SECURITY insight 6/10
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Schwerpunkt: Gefahrenmeldetechnik<br />
Hintergrund<br />
Über des Errichters<br />
Tellerrand hinaus<br />
Die Fachtagung von Atral-Secal in Frankfurt brachte mittelbar einen Benefit<br />
auch für Endanwender von Gefahrenmeldetechnik<br />
Wer sich für die Installation einer Alarmanlage entscheidet, greift in der Regel<br />
auf die Dienste eines Facherrichters zurück. Welche Technik dann den Zuschlag<br />
erhält, hängt ab von der Leistungsfähigkeit der Anlage und vom Preis. Dabei hat<br />
es der Anlagenbetreiber bereits in einer viel früheren Phase in der Hand, die<br />
beste Lösung für sich herauszuholen – dann nämlich, wenn es um die Auswahl<br />
des Errichters geht. Denn nicht zuletzt von dessen Know-how hängt es ab, ob er<br />
die Sicherheitsanforderungen mit der verfügbaren Technik in Einklang bringen<br />
kann. Wie aber erkennt man einen kompetenten Errichter? Indem man ihn beispielsweise<br />
daraufhin abklopft, ob er sich fortbildet und regelmäßig nach neuen<br />
Lösungsmöglichkeiten Ausschau hält.<br />
Für diese Erkenntnis war die Facherrichter-Tagung,<br />
die die Atral-Secal GmbH<br />
jüngst im Frankfurter „Le Méridien Parkhotel“<br />
veranstaltete, das ideale Forschungsfeld.<br />
<strong>SECURITY</strong> <strong>insight</strong> hatte sich unter<br />
die knapp 200 Teilnehmer gemischt, um<br />
Stimmen dahingehend zu sammeln, ob<br />
eine solche Tagung reine Unterhaltung<br />
und Kontaktpflege bedeutet oder ob auch<br />
fachlich etwas hängen bleibt – nur das<br />
ist ja letztlich für den Endanwender von<br />
Gefahrenmeldetechnik relevant.<br />
Um es vorweg zu nehmen: Der fachliche<br />
Austausch war enorm. Vor allem natürlich<br />
an den Ständen der Fachausstellung mit<br />
Fachausstellung mit vielen<br />
Anregungen für die Praxis<br />
Volker Cestaro: „Wir glauben nicht, dass Funkalarm<br />
in Deutschland jemals ein Massengeschäft wird.“<br />
den unter der Marke „Daitem“ vertriebenen<br />
Produkten ließen sich die Errichter nicht<br />
nur die neueste Technik erklären, sondern<br />
skizzierten zugleich Überwachungsszenarien<br />
aus ihrer Praxis, um abzuklären, wie<br />
eine pfiffige Lösung aussehen könnte.<br />
„Als kleiner Betrieb hat man heute einen<br />
Zwölf- bis Vierzehn-Stunden-Job“, erzählte<br />
uns etwa ein Errichter aus Sachsen-Anhalt,<br />
„da ist für Weiterbildung und Fachinformationssuche<br />
kaum noch Zeit. Ich selbst gehe<br />
beispielsweise auf keine einzige Fachmesse<br />
mehr. Für diese Tagung habe ich mir<br />
dennoch Zeit freigeschaufelt – und bin froh<br />
darüber, denn ich nehme viele Anregungen<br />
für die Sicherheitspraxis mit. Davon<br />
profitieren dann wiederum meine Kunden.“<br />
Sprich: Endanwender wie du und ich.<br />
Natürlich nutzte Atral-Secal-Geschäftsführer<br />
Volker Cestaro die Gelegenheit, um<br />
über Neuigkeiten aus seinem Unternehmen<br />
zu berichten. So verfügen nun elf Komponenten<br />
der Produktlinie Daitem SP – als<br />
einziges drahtloses und netzfreies Zwei-<br />
Band-Funksystem mit fünf Jahren Batteriebetrieb<br />
– über die so genannte VdS-H-<br />
Zulassung. Eine weitere Premiere stellte<br />
der erste und einzige batterieversorgte<br />
und stromlos arbeitende Funkempfänger<br />
zum Anschluss eines Sperrelements dar.<br />
