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GemengenInfo 5-2007.qxd - Dudelange

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<strong>GemengenInfo</strong><br />

Bulletin d’information édité par l’Administration Communale de <strong>Dudelange</strong><br />

Bulletin<br />

communal<br />

8a/2007<br />

Le marché de Noël 2007 | Photos: Raymond Schmit


Tagesordnung<br />

Analytischer Bericht der Gemeinderatssitzung vom Freitag,<br />

dem 14. und Montag, dem 17. Dezember 2007<br />

1. Korrespondenz: 5<br />

2. Verkehrsreglements: 5<br />

3. Gemeindefinanzen: 5<br />

1. Genehmigung des überarbeiteten Haushalts von 2007<br />

2. Genehmigung der Haushaltsvorlage für 2008<br />

3. Genehmigung von Kostenvoranschlägen<br />

4. Genehmigung von Änderungen am Kapitel I des Gebührenregelements über die Gemeinschaftsantenne<br />

5. Genehmigung von Änderungen am Kapitel VIII des Gebührenreglements über die Abfälle<br />

6. Genehmigung von Änderungen am Kapitel XI des Gebührenreglements über die Abwasserentsorgung<br />

7. Genehmigung von Änderungen am Kapitel XIV des Gebührenreglements über das Gas<br />

8. Genehmigung von Änderungen am Kapitel XXII des Gebührenreglements über die gemeindeeigenen<br />

Säle und Plätze<br />

9. Genehmigung des neuen Kapitels XXXIV des Gebührenreglements über die Kinos<br />

10. Genehmigung der Beteiligung an der Aktion des Syndikats Prosud zur Einführung des Nightrider in<br />

der Südregion<br />

11. Genehmigung der Konvention zwischen dem interkommunalen Syndikat Prosud und der Firma<br />

Sales-Lentz über die Einführung des Nightrider in der Südregion<br />

12. Genehmigung des neuen Kapitels XXXIII im Gebührenreglement über den Nightrider<br />

13. Genehmigung des Mietvertrags zwischen dem Staat, der Stadt Düdelingen und der Firma<br />

Munhowenüber den Betrieb des Ausschanks in regionalen Kulturzentrum<br />

14. Genehmigung des Pachtvertrags mit der Firma Munhowen über das Restaurant „Parc Léi“<br />

15. Genehmigung des Pachtvertrags mit Herrn Gilbert Christoffel über ein Gelände im Ort genannt<br />

„rue des Saules“<br />

16. Genehmigung der Konvention mit dem Unterrichtsministerium über die Organisation der<br />

Fremdsprachenkurse zwischen dem 15. September 2007 und dem 14. September 2008<br />

17. Genehmigung der Konvention mit dem Unterrichtsministerium über die Erwachsenenkurse für neue<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien für die Zeit vom 15. September 2007 bis zum<br />

14. September 2008<br />

18. Genehmigung der Konvention mit der Firma saint-paul Luxembourg über das Aufstellen von<br />

Zeitungsverteilerboxen auf dem Territorium der Stadt<br />

19. Genehmigung der Änderungen an der Beschlussfassung vom 27. Juli 2007 über die Bewilligung<br />

eines Zusatzes zu den Prämien, die vom Staat im Rahmen der Wohnungsbeihilfen gewährt werden<br />

4. Genehmigung des überarbeiteten Haushalts von 2007 und<br />

der Haushaltsvorlage für 2008 des Sozialamts:<br />

5 - 8b<br />

5. Städtisches Spital: 10 - 8b<br />

1. Genehmigung der Gewinn- und Verlustrechnung des Haushaltsjahrs 2004<br />

2. Erneuerung eines Fünftels der Verwaltungskommission<br />

3. Genehmigung des Zusatzes zu der Konvention, die am 23. März 2004 von den Krankenhäusern von<br />

Düdelingen und Esch/Alzette unterzeichnet wurde<br />

4. Genehmigung des Fusionsvertrags zwischen dem „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ und dem<br />

interkommunalen Spital Differdingen-Petingen-Niederkerschen<br />

6. Bewilligung von außerordentlichen Subsidien: 14 - 8b<br />

7. Fragen an den Schöffenrat: 15 - 8b<br />

8. Unterrichtswesen: 15 - 8b<br />

1. Antrag einer Vorschullehrerin auf Halbtagsarbeit bis zum Ende des Schuljahrs 2021/2022<br />

2. Antrag einer Primärschullehrerin auf einen unbezahlten Urlaub bis zum Ende<br />

des Schuljahrs 2007/2008<br />

9. Gemeindepersonal: 15 - 8b<br />

1. Festsetzung des geschlossenen Rahmens in den verschiedenen Laufbahnen der Gemeindebeamten<br />

für das Jahr 2008<br />

2. Festsetzung der Entschädigungen für Kassenverluste von verschiedenen Gemeindebeamten<br />

3. Bewilligung einer einmaligen Prämie an die Privatbeamten für die Jahre 2007 und 2008 gemäß dem<br />

Gesetz vom 7. November 2007


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

4. Schaffung eines Postens für einen Kontrollbeamten mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von<br />

40 Stunden für die Bedürfnisse des Verkehrsdienstes<br />

5. Schaffung eines Postens eines Missionsbeauftragten für die Chancengleichheit zwischen<br />

Männern und Frauen mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden und auf unbefristete<br />

Dauer im Statut des Gemeindebeamten für die Bedürfnisse der Dienststelle für Chancengleichheit<br />

und Abschaffung eines Postens als Privatbeamter mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von<br />

20 Stunden<br />

6. Schaffung eines Beamtenpostens in der Laufbahn B1 mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von<br />

40 Stunden und auf unbefristete Dauer in der Karriere des Privatbeamten für die Bedürfnisse der<br />

regionalen öffentlichen Bibliothek<br />

7. Schaffung eines Postens für einen Gemeindebeamten mit einer wöchentlichen Arbeitszeit<br />

von 40 Stunden in der Laufbahn des Gemeindebeamten für die Bedürfnisse des Umweltamts.<br />

8. Abschaffung eines Postens für einen diplomierten Techniker mit einer wöchentlichen<br />

Arbeitszeit von 40 Stunden in der Laufbahn des Gemeindebeamten für die Bedürfnisse des<br />

Umweltamtes<br />

9. Ernennung von Frau Tatiana Greffrath auf den Posten einer Sozialarbeiterin mit einer wöchentlichen<br />

Arbeitszeit von 40 Stunden in der Laufbahn des Gemeindebeamten und Annullierung der<br />

Verlängerung der provisorischen Arbeitszeit von Frau Tatiana Greffrath<br />

10. Definitive Ernennung von Frau Cathy Mambourg auf den Posten des Stadtarchitekten mit einer<br />

wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden<br />

11. Definitive Ernennung von Claude Erpelding als Gemeindebeamter mit einer wöchentlichen<br />

Arbeitszeit von 40 Stunden für die Bedürfnisse des Personalbüros und Annullierung der<br />

Verlängerung der provisorischen Arbeitszeit<br />

12. Einstellung von Frau Annabelle Saffran als Psychologin mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30<br />

Stunden in der Laufbahn des Gemeindebeamten<br />

13. Einstellung von Frau Manuela Barone für einen Beamtenposten in der Laufbahn B1 mit einer<br />

wöchentlichen Arbeitszeit von 32 Stunden unter dem Statut des Gemeindebeamten<br />

10. Optionen und Naturalisationen: 17 - 8b


5<br />

1. Korrespondenz<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zu unserer<br />

heutigen Gemeinderatssitzung. Eingans haben wir die<br />

Demission eines Gemeinderatsmitglieds zur Kenntnis zu<br />

nehmen. Es handelt sich um Patrick Engel, der sich auch<br />

für heute entschuldigt hat. Er hat uns am 10. Dezember<br />

in einem Brief mitgeteilt, dass er mit Wirkung auf den<br />

31. Dezember 2007 aus persönlichen Gründen als Gemeinderatsmitglied<br />

demissioniert.<br />

Herr Engel war über lange Jahre Mitglied des Gemeinderats.<br />

Er war auch von August 2004 bis November 2005<br />

Schöffe. In den vergangenen Jahren konnten Sie ihn noch<br />

sehr aktiv sehen als einen der Verantwortlichen bei der<br />

Organisation des Weihnachtsmarkts. Im September<br />

konnten Sie ihn auch auf dem Budersberger Burgfest erleben,<br />

wo er eine der treibenden Kräfte dieser Veranstaltung<br />

ist. Es sind auch diese Einsätze, die ihm an sich<br />

am meisten Freude bereiten. Er hat mit auch mitgeteilt,<br />

dass es ihn freuen würde, wenn er auch in Zukunft in der<br />

einen oder anderen Form an diesen Projekten beteiligt<br />

sein könnte. Er hat uns aber gesagt, dass er nicht mehr die<br />

nötige Zeit aufbringen kann und möglicherweise auch<br />

nicht mehr genügend Motivation aufbringt, um sein<br />

Mandat als Gemeinderatsmitglied fortzusetzen. Ich<br />

möchte Herrn Engel auch in Ihrem Namen ausdrücklich<br />

einen herzlichen Dank aussprechen für die Arbeit, die er<br />

während Jahren für Düdelingen und auch für die<br />

Einwohner dieser Stadt geleistet hat. Er war während<br />

langer Jahre eine der Stützen dieses Gemeinderats. Wir<br />

bedauern, dass er diesen Schritt unternommen hat.<br />

Jetzt spielen die üblichen Regeln. Wir haben uns noch<br />

am gleichen Tag mit einem Brief an den Innenminister<br />

gerichtet, um ihm die Demission mitzuteilen und ihn<br />

auch gleichzeitig zu informieren, dass der Nächstgewählte<br />

auf der LSAP-Liste Jean-Marie Kraus ist. Wir haben<br />

ihn gebeten, die nötigen Schritte einzuleiten, damit Herr<br />

Kraus im Januar als Mitglied des Gemeinderats vereidigt<br />

werden kann.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Ich möchte mich Ihren Worten anschließen, Herr<br />

Bürgermeister, und Patrick Engel danken. Ich habe nur<br />

eine Frage dazu. Wird er nicht offiziell verabschiedet?<br />

Das würde sich sicher passen, wenn man solange im<br />

Gemeinderat war.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir werden das selbstverständlich prüfen.<br />

Ich möchte Ihnen dann noch eine kurze Information geben.<br />

Eine Frage, die uns seit langer Zeit beschäftigt, sind die<br />

Probleme mit der früheren Firma Affilux. Umweltminister<br />

Lucien Lux war hier und hat sich auch verpflichtet, die<br />

nötigen Schritte zu unternehmen, damit Bewegung in<br />

diese Angelegenheit kommt. Laut meinen Informationen<br />

hat sich inzwischen die Bank, die eine Hypothek auf dem<br />

Gelände hat, bereit erklärt, auf diese Hypothek zu verzichten.<br />

Sie hat sich damit abgefunden, dass dieses Gelände keinen<br />

reellen Wert mehr hat durch die Altlasten, die sich dort<br />

befinden. Damit müsste es mit dem Konkursverfahren von<br />

Affilux an sich weitergehen können, so dass wir auch<br />

eine Lösung finden können, was die Eigentumsverhältnisse<br />

für das Gelände anbelangt. Der Staat ist möglicherweise<br />

bereit, das Areal zu kaufen. Wir müssen dann mit<br />

ihm über die Frage der Sanierung diskutieren bzw. über<br />

das, was mit den Gebäuden geschieht, die sich noch auf<br />

dem Gelände befinden. Man stellt jetzt fest, dass nach<br />

Jahren des Stillstands die Aussicht besteht, dass wir<br />

endlich eine zufrieden stellende Lösung finden.<br />

2. Verkehrsreglements<br />

Es liegen keine Verkehrsreglements vor.<br />

3. Gemeindefinanzen<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir können dann zum dritten Punkt übergehen. Es handelt<br />

sich um die Vorstellung des überarbeiteten Haushalts von<br />

2007 und der Haushaltsvorlage für 2008. Wenn man sich<br />

die beiden Dokumente ansieht, dann stellt man fest, dass<br />

sich die Haushaltssituation der Gemeinde Düdelingen im<br />

Rahmen bewegt, wie in den beiden vergangenen Jahren.<br />

Man erkennt, dass die Dokumente das Spiegelbild einer<br />

vernünftigen Finanzpolitik sind, die in den vergangenen<br />

Jahren hier in Düdelingen betrieben wurde. Die Haushalte<br />

von 2007 und 2008 unterstreichen vor allem aber<br />

auch den festen Willen, die Stadt Düdelingen voranzubringen.<br />

Man erkennt in den Zahlen den konstanten Ausbau<br />

von öffentlichen Dienstleistungen in der Gemeinde<br />

Düdelingen. Es gibt kaum einen Dienst am Bürger, der<br />

nicht angeboten würde. Gleichzeitig sieht man, dass die<br />

Modernisierung der Infrastrukturen fortgesetzt wird.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Es ist selbstverständlich, dass wir das moderne, das neue<br />

Düdelingen, an dem wir arbeiten, nicht zum Nulltarif<br />

bekommen können. Das sieht man einerseits an den laufenden<br />

Ausgaben, die wir als Gemeinde tragen müssen.<br />

Die Funktionskosten für die einzelnen Dienststellen und<br />

die einzelnen Gemeindegebäude bleiben nicht ohne<br />

Auswirkungen auf den Haushalt und auch nicht ohne<br />

Auswirkungen auf das Gleichgewicht des Gemeindehaushalts.<br />

Wenn man es vergleicht mit der Investitionsquote,<br />

die wir in den vergangenen zehn Jahren hatten,<br />

stellt man eine deutliche Steigerung der Investitionen in<br />

der Periode 2007/2008 fest. Dieser Trend wird sich sicher<br />

in den folgenden Jahren fortsetzen.<br />

Wir arbeiten also am Image von Düdelingen. Düdelingen<br />

soll eine Stadt mit hoher Lebensqualität sein, eine Stadt<br />

der Kinder und der Familien, eine Stadt der Kultur und<br />

des Sports, aber auch eine grüne Stadt. Alle diese Akzente<br />

finden sich auch im überarbeiteten Haushalt der<br />

Gemeinde von 2007 und in der Haushaltsvorlage für<br />

2008 wieder. Diese Haushalte schreiben sich ein in eine<br />

langfristig ausgerichtete Planung, die wir für die kommenden<br />

Jahre aufgestellt haben. Wir können es uns nämlich<br />

nicht leisten, Projekte anzugehen, ohne dass gewährleistet<br />

ist, dass sie ordentlich fertig gestellt werden<br />

und ohne dass sichergestellt ist, dass wir als Gemeinde<br />

die Nachfolgekosten, die die Projekte mit sich bringen,<br />

mittelfristig weiterhin verkraften können.<br />

Der Trumpf, den wir haben, was alleine die Finanzsituation<br />

angeht, ist sicher eine niedrige Verschuldungsrate.<br />

Wenn Sie sich die Zahlen im Haushaltsdokument<br />

ansehen, dann stellen Sie fest, dass die Verschuldung auf<br />

einem extrem niedrigen Stand ist, wenn ich mir die Situation<br />

von 2007 ansehe, und das trotz einer Anleihe von<br />

vier Millionen Euro, die wir wegen des angesammelten<br />

Defizits des Spitals im Laufe des Jahres aufgenommen<br />

haben. Am 31. Dezember dieses Jahres haben wir eine<br />

Schuld von 13,7 Millionen Euro. Auch wenn wir davon<br />

ausgehen, dass wir 2008 eine weitere Anleihe aufnehmen,<br />

kommen wir Ende 2008 hier in Düdelingen auf eine<br />

Verschuldung von 20 Millionen Euro. Zum Vergleich:<br />

Esch liegt jetzt bei 40 Millionen, Schifflingen bei 33 Millionen<br />

und Petingen bei 29 Millionen. Selbstverständlich<br />

gibt es im Land auch Gemeinden, die weniger Schuld<br />

haben als Düdelingen. Wir wissen, dass Düdelingen<br />

schon seit 20 Jahren nicht mehr zu den reichen<br />

Gemeinden im Land zählt. Düdelingen hat es aber verstanden,<br />

mit den öffentlichen Geldern zu haushalten.<br />

Das ist meiner Ansicht nach auch eine ordentliche<br />

Ausgangsposition, um die Herausforderungen anzugehen,<br />

die in den kommenden Jahren auf die Gemeinde zukommen<br />

werden.<br />

Wir haben also eine relativ niedrige Verschuldungsquote.<br />

Es bestehen auch noch Kapazitäten, um auf Fremdfinanzierung<br />

zurückzugreifen, um große außerordentliche<br />

Projekte zu finanzieren. Vor allem haben wir auch<br />

ansehnliche Reserven, die wichtig sein werden für die<br />

Jahre 2009 und 2010, in denen sich große Projekte parallel<br />

in unserem Haushalt widerspiegeln werden. Dann<br />

muss auf die nötigen Reserven zurückgegriffen werden<br />

können, um den Haushalt im Gleichgewicht zu halten.<br />

Auch wenn man noch nicht berücksichtigt, dass das Jahr<br />

2007 durch Mehreinnahmen beim Staat über die<br />

Gewerbesteuer und hauptsächlich die Mehrwertsteuer<br />

noch deutlich besser abgeschlossen wird, als die<br />

Dokumente das jetzt ausweisen, haben wir Ende 2008<br />

trotz eines hohen Investitionshaushalts noch eine<br />

Reserve von 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, die wir<br />

dann in das Jahr 2009 übertragen können.<br />

Die Finanzsituation ist also weiterhin gesund in<br />

Düdelingen. Man soll aber nicht blind sein vor einer<br />

Reihe von Tendenzen, die sich in unserem Gemeindehaushalt<br />

abzeichnen. Wir müssen darauf achten, dass<br />

wir unseren Handlungsspielraum, den wir als Gemeinde<br />

brauchen, um eine Reihe von größeren Investitionen<br />

durchzuführen, durch permanente Betriebsausgaben<br />

nicht so einengen, dass wir in einigen Jahren nicht mehr<br />

in dem gewünschten Maße investieren können. Das<br />

heißt im Klartext, dass wir uns intensiv mit unseren permanenten<br />

ordentlichen Ausgaben beschäftigen müssen.<br />

Im ordentlichen Haushalt verzeichnen wir einen Überschuss<br />

an Einnahmen. Unserer Ansicht nach ist er aber<br />

nicht hoch genug. Hier muss also angesetzt werden. Bei<br />

der Aufstellung eines nächsten Haushalts müssen wir<br />

noch einmal darüber diskutieren, was wir im Endeffekt in<br />

den ordentlichen Haushalt übernehmen und welche<br />

Ausgaben in den außerordentlichen Haushalt gehören.<br />

Inzwischen konnte ich auch Haushalte von anderen<br />

Gemeinden näher im Detail prüfen. Es ist mir dabei aufgefallen,<br />

dass in anderen Gemeinden eine Reihe von<br />

Arbeiten, die bei uns über ordentliche Kredite ablaufen,<br />

wie zum Beispiel Renovierungsarbeiten an Gemeindegebäuden,<br />

im außerordentlichen Haushalt stehen. Man<br />

muss einmal prüfen, welche die beste Politik in diesem<br />

Bereich ist. Man kann nicht alle Gemeindehaushalte<br />

miteinander vergleichen, weil die Aufstellung und die<br />

Inhalte der Haushalte doch relativ stark voneinander<br />

abweichen. Die nackten Zahlen allein lassen keinen<br />

hundertprozentigen Vergleich zu.<br />

Wir müssen die Entwicklung der Personalkosten und von<br />

anderen Betriebskosten im Auge behalten. Wir können<br />

das zurzeit verkraften, weil wir durch ein hohes<br />

Wachstum in Luxemburg parallel zu den Ausgaben auch<br />

höhere Einnahmen verzeichnen. Wenn das nicht mehr<br />

der Fall ist, kann das zu Problemen in den kommenden<br />

Jahren führen. Deshalb muss es unser Ziel sein, die Betriebskosten,<br />

wenn es möglich ist, zurückzuschrauben.<br />

Das muss selbstverständlich in einem vernünftigen Maße<br />

geschehen, damit die tagtäglichen Leistungen der Gemeindedienststellen<br />

nicht in irgendeiner Form beeinträcht-


7<br />

igt würden. Das Ganze muss sich auch einschreiben in<br />

unseren nächsten Fünfjahresplan für 2008 bis 2012.<br />

Ich möchte dann im Detail auf unseren überarbeiteten<br />

Haushalt von 2007 eingehen. Im ordentlichen Teil sind<br />

Einnahmen in Höhe von insgesamt 56 450 805,83 Euro<br />

und Ausgaben von 55 467 504,27 Euro. Das macht also<br />

im ordentlichen Teil einen Einnahmenüberschuss von<br />

983 301,56 Euro. Im außerordentlichen Teil haben wir<br />

Einnahmen in Höhe von 7 626 412,45 Euro und Ausgaben<br />

von 15 111 952,46 Euro. Das macht ein Defizit von<br />

7 485 540,01 Euro. Wir können es aber decken durch<br />

den Gewinn aus der Jahresabschlussrechnung von 2006,<br />

den wir in das Jahr 2007 übernehmen. Sie wissen, dass<br />

die Jahresabschlussrechnung von 2006 für die Gemeinde<br />

Düdelingen sehr positiv abgeschlossen wurde. Sie weist<br />

einen Gewinn in Höhe von 7 167 629,48 Euro auf. Das<br />

führt dazu, dass wir den überarbeiteten Haushalt von<br />

2007 mit einem geschätzten Gewinn von 665 391,03 Euro<br />

abschließen können, den wir in das Jahr 2008 übernehmen<br />

können.<br />

Ich möchte dann näher auf das Haushaltsdokument von<br />

2007 eingehen. Auffallend ist, dass unsere Einnahmen im<br />

ordentlichen Teil gegenüber dem ursprünglichen Haushalt<br />

für 2007 um zwei Prozent sinken und unsere Ausgaben<br />

um 0,3 Prozent. Wie erklären sich diese Abweichungen?<br />

Ein Posten liefert die Haupterklärung für die Entwicklung.<br />

Es handelt sich um das Gas, das im Gemeindehaushalt<br />

einen hohen Posten darstellt. Wir gehören zu<br />

den wenigen Gemeinden, die Gas einkaufen und Gas<br />

verkaufen. An sich ist nur noch die Stadt Luxemburg in<br />

dem Fall. Wir sind natürlich immer abhängig vom Einkaufs-<br />

und Verkaufspreis des Gases und vom Verbrauch<br />

der Energie. Im Jahr 2007 machten sich zwei Phänomene<br />

bemerkbar. Einerseits hatten wir einen niedrigeren Verbrauch<br />

als in den Vorjahren durch die Tatsache, dass wir<br />

einen sehr milden Winter hatten. Hinzu kommt noch die<br />

Tatsache, dass dadurch die Leute zu einem Teil zu hohe<br />

Vorauszahlungen bezahlten und bei der Abrechnung<br />

Rückzahlungen bekommen haben. Das bringt also mit<br />

sich, dass sich diese Entwicklung in den reellen<br />

Einnahmen widerspiegelt. Es gab nicht nur weniger Verbrauch,<br />

sondern gleichzeitig hatten wir auch die Rückzahlung<br />

von Einnahmen, die wir zu viel im Jahr 2006<br />

eingenommen hatten, und die 2007 zurückbezahlt werden<br />

mussten. Das erklärt, weshalb wir bei den Einnahmen<br />

einen Einbruch alleine beim Gas von 1,5 Millionen<br />

Euro haben. Bei den Ausgaben haben wir nur 0,55 Millionen<br />

Euro eingespart, so dass sich praktisch ein Unterschied<br />

von einer Million Euro ergibt.<br />

Wo gibt es weitere Abweichungen? Auffallend in den<br />

Zahlen im überarbeiteten Haushalt ist, dass es praktisch<br />

keine Abweichungen gibt, was die beiden Haupteinnahmequellen<br />

der Gemeinde angeht, das heißt, die Gewerbesteuer<br />

und die staatlichen Zuwendungen, weil wir<br />

uns strikt an das Haushaltsrundschreiben des Innenministers<br />

gehalten haben, der von der Jahresabschlussrechnung<br />

von 2006 ausging und sich dann beruft auf den<br />

gestimmten Staatshaushalt von 2007. Laut dieser Rechnung<br />

gibt es nur minimale Abweichungen gegenüber dem ursprünglichen<br />

Haushalt. Die staatlichen Zuwendungen<br />

steigen um nur 43 000 Euro und die Gewerbesteuer sinkt<br />

gegenüber dem ursprünglichen Haushalt nach diesem<br />

Berechnungsmodus sogar um 88 900 Euro. Wir haben<br />

also, was die Haupteinnahmequellen der Gemeinde angeht,<br />

ein leichtes Minus zu verzeichnen. Man muss klar<br />

sagen, dass sich dieses Bild mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

im Frühling des kommenden Jahres, wenn wir<br />

den provisorischen Abschluss des Jahres 2007 kennen,<br />

noch verändern wird. Heute wird damit gerechnet, dass<br />

der Staat in elf Monaten das eingenommen hat, was für<br />

zwölf Monate im Haushalt stand. Der Haushaltsminister<br />

hat diese Information noch in dieser Woche im Parlament<br />

bestätigt. Laut Informationen, die ich von der<br />

Steuerverwaltung bekommen habe, geht die Verwaltung<br />

davon aus, dass für 2007 insgesamt mit 510 Millionen<br />

Gewerbesteuereinnahmen im ganzen Land zu rechnen<br />

ist. Im Staatshaushalt für 2007 waren nur 465 Millionen<br />

vorgesehen. Das war auch die Grundlage, um die Gemeindehaushalte<br />

aufzustellen. Man kann also damit rechnen,<br />

dass es ein Plus von etwa zehn Prozent an Gewerbesteuer<br />

geben wird.<br />

Auch was die Mehrwertsteuer angeht, so hat der Staat<br />

2007 wesentlich mehr eingenommen, als im Staatshaushalt<br />

stand. Die Mehrwertsteuer macht einen gewissen<br />

Teil der Zuwendungen des Staats an die Gemeinden aus.<br />

Man kann also heute sagen, dass man aufgrund des besseren<br />

Steuerabschlusses im laufenden Jahr mit ungefähr<br />

2,5 Millionen Mehreinnahmen für die Gemeinde<br />

Düdelingen rechnen kann, es sei denn, es käme eine atypische<br />

Entwicklung im Dezember. Das wird sich positiv<br />

bemerkbar machen auf das Gesamtgleichgewicht des<br />

ordentlichen Haushalts.<br />

Was andere Abweichungen angeht, so möchte ich noch<br />

unterstreichen, dass natürlich auffällt, dass wir im überarbeiteten<br />

Haushalt nicht mehr auf unsere Reserven<br />

zurückgreifen. Im ursprünglichen Haushalt war ein<br />

Rückgriff von 700 000 Euro auf unsere Haushaltsreserve<br />

vorgesehen. Wir brauchten das nicht zu tun, weil der<br />

Haushalt auch ohne diesen Rückgriff im Gleichgewicht ist.<br />

Daneben ist es eine Tatsache, dass wir Mehrausgaben<br />

beim Lehrpersonal haben. Das ist darauf zurückzuführen,<br />

dass der Staat mit den Abrechnungen mit den<br />

Gemeinden immer zwei bis drei Jahre im Rückstand ist.<br />

Wir haben 550 000 Euro Mehrausgaben gegenüber dem,<br />

was im Haushalt stand. Das ist eine Abweichung von 18<br />

Prozent gegenüber dem, was wir im Vorjahr an Ausgaben<br />

auf diesem Posten hatten.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Die finanzielle Belastung hat sich in dem Sinne positiv<br />

entwickelt, dass wir eine vorgesehene Anleihe von vier<br />

Millionen Euro 2007 nicht aufgenommen haben. Es war<br />

geplant, eine Anleihe von insgesamt acht Millionen Euro<br />

aufzunehmen. An sich haben wir aber nur vier Millionen<br />

geliehen, um die Restschuld des Spitals zu tilgen. Das<br />

zeigt auch, dass die finanzielle Situation sich im Laufe<br />

des Jahres positiver entwickelt hat, als wir das noch bei<br />

der Aufstellung unseres Haushalts für 2007 annehmen<br />

konnten.<br />

Dann kommt natürlich wie jedes Jahr beim überarbeiteten<br />

Haushalt die Liste der rückständigen Schuldner mit<br />

1,25 Millionen Euro hinzu. Das findet man im Haushaltsentwurf<br />

nie wieder. Das sind die Hauptabweichungen,<br />

die sich bemerkbar machen. Etwas Außergewöhnliches<br />

im Haushalt für 2007 sind natürlich die<br />

Ausgaben für die Hundertjahrfeier der Stadt. Wir werden<br />

das in den kommenden Jahren nicht mehr als permanente<br />

Ausgabe haben. Ich habe zusammengerechnet,<br />

was wir an Ausgaben und Einnahmen im Rahmen des<br />

Stadtjubiläums hatten. Ich komme dann auf 500 000 Euro<br />

als Nettopreis für sämtliche Veranstaltungen. Das sind<br />

0,9 Prozent unseres ordentlichen Haushalts. Als Schöffenrat<br />

sind wir auf jeden Fall der Meinung, dass das vernünftig<br />

ist. Es entspricht auch der Zielsetzung, die wir uns<br />

Ende des vergangenen Jahres gegeben hatten. Für 2008<br />

ist noch ein kleinerer Posten für einige Veranstaltungen<br />

im Rahmen des Stadtjubiläums vorgesehen. Hervorzuheben<br />

ist, dass das Sponsoring von Privatpersonen und<br />

Firmen uns 250 000 Euro eingebracht hat. Von staatlicher<br />

Seite wurde uns ja auch noch eine Subvention versprochen.<br />

Es wurde uns aber noch nicht mitgeteilt, wie der Betrag<br />

von 100 000 Euro, der jetzt im Staatshaushalt steht, unter<br />

den vier Gemeinden aufgeteilt wird. In einem Gespräch,<br />

das wir hatten, wurde gesagt, das würde nach der<br />

Bevölkerungszahl geschehen. Wir warten aber noch auf<br />

genaue Einzelheiten des Kulturministeriums, was diese<br />

Subvention angeht.<br />

Ich möchte dann auch kurz auf den überarbeiteten außerordentlichen<br />

Haushalt von 2007 eingehen. Hier fallen<br />

einige Punkte auf. Einerseits sieht man Abweichungen,<br />

was den Verkauf von Gelände angeht. Das hängt zusammen<br />

mit unseren großen Projekten, hauptsächlich mit<br />

unserer Aktivitätszone „Koibestrachen“, wo wir ja als<br />

Gemeinde eine Vorfinanzierung gemacht haben. Dort<br />

soll bekanntlich das Staatslaboratorium gebaut werden.<br />

Ein Teil des Geldes wird uns 2007 vom Staat zurückbezahlt.<br />

Den größten Teil erwarten wir allerdings 2008.<br />

Dann kommt es zur Überschreibung von Ausgaben für<br />

einzelne Projekte. Das betrifft u.a. das Schulrestaurant<br />

und den zusätzlichen Klassensaal in der Schule Deich<br />

und die Früherziehung auf Lenkeschléi. In diesem Jahr<br />

sind die Prozeduren angelaufen und zum Teil sind die<br />

Projekte auch schon ausgeschrieben, so dass die Arbeiten<br />

im Jahr 2008 durchgeführt werden können. Auch hier hat<br />

sich einmal mehr erwiesen, dass es praktisch unmöglich<br />

ist, ein Projekt in einem Jahr anzugehen. Durch die Genehmigungsprozeduren<br />

und die Prozeduren, die bei den<br />

Ausschreibungen vorgeschrieben sind, geht praktisch ein<br />

Jahr verloren, ehe mit dem Bauen begonnen werden<br />

kann. Hinzu kommt auch noch, dass bei Schulen nicht<br />

zu jedem Zeitpunkt gebaut werden kann, so dass das<br />

noch ein zusätzliches Problem darstellt. Wenn Ausgaben<br />

nicht getätigt werden, bekommt man natürlich auch<br />

keine Subventionen.<br />

Wenn wir uns den überarbeiteten Haushalt von 2007<br />

ansehen, denn fällt auf, dass wir im Endeffekt noch einen<br />

Gewinn von 665 000 Euro haben. Man muss zu diesem<br />

Gewinn aber noch unsere Haushaltsreserve von vier<br />

Millionen Euro zählen. Wir übernehmen also nicht<br />

0,6 Millionen ins Jahr 2008, sondern an sich 4,6 Millionen<br />

Euro.<br />

Wichtig ist in meinen Augen, dass wir im vergangenen<br />

Jahr den größten Teil unserer angesammelten Schuld des<br />

Spitals durch die Anleihe von vier Millionen getilgt<br />

haben. Das war eine Altlast, die sich während langer<br />

Jahre angesammelt hatte. Wir haben den richtigen Schritt<br />

getan, um den größten Teil dieser Schuld abzubauen.<br />

Wie es aussieht mit den neuen Abkommen des CHEM,<br />

wenn die Krankenkassenunion mitmacht und wenn wir<br />

keine böse Überraschung bekommen bei der Berechnung<br />

der Krankenkassen, wird es durch den Verkauf von<br />

Material möglich sein, 80 Prozent der Restschuld, die<br />

noch besteht, aus der Welt zu schaffen. Wichtig für uns<br />

ist, dass eine Einigung mit der Krankenkassenunion gefunden<br />

wird und sie nicht auf stur schaltet, wie sie es<br />

bisher in dieser Frage getan hat, und verlangt, dass noch<br />

über die nächsten zehn Jahre zurückbezahlt wird. Ich<br />

hoffe, dass das definitiv in einem bis zwei Jahren abgeschlossen<br />

werden kann. In dem Fall gewinnen wir natürlich<br />

Zinsen.<br />

Ich habe schon erwähnt, dass die Verschuldung Ende<br />

2007 trotz der Aufnahme einer neuen Anleihe von vier<br />

Millionen Euro bei 13,7 Millionen Euro liegt. Das macht<br />

744 Euro pro Kopf aus. Noch wichtiger ist, dass die jährlichen<br />

Rückzahlungen für unsere Anleihen nur 2,8 Prozent<br />

unserer ordentlichen Einnahmen ausmachen. Das<br />

ist also ein sehr geringer Prozentsatz, auch wenn er in<br />

den kommenden Jahren steigen wird. Es gibt viele<br />

Gemeinden, die heute schon deutlich darüber liegen.<br />

Der Haushalt von 2007 hat es uns auch ermöglicht, eine<br />

ganze Reihe von neuen Projekten anzugehen oder fertig<br />

zu stellen. Ich zähle sie auf: die Betreuungsstruktur im<br />

„Restaurant de la Piscine“, die Vorbereitung der Aktivitätszone<br />

„Koibestrachen“, damit die Arbeiten am Staatslaboratorium<br />

anlaufen können, die völlige Erneuerung<br />

des Stadthauses, die erste Phase der Renovierung des


9<br />

Kennedy-Stadions mit der Tennishalle und die großen<br />

Arbeiten in der Friedensstraße. Es ist auch nach wie vor<br />

unsere Absicht, den ersten Teilbetrag der Rückzahlung<br />

der Kosten am Bau unseres regionalen Kulturzentrums in<br />

Höhe von drei Millionen Euro auch noch über den<br />

Haushalt von 2007 zu tätigen. Sie können also feststellen,<br />

dass der überarbeitete Haushalt von 2007 eine ganze<br />

Reihe von großen politischen Akzenten beinhaltet, was<br />

die Infrastrukturen angeht. Es wurde aber auch eine<br />

Reihe von neuen Dienstleistungen im Laufe des Jahres<br />

geschaffen. An sich war es ein gutes Haushaltsjahr, in<br />

dem viel bewegt werden konnte, ohne dass wir viel an<br />

den Gebühren ändern mussten, was viele Gemeinden im<br />

vergangenen Jahr massiv getan haben, um ihren Haushalt<br />

von 2007 im Gleichgewicht zu halten. Wir waren sehr<br />

vorsichtig. Trotzdem ist es uns gelungen, dieses große<br />

Programm durchzuziehen, ohne auf eine allgemeine<br />

Gebührenanhebung zurückgreifen zu müssen. Das<br />

beweist, dass unsere Situation alles in allem als gut zu<br />

bezeichnen ist.<br />

Ich schlage dann vor, dass wir nahtlos zum Haushalt für<br />

2008 übergehen. Ich habe vorhin schon allgemeine<br />

Bemerkungen zu den beiden Haushaltsdokumenten gemacht.<br />

Es ist ein starkes Budget, das wir hier vorstellen.<br />

Es spiegelt auch die wesentlichsten politischen Akzente<br />

dieser Mandatsperiode wider. Eines unserer Ziele, das<br />

wir uns gesetzt haben, ist es, aus Düdelingen die Stadt<br />

der Kultur, des Bildes und der Medien zu machen. Das<br />

macht sich auch in diesem Haushalt für 2008 erstmals<br />

voll bemerkbar, denn wir haben einen Kulturhaushalt,<br />

der für eine Gemeinde mit der Größe von Düdelingen<br />

seinesgleichen sucht. Das ist ein sehr starker Akzent in<br />

diesem Haushalt. Mit dem neuen Kulturzentrum, dem<br />

neuen CNA und allem, was damit verbunden ist, haben<br />

wir eine großartige Chance in dieser Stadt. Diese Chance<br />

müssen wir nutzen. Dieses Instrument für die Entwicklung<br />

der Kultur, aber auch dieser Stadt, muss jetzt voll<br />

zum Tragen kommen. Das ist aber nur möglich, wenn wir<br />

für die Betriebskosten und die Programmierung auch die<br />

nötigen Gelder zur Verfügung stellen. Auf Dauer ist das<br />

auch nur möglich, wenn wir auch von anderen öffentlichen<br />

Stellen bzw. von privaten Stellen die nötige zusätzliche<br />

Unterstützung, die wir benötigen, um die hohen<br />

Ziele, die wir uns gesetzt haben, zu erreichen, bekommen.<br />

Kultur ist für jeden. Sie muss jedem zugänglich gemacht<br />

werden. Wir betrachten auch das regionale Kulturzentrum<br />

gemeinsam mit dem CNA als eines der Mittel,<br />

um dieses Ziel zu erreichen. Dementsprechend muss<br />

auch die Ausrichtung der Arbeiten im regionalen Kulturzentrum<br />

sein. Wir haben das Glück, dass wir nicht bei<br />

Null anfangen, denn in diesem Bereich wurde in den vergangenen<br />

Jahren manches aufgebaut. Das Kulturzentrum<br />

schreibt sich ja ein in all die anderen kulturellen Aktivitäten,<br />

die wir hier in Düdelingen haben und auch zu<br />

einem großen Teil Berücksichtigung in unserem Haushalt<br />

finden. Wenn man alles zusammenrechnet, dann kommt<br />

man für 2008 auf einen Gesamtanteil der Kultur am<br />

Haushalt der Stadt Düdelingen von 8,24 Millionen Euro.<br />

Das entspricht 10,7 Prozent unserer Ausgaben, die wir<br />

für 2008 im Haushalt vorgesehen haben.<br />

2007 hatten wir übrigens ähnlich hohe Investitionen, und<br />

das hauptsächlich, weil einen höherer Anteil am<br />

Kulturzentrum über den außerordentlichen Haushalt<br />

zurückzubezahlen war. Auch in diesem Jahr hatte der<br />

Kulturhaushalt ein Volumen von weit über sieben<br />

Millionen Euro. Man sieht also, dass wir uns mit den<br />

Kulturausgaben beständig bei zehn bis elf Prozent bewegen.<br />

Diese Höhe wird sicher auch in den kommenden<br />

zwei bis drei Jahren beibehalten. Wenn man sich nur den<br />

ordentlichen Haushalt ansieht, dann sieht man, dass wir<br />

auch hier bei knapp zehn Prozent liegen. Es hängt also<br />

nicht nur zusammen mit der Rückzahlung unseres<br />

Anteils am Kulturzentrum, sondern auch die Betriebskosten<br />

und die Programmierung sowie die Ausgaben für<br />

alle die anderen kulturellen Veranstaltungen, die wir hier<br />

in Düdelingen haben, wie das Zeltik, das Fest der Musik<br />

und unsere Kulturgalerien, belaufen sich auf 5,8 Millionen<br />

Euro bei einem Gesamtvolumen von 60 Millionen<br />

Euro im ordentlichen Haushalt.<br />

Ein zweiter großer Schwerpunkt, den man hier hervorheben<br />

muss, liegt auf der Modernisierung, dem Ausbau und<br />

der Optimierung unseres Kanal- und Abwassersystems,<br />

um garantieren zu können, dass die interkommunale<br />

Kläranlage in Bettemburg ordentlich funktionieren kann<br />

und sich in Zukunft im Regelfall in den einzelnen<br />

Vierteln keine Überschwemmungsprobleme für die<br />

Bewohner stellen. Das ist nämlich ein Phänomen, das in<br />

den vergangenen Jahren wieder zugenommen hat.<br />

Deshalb haben wir darauf reagiert, es wurden Untersuchungen<br />

durchgeführt und Pläne ausgearbeitet. Das<br />

spiegelt sich im Haushaltsentwurf für 2008 als großer<br />

politischer Akzent wider. Das sind nicht unbedingt die<br />

Investitionen, die großes Medieninteresse und herrliche<br />

Einweihungen mit sich bringen, im Endeffekt sind es aber<br />

diese Arbeiten, die in einer Gemeinde zählen. Man darf<br />

die unterirdischen Infrastrukturen nicht vernachlässigen,<br />

weil das zu den Basisinfrastrukturen und -dienstleistungen<br />

einer Gemeinde zählt. Auch hier möchte ich einen<br />

Betrag nennen. Für 2008 haben wir im Haushalt für diese<br />

Arbeiten sage und schreibe 7,15 Millionen Euro vorgesehen.<br />

2007 waren es 3,1 Millionen Euro. Dieser Betrag hat<br />

sich also innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.<br />

Nachdem ich diese beiden Hauptakzente erwähnt habe,<br />

möchte ich auf die Zahlen im Haushalt für 2008 eingehen.<br />

Im ordentlichen Teil sind Einnahmen in Höhe von<br />

62 665 989,09 Euro vorgesehen und Ausgaben von<br />

60 403 392,49 Euro. Das ergibt unter dem Strich also<br />

einen Einnahmenüberschuss von 2 162 496,60 Euro. Im<br />

außerordentlichen Teil haben wir Ausgaben vorgesehen


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

in Höhe von 16 279 355,19 Euro und Einnahmen von<br />

13 785 200 Euro. Hier ergibt sich also ein Defizit von<br />

2 494 155,19 Euro. Wenn wir dann aber den Gewinn<br />

berücksichtigen, den wir voraussichtlich 2007 erzielen,<br />

der vorsichtig eingeschätzt ist auf 665 391,03 Euro, dann<br />

bleibt voraussichtlich ein Gewinn, den wir in das Jahr<br />

2009 übertragen können, in Höhe von 333 732,44 Euro.<br />

Man muss aber unsere Haushaltsreserve hinzurechnen,<br />

die auf einem separaten Konto ausgewiesen ist, auf dem<br />

noch drei Millionen stehen, die wir auch auf das Jahr<br />

2009 übertragen können. Dann haben wir noch einmal<br />

einen Betrag von 250 000 Euro. Dabei handelt es sich<br />

um eine Sonderreserve, die wir anlegen, um in Zukunft<br />

eventuell Gelände kaufen zu können. An sich können<br />

wir noch 3,5 Millionen Euro in das Jahr 2009 übernehmen.<br />

Das ist wichtig, um die Ausgaben zu finanzieren,<br />

die in dem übernächsten Jahr auf uns zukommen.<br />

Im Vergleich mit dem überarbeiteten Haushalt von 2007<br />

können Sie relativ hohe Steigerungen feststellen. Die<br />

Einnahmen steigen um 10,8 Prozent und die ordentlichen<br />

Ausgaben um 8,9 Prozent. Zum ordentlichen<br />

Haushalt muss man sagen, dass wir noch einmal auf eine<br />

Million von unseren Reserven zurückgegriffen haben.<br />

Wenn das der Fall ist, dann sinkt der Reservefonds im<br />

Laufe des Jahres von vier auf drei Millionen Euro. Wir<br />

haben auch vorgesehen, zwei Anleihen von acht Millionen<br />

Euro aufzunehmen. Ähnlich wie in diesem Jahr<br />

muss man aber prüfen, wie der Abschluss von 2007 ist.<br />

Dann werden wir feststellen können, ob wir noch eine<br />

Anleihe aufnehmen müssen oder nicht und in welcher<br />

Höhe sie aufgenommen werden muss. Ich denke, dass es<br />

im Endeffekt keine Anleihe in Höhe von acht Millionen<br />

sein muss.<br />

Bei der Aufstellung des Haushalts haben wir uns an das<br />

Rundschreiben des Innenministers gehalten. Der Innenminister<br />

teilt uns darin mit, was wir als Gemeinde hauptsächlich<br />

an Gewerbesteuer und staatlichen Zuwendungen<br />

zu erwarten haben. Man stellt fest, dass sie steigen.<br />

Bei den staatlichen Zuwendungen handelt es sich<br />

um eine Steigerung von 12,65 Prozent gegenüber 2006.<br />

Was die Gewerbesteuer angeht, so soll sie gegenüber<br />

2006 um 7,78 Prozent steigen.<br />

Was sich natürlich stärker im ordentlichen Teil des<br />

Haushalts bemerkbar macht, das sind die Personalkosten,<br />

und zwar erstens dadurch, dass der Gemeinderat<br />

im Laufe des Jahres im Rahmen der Eröffnung unseres<br />

regionalen Kulturzentrums eine ganze Reihe von zusätzlichen<br />

Posten geschaffen hat. Daneben wurden auch<br />

andere Dienststellen im Laufe des Jahres aufgestockt.<br />

Deshalb wird es auch deutlich weniger Einstellungen im<br />

Jahr 2008 geben. Wir haben natürlich auch durch die<br />

Tatsache, dass wieder eine Indextranche erfällt, mehr<br />

Personalkosten. Daneben wurde ein Gehälterabkommen<br />

getroffen, das ebenfalls seine Auswirkungen haben wird.<br />

Natürlich hat man auch eine automatische Entwicklung<br />

der Laufbahnen der Leute, die jetzt bei der Gemeindeverwaltung<br />

arbeiten. Auch das macht sich bemerkbar im<br />

Gesamtvolumen der Personalkosten, die bei der Gemeinde<br />

Düdelingen 40 Prozent der ordentlichen Ausgaben<br />

ausmachen. In diesem Bereich sind Vergleiche mit anderen<br />

Gemeinden schwierig, weil wir einen relativ hohen<br />

Haushalt durch das Gas haben. Mit dem Gas sind aber<br />

nicht schrecklich viele Personalkosten verbunden. Um<br />

vergleichbar mit anderen Gemeinden zu sein, muss man<br />

prüfen, was sie in ihrem Haushalt stehen haben, wie ihr<br />

Haushalt aufgebaut ist, welche Dienststellen sie haben,<br />

die atypisch sind. Man muss sagen, dass die Vergleiche<br />

mit anderen Gemeinden immer etwas hinken. Wir müssen<br />

aber die Personalkosten im Auge behalten, weil das<br />

ein Volumen ist, das stark zunimmt. Wenn man 2008 mit<br />

2007 vergleicht, dann stellt man fest, dass die Personalkosten<br />

1,6 Millionen Euro höher veranschlagt wurden.<br />

Was machen die Gewerbesteuer und die staatlichen<br />

Zuwendungen für Düdelingen aus? 2008 ist es gegenüber<br />

2007 ein Plus von 2,88 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer<br />

steigt in unserem Haushalt von 13,07 Millionen<br />

auf 14,6 Millionen Euro. Die staatlichen Zuwendungen<br />

ihrerseits steigen von 20,45 Millionen auf 21,8 Millionen<br />

Euro, und das aufgrund der Zahlen im Staatshaushalt<br />

für 2008 bzw. der Jahresabschlussrechnung von<br />

2006, das das Referenzjahr darstellt, um diesen Haushalt<br />

aufzustellen. Die Gewerbesteuer und die staatlichen<br />

Zuwendungen steigen also gegenüber dem Jahr 2007 um<br />

8,6 Prozent.<br />

Wenn wir das hohe Niveau an Dienstleistungen und Investitionen<br />

beibehalten wollen und gleichzeitig auch das<br />

Gleichgewicht des Haushalts garantieren wollen und die<br />

Sorge haben, keine Überverschuldung der Gemeinde<br />

herbeizuführen, dann ist es klar, dass wir eine Anpassung<br />

einer Reihe von anderen Einnahmen der Gemeinde vornehmen<br />

müssen. Das ist sicher nicht der angenehmste<br />

Teil der politischen Arbeit, aber anders ist es nicht denkbar.<br />

Aufgrund der Zahlen im Haushalt für 2008 und auch<br />

aufgrund der zahlreichen Investitionen, die wir in einzelnen<br />

Bereichen im Jahr 2008 tätigen müssen, sind wir<br />

zum Schluss gekommen, dass wir bei einer Reihe von<br />

Dienstleistungen das Kostendeckungsprinzip wieder<br />

stärker zur Geltung bringen müssen. Das gilt traditionell<br />

für das Gas, weil natürlich der Einkaufspreis höher wird<br />

aufgrund der Entwicklung auf dem Erdölmarkt in den vergangenen<br />

Monaten. Wir müssen dann natürlich den<br />

Verkaufspreis des Gases dementsprechend anpassen, damit<br />

wir als Gemeinde kein Defizit machen. Das ist ein<br />

Bereich, in dem normalerweise private Firmen hohe<br />

Gewinne machen. Wir müssen nicht unbedingt Gewinn<br />

machen, wir müssen aber dafür sorgen, dass durch den<br />

Gasverkauf kein Loch in die Gemeindekasse entsteht.<br />

Deshalb wird vorgeschlagen, die Grundtarife für das Gas<br />

ab dem 1. Januar um neun Prozent nach oben anzupassen.


11<br />

Was den Wasserpreis angeht, so sehen wir aufgrund der<br />

Ausgaben, die geplant sind, keine Notwendigkeit, den<br />

Wasserpreis an sich anzuheben. Wo wir allerdings eine<br />

Anpassung vornehmen müssen, das ist bei der Kanalgebühr,<br />

weil, wie ich schon gesagt habe, neben der<br />

Kultur die Verbesserung und der Ausbau der Infrastrukturen<br />

im Abwasserbereich der große politische Schwerpunkt<br />

im Haushalt der Gemeinde Düdelingen für 2008<br />

sein wird. Es muss also unsere Sorge sein, dass wir diesen<br />

Kostenpunkt dementsprechend verkraften können.<br />

Deshalb beschreiten wir den Weg, den verschiedene<br />

Gemeinden schon in den vergangenen Jahren beschritten<br />

haben, und müssen unsere Kanalgebühr relativ<br />

deutlich anheben. Es ist praktisch eine Verdoppelung auf<br />

einen Euro pro Kubikmeter.<br />

Eine andere Dienstleistung, die wir als Gemeindebetrieb<br />

den Bürgern anbieten, ist der Abfallbereich. Auch hier<br />

haben wir festgestellt, dass wir uns in den vergangenen<br />

Jahren immer mehr von der Kostendeckung entfernt<br />

haben, und dass wir diesem Prinzip zumindest schrittweise<br />

wieder näher kommen. Weil wir in diesem Bereich<br />

noch einen Deckungsgrad von 70 Prozent haben, schlagen<br />

wir vor, die Tarife um zehn Prozent anzuheben.<br />

Dann haben wir immer nur einen Kostendeckungsgrad<br />

von 80 Prozent. Wir denken aber, dass wir mit den<br />

Gebühren, die zu erwarten sind, über die Runden kommen<br />

müssten.<br />

In einem vierten Bereich ist der Preis seit sechs Jahren<br />

unverändert. Es handelt sich dabei um unser Kabelnetz, das<br />

wir inzwischen internettauglich gemacht haben. Ab dem<br />

1. Januar kommt auch die neue Regelung der Autorenrechte<br />

voll zum Tragen. Als Gemeinde müssen wir dadurch<br />

deutlich mehr Geld bezahlen. Dieses Geld müssen wir<br />

unseren Abonnenten verrechnen. Deshalb wird vorgeschlagen,<br />

die Unterhaltsgebühr für die Gemeinschaftsantenne<br />

ab dem 1. Januar neu festzulegen.<br />

Ich möchte dann noch einmal auf die Gemeindeschuld<br />

eingehen. Wir hatten in der Gemeinde Düdelingen eine<br />

lange Phase der Entschuldung. Bis 2006, das heißt, während<br />

sieben Jahren, hat die Gemeinde Düdelingen eine<br />

Neuschuld von insgesamt nur drei Millionen Euro aufgenommen.<br />

Während dieser sieben Jahr hat sie natürlich<br />

ihre alten Schulden zurückbezahlt. Das führte dazu, dass<br />

wir am 1. Januar 1999 in der Gemeinde Düdelingen eine<br />

Gesamtschuld von 19,5 Millionen Euro hatten. Am<br />

31. Dezember 2006 war sie auf den absoluten Tiefpunkt<br />

von 10,8 Millionen Euro gesunken. Wir hatten also eine<br />

lange Phase von Entschuldung, konnten uns das aber<br />

auch erlauben, weil wir keine riesigen Investitionen hatten,<br />

so wie das jetzt in dieser Periode der Fall ist. Das ist<br />

natürlich eine gute Voraussetzung, um in dieser Gemeinde<br />

ehrgeizige Investitionsprogramme durchzuführen.<br />

Nach einer Phase von Entschuldung kommen wir aber<br />

jetzt in eine Periode von Investitionen und auch von<br />

Neuverschuldung, um hauptsächlich die großen Infrastrukturprojekte<br />

als Gemeinde finanzieren zu können. Es<br />

macht auch Sinn, sie nicht alleine der heutigen Generation<br />

aufzulasten, sondern sie auf 20 Jahre zu verteilen,<br />

weil es Investitionen sind, die auch in 20 Jahren den<br />

Einwohnern noch zugute kommen. Das gilt für unser<br />

regionales Kulturzentrum. Wenn ich mir die letzten<br />

Zahlen ansehe, die der Bautenminister bekannt gegeben<br />

hat, dann hat das Gesamtprojekt letzten Endes 45,1 Millionen<br />

Euro gekostet, nachdem das Parlament seinerzeit<br />

36 Millionen Euro im Gesetzentwurf gestimmt hatte.<br />

Nach dem festgelegten Verteilerschlüssel und nach der<br />

Berücksichtigung einer Subventionierung von 50 Prozent<br />

des Kulturministeriums auf dem Teil der Gemeinde gehen<br />

netto zu Lasten der Gemeinde Düdelingen noch etwa<br />

8,6 Millionen Euro, die wir in vier Raten 2007, 2008,<br />

2009 und 2010 an den Staat zurückbezahlen.<br />

Ein zweites Beispiel einer großen Investition, die in der<br />

Regel nur alle 20 Jahre vorkommt, ist die Erneuerung der<br />

Badeanstalt mit dem Bereich der Umkleideräume. Die<br />

Studienkosten sind im Haushalt für 2008 vorgesehen.<br />

Die Arbeiten sollen dann 2009 und 2010 durchgeführt<br />

werden. Auch hier kann man von einem Gesamtkostenpunkt<br />

von 7,5 Millionen Euro ausgehen. Wenn man dann<br />

berücksichtigt, dass wir eine 30-prozentige Subventionierung<br />

des Staats erwarten können, wenn das Projekt<br />

weiterhin im Fünfjahresplan des Sportministeriums<br />

bleibt, dann gehen noch gut fünf Millionen Euro zu<br />

Lasten der Gemeinde, die im außerordentlichen Teil des<br />

Haushalts aufgebracht werden müssen. Das sind die beiden<br />

ganz großen Projekte in dieser Mandatsperiode. Es<br />

ist nur normal, dass man zur Finanzierung solcher<br />

Projekte auf Anleihen zurückgreift. Wir werden das auch<br />

selbstverständlich tun.<br />

Andere Punkte, die in diesem Haushalt für 2008 auffallen,<br />

betreffen den ganzen Bereich Kinderbetreuung und<br />

Schulen. Das ist für uns ein politischer Akzent. Diese<br />

Projekte werden jetzt definitiv durchgezogen. Im Sportbereich<br />

haben wir die Weiterführung der Renovierung<br />

des Kennedy-Stadions und die Schaffung eines Kunstrasens<br />

auf dem Barozzi-Stadion für den Fußball.<br />

Daneben wird ein letzter Teil von Arbeiten in der Aktivitätszone<br />

„Koibestrachen“ über den Haushalt von 2008<br />

finanziert. Wir denken, dass wir damit weiterhin garantieren<br />

können, dass wir in Düdelingen eine hohe Lebensqualität<br />

mit guten Dienstleistungen und modernen<br />

Infrastrukturen erhalten können.<br />

Ich möchte dann noch auf einige Zahlen eingehen. Ich<br />

habe vom Schwerpunkt Kultur gesprochen, der einen<br />

außergewöhnlichen Stellenwert im Haushalt hat. Ein<br />

weiterer Akzent liegt auf der Kanalisation und den<br />

Abwassersystemen. Es bleibt aber, dass an sich ein Posten


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

nach wie vor die Nase vorn hat. Es handelt sich um den<br />

ganzen schulischen Bereich. Wenn man prüft, was unter<br />

der Rubrik „Unterrichtswesen“ im ordentlichen und außerordentlichen<br />

Haushalt steht, denn stellt man fest, dass<br />

das im überarbeiteten Haushalt von 2007 insgesamt<br />

10,33 Millionen Euro sind, die in diesem Jahr von der<br />

Gemeinde Düdelingen in den Bereich Schule investiert<br />

wurden. Das sind 14,6 Prozent unseres Gesamthaushalts<br />

von 2007. 2008 steigt der Betrag auf 11,92 Millionen Euro.<br />

Prozentual haben wir eine Steigerung auf 15,5 Prozent<br />

des Gesamthaushalts. Man stellt fest, dass das praktisch<br />

so viel ausmacht wie die Kultur und der Sport zusammen.<br />

Auch für den Sport sind höhere Investitionen im Haushalt<br />

für 2008 vorgesehen. Wenn wir 2009 die Badeanstalt<br />

renovieren und auch unsere Arbeiten auf dem Kennedy-<br />

Stadion fortsetzen, dann stellt man fest, dass das ein<br />

Posten ist, der wieder mehr Bedeutung bekommen wird.<br />

Es gibt natürlich Schwankungen über die Jahre und es<br />

hängt davon ab, wie die Projekte anfallen. Auch hier<br />

möchte ich einige Zahlen erwähnen. 2007 wurden über<br />

den ordentlichen und außerordentlichen Haushalt<br />

3,37 Millionen Euro in den Sportbereich investiert. Das<br />

waren 4,8 Prozent der Gesamtausgaben. Dieser<br />

Prozentsatz steigt 2008 auf 6,11 Prozent mit insgesamt<br />

4,69 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 1,3 Millionen<br />

Euro gegenüber dem Jahr 2007.<br />

Relativ hohe Investitionen gab es auch in die Erneuerung<br />

des Fuhrparks der Gemeinde. Wenn Sie den Haushalt<br />

analysieren, dann können Sie feststellen, dass 2008<br />

550 000 Euro in neue Fahrzeuge der Gemeinde investiert<br />

werden. Besonders ins Gewicht fällt hier ein neuer Müllwagen.<br />

Daneben soll ein neues Fahrzeug mit einem Kran<br />

angeschafft werden. Zu einem Zeitpunkt, an dem noch<br />

etwas Spielraum im Haushalt vorhanden ist, soll man<br />

diese nützlichen Investitionen vornehmen.<br />

Was die urbanistische Umgestaltung von Düdelingen<br />

anbelangt, so ist ein Höhepunkt im Haushalt für 2008<br />

enthalten. Das schreibt sich auch ein in die Belebung des<br />

Stadtzentrums und in die Bemühungen, viel Grün im<br />

Kern der Ortschaft zu behalten. Es handelt sich dabei um<br />

die Ausdehnung des Emile-Mayrisch-Parks. Wir wollen<br />

den Park rund um unser Museum und die Galerie „Nei<br />

Liicht“ öffnen und wollen ihn nach dem gleichen Muster<br />

wie den Mayrisch-Park gestalten. Wir haben auch einen<br />

Übergang für Radfahrer vorgesehen. Dort soll ein neuer<br />

Ort entstehen, in dem die Leute sich im Zentrum begegnen<br />

können. Daneben wollen wir einen Getränkeausschank<br />

im Emile-Mayrisch-Park einrichten, weil es eine<br />

große Nachfrage danach während der Sommermonate<br />

gibt. Wir können ja feststellen, dass sich im Sommer<br />

Hunderte von Leuten im Park aufhalten. Wir haben bereits<br />

2007 die Architektin beauftragt, Pläne auszuarbeiten,<br />

so dass die Arbeiten ab Herbst 2008 durchgeführt werden<br />

können.<br />

Auch die wirtschaftliche Entwicklung von Düdelingen ist<br />

wichtig. 2008 sind letzte Investitionen in der Aktivitätszone<br />

„Koibestrachen“ vorgesehen. Sie können also feststellen,<br />

dass sich sehr viel tut. Ich möchte damit meine<br />

allgemeinen Ausführungen abschließen. Ich werde später<br />

möglicherweise noch auf das Kulturzentrum und<br />

hauptsächlich das Unterrichtswesen zurückkommen. Ich<br />

schlage vor, dass jetzt meine Kollegen aus dem Schöffenrat<br />

zu ihren Zuständigkeitsbereichen Stellung beziehen.<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Meine Damen und Herren, ich möchte den Akzent auf<br />

