Gerücht Didaktische Materialien - Museum für Kommunikation, Bern

Gerücht Didaktische Materialien 53
Verschwörungstheorien
(Ausstellungstext)
Verschwörungstheorien entstehen da, wo unerklärliche,
unfassbare Ereignisse und komplexe gesellschaftliche
Vorgänge die Menschen beschäftigen.
Ihre Anhängerschaft vermutet hinter den Vorkommnissen
grössere Zusammenhänge und monströse
Absichten. Sie verdächtigt geheime Strippenzieher
als Urheber.
Halbwissen und Spekulationen werden zu einfachen
Erklärungen für vielschichtige Probleme verwoben.
Gerüchte sind wesentlicher Bestandteil jeder Verschwörungstheorie.
Ungeachtet ihrer Fragwürdigkeit
werden sie als Beweismittel für die Existenz der geheimen
Machenschaften ins Feld geführt.
Die Wahrheit über 9/11
Der Anschlag auf das World Trade Center in New
York am 9. September 2001 erschüttert die Weltöffentlichkeit.
Es bleiben Fassungslosigkeit und ein
Gefühl der Ohnmacht – ideale Voraussetzungen für
Verschwörungstheorien, die Erklärungen für das Unfassbare
liefern.
Steckt hinter dem beispiellosen Angriff auf die
Weltmacht USA tatsächlich «nur» eine Terroristengruppe?
Auf zahlreichen Websites, in Internet-Foren
und Blogs werden die «wahren Verantwortlichen»
des Terrorakts genannt. Immer neue Gerüchte kursieren
und werden als Beweise für die abenteuerlichsten
Spekulationen zitiert.
Aids aus dem Labor
«Das Aids-Virus wurde von der US-Regierung in Labors
gezüchtet, um den Schwarzen zu schaden und
sie zu eliminieren.» Diese Behauptung kursiert bis
heute unter Teilen der afroamerikanischen Bevölkerung
in den USA.
Sozial benachteiligte Menschen sind Ungerechtigkeiten
und Schicksalsschlägen oft machtlos ausgeliefert.
Sie sind deshalb besonders empfänglich für
Verschwörungstheorien. Denn diese bestätigen ihr
grundsätzliches Misstrauen gegenüber dem Staat
und seinen Institutionen.
Logen und Geheimbünde
«Geheime Organisationen und verschworene Gesellschaften
kontrollieren und steuern das Weltgeschehen.
Sie agieren im Verborgenen, ohne dass wir
es bemerken.» Vorstellungen wie diese beflügeln die
Fantasie des Menschen.
© 2009 Museum für Kommunikation, www.mfk.ch