Gerücht Didaktische Materialien - Museum für Kommunikation, Bern

Gerücht Didaktische Materialien 28
Vorurteile
(Ausstellungstext)
Vorurteile gegenüber Fremden entspringen der unterschwelligen
Angst und dem Misstrauen gegenüber
allem, was wir nicht kennen. Aus dem reichen
Fundus an Halbwissen über fremde Kulturen und Sitten
entstehen Gerüchte, die bereitwillig weitererzählt
werden.
Bleiben sie lang genug in Umlauf, verdichten sich die
Gerüchte zu Vorurteilen. Diese generieren wiederum
neue Gerüchte, welche die vorgefasste Meinung
bestätigen. Vorurteile können gezielt zur Diskriminierung,
Ausgrenzung und Diffamierung von Bevölkerungsgruppen
missbraucht werden.
Chinese isst Hund
Ängste und Vorurteile begleiten uns auch, wenn wir
fremde Länder bereisen. Vorurteile prägen unsere Erwartungen
und Wahrnehmungen. Die Schilderungen
der heimgekehrten Reisenden werden gerne weitererzählt
und verselbstständigen sich so zu abenteuerlichen
Erlebnissen.
In gewissen Gegenden Asiens gelten Hunde und
Katzen als Delikatesse – in unserer Kultur sind solche
Essgewohnheiten ein Tabu. Sie bieten Stoff für
haarsträubende Geschichten.
Raser, Dealer und andere Ausländer
Vorurteile gegenüber Fremden in der Schweiz gibt
es zuhauf: Ausländerinnen und Ausländer sind faul,
verfügen weder über Sitte noch Moral und gefährden
die öffentliche Sicherheit. Schwarzafrikaner sind
grundsätzlich Drogendealer. Autoraser stammen
ausschliesslich aus dem Balkan. Deutsche sind in
allen Lebenslagen laut, selbstgefällig und arrogant.
Und welche Gerüchte werden im Ausland über
Schweizerinnen und Schweizer erzählt?
(Transkription Audiostation «Chinese isst Hund»)
Frau: Kannst du dich erinnern, der Onkel und die
Tante… oder waren’s die Grosseltern?...
Egal, jedenfalls Verwandte von Urs waren
letztes Jahr in China…
Mann: Ach so, ja, er hat da mal was erwähnt…
Frau: Ja eben, dieser Onkel oder was auch immer
ist geschäftlich nach Peking eingeladen
und seine Frau reist mit. Weil der Mann den
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