einen Bereich legen, den man normalerweise nicht im<br />

Detail behandelt, der aber in unseren Augen ein Kernstück<br />

ist, was die Arbeit in dieser Gemeinde angeht und<br />

uns hilft, unsere Politik vernetzt umzusetzen. Ich meine<br />

damit ganz konkret den Bereich der Informatik. Sie wissen,<br />

dass wir beschlossen haben, uns dem Syndikat SIGI<br />

anzuschließen, dem 103 luxemburgische Gemeinden<br />

angehören. Das war kein einfacher Schritt. 2007 war für<br />

das Syndikat SIGI auch ein relativ turbulentes Jahr. Wir<br />

mussten ein Moratorium von sechs Monaten verhängen.<br />

Das hatte aber auf das Funktionieren der Gemeinde<br />

Düdelingen keinen direkten Einfluss. Es hat aber dazu<br />

geführt, dass 2008 der Übergang auf die neue Plattform<br />

und die neuen Programme, die, wie ich betonen möchte,<br />

inzwischen gut funktionieren und uns Zukunftsperspektiven<br />

geben, möglich sein wird. Das wird ganz sicher<br />

einen Quantensprung bei den Dienstleistungen, die das<br />

Syndikat SIGI den Gemeinden bietet, darstellen.<br />

Das hatte aber Konsequenzen. Weil die beiden Systeme<br />

parallel funktionieren mussten, entstanden zusätzliche<br />

Kosten durch den Unterhalt der beiden Plattformen.<br />

Auch in der Direktion des Syndikats gab es eine Änderung.<br />

Durch den neuen Direktor weht auch ein neuer<br />

Wind. Es ist ihm auch gelungen zu verhindern, dass die<br />

Kosten nicht so hoch ausgefallen sind, wie anfangs<br />

befürchtet wurde. Der Jahresbeitrag für die angeschlossenen<br />

Gemeinden steigt auf 14,44 Euro pro Einwohner.<br />

Das ist eine Steigerung von 7,8 Prozent. Es bedeutet, dass<br />

die Softwareprogramme, die wir vom Syndikat mieten,<br />

und unser Anteil an den Betriebskosten sich in diesem<br />

Haushalt mit 310 000 Euro niederschlagen. Daneben<br />

sorgt unsere Informatikabteilung dafür, dass es mit allen<br />

einzelnen Programmen und auch den Programmen, die<br />

vom SIGI nicht angeboten werden, klappt. Zum Beispiel<br />

kann das Syndikat das Buchhaltungsprogramm für das<br />

Gaswerk oder Programme für den technischen Dienst,<br />

also technische Zeichenprogramme, nicht anbieten.<br />

Aus Rationalisierungsgründen und um unsere Hardware<br />

optimal ausnutzen zu können, haben wir vorgesehen,<br />

strategisch einen anderen Weg zu beschreiten und unser<br />

hausinternes Datenzentrum zu virtualisieren. Alls dies


13<br />

schlägt sich noch einmal mit 112 000 bzw. 91 000 Euro<br />

für Kosten im Haushalt nieder. Darin enthalten sind<br />

selbstverständlich auch das Ersetzen und Modernisieren<br />

unserer Computer. Die Schulen inbegriffen haben wir<br />

hier in Düdelingen immerhin 450 PCs zu betreuen. Die<br />

Virtualisierung ist eine strategische Entscheidung für eine<br />

bessere Ausnutzung der Server, eine bessere Verwaltung,<br />

eine rationelle Nutzung und vor allem soll sie uns unabhängig<br />

von Pannen machen und zu einer Stabilisierung<br />

des Datenzentrums führen. Das wird auch unseren<br />

Umweltschöffen interessieren, denn die Virtualisierung<br />

der Maschinen bringt auch eine Senkung des Stromverbrauchs,<br />

eine Senkung der Temperaturen vor allem im<br />

Computerraum und auch sinkende Kosten für die<br />

Klimaanlage mit sich.<br />

Ein zweiter Aspekt, der auch sehr wichtig im Informatikbereich<br />

ist, ist, dass wir unser Internet auf dem letzten<br />

Stand halten. Wichtig ist – und hier leistet unsere<br />

Informatikabteilung eine gute Arbeit – das Internet<br />

in den Schulen. Wir haben ja das pädagogische Projekt von<br />

EducDesign, auf das wir noch zu sprechen kommen.<br />

EducDesign hat 220 Ausbildungsstunden mit dem<br />

Düdelinger Lehrpersonal gemacht. Insgesamt 70 Lehrpersonen<br />

haben die Weiterbildung besucht. Seit 2006 waren<br />

54000 Besucher auf dem Site www.ecole.dudelange.<br />

Über 850 Schüler und 728 eingetragene Benutzer sind<br />

angemeldet. 1273 Seiten sind in dem Projekt angelegt. Es<br />

ist schon interessant, sich das einmal anzusehen.<br />

Wichtig, auch wenn das mit Kosten verbunden ist, ist,<br />

dass wir in unserem Programm sämtliche Schule vernetzen<br />

und in jeder Schule einen Internetsaal haben. Jetzt<br />

gehen wir aber noch einen Schritt weiter. Wir behandeln<br />

die Schulen Budersberg und Brill prioritär, was den<br />

Internetanschluss in allen Klassensälen angeht. Das findet<br />

seinen Niederschlag im Haushalt für 2008. In der<br />

Schule Deich, wo ein großes Interesse des Lehrpersonals<br />

vorhanden ist, läuft seit einem Jahr eine pädagogische<br />

Initiative im Unter-, Mittel- und Obergrad, um den<br />

Kindern mit ausländischer Abstammung eine bessere<br />

Integration in die Schule zu ermöglichen. Hier wollen<br />

wir einen Akzent setzen und zehn Klassensäle mit PCs<br />

ausstatten. Wir werden auch in den kommenden Jahren<br />

mit diesem Programm in den Schulgebäuden weitermachen.<br />

Ziel ist es, alle Klassen zu verkabeln, um mittelfristig<br />

Internet in jeden Saal zu bekommen und sie auch mittelfristig<br />

mit PCs auszustatten. Der Rhythmus wird natürlich<br />

vom Haushalt bestimmt, aber auch vom jeweiligen<br />

Interesse des Lehrpersonals. In diesem Jahr werden, wie<br />

gesagt, zehn Klassensäle in der Schule Deich komplett<br />

ausgestattet. Das Ganze bedeutet 45 000 Euro für die<br />

Verkabelung und 70 000 Euro für Ausstattungsmaterial.<br />

Diese Beträge finden wir im Haushalt wieder.<br />

Es wurde gesagt, Düdelingen sei die Stadt der Kultur und<br />

der neuen Medien. Inzwischen ist eine gute Zusammen-<br />

arbeit in der Mediengruppe entstanden. Wir hatten in<br />

diesem Jahr ein halbes Dutzend Sitzungen mit den<br />

Firmen, die unser Kabelnetz betreuen, um über den technischen<br />

Aspekt zu diskutieren. In der Medienkommission<br />

haben wir uns darüber geeinigt, 2008 die Voraussetzungen<br />

zu schaffen, um unseren Infokanal nach und nach<br />

umzubauen in einen Informationskanal, der interaktiv<br />

und mit Bildern belebt ist. Das geht in Richtung<br />

Fernsehen Düdelingen. Wir werden das auch gemeinsam<br />

mit den lokalen Vereinen tun. Für dieses Instrument<br />

haben wir 25 000 Euro in den Haushalt eingeschrieben.<br />

Was unser Kabelnetz angeht, so werden wir demnächst<br />

mit dem zweiten Internetanbieter einen Vertrag unterschreiben.<br />

Sie wissen, dass wir zurzeit Luxembourg Online<br />

im Kabel haben. Auch Vox ist daran interessiert. Mit<br />

dem Anbieten von kabellosem Internet-Zugang via „Hot<br />

spots“ haben wir uns in der Medienkommission eine<br />

Richtlinie gegeben. Wir sind noch dabei, verschiedene<br />

juristische Fragen zu klären. 2008 können wir dann mit<br />

dem Angebot beginnen.<br />

Düdelingen ist die Stadt der Kultur, aber auch die Stadt<br />

des Sports. In diesem Haushalt finden Sie als Investitionsschwerpunkt<br />

einen Kunstrasen für das Barozzi-Stadion<br />

wieder. Die Ausschreibungen sind bereits abgeschlossen.<br />

Im Vorfeld hatten wir auch eine ausgezeichnete<br />

Zusammenarbeit mit dem technischen Staff des F91,<br />

um in Erfahrung zu bringen, wie die Bedürfnisse des<br />

Vereins sind. Sie wollen, dass die Jugendspieler bessere<br />

Trainingsbedingungen bekommen sollen. Es ist vorgesehen,<br />

dass in die Länge gespielt wird, für die jüngsten<br />

Altersklassen können aber auch zwei Spielfelder parallel<br />

in der Breite angelegt werden. Mit dem Abreißen der<br />

Tribüne, der Instandsetzung, den Drainagearbeiten usw.<br />

kommt uns dieses Projekt eine Million Euro zu stehen.<br />

Diesen Betrag finden Sie auch im Haushalt.<br />

Die Untersuchungskosten, was die Renovierung der<br />

Badeanstalt angeht, stehen in diesem Haushalt mit<br />

300 000 Euro. Die Vorarbeiten für eine neue Tartanpiste auf<br />

dem Kennedy-Stadion schlagen sich auch mit 100 000 Euro<br />

nieder. Wir haben aber auch noch Vereine in anderen<br />

Infrastrukturen, nicht nur in der Sporthalle und auf den<br />

Fußballfeldern. Sie sind in den Turnsälen in den einzelnen<br />

Schulen. In der Schule Gaffelt, wo der Judoclub seinen<br />

Trainingssaal hat, ist es sehr eng und bedrückend in<br />

den Umkleideräumen und Duschen. Wir planen, diese<br />

Einrichtungen zu erneuen. Für diese Arbeiten sind<br />

55 000 Euro vorgesehen. In der Schule Budersberg trainiert<br />

der Tischtennisverein, der auch gute Resultate aufzuweisen<br />

hat. Ich war erschrocken, als ich gesehen habe,<br />

wie alt der Saal ist und in welchem Zustand sich der<br />

Bodenbelag befindet. Hier soll ein neuer Bodenbelag<br />

verlegt werden, der den Bedürfnissen des Tischtennisvereins<br />

angepasst ist. Dafür finden Sie 50 000 Euro im<br />

Haushalt für 2008. In den Turnsaal der Schule Deich


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

werden noch einmal 25 000 Euro investiert. Das sind<br />

einfach nur die Investitionen in die Infrastrukturen. Man<br />

darf aber auch die logistische Hilfe, die unsere Vereine<br />

jahrein jahraus von den einzelnen Dienststellen der Gemeinde<br />

bekommen, nicht vergessen.<br />

Diejenigen unter Ihnen, die das in den vergangenen<br />

Monaten und vor allen in den beiden vergangenen zwei<br />

Wochen verfolgt haben, finden die Aussage des Schöffenrates,<br />

dass Düdelingen Kulturstadt ist, auch bestätigt.<br />

Düdelingen hat sich inzwischen in der Luxemburger<br />

Kulturszene positioniert. Wir sind die einzige Stadt mit<br />

einer Fotogalerie und eine der wenigen Städte, die neben<br />

privaten auch gemeindeeigene Kunstgalerien haben.<br />

Daneben haben wir ein großartiges Orgelfestival. Mit<br />

dem neuen Kulturzentrum bekommen wir jetzt ganz<br />

sicher neue Möglichkeiten. Der Koordinator des europäischen<br />

Kulturjahres 2007 hat in einem Interview gesagt,<br />

Düdelingen sei gut beraten, eine Nischenpolitik zu<br />

betreiben. Im Jazz haben wir eine Nische gefunden, und<br />

wir wollen auch in diese Richtung weitermachen, ohne<br />

zu vergessen, wie der Herr Bürgermeister gesagt hat, dass<br />

Kultur für jeden ist. Kultur ist aber nicht nur Konsum von<br />

Kultur, sondern auch Kreation von Kultur. Und auch in<br />

diesem Bereich wird uns das regionale Kulturzentrum<br />

neue Möglichkeiten bieten mit den Ateliers, in denen<br />

künstlerisches Schaffen möglich ist.<br />

Wir wollen eine Kultur für die Menschen und mit den<br />

Menschen, und das gemeinsam mit den lokalen Kulturträgern.<br />

Das reicht hier in Düdelingen von der Fotografie<br />

über die Malerei bis zu unseren beiden Musikgesellschaften,<br />

die jetzt endlich auch ein Zuhause haben.<br />

Demnächst werden sie wahrscheinlich in Symbiose mit<br />

der Musikschule einen Aufschwung erleben.<br />

Wir haben aber auch die kulturellen Veranstaltungen<br />

im Freien, die jedes Jahr Tausende von Leuten nach<br />

Düdelingen locken. Dazu gehören das Fest der Musik,<br />

das Zeltik-Festival, das Summerstage und das Fest der<br />

Kulturen. Der Weihnachtsmarkt und das Budersberger<br />

Fest sind ebenfalls zwei Veranstaltungen, die sehr viele<br />

Leute anziehen und dazu beitragen, den Namen von<br />

Düdelingen bis über die Grenzen hinweg bekannt zu<br />

machen. Ich hatte noch gestern die Gelegenheit, mit den<br />

Bürgermeistern unserer französischen Nachbargemeinden<br />

zu sprechen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie<br />

unser Programm in Zukunft auf ihren lokalen Sendern<br />

bekannt machen werden.<br />

Wir sind der Meinung, dass Kultur auch ein touristischer<br />

und wirtschaftlicher Faktor für diese Stadt ist. In diesem<br />

Bereich unterstützen wir ganz sicher die Düdelinger<br />

Geschäftswelt.<br />

Ein weiterer Bereich, über den wir in den kommenden<br />

Jahren noch viel sprechen werden, ist die Mobilität. Wir<br />

riskieren, dass der Diskussionsstoff uns nicht ausgehen<br />

wird. Ich möchte die Situation von Düdelingen einmal in<br />

den Kontext des Luxemburger Landes und der Südregion<br />

stellen, weil das sehr oft vergessen wird. Jetzt schon kommen<br />

jeden Tag 130 000 Grenzgänger nach Luxemburg<br />

arbeiten. 45 Prozent der Grenzgänger kommen aus der<br />

Gegend Longwy, Villerupt, Diedenhofen, Cattenom und<br />

Metz. Davon ist Düdelingen unmittelbar betroffen. 2007<br />

haben alleine auf Belval, Cloche d’or und Kirchberg<br />

28 500 Leute Arbeitsplätze gefunden. Laut den letzten<br />

Untersuchungen soll diese Zahl bis 2020 auf 85 000 ansteigen.<br />

Mit dem aktuellen Rhythmus werden bis 2020<br />

120 000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Das<br />

bedeutet zusätzliche 90 000 Grenzgänger. Dann werden<br />

täglich 210 000 Grenzgänger nach Luxemburg kommen.<br />

Ich muss sagen, dass das IVL etwas zu tief gegriffen hat,<br />

vor allem, was die Analyse des grenzüberschreitenden<br />

Aspekts angeht. Ich bin überzeugt, dass noch nachgebessert<br />

wird.<br />

Das Mobilitätsproblem, was Düdelingen angeht, muss<br />

also weit im Voraus angegangen werden. Wir können das<br />

nicht alleine tun. Nicht umsonst setzt die Regierung auf<br />

den öffentlichen Transport. Das ist auch das, was wir hier<br />

in Düdelingen seit Jahren tun. Ich brauche nicht weiter<br />

auf unsere Eisenbahnlinie und den Citybus einzugehen.<br />

Beim Citybus zum Beispiel wird es mittelfristig wichtig,<br />

unsere Linien zu überdenken. Wir tun das auch im<br />

Bussyndikat TICE. Wir versuchen auch, konsequent in<br />

dem großen Verbund zusammenzuarbeiten. Alleine der<br />

Citybus steht im Haushalt mit 340 000 Euro. Unsere<br />

Beteiligung am TICE liegt bei 1 045 000 Euro. Durch den<br />

Viertelstundentakt, den wir eingeführt haben, kommt das<br />

TICE auf eine zusätzliche Kilometerleistung von 40 Prozent<br />

im Jahr. Das sind zurzeit 4,4 Millionen Kilometer,<br />

und das mit 105 Bussen und 273 Personalangehörigen.<br />

Das heißt, dass dieser Betrieb sich in zehn Jahren praktisch<br />

verdoppelt hat.<br />

Wir prüfen jetzt, ob es machbar ist, eine Krankenhauslinie<br />

einzuführen, um in der Südregion die beiden<br />

Filialen des CHEM miteinander zu verbinden. Dabei<br />

wird beim TICE ein GPS mit online-digitalem Funknetz<br />

für die Busse getestet. Damit können Bussen bei Pannen<br />

und in Notsituationen direkt mit der Zentrale in Verbindung<br />

treten und werden auch gleich lokalisiert. Dabei ist<br />

vorgesehen, vor dem Gemeindeplatz an den Brückenköpfen<br />

des TICE Hinweistafeln aufzustellen, auf denen<br />

man sieht, in welchem Rhythmus die Busse auf den einzelnen<br />

Linien eintreffen. Die Linien auf dem Düdelinger<br />

Territorium, die Linien 4, 8, 9 und 10, transportieren<br />

leicht über 2000 Passagiere am Tag. Das ist nicht zu vernachlässigen.<br />

Neben dem öffentlichen Transport ist eine unserer Sorgen<br />

aber auch die sanfte Mobilität. Sie wissen, dass wir im<br />

vergangenen Jahr dafür 90 000 Euro im Haushalt hatten.


15<br />

In diesem Jahr haben wir 150 000 Euro für Radwege eingeschrieben.<br />

Der erste über den Büringer Bach wird auch<br />

verwirklicht. Ein Teil davon steht im Haushalt auch bei<br />

der Erweiterung des Emile-Mayrisch-Parks. Vor allem<br />

werden wir aber in diesem Jahr den Düdelinger Bach so<br />

gestalten, dass er fahrradtauglich ist. Inzwischen sind auch<br />

sehr viele Arbeiten zum Senken von Bürgersteigkanten<br />

angelaufen. Wenn wir den Rhythmus von 150 000 Euro<br />

im Jahr beibehalten, dann bin ich zuversichtlich, dass wir<br />

die sechs Radwege in den kommenden drei Jahren, also<br />

bis zum Ende dieser Amtsperiode fertig gestellt haben<br />

werden.<br />

Ich möchte auch daran erinnern, dass wir systematisch,<br />

und das wird sich auch beim Projekt Lenkeschléi zeigen,<br />

von den Promotoren verlangen, bei der Konzeption von<br />

neuen Wohnvierteln auch Radpisten zu berücksichtigen.<br />

Daneben soll auch eine Anbindung an den öffentlichen<br />

Transport, das heißt, die Busse, geprüft werden.<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Ich beginne sogleich mit dem größten Bereich, für den<br />

ich zuständig bin. Es handelt sich dabei um den Umweltund<br />

Naturschutz. Es ist ja so, dass wir als Klimaschutzgemeinde<br />

und als Standort eines der größten Naturschutzgebiete<br />

in Luxemburg natürlich die Verpflichtung<br />

haben, nachhaltig mit unseren Ressourcen umzugehen<br />

und vor allem einen aktiven Umweltschutz zu betreiben.<br />

Wenn ich aktiven Umweltschutz sage, dann denke ich<br />

natürlich gleich an unser Umweltamt, also unser „grünes<br />

Haus“, in dem Information, Beratung und Sensibilisierung<br />

großgeschrieben werden.<br />

Wenn Sie sich den Haushalt für unser Umweltamt für das<br />

Jahr 2008 ansehen, dann stellen Sie fest, dass wir die<br />

Beträge erhöht haben. Im ordentlichen Haushalt haben<br />

wir 42 500 Euro für den Umweltschutz, Aktionen und<br />

Sensibilisierungsaktionen vorgesehen. Für den Grünplan<br />

stehen im Haushalt 40 000 Euro. Für Analysen haben wir<br />

8500 Euro vorgesehen. U.a. wird uns im kommenden<br />

Jahr die Affäre Affilux beschäftigen. Was aber nicht so<br />

bekannt ist, das ist, dass unser Umweltamt sich auch um<br />

die Lärmproblematik kümmert. Wenn wir Beschwerden<br />

von Einwohnern oder Geschäftsleuten bekommen, dann<br />

werden Messungen vom Umweltamt durchgeführt. In<br />

letzter Zeit hatten wir Probleme mit zwei Gastwirtschaften.<br />

In diesen Fällen werden von unserem Umweltamt<br />

Lärmmessungen durchgeführt.<br />

Für unsere Subventionen, zum Beispiel die Komposter<br />

und die Begrünung der Fassaden, sind 2008 die Mittel<br />

vorgesehen, die nötig sind. Wir werden die Subventionen<br />

in diesem Bereich noch einmal überprüfen, weil von der<br />

Regierung am 1. Januar neue Maßnahmen kommen. Wir<br />

müssen dann die nötigen Anpassungen vornehmen. Für<br />

das Klimabündnis stehen 20 000 Euro im Haushalt, für<br />

das Syndikat Minettkompost 230 000 Euro. Unser<br />

Abfallkalender, der meiner Meinung nach sehr wichtig<br />

ist, schlägt mit 16 000 Euro zu Buche. Für unser Schulanfangsfest<br />

sehen wir 5000 Euro vor, für den Umweltpreis<br />

3000 Euro. Unsere Beteiligung am Syndikat<br />

SICONA belaufen sich auf 61 000 Euro.<br />

Im außerordentlichen Teil haben wir einen Haushaltsposten<br />

vorgesehen. Er betrifft die Installation einer<br />

Fotovoltaikanlage auf dem Aloyse-Meyer-Stadion. Diese<br />

Anlage ist mit 80 000 Euro veranschlagt. Ich möchte das<br />

Projekt auch kurz vorstellen. Als Umweltkommission hatten<br />

wir eine Untersuchung in den gemeindeeigenen<br />

Gebäuden durchführen lassen, um herauszufinden, ob<br />

sie geeignet sind, um eine Fotovoltaikanlage zu installieren.<br />

Dabei wurden zwei Gebäude zurückbehalten. Es handelt<br />

sich um die Vorhalle der Schule Brill und das Aloyse-<br />

Meyer-Stadion. Dort werden wir auch die Sonnenenergie<br />

nutzen. Diese Fotovoltaikanlage wird zur Einspeisung<br />

von Strom in das Netz der CEGEDEL benutzt. Es handelt<br />

sich um eine Kollektorfläche von ungefähr 100 Quadratmetern.<br />

Sie erlaubt es, jährlich etwa 100 kW in das Netz<br />

einzuspeisen. Das entspricht ungefähr dem jährlichen<br />

Verbrauch von 25 Einfamilienhäusern. Wir können mit<br />

dem System 30 000 Euro im Jahr einnehmen. Die Firma<br />

Sanichaufer verlangt für die Fotovoltaikanlage 80 000 Euro.<br />

Das heißt also, dass die Anlage in drei Jahren amortisiert ist.<br />

Sie konnten feststellen, dass die Gemeinde Düdelingen<br />

das Versprechen, das sie dem Klimabündnis gegeben hat,<br />

ernst nimmt. Sie konnten in der Presse lesen, dass die<br />

Gemeinde Düdelingen seit dem 1. Dezember grünen<br />

Strom in das Netz einspeist. Man muss wissen, dass wir<br />

mit dem grünen Strom zwei Fliegen mit einem Schlag<br />

treffen. Wir machen unseren Energieverbrauch nicht nur<br />

von erneuerbaren Energien abhängig, sondern der Fonds<br />

Nova-Naturstrom ist auch ein Investitionsfonds, der von<br />

der CEGEDEL gespeist wird. Dieser Fonds hat die<br />

Förderung und Erschließung von erneuerbaren Energiequellen<br />

zum Ziel. Der Fonds setzt sich zusammen aus<br />

drei Mitgliedern. Es sind die CEGEDEL, die Energieagentur<br />

und Natura, der Dachverband der luxemburgischen<br />

Natur- und Umweltschutzvereinigungen. Im<br />

Klartext heißt das, dass die CEGEDEL sich als Initiator<br />

dieses Fonds verpflichtet, zwei Cents pro Euro in diesen<br />

Fonds einzubezahlen mit einem maximalen Betrag von<br />

250 000 Euro im Jahr. Der grüne Strom war auch eines<br />

unserer Versprechen im Wahlprogramm der LSAP. Dieses<br />

Versprechen haben wir jetzt eingelöst.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Thema Energie ist<br />

unsere Energieberatung. Wir haben im vergangenen Jahr<br />

begonnen mit einer Energie-Hotline, einem Informationsdienst<br />

zur Beratung am Telefon. Daneben gibt es eine<br />

Hausberatung, bei der der Energieberater zu den Leuten<br />

kommt, um die Situation zu analysieren und ihnen zu


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Ich habe vorhin schon das Syndikat SICONA erwähnt.<br />

Dieser Haushaltsposten wurde relativ stark angehoben.<br />

Dafür gibt es aber einen einfachen Grund. Als wir hier<br />

die Statuten einstimmig verabschiedet haben, wurden<br />

wir verpflichtet, unseren Beitrag aufgrund der Einwohnraten,<br />

was sie ändern können. Diese Beratung wird von<br />

der Gemeinde Düdelingen mit einem Maximum von<br />

230 Euro bezuschusst. Derjenige, der die Energieberatung<br />

beansprucht, bezahlt dann nur noch 50 Euro. Das ist<br />

eine Dienstleistung, die meiner Meinung nach wichtig ist<br />

im Interesse des Klimaschutzes.<br />

Daneben haben wir Subventionen für die Wärmedämmung<br />

von Dächern und Fassaden. Wir werden auch<br />

damit weitermachen. Wir machen auch weiter mit der<br />

Senkung des Energieverbrauchs, vor allem bei der öffentlichen<br />

Beleuchtung. Für diese Maßnahmen stehen in diesem<br />

Jahr 30 000 Euro im Haushalt.<br />

Wir waren damals nicht auf die Pressemitteilung eingegangen,<br />

in der die Frage aufgeworfen wurde, ob Düdelingen<br />

ein glaubwürdiges Klimabündnismitglied sei. Selbstverständlich<br />

sind wir das, und das mehr denn je. In dem<br />

Artikel hieß es u.a., wir würden unsere Verpflichtung nicht<br />

ernst nehmen. Ich gehe davon aus, dass die Herausgeber<br />

dieses Artikels nicht informiert sind über alles, was bereits<br />

verwirklicht wurde oder noch in Planung ist. In dem Artikel<br />

stand vieles, was den Tatsachen nicht entspricht. Die<br />

Senkung der CO2-Emissionen wollen wir bei unseren<br />

Bauvorhaben berücksichtigen. Im Haushalt stehen<br />

780 000 Euro für ein Gebäude für die Früherziehung auf<br />

Lenkeschléi. Das wird ein Passivhaus, weil wir unsere<br />

Mitgliedschaft im Klimabündnis ernst nehmen. Ich habe<br />

schon vieles erwähnt, was wir im Rahmen des Klimabündnisses<br />

unternehmen wollen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.<br />

Wir haben hier schon einige Mal über den Management-<br />

Plan für den Park „Léi“ gesprochen. In der kommenden<br />

Woche haben wir eine Sitzung, um die erste Phase einzuleiten.<br />

In einer zweiten Phase werden wir, so wie wir<br />

das gewohnt sind, auch die Umweltkommission und die<br />

Umweltschutzorganisationen einladen, damit der Plan<br />

konkret 2008 umgesetzt werden kann.<br />

Ich möchte auch noch ein kleines Projekt erwähnen,<br />

denn es sind nicht immer nur die großen, sondern auch<br />

die kleinen Projekte, die wichtig sind. Ich denke dabei an<br />

den Tag des Baumes, bei dem wir jedes Jahr als<br />

Gemeinde mitmachen. Ich möchte vor allem den Leuten<br />

danken, die sich immer wieder daran beteiligen. Das<br />

sind unsere Mitarbeiter aus der Gärtnereiabteilung, die<br />

Luxemburger Natur- und Vogelschutzliga, die Pfadfinder<br />

und die Mehrzweckmannschaft der Gemeinde. In diesem<br />

Jahr hatten wir wieder verschiedene Aktionen. Ich<br />

möchte eine davon hervorstreichen. Hinter dem<br />

Düdelinger Spital haben wir eine größere Aktion mit den<br />

„Gréng Scouten“ durchgeführt. Dort wurden 26 Obstbäume<br />

gepflanzt, bzw. wurden die Bäume, die dort<br />

stehen, restauriert. Das war eine interessante Aktion. Ich<br />

bin auch der Meinung, dass sie einen erzieherischen<br />

Charakter hat, der unserer Jugend zugute kommt.<br />

Ich möchte auch an unsere Baumpatenschaften erinnern,<br />

die wir vor sieben Jahren eingeführt haben. Auch diese<br />

Aktion hat einen relativ großen Erfolg. Zurzeit haben 140<br />

Einwohner eine Patenschaft übernommen.<br />

Ein anderes Projekt, mit dem wir im kommenden Jahr<br />

beginnen, ist eine Mooskartierung. Das heißt nicht mehr<br />

und nicht weniger, dass wir planen, die Untersuchung,<br />

die wir 1998 durchgeführt haben, um die Luftqualität in<br />

der Gemeinde zu messen, wiederholen. Im Haushalt ist<br />

vorgesehen, dass diese Untersuchung im Jahr 2008<br />

durchgeführt wird.<br />

Daneben gibt es ein anderes Projekt, das wir jedes Jahr<br />

durchführen. Es liegt mir am Herzen, auch wenn es ein<br />

sehr kleines ist. Es ist unser Schulanfangsfest. In<br />

der Vergangenheit wurde es immer im Sportzentrum<br />

René Hartmann organisiert, wo es aber im allgemeinen<br />

Trubel unterging, so dass wir einen anderen Weg eingeschlagen<br />

haben. Die Mitarbeiter unseres Umweltamts<br />

gehen jetzt in die Schulklassen, wo sie den Kindern ein<br />

kleines Geschenk überreichen. Die Vorschulklassen<br />

bekommen bekanntlich die wieder verwertbaren<br />

Trinkflaschen bzw. eine Kiste für die Pausenbrote. Bei<br />

dieser Gelegenheit wird ihnen auch alles Wissenswerte<br />

über Müllvermeidung erklärt.<br />

Ein zweites Projekt, das ebenfalls interessant ist, betrifft<br />

Sport und Ökologie. Im Sportzentrum sammeln wir die<br />

Kunststoffflaschen ein. Daneben überreichen wir bei der<br />

Sportehrung allen Sportlern aber auch eine Trinkflasche,<br />

die sie immer wieder benutzen können. Das ist ein<br />

Projekt, das wir auch in Zukunft jedes Jahr wiederholen<br />

werden.<br />

Ein anderes Projekt, dessen Vorbereitung jetzt abgeschlossen<br />

ist, und das im kommenden Jahr anlaufen wird,<br />

hat mit Hygiene zu tun. Es ist unser Anti-Littering-Projekt,<br />

das vom Umweltamt aus gesteuert wird. Bei der Hygiene<br />

und der Sauberkeit werde ich noch einmal kurz darauf<br />

zurückkommen. Ich habe vorhin auch auf die Information<br />

hingewiesen. Auch wenn der Erfolg in diesem Jahr<br />

nicht so groß war, werden wir aber weitermachen mit<br />

den Konferenzen. In diesem Jahr hatten wir das Thema<br />

Wasser ausgewählt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass<br />

ich relativ enttäuscht war über die Resonanz bei der<br />

Düdelinger Bevölkerung. Diejenigen, die die Konferenzen<br />

besuchten, erhielten zahlreiche Informationen. Leider<br />

war aber das Interesse nicht sehr groß. Wir werden uns<br />

aber nicht entmutigen lassen und weiterhin in Zukunft<br />

Information zu den verschiedensten Themen anbieten.


17<br />

erzahl zu bezahlen. Er ist jetzt dementsprechend angestiegen<br />

und schlägt mit fast 30 000 Euro zu Buche. Für<br />

diese 30 000 Euro ist u.a. die Zusammenarbeit mit Schulklassen<br />

garantiert. Ich möchte nur kurz darauf hinweisen,<br />

was mit diesem Geld geschieht. Es handelt sich um den<br />

Unterhalt und die Schaffung von Biotopen. Daneben<br />

wurden Projekte zum Thema Mauersegler, Steinkauz und<br />

Fledermäuse durchgeführt.<br />

Auch wenn es ein kleines Projekt ist, so ist doch der<br />

Flohmarkt, der zusammen mit dem Syndikat STEP organisiert<br />

wird, wichtig. In diesem Jahr wird die vierte<br />

Auflage durchgeführt. Die Veranstaltung hatte 2007<br />

einen großen Erfolg, denn über 70 Leute beteiligten sich<br />

daran. Die Leute können ihren Keller oder Speicher räumen<br />

und die Sachen, die noch zu gebrauchen sind, können<br />

auf dem Flohmarkt verkauft werden. Das Material,<br />

das nicht mehr zu verwerten ist, wird vom STEP entsorgt.<br />

Ebenfalls interessant ist das faire Frühstück, das wir jedes<br />

Jahr organisieren. Es kommt immer sehr gut bei den<br />

Leuten an. U.a. stellen wir dort die Produkte aus der<br />

Dritt-Welt-Boutique vor.<br />

Ich möchte noch kurz zu den Syndikaten Stellung nehmen,<br />

für die ich verantwortlich bin. Das STEP ist dasjenige,<br />

das am meisten zu Buche schlägt. Die Kläranlage in<br />

Bettemburg wird im März 2009 völlig fertig gestellt sein,<br />

so dass wir dann auf dem neuesten Stand der Technik<br />

sein werden. Beim Syndikat SIDOR stehen auch Änderungen<br />

ins Haus. Die Anlage, die aus dem Jahr 1976<br />

bzw. 1985 stammt, wird für 100 Millionen Euro erneuert.<br />

Der Staat übernimmt 25 Prozent dieser Kosten. Sie können<br />

sich dann vorstellen, was auf die Mitgliedsgemeinden<br />

zukommt, um die Modernisierung zu verwirklichen.<br />

Für das Syndikat Minettkompost haben wir<br />

230 000 Euro im Haushalt vorgesehen. Auch dort wird<br />

die Anlage im kommenden Jahr erneuert. Eine solche<br />

Anlage kostet 23 Millionen Euro. Auch hier müssen die<br />

Gemeinden ihren Teil dazu beitragen, damit die Anlage<br />

erneuert werden kann. Das wird dann in den Haushalten<br />

immer wieder zum Vorschein kommen. Der Staat übernimmt<br />

ungefähr 15 von den 24 Millionen. Die Gemeinden<br />

ihrerseits tragen acht Millionen zur Erneuerung bei.<br />

Ich möchte beim Thema Umwelt und Natur noch zwei<br />

Punkte hervorstreichen. Im Wahlprogramm hatten wir<br />

stehen, dass wir weiterhin eine gute Partnerschaft mit den<br />

lokalen Natur- und Umweltschutzorganisationen pflegen<br />

werden. Wir haben das auch getan. Es freut mich, dass<br />

die Partnerschaft von beiden Seiten eine interessante ist.<br />

Jeder kann Nutzen aus dem anderen ziehen. Wir werden<br />

diese Zusammenarbeit auch in Zukunft weiterhin pflegen.<br />

Wir hatten auch in unserem Wahlprogramm stehen, dass<br />

die Gemeinde sich am Ausbau des Tierasyls beteiligen<br />

wird. Im vergangenen Jahr haben wir dem Tierschutzverein<br />

90 000 Euro zukommen lassen. Dieses Jahr be-<br />

kommt er noch einmal 10 000 Euro, so dass die Gemeinde<br />

zum Gesamtprojekt von 400 000 Euro 100 000 Euro<br />

beisteuert. Auch hier haben wir das Versprechen eingehalten,<br />

das wir dem Tierschutzverein gegeben hatten.<br />

So weit zum Thema Natur- und Umweltschutz. Ich<br />

komme dann noch zu einem anderen Bereich, der mir<br />

relativ stark am Herzen lieg. Es handelt sich um die<br />

Hygiene und die Sauberkeit in der Gemeinde. Unter<br />

Hygiene und Sauberkeit fällt u.a. auch das Kanalwesen.<br />

Der Herr Bürgermeister hat schon erwähnt, dass das<br />

Kanalnetz ein Hauptakzent in der Schöffenratserklärung<br />

und in unserem Wahlprogramm war. Es ist richtig, dass<br />

wir hier in Düdelingen in verschiedenen Vierteln mit<br />

Überschwemmungen geplagt sind, so dass wir als<br />

Gemeinde schnell handeln müssen, um Auffangbecken<br />

bzw. Rückhaltebecken bauen zu können. Das hängt<br />

manchmal aber auch davon ab, ob wir das benötigte<br />

Gelände in unseren Besitz bringen können. Die<br />

Gemeinde ist bereit etwas zu unternehmen, aber ab und<br />

zu stellen sich Geländeeigentümer quer. Sobald die<br />

Gemeinde an etwas interessiert wird, dann steigen die<br />

Grundstückspreise. Dann können Verhandlungen schon<br />

länger als normal dauern.<br />

Ich komme dann auf die verschiedenen Projekte zurück.<br />

Es ist so, dass wir im Haushalt vorgesehen haben, ein<br />

Rückhaltebecken für Mischwasser im Viertel Schmelz zu<br />

bauen. Dort sind die Voruntersuchungen abgeschlossen.<br />

Das Projekt wird auch vom Staat subventioniert. Wir<br />

gehen davon aus, dass das Rückhaltebecken 2008 gebaut<br />

und fertig gestellt wird, so dass ich optimistisch bin, dass<br />

es zu einer Verbesserung im Viertel Schmelz führt.<br />

Auch das Viertel Boujel bereitete uns in letzter Zeit<br />

immer mehr Sorgen. Hier ist ein Teil der Voruntersuchungen<br />

abgeschlossen. In der Phase 1 ist die Verlegung<br />

der Leitungen im Bereich des Altersheims vorgesehen. In<br />

der Phase 2 soll es dann weitergehen bis zur Rue des<br />

Muguets, so dass in Zukunft die Überschwemmungen<br />

nicht mehr in dem Maße auftreten werden, wie das jetzt<br />

der Fall ist. Auch das ist ein Projekt, bei dem der Staat<br />

einen Teil übernimmt.<br />

In der Nordstraße in Büringen wird ein Becken gebaut,<br />

damit die Kläranlage optimal funktionieren kann, wenn<br />

sie im März 2009 in Betrieb geht. Die Arbeiten werden<br />

2008 anlaufen. Sie werden bekanntlich über das<br />

Syndikat STEP zu 90 Prozent vom Staat subventioniert.<br />

Auch das Viertel Ribeschpont ist ein Viertel, das uns in<br />

letzter Zeit relativ viele Sorgen bereitete. Hier ist es so,<br />

dass der Unternehmer eine Firma hatte, die die ganze<br />

Kanalisation berechnete, als das Viertel entstand. Diese<br />

Firma existiert aber nicht mehr. Wir müssen deshalb versuchen,<br />

eine Lösung zu finden. Wir müssen natürlich ein<br />

Rückhaltebecken bauen. Ich habe Ihnen schon gesagt,


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

dass die Verhandlungen mit dem Privatmann, dem das<br />

Gelände gehört, relativ zäh waren. Wir haben aber jetzt<br />

eine Einigung gefunden und können mit den Bauarbeiten<br />

beginnen. Der Kostenpunkt beträgt 810 000 Euro, den<br />

die Gemeinde alleine übernehmen muss. Das erklärt<br />

auch, weshalb wir die unbeliebte Maßnahme ergreifen<br />

müssen und die Kanalgebühr anheben müssen. Allein an<br />

solchen Summen erkennen Sie, dass der Begriff kostendeckend<br />

nicht mehr garantiert ist. Der Bau des Beckens<br />

führt dann dazu, dass die Überschwemmungen im<br />

Viertel Soibelkaul der Vergangenheit angehören werden.<br />

Sie wissen, dass auch vorgesehen ist, die Budersberger<br />

Straße zu erneuern. Auch dort wird dann ein neuer Kanal<br />

verlegt. Ich möchte auch betonen, dass unser ganzes<br />

Gas-, Wasser- und Kanalnetz ständig von unseren<br />

Dienststellen kontrolliert wird, so dass Verluste bei uns<br />

praktisch überhaupt nicht bestehen. Es gibt immer<br />

undichte Stellen. Weil unsere Mitarbeiter das aber permanent<br />

im Auge behalten, sind wir relativ verlustfrei mit<br />

dem Netz.<br />

Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass wir<br />

ein Qualitätslabel für unser Trinkwasser bekommen<br />

haben. Das bedeutet, dass unser Trinkwasser hier in<br />

Düdelingen eine ausgezeichnete Qualität hat. Das heißt<br />

auch, dass das Netz, durch das das Wasser fließt, einwandfrei<br />

ist. Nicht umsonst bekommen wir jedes Jahr<br />

vom Ministerium das Qualitätslabel.<br />

Was die Hygiene und Sauberkeit anbelangt, so ist auch in<br />

Düdelingen nicht alles Gold, was glänzt. Die Hygienekommission<br />

wird relativ oft für Ortsbesichtigungen<br />

beansprucht. Ich muss ehrlich sagen, dass wir ab und zu<br />

erschreckende Zustände feststellen. Wir müssen dann die<br />

Leute dazu zwingen, die nötige Hygiene und Ordnung in<br />

ihrem Haus wieder herzustellen. Düdelingen ist eine<br />

Stadt, die wächst. Wir haben eine relativ positive<br />

Bevölkerungsentwicklung. Das stellt natürlich an uns<br />

neue Anforderungen im Bereich der Sauberkeit. Unsere<br />

öffentlichen Plätze, Parkanlagen, Straßen und Bürgersteige<br />

sollen sich wenn möglich in einem sauberen<br />

Zustand befinden. Es würde mich freuen, wenn jeder, der<br />

hier wohnt, dazu beitragen würde, dass Düdelingen sauber<br />

bleibt. Als Gemeinde haben wir unsere Dienststellen<br />

verstärkt und Düdelingen neu eingeteilt. Man kann<br />

sagen, dass die Verstärkung unserer Dienststellen ihre<br />

Früchte getragen hat. Neben unseren Gemeindedienststellen<br />

haben wir auch unsere Mehrzweckmannschaft<br />

und die Beschäftigungsinitiative CIGL, auf die ich noch<br />

zu sprechen kommen werde, die dafür sorgen, das<br />

Düdelingen sauber bleibt. Es gibt aber immer noch Leute,<br />

die sich an nichts halten. Es würde mich aber freuen,<br />

wenn sie einsichtig wären und so dazu beitragen würden,<br />

dass Düdelingen so sauber wird, wie wir alle uns<br />

das wünschen.<br />

Ein anderer Bereich, den ich ansprechen möchte, ist das<br />

Thema Solidarität. Solidarität hat hier in Düdelingen relativ<br />

viele Facetten. Wenn ich von Solidarität spreche,<br />

dann meine ich u.a. den Beschäftigungsdienst und unser<br />

Sozialamt. Wir haben aber auch die Beschäftigungsinitiative<br />

CIGL, die Solidaritätsaktion „Diddeleng hëlleft“,<br />

die Dritt-Welt-Boutique, aber auch das Projekt Zarabina,<br />

das im Haushalt mit 21 000 Euro zu Buche schlägt. In<br />

unserem Wahlprogramm stand auch, dass wir versuchen,<br />

Wohnungen für Menschen in Notsituationen zu schaffen.<br />

Ich muss ehrlich sagen, dass wir uns relativ schwer damit<br />

tun. Das Projekt stand im Haushalt, wurde aber wieder<br />

herausgenommen. In diesem Jahr steht die Einrichtung<br />

der Wohnungen wieder im Haushalt. Wir haben für diesen<br />

Zweck einen Betrag von 200 000 Euro vorgesehen.<br />

Wir sind uns einig, dass wir dieses Projekt jetzt angehen.<br />

Neben dem Haus, in dem früher Fotograf Jung war und<br />

sich jetzt ein Frisiersalon befindet, stehen leere Häuser,<br />

die der Gemeinde gehören. Das Projekt wurde immer<br />

wieder zurückgestellt, weil wir nicht wussten, wie es in<br />

diesem Bereich weitergeht. Wir wussten nicht, ob die<br />

Häuser stehen bleiben oder abgerissen werden. Jetzt sind<br />

wir aber überzeugt, dass sich an dieser Stelle nichts<br />

ändern wird. Wir können also in diesem Haus die<br />

Notunterkünfte einrichten. Wir haben auch schon einen<br />

Architekten verpflichtet, der die Pläne ausarbeiten wird.<br />

Unter dem Thema „Solidarität“ steht in unserem Wahlprogramm<br />

auch, dass wir als Gemeinde versuchen, verschiedene<br />

Arbeitsplätze mit Menschen mit einer<br />

Behinderung zu besetzen. Wir haben das auch in diesem<br />

Jahr konkret getan. Der letzte Mitarbeiter, den wir mit<br />

dem Statut des behinderten Arbeiters eingestellt haben,<br />

arbeitet als Verstärkung im schulmedizinischen Dienst.<br />

Wir werden also in diesem Bereich unsere Quote erfüllen.<br />

Das Soziale geht Hand in Hand mit der Solidarität.<br />

Unser Beschäftigungsdienst wurde 1997 gegründet. Er<br />

funktioniert zurzeit mit zwei Mitarbeitern, und zwar<br />

Eliette Wolff und Richard Marx. Sie leisten eine sehr gute<br />

Arbeit. Im Jahr 2007 wurden 362 Personen bei ihnen<br />

vorstellig. Der Vorteil unseres Beschäftigungsdienstes<br />

besteht darin, dass die Leute individuell behandelt werden.<br />

Unsere Mitarbeiter nehmen sich Zeit, um mit den<br />

Leuten zu sprechen und ihnen auch die nötige Hilfe<br />

zukommen zu lassen.<br />

Ein anderer Dienst ist unser Düdelinger CIGL. Er kümmert<br />

sich um Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt keine<br />

Chance haben. Er wurde 1998 gegründet und hatte drei<br />

Hauptziele. Erstens sollte er mit seinen Projekten die<br />

Lebensqualität der Einwohner der Gemeinde verbessern.<br />

Zweitens hatte er zum Zweck, den Arbeitssuchenden in<br />

unserer Gemeinde eine Beschäftigung zu bieten bzw.<br />

ihnen eine Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen.<br />

Eines der Projekte ist der „Coup de main“. Es wurde 2004<br />

gegründet. Es ist an sich ein Angebot für ältere Leute, die<br />

in ihrem Haushalt kleine Arbeiten nicht selbst erledigen


19<br />

können. Wenn ich Ihnen die Zahlen nenne, dann erkennen<br />

Sie, dass das ein Erfolg war. 2004 wurden die<br />

Mitarbeiter 231 Mal in Anspruch genommen. 2005 war<br />

das 319 Mal der Fall und 2006 388 Mal. Sie können also<br />

feststellen, dass die Inanspruchnahme ständig zunimmt.<br />

Die Mitarbeiter leisten eine sehr gute Arbeit. Sie machen<br />

auch noch eine Ausbildung mit, die ihnen in ihrem weiteren<br />

Leben nützlich sein kann.<br />

Ich möchte dann ganz kurz die aktuelle Situation des<br />

CIGL Düdelingen beleuchten. Er ist eingeteilt in verschiedene<br />

Abteilungen. Erstens haben wir eine Umweltabteilung,<br />

zweitens eine Mannschaft, die sich um Grünanlagen<br />

kümmert, und eine weitere, die für die Nachbarschaftshilfe<br />

zuständig ist. Dann gibt es noch eine Mannschaft,<br />

die die Stadtverschönerung als Aufgabe hat. Das<br />

ist unsere Reinigungsmannschaft. Schließlich haben wir<br />

auch eine Verwaltung. Laut Statistik sieht es so aus, dass<br />

2007 17 Leute im CIGL arbeiteten. Von der Gründung bis<br />

heute waren 53 Leute dort beschäftigt. Davon konnten<br />

deren 32 eine definitive Arbeitsstelle finden. Das ist eine<br />

Erfolgsquote von 60,37 Prozent, so dass ich sagen kann,<br />

dass das ein Erfolg ist. 2007 hatten wir bisher eine Erfolgsquote<br />

von 66 Prozent. Neun Leuten konnten wir in<br />

diesem Jahr einen Arbeitsplatz beschaffen, so dass der<br />

CIGL den Zweck erfüllt, den wir uns vorgestellt hatten.<br />

Wenn ich weitermache mit der Solidarität und dem<br />

Sozialen, dann komme ich zu unserer Dienststelle für<br />

Chancengleichheit. Ich möchte hervorstreichen, dass<br />

diese Dienststelle sehr gut funktioniert. Anabelle Saffran<br />

leistet eine Sisyphusarbeit in allen Bereichen. Frau<br />

Saffran war eingestellt für 20 Stunden die Woche. Im<br />

Schöffenrat waren wir der Meinung, dass das für die Arbeit,<br />

die sie leistet, nicht mehr ausreicht. Deshalb wurde<br />

beschlossen, die wöchentliche Arbeitszeit von 20 auf 30<br />

Stunden anzuheben, so dass sie die nötige Zeit hat, um<br />

die Arbeit zu bewältigen.<br />

Ich möchte noch auf einen Aspekt hinweisen, der mir<br />

wichtig erscheint. Wir werden 2008 hier im eigenen<br />

Haus einen Audit durchführen für eine familienbewusste<br />

Personalpolitik. Wir haben der zuständigen Kommission<br />

diesen Audit auch im Herbst vorgestellt. Wir werden<br />

auch noch einmal im Detail auf dieses Projekt zurückkommen.<br />

Der letzte Bereich, auf den ich kurz eingehen möchte,<br />

sind die älteren Mitbürger. Auch für das dritte Alter haben<br />

wir in Düdelingen relativ viel zu bieten. Wir sind der<br />

Meinung, dass die älteren Leute sich in unserer Stadt<br />

wohl fühlen sollen und auch ein Leben in Autonomie<br />

und Gemeinschaft führen sollen. In unserem Wahlprogramm<br />

standen einige Ideen, die wir ernst nahmen,<br />

und die wir auch umgesetzt haben. Wie wir es versprochen<br />

hatten, haben wir die Mahlzeiten auf Rädern reorganisiert.<br />

Ich habe mir noch gestern sagen lassen, dass<br />

das neue System gut bei den Leuten ankommt. Sie sind<br />

von der Qualität des Essens, das angeboten wird, begeistert.<br />

Außerdem hatten wir angekündigt, dass wir die Vereinigungen,<br />

die sich hier in Düdelingen um das dritte Altern<br />

kümmern, unterstützen würden, zum Beispiel die<br />

Amiperas oder den „Foyer de la femme“. Wir werden das<br />

auch in Zukunft weiter tun. Dafür sind die Mittel im<br />

Haushalt vorgesehen. Der Seniorenclub ist einer der Pfeiler<br />

der Aktivitäten. Er hatte am 6. Dezember genau 500 Mitglieder<br />

zu verzeichnen. Das sind deren relativ viele. Im<br />

Seniorenclub wird manches geboten. Das geht von Sport<br />

und Bewegung über kreative Ateliers, Ausflüge, kulturelle<br />

Angebote bis zu neuen Technologien. Auch die Geselligkeit<br />

wird dort großgeschrieben. Armand Barnich war<br />

ein Verfechter des Seniorenclubs und er hat ihn auch<br />

gegründet. Seine Idee war damals mehr denn je richtig.<br />

Die Kommission für das dritte Alter ist auch ein Aspekt,<br />

den Sie im Haushalt wieder finden. Auch sie hat ihre<br />

Aktivitäten. Ich möchte sie hier nicht alle aufzählen. Ich<br />

greife nur die Feier, die wir immer in Budersberg organisieren,<br />

den Tag der Nostalgie, heraus. Diese Feier hat<br />

jedes Jahr einen großen Erfolg. Ich kann mir aber nicht<br />

verkneifen zu sagen, dass ich in diesem Jahr nicht die<br />

Gelegenheit hatte, ein Mitglied des Gemeinderats dort zu<br />

begrüßen.<br />

Schöffe Dan Biancalana (LSAP):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und Gemeinderat,<br />

ich möchte dann auf meine Zuständigkeitsbereiche<br />

eingehen und beginne mit dem Bereich Jugend.<br />

Im vergangenen Jahr im Rahmen der Diskussionen über<br />

den Haushalt für 2007 hatte ich angekündigt, dass wir<br />

eine Informationsstelle für junge Leute einrichten würden,<br />

was auch im LSAP-Wahlprogramm und in der Schöffenratserklärung<br />

stand. Das haben wir im Jahr 2007 verwirklicht,<br />

und im Haushalt für 2008 stellen wir die<br />

finanziellen Mittel, damit dieses Angebot funktionieren<br />

kann, zur Verfügung. Ich kann hier sagen, dass die erste<br />

Sprechstunde am 5. Dezember 2007 war. Es ist uns<br />

gelungen, vier Angebote zusammenzubringen, die auch<br />

im Rahmen eines Bereitschaftsdienstes zusammenarbeiten.<br />

Es sind das Jugendhaus, die „Action locale pour<br />

jeunes“, nach zwei Jahren Abwesenheit in Düdelingen<br />

wieder der „Planning familial“, und wir konnten auch<br />

eine Rechtsanwältin für die juristische Beratung verpflichten,<br />

um den Jugendlichen zwischen zwölf und<br />

24 Jahren ihre Rechte und Pflichte zu erklären. Es ist ein<br />

Angebot, das von seiner Struktur her einmalig im Land<br />

ist. Wir können dabei auch auf die Unterstützung des<br />

Familienministeriums zurückgreifen und versuchen, gebündelt<br />

Informationen und Hilfestellung an die Jugendlichen<br />

weiterzugeben. 2008 wird das Jahr sein, in dem<br />

wir feststellen können, wie das Angebot funktioniert.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Wenn man weiß, dass die erste Sprechstunde am<br />

5. Dezember war, dann weiß man auch, dass noch keine<br />

Schlussfolgerungen gezogen werden können. Man<br />

braucht ein gutes Jahr, bis das Angebot gut funktionieren<br />

kann.<br />

Traditionell wie jedes Jahr steht auch wieder die<br />

Konvention, die wir mit dem Jugendhaus abgeschlossen<br />

haben, im Haushalt. Die Gemeinde übernimmt 50 Prozent<br />

der Funktionskosten und das Familienministerium<br />

ebenfalls 50 Prozent. Weil in diesem Jahr die Personalkosten<br />

ansteigen, beläuft sich die Summe auf<br />

113 300 Euro. Das Jugendhaus ist ein wichtiger lokaler<br />

Akteur in der Jugendpolitik, der auch im Rahmen des<br />

Projekts Zoom mitarbeitet. Die Erzieher, denen ich einen<br />

großen Dank für ihre Arbeit ausspreche, beschäftigen<br />

sich jeden Tag mit Jugendlichen und führen Aktivitäten<br />

mit ihnen durch. Sie arbeiten auch präventiv und vermitteln<br />

den Jugendlichen eine Weiterbildung.<br />

Eine andere Aktivität im Jugendbereich, die wichtig ist<br />

und auch schon zur Tradition geworden ist, ist der<br />

Jugendsommer, der 2008 zum fünften Mal über die<br />

Bühne geht und Ferienaktivitäten für junge Leute von<br />

zwölf bis 18 Jahre anbietet. Einerseits können wir bei der<br />

Durchführung auf die lokalen Vereine zurückgreifen, um<br />

die verschiedenen Aktivitäten anzubieten, andererseits<br />

können wir aber auch auf die Hilfestellung des nationalen<br />

Jugenddienstes und des Familienministeriums zählen.<br />

Wir haben bisher sehr positive Erfahrungen damit<br />

gemacht, zumal sehr viele junge Leute sich eingeschrieben<br />

hatten, was sicher auch im nächsten Jahr wieder der<br />

Fall sein wird.<br />

Ein anderes neues Projekt, das für 2008 ins Haus steht,<br />

das ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Jugendkommission<br />

durchgeführt wird, ist ein Jugendkunstprojekt. Die<br />

Jugendlichen können sich im Rahmen dieses Projekts mit<br />

dem Thema Fotografie auseinandersetzen und können<br />

festhalten, wie sie sich Düdelingen vorstellen. Für den<br />

besten Beitrag wird natürlich ein Preis vergeben.<br />

Ich gehe dann auf ein anderes Thema über, und zwar die<br />

Sicherheit in Düdelingen. Natürlich wird wie schon seit<br />

einigen Jahren unser lokaler Sicherheitsplan in Zusammenarbeit<br />

mit unserer lokalen Polizei, der Regionaldirektion<br />

in Esch und der Staatsanwaltschaft fortgesetzt.<br />

Nachdem wir uns in diesem Jahr mit ihnen zusammengesetzt<br />

haben und über die Organisation einer Weiterbildung<br />

gesprochen haben, haben wir beschlossen,<br />

einen Seniorensicherheitsberater einzuführen, eine<br />

Initiative, mit der andere Gemeinden schon sehr gute<br />

Erfahrungen gemacht haben. Wir sind bereit, um das 2008<br />

anlaufen zu lassen. Wir haben noch einen wichtigen<br />

Akteur hier in Düdelingen, und zwar den Seniorenclub, mit<br />

dem wir die Aktion gemeinsam durchführen werden.<br />

An sich ist die Ausrichtung die, den älteren Leuten in<br />

Düdelingen ein größeres subjektives Sicherheitsgefühl zu<br />

vermitteln und ihnen einige gute Ratschläge zu geben,<br />

wie sie sich in ihrem Alltag besser anders verhalten können<br />

und sollen, damit sie nicht Opfer einer Straftat werden.<br />

Es gibt auch Interesse beim Seniorenclub, um diese<br />

Informationen hier in Düdelingen anzubieten.<br />

Gleichzeitig setzen wir hier in Düdelingen konzertierte<br />

Aktionen im Interesse der Sicherheit gemeinsam mit der<br />

Polizei fort. Ein anderes Projekt, das ebenfalls in der<br />

Schwebe ist, ist eine Abänderung unseres aktuellen Polizeireglements,<br />

damit es zeitgemäßer ist, als das derzeit der<br />

Fall ist.<br />

Ein anderer Artikel in Höhe von 25 000 Euro, den Sie im<br />

Haushalt wieder finden, betrifft die Entschädigungen für<br />

unsere Vermittler vom „Service de médiation de voisinage“.<br />

Die Vermittlung im Fall von Nachbarschaftsstreiten<br />

wurde vor einem guten Jahr eingeführt. Wir können<br />

immer noch auf die zwölf Vermittler, die am Anfang<br />

bereit waren mitzumachen, zurückgreifen, um bei Nachbarschaftsstreiten<br />

zu schlichten, mal mit mehr, mal mit<br />

weniger Erfolg. Eine Voraussetzung dazu ist es ja, dass<br />

die Leute bereit sind, sich an einen Tisch zu setzen und<br />

miteinander zu diskutieren. In einem Streitfall ist das<br />

nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Die Schlichter,<br />

die geschult sind, leisten auf jeden Fall eine hervorragende<br />

Arbeit und haben es nicht immer einfach, mit der<br />

einen oder anderen Partei einig zu werden.<br />

Ebenfalls im Rahmen des lokalen Sicherheitsplans setzen<br />

wir unsere Zusammenarbeit mit dem Suchtvorbeugungszentrum<br />

fort. Wir haben ja eine Konvention mit dem<br />

Zentrum abgeschlossen und führen konzertierte Aktionen<br />

durch. Ich möchte daran erinnern, dass wir 2007 die<br />

interessante Ausstellung „Trampolin“ in Düdelingen hatten.<br />

2008 wollen wir versuchen, die eine oder andere<br />

konzertierte Aktion gemeinsam durchzuführen.<br />

Ein anderer Punkt, den wir im Bereich der Sicherheit im<br />

Haushalt wieder finden, betrifft die finanziellen<br />

Verpflichtungen, die wir als Gemeinde gegenüber dem<br />

Einsatzzentrum von Feuerwehr und Zivilschutz eingehen.<br />

Dieses Jahr handelt es sich um einen Betrag von<br />

40 000 Euro. Wir wollen damit die Schutzkleidung des<br />

Personals ersetzen. Sie wissen, dass wir im Alltag als<br />

Düdelinger Bürger auf die freiwilligen Helfer angewiesen<br />

sind. Über diesen Artikel können wir ihnen die nötige<br />

Kleidung zu Verfügung stellen, damit sie ihre Arbeit in<br />

Sicherheit für unsere Sicherheit leisten können. Von hier<br />

aus möchte ich allen danken für die ganz wichtige und<br />

sinnvolle Arbeit, die sie leisten. Ein anderer Bereich, für<br />

den ich zuständig bin, ist der Tourismus. 2007 haben wir<br />

uns die nötigen finanziellen Mittel gegeben, um eine<br />

Untersuchung über den Kulturtourismus in Düdelingen<br />

durchzuführen. Es handelt sich also um ein Ineinandergreifen<br />

von Tourismus und Kultur. Wir waren der


21<br />

Ansicht, dass wir uns keine theoretische Vorgehensweise<br />

geben sollten, sondern eine pragmatische, und zwar in<br />

dem Sinn, dass wir alle Veranstaltungen, die in<br />

Düdelingen stattfinden, aufgreifen und versuchen, sie<br />

besser nach außen zu vermarkten. Das haben wir 2007<br />

auch getan. 2008 sind wir jetzt bereit, kurz-, mittel- und<br />

langfristig konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Wir hatten<br />

zwei Unterredungen, bei denen einerseits die öffentliche<br />

Hand, das heißt, die Gemeinde, und auf der anderen<br />

Seite die private Hand, die Restaurant- und Hotelinhaber,<br />

vertreten waren, um 2008 Promotionsarbeit zu leisten<br />

und Kampagnen anzukurbeln. Das sind so genannte kulturelle<br />

Packages. Zurzeit sind wir dabei darüber zu diskutieren,<br />

wie wir das Ganze organisieren und vermarkten<br />

können, und zwar in dem Sinne, dass die Gemeinde<br />

Düdelingen versucht, kulturelle Veranstaltungen mit<br />

einer Hotelübernachtung, einem Essen oder beidem zu<br />

verbinden. Die öffentliche Hand soll das gebündelt mit<br />

der privaten angehen. Das ist etwas, was in Düdelingen<br />

sehr wichtig und auch nötig ist, weil wir festgestellt<br />

haben, dass die Leute, die kulturelle Veranstaltungen<br />

besuchen, auch gerne in Düdelingen bleiben, wenn<br />

ihnen etwas geboten wird.<br />

Einen anderen Punkt im Bereich des Tourismus finden<br />

wir im außerordentlichen Haushalt wieder. Das Bürgerforum<br />

hatte die Idee, einen Kinderwanderweg anzulegen.<br />

Das hat in diesem Haushalt seine Früchte getragen.<br />

Wir haben 50 000 Euro vorgesehen, um den Kinderwanderweg<br />

zu verwirklichen.<br />

Was die Familienpolitik angeht, so haben wir 780 000 Euro<br />

für ein neues Gebäude für die Früherziehung auf<br />

Lenkeschléi vorgesehen. Hinzu kommen noch einmal<br />

50 000 Euro für die Außenanlagen, so dass es sich um<br />

einen Gesamtbetrag von 830 000 Euro handelt. Wie Herr<br />

Manderscheid schon gesagt hat, wird es ein Passivhaus.<br />

Zurückbehalten haben wir ebenfalls die interessante<br />

Initiative der Familienkommission mit anderen Vereinigungen,<br />

u.a. der Elternvereinigung, um die Schulhöfe<br />

anders zu gestalten. Das ist eine sinnvolle Initiative, die<br />

wir in diesem Haushalt ganz klar unterstützen, um die<br />

Schulhöfe in Düdelingen freundlicher zu gestalten. Auch<br />

das Kinderfest „Sommer, Spiel und Spaß“ wird weiterhin<br />

bestehen bleiben.<br />

Was die Ausländerpolitik angeht, so nimmt die Zahl der<br />

Einschreibungen in die Sprachenkurse immer weiter zu.<br />

In diesem Jahr haben wir insgesamt 15 Klassen. Daneben<br />

hat sich die Ausländerkommission auch die nötigen<br />

Mittel gegeben, um eine Informationskampagne über die<br />

doppelte Nationalität durchzuführen. Daneben ist eine<br />

Konferenz über die Einschulung der ausländischen<br />

Kinder geplant. Im Bereich der Solidarität haben wir<br />

30 000 Euro vorgesehen, die zusammen mit „Diddeleng<br />

hëlleft“ in Projekte in der Dritten Welt investiert werden<br />

sollen. Ich möchte auch noch an unseren Dritt-Welt-<br />

Markt erinnern, eine interessante Initiative, die 2007 viel<br />

Erfolg hatte und auch 2008 fortgesetzt wird.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ich möchte dann noch kurz auf einige Bereiche eingehen,<br />

für die ich direkt verantwortlich im Schöffenrat bin.<br />

Es handelt sich zuerst um das Unterrichtswesen. In<br />

diesem Bereich haben wir eine ganze Reihe von<br />

Entscheidungen getroffen, die in Richtung Personalverstärkung<br />

gehen, um die Qualität unseres Schulunterrichts<br />

in Düdelingen zu verbessern und dafür zu sorgen, dass<br />

wir alle Fragen, die mit der Schule zusammenhängen,<br />

besser in den Griff bekommen. Demnächst wird sich<br />

auch die Frage der Einstellung des Logopäden stellen.<br />

Wir haben ja auch gemeinsam beschlossen, dieses Jahr<br />

einen zusätzlichen Erzieher einzustellen. Es ist möglich,<br />

dass das ein permanenter Posten zur Verstärkung unseres<br />

Lehrpersonals bleibt. Ich möchte Ihnen in diesem Zusammenhang<br />

auch mitteilen, dass neue Vorschläge vorliegen,<br />

was das Düdelinger Schulmodell angeht. Es geht<br />

in Richtung Ganztagsschule. Wir haben ja beschlossen,<br />

dieses Projekt nicht schon im kommenden Jahr in der<br />

Waldschule anlaufen zu lassen, sondern gleich ein größeres<br />

Projekt durchzuführen, das höchstwahrscheinlich aber<br />

erst ein Jahr später in der Schule Zentrum beginnen wird. Ich<br />

denke, dass wir auch hier unserer Rolle als Gemeinde gerecht<br />

werden, weil wir aufgrund der Ideen, die vom Lehrpersonal<br />

selbst kommen, eine ganze Reihe von Pilotprojekten<br />

in unseren Düdelinger Schulen durchziehen können.<br />

Es wird auch in die Schulen investiert. Es gibt ja die interessante<br />

Initiative, um die Schulhöfe umzugestalten. Wir<br />

beginnen jetzt konkret damit in der Schule Brill und wollen<br />

in die anderen Höfe erste neue Elemente einbringen. Wir<br />

geben uns dann ein Programm für die nächsten Jahre, um<br />

die Initiative fortzusetzen. Was die Schulen selbst betrifft, so<br />

brauchen wir eigentlich keinen zusätzlichen Schulraum,<br />

weil die Schulbevölkerung tendenziell stagniert. Das wird<br />

sich in den nächsten fünf bis sechs Jahren aber ändern,<br />

wenn neue Wohnviertel erschlossen werden. Wir können<br />

uns jetzt mittelfristig darauf konzentrieren, punktuelle<br />

Verbesserungen an den bestehenden Gebäuden durchzuführen.<br />

2008 wird die Schule Deich ausgebaut. Dort werden<br />

eine Kantine und ein neuer Klassensaal eingerichtet.<br />

Auch der sanitäre Bereich wird völlig erneuert. Wir wollen<br />

außerdem die Gelegenheit nutzen, um sämtliche Fenster<br />

zu ersetzen. Das gleiche gilt auch für die Schule<br />

Budersberg, wo die Fenster ebenfalls erneuert werden sollen.<br />

In der Schule Deich werden auch erste Arbeiten am<br />

Turnsaal durchgeführt. Wie ich schon gesagt habe, wird auf<br />

Lenkeschléi ein neues Gebäude für die Früherziehung<br />

gebaut. Das stellt einen hohen Kreditposten im Haushalt<br />

dar. Wir verbinden den Neubau auch mit einem<br />

Energieprojekt. Zusätzlich ist vorgesehen, einen weiteren<br />

Klassensaal in der Schule Gaffelt einzurichten.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Ich möchte auch noch kurz auf das Kulturzentrum zurückkommen.<br />

