Gerücht Didaktische Materialien - Museum für Kommunikation, Bern
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<strong>Gerücht</strong> <strong>Didaktische</strong> <strong>Materialien</strong> 40<br />
Wirtschaft & Börse<br />
(Ausstellungstext)<br />
Nicht nur der Geschäftsverlauf, auch Spekulationen<br />
über den Zustand und die Zukunft eines Unternehmens<br />
beeinflussen den Wert der Aktien. <strong>Gerücht</strong>e<br />
gehören deshalb zum täglichen Geschäft an der<br />
Börse. Um deren Wahrheitsgehalt richtig einschätzen<br />
zu können, unterhalten Börsenhändler und Börsenhändlerinnen<br />
ein enges Netzwerk an Kontakten.<br />
Gerade diese Netzwerke aber begünstigen das wiederholte<br />
Auftauchen derselben <strong>Gerücht</strong>e. Dadurch<br />
erscheinen sie plötzlich und erfüllen sich selbst:<br />
Wenn viele Händlerinnen und Händler das Sinken<br />
eines Aktienkurses erwarten und ihre Wertpapiere<br />
deshalb verkaufen, sinkt der Kurs tatsächlich.<br />
Ein <strong>Gerücht</strong> zahlt sich aus<br />
Im Frühjahr 2008 verbreitet sich in Finanzkreisen das<br />
<strong>Gerücht</strong>, in Kürze werde über Geschäftsprobleme<br />
der Halifax Bank of Scotland HBOS informiert. Sogleich<br />
sackt der Aktienkurs um 17 Prozent ab. Die<br />
Bank erleidet einen Wertverlust von mehr als 5,7 Milliarden<br />
Franken.<br />
Da sich die Meldung als falsch entpuppt, erholt<br />
sich der Aktienkurs wieder. Doch genau damit hat<br />
die anonyme Täterschaft gerechnet. Durch den Kauf<br />
billiger HBOS-Aktien nach dem Kurssturz und dem<br />
späteren Verkauf habe ein Spekulant gemäss Presseberichten<br />
195 Millionen Franken Gewinn erzielt.<br />
© 2009 <strong>Museum</strong> <strong>für</strong> <strong>Kommunikation</strong>, www.mfk.ch