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Das Mühlrad 04/2007 (1,07 MB)

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War das eine Art Gefahren- oder Höhenzulage?<br />

Ja, da ging es gerade nieder.<br />

Und ich hatte Freude daran, das<br />

war für uns nichts Besonderes.<br />

Auf Zösen wurde der gesamte Transport mit<br />

Seilbahnen durchgeführt?<br />

Ja, sie haben damals oben die<br />

Galerien gemacht. Beide Seilbahnen<br />

gingen vom „Hoanzn“<br />

weg, jene auf die Sonnenseite<br />

genauso wie jene auf die Schattenseite.<br />

Damals war ja dieses<br />

Unwetter. Oben beim Stausee<br />

hat die Tiefenentleerung nicht<br />

funktioniert, weil nur ein Rohr<br />

mit einem Durchmesser von einem<br />

Meter eingelegt war, das<br />

das Wasser nicht mehr fassen<br />

konnte. Die Galerie war damals<br />

schon durchgeschlagen, sodass<br />

das Wasser durch die Galerie<br />

hinaus ist und von der Baustelle<br />

1 auf die 2 hinunter, und da hat<br />

es dann die komplette Rohrleitung<br />

weggerissen.<br />

Diese Rohrleitung hätte den Druck des Wassers<br />

ja aushalten müssen. War die damals<br />

noch nicht fertig?<br />

Nein, da war noch kein Anschluss<br />

hergestellt. <strong>Das</strong> Wasser<br />

ist dann doch eingedrungen und<br />

hat alles hinuntergeschwänzt.<br />

Haben damals eigentlich alle Arbeit bekommen,<br />

die eine gebraucht haben?<br />

Ja, wer gewollt hat, hat Arbeit<br />

bekommen. Da hat nichts gefehlt.<br />

Bei den bisherigen Befragungen gab es<br />

nicht immer ganz genaue Auskünfte bezüglich<br />

der Arbeit im Winter. Wurde in Evas<br />

oben eigentlich im Winter auch gearbeitet?<br />

Nein, im Winter nicht. Da war<br />

die Straße geschlossen. Auf Zösen<br />

wurde aber immer gearbeitet.<br />

Ich war die ganze Zeit über,<br />

die ich dabei war, nur einen Monat<br />

entlassen, sonst war ich immer<br />

bei der Arbeit, durfte immer<br />

arbeiten.<br />

Sind sie beim INDEL und dann beim ENEL<br />

von daheim immer zu Fuß zur Arbeit ins<br />

Evas hinauf?<br />

Ja, immer. Wir haben zehn Stunden<br />

gemacht. Zunächst sind wir<br />

nach Zösenberg hinein, man<br />

braucht etwa eine Stunde zu Fuß.<br />

Am Abend sind wir dann wieder<br />

zu Fuß heim. Da habe ich dann<br />

für meinen Vater von ganz drinnen<br />

einen Heupack mitgenommen<br />

bis nach Hause.<br />

Wieviele wart ihr denn am Anfang oben in<br />

Evas bei der Kontrolle der vielen Instrumente?<br />

Oben beim Stausee waren unser<br />

fünf, alles Deutsche. Zuerst war<br />

auch ein Italiener als „lettorista“.<br />

Wie der dann unter die ENEL<br />

kam, hat er die Luft nicht mehr<br />

vertragen und hat sich weiter<br />

hinunter versetzen lassen, damit<br />

er seiner Heimat ein bisschen<br />

näher war. (Ferdinand Aschbacher<br />

nennt einige Namen von<br />

Arbeitern aus Lappach, die beim<br />

Kraftwerk Arbeit fanden: sein<br />

Bruder Jakob Aschbacher, Thomas<br />

Unterhofer, Alois Mair am<br />

Tinkhof, David Aschbacher und<br />

natürlich ihn selbst.)<br />

War die Arbeit so eingeteilt, dass Sie einen<br />

ganzen Tag durchgearbeitet haben und<br />

dann heim sind?<br />

Bis 1990 haben wir unter der<br />

Woche je 8 Stunden gemacht,<br />

am Sonntag haben wir 12 Stunden<br />

gemacht, denn da hatten<br />

immer zwei von uns frei.<br />

Seit wann gibt es denn den heute neben<br />

der Straße verlaufenden Tunnel, den das<br />

Personal im Winter für den Auf- und Abstieg<br />

benützt?<br />

Ich bin mir nicht ganz sicher, ich<br />

glaube aber, dass der Tunnel<br />

(cunicolo“ genannt) ab dem Jahre<br />

1967 funktionierte. Im Jahre<br />

1975 jedenfalls waren wir drinnen<br />

eingesperrt. Mein Bruder,<br />

der Jakob, der heuer verstorben<br />

ist, der kam von drinnen heraus,<br />

und ich und der Walder Lois sind<br />

hinein. Damals ist drinnen und<br />

heraußen die Lawine abgegangen.<br />

Und da waren wir dann<br />

drinnen für 14 Tage eingeschlossen.<br />

Wir hatten kein Heizöl mehr<br />

und keinen Naphta für die Lichtmaschine,<br />

nichts mehr. Damals<br />

haben die Finanzer einige Lappacher<br />

begleitet, die vom Dorf drüben<br />

Naphta bis zum Tunnel hinauftrugen,<br />

und vom Tunnel weg<br />

mussten dann wir ihn hineintragen,<br />

dass wir zumindest für die<br />

Lichtmaschine genug hatten. In<br />

der Nacht hat die Lawine den<br />

Balkon weg gerissen. Danach<br />

haben sie dann das Haus gegen<br />

die Lawine verbaut.<br />

Der Wechsel von der INDEL zur ENEL war<br />

1964/65?<br />

1965. Beim ENEL blieb ich bis<br />

zu meiner Pensionierung 1998.<br />

Bevor das große Wasser kam, war die Nevesalm mehrere Jahre<br />

lang eine große Baustelle.<br />

Sie waren zuerst oben in Evas zu fünft. Blieb<br />

das die ganze Zeit so oder haben sie da<br />

auch schon reduziert und rationalisiert?

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