Wenn man sich die Zahlen ansieht, dann stellt<br />

man fest, dass wir einerseits im ordentlichen Haushalt<br />

Ausgaben von 2 142 000 Euro und auf der anderen Seite<br />

Einnahmen von 810 200 Euro haben. Das sind alles<br />

Einschätzungen. Wir wissen, dass es noch relativ unbekannte<br />

Elemente bei den Betriebskosten gibt. Es wurden<br />

Schätzungen gemacht und am Ende des Jahres wird ein<br />

Abschluss gemacht. Dann wird der Staat uns seinen Teil<br />

zurückerstatten. Dann müssen wir auch noch einmal neu<br />

mit dem Staat über die definitive Aufteilung der Funktionskosten<br />

diskutieren. Das Volumen alleine scheint mir nicht<br />

unbedingt das einzige Kriterium zu sein, das berücksichtigt<br />

werden soll.<br />

Bei den Einnahmen ist eine erste staatliche Subvention vorgesehen,<br />

die wir vom Staat über das Kulturministerium<br />

bekommen. Ich sage ganz klar, dass das in den kommenden<br />

Jahren nicht reichen wird. Als vor Jahren mit der damaligen<br />

Kulturministerin Erna Hennicot-Schoepges diskutiert<br />

wurde, war vereinbart worden, dass der Staat die Hälfte der<br />

Betriebskosten übernimmt. Die einzige Ortschaft, in der<br />

das geklappt hat, war Ettelbrück. Ettelbrück erhielt effektiv<br />

seinerzeit die Hälfte der Betriebskosten vom Staat. Das trifft<br />

aber meinen Informationen zufolge für kein anderes<br />

Kulturzentrum mehr zu. Der staatliche Beitrag hat jetzt die<br />

Tendenz, prozentual relativ stark abzunehmen gegenüber<br />

dem, was seinerzeit in Aussicht gestellt worden war, so dass<br />

wir jetzt noch Verhandlungen mit dem Kulturministerium<br />

führen müssen, wenn wir eine Konvention abschließen. Es<br />

ist selbstverständlich, dass wir uns nicht mit 200 000 Euro<br />

zufrieden geben können. Sie können ja feststellen, was das<br />

von dem Ganzen ausmacht. Auch wenn man berücksichtigt,<br />

dass der Staat eine Reihe von Kosten, die wir vorstrecken,<br />

zurückbezahlt, stellt man aber fest, dass wir ungefähr<br />

1,6 Millionen Euro aufbringen müssen. Wenn der Staat<br />

200 000 Euro dazu beiträgt, dann ist das prozentual nicht<br />

sehr viel. Meiner Ansicht müssen wir mindestens eine<br />

Verdoppelung der Subvention anstreben und genau verfolgen,<br />

was bei ähnlichen Einrichtungen in anderen Gemeinden<br />

vom Staat übernommen wird.<br />

Für die Kirche ist im außerordentlichen Haushalt ein<br />

neues Projekt enthalten. Wir wollen den ganzen Eingangsbereich<br />

unserer Pfarrkirche erneuern. Auch im<br />

ordentlichen Haushalt ist eine Reihe von Krediten vorgesehen,<br />

um kleiner Arbeiten durchzuführen, und das hauptsächlich<br />

in der Kirche. Sie konnten feststellen, dass sich<br />

diese Kredite innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt<br />

haben. Das soll es uns erlauben, nach und nach eine<br />

Reihe von Modernisierungsarbeiten durchzuführen, die<br />

sich als notwendig erwiesen haben.<br />

Ich möchte dann kurz auf den Bereich Urbanismus und<br />

Wohnungsbau eingehen. Sie konnten feststellen, dass im<br />

Haushalt für 2008 vorgesehen ist, dass wir den Kaufvertrag<br />

mit der „Société des habitations à bon marché“<br />

abschließen, die zwei soziale Wohnungsbauprojekte im<br />

Raum Budersberg plant. Jetzt sollen die Prozeduren<br />

anlaufen, um diese Projekte zu ermöglichen. Man muss<br />

damit rechnen, dass es noch fast ein Jahr dauert, bis diese<br />

Prozeduren abgeschlossen sind. Man kann davon ausgehen,<br />

dass die beiden Projekte ab 2009 in die Ausführungsphase<br />

treten werden.<br />

Weit fortgeschritten sind auch die Verhandlungen über<br />

das neue Wohnungsbauprojekt Lenkeschléi. Wir hatten<br />

schon ein halbes Dutzend Sitzungen mit den Unternehmern.<br />

Im Januar wollen wir das Projekt auch in der<br />

Bautenkommission behandeln. Es zeichnet sich ein sehr<br />

interessantes Projekt von wohnen im Grünen ab mit über<br />

200 Wohnungen, die dort in den nächsten vier bis sechs<br />

Jahren entstehen sollen. Auch das bedeutet natürlich<br />

noch Prozeduren. Wird sind aber schon relativ weit fortgeschritten.<br />

Die Gemeinde wird höchstwahrscheinlich<br />

Träger des Projekts werden, was die Verfahren anbelangt.<br />

Es geht auch weiter mit den Untersuchungen für das<br />

Projekt auf dem Parkplatz bei der Post im Stadtzentrum.<br />

Anfang Januar werden wir uns wieder mit der Post treffen,<br />

die auch ein Modernisierungsprojekt für das Postgebäude<br />

selbst ausgearbeitet hat. Auch hier arbeiten wir<br />

an den definitiven Plänen. In diesem Fall wird die<br />

Gemeinde höchstwahrscheinlich ebenfalls Träger des<br />

Projekts in der Planungsphase werden. Dieses Projekt<br />

geht also weiter, auch wenn wir Lenkeschléi in der<br />

Planung vorziehen wollen, weil dort in Sachen Wohnraum<br />

manches in Bewegung kommen kann.<br />

Ein anderes Projekt, das sowohl Wohnungen als auch<br />

wirtschaftliche und kulturelle Aktivitäten umfasst, soll auf<br />

den Brachen der Arcelor verwirklicht werden. Wir treffen<br />

uns in regelmäßigen Abständen von sechs Wochen bis<br />

zwei Monate mit den zuständigen staatlichen Stellen und<br />

Vertretern der Arcelor. Wir werden uns jetzt definitiv auf<br />

einen Terminplan festlegen. Gleichzeitig soll die<br />

Sanierung des Standorts weitergehen. Vorgesehen ist ein<br />

Leitplan für das Areal. Es gibt natürlich immer wieder<br />

neue Elemente, die auftauchen, wie beispielsweise die<br />

Pläne, dort Filmstudios einzurichten. Auf Regierungsebene<br />

scheint das beschlossene Sache zu sein. Wir warten<br />

aber noch auf eine schriftliche Bestätigung, die uns<br />

vor Jahresende versprochen wurde. Es geht ja darum,<br />

gemeinsam mit dem Staat und der Vereinigung der<br />

Luxemburger Filmproduzenten in den alten Hallen des<br />

Zentralateliers bzw. des Stahlwerks Filmstudios mit<br />

allem, was dazu gehört, einzurichten, das heißt, Ateliers,<br />

Restaurant und Ausstellungshalle. Uns geht es darum,<br />

dass das andere wirtschaftliche Aktivitäten anziehen<br />

kann. Es soll aber etwas sein, das zu einem gewissen Teil<br />

auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Wenn gesprochen<br />

wurde vom touristischen Ausbau von Düdelingen, dann<br />

ist das hier auch ein wichtiges Element, das zu einer<br />

größeren touristischen Attraktivität beitragen kann. Das


23<br />

muss jetzt natürlich bei der Planung für den ganzen<br />

Standort berücksichtigt werden, bei der einer der Hauptträger<br />

der „Fonds du logement* ist. Als Gemeinde arbeiten<br />

wir bei der Planung auch eng mit dem Fonds zusammen.<br />

Ich möchte Ihnen auch noch ein Information zum Casino<br />

geben, das die Arcelor bekanntlich dem Roten Kreuz<br />

geschenkt hat. Die Gemeinde hat darauf eingewirkt, dass<br />

dort ein Restaurant bestehen bleiben soll. Es soll ein Restaurant<br />

sein, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

sein wird und nicht nur für die Kunden der Tagesstruktur<br />

für ältere Leute, die dort geschaffen werden soll. Laut den<br />

ersten Plänen ist auch vorgesehen, einen zusätzlichen<br />

Versammlungsraum einzurichten. Außerdem soll eine<br />

Terrasse in Richtung Park gebaut werden. Ich denke<br />

schon, dass das Projekt dabei ist, auf den richtigen Weg<br />

gebracht zu werden, und das auch dank der Düdelinger,<br />

die im Rahmen des Roten Kreuzes mitentscheiden können.<br />

Ich will dann noch kurz auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

eingehen. In diesem Bereich tut sich manches in dem<br />

Sinne, dass wir jetzt Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium<br />

und dem Finanzministerium hatten. Die<br />

Regierung hat Interesse bekundet, um in der Aktivitätszone<br />

„Koibestrachen“ Gelände zu kaufen zur Schaffung einer<br />

spezialisierten nationalen Aktivitätszone mit Schwerpunkt<br />

auf Gesundheits- und Umwelttechnologien. An sich sind<br />

das große Zukunftsbereiche. Dabei stellt die Forschung ein<br />

starkes Element davon dar. Es wäre natürlich ein Trumpf für<br />

Düdelingen, wenn die Rechnung aufgehen würde und<br />

Düdelingen zu einem Standort dieser neuen Technologien<br />

werden würde. Das wäre auch für die Modernisierung<br />

unserer Stadt sehr wichtig. Es konnte eine Einigung getroffen<br />

werden. Die Gemeinde braucht kein weiteres Gelände<br />

mehr zu kaufen, denn es soll keine kommunale, sondern<br />

eine nationale Aktivitätszone werden, was sicher auch der<br />

Gemeinde finanziell entgegenkommt. Ohnehin wurde<br />

auch Interesse von den Nachbargemeinden bekundet, um<br />

an dem Projekt mitzuarbeiten. Ich hoffe nur, dass bei den<br />

Eigentümern des Geländes Verständnis dafür besteht, wie<br />

wichtig dieses Entwicklungsgebiet für die weitere Zukunft<br />

von Düdelingen ist.<br />

Von der Straßenbauverwaltung wird auch geplant an der<br />

neuen Stichstraße vom Verteilerkreis in Richtung Gelände<br />

der WSA. Wichtig ist es auch, dass auf dem Areal<br />

der WSA etwas in Bewegung kommt. Eine erste Firma hat<br />

ja gesagt, dass sie sich dort ansiedeln will. Eine andere<br />

Firma hat vom Staat den Auftrag bekommen, den<br />

Standort weiterzuentwickeln. Es ist nicht unwichtig, noch<br />

einmal darauf hinzuweisen, dass 75 Prozent des<br />

Geländes sich auf Düdelinger Territorium befinden. Für<br />

die Gemeinde Düdelingen ist es ein sehr wichtiges<br />

Projekt. Die Logistik wird sicher auch eine wichtige Marktnische<br />

der Luxemburger Wirtschaft in den kommenden<br />

Jahren sein. Dass wir gerade in Düdelingen ein Hauptstandbein<br />

bekommen, ist sicher sehr positiv.<br />

Die Diskussionen des Staats mit der Speditionsfirma<br />

Kühne & Nagel scheinen sich auch in eine positive<br />

Richtung zu entwickeln, was die Ansiedlung von Teilen<br />

der Firma hinter Giebel und Galvalange anbelangt. Es<br />

bedeutet aber auch, dass wir das Gelände anders einstufen<br />

müssen. Auch diese Prozeduren werden in den kommenden<br />

Wochen und Monaten richtig anlaufen.<br />

Romain Rech (LSAP):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und<br />

Gemeinderat, ich möchte zuerst einen zweifachen Dank<br />

aussprechen. Der erste geht an die Finanzabteilung der<br />

Gemeinde mit an der Spitze Jean-Paul Kremer. Die<br />

Finanzabteilung hat in den vergangenen Monaten unter<br />

schwierigsten Bedingungen eine großartige Arbeit geleistet,<br />

um uns hier wie gewohnt anständiges und interessantes<br />

Material zur Verfügung zu stellen, das die finanzielle<br />

Analyse unserer Gemeinde ermöglicht. Ein zweiter<br />

Dank geht an den Herrn Bürgermeister und die<br />

Mitglieder der Finanzkommission. Die Finanzkommission<br />

war am Montag zusammen. Sehr wichtig sind der<br />

sachliche Ton und die Transparenz, mit denen der Herr<br />

Bürgermeister die Zahlen vorgestellt hat. Hervorheben<br />

möchte ich auch die Art und Weise, wie in der Finanzkommission<br />

diskutiert wurde.<br />

Die Situation der Gemeinde ist so, wie sie vom Herrn<br />

Bürgermeister dargestellt wurde. Sie unterscheidet sich<br />

nicht dramatisch von den Vorjahren. Man muss aber<br />

sagen, dass man weiterhin wachsam bleiben muss. Mehr<br />

als die Zahlen interessiert mich, wie wir die Arbeiten und<br />

Projekte, die wir uns vorgenommen haben, in Zukunft<br />

hier in Düdelingen bewältigen wollen. Wir haben in den<br />

vergangenen Jahren beschlossen, offensiv an die Herausforderungen<br />

der kommenden Jahre heranzugehen, um<br />

den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt den größtmöglichen<br />

Komfort zu bieten. Unsere Fraktion teilt diese<br />

Vorgehensweise. Das war auch eine Entscheidung, die<br />

absolut richtig war.<br />

Wie in den vergangenen Jahrzehnten haben wir uns<br />

entschieden für eine dynamische und fortschrittliche<br />

Politik. Wir wollen keinen Defätismus, keine Schwarzmalerei,<br />

keine Investitionsbremse, keine Austeritätspolitik<br />

und keine drastisch übertriebenen Gebührenanhebungen.<br />

Prioritäres Ziel für uns als Mehrheitsfraktion<br />

bleibt es, bei allen interessanten Projekten, die wir für die<br />

Zukunft planen, die hohe Lebensqualität unserer Bürger<br />

und Bürgerinnen hier in Düdelingen zu erhalten und<br />

darüber hinaus, wenn möglich, noch immer weiter auszubauen.<br />

Wir wollen auch bei der vernünftigen Finanzpolitik,<br />

so wie wir sie in den vergangenen Jahren betrieben<br />

haben, bleiben. Rein finanztechnisch gesehen sieht<br />

es nach der letzten Periode von sechs Jahren, eine Periode<br />

der Entschuldung unserer Gemeinde, nicht schlecht


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

aus für die Ziele, die wir uns gesetzt haben. Wir werden<br />

sie größtenteils verwirklichen oder wenigstens ankurbeln.<br />

Ich komme nicht mehr auf die Zahlen im überarbeiteten<br />

Haushalt zurück, die der Herr Bürgermeister im Detail<br />

dargelegt hat. Ich möchte nur noch erwähnen, dass wir das<br />

Jahr mit einem definitiven Gewinn von 665 391,03 Euro<br />

abschließen. Es stimmt, dass wir ganz sicher nicht zu den<br />

reichsten Gemeinden im Land zählen. Ich denke aber,<br />

dass die letzten Jahre bewiesen haben, dass unsere<br />

Finanzsituation solide ist. Das hier sind ja auch noch<br />

nicht die definitiven Zahlen, denn der überarbeitete<br />

Haushalt stellt eine Momentaufnahme am heutigen Tag<br />

dar. Wenn die provisorische Jahresabschlussrechnung im<br />

Frühling vorliegt, werden die Zahlen ganz anders aussehen,<br />

weil noch Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer<br />

und anderen Quellen zu erwarten sind. Wir werden<br />

das Jahr dann mit einem Gewinn von 3,5 bis vier<br />

Millionen Euro abschließen. Man darf auch nicht vergessen,<br />

dass wir noch eine Reserve von vier Millionen Euro<br />

haben. Solche Reserven sind in sehr vielen anderen<br />

Gemeinden schon größtenteils aufgebraucht. Wir sollen<br />

froh darüber sein, dass wir diese Rücklagen noch haben,<br />

denn wir werden sie in den kommenden Jahren brauchen.<br />

Wir liegen absolut auf der Linie, die wir in der vergangenen<br />

Zeit festgelegt haben. Sie sieht vor, dass wir<br />

den ordentlichen Haushalt jedes Jahr mit einem Überschuss<br />

von 3,5 bis vier Millionen Euro abschließen.<br />

Wichtige Projekte wurden 2007 in allen Bereichen der<br />

lokalen Politik verwirklicht. Das reicht von Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

über Infrastrukturarbeiten in der<br />

Aktivitätszone „Koibestrachen“, der Verbesserung des<br />

Dienstes am Bürger durch das Bürgeramt bis hin zu<br />

Projekten in den Bereichen Straßenbau, Umwelt, Sport<br />

und Kultur. In diesem überarbeiteten Haushalt stehen<br />

auch sehr wichtige Investitionen in die Umwelt. U.a. war<br />

ein weiterer großer Kredit für die Modernisierung der<br />

Kläranlage vorgesehen. Wichtig ist auch die Erneuerung<br />

des Fuhrparks der Gemeinde.<br />

Ich teile selbstverständlich die Meinung des Herrn Bürgermeisters<br />

und habe das auch in der Finanzkommission<br />

gesagt, dass die Dienstleistungen und die hohe Lebensqualität,<br />

die wir unseren Bürgern und Bürgerinnen bieten,<br />

und die Unterhaltskosten der Projekte, die wir verwirklichen,<br />

nicht zum Nulltarif zu haben sind. Wir müssen<br />

hier auf allen Bänken unsere politische Verantwortung<br />

übernehmen. Bei der Orientierung der einzelnen<br />

Parteien können selbstverständlich Meinungsverschiedenheiten<br />

bestehen. Wir können nicht auf der<br />

einen Seite den Düdelinger Bürgern das alles anbieten<br />

wollen und auf der anderen Seite die Meinung vertreten,<br />

dass das nicht zu bezahlen sei oder zum Nulltarif zu<br />

bekommen sei. Die Nachfolgekosten werden auch in<br />

den kommenden Jahren stark zu Buche schlagen. Und<br />

das schlägt sich im ordentlichen Teil des Haushalts nie-<br />

der. Alles, was wir verwirklichen, bringt Festkosten mit<br />

sich, die wir Jahr für Jahr bezahlen müssen. Wir stehen<br />

aber dazu. Wir sind all die Projekte offensiv angegangen,<br />

und ich denke, dass der Düdelinger Bürger ein Bürger ist,<br />

der zufrieden ist mit dem, was die Gemeinde ihm bietet.<br />

Ich möchte auch noch kurz auf das Stadtjubiläum eingehen.<br />

Ich finde, dass die Kosten von 500 000 Euro vernünftige<br />

Ausgaben sind. Es war ein interessantes Jahr. Ich<br />

bin davon überzeugt, dass es auch eine gute Werbung für<br />

unsere Stadt war. In dieser Stadt herrscht Aufbruchstimmung.<br />

Daran besteht überhaupt kein Zweifel. Wir<br />

werden auch an unserem Programm festhalten. Wir sollten<br />

versuchen, die Dynamik zu nutzen, um Düdelingen<br />

auch für die kommenden Jahre fit zu machen.<br />

Ich komme dann zur Haushaltsvorlage für 2008. Die<br />

Haushaltsvorlage spiegelt ganz sicher den festen Willen<br />

der Mehrheit wider, offensiv an die großen Herausforderungen,<br />

die auf die Stadt Düdelingen zukommen,<br />

heranzugehen. Einerseits soll die hohe Lebensqualität,<br />

die wir haben, weiterhin garantiert werden durch ein<br />

wirksames Dienstleistungsangebot. Wir wollen es erhalten<br />

und weiter ausbauen. Andererseits wollen wir aber<br />

auch nicht zögern, um große Projekte, die Düdelingen<br />

verändern werden, anzugehen.<br />

Die finanztechnischen Parameter des Haushalts für 2008<br />

sind noch immer positiv. Nach den sechs Jahren, in<br />

denen die Gemeinde Schulden abgebaut hat, haben wir<br />

immer noch eine niedrige Verschuldung, also auch<br />

immer noch eine niedrige Prokopfverschuldung. Der<br />

Unterschied zwischen den ordentlichen Einnahmen und<br />

Ausgaben beläuft sich auf plus 1,93 Prozent. Laut dem<br />

Rundschreiben des Innenministeriums können wir bei<br />

den staatlichen Zuwendungen bis zu 12,65 Prozent mehr<br />

einsetzen und bei der Gewerbesteuer ein Plus von bis zu<br />

7,78 Prozent. Wir haben auch immer noch eine solide<br />

Reserve von drei Millionen Euro und schließen das<br />

Haushaltsjahr 2008 voraussichtlich mit einem definitiven<br />

Gewinn von 333 732,44 Euro ab. Wir erreichen damit<br />

das Ziel, das wir uns in den vergangenen Jahren als<br />

Mehrheit gesetzt haben, nämlich im ordentlichen<br />

Haushalt 3,5 bis vier Millionen Euro Gewinn zu haben,<br />

um im außerordentlichen Haushalt Arbeiten finanzieren<br />

zu können.<br />

Wir sind ganz sicher keine der reichsten Gemeinden im<br />

Land. Auch in Zukunft wird es also notwendig sein, eine<br />

vorsichtige und vernünftige Finanzpolitik zu betreiben.<br />

Ohne in eine Gebührenanhebungshysterie zu verfallen,<br />

müssen wir aber versuchen, so weit wie möglich kostendeckend<br />

zu verfahren, so wie das auf nationaler und<br />

europäischer Ebene empfohlen wird. Sowohl in der<br />

Finanzkommission als auch bei der Vorstellung des<br />

Haushalts hat der Herr Bürgermeister gesagt, dass auch<br />

noch andere Instrumente eingesetzt werden sollen. Er hat


25<br />

in Aussicht gestellt, den ordentlichen Haushalt in Zukunft<br />

einmal gründlich zu analysieren. Er hat das Zero Base<br />

Budgeting genannt. Bei der gründlichen Analyse des<br />

ordentlichen Haushalts soll ausgelotet werden, wo<br />

Einsparungen oder andere Anpassungen vorzunehmen<br />

sind. Andererseits wurde hier schon einige Male von der<br />

Aufstellung eines mehrjährigen Haushalts gesprochen,<br />

das heißt, zu planen zu welchem Zeitpunkt und innerhalb<br />

welchen Zeitraums die einzelnen Projekte verwirklicht<br />

werden können.<br />

Der Haushalt für 2008 zeigt ganz klar, dass diese Mehrheit<br />

vorhat, hohe Investitionen in alle Bereiche für diese<br />

Stadt in Angriff zu nehmen, so wie wir das auch in unserem<br />

Wahlprogramm versprochen hatten. Ich möchte<br />

diese Bereiche hier nicht alle aufzählen. Ich greife nur<br />

die Punkte heraus, die mich persönlich mehr interessieren.<br />

Man kann dabei feststellen, dass es ein Haushalt ist,<br />

mit dem große Akzente gesetzt werden. Das trifft zu für<br />

den Umweltbereich, den Schulbereich, die Kultur, den<br />

Sport und die Wirtschaft. Zum Umweltbereich gehören<br />

auch die Investitionen in die Syndikate, z.B. in die<br />

Kläranlage. Andererseits muss man aber auch die<br />

Investitionen in die Kanalisation erwähnen. Hervorzuheben<br />

ist auch die neue Kompostierungsanlage des<br />

Syndikats Minettkompost, mit der auch die Produktion<br />

von Biogas garantiert wird. Es handelt sich um eine<br />

Investition von 24 Millionen Euro. In der letzten Sitzung<br />

des Syndikats Minettkompost wurde nach Diskussionen<br />

beschlossen, für den Teil, den die Gemeinden finanzieren,<br />

acht Millionen Euro, eine Mischfinanzierung vorzusehen.<br />

Einerseits gibt es 2008 einen direkten Beitrag der Gemeinden.<br />

Auf der anderen Seite ist eine Anleihe von vier Millionen<br />

Euro vorgesehen, die 2009 zu Buche schlagen wird.<br />

Ich unterstützte natürlich die Posten, die im Haushalt für<br />

2008 für den Sport vorgesehen sind. Es wird auch einer<br />

Forderung Rechnung getragen, die ich erhoben hatte, als<br />

ich erst kurz im Gemeinderat war, nämlich dem Fußball<br />

einen Kunstrasen zur Verfügung zu stellen. Damals führte<br />

ich das Argument an, dass Fußball eine sehr schwere<br />

Sportart sei. Ich stehe noch heute dazu. Vor allem wird<br />

der Sport bei jedem Wetter in der freien Natur betrieben.<br />

Eine Voraussetzung, damit diese Sportart vor allem von<br />

der Jugend sowohl im Frühling als auch im Sommer, im<br />

Herbst und im Winter anständig betrieben werden kann,<br />

ist ein Kunstrasen. Dieses Projekt wird jetzt verwirklicht.<br />

Ich denke, dass dieses Vorhaben ganz im Interesse der<br />

Jugend ist.<br />

Im Haushalt für 2008 sind auch Untersuchungskosten für<br />

das Schwimmbad vorgesehen. Erstens müssen wir wissen,<br />

dass das Hallenbad ein sehr wichtiger Teil unserer<br />

Sportinfrastrukturen in Düdelingen ist. Es wird enorm viel<br />

genutzt. Wir wissen, dass viele Jugendliche durch das<br />

Hallenbad geschleust werden, weil es auch vom Lyzeum<br />

und den Primärschulen benutzt wird. Zweitens wird bei<br />

dieser Gelegenheit der Trakt mit den Umkleideräumen<br />

erneuert. Er ist renovierungsbedürftig, darüber brauchen<br />

wir hier nicht zu diskutieren. Daraus ziehen natürlich<br />

auch alle anderen Sportarten Nutzen. Was die Schule<br />

anbelangt, so bin ich Präsident der Subsidienkommission.<br />

Ich weise wie jedes Jahr darauf hin, dass es eine<br />

dynamische Entwicklung gibt, was den Kredit für die<br />

Subventionen für Schüler im Sekundarunterricht und an<br />

Universitäten anbelangt. Wir haben 52 000 Euro vorgesehen,<br />

damit wir auch im kommenden Jahr diesen Leuten<br />

eine anständige Prämie zukommen lassen können. Wir<br />

bekommen eine kleine Diskussion in der Subsidienkommission,<br />

was das Reglement anbelangt, weil wir es in<br />

letzter Zeit mit einer Reihe von Schulen oder Schulsystemen<br />

zu tun hatten, in denen keine präzise Zeugnisse<br />

mehr ausgestellt werden, sondern in denen es eher eine<br />

schriftliche Bewertung gibt. Wir müssen prüfen, wie wir<br />

diese Auswertung vornehmen, damit auch diese Schüler<br />

mit gerechten Kriterien in den Genuss dieser Subventionen<br />

kommen können<br />

Ein anderer Bereich, was die Schule anbelangt, der mich<br />

sehr stark interessiert, ist die Vereinigung, in der ich von<br />

Anfang an tätig bin, und zwar SOS-LRS. Sie wird tatkräftig<br />

unterstützt von der Gemeinde Düdelingen, wofür wir<br />

natürlich herzlich danken, und vom Staat über das<br />

Unterrichtsministerium. Die Vereinigung hat sich von<br />

Anfang an dafür eingesetzt, den Kindern, die Lese- und<br />

Rechtschreibschwierigkeiten haben, zu helfen. Damit<br />

können wir als Vereinigung aktiv am Kampf gegen das<br />

schulische Versagen hier in Düdelingen teilnehmen. Wir<br />

werden auch in Zukunft die Sensibilisierung der Eltern,<br />

damit sie aktiv mithelfen, in unsere Aktivitäten einbeziehen.<br />

Die Sensibilisierung mit Fachkräften aus dem Inund<br />

Ausland geschieht gemeinsam mit dem Lehrpersonal,<br />

um den Kindern aktiv helfen zu können. Wie Sie<br />

wissen, haben wir seit einigen Jahren in diesem Bereich<br />

eine Zusammenarbeit mit dem Lehrinstitut für Orthographie<br />

und Schreibtechnik aus Trier, weil wir den Schülerinnen<br />

und Schülern eine direkte praktische Hilfe zulassen<br />

kommen wollen, damit sie die großen Schwierigkeiten,<br />

die sie in der Schule haben, überwinden können.<br />

Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn wir alle diese<br />

Aktivitäten auf Sparflamme stellen könnten. Davon sind<br />

wir aber weit entfernt. Mittlerweile haben wir zwei<br />

Filialen, natürlich immer noch die Düdelinger und für<br />

den Norden eine in Ettelbrück. Zusätzlich nimmt die<br />

Zahl der Schüler, die diese Hilfe brauchen, leider nicht<br />

ab, sondern sie nimmt immer noch zu. Was nicht gut an<br />

dem System ist, das ist die Tatsache, dass den Schülern<br />

und Schülerinnen außerschulische Hilfe angeboten werden<br />

muss, das heißt, neben der Schule, wo sie schon sehr<br />

viele Schwierigkeiten haben, besuchen sie auch noch<br />

diese Kurse. Es ist glücklicherweise mit Erfolgserlebnissen<br />

verbunden, aber die Kinder müssen eine schwierige<br />

Lernperiode mitmachen. Wir kommen ihnen und auch<br />

den Eltern dabei sehr stark entgegen. Wir werden das


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

auch in Zukunft tun. Ich möchte auf jeden Fall danken<br />

für die Hilfe, die von allen Seiten und auch von der<br />

Gemeindeverwaltung kommt. Düdelingen braucht ein<br />

wirtschaftliches Standbein. Wir hatten auch in unserem<br />

Wahlprogramm gesagt, dass wir noch immer wollen,<br />

dass in Düdelingen Arbeitsplätze angeboten werden, und<br />

dass wir uns immer noch damit beschäftigen, rund um<br />

Düdelingen Arbeit anzubieten und eine attraktive<br />

wirtschaftliche Zone hier schaffen wollen, aus der<br />

Düdelingen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />

Nutzen ziehen kann. Es freut mich natürlich, dass unsere<br />

Mehrheit die Aktivitätszone „Koibestrachen“ geschaffen<br />

hat, und dass wir aktiv und schnell in diese Zone, die im<br />

Norden unserer Stadt angesiedelt ist, investiert haben.<br />

Meiner Meinung nach ist die regionale Zusammenarbeit<br />

mit verschiedenen Gemeinden auch absolut die richtige<br />

Wahl. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Hier haben<br />

wir sicher eine Chance, um gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden<br />

im Interesse der Stadt Düdelingen und auch<br />

der Region effizient zusammenarbeiten zu können.<br />

Ich möchte auch kurz auf die Syndikate eingehen, in<br />

denen ich für die Gemeinde Düdelingen aktiv bin. Es<br />

wurde hier schon vom Schöffenrat darauf hingewiesen,<br />

dass Syndikate wichtig für Düdelingen sind. Der Verbund<br />

mit den anderen Gemeinden in allen Bereichen der<br />

Politik ist und bleibt notwendig, und das alleine schon<br />

aus Gründen der Solidarität. Er ist aber auch wichtig, um<br />

die Kommunikation und Koordination mit den anderen<br />

Gemeinden in allen Bereichen der Politik aufrecht zu<br />

halten. Das alles ist natürlich nicht zum Nulltarif zu<br />

bekommen, wie aus den Zahlen im Haushalt hervorgeht.<br />

Eines der Syndikate, in dem ich aktiv bin, ist das Syndikat<br />

SICONA. Aufgrund der Satzungsänderungen, die wir hier<br />

gestimmt haben, konnten sie feststellen, dass der Beitrag<br />

substanziell angestiegen ist. Er beläuft sich mittlerweile<br />

auf 30 000 Euro. Für die Zusammenarbeit mit dem<br />

Syndikat haben wir einen Haushalt von 60 000 Euro eingereicht.<br />

Trotz des hohen Beitrags werden dafür Arbeiten<br />

durchgeführt, die im Umweltbereich dringend sind.<br />

Dafür wird u.a. der Unterhalt der Biotope in Düdelingen<br />

und um Düdelingen gewährleistet. Hier spreche ich<br />

besonders vom Heckenbestand. Zweitens geht es aber<br />

auch um andere Biotope und die Schaffung von neuen<br />

natürlichen Lebensräumen, wie wir das im Ort genannt<br />

„Im neuen Wald“ getan haben. Daneben haben wir den<br />

Aspekt des Schutzes der Tiere, die vom Aussterben<br />

bedroht sind. Auf der einen Seite handelt es sich um den<br />

Mauersegler und auf der anderen Seite um den<br />

Steinkauz. Wie Sie wissen, gibt es daneben ein<br />

Fledermausprojekt im Turm der Kirche. Auch in diesem<br />

Berech bleiben wir selbstverständlich aktiv. Was im kommenden<br />

Jahr sehr interessant wird, das sind die<br />

Aktivitäten, die das Syndikat SICONA für Schulkinder<br />

organisiert. Für den Beitrag, den wir leisten, stehen uns<br />

14 dieser Aktivitäten mit den Schulkindern zu. Es handelt<br />

sich dabei um Aktivitäten im Bereich des Naturschutzes.<br />

Im vergangenen Jahr waren es u.a. die Themen „Natur<br />

mit allen Sinnen erleben“, „Kunst im Wald“, „Tiere in der<br />

Hecke“ und „Lebensraum Wald“. Ich denke, dass wir<br />

voll Gebrauch von diesen Aktivitäten machen sollen,<br />

weil sie den Schulkindern mehr als zugute kommen. Ich<br />

brauche Ihnen nicht zu verraten, dass diese Neuorientierung<br />

im Syndikat SICONA einen sehr großen Erfolg kennt.<br />

Es freut mich, wenn die Schulkinder in Zukunft daran<br />

teilnehmen können.<br />

Ich möchte zum Schluss noch einmal darauf hinweisen,<br />

dass die Finanzsituation unserer Gemeinde gut ist. Die<br />

Orientierungen, die im Haushalt für 2008 vorgeschlagen<br />

werden, sind richtig. Wir sollen die Projekte, die wir verwirklichen<br />

wollen, jetzt angehen. Düdelingen braucht<br />

alle diese Investitionen, um weiterhin so attraktiv zu bleiben.<br />

In diesem Sinne wird unsere Fraktion diesen Haushalt<br />

stimmen.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und<br />

Gemeinderat, erlauben Sie mir, auf den überarbeiteten<br />

Haushalt von 2007 einzugehen, bevor ich Stellung zur<br />

Haushaltsvorlage für 2008 nehme. Zuerst möchte ich im<br />

Namen der CSV-Fraktion der Buchhaltung einen großen<br />

Dank aussprechen für die ausgezeichnete Buchführung<br />

trotz der schwierigen Umstände, unter denen der Verantwortliche<br />

seiner Arbeit nachgehen musste. Wir hoffen<br />

jetzt, dass diese Arbeitsbedingungen im Laufe des kommenden<br />

Jahres ernsthaft verbessern werden, wenn wir<br />

noch eine zusätzliche Hilfskraft einstellen können.<br />

Allgemein möchte ich verschiedene Bemerkungen<br />

machen. Wenn wir den überarbeiteten Haushalt unter die<br />

Lupe nehmen, dann möchte ich aber daran erinnern, dass<br />

der Überschuss im ursprünglichen Haushalt für 2007 nur<br />

durch eine Neuverschuldung von acht Millionen Euro<br />

zustande kam. Im überarbeiteten Haushalt präsentiert sich<br />

die Situation jetzt dann so, dass schlussendlich die leihe<br />

von drei Millionen Euro, der für den ersten Teil des Kulturzentrums<br />

vorgesehen war, nicht aufgenommen zu werden<br />

brauchte. Das ist aber auch dem Rückstand zu verdanken,<br />

mit dem das Kulturzentrum und die Musikschule fertig<br />

gestellt wurden, so dass dieser Teilbetrag erst im Laufe des<br />

Jahres 2008 bezahlt zu werden braucht. Ich möchte im<br />

Namen der CSV aber auch hier unterstreichen, dass wir<br />

das Projekt sehr gelungen finden und es von der Planung<br />

bis zum Abschluss der Arbeiten auch immer unterstützten,<br />

auch wenn es bis ins 21. Jahrhundert dauerte, bis<br />

Düdelingen sein Kulturzentrum bekam.<br />

Egal wie, wir können feststellen, dass der allgemeine<br />

Gewinn in den vergangenen Jahren regelmäßig gesunken<br />

ist. Zum ordentlichen Haushalt ist zu sagen, dass wir in


27<br />

der überarbeiteten Version eine Million Euro weniger<br />

vorfinden als geplant. Wie wir gehört haben, ist das<br />

hauptsächlich auf Mindereinnahmen beim Gas zurückzuführen.<br />

Es ist möglicherweise aber auch ein missglückter<br />

Versuch, um im ordentlichen Haushalt die Ausgaben<br />

noch weiter einzuschränken. Auf jeden Fall gelingt es<br />

uns nicht, das Loch zu stopfen, um es wieder auszugleichen.<br />

Wir wollen aber auch bedenken, dass der Reservefonds<br />

nicht angetastet werden musste, wie der Herr<br />

Bürgermeister gesagt hat. Das ist ja ein positives Element.<br />

Leider verfügen wir noch nicht über die Jahresabschlussrechnung<br />

von 2006, wenn wir über den überarbeiteten<br />

Haushalt von 2007 diskutieren. Es wurde aber angedeutet,<br />

dass das Ergebnis glücklicherweise besser sein soll als<br />

vorgesehen. Das ist aber, das möchte ich betonen, auf ein<br />

allgemein gutes konjunkturelles Umfeld zurückzuführen.<br />

Ich möchte auf das Problem von hohen Kosten bei verschiedenen<br />

Punkten im Haushalt eingehen, die wir regelmäßig<br />

vorfinden, wie die hohen Unterhaltskosten für die<br />

öffentlichen Gebäude. Wir finden, dass zusätzliche Anstrengungen<br />

unternommen werden müssten, um die Kosten<br />

besser im Griff zu behalten. Ich werde bei der Haushaltsvorlage<br />

für 2008 noch einmal auf diesen Punkt<br />

zurückkommen.<br />

Dann möchte ich auch noch eine Bemerkung machen zu<br />

den Kosten für die Feiern zum Stadtjubiläum. Das ist<br />

selbstverständlich eine einmalige Ausgabe. Wir haben<br />

vom Herrn Bürgermeister gehört, dass der ungefähre<br />

Kostenpunkt bei 500 000 Euro liegt. Wir bedauern aber,<br />

dass das nicht mit mehr Transparenz im Haushalt nachzuvollziehen<br />

war, weil die Kosten auf verschiedene Posten<br />

verteilt waren. Wenn zum Beispiel die Jubiläumsbrücke<br />

verwirklich worden wäre, weil es ja die Philosophie<br />

der Verantwortlichen ist, dass das Stadtjubiläum<br />

bleibende Spuren in Düdelingen hinterlassen soll, dann<br />

stellt sich die Frage, ob das auch noch zum Stadtjubiläum<br />

gezählt hätte oder ob es unter den laufenden<br />

Infrastrukturarbeiten geführt worden wäre. Bedenklich ist<br />

auch der hohe Posten für die Personalkosten, die eine<br />

feste Belastung darstellen. Hier gilt es in den kommenden<br />

Jahren, Vorsicht walten zu lassen.<br />

Ich möchte dann auch noch auf den außerordentlichen<br />

Haushalt eingehen. Hier können wir feststellen, dass eine<br />

ganze Reihe von Investitionen nicht getätigt wurde und<br />

parallel dazu Einnahmen, hauptsächlich Subventionen<br />

vom Staat, ausblieben. Eine ganze Reihe von Arbeiten<br />

wurden nicht durchgeführt oder kosten nicht so teuer.<br />

Wir finden es selbstverständlich gut, wenn Geld eingespart<br />

werden kann, man kann aber auch die Schlussfolgerung<br />

ziehen, dass die Vorausschätzungen im Haushalt<br />

nicht immer so genau sind, wie der Schöffenrat uns<br />

das glauben lassen will. Ein Projekt, das zum Beispiel<br />

ganz von der Bildfläche verschwunden ist, ist das Bürger-<br />

haus für das Viertel Schmelz, was wir zutiefst bedauern.<br />

Es wäre ein wichtiges Projekt gewesen, um die soziale<br />

Kohäsion in diesem Viertel zu fördern.<br />

Zu den fertig gestellten Projekten gehört die Renovierung<br />

des Stadthauses. Leider muss man sagen, dass die<br />

Verwaltung dieser Ausgaben zu wünschen übrig ließ,<br />

denn hier strotzt es nur so von Sonderkrediten und Zusatzkrediten,<br />

was darauf hinweist, dass diese Arbeiten<br />

ziemlich konzeptlos angegangen wurden. Von der CSV<br />

wurde das immer wieder unterstrichen. Wir haben aber<br />

vom zuständigen Schöffen bisher noch kein Gesamtkonzept<br />

der Pläne vorgelegt bekommen.<br />

Ich möchte dann auch noch vom Schöffenrat Erklärungen<br />

bekommen über ein Projekt, bei dem es viele<br />

Einsparungen gab, und zwar handelt es sich um die<br />

Erneuerung der Friedensstraße, wo die Einsparungen sich<br />

auf 245 486 Euro belaufen. Was die Überschreibungen<br />

von einem Haushaltsjahr auf das folgende angeht, so stellen<br />

wir auch fest, dass viel überschrieben wurde, und zwar<br />

31 Prozent. Die finden wir dann in der Haushaltsvorlage<br />

als neu angekündigte Projekte wieder. Ich möchte hier<br />

auch einige Beispiele erwähnen. Es handelt sich u.a. um<br />

die Früherziehung auf Lenkeschléi, den Leitplan Ribeschpont,<br />

den Bau der „Passerelle du Centenaire“, die öffentlichen<br />

Toiletten im Gemeindehaus, das Rückhaltebecken<br />

im Viertel Italien, die Jugendherberge und die Anpassung<br />

der Gemeindeateliers an die geltenden Sicherheitsnormen.<br />

Man kann sagen, dass die Haushaltsvorlage für 2007<br />

unter dem Motto „Düdelingen, keine reiche Gemeinde“<br />

stand. Damit hat der Herr Bürgermeister ja auch zugegeben,<br />

dass hier in Düdelingen die Bäume nicht in den<br />

Himmel wachsen. Wir bedauern, dass bei der<br />

Ausführung eine Reihe von Sachen nicht so gelaufen ist,<br />

wie das der Fall hätte sein können. Wenn man sich<br />

ansieht, was unter dem Strich bleibt, dann ist das nicht<br />

überzeugend. Ich habe auch schon betont, dass die gute<br />

konjunkturelle Entwicklung es erlaubt, immer wieder<br />

neue Einnahmen vom Staat zu bekommen. Darauf kann<br />

man sich natürlich auch nicht auf ewige Zeiten verlassen.<br />

Die CSV wird also den überarbeiteten Haushalt von<br />

2007 nicht unterstützen, genau wie sie auch den ursprünglichen<br />

Haushalt nicht gutgeheißen hatte. Ich will<br />

dann auf die Haushaltsvorlage für 2008 eingehen. Bei<br />

der Vorstellung hat der Herr Bürgermeister gesagt, der<br />

Haushalt sei das Spiegelbild einer vernünftigen<br />

Haushaltspolitik. Anders ausgedrückt kann man sagen,<br />

dass es kein Haushalt ist, der große Sprünge erlaubt. Wie<br />

wir bereits im vergangenen Jahr feststellen konnten, sind<br />

die fetten Jahre definitiv vorbei. Als Vorbemerkung<br />

möchte ich darauf hinweisen, dass die Gemeinderatsmitglieder<br />

noch immer nicht über die Berichte der<br />

verschiedenen Kommissionen verfügen, was wir<br />

bedauern. Bei verschiedenen Kommissionen klappt es<br />

sehr gut, bei anderen unregelmäßig oder überhaupt


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

nicht. Ich möchte deshalb den Herrn Bürgermeister bitten,<br />

im Interesse der Gemeinderatsmitglieder Schritte bei<br />

den Präsidenten oder Sekretären der Kommissionen zu<br />

unternehmen, damit wir in Zukunft regelmäßiger über<br />

die Berichte verfügen können.<br />

Ich komme dann zum Haushalt. Festzustellen ist, dass<br />

der Überschuss in der Haushaltsvorlage für 2008 nur<br />

durch eine Neuverschuldung von acht Millionen Euro<br />

entsteht und auch schon im vergangenen Jahr eine<br />

Anleihe von vier Millionen Euro aufgenommen wurde,<br />

um die Restschuld des Düdelinger Spitals zu begleichen.<br />

Die Voraussetzung aber für das Aufrechterhalten von<br />

nötigen Investitionen in wichtige Zukunftsprojekte sind<br />

die Überschüsse im ordentlichen Haushalt. Hier aber<br />

sieht es sicher mager aus. Die sozialistische Mehrheit hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, drei bis vier Millionen Euro im<br />

ordentlichen Haushalt zu erwirtschaften. Es ist aber ein<br />

Ziel, das auf wackligen Beinen steht. Größtenteils wird<br />

darauf hingewiesen, dass wegen dem günstigen konjunkturellen<br />

Umfeld noch mit zusätzlichen Einnahmen von<br />

staatlicher Seite zu rechnen sei. Wir haben schon betont,<br />

dass man sich selbstverständlich nicht darauf verlassen<br />

kann. Wenn die Staatsfinanzen, von denen die Gemeinden<br />

ja abhängig sind, zum Beispiel durch die Auswirkungen<br />

der amerikanischen Immobilienkrise den Schnupfen<br />

bekommen würden, würde Düdelingen riskieren, eine<br />

ernsthafte Grippe zu bekommen.<br />

Auch wenn die Verschuldung sich zurzeit in Grenzen<br />

hält, muss man hervorstreichen, dass die Bedingungen<br />

für Anleihen längst nicht mehr so günstig sind. Wenn ich<br />

das richtig verstanden habe, dann sind wir jetzt schon auf<br />

einem Zinssatz von 4,5 Prozent gegenüber einem<br />

Zinssatz von 2,3 Prozent im Jahr 2004. Die CSV verschließt<br />

sich aber selbstverständlich einer zweckgebundenen<br />

Verschuldung nicht, so lange der finanzielle<br />

Spielraum der zukünftigen Generationen nicht eingeengt<br />

wird. Es muss allerdings ein ausgeglichenes Verhältnis<br />

zwischen Eigenmitteln und Fremdkapital bestehen bleiben.<br />

Im Haushalt für 2008 verfügen wir aber nur über<br />

18,5 Prozent Eigenmittel, um die außerordentlichen Ausgaben<br />

angehen zu können, während 60 Prozent durch<br />

Anleihen finanziert werden müssen. Darüber hinaus hat<br />

der Schöffenrat vorgesehen, auf unsere Finanzreserven<br />

zurückzugreifen. Eine von bestehenden vier Millionen Euro<br />

soll ausgegeben werden. In den Augen der CSV soll aber<br />

so weit wie möglich vermieden werden, auf den<br />

Reservefonds zurückzugreifen, um noch Mittel zu haben,<br />

wenn Zeiten kommen, in denen es noch schlechter geht.<br />

Große Sprünge können wir kaum im Investitionsbereich<br />

tun, wenn man bedenkt, dass 25 Prozent der Schuld in<br />

das Projekt Kulturzentrum fließen. Wenn wir dann<br />

bedenken, dass wir von dem Gesamtkostenpunkt von<br />

45 Millionen Euro für das Kulturzentrum und das CNA<br />

als Gemeinde deren ungefähr nur 8,9 Millionen zu<br />

bezahlen brauchen, dann können wir sagen, dass wir<br />

Düdelinger wieder einmal mit einem blauen Auge<br />

davongekommen sind, denn das ist sehr günstig für uns<br />

ausgefallen.<br />

Es sind ja auch noch größere Infrastrukturarbeiten im<br />

Kanalwesen vorgesehen, die nach außen nicht so ins<br />

Auge springen und 65 Prozent der geliehenen Gelder<br />

verschlingen. Auch wenn der Herr Bürgermeister das als<br />

einen von zwei Akzenten im Haushalt für 2008 vorgestellt<br />

hat, sind es Arbeiten, die zu den Basisaufgaben der<br />

Gemeinde gehören, um die Bürger u.a. vor Überschwemmungsgefahr<br />

zu schützen. Hier wird eine ganze<br />

Reihe von Arbeiten aufgeführt, u.a. die Ableitung des<br />

Oberflächenwassers in Boujel für 400 000 Euro, die<br />

Studienkosten für ein Rückhaltebecken für Mischwasser<br />

im Viertel Italien, die aus dem vergangenen Jahre übertragen<br />

werden, und die Studienkosten für das Rückhaltebecken<br />

in der Nordstraße in Büringen mit den damit verbundenen<br />

Arbeiten, die weit über zwei Millionen Euro<br />

kosten. Hier wissen wir glücklicherweise, dass sich der<br />

Beitrag des Staats auf bis zu 90 Prozent beläuft. Dann<br />

haben wir noch eine Untersuchung über das Oberflächenwasser<br />

beim Johannisberg, die Kanalisation für<br />

sämtliche Abwässer in „Koibestrachen“ und das Rückhaltebecken<br />

für Mischwasser im Viertel Ribeschpont, das<br />

sehr wichtig ist, genau wie die Kanalisationsarbeiten in<br />

der Tattenbergerstraße und die Voruntersuchungen für<br />

diese Arbeiten in der Budersberger Straße. In allen diesen<br />

Vierteln besteht schon seit einer gewissen Zeit<br />

Handlungsbedarf. Auf Nachfrage der CSV, was das<br />

Viertel Ribeschpont anbelangt, konnte der zuständige<br />

Schöffe bestätigen, dass es nicht ausreicht, wenn Privatleute<br />

eine Rückhalteklappe einbauen lassen und dass es<br />

besonders teuer wird, wenn man das nachträglich tut,<br />

sondern dass auch die Gemeinde ihre Verantwortung<br />

übernehmen muss und diese Arbeiten nicht verzögern<br />

darf. Bei der Erschließung von neuen Vierteln müssen<br />

diese Arbeiten gleich mit eingeplant werden. Es darf<br />

nicht dazu kommen, dass die Häuser der Einwohner eine<br />

ganze Reihe von Jahren überschwemmt werden, wie das<br />

jetzt bei starkem Regen der Fall ist.<br />

Auf der anderen Seite müssen wir das Hallenbad im<br />

Sportzentrum René Hartmann I wieder einmal zurückstellen.<br />

Das ist ein Projekt, das völlig verschlafen wurde.<br />

Ich betrachte das nicht so positiv, wie Herr Rech das<br />

vorhin getan hat. Wir betrachten das eher als eine große<br />

Inkonsequenz bei der Ausführung des Haushalts und<br />

auch als eine Inkonsequenz bei der Planung des Projekts.<br />

2005 wurde auf einmal die Frage aufgeworfen, ob nicht<br />

eine größere Erneuerung dieser Infrastruktur nötig sei.<br />

Jetzt haben wir 300 000 Euro für Untersuchungskosten<br />

im Haushalt stehen, wovon 100 000 Euro aus dem Vorjahr<br />

überschrieben wurden. In anderen Worten, es ist<br />

eine regelrechte Flickarbeit. Jetzt erst soll geprüft werden,<br />

ob es möglich ist, dieses wichtige Projekt in das mehrjährige


29<br />

nationale Sportinvestitionsprogramm einzuschreiben. Die<br />

CSV-Fraktion hat in den vergangenen Jahren immer wieder<br />

darauf hingewiesen, dass in diesem Fall Nägel mit<br />

Köpfen gemacht werden müssten. Das Ende vom Lied ist<br />

es, dass diese konzeptlose Renovierung für den<br />

Düdelinger Bürger immer teurer wird und mit der Zeit die<br />

Räumlichkeiten immer mehr verfallen. Deshalb ist dann<br />

eine zusätzliche Verschuldung der Gemeinde leider<br />

nötig. Ich möchte aber meinem Fraktionskollegen Jean<br />

Lorang nicht vorgreifen, denn auch er wird noch kurz auf<br />

diesen Punkt eingehen.<br />

Was wir begrüßen, das ist die Tatsache, dass der Schöffenrat<br />

endlich auf eine mehrjährige Planung zurückgreifen<br />

will, um neue Projekte in Angriff zu nehmen. Das hatte<br />

die CSV schon bei den Haushaltsdebatten im Dezember<br />

2004 gefordert. Darüber hinaus hatten wir auch vorgeschlagen,<br />

den Impakt der neuen Projekte auf den<br />

Haushalt besser einzuschätzen. Dann hätten wir jetzt<br />

keine so großen Überraschungen bei den Folgekosten für<br />

das regionale Kulturzentrum und die Musikschule. Sie<br />

machen ja zwei Millionen Euro mehr aus.<br />

Schon im vergangenen Jahr hatte die CSV darauf hingewiesen,<br />

dass wir auch den Überblick behalten müssen,<br />

was die Betreuungsstrukturen für Kinder angeht, die an<br />

verschiedenen Stellen im Haushalt stehen. Wenn die<br />

Schaffung von neuen Betreuungsstrukturen ein Hauptakzent<br />

im Haushalt sein soll, was wir als CSV-Fraktion<br />

selbstverständlich begrüßen, dann müssen wir auch wissen,<br />

wo wir mit sämtlichen Kosten dran sind, denn sonst<br />

riskieren wir, diese Ausgaben nicht mehr im Griff zu<br />

behalten. Das ist in unseren Augen keine seriöse<br />

Finanzverwaltung. Ich möchte zwei Beispiele hier aufzählen.<br />

Der Posten „verschiedene Lieferungen“ steigt auf<br />

300 000 Euro. Der Posten für verschiedene Aktivitäten<br />

liegt bei 15 000 Euro. Im vergangenen Jahr waren dafür<br />

ursprünglich noch 30 000 Euro vorgesehen. Es wäre<br />

interessant zu wissen, was diese Posten genau beinhalten.<br />

Summa summarum bleibt also immer weniger Spielraum<br />

im Haushalt. Wir stellen fest, dass die ordentlichen<br />

Ausgaben um 8,9 Prozent anwachsen und auf annähernd<br />

60,5 Millionen Euro steigen. Sie waren noch nie so hoch.<br />

Deshalb will der Schöffenrat auch gleich mehrere Gebührenanhebungen<br />

durchsetzen, um den Haushalt im<br />

Gleichgewicht zu halten. Fairerweise muss die sozialistische<br />

Mehrheit uns zugestehen, dass wir als Oppositionspartei<br />

die Gebührenanhebungen noch immer unterstützt<br />

haben. Diesmal betrachten wir die Abfallgebühr und die<br />

Gebühr für die Gemeinschaftsantenne aber nuancierter,<br />

weil wir der Meinung sind, dass wir den Düdelinger<br />

Bürgern zu viele Gebührenanhebungen auf ein Mal<br />

zumuten neben dem schon höheren Gas- und<br />

Kanalpreis. Es wird immer mehr Familien geben, die<br />

Probleme haben, um hohe Gebühren zu bezahlen. Es<br />

sieht auch nicht danach aus, dass die Energiepreise sin-<br />

ken würden. Daneben muss der Wasserpreis regelmäßig<br />

bis 2010 angepasst werden. 2007 griffen schon 700 Leute<br />

auf die Möglichkeit der Teuerungszulage zurück.<br />

Insgesamt wurden 340 000 Euro ausbezahlt. Daneben<br />

muss das Sozialamt noch zusätzliche Hilfen gewähren<br />

für Leute, die ihre Rechnungen nicht bezahlen können.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass diese Hilfsmaßnahmen im<br />

kommenden Jahr in einem noch stärkeren Maß beansprucht<br />

werden. Es ist also sehr positiv, dass die sozialen<br />

Kompensierungsmöglichkeiten bestehen. Sie werden<br />

aber auch aus der Gemeindekasse finanziert. Man kann<br />

also sagen, dass zu viele Gebührenanhebungen sich auch<br />

negativ aus den Haushalt auswirken.<br />

Wie wir gehört haben, plan der Finanzschöffe im kommenden<br />

Jahr eine genauere Analyse der reduzierbaren<br />

Ausgaben. Ich möchte nur daran erinnern, dass die CSV<br />

in punkto Haushaltsführung ein so genanntes Zero Base<br />

Budgeting, also eine Kosten-Nutzen-Rechnung für den<br />

ordentlichen Haushalt, schon bei den Haushaltsdebatten<br />

im Jahr 2002 vorgeschlagen hat. So nämlich kann man<br />

sämtliche Ausgaben unter dem Blickwinkel des Nützlichen,<br />

das Notwendigen und dem Unumgänglichen<br />

unter die Lupe nehmen und auf diese Weise die laufenden<br />

Verwaltungs- und Funktionskosten besser in den<br />

Griff bekommen. Wir lassen also auch konstruktive Vorschläge<br />

in die Diskussion einfließen. Auch damals schon<br />

sagte die CSV, dass wir in Zukunft nicht mehr von einer<br />

vorsichtigen Haushaltspolitik sprechen werden, sondern<br />

dass wir eher gezwungen sein werden, einen Sparhaushalt<br />

aufzustellen. Der jetzige Bürgermeister scheint also<br />

mit etwas Verspätung mehr Strenge zu haben als der vorige.<br />

Ich möchte dann noch auf einige andere Elemente im<br />

ordentlichen Haushalt eingehen. Die Personalkosten,<br />

meine Damen und Herren, sind von Haushaltsjahr zu<br />

Haushaltsjahr gestiegen. Alleine in diesem Jahr sind<br />

1,7 Millionen Euro hinzugekommen. Effektiv wurde eine<br />

ganze Reihe von neuen Posten geschaffen. Das sind aber<br />

Festkosten, die den ordentlichen Haushalt definitiv belasten.<br />

Wir plädieren dafür, dass vor der Schaffung von<br />

neuen Posten geprüft werden soll, wo der Organisationsablauf<br />

in sämtlichen Gemeindedienststellen und -betrieben<br />

noch verbessert werden kann. Erst wenn das nicht<br />

mehr möglich ist, sollen die neuen Posten geschaffen<br />

werden. Auch würde es uns freuen, einmal ein Organigramm<br />

des Gemeindepersonals zu sehen, das uns einen<br />

viel besseren Überblick über die Organisation der verschiedenen<br />

Dienstleistungen ermöglichen würde. Es<br />

würde auch für viel mehr Transparenz sorgen. Kann der<br />

Schöffenrat den Gemeinderatsmitgliedern diese Dokumente<br />

im Laufe des Jahres zur Verfügung stellen?<br />

Wie ich auch schon beim überarbeiteten Haushalt von<br />

2007 bemerkt habe, gilt es Anstrengungen zu unternehmen,<br />

um die Unterhaltskosten für die Gebäude in<br />

den Griff zu bekommen. Jetzt haben wir zusätzlich das


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Kulturzentrum hinzu bekommen, das anständig zu<br />

Buche schlägt. Kohärent wäre es, wenn man auch hier<br />

nach einem mehrjährigen Plan mit regelmäßigen<br />

Kontrollen vor Ort verfahren könnte. Man könnte das von<br />

vorne herein einplanen, statt dass schnell repariert wird,<br />

wenn etwas kaputt geht.<br />

Wir haben mit Zufriedenheit festgestellt, dass die Gemeinde<br />

jetzt auf grünen Strom umgestiegen ist. Wie steht<br />

es aber sonst um die Energiefreundlichkeit der Gebäude<br />

selbst, zum Beispiel was die Isolierung in älteren<br />

Gebäulichkeiten angeht? Sind in diesem Bereich auch<br />

Maßnahmen vorgesehen?<br />

Dann möchte ich auch kurz auf die Syndikatskosten eingehen.<br />

Immer wieder weist die CSV darauf hin, dass wir<br />

die Syndikatskosten nicht gut in den Griff bekommen<br />

und dass der Anteil der Gemeinde jedes Jahr steigt.<br />

Welche Möglichkeiten haben unsere Vertreter in den<br />

jeweiligen Syndikaten, um darauf einzuwirken? An sich<br />

sind sie an der Basis bei den Entscheidungen dabei und<br />

müssten gleich reagieren können. Ich möchte darauf hinweisen,<br />

dass wir im Haushalt für die Kläranlage eine<br />

Steigerung von 29 Prozent haben. Wir möchten wissen,<br />

ob diese Steigerung so lange anhält, wie die Arbeiten<br />

dauern, oder ob es eine konstante Steigerung bleibt.<br />

Auch der Recyclingpark kostet uns 15 Prozent mehr.<br />

Worauf ist das zurückzuführen? Sind auch dort Arbeiten<br />

vorgesehen? Dann möchten wir auch vom Umweltschöffen<br />

wissen, weshalb unser Anteil am Syndikat<br />

SICONA zweieinhalb Mal höher ist als im vergangenen<br />

Jahr. Er klettert jetzt auf 61 000 Euro. Werden dort neue<br />

Aktivitäten angeboten oder worauf ist das zurückzuführen?<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Der Beitrag ist angehoben worden. Laut dem neuen<br />

Statut steigt er aufgrund der Einwohnerzahlen.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Dann möchte ich auch noch wissen, welche<br />

Investitionen beim interkommunalen Bussyndikat TICE<br />

geplant sind. Im Bereich der Chancengleichheit finden<br />

wir es positiv, dass der Schöffenrat erkannt hat, dass die<br />

Dienststelle für Chancengleichheit ausgebaut werden<br />

muss und inzwischen eine Einheit ist, die zwar vernetzt<br />

ist, aber unabhängig vom Sozialamt arbeitet. Es würde<br />

uns freuen, wenn uns der Aktivitätsbericht dieser<br />

Dienststelle zur Verfügung gestellt würde, um uns ein<br />

Bild machen zu können von dem Ausmaß der verschiedenen<br />

Aufgaben. Wir möchten aber nachfragen, ob die<br />

Kommission für Chancengleichheit jetzt einfach mir<br />

nichts dir nichts aufgelöst wurde, denn im Haushalt für<br />

2008 ist sie überhaupt nicht mehr vorzufinden. Wir fin-<br />

den nur eine Summe von 30 000 Euro für die Dienststelle<br />

für Chancengleichheit vor.<br />

Was wir allerdings mit Bedauern feststellen, ist, dass kein<br />

Haushaltsartikel vorgesehen ist für Maßnahmen für<br />

unsere behinderten Mitbürger. Das gehört in unseren<br />

Augen auch zu der Chancengleichheit. Die CSV hatte<br />

schon vor einigen Jahren vorgeschlagen, einen Plan<br />

darüber aufzustellen, wo hier in Düdelingen noch überall<br />

Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diesen<br />

Leuten das Leben zu erleichtern. Hier besteht noch<br />

Handlungsbedarf, zum Beispiel bei den Bürgersteigübergängen.<br />

Bei Straßenerneuerung müsste gleich auf eine<br />

behindertengerechte Gestaltung geachtet werden. Auch<br />

während der Arbeiten müsste die Beschilderung so<br />

ausgerichtet sein, dass behinderte Mitbürger sich nicht in<br />

Gefahr begeben müssen und gut vorbei kommen.<br />

Was wir aber selbstverständlich begrüßen, ist die Schaffung<br />

von Wohnungen für Menschen in Notlagen. Wenn<br />

Leute in Notsituationen geraten, ist es besser, wenn die<br />

Gemeinde auf eigene Wohnungen zurückgreifen kann,<br />

weil dann die nötige Hilfe schneller und unbürokratisch<br />

angeboten werden kann.<br />

Meine Damen und Herren, eine der Herausforderungen<br />

der Zukunft ist es, Düdelingen als attraktiven Geschäftsund<br />

Wirtschaftsstandort zu stärken. Hier müssen die richtigen<br />

Prioritäten gesetzt werden. Auch wenn die Infrastrukturarbeiten<br />

in der neuen Aktivitätszone „Koibestrachen“<br />

teilweise abgeschlossen sind, um dem Staat den Bau des<br />

Staatslaboratoriums zu ermöglichen, gilt es, den Rest in<br />

diesem Bereich nicht zu verschlafen. Ein neues Moment<br />

in diesem Areal ist es, dass diese Aktivitätszone als nationale<br />

Aktivitätszone für Umwelt- und Biotechnologien<br />

unter dem Wirtschaftsministerium ausgewiesen wird.<br />

Das ist unserer Ansicht nach eine Chance für<br />

Düdelingen. Was die Gelände betrifft, die noch in privater<br />

Hand sind, so gilt es Dampf zu machen und den Staat<br />

zu motivieren, das benötigte Gelände so schnell wie<br />

möglich aufzukaufen, damit es nicht jahrelang dauert, bis<br />

wir zusätzliche Arbeitsplätze hier in Düdelingen absichern<br />

können. Wenn nämlich nicht schnellstens mehr<br />

Arbeitsplätze nach Düdelingen kommen, geht der Trend<br />

in Richtung Schlafgemeinde munter weiter. Der Herr<br />

Bürgermeister hat ja selbst im Film zum Stadtjubiläum<br />

darauf hingewiesen, dass die sozialistische Mehrheit riskiert,<br />

dass aus Düdelingen kein regionaler Entwicklungspol<br />

wird, der IVL-konformes Wohnen, Leben und<br />

Arbeiten hier in Düdelingen ermöglicht. Das wollen wir<br />

als CSV auf jeden Fall nicht.<br />

Wenn die neue Aktivitätszone „Koibestrachen“ jetzt als<br />

nationale Zone eingestuft wird, dann muss man ehrlichkeitshalber<br />

sagen, dass der Wirtschaftsminister der sozialistischen<br />

Mehrheit einen schönen Dorn aus dem Auge<br />

gezogen. Hieran hätten sie sich sicher noch mehr als


31<br />

einen Zahn ausgebissen. Die Herausforderung für die<br />

Gemeinde aber bleibt bestehen, gerade jetzt in dem<br />

neuen Viertel Ribeschpont Nägel mit Köpfen zu machen<br />

und es im direkten Zusammenhang mit dem Areal<br />

„Koibestrachen“ zu planen, und zwar gemäß einer kohärenten<br />

landesplanerischen Gesamtvision, die auch den<br />

Verkehrsfluss und den öffentlichen Transport mit einschließt.<br />

Das fordert die CSV-Fraktion übrigens schon seit<br />

2003. Auch sind wir der Meinung, dass die Verbindungsstraße<br />

zwischen der Bettemburger Straße und der<br />

Noertzinger Straße prioritär angelegt werden müsste, um<br />

den Verkehr aus dem Wohnviertel Ribeschpont herauszuhalten.<br />

Die Finanzmittel für die Überarbeitung und die<br />

Ausweitung des Leitplans Ribeschpont waren aber erst<br />

im Haushalt von 2006 enthalten. Sie wurden dann zum<br />

Teil auf 2007 überschrieben und wurden jetzt wieder zur<br />

Hälfte in den Haushalt für 2008 übertragen. Die<br />

Ergebnisse wurden dem Gemeinderat bisher vorenthalten.<br />

Auch von der Untersuchung, die die Überprüfung<br />

der IVL-Konformität von „Koibestrachen“ feststellen sollen,<br />

haben wir noch immer kein Echo bekommen. Wäre<br />

es nicht sinnvoll, auch die Bautenkommission einmal mit<br />

diesen Punkten zu befassen?<br />

Die neuen logistischen Aktivitäten auf dem Gelände der<br />

WSA und die Niederlassung einer großen Speditionsfirma<br />

bei Giebel und Galvalange machen es nötig, eine Umklassierung<br />

innerhalb des Bautenreglements vorzunehmen.<br />

Das sollen wir auch so schnell wie möglich angehen, um<br />

keine Zeit zu verlieren, zumal im Haushalt von 2007 schon<br />

Kosten für einen neuen Bebauungsplan vorgesehen waren,<br />

die wir übrigens wieder zur Hälfte im Haushalt für 2008<br />

wieder finden. Die Gemeinde steht sowieso wie alle anderen<br />

Gemeinden auch in der Pflicht, bis 2010 einen neuen<br />

Bebauungsplan auszuarbeiten. Wie weit ist die Gemeinde<br />

mit diesen Arbeiten? Wenn wir nämlich mit dem Tempo<br />

weitermachen, dann ist das nicht einzuhalten.<br />

Zu den wichtigen Vorarbeiten für das zukünftige Logistikzentrum<br />

gehört ja auch eine neue Stichstraße, um den<br />

Lastwagen einen direkten Zugang zur Autobahn zu ermöglichen.<br />

Gibt es schon einen konkreten Termin, wann diese<br />

Arbeiten anlaufen sollen? Es wäre interessant zu wissen,<br />

wie der Zeitplan ist. Die CSV begrüßt es, dass auf den<br />

Arcelor-Brachen Filmstudios entstehen sollen, weil das den<br />

Ruf von Düdelingen als Kulturstadt stärkt. Vor allem bringen<br />

sie auch zusätzliche Arbeitsplätze nach Düdelingen<br />

und stellen eine erste Belebung des neuen Stadtviertels dar.<br />

Es würde uns auch freuen, wenn wir weiterhin regelmäßig<br />

im Gemeinderat über den Verlauf der Verhandlungen in<br />

Sachen Arcelor-Brachen informiert würden. Wir möchten<br />

wissen, ob es neue Momente in diesem Bereich gibt.<br />

Ich komme dann noch auf einen Punkt zu sprechen, der<br />

der CSV-Fraktion besonders am Herzen liegt. Es handelt<br />

sich dabei um die Aufwertung des Stadtkerns. Von der<br />

Umgestaltung des Stadtzentrums hängt auch das Leben<br />

der Düdelinger Geschäftswelt ab. Deshalb besteht in<br />

unseren Augen ein akuter Handlungsbedarf. Es reicht<br />

nicht mehr aus, das Geschäftszentrum alleine mit Geld<br />

zu fördern. Vor den Gemeindewahlen wurde schnell der<br />

Architektenwettbewerb zur Aufwertung des Stadtkerns<br />

ausgeschrieben. In der zweiten Hälfte des Jahres 2006<br />

wurde auch mit ziemlicher Verspätung ein Architektenbüro<br />

bestimmt. Aber auch in diesem Jahr wurden, genau<br />

wir im vergangenen Jahr die 50 000 Euro für Untersuchungskosten<br />

auf das nächste Jahr überschrieben. Parallel<br />

dazu liegt ein Projekt vor für die Neugestaltung des<br />

Parkplatzes hinter der Post, für das nach einem gewissen<br />

Stillstand im Gemeinderat Geld für einen Sonderbebauungsplan<br />

gestimmt wurde, der unter der Verantwortung<br />

der Gemeinde ausgearbeitet werden soll. Wie weit sind<br />

diese Arbeiten fortgeschritten? Es ist ja gewusst, dass das<br />

Projekt blockiert ist, so lange wir keinen Sonderbebauungsplan<br />

haben. Als CSV-Fraktion haben wir bei der<br />

Diskussion über diese Punkte klar den Standpunkt vertreten,<br />

dass die Verschönerung des Stadtkerns nicht verschleppt<br />

werden darf, um der Attraktivität des Geschäftszentrums<br />

nicht noch mehr zu schaden. Als erstes Projekt,<br />

das verwirklicht werden soll, hat der Schöffenrat aber die<br />

Brücke zum Stadtjubiläum vorgezogen, die leider sowieso<br />

nicht im Jubiläumsjahr fertig gestellt werden<br />

konnte. Die CSV fordert, dass die Neugestaltung des<br />

Stadtzentrums dort beginnen soll, wo es am nötigsten ist,<br />

und zwar im Zentrum selbst, das heißt, in der Avenue<br />

Grande-Duchesse Charlotte mit ihren Geschäften, um<br />

Schlimmeres zu vermeiden. Hier kann es nicht bei einer<br />

sozialistischen Ankündigungspolitik bleiben.<br />

Übrigens trägt es auch kaum zur Verschönerung des<br />

Stadtzentrums bei, wenn das Schaufenster, das die<br />

Gemeinde in der Avenue Grande-Duchesse Charlotte zur<br />

Verfügung hat, fünf Monate lang leer steht, und das,<br />

obschon es interessierte Vereine gab, die das Schaufenster<br />

nutzen wollten. Es wäre auch noch interessant zu wissen,<br />

was im Bereich des früheren Geschäftshauses Weirich<br />

entstehen soll. Hier sind Kosten für die Ausarbeitung eines<br />

Sonderbebauungsplans im Haushalt eingeplant.<br />

Was noch zum Stadtkern gehört, das ist der Standort des<br />

Düdelinger Stadthauses. Im Haushalt ist ein neuer Posten<br />

von 25 000 Euro, um einen Gesamtplan für das Areal<br />

hinter dem Stadthaus auszuarbeiten. Ich mache darauf<br />

aufmerksam, dass Herr Dunkel seinerzeit immer wieder<br />

im Gemeinderat darauf hinwies, wie wichtig eine<br />

Gesamtplanung des ganzen Areals ist. Leider hat der Schöffenrat<br />

auf diesem Gebiet lange nichts unternommen und<br />

handelt erst jetzt, nachdem das Stadthaus renoviert ist.<br />

Man hätte sich vorstellen können, die Aufteilung der<br />

Dienststellen anders zu planen, wenn man ein solches<br />

Gesamtkonzept gehabt hätte. Es gab auch Gespräche in<br />

Düdelingen über eine Überdachung des Marktplatzes.<br />

Kann der Schöffenrat das bestätigen oder waren es nur<br />

Gerüchte, die die Runde machten?


