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Nebelkammer - Physikalisches Projektpraktikum

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Da die Teilchen der ionisierenden Strahlung geladen sind (natürlich mit Ausnahme der γ-Strahlung),<br />

wirkt in einem Magnetfeld auf sie die Lorentz-Kraft (q Ladung des Teilchens, v Geschwindigkeit, B<br />

Magnetischer Feldvektor):<br />

F L<br />

<br />

= qv × B<br />

Durch diese Kraftwirkung werden die Teilchen auf eine Kreisbahn gezwungen. Um den Radius der<br />

Kreisbahn zu bestimmen, setzen wir die Lorentz-Kraft (1) gleich der Zentripetal-Kraft, die durch die<br />

Kreisbewegung auf das Teilchen wirkt (m Masse des Teilchens, r Radius der Kreisbahn):<br />

(1)<br />

F<br />

L<br />

= F<br />

Z<br />

mv<br />

qvB =<br />

r<br />

⇒ r =<br />

2<br />

mv<br />

qB<br />

(2)<br />

Um nun die Geschwindigkeit des Teilchens aus seiner Energie abzuschätzen verwenden wir den<br />

relativistischen Ansatz für die kinetische Energie, da die Teilchenenergie sehr hoch werden kann:<br />

E<br />

kin<br />

⎛<br />

⎞<br />

⎜<br />

1<br />

⎟<br />

⎛<br />

2 4<br />

2<br />

2<br />

m0<br />

c<br />

( 1) m0c<br />

1 m0c<br />

v 1<br />

c<br />

2<br />

2 2<br />

1 v<br />

( E m0c<br />

) ⎟ ⎟ ⎞<br />

= γ − = ⎜ − ⎟ ⇒ = ⎜ −<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎜<br />

− 2<br />

⎝ kin<br />

+ ⎠<br />

⎝ c ⎠<br />

2<br />

(3)<br />

Somit ergibt sich also für den Bahnradius:<br />

r =<br />

2<br />

( E + m c )<br />

kin<br />

m<br />

0<br />

c<br />

0<br />

4<br />

2<br />

⎛<br />

⎜1<br />

−<br />

⎜<br />

⎝<br />

qB<br />

m<br />

2<br />

0<br />

c<br />

4<br />

2<br />

( E + m c )<br />

kin<br />

0<br />

2<br />

⎞<br />

⎟c<br />

⎟<br />

⎠<br />

2<br />

(4)<br />

Leider stellte sich heraus, dass mit dem verfügbaren Helmholtz-Spulenpaar bei einem Strom von ca.<br />

10 Ampère nur ein Magnetfeld von 3,5 mT zu erzeugen war.<br />

Für ein α-Teilchen ergibt sich unter Verwendung der Formel (4) bei einer Energie von 0,5 MeV<br />

r ≈ 14, 6m , für ein β-Teilchen bei 0,5 MeV immerhin r ≈ 1, 64m<br />

. Wir erachteten es als unrealistisch bei<br />

Teilchen, die mit einer unbekannten Flugrichtung in das Magnetfeld eintreten Bahnradien von dieser<br />

Größenordnung zu messen, bzw. überhaupt eine Abweichung festzustellen. Auch waren die Spuren<br />

schon von sich aus zum größten Teil sehr gekrümmt, so dass wir die Idee die Art der Strahlung<br />

mittels eines Magnetfelds zu bestimmen wieder verwerfen mussten.<br />

Ein kurzer Test, ob evtl. mit Hilfe eines Plattenkondensators ein ausreichend großes elektrisches Feld<br />

aufgebaut werden könnte, um so die Unterschiede in der Stärke der Ladung zwischen α- und β-<br />

Teilchen zu bestimmen, bzw. etwaig auftretende β-plus-Strahlung nachzuweisen scheiterte leider an<br />

den uns zu Verfügung stehenden Spannungsquellen so dass wir keinerlei Effekt des Kondensators<br />

auf die Teilchen in der Kammer nachweisen konnten. Außerdem gehen wir davon aus, dass auch mit<br />

einer genügend hohen Spannung (und somit einem genügend großen E-Feld) auf Grund der schon<br />

angesprochenen immer vorhandenen Bahnkrümmungen keine gut beobachtbaren Effekte zu erzielen<br />

gewesen wären.<br />

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