Gesundheit und Hygiene im Kindergarten (Stand ... - Ostalbkreis
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15. Keuchhusten (Pertussis) - meldepflichtig!<br />
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion.<br />
Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 20 Tage.<br />
Ansteckungsfähigkeit<br />
Pertussis ist sehr ansteckend <strong>und</strong> bereits eine niedrige Ke<strong>im</strong>dosis kann einen Keuchhusten<br />
erzeugen. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt am Ende der Inkubationszeit,<br />
erreicht ihren Höhepunkt während der ersten beiden Wochen der Erkrankung <strong>und</strong> klingt<br />
bis zu 3 Wochen nach Beginn des Stadium convulsivum (vgl. Krankheitsbild) allmählich<br />
ab. Im frühen Konvulsivstadium sind die Patienten somit oft noch ansteckend. Unter<br />
einer antibiotischen Therapie verkürzt sich die Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf etwa<br />
5 Tage nach Therapiebeginn.<br />
Ein durchgemachter Keuchhusten hinterlässt eine lang dauernde, aber oft nicht<br />
lebenslängliche Immunität, so dass ältere Menschen wieder erkranken <strong>und</strong> andere<br />
anstecken können. Deshalb wird jetzt allen Jugendlichen <strong>und</strong> einmalig allen<br />
Erwachsenen eine Auffrisch<strong>im</strong>pfung gegen Pertussis empfohlen.<br />
Krankheitsbild<br />
Beginn wie bei schwerer Erkältung (Stadium catarrhale), frühestens 8 Tage nach<br />
Krankheitsausbruch tritt der charakteristische Krampfhusten auf. Typisch sind häufige<br />
nächtliche Hustenanfälle mit Erbrechen <strong>und</strong> Erstickungsangst, die über 4 bis 6 Wochen<br />
anhalten (Stadium convulsivum). Sie klingen danach in 6 bis 10 Wochen allmählich ab<br />
(Stadium decrementi).<br />
Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika, die gut wirksam sind.<br />
Vorbeugung<br />
Besonders gefährdet sind Neugeborene <strong>und</strong> junge Säuglinge. Statt der Hustenanfälle<br />
erleiden sie lebensbedrohliche Atemstillstände mit schwerem Krankheitsverlauf, so dass<br />
eine Krankenhausbehandlung notwendig wird. Sie müssen deshalb vor erkrankten<br />
Erwachsenen, Geschwistern oder anderen betroffenen Kindern geschützt werden. Dies<br />
ist am besten dadurch möglich, dass enge Haushaltskontaktpersonen (Eltern,<br />
Geschwister, Großeltern, Babysitter oder Tagesmütter) möglichst 4 Wochen vor Geburt<br />
des Kindes eine Dosis Pertussis-Impfstoff erhalten.<br />
In einer Familie oder Wohngemeinschaft wird für Personen ohne Impfschutz nach<br />
engem Kontakt zu einem Erkrankten eine Prophylaxe mit Antibiotika empfohlen.<br />
Impfung<br />
Die Impfung mit dem sehr gut verträglichen neuen Impfstoff sollte <strong>im</strong> 1. Lebensjahr<br />
erfolgen, sie ist aber auch noch später möglich. Eine Auffrisch<strong>im</strong>pfung wird für alle<br />
Kinder <strong>im</strong> 6. Lebensjahr <strong>und</strong> für alle Jugendlichen zwischen dem 9. <strong>und</strong> 17. Lebensjahr<br />
sowie einmalig Erwachsenen empfohlen.