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Dann soll auch noch der Emile-Mayrisch-Park bis zur früheren<br />

Direktorenwohnung der Arbed ausgeweitet werden.<br />

Das ist ein Projekt, das wir begrüßen. Daneben soll ein<br />

Ausschank im Park eingerichtet werden, was sicher zur<br />

Geselligkeit von Jung und Alt beiträgt.<br />

Was den Wohnungsbau angeht, so hat sich der ganze<br />

Gemeinderat auf Initiative der CSV hin eine Reihe von<br />

Vorsätzen vorgenommen in einer gemeinsamen parteiübergreifenden<br />

Resolution. Wir begrüßen deshalb, dass auf<br />

Lenkeschléi neuer Wohnraum entstehen soll. Welcher Zeitplan<br />

ist vorgesehen, denn im Gemeinderat müssen wir ja<br />

die Wohnzone umklassieren? Hat die Gemeinde in diesem<br />

Zusammenhang auch vor, Baulandreserven anzulegen<br />

über den Reservefonds von 250 000 Euro, der im Haushalt<br />

vorgesehen ist?<br />

Ein anderer Bereich, auf den wir eingehen wollen, ist der<br />

Tourismus. Etwas enttäuschend finden wir es, dass bisher<br />

nichts für die touristische Förderung der Stadt Düdelingen<br />

unternommen wurde. Wenn es ein Konzept geben sollte,<br />

das aufgrund einer Untersuchung ausgearbeitet wurde,<br />

dann sollte der Gemeinderat darüber informiert werden.<br />

Hier ist das Einbinden des „Syndicat d’initiative“ auch<br />

unbedingt erfordert. Das Einzige, was aber zurzeit entsteht,<br />

ist ein Kinderwanderweg für 50 000 Euro. Hingegen stehen<br />

nur 1000 Euro für Fördermaßnahmen im Haushalt. Die<br />

CSV ist der Ansicht, dass unbedingt ein neues Hotel in<br />

Düdelingen hinzukommen müsste, weil jetzt noch<br />

Filmstudios im Zentrum entstehen sollen. Es ist ohnehin<br />

schon ein Problem, dass das neue Hotel an der Düdelinger<br />

Autobahn eine ganze Reihe von Durchreisenden von<br />

Düdelingen weglockt. Hier müsste unserer Meinung nach<br />

eine solidarische Aktion mit den bestehenden Hotel- und<br />

Gastronomiebetrieben durchgeführt werden, um aktive<br />

Werbung zu betreiben, und das nicht nur für Durchgangstouristen,<br />

sondern auch, um für kurze und längere<br />

Ferien zu werben. In diesem Zusammenhang bedauern wir<br />

es auch, dass das Projekt Jugendherberge ausgesetzt wurde.<br />

Für wie lange, das ist nicht gewusst. Weiter plädieren wir<br />

für die Schaffung eines Kulturpfades, der eine kulturelle<br />

Besichtigung von Düdelingen ermöglicht. Zum Beispiel<br />

könnten unsere Kunstgalerien, das Museum, die Kirche,<br />

Ateliers von Düdelinger Künstlern oder auch der Wasserturm<br />

mit Edward Steichens Ausstellung „The Bitter Years“<br />

eingebunden werden.<br />

Im letzten Jahr war auch angekündigt worden, das<br />

Naherholungsgebiet Park „Léi“ näher unter die Lupe zu<br />

nehmen, um ihn neu zu definieren und Konflikte mit<br />

dem Naturschutz zu regeln. Auch das könnte zu einem<br />

Tourismuskonzept gehören. Was ist bis jetzt auf diesem<br />

Gebiet geschehen? Darüber haben wir keine präzisen<br />

Angaben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch noch<br />

einmal an bestehende Missstände erinnern, die man besser<br />

zuerst beheben sollte, statt zuerst große Theorien zu<br />

entwerfen. Ich hatte in einer Frage an den Schöffenrat<br />

darauf hingewiesen, dass an der Treppe beim Restaurant<br />

„Parc Léi“ ein Geländer fehlt. Das ist besonders ein<br />

Problem für gehbehinderte Mitbürger oder Leute, die<br />

nicht gut sehen. Damals wurde mir vom zuständigen<br />

Schöffen geantwortet, dass das Geländer innerhalb von<br />

zwei Wochen aufgestellt würde. Inzwischen sind aber<br />

mehrere Monate ins Land gezogen, ohne dass etwas<br />

geschehen ist. Wenn wir ohne Problem 40 000 Euro in<br />

neue Wege im Park „Léi“ investieren können, dann können<br />

wir ja sicher auch die kleine Verbesserung bezahlen.<br />

Dann kamen auch noch Klagen von Düdelinger Bürgern,<br />

die in den Park „Léi“ spazieren gehen und sich darauf verlassen,<br />

dass die Toiletten unter dem Kiosk benutzt werden<br />

können. Sie stehen aber leider meist vor verschlossenen<br />

Türen. Was ist die Ursache dafür, dass diese Türen am Tag<br />

nicht geöffnet sind? Kann man das nicht ändern?<br />

Ich komme dann auf einen weiteren Punkt zu sprechen,<br />

und zwar das Vereinsleben hier in Düdelingen. Was wäre<br />

effektiv Düdelingen ohne sein Vereinsleben? Das Vereinsleben<br />

stellt einen der dynamischsten Pfeiler des<br />

Düdelinger Lebens dar. Der zuständige Schöffe hatte uns<br />

erklärt, dass viele Vereine laut einer Untersuchung über<br />

das Ehrenamt logistische Hilfe benötigen würden, um<br />

ihre Aktivitäten zu betreiben. Es wäre interessant zu wissen,<br />

was überhaupt an Hilfe angeboten werden kann. Es<br />

gibt Vereine, die zum Beispiel bei der Veranstaltung eines<br />

Basars einen Lastwagen der Gemeindeverwaltung für<br />

den Transport von Material zur Verfügung gestellt bekommen.<br />

Ist eine solche Hilfe für sämtliche Vereine möglich<br />

oder welche Möglichkeiten gibt es noch? Welche Maßnahmen<br />

sind im lokalen Aktionsplan für das Ehrenamt<br />

vorgesehen?<br />

Mit Zufriedenheit stelle ich fest, dass die Subvention für<br />

die Finanzierung des internationalen Festivals der<br />

Orgelfreunde von 15 000 Euro auch im nächsten Jahr<br />

vorgesehen ist. Dieses Festival ist inzwischen bis über die<br />

Grenzen hinaus bekannt und zeichnet sich aus durch<br />

eine hohe Qualität seiner Konzerte. Man kann sagen,<br />

dass es ein wichtiges Stück Düdelinger Kultur geworden ist.<br />

Dann sind 1600 Euro für die Funktionskosten des neu<br />

angekurbelten Radio Düdelingen vorgesehen. Man<br />

müsste prüfen, ob diese Summe effektiv reicht oder ob<br />

sie nicht angehoben werden müsste, um diesen<br />

Aktivitäten eine sichere Chance zu geben.<br />

Ein Posten, den ich auch noch hervorstreichen möchte,<br />

ist die Subvention für Ciné-Caméra. Hier stellt man sich<br />

die Frage, ob dieser Posten von 320 Euro nicht angehoben<br />

werden müsste, denn dieser Verein ist immer bei<br />

allen Ereignissen anwesend und filmt schon seit Jahren<br />

das Leben von Düdelingen und leistet damit einen wichtigen<br />

dokumentarischen Dienst für die Gemeinde. Leider<br />

ist es zu bedauern, dass im Rahmen der Feiern zum<br />

Stadtjubiläum nicht weiter auf den Verein zurückgegrif-


33<br />

fen wurde. Eine verstärkte Unterstützung der beiden<br />

erwähnten Vereinigungen würde Düdelingen sicher gut<br />

stehen als Medien- und Kulturstadt.<br />

Das, meine Damen und Herren, waren meine Kommentare<br />

und Überlegungen zur Haushaltsvorlage für<br />

2008. Auf andere Punkte werden meine Fraktionskollegen<br />

noch später eingehen. Die CSV-Fraktion hätte in manchen<br />

wichtigen und weniger wichtigen Fragen andere<br />

Prioritäten gesetzt, um Düdelingen nach vorne zu bringen.<br />

Ich möchte betonen, dass wir selbstverständlich alle<br />

für das gleiche Ziel arbeiten. Auf der einen Seite freut es<br />

uns, dass der Schöffenrat eine ganze Reihe von Ideen aus<br />

unserem Walprogramm übernommen hat, an der Art und<br />

Weise und vor allem beim Detail würde die CSV die<br />

Akzente aber anders setzen. Das habe ich auch anhand<br />

von konkreten Beispielen angeführt. Dann stimmt auch<br />

in manchen Fällen die Vorgehensweise, mit der der<br />

Schöffenrat an laufende Projekte oder Probleme herangeht,<br />

nicht. Das lässt eher auf eine konzeptlose Vorgehensweise<br />

schließen. Deshalb können wir leider die<br />

vorliegende Haushaltsvorlage nicht unterstützen.<br />

Romaine Goergen (Déi Gréng):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und Gemeinderat,<br />

im Namen der Grünen möchte ich zuerst<br />

Stellung zum überarbeiteten Haushalt von 2007 nehmen.<br />

Als Einführung möchte ich im Namen der Düdelinger<br />

Grünen unseren Respekt ausdrücken für die Arbeit, die<br />

im Zusammenhang mit dem Haushalt geleistet wird. Wir<br />

wollen hauptsächlich Herrn Kremer für sein Engagement<br />

danken, weil er in diesem Jahr unter besonders schwierigen<br />

Bedingungen gearbeitet hat. Des Weiteren gilt unser<br />

Respekt und unsere Bewunderung auch unserem<br />

Bürgermeister, aus dessen Ausführungen immer hervorgeht,<br />

dass er die Finanzlage der Gemeinde von A bis Z<br />

kennt. Das verdient Anerkennung, wenn man weiß,<br />

um welche Summen es im Haushalt geht. Bei annähernd<br />

80 Millionen Euro kann man schon den Überblick verlieren.<br />

Deshalb wollen wir gleich am Anfang klarstellen, dass<br />

wir nicht an Ihrer kompetenten und auch vorsichtigen<br />

Finanzverwaltung zweifeln.<br />

Im überarbeiteten Haushalt von 2007 gibt es wenige<br />

Abweichungen gegenüber dem ursprünglichen Haushalt.<br />

Sie lassen sich größtenteils durch den Einkauf und<br />

Verkauf von Gas erklären sowie durch verschiedene Verschiebungen<br />

von Einnahmen. Es ist klar, dass das Gaswerk<br />

die Buchhaltung der Gemeinde stark beeinflusst. Es<br />

ist auch ein Faktor, der die Zahlen verfälschen kann.<br />

Der Haushalt war auch der Haushalt der Hundertjahrfeier,<br />

die alles in allem ein Erfolg war. Wenn die Ernennung<br />

von Düdelingen zur Stadt eigentlich wenig Konkretes<br />

nach sich zog, außer eventuell das Prestige, zu den<br />

Großen im kleinen Luxemburg zu zählen, so war das<br />

Feiern des 100. Jubiläums der Stadt wohl etwas Ähnliches.<br />

Es ging darum, uns selbst und den anderen zu zeigen,<br />

dass wir noch da sind. Diese PR-Aktion ist wahrscheinlich<br />

auch gelungen. Alle Aktionen zum Jubiläum,<br />

die im Vorfeld angekündigt worden waren, wurden auch<br />

durchgeführt. Wahrscheinlich war für jeden Düdelinger<br />

bei den Feiern etwas dabei. Wir von der Opposition<br />

waren allerdings sehr spät über das Programm ins Bild<br />

gesetzt worden, ohne wirklich darüber diskutieren zu<br />

können. Nur etwas wurde noch nicht verwirklicht. Es<br />

handelt sich dabei um die „Passerelle du Centenaire“.<br />

Wir können uns nichts Richtiges darunter vorstellen und<br />

hoffen, noch Informationen zu bekommen. Es ist aber<br />

sicher notwendig, die Verbindung zwischen dem Jean-<br />

Fohrmann-Platz und dem Kulturzentrum aufzuwerten.<br />

Besonders für Nichtdüdelinger ist der Weg alles andere<br />

als selbstverständlich und auch Fußgängerstreifen fehlen,<br />

wenn man vom Cottage-Hotel in Richtung Kulturzentrum<br />

geht.<br />

Dann kam es auch zum Ausbau der Betreuungsstrukturen<br />

für Kinder, auf den wir schon lange gewartet hatten. Das<br />

ist besonders wichtig für die Familien, die darauf angewiesen<br />

sind. Andere Akzente waren die Renovierung des<br />

Stadthauses, Regenrückhaltebecken und das Kulturzentrum.<br />

Es gab an sich sehr viele Aspekte, mit denen wir<br />

einverstanden waren.<br />

An sich ist der überarbeitete Haushalt nichts anderes als<br />

eine erste Anpassung des ursprünglichen Haushalts an die<br />

Realität. Den Haushalt hatten wir abgelehnt, weil wir wohl<br />

interessante Ausrichtungen darin gefunden hatten, er aber<br />

nicht die Prioritäten enthielt, die uns notwendig erschienen.<br />

Wir vermissten besonders eine dynamischere und vernetzte<br />

Energiepolitik. So ist es eigentlich logisch, dass wir nicht Ja<br />

zum überarbeiteten Haushalt sagen können. Wir wollen<br />

aber verdeutlichen, dass wir mit der Finanzverwaltung einverstanden<br />

sind und Vertrauen darin haben, und deshalb<br />

enthalten wir uns bei der Abstimmung über den überarbeiteten<br />

Haushalt. Ich komme dann zu der Haushaltsvorlage<br />

für 2008. Als Grüne wollen wir eine allgemeine Einschätzung<br />

der Ausrichtungen machen und nicht einzelne<br />

Zahlen herausgreifen und kommentieren. Die wesentlichen<br />

Beträge wurden bereits erwähnt, und ich fühle mich<br />

eigentlich umfassend informiert über diesen Haushalt, auch<br />

wenn es etwas kurz war, um alle diese Informationen zu<br />

verdauen.<br />

Ich komme zuerst zum ordentlichen Teil des Haushalts.<br />

Hier hat der Herr Bürgermeister uns mitgeteilt, dass die<br />

Personalkosten zugenommen haben. Außerdem wird<br />

durch die steigenden Funktionskosten für unsere<br />

Dienststellen ein immer kleinerer Gewinn im ordentlichen<br />

Haushalt auftauchen. Der Handlungsspielraum,<br />

um mit eigenen Mitteln an neue große Projekte, die auf<br />

jeden Fall notwendig sind, heranzugehen, wird also


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

immer kleiner. Wir sind dann jetzt in der etwas delikaten<br />

Situation, dass wir einen Vorschlag machen, der die<br />

Personalkosten noch in die Höhe treiben würde. Sie wissen,<br />

dass wir angekündigt haben, dass wir der Meinung<br />

sind, dass das Umweltamt durch eine Fachkraft in der<br />

Laufbahn des Ingenieurs statt durch einen Beamten verstärkt<br />

werden muss. Wir sind der Ansicht, dass dieses<br />

Plus an Personalkosten sich langfristig sehr positiv auswirken<br />

würde. Natürlich erwarten wir uns dann auch<br />

Einsparungen im Energiebereich, so dass eine solche<br />

Person definitiv kein Verlustgeschäft wäre.<br />

Im Zusammenhang mit dem ordentlichen Haushalt hat<br />

Herr Bodry auch gesagt, er würde überdacht werden und<br />

verschiedene Posten würden geprüft. Wahrscheinlich<br />

gibt es hier auch Einsparungspotenzial. Deshalb meine<br />

Frage: Wird die Überdenkung intern durchgeführt oder<br />

wird auch ein externer Berater herangezogen?<br />

Wir erlauben uns dann bei den Akzenten, die in diesem<br />

Haushalt gesetzt werden, eine differenzierte Betrachtungsweise.<br />

Viele der Projekte können wir unterstützen<br />

und wir begrüßen sie sogar. Dazu gehört natürlich das<br />

regionale Kulturzentrum, das eine ganz klare Bereicherung<br />

für Düdelingen darstellt, obschon sein ökonomischer<br />

Impakt auf die Stadt noch nicht abzuschätzen ist. Im<br />

Abwasserbereich ist es klar, dass die Investitionen getätigt<br />

werden müssen, auch wenn sie nicht besonders publikumswirksam<br />

sind. Man darf natürlich nicht vergessen,<br />

dass die Überschwemmungen nicht nur mit kräftigen<br />

Regenschauern zusammenhängen, sondern auch mit<br />

einer starken Bodenversiegelung, u.a. auch von Vorgärten,<br />

die als Parkplätze benutzt werden, usw. Bei<br />

neuen Baulanderschließungen ist es deshalb wichtig,<br />

dass diese Elemente berücksichtigt werden.<br />

Im Wasserbereich habe ich dann noch einen Informationsbedarf<br />

über die Ausgaben im Zusammenhang mit<br />

der Quelle „Romeschbuer“. Waren das nicht Ausgaben<br />

im Jahr 2007, um herauszufinden, ob die Quelle in unser<br />

Netz eingespeist werden kann? War nicht herausgefunden<br />

worden, dass die Qualität nicht dementsprechend<br />

war? Wieso sind denn noch Ausgaben von 60 000 Euro<br />

im Haushalt für 2008 vorgesehen?<br />

Was die Ausgaben für den Sport betrifft, so bleibt das Sportzentrum<br />

René Hartmann ein Sorgenkind. Es freut mich<br />

aber, dass die Umkleideräume und Duschen des alten<br />

Teils endlich in Stand gesetzt werden, weil sie schon seit<br />

Jahren renovierungsbedürftig sind. Wenn man sich<br />

alleine die Untersuchungskosten von 300 000 Euro für<br />

das Hallenbad ansieht, dann bekommt man schon eine<br />

Vorahnung, was die Arbeiten im Endeffekt kosten werden,<br />

auch wenn der Staat einen Teil der Kosten übernehmen<br />

muss, weil das Schulschwimmen der Schüler des „Lycée<br />

technique Nic. Biever“ und der Primärschulen dort stattfindet.<br />

Eine Stadt wie Düdelingen kann sicher auch nicht<br />

auf ein Hallenbad verzichten. Es bleibt zu hoffen, dass der<br />

Architekt sich Lösungen einfallen lässt, um das<br />

Schwimmbad attraktiver zu gestalten und die Energiekosten<br />

auch zu begrenzen. Isolierung scheint im Zusammenhang<br />

mit der Halle auch ein wichtiges Schlagwort zu sein.<br />

In der Schul- und Familienpolitik kam in den vergangenen<br />

Jahren vieles ins Rollen. Langsam aber sicher wird<br />

ein annehmbares Angebot an Kinderbetreuungsstrukturen<br />

geschaffen. Wir haben schon oft genug gesagt, dass<br />

wir das begrüßen. Für uns war auch die Dienststelle für<br />

Chancengleichheit immer eine Priorität. Es freut uns, dass<br />

sie gut funktioniert und ausgebaut wird.<br />

Ich möchte auch noch kurz auf ein Projekt eingehen, das<br />

in diesem Jahr im Haushalt anläuft, und zwar die<br />

Umgestaltung der Schulhöfe. Es ist klar, dass es in diesem<br />

Bereich einen Nachholbedarf gibt. Es ist auch klar, dass<br />

es nur besser werden kann. Wir möchten unbedingt das<br />

Engagement von Frau Di Bartolomeo loben, die gemeinsam<br />

mit der Elternvereinigung Bewegung in diese Frage<br />

gebracht hat. Es ist auch positiv, dass die Vorschläge<br />

beim Schöffenrat nicht auf taube Ohren gestoßen sind.<br />

Bedauerlich ist allerdings, dass nicht sehr viel gewagt<br />

wird. Unsere Schulhöfe, beginnend bei denen der Vorschulklassen<br />

der Schule Brill, der wohl am schlimmsten<br />

war, werden jetzt wohl besser und bieten mehr Spielmöglichkeiten.<br />

Sie werden aber nicht wirklich naturnah<br />

oder abenteuerlich. Bisher sind auch keine Stellen vorgesehen,<br />

in denen sich Kinder etwas zurückziehen können.<br />

Die schlimmsten Unfälle passieren immer noch in den<br />

schönen betonierten Schulhöfen und nicht dort, wo es<br />

Naturboden, Hecken und Bäume gibt. Warum kann ein<br />

technischer Dienst sich nicht unvoreingenommen<br />

Beispiele in anderen Gemeinden ansehen, auch wenn<br />

nicht alles unkritisch übernommen werden muss?<br />

Auch im Energiebereich geschieht etwas, wie uns Herr<br />

Manderscheid erklärt hat. Natürlich begrüßen wir diese<br />

Initiativen, auf die Frau Kutten noch ausführlicher eingehen<br />

wird.<br />

Es gibt noch einen Punkt im Haushalt, den wir nicht nur<br />

begrüßen, sondern von dem wir regelrecht begeistert<br />

sind. Es werden endlich Radwege angelegt. Die Wege<br />

und auch das Konzept wurden uns vorgestellt, und wir<br />

konnten uns dazu äußern. Die beiden Achsen, die jetzt<br />

verwirklicht werden, bereiten keine großen Probleme,<br />

denn sie bestehen zum größten Teil schon. Besonders bei<br />

dem Weg, der übers Bachbett führt, wird nichts Neues erfunden.<br />

Das Verdienst liegt also eher in den Übergängen<br />

an den größeren, die vorgeschlagen werden und den<br />

Radfahrern eine gewisse Sicherheit garantieren müssen.<br />

Hier bleibt abzuwarten, ob das wirklich gelingt. Es bleibt<br />

aber noch vieles zu tun, besonders für die Viertel Ribeschpont<br />

oder Gaffelt, wo es sicher zu stärkeren Eingriffen<br />

kommen muss. Wir teilen aber die Meinung von Herrn


35<br />

Molitor vom zuständigen Studienbüro, der für die Wege<br />

verantwortlich ist, dass man damit beginnen muss und<br />

auch das Angebot eine größere Nutzung mit sich bringen wird.<br />

Das war bisher eigentlich viel Lob für den Schöffenrat,<br />

auch kritischer Lob. Ich komme dann zu den negativen<br />

Punkten, denn deren gibt es aus unserer Sicht auch<br />

genug. So wurde hier viel von Aufbruchstimmung gesprochen.<br />

Ich kann Ihnen aber versichern, dass man<br />

nicht viel von diesem Aufbruch merkt, wenn man durch<br />

die Avenue Grande-Duchesse Charlotte geht. Dort stehen<br />

noch immer die üblichen Geschäftslokale leer, und<br />

auch die Festbeleuchtung und die Weihnachtsmusik können<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich nichts dort<br />

bewegt. Wir hatten uns hier im Gemeinderat für das Projekt<br />

Steinmetz Demeyer ausgesprochen. Es wurde auch<br />

immer wieder ein Projekt auf dem Parkplatz hinter der<br />

Post angekündigt. Wir sind der Ansicht, dass es an der<br />

Zeit ist, die Projekte im Stadtzentrum anzugehen. Der<br />

Schwung, der vom Kulturzentrum ausgeht, verpufft,<br />

wenn die Avenue Grande-Duchesse Charlotte nicht mitzieht.<br />

Wir stellen uns aber die Frage, ob wir zurzeit möglicherweise<br />

nicht alles wissen, was in diesem Bereich läuft.<br />

Damit sind wir dann auch bei unserem üblichen Punkt:<br />

dem chronischen Informationsmangel. Dass sich verschiedenes<br />

für uns in der Opposition verbessert hat, soll nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass es aber schlimme Defizite<br />

im Bereich der Mitbestimmung gibt. Zwar bekommen wir<br />

zum Beginn der Gemeinderatssitzungen allgemeine Informationen,<br />

wir erfahren mehr über die Syndikate und unsere<br />

Fragen werden zufrieden stellend beantwortet. Als Grüne<br />

wurden wir auch schon lange nicht mehr richtig durch die<br />

Mangel gedreht. Dort hört das Positive dann aber schon<br />

auf. Ich gebe Ihnen einige Beispiele. Über die Radwege<br />

wurden wir in der Verkehrskommission und im Gemeinderat<br />

über die fertigen Vorschläge informiert. Das gemeine<br />

Radvolk wurde nicht mit einbezogen. Neben einem<br />

Vertreter der Fahrradinitiative hätten wenigsten die<br />

Düdelinger Radfahrer eingeladen werden können. Es wäre<br />

bestimmt kein großes Problem gewesen, das zu organisieren.<br />

Es ist sicher, dass Informationsversammlungen nicht gut<br />

besucht sind. Sie sind vor allem nicht gut besucht, wenn die<br />

Leute sich nicht betroffen fühlen. Ein Interesse an<br />

Mitbestimmung kommt auch nicht von heute auf morgen.<br />

Auch wenn wir ein Bürgerforum haben, was begrüßenswert<br />

ist, und von dem jetzt ein Projekt umgesetzt wird, so<br />

heißt das noch nicht, dass unsere Bevölkerung überall mitbestimmen<br />

kann. Ich gebe Ihnen auch noch ein Beispiel,<br />

bei dem wir als Opposition vor vollendete Tatsachen gestellt<br />

wurden. Es handelt sich um den ominösen Zuschuss<br />

von 40 Euro für die Decoder. Wir hätten doch hier darüber<br />

diskutieren müssen, statt dass wir nur darüber informiert<br />

wurden kurz bevor wir den Brief im Briefkasten hatten. Es<br />

gibt noch andere Beispiele dafür, dass wir spät informiert<br />

wurden.<br />

Vor kurzem habe ich auch gehört, dass in der Waldschule<br />

eventuell ein Naturzentrum eingerichtet werden<br />

soll. Das wäre ja interessant. Aber wann diskutieren wir<br />

darüber? Warum wird man das Gefühl nicht los, nie<br />

wirklich um seine Meinung gebeten zu werden? Wir<br />

möchten auch noch wissen, wie es mit dem Ausbau des<br />

„Lycée technique“ steht und was das konkret bedeutet.<br />

Ich komme dann zum Schluss. Es ist nicht so, als ob<br />

nichts getan worden sei, oder dass wir an der Arbeit und<br />

den Kompetenzen des Schöffenrates zweifeln würden.<br />

Wir würden allerdings unsere Prioritäten anders setzen.<br />

Außerdem ist der Mangel an Mitspracherecht ein<br />

schlimmes Defizit, auf das wir immer wieder stoßen. Es<br />

läuft einfach zu viel an der Opposition und an den Bürgern<br />

vorbei. In diesem Sinne werden wir dann auch den<br />

Haushalt nicht unterstützen.<br />

Claudia Dall’Agnol (LSAP):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren, ich beschränke<br />

mich in diesem Jahr auf die Dienststelle für<br />

Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern, weil<br />

es genug darüber in diesem Haushalt dazu zu sagen gibt.<br />

Erstens werden wir 2008 endlich zu unserem der internen<br />

Aktionsplan für die Gemeinde kommen. Es ist eine<br />

der Aufgaben, die der Dienststelle übertragen wurde, als<br />

sie gegründet wurde. Wir konnten das aber, wie Sie wissen,<br />

nicht in Angriff nehmen mit den zehn bzw. 20 Stunden,<br />

die die Verantwortlichen – zuerst Corinne Guidoreni<br />

und jetzt Annabelle Saffran – als Arbeitszeit hatten.<br />

Mit dem Haushalt für das kommende Jahr wird nicht nur<br />

die wöchentliche Arbeitszeit von Frau Saffran heraufgesetzt,<br />

sondern mit der deutschen Gesellschaft berufundfamilie<br />

wurde jetzt auch einen Partner gefunden, der uns<br />

bei dieser Aufgabe professionell begleitet. Diese<br />

Gesellschaft hat mit ihrem Auditierungssystem Erfahrungen<br />

in vielen deutschen Verwaltungen und öffentlichen<br />

Institutionen gesammelt. Dort wurde bewiesen, da dieses<br />

Audit ein gutes Instrument ist, um positive Veränderungen<br />

in Betrieben in die Wege zu leiten. An vielen<br />

Stellen hat der Audit dazu beigetragen, die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter zu fördern, das Arbeitsklima zu optimieren<br />

und die Abwesenheiten zu reduzieren.<br />

Der Audit befasst sich auch nicht nur mit der Chancengleichheit<br />

zwischen Mann und Frau, sondern auch mit der<br />

Vereinbarkeit von Beruf bzw. Arbeit und Familie allgemein.<br />

Das ganze Gemeindepersonal wird deshalb auch hier zu<br />

Wort kommen, indem eine repräsentative Delegation von<br />

allen Mitarbeitern an der Diskussion im Rahmen des Audits<br />

teilnimmt. Natürlich werden diese Gespräche sowie der<br />

ganze Audit von einer außenstehenden Person, einer Organisationsberaterin<br />

von berufundfamilie GmbH begleitet,<br />

damit auch Objektivität garantiert ist.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Es handelt sich in dieser Form übrigens um ein<br />

Pilotprojekt hier in Luxemburg. Das Ergebnis könnte sein,<br />

und ich hoffe, dass das uns gelingen wird, dass wir als<br />

Stadt Düdelingen den Titel „familienfreundlich“ bekommen<br />

und als Gemeindeverwaltung, das heißt, als Arbeitgeber,<br />

den Titel „familienfreundlicher Arbeitgeber“, was<br />

natürlich eine Aufwertung bedeutet.<br />

Im Vorfeld haben wir uns als Begleitkomitee der<br />

Dienststelle für Chancengleichheit mit Frau Bald von<br />

berufundfamilie zusammengesetzt, damit sie uns das<br />

Projekt genau erklären konnte. Anschließend haben wir<br />

dem Schöffenrat vorgeschlagen, das Projekt im Haushaltsjahr<br />

2008 anzugehen. Für den Grundaudit sind<br />

11 000 Euro an Kosten im ersten Jahr, also 2008, vorzusehen,<br />

dies ohne Reisekosten und Spesen für denjenigen,<br />

der den Audit durchführt.<br />

Wir überarbeiten noch im Laufe dieses Monats gemeinsam<br />

mit dem Personalbüro den Fragebogen, um ihn an<br />

die luxemburgische Situation anzupassen, damit wir im<br />

März 2008 bereit sind. Im Januar und Februar könnten<br />

parallel Ateliers stattfinden. Wir rechnen danach mit<br />

ungefähr drei Monaten, um die Zielsetzungen und die<br />

Folgen festzuhalten. Das ganze Projekt vom Grundaudit<br />

bis zu den ersten Verwirklichungen hat laut dem System<br />

von berufundfamilie eine Laufzeit von drei Jahren. Für<br />

2008 steht, wie gesagt, der Grundaudit im Haushalt. Für<br />

die nächsten Jahre müssen wir dann die Maßnahmen, die<br />

wir aufgrund des Audits ergreifen wollen, beziffern und<br />

die Finanzierung über die nächsten Haushaltsjahre vorsehen.<br />

Das ist aber noch Zukunftsmusik.<br />

Wenn Sie sich wundern, dass der Haushalt der<br />

Dienststelle für Chancengleichheit trotz dieses großen<br />

Projekts sink, dann gibt es dafür eine logische Erklärung.<br />

Auch wenn wir jetzt endlich die wöchentliche Arbeitszeit<br />

von Frau Saffran heraufgesetzt haben, so ist es uns<br />

nicht möglich, in diesem Jahr neben diesem wichtigen<br />

und großen Projekt, das ich Ihnen jetzt erläutert habe,<br />

noch ein Dutzend andere auf die Beine zu stellen.<br />

Deshalb kam vom Begleitkomitee der Vorschlag, neben<br />

dem Wunsch von Frau Saffran, ihre Arbeitszeit heraufzusetzen,<br />

dass wir es bevorzugen würden, wenn der Schöffenrat<br />

uns grünes Licht für dieses Projekt geben würde.<br />

Parallel dazu können wir im kommenden Jahr auf einen<br />

Teil der Haushaltsmittel verzichten, weil es uns sowieso<br />

nicht gelingen wird, das Geld zu verarbeiten. Wir waren<br />

uns im Begleitkomitee einig, dass die Finanzierung dieses<br />

Audits Vorrang bekommen soll, weil das Projekt uns am<br />

Herzen liegt. Ich hoffe, dass auch Sie das als wichtig<br />

betrachten und deshalb unsere Argumentation teilen<br />

können.<br />

Für alle weiteren Fragen und Informationen können Sie<br />

sich natürlich auch an Frau Saffran wenden, denn zu<br />

viele Einzelheiten würden den Rahmen dieser Haushalts-<br />

diskussionen sprengen. Zögern Sie deshalb nicht, Kontakt<br />

mit Frau Saffran aufzunehmen, falls Sie hierzu noch<br />

Informationen haben oder Bemerkungen machen wollen,<br />

Im Haushalt des kommenden Jahres steht ja dann auch<br />

der Betrag, um die wöchentliche Arbeitszeit von Frau<br />

Saffran heraufzusetzen. Argumente dafür gibt es genug.<br />

Ich beschränke mich aber auf diejenigen, die uns als<br />

Begleitkomitee der Dienststelle am wichtigsten erscheinen,<br />

und möchte Ihnen erklären, weshalb wir uns dafür<br />

eingesetzt haben, dass Annabelle Saffran mehr Arbeitsstunden<br />

bekommen soll. Zum Beginn des kommenden<br />

Jahres, genau zwei Jahre, nachdem Frau Saffran ihre Arbeit<br />

aufgenommen hat, wird ihre wöchentliche Arbeitszeit<br />

heraufgesetzt. Das ist ein Beweis dafür, dass neben dem<br />

Begleitkomitee, das sich dafür stark gemacht hat, auch<br />

der Schöffenrat Vertrauen in ihre Arbeit hat. Von dieser<br />

Stelle möchte ich ihr noch einmal danken.<br />

In einer ersten Phase wird die wöchentliche Arbeitszeit<br />

jetzt um zehn, also auf insgesamt 30 Stunden die Woche,<br />

angehoben, dies auf eigenen Wunsch von Frau Saffran.<br />

Sie macht in den kommenden zwei Jahren nebenher eine<br />

Zusatzausbildung in Deutschland, um sich weitere<br />

Kenntnisse und Methoden anzueignen, mit denen sie<br />

noch besser auf die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger<br />

in ihrer Dienststelle eingehen kann. Diese Ausbildung<br />

ist relativ zeitintensiv, so dass eine wöchentliche<br />

Arbeitszeit von 30 Stunden zurzeit am sinnvollsten ist.<br />

Nach dieser Weiterbildung besteht die Möglichkeit, ihre<br />

Arbeitszeit auf 40 Stunden heraufzusetzen. A propos ausbauen:<br />

Wir haben in den Jahren 2006 und 2007 hauptsächlich<br />

unser Veranstaltungsangebot ausgebaut. Dass<br />

unser Angebot richtig war, das beweisen die immer<br />

höheren Teilnehmerzahlen.<br />

Wir sind aber auch eine Reihe von Synergien eingegangen,<br />

damit wir gemeinsam verschiedene Projekte verwirklichen<br />

können. Ich nenne hier als Beispiel die Familienkommission,<br />

aber auch den Kulturdienst oder aber das<br />

nationale Netz der Dienststellen für Chancengleichheit.<br />

Wenn wir unser Angebot weiter ausbauen wollen, dann<br />

muss man auch prüfen, wie zeitaufwendig eine Veranstaltung<br />

ist. Wenn noch die Beratung hinzukommt, ein<br />

Bereich, in dem die Nachfrage immer weiter zunimmt,<br />

dann erkennt man, dass es mit 20 wöchentlichen Arbeitsstunden<br />

wie bisher nicht weitergehen konnte, außer man<br />

nimmt in Kauf, dass unsere Gleichstellungsbeauftragte<br />

immer noch Überstunden ansammelt. Aber die müssen<br />

auch einmal abgetragen werden und dann wäre die Dienststelle<br />

nicht besetzt.<br />

Ich habe schon eingangs gesagt, dass wir eine der Hauptaufgaben,<br />

die meiner Meinung nach diese Dienststelle<br />

hat, nämlich einen internen Gleichstellungsplan aufzustellen,<br />

so auch nicht bewältigen konnten. Jetzt aber ist<br />

das möglich, denn mit mehr Stunden können wir zusätzliche


37<br />

Informations- und Aufklärungsarbeit innerhalb der Verwaltung<br />

leisten, aber auch mehr Pressearbeit. Daneben<br />

stehen wir natürlich auch mehr für unsere Bürgerinnen<br />

und Bürger zur Verfügung.<br />

Damit möchte ich abschließen, nicht aber ohne noch<br />

einmal zu begrüßen, dass in diesem Haushalt die Beträge<br />

enthalten ist, um die Arbeitszeit von Frau Saffran heraufzusetzen<br />

und natürlich auch, um die Dienststelle für<br />

Chancengleichheit weiterhin finanziell so zu unterstützen,<br />

wie das sich gehört, wenn es unser Ziel ist, ein gut fundiertes<br />

und nachhaltiges Gleichstellungskonzept auszuarbeiten<br />

und damit die Wirksamkeit der Dienststelle<br />

zu fördern, zu visualisieren und aufzuwerten.<br />

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit und natürlich auch<br />

den Gemeindedienststellen für ihre Arbeit bei der Aufstellung<br />

des Haushalts.<br />

Georges Foehr (CSV):<br />

Unsere Fraktionssprecherin Sylvie Andrich-Duval hat<br />

schon alles umrissen. Ich habe aber noch einige Punkte, die<br />

mir besonders am Herzen liegen. Herr Bodry und die<br />

Mitglieder des Schöffenrates haben den Haushalt für das<br />

Jahr 2008 vorgestellt, in dem die großen Projekte, die<br />

gemeinsam mit der Regierung verwirklicht werden, enthalten<br />

sind, wie zum Beispiel im Norden von Düdelingen das<br />

Staatslaboratorium. In Zukunft sollen sich möglicherweise<br />

noch andere Unternehmen auf dieser Aktivitätszone<br />

niederlassen. Erwähnen muss man auch die<br />

Einweihung des Altenheims vor einem Monat und die<br />

Investitionen auf dem Gelände der WSA. Das Kulturzentrum<br />

und die Instandsetzung des Wasserturms, in<br />

dem die permanente Ausstellung von Edward Steichen<br />

untergebracht werden soll, sind selbstverständlich<br />

Projekte, die wir unterstützen. Es ist auch wichtig für unsere<br />

Jugend, dass die Hallen auf dem Gelände der<br />

Arcelor erhalten bleiben, denn sie sollen wissen, wo ihre<br />

Väter früher gearbeitet haben, denn Düdelingen war eine<br />

Stadt, in der auch die Geschäftswelt von der Hütte lebte.<br />

Leider bleibt in unseren Augen die Geschäftswelt im<br />

Zentrum von Düdelingen noch immer ein großes<br />

Sorgenkind, was auch schon von Frau Andrich angedeutet<br />

wurde. In Zukunft muss das Geschäftszentrum prioritär<br />

angegangen werden. Wir müssen dafür sorgen, dass das<br />

Stadtzentrum wieder viel attraktiver wird, als das zurzeit<br />

der Fall ist. Alle Projekte, die vorliegen, müssen unbedingt<br />

verwirklicht werden. Nach zahlreichen Untersuchungen<br />

über die Stärken und Schwächen des Düdelinger Zentrums<br />

und die Verkehrsprobleme, der zeitweiligen Einstellung<br />

eines Citymanagers, der außer Ausgaben nichts gebracht<br />

hat, und dem Architektenwettbewerb stellen wir uns die<br />

Frage, wie die Ergebnisse all dieser Untersuchungen sind.<br />

Man hat einfach den Eindruck, als ob es einen Stillstand<br />

gäbe. Ich habe festgestellt, dass im Haushalt für 2008 wieder<br />

50 000 Euro für die Förderung des Geschäftszentrums<br />

stehen, nachdem im Jahr 2006 nur 16 504 Euro gebraucht<br />

wurden. Deshalb will die CSV Düdelingen wissen, wie es<br />

in Zukunft weitergeht mit der Umsetzung all dieser<br />

Untersuchungen. Wie steht es um die Projekte in der<br />

Avenue Grande-Duchesse Charlotte und hinter der Post?<br />

Gerade in der Mitte der Hauptgeschäftsstraße ist dieses<br />

Projekt sehr wichtig, denn es ist sehr traurig, wenn man zu<br />

Fuß durch die Straße geht uns sieht, dass Schaufenster einfach<br />

zugeklebt sind. Das darf es doch nicht geben.<br />

Das Vorhaben, einen Ausschank im Emile-Mayrisch-Park<br />

einzurichten, ist sicher sehr positiv, genau wie auch die<br />

Vergrößerung des Parks bei der früheren Direktorenvilla<br />

der Arbed. Wir begrüßen das. Leider muss man aber<br />

bedauern, dass der Park besonders Samstagmorgens und<br />

Sonntagmorgens sehr schlecht aussieht. Getränkedosen<br />

und Bierflaschen schwimmen in dem kleinen Weiher<br />

und überall liegt Papier und Dreck. Ich bedauere die<br />

Gemeindearbeiter, die das alles entfernen müssen. Ich<br />

denke, dass wir eine Sensibilisierungskampagne starten<br />

müssen, damit die Leute etwas Respekt vor der Anlage<br />

bekommen, denn die Gemeinde hat viel Geld in den<br />

Emile-Mayrisch-Park investiert, damit er eine grüne<br />

Lunge im Zentrum von Düdelingen werden soll.<br />

Das gleiche gilt leider aber auch für das Zentrum von<br />

Düdelingen, wo die Lebensqualität der Einwohner drastisch<br />

durch den Vandalismus und den Lärm abnimmt. Ich<br />

begrüße die Instandsetzung der Toiletten im Stadthaus für<br />

140 000 Euro. Ich hoffe, dass die Leute dann auch den<br />

Weg in diese Toiletten finden und nicht die Eingänge und<br />

Fassaden der Häuser benutzen. Leider ist das eine Tatsache.<br />

Für unsere älteren Mitbürger scheint das Angebot in<br />

Zukunft viel besser zu werden. Neben dem Seniorenclub<br />

mit seinen 500 Mitgliedern und der Amiperas besteht<br />

auch im Altenheim eine neue Struktur, die tagsüber funktioniert.<br />

Wenn jetzt auch noch das Rote Kreuz im früheren<br />

Casino der Arbed eine Betreuungsstruktur einrichtet,<br />

dann wünsche ich mir, dass die Gemeinde Düdelingen<br />

oder die Kommission für das dritte Alter eine Broschüre<br />

ausarbeitet, in der die verschiedenen Angebote mit den<br />

Adressen veröffentlicht werden. Das wäre sicher für<br />

unsere älteren Mitbürger sehr interessant.<br />

Zum Schluss habe ich noch einige Fragen an den<br />

Schöffenrat. Warum wird das Projekt zur Schaffung einer<br />

Jugendherberge, für das 2007 115 000 Euro vorgesehen<br />

waren, auf später verschoben? Beim Posten für die Gemeinschaftsantenne<br />

steigen die Funktionskosten auf<br />

500 000 Euro. Ich möchte wissen, weshalb das der Fall<br />

ist. Ich habe dann noch eine letzte Frage. Besteht schon<br />

ein Projekt, um hinter dem Stadthaus, wo früher ein<br />

Tennisfeld war, einen Park anzulegen, oder steht noch<br />

nicht fest, was in der Karl-Marx-Straße geschehen soll?


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Colette Kutten (Déi Gréng):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und Gemeinderat,<br />

nach der allgemeinen Stellungnahme von<br />

Frau Goergen möchte ich auf einzelne Aspekte eingehen,<br />

die in unseren Augen absolute Prioritäten darstellen und<br />

nicht genügend im Haushalt berücksichtigt werden. Es<br />

wird Sie nicht wundern, dass ich mit dem Klimaschutz<br />

beginne. Bei der Klimaschutzkonferenz auf Bali, die am<br />

Freitag zu Ende ging, bestritt niemand mehr, dass ein<br />

Klimawandel stattfindet und dass er durch die Menschen<br />

verursacht wird. Einige Ewiggestrigen wie Robert<br />

Goebbels wird es allerdings immer noch geben. Umweltminister<br />

Lux sagt, dass es jetzt darauf ankommt, von der<br />

wissenschaftlichen Überzeugung zu der politischen<br />

Aktion zu kommen. Die EU-Staaten sind nur glaubwürdig,<br />

wenn wir, die wir ja hauptsächlich den Klimawandel<br />

verursacht haben, alle Potenziale nutzen, um unseren<br />

CO 2 -Ausstoß zu senken. Die Entwicklungsländer haben<br />

auch klargemacht, dass sie nur in diesem Fall zu<br />

Klimaschutzmaßnahmen bereit sind.<br />

Wenn jedem Mensch weltweit die gleiche Menge an<br />

CO 2 -Ausstoß zusteht - und Herr Lux bekennt sich ausdrücklich<br />

dazu - dann wären das vier Tonnen pro Kopf.<br />

Luxemburg liegt zurzeit bei 20 Tonnen. Es besteht also<br />

mehr denn je Handlungsbedarf. Wenn die Gemeinden<br />

nicht mitziehen, können wir unsere nationalen Ziele nie<br />

erreichen. Wir sind der Meinung, dass auch die<br />

Gemeinde Düdelingen ihr Potenzial bei weitem noch<br />

nicht ausgeschöpft hat.<br />

2007 werde in Düdelingen der Akzent ganz klar der Akzent<br />

auf die Energie gelegt, kündigte vor einem Jahr Schöffe<br />

René Manderscheid an. Ich zitiere weiter: „Wir sind<br />

der Meinung, dass die Energiepolitik nachhaltig sein<br />

muss. Sie muss ganzheitlich sein mit allen Facetten, die<br />

den Energieverbrauch betreffen. Wir müssen unseren Energieverbrauch<br />

überprüfen und neue Ideen entwickeln, das<br />

heißt, dass wir eine Energieanalyse als Basis für unser<br />

Handeln brauchen.“ Das sind Ideen, die auch von den<br />

Grünen geteilt werden.<br />

Als im Anschluss auch noch unser Antrag angenommen<br />

wurde, in dem verlangt wurde, mit einer Firma Kontakt<br />

aufzunehmen, die ein spezifisches Programm anbietet,<br />

um in den Schulgebäuden Energie zu sparen und gleichzeitig<br />

Sensibilisierungsarbeit zu leisten, waren wir der<br />

Ansicht, dass jetzt ein Durchbruch kommen würde.<br />

Wie sieht jetzt, ein Jahr später, die Bilanz all dieser<br />

Ankündigungen aus? In seiner Vorstellung des Haushalts<br />

für 2008 ist Herr Manderscheid auf die meisten der<br />

damals angekündigten Projekte nicht eingegangen. Auf<br />

unsere Nachfrage vor kurzem im Umweltamt, ob Kontakt<br />

mit der Firma, die ihren Sitz in Kanada hat, aufgenommen<br />

worden sei, wurde uns geantwortet, dass die<br />

Kontaktaufnahme schwierig gewesen sei, ein vorgeschlagener<br />

Termin zur Vorstellung des Programms in Düdelingen<br />

nicht gepasst habe und auf eine E-Mail, die im Sommer<br />

im Umweltamt verschickt wurde, bis heute noch keine<br />

Antwort erfolgt sei. Ein Jahr haben wir also schon verloren.<br />

Was die Straßenlampen angeht, so wurde uns gesagt,<br />

dass das ursprünglich geplante System, das aus Beckerich<br />

kommt, nicht optimal sei. Wenn es bessere Systeme gibt,<br />

dann soll die Gemeinde Düdelingen natürlich darauf<br />

zurückgreifen. Aber braucht man denn wirklich ein Jahr,<br />

um festzustellen, dass das System nicht gut ist?<br />

Als der Kostenvoranschlag zur Erneuerung der Schule<br />

Zentrum vor einem Jahr gestimmt wurde, schlugen wir<br />

vor, dass gleichzeitig die Fassade isoliert werden sollte,<br />

weil das es erlaubt, 20 Prozent des Energieverbrauchs<br />

einzusparen. Der Schöffenrat hatte es auch versprochen,<br />

aber irgendwie wurde es vergessen. Diese drei Beispiele<br />

sollen nur verdeutlichen, was aus den energiepolitischen<br />

Ankündigungen des vergangenen Jahres geworden ist.<br />

Als Fazit kann man feststellen, dass das Umweltamt in<br />

Düdelingen eine Alibifunktion hat oder seinen Aufgaben<br />

nicht gewachsen ist. Wir sind der Meinung, dass bisher<br />

der politische Wille fehlt, um im Bereich des Klimaschutzes<br />

etwas zu bewegen.<br />

Natürlich ist es ein wichtiger Schritt, dass die Gemeinde<br />

Düdelingen jetzt auf grünen Strom umsteigt. Natürlich ist<br />

es ein wichtiges Zeichen, wenn das Gebäude für die<br />

Früherziehung auf Lenkeschléi ein Passivenergiehaus<br />

wird, vorausgesetzt, es bleibt nicht bei der Ankündigung.<br />

Das sind aber isolierte Maßnahmen, die kein Konzept<br />

ersetzen können. Wir wiederholen noch einmal, was wir<br />

schon seit Jahren sagen: Wenn man eine Strategie entwickeln<br />

will, um möglichst viel Energie zu sparen, dann<br />

muss man zuerst wissen, wo die meiste Energie verbraucht<br />

wird. Es muss also zuerst eine Bestandsaufnahme des<br />

Energieverbrauchs in den öffentlichen Gebäuden und in<br />

den Privathaushalten durchgeführt werden. Der Verkehrsbereich<br />

darf dabei auch nicht ausgeklammert werden.<br />

Dann soll laut den Vorgaben der Verantwortlichen des<br />

Klimabündnisses – denn schließlich sind wir eine<br />

Klimabündnisgemeinde – analysiert werden, wo das<br />

größte Einsparpotenzial besteht und welche Rolle<br />

erneuerbare Energien spielen können. Unbedingt notwendig<br />

ist es laut ihren Erfahrungen auch, sich ein Ziel<br />

zu setzen, sogar wenn es später nicht erreicht werden<br />

kann. Wenn kein Ziel vorliegt, entsteht keine Motivation<br />

und die Maßnahmen, die man ergreifen soll, sind nicht<br />

klar. Wir haben zum Beispiel vorliegen, wie viel Energie<br />

die einzelnen öffentlichen Gebäude verbrauchen. Die<br />

Zahlen sagen aber nichts aus, weil die Winter unterschiedlich<br />

kalt sind. Wir wissen nicht, wie warm es in<br />

den einzelnen Gebäuden ist und ob die Heizung nachts<br />

zurückgestellt wird. Wie wird gelüftet, werden überhaupt


39<br />

Energiesparmaßnahmen ergriffen? Erst wenn wir uns ein<br />

Ziel setzen, zum Beispiel zehn oder 20 Prozent weniger<br />

Energie zu verbrauchen, dann geben wir uns auch die<br />

Mittel, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Warum tut sich die Gemeinde Düdelingen denn so<br />

schwer, um ein Konzept zu entwickeln und systematisch<br />

vorzugehen? Wir haben doch eine passende Struktur, das<br />

Umweltamt. Leider hat diese Dienststelle nicht den<br />

Stellenwert, der ihr eigentlich zusteht. Deshalb muss sie<br />

unserer Meinung nach reorganisiert werden. Ich möchte<br />

betonen, dass wir nicht der Meinung sind, dass die Leute,<br />

die dort arbeiten, keine gute Arbeit leisten, im Gegenteil.<br />

Das Umweltamt hat leider keine Befugnisse, um wichtige<br />

Entscheidungen zu treffen. Vor allem gibt es keine institutionalisierte<br />

Zusammenarbeit mit den technischen<br />

Diensten, die ja in der Praxis für die Ausführung von<br />

energietechnischen Maßnahmen verantwortlich sind. Im<br />

Klartext heißt das, dass das Know-how im Umweltamt<br />

vorhanden ist, dass es aber nicht umgesetzt wird.<br />

Jetzt bietet sich die Gelegenheit zu einer Reorganisation,<br />

weil ein Mitarbeiter der Dienststelle demissioniert hat<br />

und der Posten neu besetzt werden muss. Déi Gréng finden<br />

es eine falsche Entscheidung, den Posten eines<br />

Technikers, der jetzt frei wird, durch einen Beamten zu<br />

ersetzen. Wenn das Umweltamt nicht weiterhin eine<br />

Alibidienststelle bleiben soll, dann brauchen wir einen<br />

Diplomingenieur, der von seiner Ausbildung her aus dem<br />

Energiebereich kommt oder Umweltwissenschaften oder<br />

Management studiert hat. Er müsste sowohl fachliche<br />

Kompetenzen haben, die in der Praxis gebraucht werden,<br />

und aufgrund seines Statuts könnte er sich bei den anderen<br />

Dienststellen durchsetzen und sich den nötigen<br />

Respekt verschaffen. In unseren Augen ist die Einstellung<br />

einer Person mit diesem Profil eine wichtige Voraussetzung,<br />

damit das Umweltamt die Rolle spielen kann, zu<br />

der Düdelingen sich als Klimaschutzgemeinde verpflichtet<br />

hat. Deshalb fordern wir auch die Einstellung eines<br />

Diplomingenieurs, um das Umweltamt zu reorganisieren.<br />

Wir verlangen auch, dass das Umweltamt bei allen Planungsvorhaben<br />

und Entwicklungen in der Gemeinde, die<br />

die Umwelt und die Nachhaltigkeit betreffen, mit einbezogen<br />

wird.<br />

Ein wichtiger Bereich ist zum Beispiel die Planung von<br />

neuen Baulanderschließungen. Für die Planung der Baulanderschließung<br />

Lenkeschléi, die voll im Gange ist,<br />

wurde das Umweltamt bisher noch nicht zu Rat gezogen.<br />

Auch wenn die Gemeinde nicht die Möglichkeit hat, den<br />

Bauherren Vorschriften zu machen, was eine energiesparende<br />

Bauweise angeht, so kann sie doch Akzente setzen<br />

und nach außen vermitteln, dass sie Wert auf nachhaltige<br />

der Häuser zumindest so sein soll, dass Solarkollektoren<br />

und Fotovoltaikanlagen optimal funktionieren können.<br />

Natürlich gibt es noch viele andere Überlegungen. Das<br />

Klimabündnis hat eine vollständige Checkliste zu<br />

Punkten, die Laien nicht kennen und auch nicht kennen<br />

können. Anscheinend wurde das Umweltamt auch bei<br />

der Umgestaltung des Stadthauses nicht mit einbezogen.<br />

Déi Gréng fordern weiterhin eine konsequente und wirksame<br />

Sensibilisierung der Privatleute und der lokalen<br />

Handwerksbetriebe. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz<br />

ist ja bekanntlich die Einsparung von Energie in<br />

den Privathaushalten, sei es durch die Isolierung und<br />

Sanierung von älteren Häusern oder durch den Kauf von<br />

energiesparenden Geräten. In diesem Zusammenhang<br />

hatte der Schöffenrat 2007 eine Energiehotline eingerichtet,<br />

damit die Leute sich informieren können. Wir möchten<br />

wissen, ob das Angebot in die Öffentlichkeit durchgedrungen<br />

ist, wie es angenommen wurde und ob eventuelle<br />

Verbesserungen vorgesehen sind. Wir sind der<br />

Meinung, dass im Bereich der Sensibilisierung und vor<br />

allem der Beratung eine kompetente Fachkraft eine<br />

andere Qualität von Arbeit leisten kann, als das bis jetzt<br />

der Fall war. Wir denken hier zum Beispiel daran, Kontakt<br />

mit den lokalen Handwerksbetrieben aufzunehmen und<br />

ihnen bei Bedarf eine Ausbildung anzubieten, damit sie<br />

Privatleuten bei Renovierungen die passenden Energiesparmaßnahmen<br />

anbieten können. Genauso wäre es auch<br />

wichtig, Kontakt mit den lokalen Elektrikern aufzunehmen,<br />

damit sie vor allem energiesparende Geräte anbieten.<br />

Wir fordern auch, dass unser Antrag, der im vergangenen<br />

Jahr angenommen wurde, endlich umgesetzt wird. Bei<br />

diesem Antrag geht es ja darum, mit einer Firma Kontakt<br />

aufzunehmen, die ein kostenloses Programm anbietet,<br />

um in den Schulen Energie zu sparen und Sensibilisierungsarbeit<br />

zu leisten. Diese Umsetzung hätte einen großen Impakt<br />

auf das Energiesparen in den öffentlichen Gebäu<br />

den. Gleichzeitig ist es verbunden mit einer Umwelterziehung<br />

für die Schülerinnen und Schüler. Außerdem kostet<br />

es nichts. Diese Chance dürfen wir doch nicht verpassen.<br />

Déi Gréng fordern weiterhin, dass die Gemeinde verstärkt<br />

nach außen mit dem guten Beispiel vorangeht und<br />

ihrem Namen als Klimabündnisgemeinde gerecht wird.<br />

Nicht nur wir sagen das. Ich zitiere noch einmal unseren<br />

Umweltschöffen, Herrn Manderscheid: „Eine Energiepolitik<br />

ist natürlich nur glaubwürdig, wenn wir als Gemeinde<br />

versuchen, genügend Einspar- und Optimierungspotenzial<br />

auszuschöpfen.“ Mit dem Umstieg auf<br />

grünen Strom wird ganz sicher ein Zeichen gesetzt. Das<br />

alleine aber reicht nicht aus. Im Haushalt ist vorgesehen,<br />

dass der Fuhrpark der Gemeinde erweitert wird. Drei<br />

Autos sollen für die berufliche Fortbewegung des Gemeindepersonals<br />

gekauft werden. Auch hier müssen<br />

Zeichen gesetzt werden. Es wäre also sinnvoll, dass Drei-<br />

Liter-Autos angeschafft werden. Der Kauf von gasbetriebenen<br />

Autos ist wohl wegen der fehlenden Tankstelle<br />

nicht möglich. Es ist auch zu überlegen, ob man für die


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Dienstfahrten in Düdelingen statt eines Autos nicht zwei<br />

oder drei Fahrräder anschaffen sollte. Das wäre doch eine<br />

gute Sensibilisierungsmaßnahme für die neuen Radwege.<br />

Auch bei öffentlichen Veranstaltungen kann und soll die<br />

Gemeinde nach außen Zeichen setzen. Wir sind der<br />

Meinung, dass eine Klimaschutzgemeinde die Verpflichtung<br />

hat, bei der Mobilitätswoche mitzumachen. Wir möchten<br />

wissen, weshalb das im vergangenen Jahr trotz Ankündigung<br />

nicht der Fall war. Sonst hält Herr Manderscheid<br />

ja immer seine Versprechen.<br />

Wir sind auch weiterhin der Meinung, dass eine Klimabündnisgemeinde<br />

nicht die Schirmherrschaft übernehmen<br />

kann bei einer Veranstaltung, bei der es u.a. darum<br />

geht, mit einem Motorrad so hoch wie möglich einen<br />

Hügel hinaufzufahren, und das auf einem Gelände, das<br />

sich in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes<br />

„Haardt“ befindet.<br />

Auch bei zukünftigen Entwicklungen, die unmittelbare<br />

Konsequenzen für Düdelingen haben, muss schon im<br />

Vorfeld geplant werden. Wenn das Logistikzentrum verwirklicht<br />

werden sollte, sollte die Gemeinde sich dafür<br />

einsetzen, dass die Gebäude, die dort entstehen, Passivgebäude<br />

sind oder dass erneuerbare Energien eingesetzt<br />

werden. Genauso gut muss dafür gesorgt werden, dass<br />

der anfallende Verkehr nicht ausufert. Es soll nicht nur an<br />

eine Stichstraße vom Verteilerkreis bis zum Gelände der<br />

WSA gedacht werden, sondern auch an die Anbindung<br />

an den öffentlichen Verkehr für die Leute, die dort arbeiten.<br />

Ich denke, dass aus diesen Ausführungen hervorgeht,<br />

dass das Umweltamt zum jetzigen Zeitpunkt in seiner<br />

aktuellen Struktur nicht in der Lage ist, den vielfältigen<br />

Anforderungen eines wirksamen Klimaschutzes gerecht<br />

zu werden. Deshalb bringen wir einen Antrag zum<br />

Haushalt ein, in dem wir die Schaffung eines Postens für<br />

einen Diplomingenieur vorschlagen. Über die Ausbildung<br />

lässt sich noch diskutieren. Diese Einstellung ist in<br />

unseren Augen der Dreh- und Angelpunkt für die Reorganisation<br />

des Umweltamtes. Wenn der politische<br />

Wille dazu nicht besteht, dann ist die LSAP im Bereich<br />

Klimaschutz für uns nicht glaubwürdig.<br />

Ich möchte dann zum Bereich Schule und Erziehung<br />

übergehen, ein Bereich, der in den Augen von Déi Gréng<br />

neben dem Klimaschutz die größten Herausforderungen<br />

an die Gesellschaft stellt. Die PISA-Studie hat einmal<br />

mehr bestätigt, dass die Schule nicht in der Lage ist, die<br />

Chancen der Kinder, die aus einem sozial benachteiligten<br />

Umfeld kommen, wesentlich zu verbessern. Ganz<br />

sicher trägt auch das Lehrpersonal aufgrund seiner<br />

Methodik, seiner Bereitschaft zur Weiterbildung und<br />

seines allgemeinen Engagements einen Teil der Verantwortung.<br />

Auf der anderen Seite ist die Schule aber nicht<br />

in der Lage, die bestehenden Unterschiede, die immer<br />

größer werden, auszugleichen. Erziehungswissenschaftler<br />

sprechen von einem Entwicklungsvorsprung von drei<br />

Jahren, die Kinder aus einem privilegierten Milieu auf<br />

andere Kinder haben, die aus einem benachteiligten<br />

Elternhaus kommen. Deshalb ist es notwendig, die betroffenen<br />

Kinder schon vor der Einschulung kognitiv und<br />

kulturell zu fördern. Es sind natürlich die Gemeinden, die<br />

dafür die Verantwortung tragen.<br />

Die Gemeinde Düdelingen hat in den vergangenen Jahren<br />

große Anstrengungen unternommen, um die Früherziehungs-<br />

und Kinderbetreuungsstrukturen auszubauen.<br />

Der Ausbau ist aber noch nicht abgeschlossen. Auch in<br />

den kommenden Jahren müssen weiterhin finanzielle<br />

Mittel bereitgestellt werden, um den bestehenden Bedarf<br />

zu decken. Das heißt, es müssen mehr Plätze in den<br />

Kinderkrippen für Kinder von null bis vier Jahre geschaffen<br />

werden, weil die Nachfrage viel größer ist als<br />

das Angebot. Die Stundenzahl pro Kind in der Früherziehung<br />

muss auch noch angehoben werden. Gerade<br />

dieses Angebot wird von den Eltern, wenn es mit ihrer Arbeitszeit<br />

vereinbar ist, gerne angenommen, weil es kostenlos<br />

ist.<br />

Déi Gréng finden es positiv, dass das Projekt Ganztagsschule<br />

nicht wie vorgesehen in der Waldschule verwirklicht<br />

wird, sondern im Zentrum, weil hier eine viel stärkere<br />

Durchmischung der Schüler und Schülerinnen besteht<br />

und Kinder aus allen sozialen Schichten zusammenkommen.<br />

Gerade die Kinder aus benachteiligten Verhältnissen<br />

können Nutzen aus den geplanten Maßnahmen<br />

ziehen. Wir würden es aber auch sinnvoll finden,<br />

wenn ein Austausch bestünde zwischen diesem Projekt<br />

und dem Pilotprojekt, das in der Stadt Luxemburg verwirklicht<br />

wird, weil es von der Uni Luxemburg wissenschaftlich<br />

begleitet wird. Das könnte in dem Fall auch<br />

dem Düdelinger Projekt zugute kommen.<br />

Inzwischen sollten wir aber nicht die Hände in den<br />

Schoß legen, denn wir wissen, dass es viele Probleme in<br />

unseren Schulen gibt. Wir wissen es aufgrund von<br />

Berichten einer Reihe von Vorschullehrerinnen und aufgrund<br />

eines rezenten Vorfalls in einer Primärschule, der<br />

es nötig gemacht hat, ganz schnell eine zusätzliche<br />

Lehrkraft einzustellen. Es hat keinen Sinn, diese Probleme<br />

unter den Teppich zu kehren. Es gibt sie überall im Land,<br />

und sie nehmen jeden Tag zu. Wir müssen sie anpacken,<br />

denn es gibt keine andere Möglichkeit. Deshalb sind Déi<br />

Gréng der Ansicht, dass es notwendig ist, dass die<br />

Schulkommission sich öfter trifft, als das zurzeit der Fall<br />

ist. Zweimal im Jahr reicht in unseren Augen nicht aus. Es<br />

wäre nötig, eine Bestandsaufnahme der Hauptprobleme,<br />

die sich in den verschiedenen Schulen stellen, zu<br />

machen. Dann muss man auch nach Lösungen suchen.<br />

Da die Schulkommission ein großes Gremium ist, könnte<br />

sie sich ja je nach Diskussionsschwerpunkt in einer kleineren<br />

Gruppe treffen. Es wäre allerdings auch gut, wenn


41<br />

das Personal aus der Früherziehung und den Betreuungsstrukturen<br />

zum Teil mit einbezogen würde. Im<br />

Mittelpunkt sollte die Frage stehen, welche Initiativen wir<br />

ergreifen können, um die sozial benachteiligten Kinder<br />

zu fördern.<br />

Eine Initiative, die Déi Gréng in diesem Zusammenhang<br />

vorschlagen möchten, ist eine Zusammenarbeit mit der<br />

Elternschule. Die Stadt Luxemburg hat auch eine Konvention<br />

mit ihr abgeschlossen. Wir sind der Meinung,<br />

dass viele Eltern überfordert sind mit der Erziehung ihrer<br />

Kinder, weil sie oft nicht wissen, was richtig und was<br />

falsch ist, zum Beispiel beim Umgang mit den Medien<br />

und Computerspielen, bei der Ernährung, wann man<br />

Grenzen setzen muss usw. Natürlich kommt man mit<br />

öffentlichen Konferenzen nicht an diese Eltern heran.<br />

Deshalb möchten wir vorschlagen, bei den obligatorischen<br />

Versammlungen zum Schulanfang, die von fast<br />

allen Eltern besucht werden, eine Person aus der Elternschule<br />

einzuladen, die über allgemeine Erziehungsprobleme<br />

sprechen könnte und die spezifischen<br />

Dienststellen, mit denen man bei Problemen Kontakt aufnehmen<br />

kann, vorstellen würde. Am besten soll man so<br />

früh wie möglich damit beginnen, also in der Früherziehung<br />

und in der Spielschule. Hier könnte die vorgeschlagene<br />

Initiative erstmal ausprobiert werden. Wenn<br />

sich dann später wieder akute Probleme stellen, wie das<br />

kürzlich der Fall war, ist es ja auch vielleicht besser<br />

möglich, auf diesen Kontakt zurückzugreifen und angepasste<br />

Lösungen zu suchen, so dass man nicht gezwungen<br />

ist, neue Leute einzustellen, was ja auch einen<br />

hohen Kostenpunkt mit sich bringt. Es ist klar, dass<br />

dadurch nicht alle Probleme aus der Welt geschafft werden,<br />

wir sehen darin aber schon einen Anfang, um bestehende<br />

Schwierigkeiten anzugehen. Dass die Initiative<br />

mit Kosten verbunden ist, ist auch evident. Wenn wir<br />

aber nichts unternehmen und zu Lösungen greifen müssen<br />

wie im Laufe dieses Jahres, dann wird es auch teurer.<br />

Eine andere Initiative, um Kinder aus sozial schwachen<br />

Familien zu fördern, besteht darin, ihnen den Zugang zur<br />

Kultur zu ermöglichen. Darüber sind die Experten sich<br />

einig. Wenn die Schule das nicht tut, dann gibt es niemanden,<br />

der das tun kann. Am meisten Nutzen ziehen<br />

die Kinder anscheinend daraus, wenn sie selbst aktiv<br />

werden. Das wissen wir aus pädagogischen Erfahrungen<br />

aus Schulen wie der Helene-Lange-Schule, die sehr gute<br />

Ergebnisse bei der vorletzten PISA-Studie hatte. Dort<br />

spielen alle Kinder während ihrer Schulzeit einmal<br />

Theater. Das scheint sehr positive Auswirkungen auf das<br />

Selbstbewusstsein der Kinder zu haben. Ähnliche Erfahrungen<br />

hat jetzt auch der englische Choreograph Royston<br />

Maldoom aufzuweisen. Er war ja auch im Rahmen des<br />

Kulturjahres in Luxemburg. Er ist bekannt für seine<br />

Projekte, die er mit Kindern aus benachteiligten Bevölkerungsschichten<br />

durchführt. Er organisiert Tanztheater.<br />

Die Teilnahme daran hat angeblich das Leben vieler<br />

Jugendlicher positiv verändert. In Luxemburg hat er auch<br />

ein Projekt durchgeführt. Daran nahmen aber sehr gemischte<br />

Gruppen teil und nicht nur Kinder aus benachteiligten<br />

Bevölkerungsschichten. Wir können das in der<br />

Gemeinde bescheidener angehen. Déi Gréng schlagen<br />

vor, dass jede Schulklasse einmal im Jahr mit ihrer Lehrerin<br />

oder ihrem Lehrer an einer kulturellen Veranstaltung<br />

teilnimmt. Das muss nicht immer aufwendig und teuer<br />

sein. In Düdelingen haben wir viele kulturelle Einrichtungen,<br />

u.a. eine Reihe von Kunstgalerien. Es ist möglicherweise<br />

schwieriger, sie den Kindern zugänglich zu<br />

machen, wenn es keine Führungen gibt. Das wäre aber<br />

bedauerlich, denn wir haben viele Galerien mit einem<br />

qualitativ hochwertigen Angebot. Es wäre auch eine interessante<br />

Möglichkeit, die Kinder damit in Kontakt zu bringen.<br />

Wir haben außerdem die Regionalbibliothek, in der<br />

Lesungen stattfinden können. Im Kulturzentrum und im<br />

CNA bieten sich jetzt auch zusätzliche Möglichkeiten,<br />

durch die sich diese Idee sehr gut verwirklichen ließe. Ein<br />

Besuch in der Stadt Luxemburg sollte natürlich auch<br />

nicht ausgeschlossen werden. Wenn man den Zug<br />

benutzt, ist ja auch der Kostenpunkt nicht so hoch. Das<br />

waren einige konstruktive Vorschläge von unserer Seite.<br />

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf einen Punkt eingehen,<br />

der mit der Schule zu tun hat. Es handelt sich um<br />

die Berufsausbildung der Jugendlichen, da im „Frankelach“,<br />

wie wir gehört haben, eine Filiale des „Lycée technique<br />

Nic. Biever“ entsteht, weil es aus allen Nähten<br />

platzt, auch wenn das neue Gebäude fertig gestellt ist.<br />

Déi Gréng möchten darauf hinweisen, dass es sinnvoll<br />

wäre, eventuell eine Ausbildung im Bereich Logistik auf<br />

verschiedenen Ebenen dort anzubieten. Zurzeit ist es so,<br />

dass die Nachfrage nach Arbeitskräften, die ein CATP in<br />

Logistik haben, nicht gedeckt werden kann. Diese<br />

Ausbildung wird nur im technischen Lyzeum in Bonneweg<br />

angeboten. Wenn wir wollen, dass auch luxemburgische<br />

Jugendliche eine Chance bekommen sollen,<br />

eine Stelle im Logistikzentrum zu finden, dann müssen<br />

wir ihnen die entsprechende Ausbildung auch anbieten,<br />

und zwar auf allen Ebenen. Auch wenn diese Frage eher<br />

auf nationaler Ebene entschieden wird, wollten wir dem<br />

Herrn Bürgermeister, der auch in der nationalen Politik<br />

ein Wort mitzureden hat, das mit auf den Weg geben.<br />

Alain Becker (LSAP):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und<br />