Damit lässt sich per Funk eine stromlose<br />
und zwangsläufige Zentralverriegelung für<br />
Haupt- und Nebentüren realisieren.<br />
Die Tagungsteilnehmer erfuhren noch eine<br />
Menge weiterer Fakten zu Themen, die<br />
ihnen das Tagesgeschäft erleichtern, beispielsweise<br />
zum Briefdialog (Hans-Curt<br />
Kurz von der Deutschen Post), zur PR-Arbeit<br />
(Björn Wojtaszewski, PRplusCOM) und zur<br />
Rechtsverbindlichkeit von DIN-Normen<br />
und ihrer haftungsrechtlichen Bedeutung<br />
(Petra Menge, Aarcon). Und warum ist das<br />
letztlich für den Endanwender relevant?<br />
Ganz einfach: Erfährt er beispielsweise<br />
von einem Facherrichter über einen richtig<br />
guten PR-Bericht oder eine professionelle<br />
Werbeanzeige, dann kann er davon ausgehen,<br />
dass sich dieser Errichter auch die<br />
Zeit genommen hat, über den Tellerrand<br />
zu schauen – und das lässt sich auf seine<br />
Fachlichkeit in Sachen Sicherheitslösungen<br />
durchaus übertragen.<br />
HD<br />
www.daitem.de<br />
Nicht mit der Keule!<br />
Mergers & Acquisitions als Herausforderung für Sicherheits-Verantwortliche/<br />
Das Beispiel Bosch Solar Energy<br />
Von Marcus Heide<br />
Wenn Andreas Riem morgens zur Arbeit kommt, nickt er dem Wachmann am<br />
Werkstor in Arnstadt erst einmal freundlich zu. Der begrüßt ihn herzlich – und<br />
fragt dann nach dem Werksausweis. Was an dem so alltäglichen Vorgang leicht<br />
irritiert, ist die Tatsache, dass der Pförtner tatsächlich darauf besteht, dass sich<br />
sein Chef vor ihm ausweist. Denn Riem ist hier Leiter Qualitätsmanagement<br />
und zugleich „Protection Security Officer“ – der Wachmann arbeitet in seinem<br />
Team. Darauf angesprochen, lächelt Riem freundlich und doch mit einem Anflug<br />
von Bestimmtheit: „Wie soll man von der gesamten Belegschaft – von der Reinigungskraft<br />
bis zum Vorstand – strikte Zutrittskontrolle verlangen, wenn man für<br />
sich selbst Ausnahmen reklamiert?“<br />
Die konsequente Zutrittskontrolle ist nur<br />
ein Beispiel von vielen, wie sich das<br />
Thema Sicherheit bei der Bosch Solar<br />
Energy AG in der alltäglichen Praxis verändert<br />
hat. Seinen Anfang genommen hat<br />
das, als der Bosch-Konzern die damalige<br />
Ersol Solar Energy AG 2008 übernahm.<br />
Das Unternehmen mit Hauptsitz im thüringischen<br />
Erfurt und Produktionsanlagen<br />
auch im nahegelegenen Arnstadt, Brandenburg<br />
an der Havel sowie in Schanghai<br />
produziert hochwertige Photovoltaik-<br />
Produkte, mit deren Hilfe aus Sonnenlicht<br />
Strom gewonnen wird. Da der Markt für<br />
Sonnenenergie weltweit wächst, wird<br />
auch der Wettbewerbsdruck immer stärker.<br />
Wer den Wirkungsgrad einer Solarzelle<br />
– derzeit rund 18 Prozent – erhöhen<br />
kann, hat im Geschäft die Nase vorn.<br />
Das Technologie-Know-how deutscher<br />
Unternehmen, auf diesem Gebiet führend,<br />
muss also geschützt werden, auch gegen<br />
illegale Beschaffungsmethoden.<br />
„Für mich als Sicherheits-Verantwortlichem<br />
ist diese Aufgabe eine doppelte<br />
Herausforderung“, erzählt Andreas<br />
Riem. „Zum einen besteht eine mehr<br />
als nur theoretische Bedrohung. Zum<br />
anderen musste die Sicherheitskultur<br />
der ehemaligen Ersol auf den Bosch-<br />
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