903 wurde der Zustiegsweg<br />

von Taufers zur Hütte<br />

verbessert und anlässlich der 30-<br />

Jahres-Feier der Sektion Taufers<br />

zu Ehren des Sektionsgründers<br />

Hofrat Dr. Josef Daimer, „Daimerweg“<br />

benannt.<br />

Zählte man im Sommer 1886<br />

noch 50 Besucher, so waren es<br />

1908 bereits 459 Personen; ein<br />

Grund dafür mag auch der 19<strong>07</strong><br />

errichtete Kellerbauer-Höhenweg<br />

sein, der als Verbindungsweg<br />

von der Sonklar- zur Chemnitzerhütte<br />

angelegt wurde.<br />

Unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg<br />

wurde die Hütte vollständig<br />

geplündert und zerstört, sodass<br />

heute nur mehr Mauerreste übrig<br />

sind. 1926 plante man einen<br />

Wiederaufbau, der aber nie<br />

durchgeführt wurde.<br />

Der Kellerbauerweg wurde gemeinsam<br />

von den Sektionen Taufers<br />

und Chemnitz des DuÖAV<br />

errichtet und verband die damalige<br />

Sonklar- mit der Chemnitzer<br />

Hütte. Der 12 km lange Weg<br />

wurde zu 7,5 km von der Sektion<br />

Chemnitz und zu 4,5 km von der<br />

Sektion Sand in Taufers angelegt.<br />

Die Ausführung hatte die Sektion<br />

dem in solchen Bauten wohlbe-

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