Gemeinderat, zuerst möchte ich meinerseits allen, die an<br />

der Aufstellung des Haushalts beteiligt waren, meinen<br />

Dank aussprechen. Ich möchte auch ein Kompliment<br />

machen für die übersichtliche Aufmachung dieses<br />

Dokuments. Ich beginne mit dem Verkehr und dem<br />

Straßenbau. Dass Düdelingen wachsen soll, darüber sind<br />

wir uns ja alle einig. Die Konsequenzen davon und der<br />

Impakt auf den Verkehrsfluss sind und bleiben eine


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Herausforderung für uns alle. Es werden viele Mittel eingesetzt,<br />

um den Verkehr immer im Kontext der<br />

Stadtentwicklung zu betrachten. Die nötigen Kredite<br />

dafür findet man im Haushalt für 2008 wieder. Wir brauchen<br />

externes Know-how, das wir mit unseren hauseigenen<br />

Experten verbinden müssen, die dann Lösungen vorschlagen<br />

sollen. Die Entscheidung, was im Endeffekt<br />

getan werden sollen, treffen die politisch Verantwortlichen.<br />

Ich nehme als Beispiel das Stadtzentrum. Nach<br />

einem Architektenwettbewerb und nach einem groß<br />

angelegten Verkehrstest in der Handelsstraße muss es<br />

weitergehen. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von<br />

Erkenntnissen, es muss jetzt aber auch zur Umsetzung<br />

kommen. Hier ist diese Mehrheit gefordert.<br />

Konsequent kümmern wir uns um den Parkraum. Das<br />

Parkraumnutzungskonzept von 2001 wurde angepasst<br />

und behält immer noch seine Gültigkeit. Aus dem Haushalt<br />

geht ganz klar hervor, dass wir das Anwohnerparken ausdehnen<br />

und auch einen dritten Kontrollbeamten einstellen.<br />

Der Citybus und das Zugkonzept sind, wie Herr<br />

Théobald richtig gesagt hat, mit über 2000 Passagieren<br />

am Tag eine Erfolgsstory. Das System muss aber permanent<br />

unter die Lupe genommen werden. Die Linien müssen<br />

je nach Bedarf angepasst werden. Es ist die Idee,<br />

einen Bus einzuführen, der die drei verschiedenen<br />

Standorte des „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ miteinander<br />

verbindet. Das ist eine sehr sinnvolle und nützliche<br />

Sache.<br />

Weil ich auch Vertreter der Stadt Düdelingen im Syndikat<br />

TICE bin, möchte ich darauf hinweisen, dass das TICE in<br />

diesem Jahr eines der Syndikate ist, bei dem unser Beitrag<br />

praktisch um eine Viertelmillion Euro zurückgegangen<br />

ist, nachdem in den vergangenen Jahren sehr viel in die<br />

Infrastrukturen des TICE investiert wurde, u.a. in neue<br />

Garagen, neue Hangars und neue Ateliers.<br />

Ich komme dann zu der sanften Mobilität. Nachdem wir<br />

hier in Düdelingen nicht wie in anderen Gemeinden<br />

unbedingt allen Verkehrsteilnehmern das Fahrrad aufdrängen<br />

wollten, gehen wir Schritt für Schritt gemeinsam<br />

vor. Wir hatten Unterredungen mit der Fahrradinitiative<br />

und dem Bürgerforum und haben unser Verkehrskonzept<br />

von Trafico anpassen lassen. Wir haben es auch hier im<br />

Gemeinderat vorgestellt. Ziel bleibt es, ein flächendeckendes<br />

Radwegenetz in Düdelingen einzuführen. Ganz<br />

kruzial ist der jetzt geplante Übergang vom Viertel Brill<br />

heraus in den Emile-Mayrisch-Park. Wir wollen das 2008<br />

umsetzen.<br />

Bei der Vorstellung hat der Herr Bürgermeister klargemacht,<br />

wie die großen Ausrichtungen dieses Haushalts<br />

sind. Arbeiten an den Infrastrukturen, an den Wasser- und<br />

Gasleitungen, am Kanal und an der Kläranlage sind ein<br />

Hauptbestandteil. Sie machen fast zehn Prozent der<br />

Ausgaben in diesem Haushalt aus. Unser verstorbener<br />

Freund Fos Grimler sagte immer, dass man pro Haushaltsjahr<br />

wenigsten einen Kilometer Straße völlig erneuern<br />

soll, wenn man keine bösen Überraschungen erleben<br />

will. Das betrifft vor allem auch das Kanalnetz. Ich<br />

denke, dass diese Aussage heute noch immer ihre Gültigkeit<br />

hat. Ich finde es auch gut, dass wir uns so konsequent<br />

daran halten.<br />

Gewusst ist, dass das Aufreißen von Straßen nicht unbedingt<br />

zur Zufriedenheit des Einzelnen beiträgt, vor allem<br />

wenn es vor seiner eigenen Haustür ist und die Einwohner<br />

durch Lärm und Dreck geplagt werden. Populär<br />

ist das ganz sicher nicht, es ist aber bitter notwendig. Ich<br />

möchte unseren Mitarbeitern aus dem Tiefbau ein<br />

Kompliment machen. Ich möchte sie hier einmal aufzählen.<br />

Es sind Tom Schroeder, Marcel Wolff, Nic. Krumlovsky,<br />

aber auch Laurent Gindt mit seiner Mannschaft<br />

vom Verkehrsdienst, denen es gelingt, diese komplexen<br />

Baustellen so zu organisieren, dass die Arbeiten immer<br />

so koordiniert sind, dass die Einwohner so wenig wie<br />

möglich belästigt werden.<br />

Wenn etwas zurzeit in Düdelingen ein Topthema ist,<br />

dann ist es das neue Kulturzentrum mit dem CNA und<br />

dem Kino Starlight. Wir haben lange gewartet und waren<br />

alle gespannt. Man kann geteilter Meinung darüber sein,<br />

ob es zu viel Beton gibt oder nicht. Spätestens aber,<br />

nachdem ich das Gebäude betreten hatte, hatte ich das<br />

Gefühl, dass wir richtig lagen, um ein solches Instrument<br />

zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam noch<br />

viele große und interessante Momente in dem Gebäude<br />

erleben werden. Es ist ein Kulturzentrum von den<br />

Düdelingern und ein Kulturzentrum für die Düdelinger.<br />

Ich erwate mir, dass es auch weit über die Stadtgrenzen<br />

hinaus seine Wirkung haben wird.<br />

Wir beweisen seit Jahrzehnten hier in Düdelingen, dass<br />

es uns noch immer gelungen ist, neben unserem Nischenangebot,<br />

zum Beispiel in der Fotografie oder im Jazz,<br />

auch ein hoch qualitatives Angebot im Bereich des Populären<br />

oder Mainstream zu haben. Das Fest der Musik, das<br />

Zeltik und ein großartiges Summerstage ziehen Jahr für<br />

Jahr Tausende von Leuten nach Düdelingen. Jede Produktion<br />

ist einzigartig und mobilisiert sowohl die Leute, die<br />

alleine wegen dem Künstler kommen, als auch diejenigen,<br />

die kommen, weil wieder etwas in Düdelingen los ist. Es<br />

wurde die Frage aufgeworfen, ob Popularität und Qualität<br />

sich vertragen. Ich denke, dass ich Ihnen mit diesen<br />

Beispielen eine Antwort auf diese Frage gegeben habe.<br />

Kultur soll ja auch nicht nur unterhaltend sein. Die<br />

Berufung solcher Zentren kann ja auch erzieherisch und<br />

informativ sein. Man soll auch mal in das Kulturzentrum<br />

gehen, um etwas Neues, etwas Kurioses zu sehen. Junge<br />

Talente sollen dort gefördert werden. Ich zweifele auch<br />

keine Sekunde daran, dass es unserer professionellen


43<br />

Mannschaft mit ihren spezifischen Kompetenzen gemeinsam<br />

mit uns gelingen wird, dem gerecht zu werden.<br />

Kultur und Kosten vertragen sich eigentlich nicht so gut.<br />

Wenn man vom Haushalt spricht, dann soll man auch<br />

diesen Aspekt in Betracht ziehen. Mit fast elf Prozent der<br />

Ausgaben in unserem Haushalt ist das nicht gerade<br />

nichts. In der Sorge, den Haushalt und vor allem die<br />

ordentlichen Ausgaben im Griff zu behalten, muss es das<br />

Ziel bleiben, ein gesundes Gleichgewicht zu erhalten,<br />

zum Beispiel in Zeiten, in denen es uns weniger gut geht,<br />

in denen wir aber weiterhin eine anspruchsvolle<br />

Programmierung garantieren wollen, die möglicherweise<br />

nicht die großen Massen anzieht. Auf der anderen Seite<br />

muss es aber auch möglich sein, ab und zu etwas weniger<br />

Anspruchvolles zu planen, aber sicher zu sein, dass<br />

das Haus und möglicherweise auch die Kasse voll ist.<br />

Was ich als absolut notwenig betrachte, ist eine gute<br />

Kommunikation nach außen. Der Bürger muss erfahren,<br />

was wir ihm zu bieten haben. Das gilt nicht nur für die<br />

Kulturpolitik, sondern für alles, was wir in der Gemeinde<br />

tun. Wir haben in diesem Jahr eine Dienststelle für<br />

Öffentlichkeitsarbeit geschaffen. Wir können als Gemein<br />

de dadurch nur gewinnen. Was noch nicht so gut klappt,<br />

das sind die Veröffentlichungen. Wenn man sich beispielsweise<br />

das Anzeigenblatt ansieht, dann stellt man fest, dass es<br />

von der Gemeinde oft viele verschiedene Anzeigen gibt,<br />

aus denen aber nicht immer gleich erkennbar ist, dass es<br />

sich um die Gemeinde handelt. Es fehlt oft, wie die Fachleute<br />

sagen würden, an der so genannten Corporate Identity.<br />

Die Arbeitsgruppe „Gesundes Düdelingen“ hat ihr Programm<br />

für 2008 so gut wie fertig. Neben den drei traditionellen<br />

Konferenzen im Frühling und auch drei im<br />

Herbst ist der fünfte Gesundheitstag mit dem fairen<br />

Frühstück am 28. Juni auf dem Stadthausplatz geplant.<br />

Nach einer vierten gelungenen Auflage des Gesundheitstages,<br />

die durch eine interaktive Gesundheitsrallye untermalt<br />

wurde, wollen wir damit weitermachen. „Wibbel“,<br />

das Projekt unserer Schulmedizin, wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der LASEP ausgebaut. Es ermöglicht damit<br />

noch mehr Kindern, sich sportlich zu betätigen. Es handelt<br />

sich dabei in erster Linie um Kinder, die Probleme<br />

mit dem Gewicht haben und sich wahrscheinlich in einer<br />

anderen Struktur nicht wieder finden würden. Diese<br />

großartige Initiative soll und muss in den kommenden<br />

Jahren noch ausgebaut werden. Eine vernetzte Zusammenarbeit<br />

bleibt immer noch das Ziel von „Gesundes<br />

Düdelingen“, zum Beispiel mit der Schulmedizin, mit der<br />

Dienststelle für Chancengleichheit und der Familienkommission.<br />

Sicher muss man auch die Unterstützung<br />

des Gesundheitsministeriums unterstreichen, das sich<br />

jedes Jahr mit einer Subvention am Projekt „Gesundes<br />

Düdelingen“ beteiligt.<br />

Zum Schluss komme ich noch zu den freiwilligen Hilfsdiensten<br />

aus dem Einsatzzentrum. Die Zahl der Einätze<br />

ist im Jahr 2007 wieder leicht angestiegen. Diese größere<br />

Anforderung an unsere Freiwilligen können wir nur noch<br />

bewältigen, weil wir am Tag Hilfe von einer ganzen Reihe<br />

von Leuten bekommen, die arbeitslos sind oder uns<br />

über Sondermaßnahmen einen Dienst erweisen können.<br />

Dabei waren diese Leute alle auch vorher aktive Mitglieder<br />

im Einsatzzentrum. Das ist eine gute Lösung, aber<br />

keine nachhaltige.<br />

Aufgrund einer internen Reorganisation wurde der erste<br />

Posten für das Einsatzzentrum in diesem Jahr geschaffen<br />

mit der konkreten Aufgabe, das Ehrenamt zu unterstützen.<br />

Wie jetzt dieses Modell konkret funktioniert, wird<br />

demnächst vom Schöffenrat mit den Verantwortlichen<br />

des Einsatzzentrums vorgestellt. Ich kann Ihnen verraten,<br />

dass wir als Düdelinger Einsatzzentrum im ganzen Land<br />

als Zentrum mit Modellcharakter dargestellt werden. Das<br />

ist auch der Fall. Es ist sicher auch bedingt durch eine<br />

konsequente und permanente Unterstützung und ein<br />

großes Vertrauen dieser Gemeindeführung in die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter.<br />

Die beantragten Kredite für das Einsatzzentrum stehen<br />

alle im Haushalt. Für 2008 ist auch keine außerordentliche<br />

Ausgabe vorgesehen. Eine größere Ausgabe im<br />

ordentlichen Haushalt ist bestimmt für den Kauf von<br />

neuen Einsatzkleidungen, die aber vom Staat zu 50 Prozent<br />

subventioniert werden.<br />

Was sicher auf der Tagesordnung stehen wird, das sind<br />

die Auswirkungen, die möglicherweise die neuen Ausführungsreglements<br />

des Gesetzes von 2004 über die Schaffung<br />

der Verwaltung der Hilfsdienste mit sich bringen.<br />

Welche Rolle bekommt Düdelingen eventuell in der<br />

Region zu spielen? Kommt es möglicherweise zu einer<br />

ähnlichen Reorganisation wie bei der Fusion von<br />

Gendarmerie und Polizei? Es bleibt auf jeden Fall eine<br />

ganze Reihe von offenen Fragen.<br />

Über die Gebäude in der Luxemburger Straße, die leider<br />

jetzt viel zu klein sind und damit vielen Kriterien nicht<br />

mehr entsprechen, um optimal funktionieren zu können,<br />

muss man auch sprechen. Dabei muss man auch meine<br />

Vorbemerkung über eine eventuelle Regionalisierung mit<br />

in Betracht ziehen. Die Frage, ob wir dem Bürger dieses<br />

Dienstleistung mit einem System, das zu 100 Prozent auf<br />

Ehrenamtlichkeit aufgebaut ist, noch weiter garantieren<br />

können, wird sich nicht nur in Düdelingen gestellt, sondern<br />

mittlerweile, wie Sie möglicherweise in der Presse<br />

gelesen haben, an vielen Stellen im ganzen Land. Hier<br />

liegt der Ball nicht nur bei den Gemeinden, sondern<br />

auch beim Staat, der seine Verantwortung in diesem<br />

Bereich unbedingt übernehmen muss. Es wäre eventuell<br />

möglich, so genannte sektorielle Pläne für Rettungsdienste<br />

vorzuschlagen.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Michèle Kayser-Wengler (CSV):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und<br />

Gemeinderat, die Vorredner aus meiner Partei, Sylvie<br />

Andrich-Duval und Georges Foehr, haben schon viele<br />

Punkte des Haushalts für 2008 analysiert und kommentiert.<br />

Ich werde ihn vor allem mit Akzent auf die Schulund<br />

Familienpolitik beleuchten.<br />

Was die Investitionen in das Düdelinger Schulwesen<br />

anbelangt, so werden zwar verschiedene Anstrengungen<br />

unternommen, nach Ansicht der CSV sind sie aber nicht<br />

ausreichend. Ich schließe mich auch Frau Kutten an, die<br />

noch einmal unterstrichen hat, dass die Schule und die<br />

Familienpolitik die großen Herausforderungen an unsere<br />

Gesellschaft in den kommenden Jahren sein werden.<br />

PISA lässt grüßen.<br />

Hier in Düdelingen ist es dem Schöffenrat wieder gelungen,<br />

die Projekte von 2007 so zu verkaufen, als ob es die<br />

neuen Investitionen für 2008 wären. Was die Früherziehung<br />

auf Lenkeschléi anbelangt, so weist die CSV<br />

schon sei Jahren auf das unhaltbare Provisorium in den<br />

Containern hin. Im vergangenen Jahr wurde uns ein neues<br />

Gebäude versprochen, wohlverstanden mit einer<br />

50-prozentigen Kostenbeteiligung des Staats. Es ist aber<br />

noch nichts Konkretes geschehen. Dass es in Passivbauweise<br />

entstehen soll, sollte eigentlich im Rahmen einer<br />

ökologischen Vorbildfunktion der Gemeinde selbstverständlich<br />

sein. Ich hoffe auch, dass an dem Projekt festgehalten<br />

wird.<br />

In der Schule Deich werden eine neue Kantine und eine<br />

Kinderbetreuungsstruktur gebaut. In einem Viertel mit<br />

71 Prozent ausländischen Kindern in der Vorschule und<br />

68 Prozent in der Primärschule wäre es aber auch sinnvoll<br />

gewesen, eine Früherziehungsstruktur mit einzuplanen.<br />

Im Eecherdall besuchen zwar 27 Kinder die Früherziehung,<br />

es wäre aber sicher einfacher für die Eltern,<br />

wenn die Kinder auf dem gleichen Standort die<br />

Früherziehung besuchen, auf dem ihre anderen Kinder<br />

die Schule besuchen. Das ist eine Forderung der CSV, die<br />

immer wieder wiederholt werden muss.<br />

Was die Renovierung des Turnsaals der Schule Deich<br />

anbelangt, so stand sie schon 2006 und 2007 im Haushalt.<br />

Vorgesehen waren die Anpassung an die Sicherheitsnormen<br />

und die Erneuerung des Daches. Warum<br />

wird nicht alles gleichzeitig gemacht und warum wird<br />

immer etappenweise verfahren?<br />

Erlauben Sie mir aber einige allgemeine Bemerkungen zu<br />

der Früherziehung. Die CSV Düdelingen hat sich immer<br />

stark gemacht für einen flächendeckenden Ausbau der<br />

Früherziehungsstrukturen in allen Stadtvierteln in der<br />

Nähe der Spielschulen und der Primärschulen sowie für<br />

ein angepasstes zeitliches Angebot, auch wenn wir des-<br />

wegen oft belächelt wurden. Es wurde gesagt, es bestünde<br />

kein Bedarf, weil es keine Wartelisten gebe. Es ist<br />

aber erfreulich festzustellen, dass von den 236 Kindern,<br />

die die Früherziehung besuchen können, deren derzeit<br />

148 angemeldet sind. Das sind 62,7 Prozent. Es sind<br />

zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die CSV hatte also<br />

Recht, wenn sie sagte, dass mit einem größeren Angebot<br />

mehr Kinder Gebrauch davon machen würden. Das<br />

wurde hier ja vor zwei Jahren noch stark belächelt.<br />

Auf dem Fragebogen, den die Eltern bekommen haben<br />

und auf dem sie angeben sollen, weshalb sie ihre Kinder<br />

nicht in die Früherziehung schicken, stand bei 24 Kindern,<br />

dass das Angebot zu weit von zu Hause oder von der<br />

Schule der Geschwister entfernt ist. Als weiterer Grund<br />

wurde angegeben, dass die Stundenpläne den Bedürfnissen<br />

der Familie nicht angepasst seien. Es sind also<br />

noch Verbesserungen beim Früherziehungsangebot<br />

erwünscht. Die CSV wird immer ein Auge auf den Ausbau<br />

behalten und ihn auch punktuell unterstützen.<br />

Es ist ja gewusst, dass eine frühzeitige Betreuung von jungen<br />

Kindern in einer Früherziehungsstruktur förderlich<br />

ist, und das sowohl für die soziale Integration der Kinder<br />

als auch für den Ausbau der intellektuellen, kognitiven<br />

und emotionalen Fähigkeiten, vor allem aber, um über<br />

ein frühzeitiges Erlernen der luxemburgischen Sprache<br />

die Integration der nichtluxemburgischen Kinder zu fördern<br />

und dem schulischen Versagen damit vorzubeugen.<br />

Mittlerweile haben wir ja unser zeitliches Angebot auf<br />

drei halbe Tage pro Kind erweitert. Gleichzeitig wurde<br />

die Klassenzahl erhöht. Ein Problem in unseren Augen<br />

scheint aber trotzdem die Verteilung der Kinder auf die<br />

verschiedenen Standorte zu sein. Wenn wir wollen, dass<br />

die kleinen Kinder möglichst schnell Luxemburgisch<br />

lernen sollen, zeigt die derzeitige Verteilung aber, dass<br />

das nicht so einfach funktionieren wird.<br />

In der Struktur Eecherdall sind 27 Kinder. 67 Prozent<br />

davon haben die luxemburgische Nationalität nicht. Im<br />

Viertel Italien sind 28 Kinder. Davon sind 67 Prozent<br />

Nichtluxemburger. Auf dem Standort Lenkeschléi sind 57<br />

Kinder. Dort sind 30 Prozent Nichtluxemburger. In der<br />

Schule Ribeschpont sind 28 Kinder. Darunter sind<br />

21 Prozent Nichtluxemburger. Die Chancengleichheit für<br />

unsere Dreijährigen ist also vom Start weg nicht überall<br />

gegeben. Welchen Vorschlag haben wir, um diesen<br />

Missstand in den Griff zu bekommen? Ich schlage vor,<br />

sich mit unseren Lehrerinnen und Erzieherinnen zusammenzusetzen<br />

und – warum nicht – einen interkulturellen<br />

Vermittler beim Schuldienst für ausländische Kinder vom<br />

Unterrichtsministerium zu beantragen, um in Eecherdall<br />

und im Viertel Italien, wo, wie gesagt, 67 Prozent nichtluxemburgische<br />

Kinder die Früherziehung besuchen, zu<br />

helfen. Ich kann mir vorstellen, dass es für unsere<br />

Erzieherinnen und Lehrerinnen in der Früherziehung<br />

nicht einfach ist, auf Luxemburgisch zu unterrichten,


45<br />

wenn 18 von 27 Kindern kein Wort verstehen und unter<br />

sich munter in ihrer Muttersprache weiterreden.<br />

In der Schule Gaffelt wird auch ein neuer Klassensaal<br />

eingerichtet. Dabei haben wir 2006 die ganze Schule für<br />

eine halbe Million Euro umgebaut. Warum wurde nicht<br />

alles gleichzeitig getan?, fragt sich die CSV. Aber auch<br />

hier fehlt eine Früherziehungsstruktur. Warum werden<br />

keine Nägel mit Köpfen gemacht, denn bei der Schaffung<br />

einer Früherziehungsstruktur übernimmt der Staat<br />

50 Prozent der Kosten? Auch in der Schule Gaffelt sind<br />

61 Prozent ausländische Kinder in der Spielschule angemeldet.<br />

Die Berichte der Kindergärtnerinnen aus der<br />

Schule Gaffelt zeigten uns im Sommer bei der Diskussion<br />

über die Schulorganisation, dass sehr viele sozial problematische<br />

und verhaltensauffällige Kinder in diesen Vorschulklassen<br />

sind. Dies ist natürlich nicht nur eine lokal,<br />

sondern auch eine national bekannte Tendenz, die auch<br />

zunimmt. Warum wird nicht vorbeugend gedacht? Die<br />

Erweiterung des Früherziehungsangebots in dieser Schule<br />

wäre ein wichtiger Schritt gewesen, um dem Schulmisserfolg<br />

entgegenzutreten. In der Früherziehung können<br />

nämlich auffällige Kinder detektiert werden, so dass<br />

den betroffenen Kindern von Anfang an geholfen werden<br />

kann. Das würde auch dem Lehrpersonal und den anderen<br />

Kindern in der Vorschulklasse helfen.<br />

Erlauben Sie mir noch einige Detailfragen zu den<br />

Früherziehungsstrukturen. In der Schule Ribeschpont ist<br />

die Früherziehungsklasse im ersten Stockwerk untergebracht.<br />

Leider gibt es im ersten Stockwerk keine angepassten<br />

Toiletten für die kleinen Kinder. Sie müssen immer<br />

die Treppe benutzen, um zu den Toiletten der Spielschulklassen<br />

zu kommen. Ich denke, dass es nicht viel im<br />

Haushalt ausmachen würde, wenn wir eine kleine angepasste<br />

Toilette und auch ein Waschbecken im ersten<br />

Stockwerk einrichten würden.<br />

Ich komme dann zu einem anderen Punkt. Im Programm<br />

des Unterrichtsministeriums ist auch für die Früherziehung<br />

Turnen vorgesehen. Ich weiß, dass viele Lehrerinnen<br />

mit ihren Klassen regelmäßig in den Wald oder auf Spielplätze<br />

gehen. Ist für sie im Winter auch etwas in den<br />

Turnsälen und im Schwimmbad vorgesehen? Im Haushalt<br />

vermisse ich auch einen Posten für Ausflüge, sei es kultureller<br />

oder naturbezogener Art, und auch eventuell für<br />

Ferienkolonien für die Früherziehung. Ich denke, dass<br />

wir den Kindern das anbieten könnten.<br />

Ich komme dann zum Primärschul- und Vorschulunterricht.<br />

Was unternehmen wir denn hier in Düdelingen,<br />

um gegen den Schulmisserfolg vorzugehen? Ein bekanntes<br />

Problem ist die Sprache. Ein Kind, das unsere Sprache<br />

nicht versteht, kann nicht am Unterricht teilnehmen,<br />

versteht die Anweisungen des Lehrpersonals nicht und<br />

kann sich nicht verbal mitteilen. Angestaute Aggressionen<br />

führen zu Aggressivität und Unruhe in der Klasse.<br />

Die Sprachentwicklung und -förderung ist enorm wichtig,<br />

vor allem für die nichtluxemburgischen Schüler.<br />

Wir haben ausgezeichnetes Lehrpersonal im Vorschul- und<br />

Primärschulunterricht, das sich leider der deprimierenden<br />

Entwicklung bewusst ist. Es gibt viele verhaltensauffällige<br />

Kinder, viele lernbehinderte Kinder und viele<br />

Kinder, die sprachlich zurück sind. Es ist auch ein Posten<br />

von 7250 Euro im Haushalt für Entschädigungen für<br />

Stützkurse für ausländische Kinder vorgesehen. Davon<br />

wurden in diesem Jahr aber nur 1000 Euro gebraucht. Ich<br />

möchte wissen, für welchen Sonderunterricht dieses<br />

Geld ist und weshalb dieser Haushaltsposten nicht ganz<br />

ausgenutzt wurde.<br />

Kürzlich haben wir einen 20-Stunden-Posten für einen<br />

Logopäden hier im Gemeinderat geschaffen. Die CSV<br />

hatte einen solchen Posten schon im vergangenen Jahr<br />

bei den Haushaltsdiskussionen verlangt. Danke, dass<br />

manchmal auch den Vorschlägen der Opposition<br />

Rechnung getragen wird. Ich hoffe nur, dass die<br />

20 Stunden Sprachtherapie ausreichen. Wir würden uns<br />

aber auch wünschen, dass die Stadt Düdelingen einen<br />

Psychomotoriker einstellt, weil es Kinder mit Konzentrationsproblemen<br />

und mit Feinmotorikproblemen gibt.<br />

Sie müssen auswärts Hilfe suchen, was für viele Leute<br />

aufgrund ihrer Arbeitszeiten nicht vereinbar ist. Immerhin<br />

haben wir extrem erschreckende Zahlen, wenn wir<br />

feststellen, wie viele Kinder Probleme in der Vorschule<br />

haben und wie viele Kinder im Primärschulunterricht ein<br />

Jahr wiederholen. In den Spielschulen sind 75 Prozent<br />

der Kinder mit Problemen Nichtluxemburger, im Primärschulunterricht<br />

sind 60 der Kinder, die ein Jahr wiederholen,<br />

Nichtluxemburger. Dabei haben wir insgesamt<br />

47 Prozent Ausländerkinder in der Vorschule und<br />

45 Prozent Ausländerkinder in der Primärschule. Unter<br />

den Kindern, die Nachhilfeunterricht in mehreren<br />

Fächern bekommen, sind 65 Prozent Nichtluxemburger.<br />

Ich wollte diese Zahlen noch einmal erwähnen, um auf<br />

die Problematik der Integration der nichtluxemburgischen<br />

Kinder in unserem Schulsystem hinzuweisen. Wir<br />

müssen alle Anstrengungen unternehmen, um zu vermeiden,<br />

dass es so viel Misserfolg in der Schule gibt.<br />

Es wurde ein Erzieherposten geschaffen für die Betreuung<br />

eines verhaltensauffälligen Kindes. Wir als CSV hatten<br />

damals dafür plädiert, diesen Posten beizubehalten, auch<br />

wenn das zu betreuende Kind in einer anderen Struktur<br />

aufgenommen wird. Diese kompetente Person kann nämlich<br />

andere Aufgaben im Bereich der Erziehung übernehmen.<br />

Die letzten Diskussionen in der Schulkommission<br />

haben gezeigt, dass es auch noch andere Klassen gibt,<br />

in denen sicher ein Bedürfnis nach zusätzlicher Hilfe besteht.<br />

Der „Service médico-psycho-pédagogique“, der übrigens<br />

eine ausgezeichnete Arbeit leistet und einen detaillierten<br />

Bericht in der Schulkommission verteilt hat, fordert einen


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

gut eingerichteten Saal, in dem mit den Kindern eine<br />

psychomotorische Behandlung durchgeführt werden<br />

kann, bzw. eine ergotherapeutische Behandlung möglich<br />

ist. Die CSV unterstützt diese Forderung, weil das auch<br />

zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört, um gegen<br />

den Schulmisserfolg vorzugehen. Für Kinder mit schweren<br />

Verhaltensstörungen soll ja, wenn ich das richtig verstanden<br />

haben, mit der Hilfe des Staats eine neue Klasse<br />

in Düdelingen eingerichtet werden. Wir wissen, dass es<br />

sehr lange dauert, bis Kinder in anderen Institutionen aufgenommen<br />

werden können. Um den anderen Kindern<br />

einen reibungslosen Unterricht in ihrer Klasse zu ermöglichen,<br />

ist das leider oft der letzte Ausweg. Wenn wir eine<br />

solche Klasse auf unserem Territorium hätten, dann wäre<br />

das auch für die betroffenen Kinder sehr positiv. Sie<br />

könnten in ihrem sozialen Umfeld bleiben und könnten<br />

eventuell weiterhin Vereine hier in Düdelingen besuchen,<br />

was nicht immer so einfach ist, wenn sie in einer<br />

anderen Gemeinde die Schule besuchen müssen.<br />

Wir als CSV legen auch großen Wert auf die Aussagen<br />

des Lehrpersonals über die Kinder. Wir hoffen und fordern<br />

auch vom Schöffenrat, dass ihre Bitte um Nachhilfestunden,<br />

Team Teaching und Nachhilfeunterricht in<br />

der Klasse unbedingt Rechnung getragen wird. Unsere<br />

Lehrer und Lehrerinnen, die eine ausgezeichnete Arbeit<br />

leisten, kennen ihre Kinder und wissen, dass die Zunahme<br />

der lernbehinderten Kinder extrem schnell vor<br />

sich geht. Wir betonen auch noch einmal, wie sinnvoll es<br />

ist, in der Spielschule und vor allem im Untergrad den<br />

Hilferufen von oft sehr engagiertem Lehrpersonal<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Unsere Schulen sollen auch weiter mit Computern aufgerüstet<br />

werden. 2008 sollen zehn Klassen in der Schule<br />

Deich mit Computern ausgestattet werden. Wir begrüßen<br />

das natürlich. Ich habe aber leider keinen konkreten<br />

Posten im Haushalt gefunden. Ich weiß nicht, worunter<br />

das aufgeführt wird. Ich denke sogar, dass wir weiter<br />

gehen müssen und dass es in die gleiche Richtung wie im<br />

postprimären Unterricht gehen muss. Immer mehr<br />

Schulen fordern, dass auf jedem Pult ein Computer steht,<br />

was sicher eine große finanzielle Belastung darstellt. Ich<br />

denke aber, dass das die Entwicklung der Zukunft ist. Ich<br />

glaube auch nicht, dass das einfach nur Schickschnack<br />

ist, denn es gibt ausgezeichnete Programme für Kinder<br />

mit Lernschwierigkeiten am Computer. Herr Rech hat<br />

schon erwähnt, dass wir hier in Düdelingen die Gesellschaft<br />

SOS-LRS haben, die sich um die außerschulische<br />

Betreuung von Kindern mit Lern- und Rechtschreibproblemen<br />

kümmert. Man kann feststellen, dass hauptsächlich<br />

am Computer mit diesen Kindern gearbeitet<br />

wird. Wenn wir den Kindern einen besseren Zugang zum<br />

Computer ermöglichen, können wir auch besondere<br />

Lehrprogramme für lernbehinderte Kinder anschaffen.<br />

Den Erfolg der EducDesign-Kurse für unser Lehrpersonal<br />

begrüßen wir natürlich ausdrücklich, denn nur wenn das<br />

Lehrpersonal sich mit der Informatik gut auskennt, kann<br />

auch eine ordentliche Anwendung des Computers garantiert<br />

werden.<br />

Was das Projekt Ganztagsschule oder wie immer wir es<br />

auch nennen wollen, angeht, so freut es uns natürlich,<br />

dass es nicht in der Waldschule durchgeführt wird, sondern<br />

in der Schule Zentrum. Der Umbau des Gebäudes<br />

B ist ja wahrscheinlich in den kommenden Jahren ins<br />

Auge gefasst. Besser in der Schule Zentrum ist auch die<br />

Tatsache, dass es dort eine gemischtere Schulbevölkerung<br />

gibt, als das in der Waldschule der Fall ist. Ich habe<br />

aber noch eine Frage dazu. Wie werden die Kinder ausgewählt,<br />

die die Ganztagsschule besuchen sollen, wenn<br />

parallel in der Schule der normale Unterricht weiterläuft?<br />

Ich nehme an, dass das Fragen sind, über die wir noch<br />

einige Male in der Schulkommission diskutieren werden.<br />

Die Kinder sollen ja auch jeden Tag durchgehend bis<br />

15 oder 16 Uhr die Schule besuchen. Sie gehen mit ihren<br />

Lehrern in die Kantine. In der Schulkommission wurde<br />

auch schon die Frage aufgeworfen, dass man prüfen<br />

muss, wie die Kostenbeteiligung ist. Wenn für die die<br />

Kantine gratis ist, dann machen wir Konkurrenz für<br />

unsere Gemeindekantinen. Das sind Einzelheiten, die<br />

wir noch klären müssen. Insgesamt ist aber das innovative<br />

Projekt Ganztagsschule etwas, das wir als CSV begrüßen.<br />

Wir hoffen aber auch, rechtzeitig über das<br />

gesamtpädagogische Konzept informiert zu werden.<br />

Ich möchte dann noch kurz auf die Schulmedizin eingehen<br />

und der ganzen Mannschaft ein Kompliment aussprechen.<br />

Die Aktion „Wibbel“ wurde, wie Herr Becker<br />

gesagt hat, mit der Hilfe der LASEP ausgebaut. Wir haben<br />

jetzt zwei Gruppen von Kindern, die drei Mal in der<br />

Woche spielerisch an den Sport herangeführt werden<br />

und keinen Leistungssport betreiben. Wenn man sich die<br />

Statistiken der Schulmedizin ansieht, dann stellt man fest,<br />

dass 20 Prozent der Schüler Übergewicht haben. Das ist<br />

kein Problem, das einfach so vom Tisch zu wischen ist. Ich<br />

denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wenn wir vorbeugend<br />

vorgehen und spätere gesundheitliche Probleme<br />

der Kinder rechtzeitig angehen. Ich möchte der Schulmedizin<br />

auch ein Kompliment ausdrücken, weil sie auf der pädagogischen<br />

Tagung des Lehrpersonals ein sehr interessantes<br />

Atelier über Bewegung und Ernährung organisiert hatte.<br />

Das Lehrpersonal zeigte reges Interesse an dieser Initiative.<br />

Unsere Schulmediziner haben aber noch einige Anliegen.<br />

Bei den Räumlichkeiten wurden schon Anstrengungen<br />

unternommen, aber zum Beispiel soll man auch<br />

beim Umbau der Schule Zentrum B an die Schulmedizin<br />

denken. Es gibt nämlich immer noch verschiedene schulmedizinische<br />

Säle, wo zum Beispiel eine Untersuchung<br />

von Vorschulkindern mit ihren Eltern nicht möglich ist,<br />

weil es keine Abtrennung gibt und keine Möglichkeit<br />

besteht, vertrauliche Gespräche mit den Eltern zu führen.<br />

Diese Untersuchung der Vorschulkinder mit den Eltern ist


47<br />

vom Ministerium vorgesehen. Hier in Düdelingen können<br />

wir dem leider noch nicht Rechnung tragen. Ich<br />

habe aber auch noch eine Frage. Warum ist der Posten<br />

für die LASEP von 10 000 auf 7350 Euro gesunken? Bei<br />

den Schulausflügen gab es einen Posten von 7000 Euro<br />

und einen von 1000 Euro für pädagogische Ausgänge.<br />

Ich möchte wissen, wie der Unterschied ist und wer<br />

wann was bekommt. Dann hatte Frau Di Bartolomeo im<br />

vergangenen Jahr noch eine Frage aufgeworfen. Was ist<br />

mit dem Lehrpersonal, das keinen Ausflug mit den<br />

Kindern unternimmt? In solchen Fällen bekommen die<br />

Kinder nur ein Buch. Kann man das nicht etwas verlagern,<br />

damit mehr Geld für die engagierten Lehrpersonen,<br />

die wirklich etwas Interessantes mit ihren Kindern unternehmen<br />

wollen, zur Verfügung gestellt wird?<br />

Ich komme dann zum Projekt Schulhöfe. Frau Goergen<br />

hat schon Stellung dazu bezogen. Ich kann ihre Aussagen<br />

voll und ganz unterstützen. Die Schulhöfe sollen naturnah<br />

und abenteuerlich werden. Von der Elternvereinigung<br />

und der Familienkommission wurde ja ein sehr<br />

interessanter Wettbewerb unter dem Motto „Wie soll<br />

mein Schulhof aussehen?“ für Schüler organisiert. Bei der<br />

Preisverteilung waren sehr viele Kinder mit ihrem Lehrpersonal<br />

anwesend. Man merkte damals, dass die Kinder<br />

konkrete Erneuerungen ihrer Schulhöfe erwarten. Ich<br />

hoffe, dass sie nicht enttäuscht werden. Die Kinder wollen<br />

keine vorgefertigten Spielgeräte, sondern sie wollen<br />

selbst mitarbeiten. Sie brauchen kein teures Material,<br />

sondern sie wollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Bei<br />

der Preisverteilung war der Festsaal zu klein. Die Kinder<br />

haben wirklich sehr interessante Vorschläge gemacht.<br />

Wir hoffen, dass sie nicht enttäuscht werden.<br />

Wir haben schon einen ersten Kostenvoranschlag für die<br />

Renovierung des Hofs der Vorschulklassen in der Schule<br />

Brill vorliegen. Ich hoffe, dass der Schöffenrat und der<br />

technische Dienst sich auch an den Vorschlägen des sehr<br />

kompetenten Schweizer Spielplatzträumer, der einen<br />

ausgezeichneten Vortrag hier im Stadthaus über die<br />

Bedürfnisse im Schulhof gehalten hat, inspirieren. Der<br />

Schweizer Ingenieur hat alles in seinem sehr interessanten<br />

Buch niedergeschrieben. Seine Botschaft ist die, dass<br />

man die Kinder mitarbeiten lassen soll, dass sie ihre<br />

Fantasie einbringen sollen. Daneben soll aber auch<br />

Rücksicht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von kleinen<br />

Kindern, großen Kindern, Mädchen und Jungen<br />

genommen werden. Bei solchen Schulprojekten kann<br />

man oft auch noch die Eltern mit einbinden. Das wäre<br />

möglicherweise auch eine Möglichkeit, um die Hemmschwelle<br />

der Eltern gegenüber dem Lehrpersonal abzubauen.<br />

Die Eltern können mit ihren Kindern arbeiten,<br />

bauen und anstreichen. In Roodt/Syr wurde das vorgemacht.<br />

Man sagt auch, die Kinder hätten keine Lobby. Wir von<br />

der CSV machen uns stark für unsere Kinder. Lassen wir<br />

sie mitbestimmen, was in ihren Schulhof kommt. Auch<br />

wenn das mühsamer ist, denke ich nicht, dass es teurer<br />

wird. Ich würde mich freuen, wenn wir sie in diesem<br />

Bereich nicht enttäuschen würden.<br />

Eine andere Frage betrifft den Kinderwanderweg, der im<br />

Haushalt vorgesehen ist. Es würde mich freuen, wenn<br />

ich konkrete Informationen darüber bekommen könnte,<br />

wo und wann was vorgesehen ist.<br />

Ich komme dann zu einem anderen familienpolitisch<br />

relevanten Bereich. Es handelt sich dabei um unsere<br />

Kantinen und Betreuungsstrukturen. Man muss sagen,<br />

dass dienstags und donnerstags 160 Kinder und montags,<br />

mittwochs und freitags 320 Kinder unsere Kantinen besuchen.<br />

In den Betreuungsstrukturen sind im Durchschnitt<br />

137 Kinder. Ich möchte der ganzen Mannschaft der<br />

Betreuungsstrukturen und der Kantinen im Namen der<br />

CSV meinen Dank aussprechen für ihr Engagement und<br />

auch Herrn Zuang für den sehr interessanten Bericht über<br />

die Belegungen und das Organigramm des Personals.<br />

Man hat darin auch gelesen, dass die Fortbildung des<br />

Personals sehr facettenreich ist und sehr viele Themen<br />

anspricht. Es freut uns, dass auch das ganze Personal sich<br />

an diesen Fortbildungen beteiligt. Ganz zufrieden sind<br />

wir auch darüber, dass mehrheitlich diplomiertes<br />

Personal in unseren Betreuungsstrukturen arbeitet. Zu<br />

begrüßen ist auch, dass es keine Wartelisten gibt. Das ist<br />

besonders wichtig für unsere allein erziehenden<br />

Familien. Es freut mich auch, dass es immer möglich ist,<br />

ein Kind kurzfristig in eine Betreuungsstruktur oder in<br />

eine Kantine aufzunehmen, wenn es einen Notfall gibt.<br />

Ich kann das aus Erfahrung sagen.<br />

Ein Essen für sechs Euro am Tag, ich denke, dass das ein<br />

sozial annehmbarer Preis ist, den jede Familie bezahlen<br />

kann. Ich hatte aber ein kleines Problem mit dem<br />

Haushalt. Es ist relativ unübersichtlich, weil es viele verschiedene<br />

Posten gibt, die die Betreuungsstrukturen betreffen.<br />

Die Einnahmen aus der Beteiligung der Eltern werden mit<br />

325 000 Euro angegeben. Der Preis ist natürlich gestaffelt.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass es immer mehr Eltern<br />

gibt, die nicht in der Lage sind, die Preise zu bezahlen.<br />

Was tun wir mit diesen Kindern, wenn die Eltern nicht in<br />

der Lage sind, diese niedrigen Preise zu bezahlen? Was<br />

ich bei den Betreuungsstrukturen etwas vermisse, das ist<br />

die Zusammenarbeit mit den Eltern. Ich denke, dass es<br />

ganz einfach wichtig ist, die Eltern mit einzubeziehen.<br />

Ich glaube, dass sie daran interessiert sind, was mit ihren<br />

Kindern geschieht. Wir waren in einer interessanten<br />

Fortbildung des Gemeindesyndikats Syvicol über die<br />

Integration der nichtluxemburgischen Einwohner hier in<br />

Luxemburg. Dabei wurde auch ein sehr interessantes<br />

Projekt einer Kinderbetreuungseinrichtung vorgestellt,<br />

die zum Beispiel einen portugiesischen Tag organisiert<br />

hatte, an dem die Eltern kochten und Lieder mit den


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Kindern sangen. Die Eltern waren damals zum ersten Mal<br />

in der Kinderbetreuungseinrichtung. Auch danach haben<br />

sie zum Beispiel geholfen bei der Gestaltung des Hofes<br />

und des Spielplatzes. Ich denke, dass das auch eine interessante<br />

Aufgabe für unsere Betreuungsstätten sein könnte.<br />

Ich habe auch eine konkrete Frage: Wie viele Ausländerkinder<br />

haben wir in unseren Kinderbetreuungsstrukturen<br />

und Kantinen? Etwas besorgt bin ich über die kleinen<br />

Kinder, die den ganzen Tag über in diesen Einrichtungen<br />

betreut werden. Es ist auch sehr wichtig, ihnen Ruheräume<br />

zur Verfügung zu stellen und sie nicht den ganzen<br />

Tag dem Geräuschpegel von 50 oder 100 Kindern auszusetzen.<br />

Dann habe ich noch ein Anliegen. Dem Schöffenrat soll<br />

ein sozioedukatives und pädagogisches Konzept vorgelegt<br />

werden. Ich denke, dass es aber auch interessant<br />

wäre, wenn die Schulkommission und die Gemeinderatsmitglieder<br />

über den Inhalt dieses Konzepts informiert<br />

würden.<br />

Ich möchte dann noch kurz Stellung zu den Schulsubsidien<br />

beziehen. Ich hatte dem Schöffenrat schon vorgeschlagen,<br />

dass der allgemeinen Teuerung Rechnung<br />

getragen werden sollte. Es wäre sicher gut, die<br />

Subventionen für das Schulmaterial über das Alter von<br />

15 Jahren hinweg anzuheben und sie eventuell nach<br />

dem Einkommen der Eltern zu staffeln. Ich habe auch<br />

noch eine Frage. Es gibt ja auch eine außerordentliche<br />

Prämie für bedürftige Schüler. Ich möchte wissen, ob diese<br />

Prämie von vielen Schülern beantragt wird. Meiner Ansicht<br />

nach ist das eine Prämie, die nicht besonders gut bekannt<br />

ist. Ich komme dann zu unseren Jugendlichen. Der<br />

Jugendsommer steht mit 8500 Euro im Haushalt. Das ist<br />

für mich ein relativ hoher Betrag. Auch wenn der nationale<br />

Jugenddienst und das Familienministerium das mitfinanzieren,<br />

finde ich, dass das ein hoher Betrag ist für<br />

nicht sehr viele Jugendliche, die daran teilnehmen. Im<br />

Bericht der Jugendkommission stand, dass es 433 Einschreibungen<br />

gab, wobei auch viele doppelte Einschreibungen<br />

dabei waren. Die effektive Zahl von<br />

Jugendlichen, die betreut wird, ist nicht ganz klar. Auf der<br />

Abschlussfeier waren 50 Jugendliche, was deren wirklich<br />

nicht viele waren. Es wurde auch relativ viel Geld in<br />

teure Faltblätter investiert. Meiner Meinung nach hätte<br />

eine einfache Anzeige im Anzeigenblatt auch gereicht. Es<br />

kommt ja auch vor, dass verschiedene Familien mit<br />

mehreren Kindern drei oder vier Faltblätter nach Hause<br />

geschickt bekommen. Ich finde das nicht ganz sinnvoll.<br />

Ich finde es auch traurig, dass nur wenige Aktivitäten<br />

Erfolg hatten. Im Bericht der Jugendkommission wird<br />

erwähnt, dass es ein Ausflug ins Fantasia-Land, in die<br />

Schneehalle nach Amneville und eine Städtereise nach<br />

Köln waren. Das sind teure Ausflüge, die wirklich nicht<br />

nötig sind. Hingegen finde ich, dass der Kletterpark in<br />

Düdelingen und ein Graffiti-Atelier Sachen sind, die man<br />

unterstützen soll.<br />

Ich möchte dann noch eine kurze Bemerkung zum<br />

Jugendhaus machen. Dafür sind 113 300 Euro in unserem<br />

Haushalt vorgesehen. Wenn man bedenkt, dass der<br />

Staat seinerseits das Jugendhaus über eine Konvention<br />

subventioniert, kann man sich verschiedene Fragen stellen.<br />

Sicher ist eine Betreuung der jungen Leute wünschenswert.<br />

Es ist auch eine Realität, dass sich in den Jugendhäusern<br />

viele nichtluxemburgische Jugendliche aufhalten,<br />

weil sie weniger in die Vereine gehen. Das ist eine<br />

Feststellung, die vom Familienministerium gemacht<br />

wurde. Wir finden als CSV, dass es ein enormes Ungleichgewicht<br />

gibt zwischen den Subventionen und Unterstützungen<br />

für das Jugendhaus und den Subventionen für<br />

andere Vereinigungen, die auch eine wertvolle Jugendarbeit<br />

leisten, u.a. die Pfadfinder. Die drei Pfadfindertruppen<br />

bekommen jede 960 Euro im Jahr. Ich finde, dass<br />

das für die ehrenamtliche Arbeit, die sie leisten, nicht angepasst<br />

ist. Es wäre möglicherweise sinnvoll zu prüfen,<br />

wie viele Jugendliche bei den Pfadfindern, Sportvereinen<br />

und Musikvereinen sind. Meiner Meinung nach ist es auch<br />

an der Zeit, die Subventionen, die verteilt werden, der<br />

Jugendarbeit anzupassen. Es würde mich auch freuen,<br />

wenn man mir mitteilen könnte, wie viele Jugendliche das<br />

Jugendhaus besuchen und von den 113 300 Euro profitieren.<br />

Im Haushalt steht auch ein Posten für einen lokalen<br />

Aktionsplan zur Unterstützung des Ehrenamts. Dafür sind<br />

5000 Euro vorgesehen. Ich hatte mich schon im vergangenen<br />

Jahr danach erkundigt, erhielt aber keine Antwort.<br />

Was beinhaltet dieser Posten und wie ist das zu verstehen?<br />

Was den Nightrider betrifft, der im Haushalt vorgesehen<br />

ist, so hatten wir als CSV dieses Angebot ja schon vorgeschlagen.<br />

Wir begrüßen das, denn es ist eine gute<br />

Initiative. Hingegen steht noch ein anderer Posten von<br />

5000 Euro im Haushalt. Es handelt sich dabei um die<br />

neue Informationsstelle für Jugendliche, das Projekt<br />

„Zoom“. Erstens werden wir hier wieder vor vollendete<br />

Tatsachen gestellt, denn es wurde im Gemeinderat nicht<br />

darüber diskutiert. Alles, was dort angeboten wird, hätte<br />

man auch in das Jugendhaus integrieren können. Erstens<br />

bietet das Jugendhaus dort Sprechstunden an. Warum tut<br />

es das nicht im Jugendhaus? Den „Planning familial“ gab<br />

es schon immer. Es gab nur eine zweijährige Unterbrechung.<br />

Warum muss er jetzt wieder in ein neues Projekt<br />

eingegliedert werden? Was die „Action locale pour<br />

jeunes“ und den Rechtsbeistand betrifft, so habe ich<br />

meine beiden Kinder gefragt. Sie können mit den beiden<br />

Begriffen überhaupt nichts anfangen. Deshalb frage ich<br />

mich, weshalb das den Jugendlichen nicht im Rahmen<br />

des Jugendhauses angeboten wird und weshalb wieder<br />

teure Faltblätter verteilt werden. Ich sehe den Sinn davon<br />

nicht ein.


49<br />

Dann habe ich noch eine Frage zur Vermittlung. Dafür<br />

steht ein Posten von 25 000 Euro im Haushalt. Ich möchte<br />

wissen, wie viele Leute den Vermittlerdienst schon in Anspruch<br />

genommen haben.<br />

Dann komme ich zu meinem letzten Thema. Es handelt<br />

sich dabei um die Ausländer hier in Düdelingen. Wir<br />

haben 36 Prozent Nichtluxemburger in unserer Gemeinde<br />

wohnen. Was die Integration der Kinder betrifft, so habe<br />

ich schon in meiner Stellungnahme zur Schule unsere<br />

Hauptideen unterstrichen. Ich möchte vor allem der<br />

Ausländerkommission einen großen Dank aussprechen,<br />

denn es ist eine sehr aktive Kommission mit vielen guten<br />

Ideen. Sie arbeitet auch parteiübergreifend wunderbar<br />

zusammen. Ich möchte hier nur auf das Fest der<br />

Kulturen, den Informationsabend über die doppelte<br />

Nationalität und die Schulinformationsversammlung für<br />

nichtluxemburgische Eltern erwähnen. Das alles sind<br />

Ideen, die in der Ausländerkommission geboren wurden.<br />

Ich denke, dass man aber noch stärkere Akzente setzen<br />

müsste, um die nichtluxemburgischen Düdelinger in die<br />

Gemeinde zu integrieren. Warum sollen wir nicht an die<br />

ausländischen Vereinigungen herantreten, damit sich<br />

auch Ausländer in die Feuerwehr und den Zivilschutz<br />

melden? Weshalb gibt es dort nur Luxemburger? Wir<br />

haben hier in Düdelingen ja auch Radio Düdelingen, das<br />

sonntags immer auf Portugiesisch sendet. Man könnte<br />

auch dort einen Appell machen.<br />

Es wäre auch gut, wenn die Anzeigen im Anzeigenblatt<br />

ab und zu in zwei Sprachen wären, vor allem was die<br />

Dienstleistungen der Gemeinde anbelangt. Zum Beispiel<br />

wurde im Rahmen des Kulturjahres ein Film über die<br />

portugiesische Migration gezeigt. Warum wurde damals<br />

keine Anzeige auf Portugiesisch veröffentlicht? Witzig<br />

finde ich es übrigens, wenn ein Französischkurs im Anzeigenblatt<br />

auf Französisch angekündigt wird. Das ist<br />

nicht ganz sinnvoll, wenn man kein Französisch lesen kann.<br />

Ich komme dann noch kurz zur Familienpolitik. Im vergangenen<br />

Jahr wurde der Ruf nach einer Kinderkrippe hier in<br />

Düdelingen laut. Pro Familia plant ja gemeinsam mit dem<br />

Familienministerium, auf seinem Standort neben einem<br />

Internat für Primärschulkinder auch eine Kinderkrippe einzurichten.<br />

Ob die Gemeinde sich daran beteiligt, wird<br />

noch festgelegt. Ich denke aber, dass es wichtig ist, dass in<br />

Düdelingen noch eine zusätzliche Kinderkrippe eröffnet<br />

wird, denn wir wissen, dass die anderen überlastet sind und<br />

Wartelisten haben, so dass sie die Kinder nicht aufnehmen<br />

können, wenn die Eltern ein Bedürfnis haben.<br />

Ich habe auch noch eine Frage. Es wurde von einem<br />

Projekt Waldtagesstätte für Kinder gesprochen, damit sie<br />

sich in der Natur austoben können. Dafür gibt es sicher<br />

einen Bedarf hier in Düdelingen.<br />

Das waren die Hauptakzente, die ich noch einmal unterstreichen<br />

wollte. Wir von der CSV vermissen viel in unserem<br />

Haushalt für 2008. Wir würden andere Akzente setzen.<br />

Ich finde es gut, wenn von der Kommission für<br />

Chancengleichheit versucht wird, mit Untersuchungen<br />

und Audits die Düdelinger Gemeindeverwaltung als<br />

familienfreundlichen Arbeitgeber einzustufen. Es wäre<br />

auch interessant, wenn wir eine familienfreundliche<br />

Gemeinde werden würden und den Bedürfnissen aller<br />

Bürger Rechnung tragen würden und nicht nur derer, die<br />

bei der Gemeindeverwaltung arbeiten. Ich hoffe, dass es<br />

in den kommenden Jahren in diese Richtung gehen wird.<br />

Marc Dany (LSAP):<br />

Meine Damen und Herren aus dem Schöffen- und<br />

Gemeinderat, ich stelle fest, dass es mit viel Arbeit verbunden<br />

ist, diesen Haushalt aufzustellen. Ich danke den<br />

Dienststellen, die daran gearbeitet haben.<br />

Für 2008 sind in unserem ordentlichen Haushalt<br />

1 790 000 Euro vorgesehen für Arbeiten, Lieferungen.<br />

Unterhalt, Reparaturen und die Reinigung der Gebäude<br />

und 1 540 000 Euro für die Heizung, die Beleuchtung,<br />

Gas und Wasser. Hier fällt auf, dass unsere Schulgebäude<br />

mit 700 000 Euro ins Gewicht fallen und unser neues<br />

Kulturzentrum mit 800 000 Euro. Man muss davon ausgehen,<br />

dass diese 800 000 Euro eine Schätzung sind.<br />

In unserem außerordentlichen Haushalt geben wir im<br />

kommenden Jahr 7,15 Millionen Euro aus für die Kläranlage<br />

und Rückhaltebecken in den Vierteln Ribeschpont,<br />

Boujel, Büringen, Schmelz, Italien und Budersberg.<br />

Die Arbeiten erstrecken sich also praktisch flächendeckend<br />

über die ganze Gemeinde. Außerdem investieren<br />

wir im außerordentlichen Haushalt viel Geld für das<br />

Ersetzen von Fenstern, die Renovierung von Fassaden<br />

und die Erneuerung von Sanitäranlagen in den Schulen<br />

Budersberg, Deich und Zentrum und in anderen öffentlichen<br />

Gebäuden, die der Gemeinde gehören. All dieses<br />

Geld wird nachhaltig investiert. Es werden nicht nur<br />

Renovierungsarbeiten durchgeführt, sondern die Investitionen<br />

tragen auch dazu bei, dass wir in den kommenden<br />

Jahren Geld in unserem ordentlichen Haushalt sparen<br />

werden, um dann mehr Geld im außerordentlichen<br />

Haushalt zur Verfügung zu haben.<br />

Bei allen großen Arbeiten, überlegen wir, ob wir neue<br />

ökologische Technologien einsetzen können, wie Regenwasserrückgewinnungsanlagen,<br />

moderne Heizanlagen,<br />

Sonnenenergie usw. Ab und zu reicht es mit wenig<br />

Mitteln und guten Ideen, um bei Neubauten oder<br />

Renovierungen Geld und Energie zu sparen. Dazu gehören<br />

einige Zentimeter mehr Fassadenisolierung, ein<br />

anderes Baumaterial, Glas mit einer besseren Wärmedämmung,<br />

Regenwassernutzung usw. Ein gutes Beispiel hat


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Herr Manderscheid uns gegeben mit der Fotovoltaikanlage,<br />

die sich schon nach drei Jahren amortisiert haben<br />

wird. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Aktivitätszone<br />

„Koibestrachen“, wo Regenwasser vom Schmutzwasser<br />

getrennt wird. Durch dieses Trennsystem fließt nicht unnötig<br />

Wasser, das nicht geklärt zu werden braucht, durch<br />

die Kläranlage. Auf dem richtigen Weg sind wir mit dem<br />

Bau des neuen Gebäudes für die Früherziehung auf<br />

Lenkeschléi, das als Passivhaus entstehen wird. Unsere<br />

Gemeindeverantwortlichen mit ihren Dienststellen leisten<br />

hier eine gute Arbeit. Das Bautenministerium, das<br />

zuständig war für den Bau des neuen Kulturzentrums,<br />

muss sich aber die Frage stellen lassen, warum bei diesem<br />

Projekt nicht stärker auf umweltfreundliche Technologien<br />

gesetzt wurde. Ich denke, dass wir den Aspekt der<br />

Umwelt auch jetzt in der Planungsphase zur Renovierung<br />

des Hallenbades berücksichtigen müssen.<br />

Unsere Dienststellen müssen auch weiterhin die nötige<br />

Ausbildung und Mittel zur Verfügung gestellt bekommen<br />

und auch eventuell externe Hilfe bekommen, um diesen<br />

Weg weiterhin konsequent zu beschreiten. Vom Pförtner<br />

bis zum Ingenieur können sie uns helfen, Energie und<br />

damit auch Geld zu sparen und unsere Umwelt zu schonen.<br />

Wir haben für 2008 25 000 im Haushalt stehen für<br />

Kosten zum Ausarbeiten eines neuen Bebauungsplans.<br />

Unser Bautenreglement und unser Bebauungsplan müssen<br />

modernisiert und an das IVL, das Gesetz von 2004,<br />

den Wohnungsbaupakt an neues modernes Wohnen und<br />

Arbeiten hier in Düdelingen angepasst werden. Die<br />

neuen Baulanderschließungen, wie beispielsweise<br />

Lenkeschléi, Budersberg und Frankelach, sind gute<br />

Initiativen für das Wachsen unserer Stadt. Hiermit wird es<br />

uns bestimmt nicht gelingen, die Preise für Baugelände in<br />

Düdelingen zu senken. Es wird uns aber möglicherweise<br />

gelingen, dass sie zumindest stagnieren. Wir können<br />

damit jungen Leuten die Möglichkeit geben, hier in<br />

Düdelingen zu bauen und zu wohnen. Mit den Industriebrachen<br />

und der Aktivitätszone „Koibestrachen“ wird es<br />

kurz- und mittelfristig möglich sein, neue Arbeitsplätze in<br />

Düdelingen zu schaffen.<br />

Der Herr Bürgermeister hat erklärt, dass wir im Zentrum<br />

der Stadt weiterhin an dem Projekt auf dem Parkplatz<br />

hinter der Post festhalten. Dort sollen 83 Wohnungen<br />

auf 7000 Quadratmetern, eine Geschäftsfläche von<br />

3000 Quadratmetern und ein unterirdischer Parkplatz<br />

mit 360 Stellplätzen, statt der bestehenden 115, entstehen.<br />

Dieses Projekt trägt dazu bei, unsere Geschäftswelt<br />

weiter zu entwickeln und aufzuwerten. Es wäre positiv,<br />

wenn wir bei diesem interessanten Projekt keine Zeit verlieren<br />

und die Planung weiterführen würden.<br />

Was das Thema Sicherheit anbelangt, so zieht es sich wie<br />

ein roter Faden durch den Haushalt. Sicherheit kann man<br />

nicht als isoliertes Thema behandeln. Sie betrifft uns alle<br />

und geht in sämtliche Bereiche. Sie ist auch in vielen<br />

Haushaltsposten enthalten. Herr Biancalana hat uns darüber<br />

informiert, dass der lokale Sicherheitsplan weiter<br />

ausgebaut werden soll.<br />

Ein weiteres Thema, mit dem wir uns beschäftigen, ist die<br />

Sicherheit bei der Planung von neuen Baulanderschließungen<br />

und öffentlichen Gebäuden, aber auch die Verbesserung<br />

der Sicherheit rund um unsere Gebäude, in<br />

unseren Parks und auf den öffentlichen Plätzen. Die Ausbildung<br />

von Sicherheitsberatern gemeinsam mit dem<br />

Seniorenclub ist eine interessante Initiative, die ergriffen<br />

wird, um auch das Sicherheitsgefühl unserer älteren Mitbürger<br />

zu verstärken.<br />

Die Arbeiten bei der „Véierhäremark“ im „Waal“ kosten<br />

um die 15 000 Euro. Sie sollen zum Teil von Leuten von<br />

der Beschäftigungsinitiative CIGL ausgeführt werden,<br />

was eine gute Sache ist. In diesem Zusammenhang<br />

möchte ich wissen, ob es nicht wichtig wäre, den Wald<br />

besser mit dem großen Areal des Waldes von Zoufftgen<br />

zu verbinden. Dadurch könnten auch Düdelinger<br />

Einwohner zu Fuß durch den schönen Wald bis nach<br />

Zoufftgen und zum Kanonenplatz spazieren gehen.<br />

Die Beschäftigungsinitiative CIGL hat in diesem Jahre<br />

einen Haushalt von insgesamt 200 000 Euro. Dort wird<br />

versucht, neue Arbeitsplätze für Leute zu finden. Wir<br />

wollen sie nicht nur beschäftigen mit Garten- und Außenarbeiten.<br />

Im CIGL entsteh eine neue Dienstleistung. Die<br />

Angestellten sollen unseren Düdelinger Vereinen bei kleinen<br />

Büro- und Verwaltungsarbeiten helfen. Das kann das<br />

Verschicken von Post usw. sein.<br />

Die Untersuchung über die Radwege ist ein weiteres<br />

wichtiges Projekt für Düdelingen. Es wäre gut, wenn das<br />

Zentrum mit dem Frankelach und der Skaterpiste verbunden<br />

werden könnte. Diese Verbindung müsste in meinen<br />

Augen prioritär behandelt werden. Außerdem muss man<br />

beim Planen von neuen Straßen bzw. der Instandsetzung<br />

von Straßen die Radfahrer berücksichtigen. Eine schwierige<br />

Situation haben wir bei der Vergrößerung des Emile-<br />

Mayrisch-Parks in der Dominique-Lang-Straße. Hier geht<br />

es darum, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer miteinander<br />

in Einklang zu bringen und dabei die Sicherheit<br />

der Lyzeumsschüler und der Kinder aus der Tagesstätte<br />

zu berücksichtigen. Parallel zum Planen unserer Radwege<br />

müssen wir die Leute für die Gleichberechtigung<br />

von allen Verkehrsteilnehmern hier in Düdelingen sensibilisieren.<br />

Danke für ihre Aufmerksamkeit.<br />

Jean Lorang (CSV):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren aus dem<br />

