ERFOLGSFAKTOREN NACHHALTIGER INNOVATIONEN
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2 Nachhaltige Wachstumsmärkte<br />
2.1 Klassifikationen nachhaltiger Wachstumsmärkte<br />
Die Frage, wie man mit grünen Ideen schwarzen Zahlen schreiben kann, wurde erst seit<br />
Anfang der 90er Jahre intensiver diskutiert. Bis dahin war allgemeine Vorstellung, dass<br />
Umweltschutz Kosten verursacht. Dies hing wesentlich damit zusammen, dass zu dieser Zeit<br />
v.a. „end-of-the-pipe“-Technologien (Filter- und Klärtechnologien bzgl. Abfall, Abwasser,<br />
Abluft) im Mittelpunkt der Betrachtung standen. Zwar wurden den sogenannten<br />
Umwelttechnologien große Wachstumschancen prognostiziert, nichtsdestotrotz wurden sie<br />
v.a. als Kostenfaktor diskutiert. Neben den Umwelttechnologien wurden<br />
nachhaltigkeitsorientierte Produktbeispiele vorgestellt, Notwendigkeiten und Anforderungen<br />
an ökologische Produkte beschrieben und Elemente des Öko-Marketings erörtert [Behrendt<br />
et.al. 1999, Fritsch 1994, Meffert & Kirchgeorg 1993, Lehrer & Schmidt-Bleek 1999, Schmidt-<br />
Bleek et.al. 1997, Steger 1992, v.Weizsäcker et.al. 1995]. Die konkreteste Arbeit zum Thema<br />
(realisierten) Markterfolg grüner Produkte stammte von A.D. Little und stellte sechs<br />
Erfolgsgeschichten vor: Tengelmann (Lebensmittel), AEG (Haushaltsgeräte), Öko-Bank<br />
(Finanzen), Auro Pflanzenchemie (Lacke/Farben), Frosch (Putzmittel) und den Body-Shop<br />
(Kosmetik) [A.D.Little 1993; A.D. Little 1997]. Wie diese Beispiele zeigen, werden hier auch<br />
Branchen einbezogen, die sich nicht unter dem Begriff der Umwelttechnologie subsumieren<br />
lassen. Mittlerweile hat sich der Markt für Nachhaltigkeitstechnologien und seine<br />
Wahrnehmung stark verändert. Die technologische Entwicklung hat viele Technologien<br />
hervorgebracht, die derartige oft mit Kostensteigerungen verbundenen Filtertechnologien<br />
überflüssig machen und durch intelligente Designs sogar Kostensenkungen ermöglichen.<br />
Hinzu kam im neuen Jahrtausend der Boom der erneuerbaren Energien, die Ihre Take-off-<br />
Phase erreichten. Diese neuen Technologien werden oft unter dem Begriff der Clean<br />
Technologies zusammengefasst.<br />
Nach einer Studie von Roland Berger und Prognos aus dem Jahre 2006 werden diese<br />
CleanTech-Technologien in den nächsten 13 Jahren ein grösseres Marktvolumen als die<br />
klassischen deutschen Lead-Branchen Fahrzeugbau und Maschinenbau erreichen und damit<br />
zur wichtigsten „Branche“ in Deutschland. Die jährliche Wachstumsrate soll bei 8% liegen,<br />
das wäre zwei- bis dreimal höher als diejenige von Fahrzeug- und Maschinenbau. Das<br />
heutige Marktvolumen für Clean Tech in Deutschland wird auf 170 Mrd.€ beziffert, für das<br />
Jahr 2030 werden 1000 Mrd.€ erwartet. Der Marktanteil soll dementsprechend von 4% auf<br />
16% steigen.<br />
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