Schöffen- und Gemeinderat, ich will in diesem Jahr<br />

meine Stellungnahme zum Haushalt mit unserem<br />

Straßennetz beginnen. Im Jahr 2007 wurde außer der Er-


51<br />

neuerung von einigen Belägen nicht viel an unserem<br />

Straßennetz gearbeitet. Die Friedensstraße ist jetzt bis auf<br />

den letzten Belag endlich fertig geworden.<br />

Für das nächste Jahr steht die Budersberger Straße im<br />

Haushalt. Dabei handelt es sich ja um eine Staatsstraße.<br />

Aber auch hier soll die Gemeinde dafür sorgen, dass die Erneuerung<br />

nicht zu lange dauert, so dass die Bewohner<br />

nicht zu lange mit der Baustelle geplagt sind. Dann stehen<br />

im Haushalt auch Untersuchungskosten für die Robert-<br />

Schuman-Straße, die Théodore-Thiel-Straße und die Jean-<br />

Eiffes-Straße. Könnte man dabei nicht den letzten Teil der<br />

Pasteurstraße von der Fleming-Straße bis zum Verteilerkreis<br />

mit einschließen, denn dieser Abschnitt befindet<br />

sich in einem desolaten Zustand? In der Pierre-Dupong-<br />

Straße wird ja verständlicherweise mit der Instandsetzung<br />

gewartet, bis die Baustelle des Altersheims abgeschlossen<br />

ist. Danach werden sich alle Straßen in<br />

Büringen wieder in einem guten Zustand befinden.<br />

Es stehen auch 300 000 Euro im Haushalt, um die Bürgersteige<br />

der Mme-Mayrisch-Straße zu erneuern. Bei dieser<br />

Gelegenheit könnte man auch die überhohen Inseln auf<br />

der Seite der Straße etwas tiefer legen. Hier hat schon so<br />

mancher Autofahrer seine Reifen und seine Felgen beschädigt.<br />

In der Generalversammlung des Interessenvereins<br />

Budersberg wurde auch über den Weg gesprochen, der<br />

von Budersberg zum Johannisberg führt. Wenn man den<br />

Weg benutzt, was von vielen Leuten getan wird, bricht<br />

man sich fast Hals und Bein. Könnten die Gemeindedienste<br />

diesen Weg nicht etwas aufbessern? Das würde ja<br />

nicht viel kosten und es wäre angenehmer, den Weg zu<br />

benutzen. Das gleiche gilt auch für den Weg vor der<br />

Schranke, der am letzten Haus vorbeiführt. Hier ist durch<br />

die Witterung eine ganze Reihe von Löchern entstanden.<br />

Die könnten dann gleichzeitig aufgefüllt werden.<br />

Dann gibt es in Budersberg auch noch zwei Straßen, die<br />

sich in einem sehr schlechten Zustand befinden. Es handelt<br />

sich zuerst um die Rue du Mont St-Jean, in der jetzt<br />

mehr Verkehr ist durch das Pfadfinderheim, das dort<br />

gebaut wurde, und die Rue du Château Fort. Auch in diesen<br />

beiden Straßen haben die Bewohner das Recht auf<br />

eine gute Lebensqualität. Dann wäre das Viertel<br />

Budersberg in punkto Straßen wieder einigermaßen in<br />

Ordnung.<br />

Für die Erneuerung von Straßenbelägen stehen<br />

200 000 Euro im Haushalt. Ist es möglich zu erfahren,<br />

um welche Straßen es sich handelt?<br />

Für die „Passerelle du Centenaire“ standen im vergangenen<br />

Jahr 550 000 Euro im Haushalt. Im überarbeiteten<br />

Haushalt von 2007 stehen noch 50 000 Euro und<br />

200 000 Euro sind im Haushalt für 2008 vorgesehen.<br />

Dann stand das Projekt einmal auf der Tagesordnung des<br />

Gemeinderats, wurde aber wieder gestrichen. Wie ist das<br />

möglich? Wird das Projekt jetzt billiger als vorgesehen<br />

oder wie ist das zu verstehen? Da wir nichts im<br />

Gemeinderat erfahren, ist uns nicht richtig klar, wo das<br />

Projekt überhaupt verwirklicht werden soll. Wäre es<br />

nicht besser, wenn man beim Kulturzentrum einen Fußgängerstreifen<br />

auf die Straße malen würde und den Fußgängerweg<br />

vom Jean-Fohrmann-Platz bis zum Kulturzentrum<br />

öfters reinigen und die Brücke einfach fallenlassen<br />

würde?<br />

Für Radpisten stehen 150 000 Euro im Haushalt. Laut<br />

dem Konzept, das uns vorgestellt wurde, führen die meisten<br />

Radwege in den Vierteln Brill und Wolkeschdahl<br />

größtenteils über die normale Straße, ohne dass es besondere<br />

Baumaßnahmen gibt. Nur bei der Galerie „Nei<br />

Liicht“, beim Jugendhaus und beim Park „Léi“ wird etwas<br />

Eigenes für die Fahrräder gemacht. Als richtige Radwege<br />

kann man das ja aber nicht bezeichnen. Über den Bach<br />

fuhren die Leute sowieso schon, ohne dass das als Radweg<br />

gekennzeichnet war. Möglicherweise wird jetzt der<br />

Bach öfters geputzt und auch der Belag wird verbessert.<br />

Fazit ist, dass das Konzept nicht so richtig gelungen ist.<br />

Als Untersuchungskosten für das Hallenbad stehen<br />

300 000 Euro im Haushalt. Könnte man dabei nicht einschließen,<br />

eventuell die Badeanstalt im Winter als<br />

Hallenbad und im Sommer als Freiluftbad zu benutzen,<br />

so wie das in Rodange sehr gut funktioniert. Hier hätte<br />

man dann auch viel mehr Platz, um etwas Ordentliches<br />

daraus zu machen und man bräuchte das ganze Jahr über<br />

nur eine Badeanstalt zu unterhalten. Eine andere<br />

Möglichkeit bestünde daraus, eine völlig neue Badeanstalt<br />

an einer anderen Stelle zu bauen, zum Beispiel<br />

auf den Industriebrachen oder im Frankelach. Hier wäre<br />

Platz genug und man könnte den Bau errichten, den man<br />

braucht. Es könnte ein Erlebnisbad werden wie in allen<br />

anderen Badeanstalten in der Umgebung. Man bräuchte<br />

dann mit den Kindern nicht mehr nach Esch, Bettemburg,<br />

Rodange oder auf den Kirchberg zu fahren, damit sie sich<br />

etwas im Wasser amüsieren können. Auch wenn das<br />

Hallenbad 2009 für zwei oder drei Jahre geschlossen<br />

wird, um es zu erneuern, bleibt es immer noch eine<br />

kleine und ganz einfache Anlage und man kann nichts<br />

Interessantes daraus machen, weil nicht ausreichend<br />

Platz vorhanden ist. Außerdem brächte man dann mit<br />

den Schulkindern nicht woanders hin zu fahren. Es ist ja<br />

bestimmt noch nicht geprüft worden, wo das Schwimmen<br />

für die Düdelinger Schulkinder während der Schließung<br />

des Hallenbandes stattfinden wird. Das würde es<br />

auch ermöglichen, einen dritten großen Saal an Stelle des<br />

Hallenbades im Sportzentrum einzurichten, denn der<br />

Verantwortliche der Sporthalle weiß jetzt schon ab und<br />

zu seinen Händen keinen Rat mehr wegen all der Veranstaltungen,<br />

die Düdelinger Vereine in der Halle organisieren<br />

wollen. Er weiß nicht, wo er sie unterbringen soll,


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

ohne den Betrieb des Handballs oder des Basketballs<br />

allzu viel zu stören. Man müsste auch einmal daran denken,<br />

die Umkleideräume im Sportzentrum zu erneuern.<br />

Positiv ist, dass das Amadeo-Barozzi-Stadion einen<br />

Kunstrasen bekommt. Hier unternimmt wenigstens<br />

unsere Gemeinde etwas im Interesse der Jugend des F91,<br />

denn den großen Vorstand des F91 mit all dem Geld, das<br />

er hat, interessiert ja die Jugend nicht allzu viel.<br />

Dann komme ich noch einmal zu den Subventionen für<br />

die Vereine. Im vergangenen Jahr bei den Haushaltsdebatten<br />

waren wir uns nicht richtig einig, ob wir in der<br />

Sportkommission über die ordentlichen Subventionen<br />

gesprochen haben oder nicht. In diesem Jahr haben wir<br />

auf jeden Fall darüber diskutiert. Bei der Diskussion ist<br />

herausgekommen, dass die Subventionen so bleiben sollen,<br />

wie sie sind, dass man eine Abrechnung einreichen<br />

kann, wenn man Meister geworden oder einen Pokal<br />

gewonnen hat und an einem Europapokal teilgenommen<br />

hat, um mitzuteilen, was das gekostet hat. Statt der<br />

festen außerordentlichen Subvention bekommt man<br />

dann eine Subvention, die aufgrund der Abrechnung festgelegt<br />

wird.<br />

Das ist ja an sich nicht schlecht, aber um überhaupt<br />

Meister zu werden, muss man zuerst sehr viel Arbeit im<br />

Jugendbereich leisten. Um das zu belohnen, wurde in<br />

der Kommission vorgeschlagen, die Vereine zu fragen,<br />

wie viele Jugendliche sie haben und dann daraufhin die<br />

Subventionen zu ändern. Ich nehme zum Beispiel den<br />

Tischtennisverein. Er wurde in den vergangenen Jahren<br />

einige Male Meister oder hat den Pokal gewonnen. Das<br />

kam nicht ohne Anstrengungen, sondern es steckt sehr<br />

viel Arbeit dahinter. Der Tischtennisverein bekommt so<br />

viele Subventionen wie zum Beispiel „Vélo Loisirs“, der<br />

ja aber nur Freizeitsport zu seinem Vergnügen betreibt.<br />

Es gibt noch andere Beispiele, die ich jetzt nicht alle<br />

aufzählen möchte. Wir finden das als CSV nicht richtig.<br />

Ähnliches gibt es im Sportministerium. Als die Verbände<br />

sagten, man müsse etwas unternehmen, um Jugendleiter<br />

zu bekommen, weil sonst der ganze Jugendbereich nicht<br />

mehr zu verwalten sei, fand das auch die Zustimmung<br />

des Sportministers. Und was tat er 2007? Er kürzte die<br />

Subventionen der Verbände um zehn Prozent. Das war in<br />

meinen Augen auch falsch.<br />

A propos Tischtennis. Hier im Gemeinderat wurde<br />

gesagt, der Bodenbelag in der Sporthalle der Schule<br />

Budersberg sei dermaßen schlecht und es stünden<br />

50 000 Euro im Haushalt, um ihn zu erneuern. Der Belag<br />

befindet sich schon seit längerer Zeit nicht mehr in einem<br />

guten Zustand. Hätte man ihn nicht schon in diesem Jahr<br />

während der großen Ferien erneuern müssen, damit der<br />

Tischtennisverein dort ordentlich trainieren und spielen<br />

kann? Auch wenn im Haushalt von 2007 nichts dafür<br />

vorgesehen war, hätten wir im Frühling oder zum Beginn<br />

des Sommers im Gemeinderat einen Kredit stimmen können,<br />

so dass die Arbeiten hätten durchgeführt werden<br />

können. Durch die Überschreibungen, die es jedes Jahr<br />

gibt, steigt der Gewinn sowieso immer am Ende des Jahres.<br />

Dann wäre es einmal in die andere Richtung gegangen,<br />

und der Gewinn wäre dadurch um 50 000 Euro<br />

gesunken. Bei einem Haushalt von über 70 Millionen<br />

Euro wäre das kein großer Unterschied gewesen. Ich<br />

weiß, sie denken jetzt, die CSV hätte immer etwas an den<br />

Krediten oder Zusatzkrediten, die im Laufe des Jahres<br />

gestimmt werden, zu meckern. Wenn sie aber unseren<br />

Düdelinger Vereinen zugute kommen und dadurch die<br />

Verletzungsgefahr sinkt, haben wir die Kredite oder<br />

Zusatzkredite noch immer mitgestimmt.<br />

Für die Kanalisation steht viel Geld im Haushalt. Ich<br />

nehme an, dass das von unseren Experten richtig eingeschätzt<br />

wurde. Es ist mir aber ein Posten aufgefallen, der<br />

in den letzten Haushalten immer wiedergekehrt ist. Es<br />

handelt sich um das Rückhaltebecken in der Nordstraße.<br />

Es steht schon seit drei Jahren im Haushalt. Wird das<br />

Becken jetzt fertig oder finden wir es noch einige Jahre<br />

im Haushalt wieder?<br />

Ich habe dann noch eine Frage. Jeder Haushalt hier in<br />

Düdelingen hat einen Umweltordner bekommen. Am<br />

Anfang erhielten wir immer noch Blätter, um sie einzuklassieren.<br />

Jetzt haben wir aber schon lange nicht mehr<br />

bekommen. Wird das noch fortgesetzt oder ist die Aktion<br />

vorbei?<br />

Loris Spina (LSAP):<br />

Meine Damen aus dem Schöffen- und Gemeinderat,<br />

bevor ich beginne, möchte ich den zuständigen Dienststellen<br />

ein großes Lob aussprechen, vor allem Jean-Paul<br />

Kremer, weil es in diesem Jahr mit noch mehr Stress verbunden<br />

war, um dieses Dokument in einer klaren und<br />

präzisen Form innerhalb des vorgesehenen Zeitplans fertig<br />

zu stellen. Ich möchte auch dem Schöffenrat meine<br />

Komplimente machen, weil es nicht einfach ist, einen<br />

solchen Haushalt aufzustellen. Man muss vorausdenkend<br />

und wohlüberlegt an diese Aufgabe herangehen,<br />

damit das Beste für unsere Stadt und ihre Bürger dabei<br />

herauskommt. Das ist umso schwieriger, weil die ordentlichen<br />

Ausgaben von Jahr zu Jahr steigen und die<br />

Einnahmen sich nicht in dem gleichen Maße sichtbar<br />

machen. Es ist ein Haushalt, der sich trotz der bekannten<br />

Zwänge mehr als zeigen lässt, denn er steht für eine<br />

besonnene und dynamische Politik.<br />

Das gesagt, möchte ich dann einige Zahlen genauer<br />

unter die Lupe nehmen, auch wenn die eine oder andere<br />

Überschneidung mit meinen Vorrednern auftauchen<br />

wird. Es wird Sie nicht wundern, wenn ich mit dem Sport


53<br />

Es ist schon angeklungen, dass hohe Investitionen in den<br />

Sportbereich getätigt werden. Man sieht konkret im<br />

Haushalt, dass 1,1 Millionen Euro vorgesehen sind, um<br />

auf dem Barozzi-Stadion einen Kunstrasen für unseren<br />

erfolgreichen Fußballverein anzulegen. Die Jugendarbeit<br />

wird seit jeher von der Gemeinde unterstützt. Deshalb<br />

begrüße ich diese finanzielle Anstrengung besonders,<br />

denn es ist ein Spielfeld, das hauptsächlich von den jungbeginne.<br />

In diesem Jahr sind 60 400 Euro im ordentlichen<br />

Haushalt vorgesehen, um den Sport in Düdelingen<br />

zu unterstützen. Bei den Subventionen sind wieder die<br />

üblichen Vereine wieder zu finden. Der Verteilerschlüssel<br />

für diese Subventionen berücksichtigt ja die Zahl der<br />

aktiven Mitglieder und eben auch die Präsenz auf dem<br />

jeweiligen Spielfeld. Dabei ist es gut, dass die Gemeinde<br />

diesen sehr engagierten Vereinen – und deren haben wir<br />

viele hier in Düdelingen – unter die Arme greift.<br />

Hervorheben möchte ich auch den Betrag von<br />

11 435 Euro für Unvorhergesehenes. Wir haben als<br />

Sportkommission regelmäßig Anregungen gemacht, was<br />

man mit diesen Geldern anfangen kann. Ich nehme an,<br />

dass es in die Richtung geht, dass es Sondersubventionen<br />

für die Vereine gibt, die sich für einen europäischen<br />

Wettbewerb qualifizieren, bzw. für die Vereine, die<br />

die zweite Runde erreichen, was es in diesem Jahr in<br />

Düdelingen gab.<br />

Der Haushalt der Sportkommission wird sogar angehoben,<br />

und das teilweise als Anerkennung für die gute<br />

Arbeit, aber auch, weil sie in ihrer Dynamik eine Reihe<br />

von Projekten an den Tag gelegt hat, die eben verlangen,<br />

dass der Haushalt dementsprechend angepasst wird. Der<br />

Betrag wurde von 9500 auf 11 000 Euro angehoben, und<br />

das, um sich im Sinne des Düdelinger Sports einsetzen<br />

zu können. U.a. sind es Aktivitäten wie die Organisation<br />

des Skaterfestes, wobei die Trägergesellschaft „Park &<br />

Ride“ den größten Teil der Arbeit ausgezeichnet ausführt.<br />

Wir haben auch Hand mit angelegt am nationalen<br />

Projekt „Luxemburg bewegt sich“, und die LASEP-<br />

Sektion entwächst nach und nach den Kinderturnschuhen.<br />

In diesem Jahr sind wieder 7350 Euro vorgesehen, um<br />

Kinder bis zur vierten Klasse nach der Schule zu betreuen.<br />

In diesem Jahr hatten wir 200 Einschreibungen. Der<br />

Betrag wurde von der LASEP-Sektion beantragt, weil er<br />

dem entspricht, was benötigt wird, um die Turn- und<br />

Schwimmstunden anzubieten.<br />

Der Schulsporttag kannte im vergangenen Jahr einen<br />

riesigen Erfolg. Mit einer Reihe von Düdelinger Sportvereinen<br />

und engagierten Lehrpersonen war es uns<br />

gelungen, dass sämtliche Düdelinger Primärschulklassen<br />

sich im Sportzentrum René Hartmann und in der Schule<br />

Ribeschpont originell und flott dem Sport widmen konnten.<br />

Hier sprechen wir von 1789 Kindern, die während drei<br />

Tagen an den verschiedenen Ateliers teilnahmen.<br />

Deshalb freue ich mich schon auf das kommende Jahr, in<br />

dem wir als Sportkommission in enger und guter<br />

Zusammenarbeit mit Schöffen Conny Théobald diese<br />

Gelder ordentlich für den Düdelinger Sport verwalten<br />

werden.<br />

Auch im Sportbereich sind die üblichen Kosten nicht zu<br />

vernachlässigen, wie zum Beispiel Personal- und Energiekosten<br />

und das regelmäßige Kaufen von Sportmaterial.<br />

Auch die logistische Hilfe für alle unsere Vereine darf<br />

dabei nicht vergessen werden. Außerdem sind im ordentlichen<br />

Haushalt 2 830 320 Euro vorgesehen für alle<br />

unsere Sportinfrastrukturen, wie Spielfelder, Schwimmbäder<br />

oder sonstige Sportzentren, so dass für die Vereine<br />

gute Voraussetzungen geschaffen werden, damit sie mit<br />

ihren Mitgliedern gute Trainingsmöglichkeiten haben,<br />

um sich auf die verschiedenen Spiele vorzubereiten.<br />

Dass das klappt, konnten wir anlässlich der Sportlerehrung<br />

feststellen. Dort waren nicht weniger als 257 Sportlerinnen<br />

und Sportler, die einen Landesmeistertitel gewonnen<br />

haben und geehrt wurden. Das ist neben dem Engagement<br />

und der Ernsthaftigkeit der einzelnen Sportler und<br />

Vereine auch etwas den guten Trainingsmöglichkeiten<br />

hier in Düdelingen zu verdanken.<br />

Auch im außerordentlichen Haushalt haben die Gemeindeverantwortlichen<br />

ein klares Zeichen gesetzt. Die<br />

Ausgaben für den Sportbereich wurden von 3,37 auf<br />

knapp fünf Millionen Euro heraufgesetzt, damit konkrete<br />

Projekte gleich angegangen werden, bzw. dass sie für<br />

2009 vorbereitet werden können. Unsere Gemeindekapitäne,<br />

wenn ich sie so im Rahmen des Sports nennen<br />

darf, sind sich schon bewusst, dass der Sport die<br />

Düdelinger Fahne hier im Land und auch über die<br />

Grenzen hinweg hochhält. Sie haben auch erkannt, dass<br />

es für die Bürger wichtig ist, einen Ausgleich zum teilweise<br />

stressigen Alltag in der Schule oder auf der Arbeit<br />

im Sport zu finden, sei das auf Vereinsebene oder ganz<br />

einfach im Freizeitbereich.<br />

Der Sport ist auch ein Hauptargument dafür, dass hier in<br />

Düdelingen viel los ist. Natürlich hätte es auch mich gefreut,<br />

wenn verschiedene Renovierungsarbeiten im Sportzentrum<br />

René Hartmann schon in diesem Jahr im Haushalt<br />

gestanden hätten. Man kann aber nicht alles gleichzeitig<br />

tun. Ich bin davon überzeugt, dass die betroffenen<br />

Vereine das auch einsehen und es ihnen trotzdem gelingen<br />

wird, sich optimal auf die verschiedenen Begegnungen<br />

vorzubereiten. Trotzdem möchte ich noch eine konkrete<br />

Anregung machen, weil das mir zusammen mit meinen<br />

beiden Kollegen Romain Rech und Alain Becker vor<br />

Wochen gemeinsam aufgefallen ist. Es wäre nötig,<br />

dass die Tribüne bzw. die Bänke im Sportzentrum<br />

René Hartmann I so aufgemotzt werden können, dass die<br />

Zuschauer, deren es immer mehr gibt, sich den gebotenen<br />

Sport auf eine bequeme Art ansehen können und<br />

nicht nach dem Spiel das Gefühl zu haben, selbst auf<br />

dem Spielfeld gewesen zu sein.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

en Fußballspielern genutzt wird. Dort können sie ihre<br />

Technik verbessern, und das auf eine ganz gelenkschonende<br />

Art und Weise. Diese große Investition ist natürlich<br />

nicht nur für das Spielfeld bestimmt, denn es wird<br />

noch eine ganze Reihe von anderen Infrastrukturen<br />

geschaffen oder vorbereitet. Auch das war übrigens ein<br />

Punkt im LSAP-Wahlprogramm.<br />

Für das Kennedy-Stadion, das in den vergangenen Jahren<br />

außergewöhnliche Leistungen erlaubt hat, ist auch ein<br />

Modernisierungskonzept vorgesehen. Dort sind Investitionen<br />

von 80 000 Euro in die Tribünen geplant. Auch<br />

der neue Raum für Krafttraining wird weiter ausgebaut.<br />

Außerdem ist der Zeitpunkt angekommen, an dem wir<br />

über eine neue Piste nachdenken müssen. Deshalb sind<br />

auch Untersuchungskosten in Höhe von 50 000 Euro<br />

vorgesehen.<br />

Dass in die Turnhallen der Schulen investiert wird, kommt<br />

nicht nur unseren Primärschulkindern entgegen, sondern<br />

auch verschiedenen Vereinen, wie eben dem Tischtennisverein<br />

in der Halle in Budersberg und dem Judoclub<br />

in der Schule Gaffelt.<br />

Eine riesige Baustelle steht uns im Hallenbad bevor, denn<br />

es muss in Stand gesetzt werden. Damit das ordentlich<br />

abläuft und das Lyzeum und die Vereine so wenig wie<br />

möglich unter dieser Baustelle leiden sollen und das<br />

Projekt auf lange Sicht korrekt in Angriff genommen werden<br />

kann, müssen professionelle und detaillierte Untersuchungen<br />

im Jahr 2008 durchgeführt werden, damit die<br />

Arbeiten 2009 so schnell wie möglich beginnen können.<br />

Deshalb sind die 300 000 Euro, die für diesen Zweck<br />

vorgesehen sind, bitter nötig. Ich gehe dann zum Schulbereich<br />

über. Ich möchte mich auf einige sehr konkrete<br />

Punkte beschränken. Chancengleichheit und Integration<br />

werden auch in diesem Jahr wie gewohnt konkret unterstützt.<br />

Im ordentlichen Haushalt finden wir 255 105 Euro,<br />

um diese Begriffe mit Leben und Lösungen zu füllen. Die<br />

Kinder aus den fünften und sechsten Klassen werden spezifisch<br />

auf den wichtigen Schritt in den postprimären<br />

Unterricht vorbereitet. Außerdem werden Elternversammlungen<br />

unterstützt, in denen versucht wird, gemeinsam<br />

Verbesserungsmöglichkeiten für die einzelnen Kinder zu<br />

finden, so dass jeder Akteur zu seiner Verantwortung stehen<br />

soll, bzw. wieder daran erinnert wird. Die komplexe<br />

und besondere Situation unserer Ausländerkinder wird<br />

hier auch besonders behandelt. Ein hoher Betrag ist vorgesehen,<br />

um den schwächeren Schülerinnen und<br />

Schülern bei der Hausaufgabenhilfe unter die Arme zu<br />

greifen. Man darf auch nicht vergessen, dass unsere<br />

Betreuungsinfrastrukturen hier in Düdelingen auch eine<br />

kompetente Unterstützung in diesem Bereich anbieten.<br />

Ohne auf internationale Vergleichsstudien zurückgreifen<br />

zu müssen, erkennen Sie, dass hier in Düdelingen seit<br />

Jahren viel gegen den schulischen Misserfolg und für<br />

eine gewisse Chancengleichheit unternommen wird.<br />

Man darf dabei die Bereitstellung der Computer in den<br />

einzelnen Klassensälen nicht vergessen, genau wie auch<br />

die Möglichkeit, in den Schulklassen online zu gehen.<br />

Ich möchte auch eine Bemerkung zu der Früherziehung<br />

machen. Es freut mich, dass auf Lenkeschléi eine permanente<br />

Lösung entstehen soll, und zwar in Form eines<br />

Passivbaus, was nicht nur aus ökologischer Sicht ein interessantes<br />

Projekt ist. Der Bau kostet aber 780 000 Euro<br />

bzw. noch einmal 50 000 Euro für die Außenanlagen. Ich<br />

möchte auch unterstreichen, dass das Früherziehungsangebot<br />

ausgebaut wurde, und das auf vier halbe Tage pro<br />

Kind. Das macht sich u.a. bei den Gehältern für das<br />

Personal bemerkbar. Der Betrag wurde von 83 423 auf<br />

202 971 Euro angehoben. Weshalb erwähne ich das? Ich<br />

will nur darauf hinweisen, dass die Opposition, hauptsächlich<br />

die Vertreter der CSV, sich immer dafür ausgesprochen<br />

hat, die Früherziehung auszubauen, wobei nicht unbedingt<br />

irgendjemand dagegen war oder auch nur ansatzweise das<br />

Gegenteil behaupten wollte, dann aber beim Haushalt<br />

dagegen ist, wenn Mehrausgaben anfallen. Diesen<br />

Widerspruch verstehe ich jetzt in meiner dritten Haushaltsdiskussion<br />

im Gemeinderat immer noch nicht.<br />

Hervorheben möchte ich aber auch noch die<br />

Anstrengungen, die unsere Gemeinde im Jugendbereich<br />

unternimmt. Dass das Jugendhaus gut unterstützt wird, ist<br />

ja nicht neu, umso mehr sich Schöffe Dan Biancalana<br />

regelmäßig dort blicken lässt und ständig im Dialog mit<br />

den Jugendlichen, dem Personal und auch mit den<br />

Mitgliedern der Trägergesellschaft ist. Es ist nicht unbedingt<br />

der einfachste Bereich, auch nicht der billigste<br />

Bereich, aber bei weitem nicht der unwichtigste. In diesem<br />

Bereich gibt es spezifische Wünsche und Bedürfnisse.<br />

Deshalb wird auch weiterhin am Projekt der<br />

Dezentralisierung gearbeitet, damit wir nicht nur die<br />

Jugendlichen erreichen, die sich im Jugendhaus aufhalten.<br />

Die jungen Leute sollen in ganz Düdelingen erreicht<br />

werden können.<br />

Nicht mehr wegzudenken ist der Jugendsommer, der es<br />

den Jugendlichen erlaubt, sich während der Sommerferien<br />

nicht nur sinnvoll und pädagogisch und kulturell<br />

hochwertigen Aktivitäten hinzugeben, sondern das vor<br />

allem auf eine abwechslungsreiche Art und Weise zu tun.<br />

Wir hatten effektiv 433 Einschreibungen, wobei sich die<br />

Einschreibungen in den Ateliers überschnitten. Das ist<br />

eine außergewöhnlich hohe Teilnehmerzahl. Dass es<br />

etwas kostet, scheint mit klar zu sein, denn schließlich<br />

werden 21 Aktivitäten oder Ateliers angeboten. Für 2008<br />

stehen wieder 8500 Euro im Haushalt. Die Statistiken<br />

zeigen, dass die Aktivitäten, die etwas mehr kosten, auch<br />

mehr Zulauf von jungen Leuten kennen. Das erklärt sich<br />

dadurch, dass nicht jeder von zu Hause aus die<br />

Möglichkeit hat, darauf zurückzugreifen. Die Gemeinde<br />

muss dann den Rest beisteuern.


55<br />

Was die Werbung für den Jugendsommer anbelangt, so<br />

wird schon seit 2004 versucht, einen optimalen Weg zu<br />

finden. Das Anzeigenblatt scheint mir nicht der beste<br />

Weg zu sein, weil es junge Leute nicht anspricht. Deshalb<br />

kommen wir nicht an einem Faltblatt vorbei, das<br />

auch etwas kostet.<br />

Die Jugendkommission bekommt ihre gewohnte Unterstützung<br />

von 3500 Euro. Sie ist ein permanenter<br />

Ansprechpartner und hat immer ein offenes Ohr für diese<br />

Generation. Ohne unbedingt auf Einzelheiten einzugehen,<br />

möchte ich unterstreichen, dass die Kommission ein<br />

interessantes Kunstprojekt plant, im Rahmen dessen die<br />

jungen Leute sich kreativ der Fotografie widmen können.<br />

Zum Abschluss bekommt dann eine Jury die Gelegenheit,<br />

die besten Bilder zu prämieren.<br />

Das Projekt „Zoom“, das schon von Schöffen Dan<br />

Biancalana erwähnt wurde, findet meine vollste Unterstützung,<br />

und zwar aus dem Grund, dass es uns wieder<br />

gelungen ist, damit vernetzt an die komplexe und diversifizierte<br />

Problematik der Jugendlichen heranzugehen.<br />

Jetzt ist es klar, an wenn ich mich als hilfesuchender<br />

Jugendlicher wende. Es gibt eine Anlaufstelle für eine<br />

ganze Panoplie von verschiedenen Schwierigkeiten. So<br />

gewinnt man Zeit und man kann gleich einen Lösungsvorschlag<br />

bekommen.<br />

Bevor ich zum Abschluss komme, möchte ich noch<br />

erwähnen, dass es mich außergewöhnlich freut, dass die<br />

Gemeinde auch in diesem Jahr das Dokumentationszentrum<br />

über die Migrationen unterstützt. Ich weiß, dass<br />

diese 40 000 Euro in sehr guten Händen sind und es dieser<br />

Vereinigung auch im kommenden Jahr gelingen wird,<br />

im Bahnhof im Viertel Italien eine Reihe von interessanten<br />

Projekten zu präsentieren, die nicht nur das Viertel<br />

Italien aufwerten und mit Leben erfüllen, sondern auch<br />

ganz Düdelingen regelmäßig an seinen Ursprung und<br />

seine traditionellen und kulturellen Wurzeln erinnern.<br />

Es ist ein Haushalt, der Lust auf das Jahr 2008 macht und<br />

zeigt, dass sich hier in Düdelingen etwas bewegt. Für<br />

jeden Düdelinger ist auch etwas dabei, das ihn persönlich<br />

erfreuen wird. Außerdem wird ausreichend investiert,<br />

damit immer mehr Leute von auswärts sich auf<br />

ihren nächsten Besuch in Düdelingen freuen.<br />

Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren aus dem<br />

Schöffen- und Gemeinderat, wie jedes Jahr um diese Zeit<br />

setzen wir uns auch dieses Jahr wieder mit dem Haushalt<br />

auseinander und es ist eine ganze Reihe von Entscheidungen<br />

zu treffen. Bei der Aufstellung des Haushalts<br />

muss man ja auch auf jeden Rücksicht nehmen. Das ist<br />

nicht immer so einfach, wie es aussieht, weil man es<br />

jedem recht machen will. Dass wir nicht alles in einem<br />

Jahr verwirklichen können, ist ja in diesem Saal wohl<br />

klar. Der ordentliche Haushalt steigt jedes Jahr und es<br />

bleibt uns immer weniger Spielraum für den Rest.<br />

Trotzdem gibt der Schöffenrat sich viel Mühe, um das<br />

Ganze gut und gerecht zu verteilen.<br />

Wir sprechen hier das ganze Jahr über Erweiterungen im<br />

Unterrichtswesen. Auch die Früherziehung soll noch<br />

weiter ausgebaut werden und die Kinderbetreuungsstrukturen<br />

sollen jedem zur Verfügung gestellt werden. Es dürfen<br />

keine Wartelisten bestehen und alle sozial schwachen<br />

und defizitären Kinder, egal in welchem Bereich, sollen<br />

aufgefangen werden durch mehr ausgebildetes Personal<br />

und durch Doppelbesetzungen in verschiedenen<br />

Klassen. Es ist so, wie der Herr Bürgermeister gesagt hat:<br />

Das Unterrichtswesen kostet die Gemeinde Düdelingen<br />

15,5 Prozent ihres Haushalts. Im ordentlichen Haushalt<br />

macht der Anteil der Gemeinde Düdelingen an den<br />

Gehältern des Lehrpersonals 4 250 000 Euro aus. Der<br />

Unterhalt der Gebäude kostet 795 000 Euro. Dann haben<br />

wir die Gehälter der Leute, die die Gebäude unterhalten.<br />

Dafür sind 2 250 000 Euro vorgesehen. Bücher für die<br />

Bibliothek, Sportmaterial, Büromaterial, die Sicherheit in<br />

der Schule, die LASEP und die Informatisierung der<br />

Klassensäle kosten die Gemeinde in diesem Haushalt<br />

186 000 Euro. Für den Schülertransport sind 151 000 Euro<br />

vorgesehen. Der schulmedizinische Dienst, der für mich<br />

sehr wichtig in der Schule ist, weil viele Kinder den<br />

Zahnarzt nur in der Schule sehen, steht im Haushalt mit<br />

265 000 Euro. Das sind 24 000 Euro mehr als im vergangenen<br />

Jahr. Im Vorschulunterricht belaufen sich die<br />

Nebenkosten mit den Lehrbeauftragten, dem Ersatzpersonal<br />

und den Ausflügen auf 143 000 Euro. Im Primärschulunterricht<br />

kosten uns u.a. die Lehrbeauftragten für die<br />

Fördermaßnahmen, wie die Hausaufgabenhilfe, die pädagogische<br />

Unterstützung und noch viele andere, die<br />

Ferienkolonien, die für viele Kinder wichtig ist, weil sie<br />

sonst keinen Urlaub verbringen, die Verteilung des Obstes<br />

in der Schule, eine wichtige Maßnahme im Interesse einer<br />

gesunden Ernährung, und die Schulbücher 210 000 Euro.<br />

Das ist viel Geld. Wir sollen auch Projekte, wie sie in der<br />

Schulkommission vorgestellt wurden, nicht jedem Kind ein<br />

Buch zu geben, sondern in der Klasse gemeinsam ein Buch<br />

zu lesen, durchaus unterstützen. Der Primärschulunterricht<br />

kostet mit allen Maßnahmen, von denen in meinen Augen<br />

keine überflüssig ist, 1 033 000 Euro.<br />

Die Früherziehung, in der wir den Kindern die bestmögliche<br />

Betreuung bieten wollen, kostet neben den Gehältern<br />

für unsere Erzieherinnen, also der Unterhalt der<br />

Gebäude und die Funktionskosten, 319 000 Euro. Weitere<br />

Kosten im Bereich des Unterrichtswesens entstehen<br />

durch die Subsidien, die in verschiedenen Familien dringend<br />

notwendig sind, weil sie gebraucht werden. Die<br />

Empfangsklasse und die Erwachsenenkurse, auf die niemand<br />

mehr verzichten will, kosten nicht weniger als 258 000 Euro.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Das Unterrichtswesen kostet die Gemeinde Düdelingen<br />

zehn Millionen Euro im Jahr. Daneben haben wir verschiedene<br />

kleine Einnahmen, u.a. Subventionen vom<br />

Staat für die Organisation von Kursen. In unserem ordentlichen<br />

Haushalt haben wir aber immer noch Ausgaben<br />

von neun Millionen Euro. Die Zahl der Schüler liegt in<br />

Düdelingen bei 1759. Jeder Schüler kostet die Gemeinde<br />

Düdelingen also 5000 Euro. Das ist gut so, es kann aber<br />

nicht sein, dass gesagt wird, es würde nichts getan.<br />

Ich möchte auch kurz auf den außerordentlichen Haushalt<br />

eingehen. Erstens wurde nicht gesagt, dass das<br />

Gebäude für die Früherziehung auf Lenkeschléi ein<br />

neues Projekt sei. Es wurde in diesem Jahr im Haushalt<br />

nie als neues Projekt vorgestellt. Dann wird konsequent<br />

in unsere Schulgebäude investiert. Zum Beispiel werden<br />

die Umkleideräume in der Schule Gaffelt in Stand gesetzt<br />

und es wird ein neuer Klassensaal eingerichtet. In der<br />

Schule Budersberg werden die Fenster ersetzt und in der<br />

Turnhalle ist ein neuer Belag vorgesehen. In der Schule<br />

Deich werden die Fenster und Vorhänge ersetzt und der<br />

Turnsaal wird renoviert. Die Schule Italien wird den<br />

Sicherheitsnormen angepasst. In der Schule Zentrum B<br />

werden neue Sanitäranlagen installiert und schließlich<br />

werden unsere Schulhöfe umgebaut. Ich möchte Ihnen<br />

einige Erklärungen dazu geben. Ich möchte zuerst allen<br />

danken, die beim Projekt Schulhöfe der Familienkommission<br />

mitgemacht haben, das heißt, dem Lehrpersonal,<br />

den Kindern, dem technischen Dienst und der Elternvereinigung.<br />

Es wird immer gesagt, wir würden die Eltern<br />

oder die Kinder nicht mit einbinden. Das stimmt nicht.<br />

Bei diesem Projekt gab es eine gute Zusammenarbeit,<br />

denn die Elternvereinigung ist die Vertreterin der Eltern.<br />

Also waren auch die Eltern und die Kinder mit eingebunden.<br />

Für die Instandsetzung des Hofes der Schule Brill gab es<br />

eine Arbeitsgruppe, in der die Elternvereinigung, das Lehrpersonal<br />

usw. vertreten waren. Wir haben uns geeinigt über<br />

den Betrag, den wir benötigen, um den Schulhof zu renovieren.<br />

Was der Schweizer Fachmann vorgestellt hat, sah<br />

gut aus, es war aber ein Spielplatz. Wir haben es aber hier<br />

mit einem Schulhof zu tun. Das, was im Brill entstehen soll,<br />

soll zur Freude der Kinder sein, es muss aber auch<br />

übersichtlich für das Lehrpersonal bleiben, denn wir sind<br />

nicht auf einem Spielplatz.<br />

Wir sind zu einer guten Einigung gekommen, aber nur weil<br />

auch die verschiedenen Akteure mitgearbeitet haben. Es<br />

sieht immer gut aus, wenn man einen Naturschulhof anlegen<br />

will. Wir können das möglicherweise auf Lenkeschléi<br />

tun. Wir gehen aber nicht hin und reißen sämtliche<br />

Schulhöfe in Düdelingen auf. Sie wissen alle ganz genau,<br />

dass das nicht möglich ist, weil uns das Geld dazu nicht zur<br />

Verfügung steht. Die Kinder fordern das auch überhaupt<br />

nichts. Sie wünschen relativ wenig. Es müssen nicht immer<br />

nur vorgefertigte Sachen sein, sondern ab und zu wünschen<br />

sie nur Raum für sich in einem Schulhof.<br />

Ich möchte auch noch Frau Goergen eine Bemerkung<br />

machen. Es wurde gesagt, unser technischer Dienst<br />

würde sich nie solche Höfe ansehen. Das stimmt nicht.<br />

Ich habe mir mit Laurent Gindt verschiedene Anlagen<br />

angesehen. Wenn es gute Projekte gibt, dann sehen wir<br />

uns sie auch an. So waren wir beispielsweise in<br />

Hesperingen. Ich möchte aber auch etwas zu dem Hof in<br />

Roodt/Syr sagen. Er wird dargestellt, als ob er das Modellprojekt<br />

sei. Wenn Sie mit den Leuten sprechen, dann<br />

erfahren Sie, dass es schon Reklamationen von den Eltern<br />

gibt, die am Projekt mitgearbeitet haben. Es kam auch<br />

schon zu Zwischenfällen in Roodt/Syr, weil sich die<br />

Kinder nicht an alle Vorschriften gehalten haben. Zudem<br />

hält es nicht lange. Es dauert zwei Jahre und dann ist es<br />

nicht mehr so schön, wie es am Anfang ausgesehen hat.<br />

Ich möchte aber auch noch einen anderen Posten im<br />

Haushalt erwähnen, und zwar den Sozialbereich mit all<br />

unseren Sozialdiensten. Die Situation in der Öffentlichkeit<br />

wird nicht besser. Es tauchen immer mehr Schwierigkeiten<br />

auf. Rechnungen werden nicht beglichen und die<br />

Mieten können nicht mehr bezahlt werden. Ab und zu<br />

reicht es auch nicht mehr zu elementaren Sachen, wie<br />

die Bezahlung von Arztrechnungen. Dass die Mitarbeiter<br />

im Sozialamt immer mehr Arbeiten bekommen, weil<br />

immer mehr Leute de Weg dorthin finden, ist eine Tatsache.<br />

Dass die 313 000 Euro nicht die einzige Investition in<br />

diesen Bereich sind, stellen wir fest, wenn wir uns unseren<br />

ganzen Sozialhaushalt ansehen. Die Teuerungszulagen<br />

für Gemeindegebühren steigen wieder. Im<br />

Haushalt stehen dafür 340 000 Euro. Schöffe René<br />

Manderscheid hat uns auch gesagt, dass die Zahl der<br />

Anträge von 629 auf 704 gestiegen ist. Eigentlich müsste<br />

man auch noch die Subventionen für die Schulbücher<br />

hinzurechnen. Auch hier handelt es sich sehr oft um dringend<br />

benötigtes Geld. Vielleicht sollte man in der zuständigen<br />

Kommission darüber nachdenken, ob man die<br />

Subventionen nicht auch gewähren sollte für Kinder, die<br />

älter als 15 Jahre sind.<br />

Aber nicht nur im Sozialamt wird den Leuten unter die<br />

Arme gegriffen. Wir bieten ihnen in der Gemeinde<br />

Düdelingen alle möglichen Dienstleistungen an, die die<br />

Lebensqualität enorm steigern. Ich zähle sie einmal auf,<br />

damit Sie feststellen können, dass nicht jede Gemeinde das<br />

anbietet. Wir haben die Betreuungsinfrastrukturen, in<br />

denen die Kinder den ganzen Tag über betreut werden können,<br />

und das auch während der Ferien. Die Preise für diese<br />

Dienstleistung sind der Geldbörse der Leute angepasst.<br />

Leute mit weniger Einkommen bezahlen auch weniger.<br />

Dann haben wir die Schulkantinen, die von montags bis<br />

freitags funktionieren. Im Jahr 2006 belief sich der<br />

Kostenpunkt auf 329 000 Euro. Auch im Bereich der<br />

Kinderkrippen übernimmt die Gemeinde ihre Verantwortung.<br />

Hier kommt die Gemeinde nicht nur für den<br />

Unterhalt der Gebäude auf, sondern sie beteiligt sich meist<br />

über eine Konvention auch an den Kosten. Das gleiche gilt


57<br />

für das Jugendhaus. Auch hier übernimmt die Gemeinde<br />

die Kosten für den Unterhalt des Gebäudes und trägt über<br />

eine Konvention zu den Funktionskosten bei. Der<br />

Kostenpunkt für das Jugendhaus beläuft sich auf<br />

139 000 Euro. Dann haben wir den Seniorenclub. Wir bieten<br />

damit den älteren Leuten eine interessante Infrastruktur<br />

mit zahlreichen Aktivitäten an. Der Kostenpunkt beläuft<br />

sich auf 87 000 Euro. Außerdem gibt es die Mahlzeiten auf<br />

Rädern, den Telealarm, den Beschäftigungsdienst und die<br />

Dienststelle für Chancengleichheit. Auch Subventionen für<br />

Vereinigungen wie den „Planning familial“ und Zarabina<br />

stehen im Haushalt. Alles in allem beläuft sich der<br />

Sozialhaushalt auf 3 771 000 Euro. Obschon wir in diesem<br />

Bereich Einnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro haben,<br />

übernimmt die Gemeinde noch 2,2 Millionen Euro im<br />

ordentlichen Haushalt.<br />

Alles in allem wurde der Haushalt wie jedes Jahr mit viel<br />

Mühe von den Verantwortlichen zusammengestellt. Ich<br />

möchte auch einen Appell an diejenigen richten, die den<br />

Haushalt nicht stimmen. Es ist viel einfacher, das zu kritisieren,<br />

was andere tun, als selbst Vorschläge zu machen.<br />

Bevor ich abschließe, möchte ich noch zwei Bemerkungen<br />

machen. Frau Kutten hat gesagt, es sei bedauerlich,<br />

dass die Schulkommission nur zweimal im Jahr<br />

zusammenkomme. Sie ist vielleicht schlecht informiert.<br />

Das war effektiv so, aufgrund von Reklamationen von<br />

Kommissionsmitgliedern war der Herr Bürgermeister<br />

damit einverstanden, mehr Sitzungen der Schulkommission<br />

einzuberufen.<br />

Eine andere Bemerkung betraf die Zusammenarbeit mit der<br />

Elternschule. Die Familienkommission hat das Projekt über<br />

Gewalt in der Schule gemeinsam mit der Elternschule organisiert.<br />

Vor kurzem hatten wir auch eine Konferenz mit<br />

Arlette Err mit der Elternschule organisiert. Außerdem<br />

fanden im Laufe des Jahres noch zwei Konferenzen mit<br />

der Elternschule statt. Es besteht also eine Zusammenarbeit.<br />

Schöffe Conny Thèobald (LSAP):<br />

Ich gehe dann auf die Stellungnahmen ein, in denen es<br />

um die Zuständigkeitsbereiche ging, für die ich verantwortlich<br />

bin. Herr Rech hat den Kunstrasen auf dem<br />

Barozzi-Stadion angeschnitten, die größte Investition, die<br />

im Sportbereich vorgesehen ist. Er hat auch begrüßt, dass<br />

wir im Sportzentrum die Renovierung der Umkleideräume<br />

in Angriff nehmen. Das ist eine sehr wichtige<br />

Etappe. Wir sollen auch damit beginnen, weil wir<br />

dadurch das Innenleben der Sporthalle in Ordnung<br />

bekommen. Hierzu gehören ja auch die technischen<br />

Lokale. Daneben planen wir Untersuchungen, um die<br />

völlige Renovierung der Halle vorzubereiten. Der Herr<br />

Bürgermeister hat schon erwähnt, was in den kommen-<br />

den Jahren unseren Haushalt belasten darf, denn die<br />

Instandsetzung wird nicht billig.<br />

Frau Andrich hat ihr Lieblingswort benutzt und uns vorgeworfen,<br />

dass wir beim Umbau des Stadthauses konzeptlos<br />

gewesen seien. Wir sind das von ihr gewohnt. Sie<br />

sieht einfach die Konzepte nicht oder will sie nicht<br />

sehen. Was sollen wir denn mehr machen, als hier immer<br />

wieder zu erklären, wie bei den Arbeiten vorgegangen<br />

wurde und in welchen Etappen sie durchgeführt wurden.<br />

Es lief an mit der Instandsetzung des technischen<br />

Dienstes. Danach mussten wir unsere ganzen technischen<br />

Lokale im Keller erneuern und neu konzipieren,<br />

um einen Computerraum dorthin verlegen zu können. Im<br />

Anschluss kam die Zusammenlegung der Dienstleistungen<br />

im Erdgeschoss. Alle Dienststellen, die unmittelbar<br />

mit Leuten zu tun haben, wurden zusammengeschlossen<br />

und die Computerprogramme wurden angepasst.<br />

Nach diesem Konzept wurden der Umbau und die<br />

Reorganisation in diesem Gebäude durchgeführt. Man<br />

kann vieles behaupten, aber nicht, das sei konzeptlos<br />

gewesen. Die Reorganisation an sich wurde auch mit<br />

dem gesamten Personal besprochen. Auf dieser Reorganisation<br />

fußte das Programm für die Renovierung des<br />

Stadthauses. Sie wurde, wie gesagt, etappenweise durchgeführt.<br />

Sie haben auch gefragt, welche Investitionen beim TICE<br />

durchgeführt wurden. Ich denke, dass ich einen Teil dieser<br />

Investitionen erwähnt habe. Es war u.a. das Navigationssystem,<br />

das eingeführt wurde. Bisher wurden<br />

16 Busse damit ausgestattet. Im kommenden Jahr sind<br />

130 000 Euro vorgesehen, um weitere 50 Busse mit dem<br />

System auszustatten. In den neuen Ateliers werden wir<br />

zusätzliche 70 000 Euro investieren, um die Waschanlage<br />

zu modernisieren. Der größte Posten ist ein Investitionsplan<br />

für die Erneuerung der Busse. Für 2008 sind<br />

zwei Millionen Euro vorgesehen, um acht neue Solobusse,<br />

darunter ein Gelenkbus, zu kaufen.<br />

Sie haben auch nach der Zufahrtsstraße zum Logistikzentrum<br />

WSA gefragt. Ich muss sagen, dass ich schon<br />

erfreut darüber bin, dass der Vorschlag der Gemeinden<br />

Düdelingen und Bettemburg, das Logistikzentrum direkt<br />

durch eine Stichstraße über den Verteilerkreis anzubinden,<br />

bei den zuständigen staatlichen Stellen angekommen<br />

ist. Gleichzeitig wird die Schienenautobahn der<br />

Eisenbahn mit angebunden. Was das Datum angeht, Frau<br />

Andrich, so kann ich Ihnen nun wirklich keinen Termin<br />

nennen, weil es ein Gesetzprojekt wird, um den Verteilerkreis<br />

bauen zu können.<br />

Mit dem Anschluss Ribeschpont-Noertzinger Straße<br />

haben wir uns effektiv intensiv befasst. Wir werden ihn<br />

parallel mit dem Ausbau der Aktivitätszone „Koibestrachen“<br />

vorantreiben. Es gibt aber noch zwei oder drei<br />

Alternativen. Wir haben auch unser Planungsbüro damit


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

beauftragt, diese Alternativen zu untersuchen. Nicht später<br />

als vorgestern haben wir einen Zwischenbericht bekommen,<br />

über den wir mit dem Büro und dem<br />

tech≤nischen Dienst diskutieren werden. Wenn Entscheidungen<br />

zu treffen sind, wird selbstverständlich im<br />

Vorfeld die Verkehrskommission bzw. der Gemeinderat<br />

informiert.<br />

Frau Goergen hat vom Fußgängerweg zwischen dem<br />

Jean-Fohrmann-Platz und dem Kulturzentrum gesprochen.<br />

Wenn Sie den Fußgängerweg benutzen, dann können Sie<br />

feststellen, dass neben dem Parkplatz der Bürgersteig<br />

gesenkt wurde. Das ist auch gedacht, um den Zebrastreifen<br />

dort anzulegen, sobald das Wetter das erlaubt. Es<br />

kommt aber noch etwas anderes hinzu, über das wir<br />

noch in der Verkehrskommission sprechen müssen. Es<br />

handelt sich um die Ampelanlage an der Jos.-Nosbaum-<br />

Straße. Diese beiden Übergänge müssen wir neu gestalten.<br />

Es ist sicher auch sinnvoll, den Fußgängerüberweg<br />

zum Kulturzentrum mit einer Ampelanlage abzusichern.<br />

Es hat aber keinen Sinn, auf einer Strecke von 150 Metern<br />

drei Ampelanlagen zu haben. Wir werden eine der beiden<br />

bestehenden entfernen und müssen dann prüfen, wie<br />

die beiden anderen aufeinander abgestimmt werden können.<br />

Wir müssen auch mit dem Staat besprechen, wie wir<br />

die Bushaltestelle im Interesse der Schüler der Musikschule<br />

absichern. Meiner Meinung nach muss man unbedingt<br />

die beiden Ampelanlagen intelligent miteinander<br />

verbinden.<br />

Von einigen Seiten wurde auch das Sportzentrum René<br />

Hartmann angesprochen. Das ist ein Projekt, das wir im<br />

Laufe der kommenden Jahre in Angriff nehmen müssen.<br />

Sie wissen, dass wir uns seit einigen Jahren bei allen<br />

Projekten extern beraten lassen. Wir haben gute<br />

Erfahrungen damit gesammelt. Frau Kutten hat ja auch<br />

gesagt, dass bei den Radwegen von unserem Berater eine<br />

ausgezeichnete Arbeit geleistet wurde. Ich denke, dass<br />

wir auch in Zukunft mit dieser Beratung weitermachen<br />

sollen.<br />

Sie haben auch gesagt, dass die Bürger nicht ausreichend<br />

in das Fahrradkonzept eingebunden gewesen seien. Ich<br />

denke aber, dass wir eine tief greifende Befragung durchgeführt<br />

haben. Sowohl das Bürgerforum als auch die<br />

Fahrradinitiative und die Verkehrskommission waren in<br />

die Planung eingebunden. Ich denke, dass wir auch gut<br />

beraten waren, als wir beschlossen haben, das Konzept<br />

jetzt schnell umzusetzen, vor allem die beiden Achsen,<br />

die nicht umstritten sind. Wir haben das Problem, dass<br />

wir ein Gesamtkonzept haben, das wir aber in dieser<br />

Phase nicht integral umsetzen können, weil es noch<br />

unbeantwortete Fragen gibt. Diese unbeantworteten<br />

Fragen beginnen gleich hinter dem regionalen Kulturzentrum.<br />

Deshalb planen wir in einer ersten Phase die<br />

Übergänge von den Vierteln bis ins Zentrum. Die Fort-<br />

setzung müssen wir dann in den nächsten Etappen planen.<br />

ich denke, dass wir uns zwei bis drei Jahre in der<br />

Umsetzungsphase befinden werden. Ich habe dann auch<br />

kein Problem damit, den gleichen Weg der Befragung zu<br />

beschreiten wie bei den ersten beiden Achsen. Wir können<br />

das Projekt auch im Rahmen einer öffentlichen Versammlung<br />

vorstellen.<br />

Frau Kutten hat nach einer Busverbindung zur<br />

Aktivitätszone „Koibestrachen“ gefragt. Ich habe dem<br />

TICE den Auftrag gegeben zu prüfen, wie im bestehenden<br />

Citybussystem ein Ausbau möglich ist. Es hat sich erwiesen,<br />

dass das wahrscheinlich nicht geht ohne eine zusätzliche<br />

Citybuslinie. Diese Linie können wir aber aus<br />

finanziellen Gründen erst dann einführen, wenn das<br />

Gebiet erschlossen ist. Ich denke, dass das eine vorsichtige<br />

Vorgehensweise ist. Wir hatten sie immer in diesem<br />

Bereich und werden sie auch in Zukunft beibehalten,<br />

weil das unmittelbare Auswirkungen auf unseren Haushalt<br />

hat. Wir wissen aber, dass wir mittelfristig nicht<br />

daran vorbeikommen, über neue Citybuslinien nachzudenken.<br />

Was das Teilen von Düdelingen durch die Eisenbahnschienen<br />

angeht, so hatten wir in den vergangenen<br />

Monaten mehrere Unterredungen, u.a. mit dem Bautenminister<br />

und dem Transportminister. Wir prüfen, ob wir<br />

langfristig nicht in Richtung Tram gehen können. Diese<br />

Botschaft ist jetzt auch beim Innenminister angekommen.<br />

Was Herrn Becker betrifft, so denke ich, dass es keine<br />

Abweichungen zu seiner Auffassung der Verkehrspolitik<br />

und meiner gibt. Er hat mit Recht gesagt, dass wir die<br />

Ideen im Zentrum, was den Verkehr angeht, umsetzen<br />

müssen. Es ist so, dass wir die Untersuchungen abgeschlossen<br />

haben und Antworten auf unsere Probleme<br />

haben, die wir aber selbst noch nicht definitiv mit unseren<br />

Dienststellen und im Schöffenrat abgesprochen haben.<br />

Was die sanfte Mobilität angeht, so wollen wir keine<br />

Radwege aufdrängen. Wir wollen aber eine Vernetzung,<br />

die Sinn macht, anstreben. Es ist auch das, was im<br />

Konzept von Trafico steht. Selbstverständlich streben<br />

wir eine flächendeckende Einführung von Radwegen an.<br />

Ich bin immer noch der Meinung, dass wir auf den<br />

Tempo-30-Zonen aufbauen sollen.<br />

Herr Becker hat noch Stellung zum Kulturzentrum und zur<br />

Kulturpolitik bezogen. Wir wollen Kultur für jeden mit<br />

jedem. Daneben soll aber auch die Kreativität unterstützt<br />

werden. Ich denke, dass es ein interessantes Konzept ist, an<br />

dem wir arbeiten. Ich sehe darin aber auch sämtliche<br />

Kulturträger mit eingebunden, von unseren Harmonien bis<br />

zu unseren Kulturveranstaltungen, die im Freien stattfinden.<br />

Dazu gehören aber auch die Aktivitäten in den Galerien<br />

und die Arbeit des Dokumentationszentrums über die<br />

Migrationen. Kommunikation nach außen ist sehr wichtig.


59<br />

Nicht später als vorgestern haben wir mit den Bürgermeistern<br />

unserer französischen Nachbargemeinden<br />

gesprochen. Sie sind bereit, unsere Veranstaltungen in ihre<br />

lokalen Sender zu übernehmen.<br />

Frau Kayser hat von den Computern in den Schulklassen<br />

gesprochen. Sie hat gesagt, das sei eine gute Sache. Sie<br />

hat aber den entsprechenden Haushaltsartikel nicht gefunden.<br />

Es stehen insgesamt drei Artikel im Haushalt. Es<br />

handelt sich einmal um 45 000 Euro. Sie können ihn<br />

auch nicht finden, denn das ist in der Infrastrukturanbindung<br />

des Kabels in die Schule enthalten. Im Haushalt<br />

stehen auch noch einmal 50 000 Euro für die Ausrüstung.<br />

In einem weiteren Artikel sind 30 000 Euro enthalten.<br />

Wir hatten aber auch die Gelegenheit, Computer von<br />

Banken und anderen Institutionen zu bekommen, die alle<br />

zwei Jahre ihr Material wechseln. Es handelt sich um insgesamt<br />

80 Computer, die in den verschiedenen Gebäuden<br />

aufgestellt werden. Auf Anfrage des Lehrpersonals<br />

gehen wir in die Richtung, die Gebäude und vor allem<br />

die Klassensäle auszurüsten. Die 50 000 Euro im Haushalt<br />

sind vorgesehen, um in der Schule Deich 20 Computer<br />

im Informatiksaal aufzustellen und 30 Computer<br />

auf die Klassen zu verteilen.<br />

Herr Dany war mit Recht der Meinung, das es wichtig sei,<br />

die Radwege über das Zentrum hinaus in Richtung Skaterpark<br />

und Frankelach weiterzuführen. Ich habe vorhin gesagt,<br />

dass wir abwarten müssen, was geschieht, weil hinter<br />

dem Kulturzentrum mit den Arbeiten am Wasserturm<br />

begonnen wird. Wir werden das aber im Auge behalten,<br />

Herr Dany.<br />

Herr Lorang hat gesagt, am Straßennetz sei nichts gearbeitet<br />

worden. Ich weiß nicht, ob Sie durch ein anderes<br />

Düdelingen fahren wie wir, Herr Lorang, denn es wurde<br />

viel gearbeitet und es wurden teure Projekte durchgeführt.<br />

Sie können so viel verlangen, wie Sie wollen, wenn<br />

jetzt die Budersberger Straße erneuert wird, dann haben<br />

wir eine Baudauer von mindestens 18 Monaten. Wir<br />

rechnen sogar mit 24 Monaten. Das sind riesige Arbeiten,<br />

die wir in zwei oder drei Haushalten wieder finden werden.<br />

Die Bauzeit ist eben lange, daran ist nichts zu<br />

ändern.<br />

Ich will Sie auch daran erinnern, dass wir in den vergangenen<br />

vier Jahren 400 000, 200 000 und 300 000 Euro für<br />

die Erneuerung von Straßenbelägen vorgesehen hatten.<br />

Auch für 2008 sind 200 000 Euro eingeplant. Andere<br />

Gemeinden setzen das als Projekt ein und haben es im<br />

außerordentlichen Haushalt stehen. Die Erneuerung von<br />

Straßenbelägen, wie beispielsweise in der Karl-Marx-<br />

Straße und in der Brunnenstraße, gehören bei uns zu den<br />

normalen Arbeiten. Ich denke auch, dass wir den richtigen<br />

Weg eingeschlagen haben, um in diesem Bereich<br />

voranzukommen. Es gibt uns auch die Möglichkeit, flexibel<br />

zu reagieren. Sie konnten jetzt feststellen, dass Sicherheitsmaßnahmen<br />

rund um die Schule Brill durchgeführt<br />

wurden. Auch das ist ein Projekt, das bei uns im ordentlichen<br />

Haushalt geführt wird. Was die Radwege anbelangt,<br />

so sagen Sie, die Leute führen ohnehin über den<br />

Düdelinger Bach. Für die Instandsetzung der Überdeckung<br />

des Baches und um sie fahrradtauglich zu machen,<br />

liegt jetzt ein Kostenvoranschlag vor. Das kostet<br />

80 000 Euro. Es ist viel komplizierter, Politik zu betreiben,<br />

als Sie sich das vorstellen.<br />

Dann haben Sie über die Jugend des F91 gesprochen. Ich<br />

teile die Meinung nicht, dass der F91 nichts im Bereich<br />

der Jugendarbeit unternimmt. Die Verantwortung für Ihre<br />

Aussagen müssen Sie selbst übernehmen. Bei den Sitzungen,<br />

die wir hatten, um über die Instandsetzung des<br />

Barozzi-Stadions zu diskutieren, habe ich festgestellt,<br />

dass beim F91 großes Interesse an der Jugendpolitik besteht.<br />

In diesem Bereich läuft viel. Deshalb ist es auch<br />

eine Notwendigkeit, dass wir das Barozzi-Stadion mit<br />

einem Kunstrasen ausstatten.<br />

Dann haben Sie auch über die Subventionen gesprochen.<br />

Ich finde es eine sehr seltsame Vorgehensweise, die<br />

Subvention für „Vélo Loisirs“ mit dem Tischtennisverein<br />

zu vergleichen und dann zu sagen, wir täten nichts und<br />

beide bekämen die gleiche Unterstützung. Sie kommen<br />

aus einem Verein, Herr Lorang, und wissen, was die<br />

Gemeinde neben den Subventionen in die Vereine investiert.<br />

Das war noch immer unsere Politik. Unsere<br />

Düdelinger Vereine bekommen dort Hilfe, wo sie sie<br />

benötigen. „Vélo Loisirs“ ist auch etwas ganz anderes als<br />

der Tischtennisverein, dem wir eine Halle zur Verfügung<br />

stellen, in der im kommenden Jahr der Bodenbelag<br />

für 50 000 Euro erneuert wird. Wir hatten auch zwei<br />

Sitzungen mit den Verantwortlichern des Tischtennisvereins,<br />

in denen wir festgehalten haben, dass wir die<br />

Fenster ersetzen. Wir könnten es auch machen wie<br />

andere Städte, die Stadt Luxemburg zum Beispiel. Sie gibt<br />

den Vereinen eine Subvention von 5000 oder 8000 Euro<br />

und berechnet andere Dienstleistungen, wie zum<br />

Beispiel die Überstunden des Pförtners bei Veranstaltungen<br />

oder Wasser, Strom und Heizung. Das gibt es natürlich<br />

auch. Das ist aber nicht der Weg, den wir einschlagen<br />

wollen.<br />

Herr Spina ist sehr zufrieden mit einem Teil unserer<br />

Arbeit. Er hat auch Wünsche, die ich teile. Ich habe die<br />

gleiche Auffassung über die Probleme im Sportzentrum<br />

René Hartmann. Er hat zu den Subventionen erklärt, was<br />

zu erklären ist. Wir planen ja auch, sie anzuheben. Das<br />

ist im Haushalt vorgesehen. Herr Spina hat auch von der<br />

Sportkommission gesprochen, die gute Arbeit leistet. Ich<br />

denke, dass sie auch das Verdienst hat, dass die LASEP-<br />

Sektion wieder aktiv geworden ist. Ich finde es sehr wichtig,<br />

sie nicht nur wieder ins Leben zu rufen, sondern sie<br />

auch tatkräftig zu unterstützen. In meinen Augen war es


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

auch sehr gut, dass der Gewinn aus dem Ausschank<br />

anlässlich der Sportlerehrung für die LASEP-Sektion ist.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Es stehen noch zwei Fragen offen, die in den Kompetenzbereich<br />

von Herrn Théobald fallen. Ich hatte die Frage nach<br />

einem Organigramm des Gemeindepersonals gestellt. Daneben<br />

wollte ich wissen, weshalb so viel Geld bei der<br />

Instandsetzung der Friedensstraße gespart werden konnte.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ich werde darauf antworten.<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Es wurde auch nach Dienstfahrrädern gefragt. Wir haben<br />

ein Dienstfahrrad auf Anfrage eines Beamten, der aber<br />

nicht damit fährt. Im Haushalt steht auch ein Posten für<br />

ein Dienstauto für den Verkehrsdienst. Wahrscheinlich<br />

werden es aber eher zwei Skooter als ein Auto.<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Ich möchte dann kurz auf meine Bereiche eingehen.<br />

Herr Rech und Frau Andrich haben über die Syndikate<br />

gesprochen. Beim Syndikat SICONA ist es so, dass wir in<br />

der Vergangenheit 8500 Euro im Haushalt hatten. Weil<br />

die Statuten geändert wurden, wird der Beitrag aufgrund<br />

der Einwohnerzahlen der Gemeinden berechnet. Das<br />

heißt im Klartext, dass wir ab jetzt 29 417 Euro bezahlen<br />

plus 38 000. Dann kommen wir für 2008 auf insgesamt<br />

60 000 Euro für das Syndikat SICONA.<br />

Frau Andrich hat auch gesagt, dass der Betrag für das<br />

Recyclingzentrum im Haushalt relativ hoch ist. Dafür<br />

gibt es einen Grund. Das Recyclingzentrum Kayl-<br />

Tetingen entspricht nicht mehr den Normen und wird<br />

von Grund auf erneuert. Deshalb ist der Betrag im<br />

Haushalt so hoch. Es wurde auch gefragt, ob wir als<br />

Mitglied der verschiedenen Syndikate keinen Einfluss auf<br />

die Unkosten haben. Einen Einfluss haben wir natürlich<br />

nicht. Bei der Modernisierung der verschiedenen Anlagen,<br />

wie beispielsweise der Müllverbrennungsanlage<br />

für 100 Millionen Euro oder der Kompostierungsanlage<br />

für 25 Millionen, haben wir keinen Einfluss. Wir versuchen<br />

natürlich, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.<br />

Das hier sind aber Kosten, die einfach vorgeschrieben<br />

werden. Wenn wir vom SIDOR sprechen, dann bleibt<br />

aber der Tonnagenpreis der gleiche. Er war 2007 auf dem<br />

gleichen Stand und bleibt auch 2008 auf diesem Stand,<br />

das heißt, 96,68 Euro pro Tonne für den normalen Hausmüll.<br />

Was die Überschwemmungen im Viertel Ribeschpont<br />

anbelangt, so habe ich schon einmal gesagt, dass der<br />

Architekt, der sich darum kümmerte, das falsch berechnet<br />

hatte. Jetzt ist auch noch die Hydraulik kaputt. Das<br />

erklärt die Überschwemmungen. Wir versuchen natürlich,<br />

das wieder in Ordnung zu bekommen. Im Haushalt<br />

für 2008 haben wir auch 810 000 Euro vorgesehen, um<br />

Rückhaltebecken zu bauen. Das war aber eine Frage des<br />

Geländes. Nach langen und zähen Verhandlungen ist es uns<br />

gelungen, ein Gelände zu kaufen, so dass wir im kommenden<br />

Jahr mit dem Bau des Beckens beginnen können.<br />

Sie haben auch von Energie gesprochen. Effektiv wurde<br />

1996 eine Analyse unserer Gebäude durchgeführt. Sie<br />

wird jetzt aktualisiert. 2009 wird dann die Bilanz gezogen.<br />

Unsere Dienststellen sind dabei, den Ist-Zustand<br />

noch einmal zu aktualisieren.<br />

Angesprochen wurde auch der Park „Léi“. Der<br />

Managementplan ist in Arbeit. Morgen haben wir die<br />

erste Sitzung mit dem Planungsbüro. In der ganzen Angelegenheit<br />

gibt es ja drei Etappen. Die erste Etappe ist<br />

der Ist-Zustand. Das wird morgen in Angriff genommen.<br />

In der zweiten Phase wird untersucht, wo wir hin wollen<br />

und was wir brauchen. Darüber wird in der Umweltkommission<br />

gemeinsam mit den Umweltschutzorganisationen<br />

diskutiert. Daneben soll die Bevölkerung über<br />

einen Fragebogen befragt werden. Das wird schon relativ<br />

breit gefächert, so dass jeder seinen Beitrag leisten kann.<br />

Es wurde von den Toiletten im Park „Léi“ gesprochen.<br />

Auch mir gefällt es nicht, wenn sie geschlossen sind. Das<br />

Problem besteht darin, dass diese Toiletten permanent<br />

dem Vandalismus zum Opfer fallen. Ich weiß nicht, ob es<br />

Ihnen bekannt ist, aber im Frühling war ein Brand in der<br />

Toilette. Sie war völlig zerstört. Wir wollen es jetzt so einrichten,<br />

dass man 20 Cents einwerfen muss. Das ist<br />

zumindest eine kleine Hürde, bevor man Zugang hat. In<br />

den Sommermonaten ist es so, dass der Betreiber des<br />

Kletterparks einen Schlüssel hat. Damit hat man eine<br />

kleine Kontrolle. Der Vandalismus ist einfach so<br />

schlimm, dass wir diesen Weg beschreiten müssen, auch<br />

wenn es unangenehm ist für Leute, die im Park spazieren<br />

gehen. Die Unkosten in Fällen von Vandalismus sind<br />

aber einfach zu hoch. Wir hoffen, dass wir die Lage<br />

etwas in den Griff bekommen, wenn 20 Cents eingeworfen<br />

werden müssen.<br />

Die Quelle „Romeschbuer“ wurde erwähnt. Meines<br />

Wissens nach ist die Qualität des Wassers gut. Der Betrag<br />

von 60 000 Euro wird für 2008 eingesetzt, damit wir die<br />

Quelle nutzen können. Unsere Dienststellen sind der<br />

Meinung, dass es gut wäre, wenn wir auf die Quelle<br />

zurückgreifen könnten, wenn wir einen Engpass beispielsweise<br />

mit der SES haben. Herr Foehr hat verschiedenes<br />

erwähnt, u.a. den Dreck im Park. Ich habe schon<br />

erwähnt, dass ein Antilittering-Projekt läuft. Es wurde in


61<br />

diesem Jahr ausgearbeitet und kann jetzt angewandt werden.<br />

Im Frühling werden wir in Zusammenarbeit mit dem<br />

„Lycée technique Nic. Biever“, dem nationalen<br />

Jugenddienst und dem Umweltministerium eine groß<br />

angelegt Aktion starten, bei der es vor allem um<br />

Vorbeugung und Information gehen wird. Ich gehe davon<br />

aus, dass die Erziehung schon zu Hause beginnen muss.<br />

Ich hoffe, dass unsere Kampagne dazu beitragen kann,<br />

dass sich die Situation verbessert.<br />

Es hätte auch mich gefreut, wenn wir die Toiletten im<br />

Stadthaus schon in diesem Jahr hätten in Stand setzen<br />

können. Das war aber nicht möglich. Deshalb haben wir<br />

diese Arbeiten auf 2008 überschrieben. Man muss dazu<br />

aber sagen, dass die Toiletten in einem hygienisch einwandfreien<br />

Zustand sind. Ich habe Ihnen erklärt, dass wir<br />

Düdelingen im Bereich der Hygiene neu eingeteilt haben.<br />

Die Toiletten werden zwei bis drei Mal am Tag gesäubert.<br />

Die Toiletten sind zwar nicht sehr modern, sie sind aber<br />

sauber. Im kommenden Jahr, wenn die Arbeiten durchgeführt<br />

sind, werden die Sanitäranlagen auf dem modernsten<br />

Stand der Technik sein.<br />

Es wurde von einer Broschüre gesprochen, um die<br />

Aktivitäten für das dritte Alter bekannt zu machen. Das ist<br />

eine Überlegung wert. Es ist aber auch eine Frage des<br />

Geldes. Da die CSV aber nicht immer alle Gebührenanhebungen<br />

stimmt, kann ich mir vorstellen, dass sie<br />

auch verschiedene Sparmaßnahmen unterstützt.<br />

Herr Dany hat über die Beschäftigungsinitiative CIGL<br />

gesprochen. Dieser Posten steigt jedes Jahr im ordentlichen<br />

Haushalt. Wir werden jetzt bald ein Maximum erreicht<br />

haben. Der CIGL, den ich schon im Detail vorgestellt<br />

habe, ist für uns ein sehr wichtiger Pfeiler in der Gemeinde.<br />

Herr Lorang ist auf das Rückhaltebecken in der Nordstraße<br />

eingegangen. Wenn man den Haushalt richtig<br />

liest, denn stellt man fest, dass im vergangenen Jahr von<br />

Untersuchungen die Rede ging. Im Rahmen der Modernisierung<br />

der Kläranlage wurde dieses Becken jetzt auf<br />

dem Reißbrett zusammengestellt. Der Beginn der Bauarbeiten<br />

ist 2008 geplant. Das Becken muss auch in diesem<br />

Jahr fertig gestellt werden, weil die Kläranlage im<br />

März 2009 in Betrieb gehen soll.<br />

Ich komme dann zu Frau Kutten. Sie hat an sich die meisten<br />

Fragen zum Thema Umweltschutz gestellt. Den Klimaschutz<br />

und das Klimabündnis nehmen wir als Gemeinde<br />

sehr ernst. Es ist eine große Herausforderung, die wir<br />

auch konsequent annehmen werden. Es gibt auch Dinge,<br />

die wir nicht immer an die große Glocke hängen. Unsere<br />

Dienststellen kommen ja regelmäßig mit anderen<br />

Gemeindedienststellen zu einem Erfahrungsaustausch<br />

zusammen. Ein Vertreter einer Gemeinde hat effektiv<br />

gesagt, dass das System, das bis jetzt benutzt wird, sich<br />

als nicht optimal erwiesen hat. Die Straßenbauverwalt-<br />

ung, die das Projekt unterstützte, ist dem System nicht mehr<br />

so positiv gegenüber eingestellt, so dass die Straßenbauverwaltung<br />

wahrscheinlich im Januar oder Februar eine<br />

große Informationsversammlung für die Gemeinden einberufen<br />

wird, um verschiedene Projekte vorzustellen. Wir<br />

haben beschlossen, dass wir das System Luxicom, das in<br />

Beckerich ist, nicht nehmen, sondern auf das Projekt<br />

Luminex umsteigen. 2008 werden wird dieses System ganz<br />

konkret im Viertel Angeltal testen. Das ist ein Projekt mit<br />

64 Lampen. Wir müssen dann prüfen, was das bringt.<br />

Wir haben auch noch ein anderes Projekt im Viertel<br />

Soibelkaul. Hier handelt es sich um 170 Lampen. Das<br />

sind an sich Lampen, die alle individuell angeschlossen<br />

sind. Man stellt sofort fest, wenn sie entweder kaputt sind<br />

oder mit Flackern beginnen.<br />

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir die alten<br />

Quecksilberdampfleuchten, die wir noch haben,<br />

permanent ersetzen. In einer nächsten Etappe werden die<br />

44 Lampen auf dem Fohrmann-Platz alle austauschen.<br />

Das wird eine Ersparnis von 10 000 Kilowatt die Stunde.<br />

Im Jahr werden dort 1600 Euro gespart. Das alles sind<br />

Sachen, die wir unter Routinearbeiten führen. Wenn wir<br />

permanent daran arbeiten, wird das 2009 unserer Bilanz<br />

zugute kommen.<br />

Es wurde auch gefragt, was unsere Energiehotline und<br />

unsere Energieberatung gebracht haben. Ich muss sagen,<br />

dass ich relativ enttäuscht von der Bilanz bin. Es wurde<br />

schon einige Male im Anzeigenblatt veröffentlicht, und<br />

jedes Jahr geben wir für 16 000 Euro einen Umweltkalender<br />

heraus, in dem bei jedem Monat Informationen<br />

stehen. In jeder ersten Woche im Monat sind die Energieberatung<br />

und die Energiehotline angesagt. Bisher haben<br />

zwölf Leute telefoniert und 22 haben eine Energieberatung<br />

bei sich zu Hause durchführen lassen. Das ist<br />

herzlich wenig. Wir werden versuchen, die Information<br />

in der Öffentlichkeit noch weiter zu verbessern.<br />

Es wurde auch gesprochen von Ökosmart. Es stimmt, wir<br />

hatten auch gesagt, dass wir das tun würden. Ich stehe<br />

auch immer noch dazu, dass wir das tun sollen, allerdings<br />

nicht mehr mit Ökosmart. Wir haben diese Firma<br />

Leute einige Male angeschrieben, wir haben aber nie<br />

eine richtige Antwort bekommen. Ich habe das auch<br />

schriftlich vorliegen. Einmal hatten sie Schwierigkeiten<br />

technischer Natur, weil ihr Programm nicht in Ordnung<br />

war. Dann wurden uns auch zweiten Daten vorgeschlagen,<br />

die uns allerdings nicht passten. Wir wollten einen<br />

anderen Termin festlegen, bekamen aber keine Antwort<br />

mehr. Ich hatte im Dezember noch einmal Herrn Urbany<br />

gebeten, eine E-Mail zu schicken. Das wurde auch getan.<br />

Wir hatten der Gesellschaft im Vorfeld auch Informationen<br />

über die Größe der Stadt, die Zahl der<br />

Einwohner und die Gebäude mitgeteilt, damit die Leute<br />

mehr oder weniger wissen, womit sie es zu tun haben.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass wir uns nach einer<br />

anderen Firma umsehen werden, wenn wir diesmal keine<br />

Antwort bekommen. Wir werden uns dann nach einer<br />

anderen Firma umsehen.<br />

Es wurde nach den Informationsblättern A-Z gefragt.<br />

Diese Merkblätter wurden effektiv nicht mehr veröffentlicht<br />

und werden auch in Zukunft nicht mehr veröffentlicht<br />

werden, weil wir ganz einfach festgestellt haben,<br />

dass der Kostenaufwand viel zu hoch war gegenüber<br />

dem, was dabei herauskam. Ich habe in meinem<br />

Bekanntenkreis eine Umfrage gemacht und gefragt, wer<br />

die Informationsblätter A-Z kenne. Ich bekam relativ<br />

wenige Antworten auf meine Frage, so dass wir diese<br />

Informationspolitik einstellen werden und andere Wege<br />

suchen, die weniger kostenaufwendig sind, aber bessere<br />

Resultate bringen.<br />

Ich möchte auch noch kurz auf das sportliche Ereignisse<br />

beim Naturpark „Haardt“ eingehen. Ich habe schon im<br />

vergangenen Jahr sehr präzis und detailliert auf diese<br />

Frage geantwortet. Es ist eine Veranstaltung, mit der die<br />

Gemeinde nichts zu tun hat. Wir übernehmen nur die<br />

Schirmherrschaft, so wie wir das auch bei anderen<br />

Sportveranstaltungen tun. Es ist eine Veranstaltung, die<br />

vom Umweltministerium genehmigt ist, nachdem der<br />

Verein all die Auflagen, die gemacht wurden, erfüllt hat.<br />

Schöffe Dan Biancalana (LSAP):<br />

Ich möchte dann meinerseits noch auf verschiedene<br />

Punkte eingehen, zu denen Gemeinderatsmitglieder<br />

Stellung bezogen haben. Ich beginne mit der Stellungnahme<br />

von Frau Andrich und ihrer Aussage in Sachen<br />

Tourismus. Sie war ganz enttäuscht, dass keine Ergebnisse<br />

vorzuweisen sind. In diesem Jahr haben wir eine<br />

Untersuchung durchführen lassen. Wenn Sie zugehört<br />

hätten, dann wüssten Sie, dass wir dabei sind, die<br />

Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

Ich kann aber kurz auf den Inhalt der Untersuchung eingehen,<br />

die wir mit einer deutschen Kulturtourismusfirma<br />

durchgeführt haben. Sie heißt Futour und hat in<br />

Luxemburg schon sehr gute Erfahrungen gesammelt, u.a.<br />

mit dem Naturpark Obersauer. Sie hat auch schon<br />

Erfahrungen gesammelt im Bereich des Kulturtourismus<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir haben<br />

die Firma herangezogen, um uns beraten zu lassen. Die<br />

Untersuchung geht vom Ist-Zustand aus, was unser<br />

Landschaftspotenzial angeht, was die Industrie- und<br />

Migrationskultur, die Baukultur, die geografische Lage,<br />

die Wirtschaft und die Infrastrukturen angeht. In der<br />

Untersuchung wird beleuchtet, wie man das alles touristisch<br />

vermarkten kann. Wir sind auf dem Punkt, die<br />

Schlussfolgerungen zu ziehen und werden sie 2008 vorstellen<br />

und den Gemeinderat darüber informieren. Wir<br />

werden dann auch erklären, welche konkreten Maßnahmen<br />

ergriffen werden sollen.<br />

Frau Andrich hat auch gesagt, dass wir das „Syndicat<br />

d’initiative“ stärker einbinden sollen. Bei der Initiative,<br />

die die Gemeinde Düdelingen ergriffen hatte, um eine<br />

Arbeitsgruppe zusammenzustellen, war auch das<br />

„Syndicat d’initiative“ dabei und auch noch der Geschäftsverband,<br />

das Bürgerforum sowie unser Kulturdienst. Wir<br />

haben hier also eine Arbeitsgruppe, in der die verschiedenen<br />

Akteure ihre Überlegungen einbringen können,<br />

wie wir Düdelingen touristisch nach außen vermarkten<br />

können.<br />

Frau Goergen hat über die Gestaltung der Schulhöfe gesprochen.<br />

Frau Di Bartolomeo ist ja schon auf dieses<br />

Thema eingegangen. Auch wenn man die Höfe etwas<br />

abenteuerlich gestalten möchte, dann darf man natürlich<br />

nicht vergessen, dass die Gemeinde eine gewisse<br />

Verantwortung hat, was die Anlagen angeht, u.a. was den<br />

Unterhalt, aber auch die Sicherheit anbelangt. Ich denke,<br />

dass das wichtig ist, wenn wir an die Gestaltung der<br />

Schulhöfe herangehen. Die Sachen, die dort aufgestellt<br />

werden, sollen TÜV-geprüft sein, denn wenn etwas<br />

geschieht und die Spielgeräte sind nicht geprüft, dann ist<br />

die Gemeinde in sehr schlechten Tüchern.<br />

Herr Foehr ist wie schon im vergangenen Jahr auf die<br />

Lebensqualität im Stadtzentrum und den Vandalismus<br />

eingegangen. Man muss ein Gleichgewicht finden zwischen<br />

einem Stadtzentrum, das belebt ist, und einem<br />

Stadtzentrum, in dem eine gewisse Sicherheit gewährleistet<br />

ist. Es muss aber auch ein Zentrum sein, das<br />

abends nicht wie ausgestorben wirkt. Um die Lebensqualität<br />

aufrecht zu erhalten und den Vandalismus in den<br />

Griff zu bekommen, sind wir im permanenten Kontakt<br />

mit unserer lokalen Polizei. Es wird schon Hand in Hand<br />

gearbeitet, um den Problemen entgegenzuwirken.<br />

Frau Kutten hat von der Elternschule gesprochen. Frau<br />

Bartolomeo hat ja schon gesagt, dass die Familienkommission<br />

bzw. die drei Kindertagesstätten in Düdelingen<br />

Initiativen ergriffen haben, um mit der Elternschule<br />

zusammenzuarbeiten. Wenn man aber fordert, dass die<br />

Elternschule in die Klasse gehen soll, dann ist das illusorisch,<br />

denn die Elternschule besteht zurzeit laut meinen<br />

Informationen aus zwei Leuten. Also ist das rein organisatorisch<br />

nicht machbar. Wenn man allerdings konzertierte<br />

Aktion durchführt, wie beispielsweise über Gewalt<br />

in der Schule, bei denen einige Klassen zusammenkommen,<br />

dann ist das möglich. Was mir immer bei der grünen<br />

Fraktion auffällt, das ist, dass sie eine theoretische<br />

Vorgehensweise hat und auf jeden Fall keine pragmatische.<br />

Sie haben gesagt, man müsse die Kinder an die Kultur<br />

heranführen. Das beste Beispiel in diesem Jahr waren die<br />

Lehrpersonen die die Initiative ergriffen hatten und Art à


63<br />

gogo durchführten. Das war ein sehr interessantes<br />

Projekt, bei dem die Kinder in Kontakt mit der Kultur<br />

kamen und sich auch kulturell betätigen konnten. Ich<br />

weiß nicht, ob Sie die Möglichkeit hatten, sich die<br />

Ausstellung anzusehen. Wenn Sie sie gesehen hätten,<br />

dann hätten sie feststellen können, auf welch interessante<br />

Art und Weise die Kinder sich künstlerisch ausdrücken<br />

konnten.<br />

Ich gehr dann zu Frau Kayser über, die einige Aussagen<br />

zum Jugendsommer mit 433 Einschreibungen gemacht hat.<br />

Über den Daumen gepeilt hatten wir um die 60 Jugendlichen,<br />

die in zwei Sessionen an den Aktivitäten teilnahmen.<br />

Die Ausrichtung des Jugendsommers ist immer die<br />

gleiche. Einerseits werden Aktivitäten mit den Düdelinger<br />

Vereinen angeboten, seien das sportliche oder kulturelle<br />

Aktivitäten. Auch mit dem nationalen Jugenddienst werden<br />

im Inland Aktivitäten angeboten. Dann haben wir<br />

einige Aktivitäten im Ausland für junge Leute, die nicht<br />

die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen. Der<br />

Jugendsommer ist gedacht für Jugendliche von zwölf bis<br />

18 Jahre aus allen sozialen Schichten. Wir versuchen<br />

auch immer, den jungen Leuten einen annehmbaren<br />

Preis anzubieten. Ich teile auf jeden Fall die Meinung<br />

nicht, dass die 8500 Euro schlecht investiert seien. Wenn<br />

wir 2008 die fünfte Auflage organisieren, dann werden wir<br />

zur Schlussfolgerung kommen, dass der Jugendsommer<br />

eine wichtige Initiative ist, die den nötigen Erfolg kennt.<br />

Es ist eine Tatsache, dass im Jugendhaus Nichtluxemburger<br />

sind, aber nicht nur. In der Regel sind im<br />

Jugendhaus junge Leute, die nicht unbedingt in Vereinen<br />

sind. Ich denke nicht, dass die Investitionen von<br />

113 000 Euro zu hoch sind. Wenn man einen Einblick in<br />

die Aktivitäten hat, bzw. in die Generalversammlung<br />

geht, in der die Aktivitäten dargelegt werden, geht, dann<br />

stellt man fest, was für ein erzieherischer Aufwand vom<br />

Personal und von der Trägergesellschaft an den Tag gelegt<br />

wird, um Projekte durchzuführen, in die die Jugendlichen<br />

eingebunden werden, und Aktivitäten zu organisieren.<br />

Bei der Aussage, die Sie gemacht haben, weiß ich nicht,<br />

welche Alternative Sie haben. Sollen wir das Jugendhaus<br />

abschaffen oder gibt es von Ihnen eine andere Alternative<br />

im Bereich der Jugendpolitik?<br />

Die Meinung, die Sie vertreten, dass das Projekt „Zoom“<br />

eine Augenwischerei sei, teile ich nicht. Ich glaube eher,<br />

dass Sie damit völlig falsch liegen. Es liegt ein ganz klares<br />

Konzept der Gemeinde vor, nachdem wir eine Umfrage<br />

durchgeführt haben, um herauszufinden, wie die Bedürfnisse<br />

der Jugendlichen sind. Es wurden Jugendliche<br />

erfasst, die das Jugendhaus besuchen, bzw. es nicht besuchen.<br />

Wenn Sie die Initiative ergriffen haben und Ihre<br />

Kinder gefragt haben, was sie von dem Angebot halten<br />

oder was juristischer Beistand ist und sie diese<br />

Dienstleistung nicht brauchen, dann umso besser. Dann<br />

haben ihre Kinder möglicherweise das Glück, in einer<br />

Familie zu leben, in der sie Antworten auf ihre Fragen<br />

bekommen. Es gibt allerdings viele Jugendliche hier in<br />

Düdelingen, die dieses Glück nicht haben. Mit „Zoom“<br />

haben wir eine Anlaufstelle geschaffen für Jugendliche,<br />

die in verschiedenen Lebenssituationen Hilfe suchen, sei<br />

es bei beruflichen oder juristischen Fragen. Es gibt aber<br />

auch Antworten auf Fragen über Aktivitäten und das<br />

Jugendhaus. Jeder Jugendliche wird hier informiert, wenn<br />

er Auskünfte benötigt. Die CSV plädiert ja für Chancengleichheit.<br />

Das hier ist ein Recht auf Zugang zur Information<br />

und auch eine gewisse Chancengleichheitspolitik<br />

für alle Jugendlichen in Düdelingen, die nicht unbedingt<br />

ins Jugendhaus gehen wollen und auch das Bedürfnis<br />

dazu nicht verspüren, die aber auf verschiedene Dienststellen<br />

zurückgreifen wollen, weil sie Fragen über ihre<br />

Lebenssituation haben. In dieser Dienststelle bekommen<br />

sie von professionellen Leuten, die sich in mehreren Bereichen<br />

auskennen, eine ganz klare Antwort.<br />

Dann haben sie noch über die Schlichtungsstelle gesprochen.<br />

Seit das Angebot besteht, hatten wir 30 Vermittlungen,<br />

die mit mehr oder weniger Erfolg stattgefunden<br />

haben. Bei der Schlichtung müssen die Leute sich bereit<br />

erklären, sich an einen gemeinsamen Tisch zu setzen und<br />

miteinander zu diskutieren. Wenn Schlichtungen nicht<br />

stattfinden konnten, dann war das darauf zurückzuführen,<br />

dass die eine Partei sich nicht mit der anderen an<br />

einen Tisch setzen wollte, weil der Nachbarschaftsstreit<br />

schon seit Jahren andauert. Als Gemeinde Düdelingen<br />

machen wir jetzt die gleichen Erfahrungen wir andere<br />

Schlichtungsstellen im Ausland.<br />

Sie haben auch eine Frage über Anzeigen der Gemeinde<br />

gestellt. Sie haben dabei eine über einen Film als Beispiel<br />

genannt. Ich kann Ihnen sagen, dass es eine Vereinigung<br />

war, die die Interessen der portugiesischen Gemeinschaft<br />

vertritt, die „Association Portugal-Luxembourg“, die<br />

selbst beschlossen hatte, diese Anzeige auf Französisch<br />

zu veröffentlichen. Die Gemeinde trägt also keine<br />

Verantwortung für diese Anzeige. Nachdem wir auf dem<br />

Fest der Kulturen die Initiative gestartet haben, dass die<br />

Leute sich für die Gemeindewahlen einschreiben können,<br />

wurde auch mit dem Einwohneramt abgeklärt, dass<br />

sie sich jetzt nach und nach einschreiben können.<br />

Ihre Aussage, dass wir in der Ausländerkommission parteiübergreifend<br />

arbeiten, trifft zu. Die Ausländerkommission<br />

ist ja auch eine Kommission, die nicht nur aus<br />

Parteivertretern besteht, sondern der auch viele neutrale<br />

Bürger angehören, so dass eine ganz interessante und<br />

dynamische Zusammenarbeit besteht.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ich möchte dann meinerseits versuchen, so kurz wie<br />

möglich auf die einzelnen Stellungnahmen einzugehen.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Ich möchte zuerst dem ganzen Gemeinderat danken,<br />

denn an sich waren es sachliche Diskussionen und es<br />

gab eine ganze Reihe von Kommentaren und Vorschlägen<br />

in dieser Debatte, die wir selbstverständlich versuchen<br />

zu berücksichtigen, sofern es im Rahmen des Haushalts<br />

möglich ist.<br />

Herr Rech hat im Namen der LSAP-Fraktion auf die vernünftige<br />

Finanzpolitik hingewiesen. Es hat mich gefreut<br />

festzustellen, dass die grüne Fraktion zur gleichen Überlegung<br />

gekommen ist. Sie hat der Kompetenz und die<br />

vorsichtige Finanzpolitik dieser Gemeinde ihr Vertrauen<br />

ausgesprochen. Ich möchte den Grünen ausdrücklich<br />

danken, denn es ist nicht alltäglich, dass eine Oppositionspartei<br />

eine solche Aussage macht. Es ehrt sie,<br />

dass sie den Mut hatten, das zu tun, auch wenn sie aus<br />

anderen Ursachen den Haushalt nicht stimmen werden.<br />

Die CSV ist noch nicht so weit. Sie sollte versuchen, verschiedene<br />

Fragen zu klären. Sie muss sich entscheiden,<br />

ob wir das CSV-Wahlprogramm umsetzen oder ob wir<br />

die falschen Prioritäten setzen. Sie muss auch die Wahl<br />

treffen, ob es wirklich nötig ist, die Finanzen im Griff zu<br />

behalten, oder ob man in eine regelrechte Ausgabenhysterie<br />

verfallen soll, wenn man die einzelnen Projekte<br />

betrachtet, die die CSV noch zusätzlich 2008 verwirklichen<br />

möchte. Man kann nicht das eine und dann das<br />

Gegenteil verlangen, und das zum Teil in einer gleichen<br />

Stellungnahme. Frau Andrich hat noch einigermaßen<br />

versucht, nicht zuviel in Widersprüche zu verfallen mit<br />

der Stellungnahme zu den Finanzen auf der einen Seite<br />

und der Stellungnahme über die Ausgaben auf der anderen<br />

Seite. Wenn ich dann aber Frau Kayser und Herrn<br />

Lorang höre, die das CSV-Wahlprogramm noch überboten<br />

haben mit dem, was sie noch zusätzlich verlangen,<br />

dann stelle ich fest, dass es unmäßig ins Geld schlägt. Sie<br />

fordern die Früherziehung für jeden, die Ganztagsbetreuung<br />

für jeden, zusätzliche Sporthallen und die Erneuerung<br />

von zusätzlichen Straßen. Diese Rechnung kann<br />

beim besten Willen nicht aufgehen. Wenn man kritisiert,<br />

dann darf man das tun, man muss es aber so tun, dass<br />

noch ein Funke von Realismus darin enthalten ist. Diese<br />

Glaubwürdigkeit geht der Kritik der CSV völlig verloren.<br />

Man muss mir erklären, wie es denkbar wäre, dass die<br />

Gemeinde Düdelingen, die im Haushalt für 2008 außerordentliche<br />

Ausgaben in Höhe von 16,3 Millionen Euro<br />

hat, was übrigens ein absoluter Rekord in der Geschichte<br />

dieser Gemeinde ist, in dem gleichen Jahr zusätzlich<br />

Millionen in das Stadtzentrum, in Sportinfrastrukturen<br />

und in die Früherziehung investieren soll. Wie sollen wir<br />

das hinkriegen? Gleichzeitig darf die Gemeinde aber<br />

keine neuen Anleihen aufnehmen. Und wenn Gebühren<br />

angehoben werden, macht die CSV bei der Hälfte davon<br />

nicht mit. Sie will sparen, sagt aber nicht wo. So kann das<br />

nicht aufgehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass<br />

mehr Kohärenz in die Kritik der CSV eingeflossen wäre.<br />

Ich möchte dann einige Bemerkungen zu punktuellen<br />

Vorschlägen machen. Wir werden einen Fünfjahresplan<br />

ausarbeiten, der realistisch ist. Ich würde dabei jeden gerne<br />

mit einbeziehen, um den Schöffenrat nicht alleine zu lassen,<br />

wenn es darum geht, Prioritäten zu setzen, denn es ist<br />

ja hauptsächlich eine Streichaktion, die der Schöffenrat<br />

durchführen muss. Als wir eine erste Version des Haushalts<br />

aufgestellt hatten, lagen die außerordentlichen Ausgaben<br />

deutlich über 20 Millionen Euro. Das ist aber nicht zu<br />

finanzieren. Wir können das auch von der Arbeit her nicht<br />

bewältigen. In der vergangenen Amtsperiode wurden im<br />

Durchschnitt pro Jahr weniger als acht Millionen Euro<br />

investiert. Jetzt sind in einem Jahr 16 Millionen vorgesehen.<br />

Im überarbeiteten Haushalt von 2007 sind es 15 Millionen.<br />

Es ist einfach nicht drin, noch mehr auszugeben, auch<br />

wenn es Leute gibt, die annehmen, das sei möglich. Das ist<br />

nicht nur unmöglich, weil die Finanzen der Gemeinde es<br />

nicht erlauben würden, sondern auch vom Verwaltungsaufwand<br />

und vom technischen Aufwand her, den alle diese<br />

Projekte mit sich bringen würden. Ich denke, dass wir mit<br />

16 Millionen Euro bei einem absoluten Maximum angekommen<br />

sind. Es kommen ja auch noch die normalen<br />

Ausgaben und Betriebskosten hinzu.<br />

Wir werden einen Fünfjahresplan aufstellen. Wir tun das<br />

mit externer Hilfe und einem spezialisierten Büro, das uns<br />

beraten wird beim Durchleuchten unserer Ausgaben und<br />

der Aufstellung des Fünfjahresplans. Wir müssen dann<br />

gemeinsam prüfen, was in den kommenden Jahren finanzierbar<br />

ist und was wir auf die folgende Amtsperiode<br />

zurückstellen müssen. Das ist eine Aufgabe, bei der wir alle<br />

in den kommenden Monaten gemeinsam unsere politische<br />

Verantwortung übernehmen müssen.<br />

Herr Rech ist auch schon auf die Syndikate eingegangen.<br />

Ich möchte daran erinnern, dass wir mindestens in jeder<br />

zweiten Gemeinderatssitzung den Punkt „Fragen über<br />

die Syndikate“ auf der Tagesordnung haben. Als der<br />

Punkt zum letzten Mal auf der Tagesordnung stand, hat<br />

kein Mensch eine Frage gestellt. Deshalb kann ich auch<br />

die Kritik der Grünen, sie seien nicht über die Syndikate<br />

informiert, nicht akzeptieren, denn es gibt viele Möglichkeiten,<br />

um sich zu informieren. Man kann von einem<br />

gewählten Vertreter auch verlangen, dass er aktiv Informationen<br />

sucht. Wir wären die allerletzten, die die gewünschten<br />

Informationen nicht zur Verfügung stellen<br />

würden. Hier ist nichts zu verbergen und jedem sollen<br />

alle Angaben zur Verfügung stehen.<br />

Wichtig ist, dass viel vom Staat in Düdelingen investiert<br />

wird. Das geschieht nicht aus altruistischen Überlegungen,<br />

sondern weil man an Regierungsstellen und in<br />

Ministerien zur Überzeugung kommt, dass Düdelingen<br />

eine regionale Berufung hat und eine Reihe von<br />

Infrastrukturen in Gemeinden wie Düdelingen gehören.<br />

Ich denke, dass sicher auch ein gewisses Handlungsgeschick<br />

dazu gehört, damit diese Investitionen nach


65<br />

Düdelingen gekommen sind und in Zukunft auch noch<br />

kommen werden. Ich bitte um Verständnis dafür, dass<br />

einzelne Projekte, die ganz kritisch sind und an denen<br />

eventuell auch noch andere Gemeinden interessiert sind,<br />

erst im Gemeinderat vorgestellt und veröffentlicht werden,<br />

wenn sicher ist, dass sie auch nach Düdelingen<br />

kommen und nicht dadurch gefährdet werden, dass wir<br />

sie frühzeitig, ohne dass wir über alle Angaben über das<br />

Projekt verfügen, im Gemeinderat zerreden und dadurch<br />

diese Projekte für Düdelingen in Frage stellen. Das ist<br />

eine Politik, die richtig ist. Es wurde in der Vergangenheit<br />

so gehandhabt, und ich denke, dass es auch in Zukunft<br />

klug ist, es so zu handhaben. Wenn noch Verhandlungen<br />

laufen, an denen einige Partner beteiligt sind, ist es besser,<br />

den Abschluss der Verhandlungen abzuwarten.<br />

Andere Projekte, die Sie jetzt nicht mehr im Haushalt finden,<br />

wurden einfach zurückgestellt. Wir haben sie nicht<br />

aufgegeben, sondern weil sich jetzt schon abzeichnet,<br />

dass sie zeitlich gesehen nicht verwirklicht werden können<br />

aufgrund der Vorplanungen, die nötig sind und bei<br />

denen die Gemeinde nicht der einzige Akteur ist, haben<br />

wir sie zurückgestellt. Das gilt zum Beispiel für die<br />

Jugendherberge. Die Jugendherberge hängt natürlich von<br />

der Altlastensanierung der Arcelor-Brachen ab. Diese<br />

Altlastensanierung wird nicht von der Gemeinde<br />

Düdelingen durchgeführt, sondern an sich ist es am<br />

Verursacher, das zu tun. An sich ist es der „Fonds du<br />

logement“ und nicht die Gemeinde Düdelingen, der als<br />

Entwicklungsgesellschaft für das ganze Areal eingesetzt<br />

wurde. Wir sorgen dafür, dass die Akteure regelmäßig<br />

zusammenkommen. Ich habe Ihnen auch schon bei der<br />

Vorstellung des Haushalts gesagt, dass wir uns praktisch<br />

in einem Rhythmus von zwei Monaten treffen, um über<br />

weitere die Vorgehensweise zu beraten, bzw. um auch<br />

die Marschroute gemeinsam festzulegen. Man kann<br />

davon ausgehen, dass es noch zwei Jahre dauern wird,<br />

bis der Leitplan für die gesamte Fläche des früheren<br />

Arcelor-Geländes hier in Düdelingen vorliegen wird. Es<br />

ist auch nicht daran zu denken, dass wir früher mit der<br />

konkreten Planung für die Jugendherberge beginnen.<br />

Man muss damit rechnen, dass das bestenfalls 2010 oder<br />

2011 anlaufen kann. Wichtig ist, dass uns bestätigt<br />

wurde, dass das Projekt Wasserturm im Frühling anlaufen<br />

soll. Es soll laut den Aussagen von Staatsekretärin<br />

Octavie Modert bis Ende 2009 abgeschlossen sein.<br />

Parallel dazu wollen wir konkret an dem Filmstudioprojekt<br />

arbeiten. Über Provisorien wird versucht, relativ<br />

schnell voranzukommen. Wir haben uns als Gemeinde<br />

verpflichtet, bei der Anschubfinanzierung mitzumachen,<br />

damit dieses interessante und wichtige Projekt für<br />

Düdelingen in einem relativ kurzen Zeitraum verwirklicht<br />

werden kann. Mit den drei Projekten, den Filmstudios, dem<br />

Wasserturm und dem Kulturzentrum, haben wir schon<br />

relativ viel bewegt im Bereich der Industriebrachen.<br />

Das gleiche gilt für das Bürgerhaus für das Viertel<br />

Schmelz. Es befindet sich auf dem gleichen Areal und ist<br />

noch nicht Eigentum des Staats. Es muss zuerst Staatseigentum<br />

werden und dann muss der Staat die Besitzrechte<br />

auf die Gemeinde übertragen. Auch in diesem Fall<br />

muss noch über Altlasten gesprochen werden. Erst wenn<br />

alles juristisch klar ist, können wir mit den Arbeiten<br />

beginnen. Wir können nicht in Gebäuden, die uns nicht<br />

gehören, damit beginnen, Arbeiten durchzuführen. Das<br />

wäre sicher auch nicht vom Gemeinderat gewünscht,<br />

weil immer genau darauf geachtet wird, dass wir uns an<br />

alle Prozeduren halten.<br />

Ich denke nicht, dass es die Aufgabe der Gemeinde ist,<br />

ein Hotel zu bauen, um auch auf diese Frage zu antworten.<br />

Es ist ganz klar, dass es wichtig ist, dass wir Hotels<br />

haben. Es gibt aber die Privatinitiative, die die Möglichkeit<br />

haben muss, sich hier zu entwickeln. Es kann nicht sein,<br />

dass alles, was sich hier in Düdelingen bewegt oder nicht<br />

bewegt, immer die Schuld der Gemeinde ist, denn es gibt<br />

sehr viele Akteure im privaten Bereich, die auch eine<br />

Rolle zu spielen haben.<br />

Das gleiche gilt für das Stadtzentrum und die Förderung<br />

des Geschäftszentrums von Düdelingen. Ich möchte<br />

daran erinnern, dass der Haushaltsposten für die Förderung<br />

zu einem großen Teil davon abhängt, welche<br />

Initiativen unsere Geschäftswelt ergreift, weil das System<br />

theoretisch so aufgebaut ist, dass bei Förderaktionen die<br />

Geschäftswelt ein Drittel der Finanzmittel einbringt, wir<br />

ein Drittel und der Staat ein Drittel. Wenn natürlich nicht<br />

ausreichend Initiativen ergriffen werden, die originell<br />

genug sind, damit die öffentliche Hand mitmacht, ist es<br />

schwierig, diese Kredite ganz aufzubrauchen. Der<br />

Auslöser ist die Initiative, die von der Geschäftswelt<br />

selbst ausgeht. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten,<br />

damit es eine erfolgreiche Aktion werden kann.<br />

Ich teile an sich nicht den Pessimismus, wenn gesagt<br />

wird, überall in Düdelingen seien Geschäfts geschlossen.<br />

Ich sage es noch einmal: Wir haben im Zentrum von<br />

Düdelingen keine Leerstände. Ich kenne sogar Geschäftsleute,<br />

die Geschäftslokale suchen und keine finden, weil<br />

keine frei stehen. Bei den einzigen Schaufenstern, die<br />

leer sind, handelt es sich um Häuser, die abgerissen oder<br />

umgebaut werden sollen und zum Teil auch noch früheren<br />

Geschäftsleuten gehören, die anscheinend überhaupt<br />

kein Problem damit haben, dass sie weiterhin in diesem<br />

Zustand im Zentrum von Düdelingen bestehen bleiben,<br />

in dem sie jetzt sind.<br />

Die Priorität für mich ist kein neuer Straßenbelag in der<br />

Avenue Grande-Duchesse Charlotte, sondern die Schaffung<br />

von neuen Geschäftsflächen. Das ist für mich an<br />

sich der Ausgangspunkt des ganzen Projekts. Parallel<br />

dazu kann man je nach den finanziellen Mitteln mit<br />

etwas Zeitverzug die anderen Projekte angehen, wenn


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

jeder Partner mitmacht und jeder seinen Teil dazu beiträgt.<br />

Es kann nicht sein, dass alles auf den Schultern der<br />

Gemeinde liegt.<br />

Wir planen auch weiter an dem Projekt auf dem<br />

Parkplatz hinter der Post. Anfang Januar werden wir wieder<br />

Diskussionen mit der Postdirektion haben. Es ist<br />

schon das dritte Mal, dass wir uns treffen. Es liegen auch<br />

neue Projekte des Architekten vor. Wir hatten ihn beauftragt,<br />

das Projekt noch einmal zu überprüfen. Man muss<br />

aber auch sagen, dass es noch Probleme mit den<br />

Eigentumsverhältnissen gibt. Wir planen hier auf<br />

Gelände, das zu einem gewissen Prozentsatz noch<br />

Privatleuten gehört. Ich glaube noch immer an das Projekt,<br />

und ich bin überzeugt, dass wir etwas Neues im<br />

Zentrum von Düdelingen schaffen müssen, um einem<br />

langsamen Rückgang entgegenzuwirken.<br />

Ich möchte aber darauf hinweisen und bitte Sie, das zur<br />

Kenntnis zu nehmen, dass in den vergangenen sechs<br />

Monaten immerhin eine ganze Reihe von neuen<br />

Geschäften eröffnet wurde. Wir wissen, dass deren viele<br />

geschlossen wurden, es kamen aber auch neue hinzu,<br />

Wir haben zwei neue Bäckereien in Düdelingen, wir<br />

haben zwei neue Dekorationsgeschäfte, Vox Mobile hat<br />

sich hier niedergelassen und ein Fotograf, der<br />

Düdelingen verlassen hatte, ist wieder zurückgekehrt.<br />

Wir wissen, dass es ein Problem gibt, und dass es schwierig<br />

wird, es zu lösen. Wir sind dabei aber nicht der einzige<br />

Akteur. Natürlich wird es für die Geschäftswelt<br />

immer schwieriger, wenn parallel dazu auf der grünen<br />

Wiese große Geschäftszentren eröffnet werden, egal wie<br />

viele Millionen Euro man in die Infrastrukturen im<br />

Zentrum investieren will.<br />

Es bleibt für mich, dass wir den Düdelinger Einwohnern<br />

eine Botschaft übermitteln müssen. Bevor sie lamentieren,<br />

sollen sie selbst in Düdelingen einkaufen. Sie sollen<br />

sich auch ansehen, welches Warenangebot es in<br />

Düdelingen gibt. Ich sage noch immer, dass man hier<br />

eine große Wahl hat. Wir glauben an das Stadtzentrum<br />

und sind auch gewillt, in dieser Periode noch darin zu<br />

investieren. Dabei genießt das Projekt auf dem Parkplatz<br />

bei der Post Priorität. Ich gehe davon aus, dass wir in den<br />

kommenden Monaten definitive Pläne bekommen, so<br />

dass wir sie hier vorstellen und in die Prozeduren geben<br />

können.<br />

Hier wurde auch Ciné-Caméra angesprochen. Ich war in<br />

der letzten Generalversammlung, sie waren nicht dort,<br />

Frau Andrich. Ich muss sagen, dass der Verein sehr<br />

zufrieden mit der Gemeinde war. Es wurde ihr ausdrücklich<br />

gedankt für die Tatsache, dass Ciné-Caméra in die<br />

Hundertjahrfeiern eingebunden wurde. Der Verein arbeitet<br />

zurzeit im Auftrag der Stadtverwaltung und hält auf<br />

Film alle wichtigen Veranstaltungen fest, die im Rahmen<br />

der Hundertjahrfeier organisiert werden. Das Material<br />

dafür wird dem Verein von der Gemeinde zur Verfügung<br />

gestellt. Außerdem ist er Partner bei unserem Infokanal.<br />

Ich sehe wirklich nicht, was wir noch mehr tun könnten.<br />

Es besteht eine ausgezeichnete Zusammenarbeit.<br />

Ich möchte auch kurz auf die Kritiken von Frau Kutten,<br />

was die Energiepolitik und das Umweltamt angeht, eingehen.<br />

Es ist wichtig, ein Umweltamt zu haben. Wenn<br />

aber die Umwelt- und Energiepolitik ausschließlich unter<br />

die Kompetenz einer einzigen Dienststelle fallen sollen,<br />

dann kommen wir nicht richtig voran. Das gilt auch auf<br />

nationaler Ebene. Neues Personal ist à priori viel offener<br />

für neue Ideen. Ich sehe deshalb die Notwendigkeit nicht<br />

ein, das Umweltamt aufzubauschen. Es wurde bisher<br />

auch schon viel im Umwelt- und Energiebereich unternommen.<br />

Das ist aber nicht nur die Aufgabe einer einzigen<br />

Dienststelle, es ist eine horizontale Aufgabe.<br />

Auch das Naturzentrum wurde angesprochen. Das ist<br />

keine neue Idee, denn sie stand schon in unserem<br />

Wahlprogramm und in der Schöffenratserklärung. In<br />

unserem Wahlprogramm war die Idee, die Waldschule<br />

langfristig einer neuen Bestimmung zuzuführen. Dort<br />

könnte eine Naturschule nach dem Modell Lasauvage<br />

eingerichtet werden, aus der alle Schulklassen Nutzen<br />

ziehen könnten. Das wird jetzt ja auch akuter, nachdem<br />

wir beschlossen haben, das Modell Düdelingen für die<br />

Ganztagsschule nicht in der Waldschule, sondern in der<br />

Schule Zentrum zu verwirklichen. Es ist ja auch vorgesehen,<br />

eine neue Schule mit einzuplanen, wenn die Baulanderschließung<br />

Lenkeschléi verwirklicht wird. Dann<br />

gibt es an sich kein Bedürfnis mehr, die Waldschule für<br />

das Viertel zu nutzen, so dass man auf eine Naturschule<br />

hinarbeiten kann.<br />

Der Ausbau des technischen Lyzeums wurde auch angesprochen.<br />

Von der Schuldirektion wurde in einer ersten<br />

Phase geplant, 18 zusätzliche Schulklassen in einem weiteren<br />

Gebäude einzurichten. Wir haben dem Ministerium<br />

eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wo das Projekt verwirklicht<br />

werden könnte. Zwischen dem Bautenministerium<br />

und dem Unterrichtsministerium scheint sich jetzt<br />

die Diskussion um einen Standort zu drehen. Es ist jetzt<br />

am Unterrichtsministerium, dem Bautenministerium das<br />

Programm zukommen zu lassen. Wenn das Projekt verwirklicht<br />

wird, ist es eine gute Sache für Düdelingen und<br />

festigt Düdelingen als Lyzeumsstadt.<br />

Ich möchte auch noch kurz auf die „Passerelle du<br />

Centenaire“ eingehen. Es soll ja keine Brücke gebaut<br />

werden, sondern die Idee war es, den Weg zwischen<br />

dem Jean-Fohrmann-Platz und dem Kulturzentrum neu<br />

zu gestalten. Das Problem ist, dass dort zu viel Dreck<br />

hinterlassen wird. Das hat nichts mit den Gemeindedienststellen<br />

zu tun, denn sie machen ihre Arbeit. Es gibt<br />

aber viele Leute, die auf nichts Rücksicht nehmen und<br />

alles, was sie gerade in der Hand haben, in den Düdelinger


67<br />

Bach werfen. Das ist ein ernsthaftes Problem. Ich denke<br />

auch nicht, dass wir das mit Plakataktionen und Broschüren<br />

in den Griff bekommen.<br />

Es bleibt, dass dieser Weg nicht optimal ist. Deshalb hatten<br />

wir einen Architekten damit beauftragt, Pläne auszuarbeiten.<br />

Ich muss sagen, dass diese Pläne uns nicht<br />

zufrieden stellen. Wenn man die Kosten-Nutzen-<br />

Rechnung macht, dann bringen sie nicht alles. Wenn wir<br />

dort arbeiten wollen, dann müssen wir auch die<br />

Einwilligung von sämtlichen Anrainern haben. Wir<br />

haben beschlossen, die 200 000 Euro für die erste Phase<br />

des Projekts im Haushalt zu lassen. Wenn die Arbeiten<br />

schneller vorangehen sollten, können wir immer noch<br />

einen höheren Kredit stimmen. Es kann aber auch ein<br />

kleineres Projekt werden, im Rahmen dessen wir nur<br />

punktuelle Verbesserungen vornehmen, bei denen wir<br />

auf unsere eigenen Dienststellen zurückgreifen. Das ist<br />

die Diskussion, die wir in den kommenden zwei Monaten<br />

abschließen müssen, um dann definitiv festzulegen,<br />

in welche Richtung wir gehen. Das erklärt auch die Abweichungen<br />

beim Kredit.<br />

Auch wenn eine Idee gut klingt, soll man nicht unbedingt<br />

daran festhalten. Wir haben in nächster Zeit genügend<br />

andere Projekte, bei denen wir dieses Geld sinnvoll einsetzen<br />

können.<br />

Die Schulhöfe wurden bereits angesprochen und es<br />

wurde schon teilweise auf die gestellten Fragen geantwortet.<br />

Wir sind offen für neue Ideen, man muss aber sämtliche<br />

Akteure berücksichtigen und versuchen, die Vorstellungen<br />

der Kinder, der Eltern, des Lehrpersonals und unseres<br />

technischen Dienstes in Einklang zu bringen. Das ist<br />

die Quadratur des Kreises, die uns bei diesem Projekt gelingen<br />

muss. Ich denke, dass es ein interessantes Projekt<br />

ist, und dass wir so schnell wie möglich Nägel mit Köpfen<br />

machen sollen, um die Kinder nicht zu enttäuschen,<br />

die sich mit großem Eifer an dem Projekt beteiligt haben.<br />

Frau Kayser hat sehr viele Fragen gestellt, die eigentlich<br />

nicht alle mit dem Haushalt zu tun hatten, sondern in die<br />

Diskussion über die Schulorganisation bzw. über unser<br />

Reglement für die Betreuungsstrukturen gehören. Ich<br />

bitte um Verständnis dafür, dass ich diese Diskussionen<br />

nicht noch einmal beim Haushalt führen möchte. Ich<br />

möchte aber noch einmal betonen, dass im Bereich der<br />

Schule und der Kinderbetreuung viele Anstrengungen<br />

unternommen wurden. Dass in Düdelingen, genau wie<br />

auch in anderen Gemeinden, noch mehr Anstrengungen<br />

unternommen werden müssen, liegt auf der Hand. Wir<br />

haben ja auch vorgesehen, dass wir uns nach den<br />

Bedürfnissen richten. Ich muss aber sagen, dass es uns<br />

gelungen ist, immerhin 60 Prozent, der möglichen Kinder<br />

dank des besseren Angebots in die Früherziehung aufzunehmen.<br />

In diesem Bereich hat es einen deutlichen<br />

Schub nach vorne gegeben. Es ist selbstverständlich, dass<br />

wir bei den Betreuungsstrukturen gemäß den Bedürfnissen<br />

weitermachen. Zurzeit sind diese Bedürfnisse<br />

quasi zu 100 Prozent abgedeckt. An verschiedenen Stellen<br />

haben wir auch noch Spielraum mit den Kapazitäten.<br />

Wir müssen auch dafür sorgen, dass wir aus den provisorischen<br />

Strukturen definitive machen. Ich habe mir selbst<br />

in der Gemeinde Steinfort ein Passivenergiehaus für die<br />

Früherziehung angesehen. Das ist ein interessantes<br />

Modell. Deshalb haben wir auch beschlossen, dieses<br />

Modell hier in Düdelingen anzuwenden. Es ist selbstverständlich<br />

nicht die Regel, dass das der Fall ist. Zurzeit<br />

gibt es sehr wenige dieser Modelle in Luxemburg. Ich<br />

möchte auch daran erinnern, dass die Pfadfindertruppe<br />

„Peaux-Rouges“ mit unserer Hilfe hingegangen sind und<br />

ihr Pfadfinderheim als Passivenergiehaus gebaut haben.<br />

Damit beweisen wir, dass wir gemeinsam mit der<br />

Privatinitiative als Gemeinde Düdelingen in diese wegweisende<br />

Richtung gehen wollen. Bei den Krediten, die<br />

im Schulbereich stehen, handelt es sich nicht um Kredite,<br />

die vom Schöffenrat zusammengestrichen wurden. Wenn<br />

es einen Bereich gibt, in dem wir a priori den Rotstift nicht<br />

ansetzen, dann ist es der Schulbereich. Das hier sind<br />

Kredite, die von unseren Dienststellen vorgeschlagen<br />

und vom Schöffenrat übernommen wurden. Wenn<br />

vernünftige Ideen vom Lehrpersonal kommen, und die<br />

meisten waren in der Vergangenheit vernünftig, dann werden<br />

sie auch übernommen, u.a. wenn es um neue pädagogische<br />

Initiativen ging. Sie wurden praktisch immer ohne Abstriche<br />

von uns übernommen. Auch in der Schulkommission<br />

wurde immer über neue Vorschläge diskutiert.<br />

Man kann natürlich immer noch mehr verlangen. Ich<br />

habe mir sagen lassen, dass Düdelingen im Vergleich mit<br />

anderen Gemeinden sehr gut da steht, was die Betreuungsstrukturen,<br />

die Zahl der Lehrpersonen und des Erziehungspersonals<br />

pro Schüler angeht. Düdelingen steht<br />

fast zu gut da, was die niedrige Schülerzahl pro Klasse<br />

anbelangt. Wir liegen wahrscheinlich über den Normen,<br />

die das Ministerium landesweit festlegen will. Das könnte<br />

eventuell zur Folge haben, dass in den kommenden Jahren<br />

nicht mehr alles in dem gleichen Maße vom Ministerium<br />

finanziert wird. Wir brauchen den Vergleich mit anderen<br />

Gemeinden nicht zu scheuen, denn es wurde gute Arbeit<br />

geleistet. Alles, was in unserem Schulsystem und rund um<br />

die Schule aufgebaut wurde, hält dem Vergleich mit der<br />

großen Mehrheit der anderen Gemeinden stand.<br />

Ich möchte auch noch etwas, das Frau Kayser gesagt hat,<br />

richtig stellen. Sie hat gesagt, Pro Familia würde eine<br />

Kinderkrippe bauen. Das ist mir aber neu. Sie müsste es<br />

zwar wissen, denn sie ist Vizepräsidentin des Verwaltungsrates<br />

von Pro Familia. Wenn ich mich nicht irre,<br />

dann ist es das Bautenministerium, das das Projekt baut.<br />

Diese Kinderkrippe wird auch nicht auf Initiative von Pro<br />

Familia gebaut, sondern weil die Gemeinde um eine Kompensierung<br />

gebeten hat für die Mehrbelastung, die auf


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

die Düdelinger Schulen und Infrastrukturen durch 40 zusätzliche<br />

Kinder im geplanten zukommt. Davon wird ein<br />

guter Teil nicht aus Düdelingen sein. Nachdem andere<br />

Alternativen geprüft worden waren, hat das Familienministerium<br />

vorgeschlagen, eine Kinderkrippe für die Gemeinde<br />

Düdelingen zu bauen. Sie wird übergehen in das<br />

System der Kinderbetreuungsstrukturen der Gemeinde<br />

Düdelingen.<br />

Es bleibt, dass es uns freut, dass das Internat gebaut werden<br />

soll. Im gleichen Atemzug können wir einen weiteren<br />

Punkt aus unserem Schöffenratsprogramm verwirklichen,<br />

und zwar die Schaffung von zusätzlichen Krippenplätzen<br />

in Düdelingen. Es ist ja auch ein besonderes<br />

Modell in der Diskussion. Die neue Struktur soll morgens<br />

schon viel früher geöffnet werden und bleibt auch bis in<br />

den Abend geöffnet, so dass Leute, die auf Schichten<br />

arbeiten, ihre Kinder in diese Einrichtung bringen können.<br />

Das wäre ein interessantes Plus an Dienstleistungen.<br />

Herr Dany hat auf die Notwendigkeit hingewiesen,<br />

Energiefragen mit allen größeren Projekten zu verbinden.<br />

Wir werden das auch bei der Instandsetzung des<br />

Hallenbades tun. Dieses Projekt wird über sieben<br />

Millionen Euro kosten. Wir können mit 30 Prozent<br />

Subventionen vom Sportministerium rechnen. Das<br />

Projekt ist selbstverständlich schon im aktuellen Fünfjahresplan<br />

für den Sport enthalten. Jetzt geht es nur<br />

darum, es in den nächsten Fünfjahresplan mit einem<br />

höheren Kostenpunkt, weil wir unsere Kostenvoranschläge<br />

anpassen mussten, zu übertragen. Die Vorgespräche<br />

sind selbstverständlich schon gelaufen, und wir<br />

haben sogar eine schriftliche Zusage, dass das Projekt im<br />

Fünfjahresplan für den Sport vorgesehen ist. All die<br />

Sorgen, die von CSV-Seite geäußert wurden, sind also<br />

nicht berechtigt, weil die nötigen Verhandlungen schon<br />

mit den zuständigen Stellen schon geführt wurden.<br />

Ich denke auch nicht, dass wir das Freiluftbad überdecken<br />

werden, was von Herrn Lorang vorgeschlagen<br />

wurde. Ich denke, dass wir jetzt genug zu tun haben mit<br />

der Instandsetzung unseres Hallenbandes, außer er vermag<br />

uns geheimnisvolle Finanzquellen anzugeben.<br />

Es wurde nach einem Organigramm für das Personal<br />

gefragt. Es ist eine nützliche Übung für jeden, dass wir es<br />

aufstellen lassen. Es besteht auch schon zumindest in<br />

einzelnen Bereichen. Wir stellen es dem Gemeinderat<br />

natürlich gerne zur Verfügung.<br />

Es wurde eine Frage wegen des Preises der Arbeiten in<br />

der Friedensstraße gestellt, die weitaus billiger ausgefallen<br />

sind. Das hat sich bei der Ausschreibung ergeben. Es<br />

stellte sich heraus, dass es bei den Preisangeboten der<br />

Firmen, die mitgemacht haben, unwahrscheinlich hohe<br />

Abweichungen gab. Der Kostenvoranschlag war korrekt,<br />

wie einige Angebote bestätigten. Es gab auch das eine<br />

oder andere Angebot, das deutlich unter dem Kosten-<br />

voranschlag lag. Die Konkurrenz war so groß, dass sich<br />

die Unternehmer relativ stark unterboten, um den<br />

Zuschlag zu bekommen.<br />

Was das Bebauungsprojekt Lenkeschléi anbelangt, so ist<br />

die Planung schon sehr weit fortgeschritten. Wenn wir<br />

jetzt das Gelände umklassieren, dann fragt jeder sich,<br />

was dort geschieht. Wir wollen mit einem fast fertigen<br />

Projekt in die Umklassierungsprozedur gehen. Ich habe<br />

Ihnen auch schon gesagt, dass die Gemeinde Träger des<br />

Projekts wird. Wir haben dieses Projekt in den vergangenen<br />

Monaten prioritär behandelt. Auch in der Bautenkommission<br />

wird jetzt darüber diskutiert werden. Ich<br />

denke, dass wir das Projekt dann auch in einer nächsten<br />

Gemeinderatssitzung vorstellen können.<br />

Auch die Frage der Subventionen für die Vereine wurde<br />

aufgeworfen. Wenn die Sportkommission andere<br />

Vorschläge machen möchte, dann ist sie frei, das zu tun.<br />

Dass die Sportsubventionen beim Staat um zehn Prozent<br />

gekürzt wurden, hat weniger mit unserem Parteifreund<br />

Herrn Krecké zu tun, als mit ihrem Parteifreund, Herr<br />

Lorang, Haushaltsminister Frieden, der die Regierung<br />

angewiesen hat, alle Funktionskredite um zehn Prozent<br />

zu kürzen. Beim Sportministerium ist es genauso gegangen<br />

wie in anderen Ministerien auch.<br />

Frau Kutten hatte eine Reihe von interessanten<br />

Vorschlägen, was die Öffnung zur Kultur und zu den<br />

Medien in unseren Schulen angeht. Das liegt mir selbst<br />

am Herzen, weil ich auch der Meinung bin, dass das<br />

nichts Künstliches sein darf, wenn wir uns als<br />

Medienstadt darstellen wollen. Es geht darum, dass es<br />

nach und nach aufgebaut wird. Es soll ein Projekt werden,<br />

das auch von der Bevölkerung getragen wird. Sie<br />

soll bereit sein, dabei mitzumachen. Es ist selbstverständlich,<br />

dass die Schulen auch einbezogen werden. Wir sollen<br />

uns frühzeitig für Kultur und neue Medien öffnen,<br />

ohne allerdings so weit zu gehen, wie Frau Kayser gesagt<br />

hat, dass auf jedem Schreibtisch ein Computer stehen<br />

muss. Ich denke nicht, dass es im Sinne der Kinder ist,<br />

wenn sie permanent einen Computerschirm vor sich<br />

haben. So weit wollen wir nicht gehen. Das kann dann<br />

die CSV tun, wenn sie hier einmal das Sagen hat.<br />

Ich möchte damit abschließen. Wir können dann zur<br />

Abstimmung übergehen. Wir haben auch noch einen<br />

Antrag der Grünen vorliegen, über den wir auch noch<br />

abstimmen müssen.<br />

Der überarbeitete Haushalt von 2007 wird mit den<br />

Stimmen der LSAP angenommen. Die CSV stimmt dagegen,<br />

die Grünen enthalten sich.


69<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Bei der Haushaltsvorlage für 2008 haben wir einen Antrag<br />

der Grünen vorliegen. Es geht darin um die Aufrüstung des<br />

Umweltamts durch die Einstellung eines Diplomingenieurs.<br />

Der Antrag der Grünen wird mit den Stimmen von LSAP<br />

und CSV abgelehnt. Die Haushaltsvorlage für 2008 wird<br />

mit den Stimmen der LSAP gutgeheißen. CSV und Grüne<br />

stimmen dagegen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Bei nächsten Punkt geht es um eine Reihe von Kostenvoranschlägen.<br />

Es sind Projekte, die im Haushalt für 2008<br />

enthalten sind. Es handelt sich zuerst um die Schule Zentrum<br />

C, wo wir auch die sanitären Anlagen erneuern. Für<br />

diese Arbeiten sind 65 000 Euro im Haushalt vorgesehen.<br />

Dann haben wir das von der Familienkommission angeregte<br />

Projekt, um unsere Schulhöfe freundlicher zu gestalten.<br />

Wir beginnen mit dem Hof der Vorschulklassen<br />

der Schule Brill. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf<br />

50 000 Euro. Für Arbeiten in anderen Schulhöfen sind<br />

35 000 Euro vorgesehen.<br />

In den Bereich Sport und Schule gehört unsere Halle in<br />

der Budersberger Schule. Dort muss der Bodenbelag, der<br />

sich effektiv in einem relativ desolaten Zustand befindet,<br />

erneuert werden. Die Schäden sind auf die multifunktionelle<br />

Nutzung des Saales zurückzuführen. Er ist nicht<br />

ideal, um gewisse Veranstaltungen abzuhalten. Wenn<br />

man das in Zukunft tut, dann muss man dafür sorgen,<br />

dass der Fußboden ordentlich abgedeckt ist. Die Ausgaben<br />

für die Erneuerung des Belags belaufen sich<br />

voraussichtlich auf 50 000 Euro.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Diese Investitionen sind sicher positiv zu bewerten. Ich<br />

möchte nur kurz auf den Bodenbelag in der Halle der<br />

Schule Budersberg eingehen, denn er wird erneuert aufgrund<br />

einer Frage, die ich an den Schöffenrat gerichtet<br />

hatte. Wir begrüßen natürlich, dass diese Arbeiten jetzt<br />

durchgeführt werden, denn der Belag befindet sich in<br />

einem sehr schlechten Zustand.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Der Bodenbelag wird nicht aufgrund einer Frage<br />

erneuert, sondern aufgrund von Diskussionen, die wir<br />

mit den Benutzern des Saales hatten. Die Sportkommission<br />

und der Schöffenrat haben sich auch selbst<br />

schon vom schlechten Zustand des Belags überzeugt.<br />

Die Kostenvoranschläge werden einstimmig vom<br />

Gemeinderat gutgeheißen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir kommen dann zu einer Reihe von Gebühren. Der<br />

erste Punkt betrifft die Gebühren für unsere Gemeinschaftsantenne.<br />

Sie haben auch die Begründung, die von<br />

unseren Dienststellen ausgearbeitet wurde, vorliegen.<br />

Daraus geht klar hervor, weshalb wir diese Abgabe anheben<br />

müssen. Es ist darauf zurückzuführen, dass die<br />

Autorenrechte ab dem 1. Januar im ganzen Land neu<br />

berechnet werden nach allgemeinen Abkommen, die<br />

ausgehandelt wurden. Wir können froh darüber sein,<br />

dass die SACEM nicht auf frühere Jahre zurückkommt,<br />

denn es gab Jahre, in denen Streitfälle ausgetragen wurden.<br />

Von verschiedenen Gemeinden wurde Geld für<br />

Autorenrechte verlangt, diese Diskussionen scheinen aber<br />

in Vergessenheit geraten zu sein. Für 2008 gelten jetzt<br />

neue Regeln. Aufgrund von Autorenrechten müssen wir<br />

statt 115 000 Euro im Jahr 2007 ab 2008 362 560 Euro<br />

bezahlen. Das ist also ein Plus von annähernd 250 000 Euro.<br />

Wir sind der Ansicht, dass wir kostendeckend verfahren<br />

müssen. Unsere Dienststellen haben jetzt einen Preis<br />

errechnet, der zu bezahlen ist, so dass es in den kommenden<br />

Jahren möglich ist, diese Unkosten zu tragen. In<br />

den nächsten drei Jahren brauchen wir diese Gebühr<br />

nicht mehr anzupassen. Es wird vorgeschlagen, dass die<br />

monatliche Gebühr von 8,68 Euro auf 12,25 Euro steigt.<br />

An sich wird sie aber für sechs Monate berechnet. Die<br />

Gebühr beläuft sich heute auf 52,08 Euro. Sie steigt jetzt<br />

auf 73,50 Euro. Es bedeutet, dass man im Jahr statt<br />

104,16 in Zukunft 147 Euro bezahlt. Diese Erhöhung<br />

rechtfertigt sich angesichts der Zahl der Programme, die<br />

angeboten werden, und auch angesichts der Investitionen,<br />

die wir getätigt haben, um unser Netz für andere<br />

Zwecke als nur für das Fernsehen zu benutzen. Man<br />

muss auch berücksichtigen, dass die alten Gebühren<br />

trotz Preisteuerung jetzt sechs Jahre lang Bestand hatten.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Sie haben uns jetzt die Erklärungen zu den Autorenrechten<br />

gegeben. Wir haben aber bei der Vorstellung des<br />

Haushalts gehört, dass noch manch andere Gebührenanhebungen<br />

ins Haus stehen. Wir finden, dass es sich<br />

hier aber um mehr als die Verdreifachung des Preises<br />

handelt. Auf der einen Seite erhalten die Leute ein<br />

Geschenk von 40 Euro, wenn sie einen Decoder kaufen,<br />

auf der anderen Seite werden dann die Abgaben erhöht.<br />

Das hätte man unserer Ansicht auf mehrere Jahre verteilen<br />

können. Wir haben Probleme, das zu unterstützen.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Ich möchte auch noch ein anderes Argument in die<br />

Diskussion bringen. Besteht hier nicht die Gefahr, dass<br />

eine ganze Reihe von Anschlussteilnehmern sich an die<br />

Post wendet, weil sie ja auch demnächst das Fernsehen<br />

über ihr Netz anbieten wird?<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Man muss die Zahlen richtig lesen. Hier kommt es nicht zu<br />

einer Verdreifachung des Preises. Es gibt eine Verdreifachung<br />

der Autorenrechte, die von der Gemeinde bezahlt<br />

werden müssen. Die Autorenrechte sind ein Element der<br />

Preiszusammensetzung. An sich steigt die Unterhaltsgebühr<br />

um 44 Prozent und nicht um 300 Prozent, wie Frau<br />

Andrich meint. Das erscheint hoch. Wir sind aber der<br />

Meinung, dass das eine Dienstleistung ist, bei der die<br />

Gemeinden nicht defizitär verfahren dürfen. Man kann<br />

nicht einerseits über vorsichtige Finanzpolitik diskutieren<br />

und das Kostendeckungsprinzip und dann in konkreten<br />

Fällen nichts von diesen Prinzipien hören wollen. Wir<br />

wenden hier dieses Prinzip an. Wir kommen jetzt auf ein<br />

Niveau, auf dem andere Gemeinden schon lange sind,<br />

u.a. Gemeinden, in denen diese Anlagen privat betrieben<br />

werden, wie zum Beispiel in unserer Nachbargemeinde<br />

Bettemburg, die schon lange, bevor sich die Frage der<br />

Autorenrechte stellt, ähnliche Tarife hatte. Wir liegen also<br />

nicht daneben mit unserer Politik, sondern kommen dort<br />

an, wo andere Leute schon lange sind, bzw. bieten wir teilweise<br />

diese Dienstleistung noch billiger an, als das in<br />

anderen Gemeinden der Fall ist. Der höhere Preis wird uns<br />

als Gemeinde verrechnet. Wir waren aber der Meinung,<br />

dass das hier eine Art Dienstleistung ist, bei der es keinen<br />

zwingenden Grund gibt, auf andere Reserven der<br />

Gemeinde zurückzugreifen, um das Defizit zu decken. Es<br />

gibt im Gegenteil eher gute Gründe zu sagen, dass bei<br />

einer solchen Art von Dienstleistungen der Gesamtkostenpunkt<br />

von den einzelnen Anschlussteilnehmern<br />

getragen werden soll.<br />

Conny Théobald (LSAP):<br />

Frau Andrich stellt die Frage, ob keine Konkurrenz der<br />

Post für das Kabelnetz zu befürchten sei. Selbstverständlich<br />

wird die Post eine Konkurrenz und selbstverständlich<br />

sind die Satelliten eine Konkurrenz. Aus diesem Grund<br />

müssen wir unser Kabelnetz auch an der Spitze der<br />

Technik halten und investieren. Ich möchte aber vor der<br />

Annahme warnen, dass von den Besitzern von Satellitenschlüsseln<br />

keine Autorenrechte verlangt würden,<br />

wenn es genug Kundschaft gibt. Sie werden dann die<br />

Sendungen nicht mehr frei empfangen, sondern Pay-TV<br />

wird kommen.<br />

Man braucht sich auch nicht der Illusion hinzugeben,<br />

dass man keine Autorenrechte bezahlt, wenn man<br />

Signale für das Fernsehen von der Post geliefert<br />

bekommt. Weil wir unser Kabelnetz auf dem letzten<br />

Stand der Technik haben, können wir auch neue Dienstleistungen<br />

anbieten. Zudem können zurzeit noch 48 Programme<br />

kostenlos über das Kabelnetz empfangen werden.<br />

Andere Programme sind selbstverständlich gebündelt<br />

als Pay-TV. Das aber ist die Entwicklung, wie sie<br />

in der Fernsehlandschaft hier im Land und auch schon<br />

lange im Ausland üblich ist. Das hier sind die Auswirkungen<br />

der Autorenrechte. Daran kommen wir auf<br />

keinen Fall vorbei.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Schon in der Informationsversammlung über die Decoder<br />

hatte ich angekündigt, dass aufgrund der neuen<br />

Berechnung der Autorenrechte eine Erhöhung der Tarife<br />

kommen würde. Das ist zumindest für die Leute, die in<br />

der Informationsversammlung waren, keine Überraschung.<br />

Wir haben auf keinen Fall etwas verheimlicht.<br />

Die Anhebung der Gebühren für das Kabelnetz wird von<br />

der LSAP und den Grünen angenommen. Die CSV<br />

stimmt dagegen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Beim nächsten Punkt geht es um die Müllabfuhrgebühren.<br />

Hier ist es so, dass wir eine allgemeine Anhebung der<br />

Abgaben um zehn Prozent vornehmen. Herr<br />

Manderscheid und die zuständigen Dienststellen haben<br />

ausgerechnet, dass wir auf einen Kostendeckungsgrad<br />

von 70 Prozent zurückgefallen sind, weil wir möglicherweise<br />

in den vergangenen beiden Jahren die nötigen<br />

Anpassungen nicht vorgenommen haben. Aufgrund des<br />

Kostendeckungsprinzips, aber auch des Verursacherprinzips<br />

müsste es eigentlich das Ziel sein, in diesem<br />

Bereich ganz nahe an die Kostendeckung heranzukommen.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Es stimmt, dass man das Verursacherprinzip im Bereich<br />

der Abfallpolitik anwenden soll. Im Rahmen der<br />

Gebührenanhebungen wäre es aber möglicherweise sinnvoller,<br />

das etwas zu strecken. In einer ersten Phase könnte<br />

man auch eine Sensibilisierungskampagne durchführen,<br />

damit die Leute wenn möglich den Abfall vermeiden.<br />

Das würde möglicherweise dazu führen, dass weniger<br />

Abfall produziert wird. Deshalb wollten wir vorschlagen,<br />

die Gebührenanhebungen zu staffeln. Wir sind der<br />

Ansicht, dass es zu viel auf ein Mal ist. Deshalb können<br />

wir das nicht unterstützen.


71<br />

Bürgermeister Alex Bodry:<br />

Ich habe vorhin erklärt, dass wir eine Staffelung vornehmen.<br />

Wir haben jetzt einen Kostendeckungsgrad von<br />

70 Prozent. Wir kommen auf einen Deckungsgrad von<br />

bestenfalls 80 Prozent, wenn wir die Gebühr neu definieren.<br />

Wir sind also immer noch ein Fünftel entfernt vom<br />

tatsächlichen Kostenpunkt. Eigentlich müssten wir die<br />

Kostendeckung anstreben, so wie das Gesetz es vorschreibt.<br />

Es gibt auch europäische Richtlinien, die das<br />

schon seit Jahren tun. Wir haben lange gezögert, bevor<br />

wir uns zu diesem Schritt entschlossen haben. Die meisten<br />

Gemeinden haben schon im vergangenen Jahr die<br />

Gebühren massiv angehoben. Wir waren aber der<br />

Meinung, wir sollten das nicht tun. Wir können das aber<br />

nicht lange durchhalten, denn es geht auf Kosten des<br />

Gleichgewichts des Haushalts. Deshalb bin ich der<br />

Meinung, dass der gut gemeinte Vorschlag, die Gebührenanhebung<br />

durch eine Sensibilisierungskampagne<br />

zu ersetzen, die auch wieder Geld kostet, eigentlich<br />

nicht die Lösung des Problems ist. Ich denke schon,<br />

dass aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit, die unser<br />

Umweltamt seit Jahren leistet, in den vergangenen Jahren<br />

viel getan wurde. Meiner Meinung nach ist es keine<br />

Frage der Information der Leute. Leute, die wirklich<br />

etwas tun wollen, haben die Botschaft schon verstanden.<br />

Hier geht es jetzt darum, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Das ist eine Wahl, die jeder politisch treffen muss.<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Was heißt an sich Abfallentsorgung? Wir bieten als Gemeinde<br />

verschiedene Dienstleistungen an. Es handelt<br />

sich um den Hausmüll, das Glas, den Bioabfall, den<br />

Sperrmüll und Bauschutt. Wir haben auch ein Recyclingtaxi<br />

und ein Spülmobil. Wenn ich höre, dass die CSV die<br />

Gebührenanhebung nicht unterstützt, dann ist das natürlich<br />

ihr gutes Recht. Es ist aber keine konstruktive Mitarbeit,<br />

um kostendeckend zu verfahren.<br />

Ich habe auch schon gesagt, dass wir permanent informieren<br />

und sensibilisieren. Im Anzeigenblatt war noch<br />

nie so viel Information wie in diesem Jahr. Deshalb kann<br />

ich nicht verstehen, dass man diese Gebührenanhebung<br />

nicht unterstützt. Es gibt viele Gemeinden, die anders<br />

verfahren. Dort wird der Müll von einer Privatfirma abgeholt.<br />

Dort erfahren die Einwohner, was das kostet. Hier in<br />

Düdelingen bieten wir eine Dienstleistung an, die optimal<br />

ist. Der Müll wird vor der Haustür abgeholt zu einem<br />

Preis, der unter dem Gestehungspreis liegt.<br />

Colette Kutten (Déi Gréng):<br />

Genau wie beim Wasser sind Déi Gréng auch bei der<br />

Müllentsorgung für das Kostendeckungsprinzip. Es wird<br />

ja auch jetzt noch nicht zu 100 Prozent erreicht. Wir unterstützen<br />

aber diese Gebührenanhebung, und das, weil<br />

wir der Meinung sind, dass die Leute auch eine Eigenverantwortung<br />

haben. Sensibilisierungsaktionen sollen<br />

natürlich parallel durchgeführt werden. Man stellt aber<br />

auch oft fest, dass ein kleiner Druck das Verhalten der<br />

Leute ändert. Seit beispielsweise in den Supermärkten die<br />

Kunststofftüten bezahlt werden müssen, haben die Leute<br />

ihre Einkauftaschen dabei. Ich denke, dass Sensibilisierung,<br />

gekoppelt mit einer kleinen Belastung des Geldbeutels,<br />

mehr Erfolg hat. Das hier ist unserer Meinung nach<br />

zu unterstützen, um die Müllvermeidung voranzutreiben.<br />

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass viele Dienstleistungen<br />

kostenlos sind. Papier, Glas und Bioabfälle<br />

werden kostenlos abgeholt. Das müsste man eventuell<br />

noch bekannter machen, denn dann würde möglicherweise<br />

der starke Verkehr zum Recyclingpark etwas abnehmen.<br />

Viele Leute sind eventuell nicht richtig informiert.<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Ich möchte noch etwas zu den Bemerkungen der CSV<br />

sagen. Wir müssen auch daran denken, dass wir die<br />

Müllverbrennungsanlage SIDOR haben. Ich habe schon<br />

erwähnt, dass die neue Anlage 100 Millionen Euro kostet.<br />

Das muss ja auch bezahlt werden. Die Kompostierungsanlage<br />

Minettkompost wird für 25 Millionen Euro<br />

erneuert. Auch das wird einem nicht geschenkt.<br />

Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP):<br />

Ich möchte Herrn Manderscheid noch eine Frage stellen.<br />

Ich finde das auch richtig mit der Preisstaffelung. Wer<br />

viel Müll produziert, soll auch bezahlen. Wenn ich jetzt<br />

weniger Müll produziere, wird meine Mülltonne dann<br />

umgetauscht? Kann ich beispielsweise statt einer<br />

80-Liter-Tonne eine 40-Liter-Tonne nehmen?<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Das ist kein Problem.<br />

Die Angehung der Müllabfuhrgebühr wird von der LSAP<br />

und den Grünen gutgeheißen. Die CSV enthält sich.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ich möchte noch hinzufügen, dass wir in Düdelingen in<br />

dem Sinne Vorreiter waren, dass wir eine der ersten<br />

Gemeinde waren, die eine Teuerungszulage eingeführt hat,<br />

eine Ausgleichszahlung für Gebühren. Andere Gemeinden<br />

haben diesen Weg erst vor kurzer Zeit beschritten. Es ist


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

sicher interessant, sich auch diese Zahlen anzusehen.<br />

Wenn wir die Gebühren anheben, kommen sehr viele<br />

Leute – es waren in diesem Jahr über 700 Haushalte – in<br />

den Genuss der Teuerungszulagen. Sie bekommen eine<br />

Pauschale, wenn sie unter ein gewisses Einkommen fallen.<br />

Die Zahl der Anträge hat in einem Jahr praktisch um 100<br />

zugenommen. Wir haben die Teuerungszulagen im<br />

vergangenen Jahr auch angehoben. Wir gehen davon aus,<br />

dass wir im kommenden Jahr 340 000 Euro wieder an die<br />

einzelnen Haushalte zurückbezahlen. Das macht im<br />

Durchschnitt praktisch 450 Euro pro Haushalt aus. Das ist<br />

schon eine relativ substanzielle Summe, die die Leute<br />

bekommen. Ich möchte unterstreichen, dass wir uns als<br />

Gemeinde Düdelingen nicht zu schämen brauchen. Wir<br />

gehören auch zu den Gemeinden, in denen die Leute leichter<br />

in den Genuss der Teuerungszulagen kommen können,<br />

weil die Kriterien breiter ausgelegt sind als in anderen<br />

Gemeinden. Wir sind deshalb auch die Gemeinde, die die<br />

meisten Anträge verzeichnet.<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Ich kann Ihnen dazu einige Zahlen nennen. 2001 hatten<br />

wir 525 Anträge, jetzt, im Jahr 2007, haben wir 704 Anträge.<br />

Insgesamt wurden 320 133,91 ausbezahlt. 2001<br />

waren es 174 448,87 Euro. Sie können feststellen, dass<br />

der Betrag relativ stark angestiegen ist.<br />

Der Herr Bürgermeister hat erwähnt, dass das gegenüber<br />

anderen Gemeinden relativ viel ist. Unsere Kriterien sind<br />

ziemlich flexibel, so dass auch die Leute, die tatsächlich<br />

Probleme haben, auch leichter in den Genuss einer<br />

Finanzhilfe der Gemeinde kommen. Die größte Gemeinde<br />

im Land, die Stadt Luxemburg, hat nur 614 Anträge. Das<br />

bedeutet nicht, dass die Leute alle so gut verdienen, sondern<br />

dass die Kriterien so streng sind, dass viele nicht in den<br />

Genuss einer Teuerungszulage kommen. In Rümelingen<br />

gab es zum Beispiel 70 Anträge, in Ettelbrück 194, in<br />

Differdingen 460, in Esch 450 und in Bettemburg 80. Wir<br />

sind bei weitem die Gemeinde, die am meisten<br />

Teuerungszulagen ausbezahlt hat, weil das soziale<br />

Kriterium bei uns eine relativ wichtige Rolle spielt.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Beim nächsten Punkt geht es um die Festsetzung der<br />

Kanalgebühr. Ich habe Ihnen schon bei der Vorstellung<br />

des Haushalts gesagt, dass wir im Haushalt von 2008 in<br />

diesen Bereich praktisch sieben Millionen Euro investieren.<br />

Sie wissen, dass der Innenminister davon ausgeht,<br />

dass wir ab 2010 einen Wasserpreis von vier bis 4,5 Euro<br />

erreichen. Davon sind wir in Düdelingen noch relativ<br />

weit entfernt. Wir liegen etwa bei der Hälfte. Vom<br />

Innenministerium ist in den kommenden Jahren eine<br />

andere Entwicklung geplant. Wir wollen nicht vorpre-<br />

schen, wenn es um Gebührenanhebungen geht, dort<br />

aber, wo es reelle Kosten gibt, die wir durch die aktuelle<br />

Abgabe nicht abgedeckt bekommen, müssen wir diese<br />

Anpassung vornehmen, auch wenn über den gesetzlichen<br />

Weg in den kommenden Jahren noch weitere<br />

Anpassungen kommen werden.<br />

Wir schlagen vor, den Wasserpreis auf dem jetzigen<br />

Stand zu lassen, weil wir das Wasser praktisch zum gleichen<br />

Preis wie im vergangenen Jahr einkaufen. Es gibt<br />

also keinen Grund, den Preis anzuheben. Hingegen ist es<br />

so, dass wir die Kanalabgabe anheben müssen. Selbstverständlich<br />

reicht diese Gebühr nicht aus, um die Arbeiten,<br />

die wir 2008 in diesem Bereich planen, abzudecken.<br />

Zumindest aber erreichen wir einen höheren<br />

Deckungsgrad. Das bedeutet, dass der Preis von<br />

0,48 Euro pro Kubikmeter auf einen Euro pro Kubikmeter<br />

steigt.<br />

Es fand auch eine Sitzung der zuständigen Kommission<br />

statt, in der über die Frage diskutiert wurde.<br />

Schöffe René Manderscheid (LSAP):<br />

Das stimmt. In der Kommission bestand auch Einstimmigkeit<br />

über die Anhebung der Gebühr. Es war niemand<br />

dagegen und es hat auch niemand sich enthalten, so dass<br />

die Kommission dem Gemeinderat einen Preis von<br />

einem Euro pro Kubikmeter Wasser vorschlägt.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Ich möchte nur eine kurze Bemerkung dazu machen. Diese<br />

Gebühren sind in einem anderen Zusammenhang angesichts<br />

der neuen Herausforderungen, die aufgrund der<br />

europäischen Wasserrichtlinie auf uns zukommen werden.<br />

Man muss auch der Tatsache Rechnung tragen, dass in<br />

diesem Bereich große Investitionen im nächsten Haushaltsjahr<br />

geplant sind. Wir können deshalb dieser Anhebung<br />

zustimmen.<br />

Romaine Goergen (Déi Gréng):<br />

Ich möchte nur noch einmal das wiederholen, war wir<br />

hier als Grüne immer verteidigt haben. Diese Preise sollen<br />

kostendeckend sein. Beim Trinkwasser sind wir nicht weit<br />

von der Kostendeckung entfernt, beim Abwasser hingegen<br />

haben wir festgestellt, dass wir noch weit davon entfernt<br />

sind. Leider vergisst man oft, dass der Verbrauch von<br />

Wasser und überhaupt jede menschliche Aktivität Abwasser<br />

produziert, das dann abtransportiert und geklärt<br />

werden muss. Dass das mit Kosten verbunden ist, erkennt<br />

man sehr gut in diesem Haushalt. Deshalb sind wir der<br />

Meinung, dass der Preis effektiv angehoben werden soll. Es


73<br />

ist wohl auch besser, wenn er schrittweise angehoben wird,<br />

damit die Leute nicht gleich den vollen Impakt spüren. Fazit<br />

ist, dass wir einverstanden sind mit der Preisanhebung.<br />

Der Gemeinderat ist einstimmig einverstanden mit der<br />

Festsetzung der Kanalgebühr.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir kommen dann zum Gas, wo es eine ähnliche<br />

Situation gibt. Hier kommen aber die Mehrkosten durch<br />

den Einkaufspreis des Gases und nicht durch größere<br />

Infrastrukturarbeiten. Sie wissen, dass aufgrund von internationalen<br />

Abkommen der Gaspreis in der Regel sechs<br />

Monate hinter der Entwicklung der Erdölpreise liegt.<br />

Wenn man sich ansieht, wie die Erdölpreise sich seit der<br />

Mitte dieses Jahres entwickelt haben, dann kann man<br />

sich relativ deutlich ausmalen, wie der Einkaufspreis des<br />

Gases jetzt schon ist und besonders während der kommenden<br />

Monate sein wird. Wenn wir kein größeres Loch<br />

in die Gemeindekasse bekommen wollen, ist es unumgänglich,<br />

den Gaspreis anzuheben. Die Problematik besteht<br />

darin, dass das Gaswerk ein Gemeindebetrieb ist<br />

und der Gemeinderat den Gaspreis über die Gebühren<br />

festlegt. Wir haben also nicht die Flexibilität, die kommerzielle<br />

Strukturen haben, die schneller reagieren können.<br />

Wir müssen an sich den Preis immer über eine längere<br />

Periode einschätzen. Wir versuchen immer, das so genau<br />

wie möglich zu machen.<br />

Unsere Dienststellen schlagen vor, dass wir den<br />

Grundtarif, den Tarif C, von 0,395 pro Kubikmeter ohne<br />

Mehrwertsteuer auf 0,43 Euro pro Kubikmeter anheben.<br />

Beim Haushaltstarif A, der nur noch sehr marginal spielt,<br />

soll der Preis von 0,48 Euro ohne Mehrwertsteuer auf<br />

0,50 Euro steigen. Bei unserem Sondertarif, der für die<br />

Wärmekraftkoppelung gilt, soll der Tarif von 0,365 Euro<br />

pro Kubikmeter ohne Mehrwertsteuer auf 0,39 Euro angehoben<br />

werden. Beim Basistarif, unter den die meisten<br />

Leute fallen, bedeutet das ein Plus von neun Prozent<br />

gegenüber den geltenden Preisen.<br />

Sie wissen, dass es auf nationaler Ebene eine ganze Reihe<br />

von Umstrukturierungsbestrebungen im Energiebereich<br />

gibt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass vor dem Ende des<br />

Jahres noch eine Absichtserklärung von sämtlichen Akteuren<br />

unterschrieben wird, um national zwei Strukturen zu<br />

schaffen, und zwar eine Struktur der Netzbesitzer für Gas<br />

und Strom und eine Struktur der Energieverteiler für Gas<br />

und Strom. Die Sorge, die das Parlament schon einige<br />

Male ausgedrückt hat und die auch von der Regierung<br />

geteilt wird, ist es, dass die öffentliche Hand, Staat und<br />

Gemeinden, eine deutliche Mehrheit haben, was die Eigentumsverhältnisse<br />

der Netze angeht. Es ist auch der Wunsch,<br />

dass sich der Staat nicht verabschieden soll als Betreiber<br />

von Gas- und Stromnetzen. Auch wenn er nicht mehr-<br />

heitlich der Eigentümer ist, so soll er doch zumindest eine<br />

starke Stellung behalten. Das sind sehr komplexe Verhandlungen,<br />

weil viele Privatakteure und auch sehr<br />

große Privatakteure im Spiel sind. Die Absicht der Regierung<br />

ist es sicher, eine kritische Masse zu schaffen in diesem<br />

Bereich, um auch auf ausländischen Märkten aktiv werden<br />

zu können, bzw. zu verhindern, dass sehr große Gruppen<br />

hier damit beginnen, Luxemburg nach und nach aufzukaufen<br />

oder zumindest Teile in diesem Bereich aufzukaufen.<br />

Zurzeit laufen komplizierte Verhandlungen. Wenn die<br />

Karten auf dem Tisch liegen, müssen wir sicher auch als<br />

Gemeinde Düdelingen Farbe bekennen, ob wir damit<br />

einverstanden sind, unser Netz in eine nationale Struktur<br />

zu geben und wer das Netz dann betreibt. Das wird dann<br />

auch Auswirkungen auf unseren Haushalt bzw. die Arbeiten<br />

in unserer Gemeinde haben. In diesen Bereich scheint in<br />

den kommenden Wochen relativ viel Bewegung zu kommen.<br />

Es dauert sicher bis Ende des Jahres, bis wir klarer sehen.<br />

Über ein spezialisiertes Büro haben wir auch schätzen<br />

lassen, wie hoch der Wert unseres Netzes ist, damit wir<br />

gewappnet sind für eventuelle Verhandlungen, die möglicherweise<br />

im Laufe des kommenden Jahres auf uns<br />

zukommen.<br />

Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren aus dem<br />

Schöffen- und Gemeinderat, ich hatte in einer vorigen<br />

Sitzung vorgeschlagen, dass wir sämtliche Rechnungen<br />

über das Jahr verteilen. Vor Weihnachten haben wir eine<br />

ganze Reihe von Rechnungen bekommen. Das betraf die<br />

Gemeinschaftsantenne, die Müllabfuhr, die Grundsteuer<br />

und das Wasser. Ich möchte dabei nicht einmal an den<br />

Strom denken. Gerade vor Weihnachten ist das für die<br />

Leute eine sehr große Belastung. Ich möchte einen Aufruf<br />

an unsere Dienststellen machen, das besser über das Jahr<br />

zu verteilen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir hatten nach wie vor Probleme mit den Abrechnungen.<br />

An sich sind wir auch nicht erfreut über diese<br />

Situation. Wir müssen versuchen, wieder in einen normalen<br />

Rhythmus zu kommen. Dazu gehört selbstverständlich,<br />

dass wir versuchen, das über das Jahr anders<br />

zu verteilen, als das jetzt der Fall ist. Beim Gas wird das<br />

Geld ja monatlich einkassiert. Möglicherweise müssen<br />

wir aber noch am Berechnungssystem für die Vorauszahlungen<br />

arbeiten, das nicht unbedingt optimal ist. Das<br />

Problem besteht darin, dass die Zähler im Prinzip nur<br />

einmal im Jahr abgelesen werden. Wir werden versuchen,<br />

das eventuell zweimal im Jahr zu tun. Wir haben<br />

zurzeit keine glückliche Situation. Es kann aber sein, dass<br />

wir schon 2009 in einem anderen System sein werden.<br />

Für unsere Rechnungsabteilung ist das natürlich viel


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Arbeit. Außer der Stadt Luxemburg hat an sich keine<br />

andere Gemeinde eine Dienststelle, die diese Rechnungen<br />

ausstellen muss. Bei uns betreffen praktisch die<br />

meisten Rechnungen, die verschickt werden, das Gas. Das,<br />

was Sie gesagt haben, ist aber ganz richtig. Das ist eine<br />

Sorge, die wir teilen.<br />

Die Anhebung des Gaspreises wird einstimmig vom<br />

Gemeinderat gutgeheißen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Beim nächsten Punkt geht es um unser neues regionales<br />

Kulturzentrum, in dem wir zwei Säle haben, die wir vermieten<br />

könnten. Wir haben jetzt schon eine ganze Reihe<br />

von Anfragen. Wir müssen aber darauf achten, dass wir<br />

die allgemeine Ausrichtung des Hauses beibehalten. Auf<br />

der anderen Seite haben wir als Stadt Düdelingen aber<br />

Interesse daran, wenn Kongresse und Generalversamm<br />

lungen von nationalen Verbänden hier abgehalten werden.<br />

Ein Beispiel ist, dass das Olympische Komitee erstmals,<br />

seit es sich erinnern kann, seine Generalversammlung<br />

hier in Düdelingen im März abhalten wird. Man<br />

sieht also, dass das Kulturzentrum auch für solche Veranstaltungen<br />

interessant ist. Es ist ja positiv, wenn Leute<br />

aus dem ganzen Land nach Düdelingen kommen.<br />

Ähnlich wie bei der Sporthalle wird hier vorgeschlagen,<br />

dass wir eine Nutzungsgebühr für den großen Saal einführen.<br />

Wir machen einen Unterschied, ob jetzt nur der Saal<br />

für 200 Leute oder auch der Balkon benutzt wird. Wir<br />

schlagen eine Miete von 250 Euro für den Saal und<br />

500 Euro für den Saal mit Balkon vor. Wie das auch bei<br />

anderen Gemeindesälen der Fall ist, brauchen lokale<br />

Vereine selbstverständlich diese Benutzungsgebühr nicht<br />

zu bezahlen. Wir haben das bisher auch immer mit einer<br />

relativen Flexibilität gehandhabt. Es geht hauptsächlich um<br />

Anfragen mit einer kommerziellen Ausrichtung. Wenn wir<br />

keine Gebühr festsetzen, können wir auch keine Miete verlangen.<br />

Neu ist hier, was bei der Sporthalle nicht der Fall<br />

ist, dass wir zusätzlich verrechnen können, wenn zum<br />

Beispiel ein Tontechniker anwesend sein muss. In der<br />

normalen Miete ist allein der Saal enthalten. Die<br />

Reinigung zum Beispiel geschieht auf Gemeindekosten.<br />

Es ist ein erster Versuch. Meiner Ansicht nach muss man<br />

diese Gebühr später anpassen aufgrund der Erfahrung,<br />

die wir sammeln werden.<br />

Alain Becker (LSAP):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren aus dem<br />

Schöffen- und Gemeinderat, ich begrüße die Initiative, dass<br />

wir unser Kulturzentrum öffnen und den Saal auch<br />

Vereinigungen zur Verfügung stellen. Ich denke vor allem<br />

an Ausbildungsinstitute, die Interesse daran haben könnten,<br />

dort ein Seminar abzuhalten. Ich habe auch an anderen<br />

Stellen Erfahrung mit dem Mieten von Sälen gemacht. Ich<br />

muss sagen, dass ich das hier sehr billig finde. Ich kann mir<br />

vorstellen, dass die Nachfrage im Land groß sein wird,<br />

wenn das sich herumspricht. Ich weiß auch, dass man an<br />

verschiedenen Stellen noch eine Pauschale für das<br />

Reinigen bezahlen muss oder wenn man zusätzliche<br />

Leistungen wünscht, wie zum Beispiel eine Garderobe.<br />

Ich finde es gut, dass wir gleich daran gedacht haben,<br />

eine eventuelle Arbeitsleistung zu verrechnen. Wie gesagt,<br />

ist das hier eine sehr interessante Initiative, den Saal<br />

der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Was den Preis<br />

anbelangt, so müssen wir das aber im Auge behalten,<br />

damit wir nicht Zulauf von egal welchen Leuten bekommen.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Ich habe noch eine kurze Zusatzfrage. Gibt es irgendwelche<br />

Kriterien, wenn Leute den Saal mieten möchten?<br />

Oder bekommt jeder den Saal, der ihn mieten möchte?<br />

Michèle Kayser-Wengler (CSV):<br />

Wir haben jetzt noch keinen Tarif, wenn Leute nur den<br />

Eingangsbereich mieten wollen. Es ist ja ein schöner großer<br />

Raum und es steht auch eine Garderobe zur Verfügung.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass Leute den Eingangsbereich<br />

für Ausstellungen oder Empfänge mieten möchten.<br />

Loris Spina (LSAP):<br />

Ich habe in diesem Zusammenhang auch eine kurze Frage.<br />

Ist etwas vorgesehen, wenn Düdelinger Vereine den<br />

Saal für eine Generalversammlung oder einen Empfang<br />

mieten wollen? Fallen sie auch unter diese Regelung oder<br />

kann für sie eine Ausnahme gemacht werden?<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ich möchte dann kurz auf die einzelnen Fragen eingehen.<br />

Ich denke schon, dass es wichtig ist zu betonen,<br />

dass es ein regionales Kulturzentrum und keine Mehrzweckhalle<br />

ist. Es hat auch keinen Zweck, wenn wir ständig<br />

Kosten haben und es steht permanent leer. Am Anfang<br />

sollten wir etwas restriktiver sein, später können wir die<br />

Regeln dann immer noch lockern. Wenn wir das<br />

Kulturzentrum jetzt groß öffnen, dann haben wir keinen<br />

plausiblen Grund mehr, andere Anfragen abzulehnen.<br />

Ich kann Ihnen zum Beispiel sagen, dass wir eine Anfrage<br />

hatten, um eine Katzenausstellung hier zu organisieren. Wir<br />

waren der Ansicht, dass wir nicht gleich eine Ausstellung<br />

mit Tieren zulassen sollten. Der Saal ist aber so konzipiert,


75<br />

dass er durchaus auch als Ausstellungssaal benutzt werden<br />

kann. Man kann beispielsweise sämtliche Stühle, die dort<br />

stehen, unter die Bühne schieben. Von Anfang an war der<br />

Saal so geplant, dass auch die eine oder andere Ausstellung<br />

dort organisiert werden kann.<br />

Von Anfang an sollte aber die Möglichkeit bestehen, dort<br />

Kongresse zu organisieren. Ich möchte daran erinnern, dass<br />

wir europäische Beihilfen von 200 000 Euro über den<br />

Strukturfonds FEDER bekommen haben, um eben diese<br />

Nutzung zu ermöglichen. Wir müssen uns auch Gedanken<br />

machen, was man eventuell noch an zusätzlichen Räumlichkeiten<br />

braucht. Wenn keine Ausstellung ist, besteht<br />

ja die Möglichkeit, eine Einigung mit den Verantwortlichen<br />

des CNA zu finden, das ja gleich nebenan einen<br />

Ausstellungsraum hat, damit sie diesen Saal zur Verfügung<br />

stellen, wenn er nicht benutzt wird. Wir haben ja auch<br />

noch zwei Säle, die noch nicht eingerichtet wurden, weil<br />

noch verschiedene Fragen zu klären sind. Man könnte sie<br />

zum Beispiel als Nebenräume benutzen, wenn ein Kongress<br />

sich in Arbeitsgruppen aufteilt, was ja oft vorkommt.<br />

Wir haben auch die Möglichkeit, die Seitenwände im großen<br />

Saal zu entfernen, denn dazwischen ist noch ein<br />

Hohlraum von 1,5 m. Man kann so auch noch eine zusätzliche<br />

Bestuhlung machen, wenn es notwendig ist. Dort<br />

könnte man auch Dolmetscherkabinen aufstellen. Wir haben<br />

also effektiv die Möglichkeit, den Saal für Kongresse zu<br />

nutzen.<br />

Die Richtlinien sind die, dass wir uns am Kulturellen ausrichten<br />

sollen, bzw. den Saal für Kongresse und<br />

Generalversammlung von nationalen Vereinigungen zur<br />

Verfügung stellen. Es ist aber ganz klar, dass der Saal jetzt<br />

nicht dauern benutzt wird, um Bälle oder ähnliche<br />

Veranstaltungen dort abzuhalten. Ich weiß aber, dass es<br />

diese Diskussion in jedem Kulturzentrum gibt.<br />

Was andere Räume, wie Garderoben, anbelangt, so legen<br />

wir das im Lastenheft fest. Wenn jemand die Gebühr<br />

bezahlt, dann schreiben wir fest, welche Leistungen darin<br />

enthalten sind.<br />

Der Gemeinderat ist einstimmig mit der Gebühr für die<br />

Vermietung des Saals einverstanden.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir kommen dann zum Kino. Wir haben in unserem bestehenden<br />

Gebührenreglement eine allgemeine Verfügung,<br />

die Theatervorstellungen und andere Veranstaltungen<br />

begreift, bei denen mehr Menschen zusammenkommen.<br />

Das Kino wird dabei aber nicht ausdrücklich aufgeführt.<br />

Es steht aber „und andere“ im Text. Dafür sind 15 Euro<br />

pro Vorstellung vorgesehen. Für eine Kinovorstellung<br />

wäre das übertrieben. Wir waren deshalb der Meinung,<br />

dass wir eine andere Lösung suchen sollten. Wir haben<br />

uns inspiriert an der Stadt Luxemburg und an Wiltz, wo<br />

es solche Gebühren gibt. Das hier ist auch abgesprochen<br />

mit den Verantwortlichen des CNA. Wir schlagen vor,<br />

dass wir zehn Prozent auf dem Kartenverkauf einnehmen.<br />

Das sind auch die Sätze, die an anderen Stellen<br />

üblich sind. Wir gehen damit die moralische<br />

Verpflichtung ein, im Laufe der Jahre eine gewisse<br />

Summe in den Film hier in Düdelingen zu investieren.<br />

Man kann sich eventuell auch über die Organisation<br />

eines Filmfestivals Gedanken machen, bei dem die<br />

Gemeinde dann mitmachen würde. Ich will wirklich<br />

nicht dieses Geld benutzen, um irgendwelche Ausgaben<br />

in der Gemeinde zu finanzieren.<br />

Es wurde uns auch versichert, dass das hier à priori keine<br />

Auswirkungen auf den eigentlichen Preis hat. Ob wir das<br />

jetzt einführen oder nicht, mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

bleibt der Preis für eine Eintrittskarte der gleiche. In der<br />

Stadt Luxemburg ist es so, dass das Geld abgerechnet<br />

wird von Investitionen, die der Kinobetreiber macht.<br />

Wenn er nachweisen kann, dass er investiert, dann<br />

entfällt die Gebühr. Hier stellt sich die Frage jetzt ganz<br />

anders, weil wir und das CNA gemeinsam Eigentümer<br />

der Einrichtungen sind. Das Gebäude ist auch neu, so<br />

dass in den kommenden Jahren keine Investitionen anfallen.<br />

Wir haben die Gebühr auf zehn Prozent festgelegt<br />

und verbinden das mit der politischen Verpflichtung,<br />

dass wir in den kommenden Jahren das Geld benutzen<br />

wollen, um mitzumachen bei Projekten, die Düdelingen<br />

als Filmstadt etwas weiterbringen.<br />

Claudia Dall’Agnol (LSAP):<br />

Ich möchte weniger auf die Gebühr als auf das Kino<br />

selbst eingehen. Sie haben ganz richtig gesagt, dass man<br />

sich überlegen kann, bei einem Filmsfestival mitzumachen.<br />

Ich erinnere an das Festival des italienischen Films<br />

in Villerupt und Audun-le-Tiche, an dem sich die<br />

Gemeinde Esch beteiligt. Vielleicht könnte man sich<br />

auch anschließen, denn wir haben eine große Bevölkerung,<br />

der ich auch regelmäßig in den Kinos begegne.<br />

Zweitens haben Sie auch gesagt, dass wir nicht wissen,<br />

wie das Kino ankommt, ob jetzt 30 Leute in einem Saal<br />

sind oder ob er voll ist. Wenn das Kino jetzt kein Erfolg<br />

wäre, welche Garantie haben wir dann, dass trotzdem<br />

weiterhin neue Filme laufen oder dass das Kino überhaupt<br />

noch funktionieren wird?<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Das war ausgeschrieben. Der Betrieb des Kinos wurde<br />

dem Utopia zugeschlagen. Der Betreiber ist jetzt natürlich<br />

gehalten, den Vertrag einzuhalten. Die Konzession


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

hat zurzeit eine Laufdauer von einem Jahr und wird dann<br />

automatisch verlängert. Die beste Garantie, dass etwas<br />

geschieht, ist aber die Tatsache, dass ein kommerzieller<br />

Betreiber im Kino ist. Das beruhigt mich mehr, als wenn<br />

eine staatliche Institution das Kino verwalten würde. Jetzt<br />

ist man sicher, dass immer die neuesten Filme gezeigt<br />

werden, denn der Betreiber hat Interesse daran, dass es<br />

gut funktioniert, damit die Einnahmen kommen. Das<br />

stellt in meinen Augen eine gewisse Garantie dar, dass es<br />

funktioniert.<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Ich möchte noch auf den ersten Vorschlag über das<br />

Festival des italienischen Films eingehen. Das ist ein mit<br />

europäischen Geldern gefördertes Projekt. Auch Utopia<br />

ist daran beteiligt. Da die Gesellschaft Kinos in Esch und<br />

Luxemburg betreibt, würde es nahe liegen, Düdelingen<br />

mit einzubeziehen.<br />

Romain Rech (LSAP):<br />

Ich habe noch eine kurze Frage. Speisen wir mit dem<br />

Geld, das durch den Verkauf der Karten eingenommen<br />

wird, einen eigenen Fonds?<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Nein. Wir gehen nur eine politische Verpflichtung ein.<br />

Ich habe auch schon mit dem Innenministerium darüber<br />

diskutiert. Es ist nicht schrecklich begeistert von der<br />

Schaffung von vielen Fonds, auch wenn das Gesetz die<br />

Schaffung von Reservefonds vorschreibt.<br />

Der Gemeinderat ist einstimmig mit der Einführung der<br />

Gebühr einverstanden.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Beim nächsten Punkt geht es um die Einführung des<br />

Nightrider hier in Düdelingen. Wir hatten uns im<br />

Gemeinderat ja dazu verpflichtet, dass wir dieses Angebot<br />

hier einführen würden. Es stellte sich heraus, dass<br />

es von Vorteil ist, wenn man versucht, das mit anderen<br />

Gemeinden zusammen zu tun. Schließlich war es<br />

möglich, sich zwischen den zwölf Südgemeinden, die<br />

Mitglied im Syndikat Prosud sind, zu einigen, einen<br />

Vertrag mit der Firma Sales-Lentz zur Einführung des<br />

Nightrider in der Südregion abzuschließen. Die Firma<br />

wurde zurückbehalten, weil für sämtliche Südgemeinden<br />

ein Pauschalpreis ausgehandelt werden konnte,<br />

der dann wieder nach der Einwohnerzahl auf die einzelnen<br />

Gemeinden aufgeteilt wird. Auf die Gemeinde<br />

Düdelingen entfallen 41 333 Euro, die auch im Gemeindehaushalt<br />

wieder zu finden sind.<br />

Durch die Tatsache, dass wir als Südgemeinden gemeinsam<br />

geplant haben, war es möglich, einen Preisnachlass<br />

von zehn Prozent auszuhandeln. Es hängt jetzt vom<br />

Erfolg der Aktion ab, um feststellen zu können, ob der<br />

Pauschalpreis zu niedrig oder zu hoch ist. Als<br />

Südgemeinden haben wir eine Empfehlung dazu<br />

gemacht, wie die Tarife aussehen sollen. Jede Gemeinde<br />

ist aber frei, die Tarife festzulegen. Es wäre natürlich nicht<br />

gut, wenn jetzt zu viele Gemeinden von der Empfehlung<br />

abweichen würden. Herr Théobald wird noch auf den<br />

praktischen Ablauf des Angebots eingehen, das ab dem<br />

1. Januar funktionieren soll.<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Das Angebot soll am 1. Januar anlaufen. Es ist aber noch<br />

eine ganze Reihe von Vorarbeiten zu leisten. In der kommenden<br />

Woche haben wir eine Sitzung mit unseren<br />

Dienststellen, um die Einzelheiten intern zu regeln. Das<br />

Prinzip besteht darin, dass die Verwaltung vom<br />

Nightrider-Service selbst übernommen wird, Die Leute<br />

können sich in den einzelnen Gemeinden einschreiben.<br />

Aufgrund dieser Einschreibung bekommen sie eine Karte<br />

mit einer persönlichen Nummer. Diese Nummer geben<br />

sie an, wenn sie den Nightrider bestellen. Sie wählen die<br />

normale Telefonnummer des Nightrider 8002 10 10. Das<br />

Angebot der Gemeinden gilt freitags und samstags von<br />

18 bis 5 Uhr. Derjenige, der den Service in Anspruch<br />

nimmt, muss in einer der Südgemeinden wohnen und<br />

muss bei der Rückfahrt wieder ein Endziel in einer der<br />

Südgemeinden haben.<br />

Hinter dem Ganzen steht natürlich ein ganzes<br />

Computerprogramm. Es wurde erst gestern vom Syndikat<br />

SIGI geliefert. Das Programm wurde auch gestern bei uns<br />

im Empfang installiert. Das Angebot gilt ab dem<br />

1. Januar. Nach einem Jahr werden wir dann eine Bilanz<br />

ziehen und prüfen, wie es dann mit dem Nightrider für<br />

die kommenden Jahre weitergeht.<br />

Wir sind der Empfehlung nachgekommen, die wir selbst<br />

angeregt hatten, und zwar führen wir zwei Preise ein. Für<br />

Jugendliche von 16 bis 26 Jahres kostet ein Jahresabonnement<br />

40 Euro und für die Erwachsenen 80 Euro.<br />

Wir waren nicht der Meinung, dass wir diese Dienstleistung<br />

völlig kostenlos anbieten sollten, weil das nicht<br />

in unserer Philosophie liegt.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ich möchte noch hinzufügen, dass der Vertrag auf ein<br />

Jahr beschränkt ist. Das war ein Wunsch von vielen


77<br />

Gemeinden. Wir wollten uns nicht Hals über Kopf in ein<br />

neues System hineinstürzen, weil jeder erst einmal abwarten<br />

wollte, wie es funktioniert. Wir müssen auch<br />

feststellen, was von der Gemeindekasse gedeckt werden<br />

muss und was nicht über den Verkauf von Abonnements<br />

abgedeckt wird.<br />

Wir haben als Gemeinderat also hier einerseits ein<br />

Jahresabonnement gutzuheißen, das vom 1. Januar 2008<br />

bis zum 1. Januar 2009 gültig ist wegen der Leute, die<br />

Silvester 2008 ausgehen wollen. Für die Alterskategorie<br />

16 bis 26 Jahre kostet es 40 Euro. Wenn man älter ist,<br />

muss man 80 Euro bezahlen. Wenn man kein<br />

Abonnement hat, wird eine Hin- und Rückfahrt mit<br />

18 Euro verrechnet. Sie können also ausrechnen, ab<br />

wann es sich rentiert, ein Abonnement zu kaufen. Bei<br />

den jungen Leuten ist es schon ab der dritten Fahrt und<br />

bei den Älteren ab der sechsten Fahrt.<br />

Dann führen wir aber auch einen zweiten Tarif ein. Es<br />

handelt sich dabei um ein Halbjahresabonnement vom<br />

1. Juli 2008 bis zum 1. Januar 2009. Es kostet 20 bzw.<br />

40 Euro. Ein Flugblatt mit einem Brief der jeweiligen<br />

Gemeinde wird jetzt an alle Haushalte verteilt.<br />

Loris Spina (LSAP):<br />

In der Jugendkommission und auch im Jugendhaus<br />

würde über das Projekt diskutiert. Wir haben uns regelmäßig<br />

mit dem Thema befasst, weil es einfach eine<br />

Nachfrage bei den jungen Leuten gab. Es wurde gesagt,<br />

dass es aber nicht nur für Jugendliche ist. Sämtliche<br />

Generationen sollen das Angebot in Anspruch nehmen.<br />

Die jungen Leute können sich gleich daran gewöhnen,<br />

die anderen Generationen müssen sich überlegen, die<br />

eine oder andere Gewohnheit abzulegen und einen<br />

neuen Weg einzuschlagen. Es ist lobendwert, dass wir als<br />

Gemeinde diese Initiative unterstützen, und das auch<br />

finanziell. Das Angebot soll auch nicht kostenlos sein. Es<br />

soll etwas kosten, denn wenn ich unter Alkoholeinfluss<br />

mit dem Auto unterwegs bin, kostet es nicht nur Geld<br />

oder Punkte auf meinem Führerschein, sondern vor allem<br />

bin ich eine lebensbedrohliche Gefahr für mich selbst<br />

und auch für die anderen Verkehrsteilnehmer. Das hat<br />

keinen Preis. Deshalb ist es lobenswert, dass es etwas<br />

kostet und auch die Gemeinde eine finanzielle<br />

Anstrengung unternimmt.<br />

Es ist ja auch ein pädagogischer Aspekt damit verbunden.<br />

Das Projekt soll gefördert werden. Wenn man als<br />

Gemeinde ein gutes Zeichen setzen will, dann kann ich<br />

das nur loben. Ich hoffe, dass das Faltblatt Erfolg in der<br />

Öffentlichkeit hat und die Leute darüber informiert werden,<br />

dass es dieses Angebot zu einem günstigen Preis<br />

gibt. Ich hoffe auch, dass es dem Betreiber gelingen wird,<br />

seine Kunden in nächster Zukunft zufrieden zu stellen.<br />

Michèle Kayser-Wengler (CSV):<br />

Als CSV Düdelingen begrüßen wir selbstverständlich die<br />

Initiative des Schöffenrates, die Nightrider-Karte in<br />

Düdelingen einzuführen. Ich möchte daran erinnern,<br />

dass die CSV am 2. Februar genau diesen Vorschlag im<br />

Rahmen einer Frage an den Schöffenrat gemacht hatte,<br />

auch wenn der Schöffenrat, wie wir heute gehört haben,<br />

sich nicht von Fragen von Gemeinderatsmitgliedern<br />

beeinflussen lässt. Es ist trotzdem interessant, dass die<br />

Vorschläge der Opposition ab und zu Gehör finden.<br />

Auf meine Frage vom 2. Februar hin hatte Herr Théobald<br />

einige Bemerkungen gemacht. Ich möchte sie heute noch<br />

einmal aufgreifen. Herr Théobald sagte damals, dass<br />

logistische Probleme auf die Gemeinde zukommen würden.<br />

Meine Frage war die, wo und von wem die Nightrider-Karten<br />

verteilt werden und wer die Statistiken aufstellt,<br />

die erforderlich sind. Ich denke daran, dass man<br />

Ende des Jahres auch eine Bilanz des Preises ziehen könnte.<br />

Im Februar wurde darauf hingewiesen, dass zu dem<br />

Projekt auch eine Werbekampagne gehört, die nicht von<br />

der Betreiberfirma bezahlt wird. Meine Frage ist die, wer<br />

jetzt diese Kosten übernimmt. Wird das über das<br />

Syndikat Prosud abgewickelt oder muss die Gemeinde<br />

Düdelingen Kosten übernehmen?<br />

Ich möchte auch wissen, warum wir nicht direkt mit<br />

Sales-Lentz verhandelt haben, sondern Prosud eingesetzt<br />

haben. Wir müssen ja aber 41 333 Euro bezahlen. Der<br />

Herr Bürgermeister hat gesagt, wir hätten einen<br />

Preisnachlass von zehn Prozent bekommen, weil Prosud<br />

verhandelt hat. Ich stelle mir aber die Frage, ob wir nicht<br />

mehr Unkosten haben, z.B. durch Computerprogramme,<br />

die wir vom Syndikat SIGI bekommen haben. Hätten wir<br />

die nicht sowieso kaufen müssen? Bringt das wirklich so<br />

viel mehr, wenn wir über Prosud verfahren, statt dass wir<br />

direkt mit Sales-Lentz verhandelt hätten?<br />

Ich habe noch eine weitere Frage. Bleibt das Angebot,<br />

Silvester und am Nationalfeiertag kostenlos in die Stadt<br />

Luxemburg zu fahren, bestehen? Das war ja besonders<br />

interessant für junge Leute. Was ich begrüße, das ist die<br />

Tatsache, dass die Nightrider-Karte erst ab 16 Jahre bezogen<br />

werden kann. Das passt auch in die Kampagne des<br />

Gesundheitsministeriums, dass man unter 16 Jahren keinen<br />

Alkohol trinken soll. Theoretisch dürfen Jugendliche<br />

unter 16 Jahren ja sowieso nicht in eine Gastwirtschaft<br />

gehen, noch dürfen sie sonst irgendwo Alkohol zu sich<br />

nehmen.<br />

Natürlich begrüßen wie die Einführung des Nightrider<br />

auch, weil es ein extrem wichtiger Schritt ist, um Unfälle<br />

zu vermeiden. Ich kann mich da nur den Worten von<br />

Herrn Spina anschließen. Ich habe dann eine letzte<br />

Frage. Wie Herr Spina auch schon gesagt hat, hat man in<br />

letzter Zeit Reklamationen bekommen wegen der punk-


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

tuellen Unzuverlässigkeit der Nightrider-Busse. Abgemachte<br />

Fahrpläne wurden nicht eingehalten und man<br />

musste lange Umwege in Kauf nehmen. Wenn jetzt auf<br />

einmal zwölf Gemeinden in das Angebot einsteigen, wie<br />

sind dann die Garantien, dass die Zusammenarbeit<br />

klappt? Hat Sales-Lentz sich verpflichtet, ausreichend<br />

Busse zur Verfügung zu stellen? Ich habe dann noch eine<br />

andere Frage. Welche Möglichkeiten hat Düdelingen,<br />

wenn wir jetzt wirklich überhaupt nicht zufrieden wären<br />

mit dem Angebot? Könnten wir dann eventuell mit einem<br />

anderen Busunternehmen Kontakt aufnehmen? Man hört<br />

ja, dass auch andere Unternehmen an einem Nightrider-<br />

Angebot interessiert sind.<br />

Marc Dany (LSAP):<br />

Ich bin der Meinung, dass es ein wichtiges und gutes<br />

Angebot für unsere Gemeinde und für unsere Bürger ist,<br />

das uns über 41 000 Euro kostet. Dafür müssten wir ungefähr<br />

700 Abonnements verkaufen. Auf diese Zahl werden<br />

wir wahrscheinlich nicht kommen. Bisher kostet es<br />

18 Euro für Erwachsene, wenn man den Nightrider<br />

benutzen will. Jeder Einzelne muss jetzt für sich ausrechnen,<br />

ob die 80 Euro für ihn interessant sind oder nicht.<br />

Ich habe noch eine Frage. Man muss ja nicht Mitglied im<br />

Syndikat Prosud sein, um den Nightrider benutzen zu<br />

dürfen?<br />

Es freut mich zu hören, dass ein neues Computerprogramm<br />

ausgearbeitet wurde, denn man lernte die Natur<br />

kennen, wenn man mit dem Nightrider durch die<br />

Gegend fuhr. Erst wenn wir die Statistiken von 2008<br />

bekommen, können wir eine richtige Analyse machen,<br />

um herauszufinden, wie wertvoll das Angebot für die<br />

Gemeinde Düdelingen ist.<br />

Colette Kutten (Déi Gréng):<br />

Als Grüne begrüßen wir diese Initiative. Besonders interessant<br />

ist das Angebot für Jugendliche, die noch keinen<br />

Führerschein haben. Für die Erwachsenen, die Alkohol<br />

trinken, ist es auch sinnvoll, denn wer Alkohol trinkt,<br />

kann Unfälle verursachen. Zusätzlich ist diese Initiative<br />

umweltfreundlich, denn es ist ja eine Art Sammeltaxi, so<br />

dass nicht mehr so viele Leute mit ihrem Privatauto fahren.<br />

Preislich sind wir mit den Vorschlägen einverstanden.<br />

Wir haben die Handhabung so verstanden, dass die<br />

Regelung über Prosud und die Reservierung, wie sie zurzeit<br />

geplant ist, für die Gemeinde günstiger ist und weniger<br />

Arbeit bedeutet. Das ist ja wichtig, denn wenn die<br />

Gemeinde direkt einen Vertrag abschließen würde, dann<br />

würde wieder mehr Personal gebraucht, was wiederum<br />

Geld kosten würde. Unserer Meinung nach ist diese Regelung<br />

von der Arbeitsintensität her die günstigste.<br />

Nach einem Jahr Laufzeit können wir feststellen, wo sich<br />

eventuell Probleme stellen. Das System kann ja dann<br />

gegebenenfalls angepasst werden, wenn sich Schwierigkeiten<br />

ergeben sollten, die behoben werden können.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Das Syndikat Prosud ist eigentlich ein Zwischenglied in<br />

dem Ganzen. Die Anmeldungen und der Kartenverkauf<br />

laufen über die einzelnen Mitgliedsgemeinden. An sich<br />

ist es zweitrangig, ob Prosud direkt bezahlt oder die<br />

Gemeinden, denn die Gemeinden speisen ausschließlich<br />

die Kasse von Prosud. Egal wie, es wird immer auf die<br />

Mitgliedsgemeinden abgewälzt. So ist es auch in diesem<br />

Fall. An sich hat Prosud ein einheitliches Layout für die<br />

Faltblätter vorgeschlagen, damit sie in allen Gemeinden<br />

gleich aussehen, die Gemeinden bekommen das aber<br />

verrechnet, wenn die Faltblätter geliefert werden.<br />

Ich denke, dass wir aber Vorteile haben, weil ein einheitliches<br />

Computerprogramm für die Verwaltung für die<br />

Gemeinden ausgearbeitet wurde. Das wurde billiger, als<br />

wenn jede Gemeinde für sich eine Firma mit der<br />

Ausarbeitung des Programms hätte beauftragen müssen.<br />

Ich denke auch, dass die Tatsache, dass wir mit Sales-<br />

Lentz einen Pauschalpreis ausgearbeitet haben, der auf<br />

eine gewisse Anzahl von Fahrten aufgebaut ist, der Firma<br />

die Möglichkeit gibt, eine ganz andere Planung zu<br />

machen, weil sie eine gewisse Garantie hat. Sales-Lentz<br />

muss natürlich den Fuhrpark den zu erwartenden Fahrten<br />

entsprechend ausrichten. Ich denke also, dass die<br />

Schwierigkeiten, die es bei der Organisation des Systems<br />

gibt, gegenüber heute abnehmen müssten.<br />

Es ist immer schwierig, aus einem Vertrag auszusteigen.<br />

Hier gelten die allgemeinen Bestimmungen des Zivilrechts.<br />

Wenn man aus einem Vertrag aussteigen will,<br />

dann muss man ihn kündigen und man muss ein<br />

Fehlverhalten des anderen Vertragspartners nachweisen.<br />

Theoretisch muss man sogar die Genehmigung des<br />

Gerichts haben. Man steigt nicht von heute auf morgen<br />

aus einem Vertrag aus. Deshalb bin ich der Meinung,<br />

dass wir abwarten sollen, wie das sich im kommenden<br />

Jahr entwickelt. Am Ende des Jahres müssen wir dann<br />

prüfen, ob wir mit diesem Vertragspartner weitermachen<br />

oder ob es andere Busunternehmen gibt, mit denen wir<br />

einen ähnlichen Vertrag abschließen können.<br />

Ich denke, dass die Tatsache, dass wir als zwölf Gemeinden<br />

mit dem gleichen Busunternehmen einen Vertrag<br />

abschließen, uns eine stärkere Verhandlungsposition<br />

gibt, als wenn jede Gemeinde einzeln verhandeln würde.<br />

Ich denke, dass wir mehr Vorteile haben, wenn wir<br />

gemeinsam vorgehen.


79<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Sie können feststellen, Frau Kayser, dass die Fragen, die<br />

Sie am 2. Februar gestellt haben, und die Antworten, die<br />

wir gegeben haben, richtig waren, weil ein Teil der<br />

Fragen jetzt auf dem Tisch liegt. Inzwischen wurden die<br />

Verhandlungen im Prosud geführt. Ich möchte aber ganz<br />

klar sagen, dass der Nightrider schon vorher bestand. Sie<br />

können auch heute, egal, wo Sie wohnen, eine Fahrt bestellen.<br />

Das kostet 18 Euro.<br />

Das Angebot wird von Sales-Lentz verwaltet. Was ist jetzt<br />

neu? Wir haben jetzt eine gemeinsame Datenbank der<br />

zwölf Südgemeinden. Jetzt bekommen Sie eine Karte,<br />

wenn Sie 40 oder 80 Euro bezahlen und werden eingetragen.<br />

Das wird an Prosud weitergeschickt. Dort wird<br />

die Verwaltung der Mitglieder gemacht, die eine<br />

Clubkarte haben. Wenn man eine Fahrt bestellt, kann<br />

Sales-Lentz darauf zurückgreifen, um zu kontrollieren,<br />

ob man auch auf der Liste der Gemeinden eingetragen<br />

ist. Man bezahlt einmal im Jahr 40 oder 80 Euro oder<br />

18 Euro für eine Einzelfahrt. Jeder muss für sich selbst<br />

prüfen, ob das für ihn rentabel ist oder nicht. Wir hatten<br />

Recht, als wir beschlossen, diesen Schritt nicht alleine zu<br />

unternehmen, sondern im Verbund mit den anderen<br />

Südgemeinden.<br />

Schöffe Dan Biancalana (LSAP):<br />

Ich möchte noch kurz eine Antwort auf den Latenight-<br />

Bus geben. Der Latenight-Bus ist eine Initiative, die schon<br />

seit Jahren besteht. Daran beteiligt sind neben der<br />

Gemeinde Düdelingen auch Bettemburg, Roeser und<br />

Monnerich. Wir bieten den Leuten am Vorabend des<br />

Nationalfeiertags und auch an Silvester die Möglichkeit,<br />

kostenlos in die Stadt Luxemburg zu fahren. Dieses Angebot<br />

für die Bürger bleibt natürlich weiter bestehen. Die<br />

Faltblätter sind gedruckt und werden wie jedes Jahr anlässlich<br />

der beiden Ereignisse an alte Haushalte verteilt. Der<br />

Nightrider ist also keine Konkurrenz für diese Aktion.<br />

Der Gemeinderat ist einstimmig mit der Einführung des<br />

Nightrider, dem Vertrag mit Sales-Lentz und den Preisen<br />

für die Abonnements einverstanden.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Als nächsten Punkt haben wir einen Mietvertrag mit der<br />

Brauerei Bofferding, vertreten durch die Firma Munhowen.<br />

Er betrifft unser Kulturzentrum. Sie wissen, dass<br />

sich dort ein Café befindet, das noch nicht fertig gestellt<br />

ist. In der gemeinsamen Kommission, die zuständig ist für<br />

die Verwaltung des Kulturzentrums, haben wir beschlossen,<br />

diesen Vertrag mit der Brauerei Bofferding abzuschließen.<br />

Sie konnten feststellen, dass er im Prinzip eine<br />

Laufzeit von neun Jahren hat. Er läuft an, wenn das Café<br />

funktionsfähig ist. Wir haben uns auf eine monatliche<br />

Miete von 1500 Euro geeinigt. Das Café-Restaurant wird<br />

übrigens den Namen „Am Akkord“ bekommen. Das ist<br />

eine dreifache Anspielung. Man kann im Akkord bei der<br />

Hütte arbeiten, Akkord hat aber auch etwas mit Musik zu<br />

tun und der Name ist eine Anspielung auf einen bekannten<br />

Film von Fellini. Die Brauerei sieht eine Reihe von<br />

Investitionen vor, die normalerweise zu einem Café-<br />

Restaurant gehören. Dann kommen noch ein Fettabscheider<br />

und die Ventilation für 80 000 Euro hinzu. Das<br />

wird von der Brauerei vorfinanziert. Es wird dann über<br />

108 Monatsraten abgetragen.<br />

Das Café soll im Prinzip die ganze Woche über von morgens<br />

8 bis 1 Uhr in der Nacht geöffnet sein. Dort sollen<br />

auch Menüs à la Carte angeboten werden. Das kann sich<br />

um Kleinigkeiten wie Brötchen handeln, aber auch um<br />

kalte und warme Mahlzeiten. Daneben wird eine normale<br />

Auswahl an Getränken angeboten. Wie im Vertrag<br />

steht, soll traditionelle französische und luxemburgische<br />

Küche angeboten werden.<br />

Es ist auch vorgesehen, dass kleinere kulturelle Veranstaltungen<br />

dort stattfinden können. Man kann sich ein Kabarett<br />

oder ein Zweimannorchester vorstellen. Das steht auch<br />

ausdrücklich im Vertrag. Wichtig für uns ist, dass die<br />

Brauerei einen Untermieter nur mit dem ausdrücklichen<br />

Einverständnis der Gemeinde und des Staats suchen darf.<br />

Wir sind hier in einer Eigentümergemeinschaft. Das<br />

macht es nicht einfach. Auch der Staat muss mit dem<br />

Vertrag einverstanden sein, genau wie auch die Gemeinde.<br />

Wir hoffen, dass wir die richtige Wahl treffen<br />

werden. Wenn man weiß, wie der Betrieb jetzt funktioniert,<br />

dann sieht man auch ein, dass ein Café an dieser<br />

Stelle nötig ist. Es kann meiner Ansicht nach auch gut<br />

dort funktionieren.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren, wir<br />

haben effektiv eine Reihe von Fragen dazu. Es wurde<br />

gesagt, dass es ein Teil des Gebäudes ist, der unter die<br />

gemeinsame Verwaltung fällt. Deshalb möchten wir wissen,<br />

ob der Staat und die Gemeinde sich die Miete teilen.<br />

Dann möchten wir auch fragen, ob in diesem Fall eine<br />

Ausschreibung durchgeführt werden musste, um einen<br />

Mieter zu finden. Es wurde gesagt, dass eine Reihe von<br />

hohen Investitionen vorgesehen ist. Das Mobiliar soll<br />

dann zum Gebäude gehören. In anderen Fällen wird es<br />

als Leihgabe aufgestellt. Wenn der Mieter auszieht, kann<br />

er dann wieder einen Teil der Investitionen mitnehmen?<br />

Das geht nicht ganz klar aus dem Vertrag hervor.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Diesen Vertrag hat nicht die Gemeinde ausgearbeitet, sondern<br />

er wurde von den Juristen des Kulturministeriums und<br />

der Brauerei ausgearbeitet. Er fußt auch auf ähnlichen<br />

Verträgen, die der Staat schon an anderen Stellen abgeschlossen<br />

hat. Die Brauerei stellt das Mobiliar und es bleibt<br />

selbstverständlich Eigentum der Brauerei, auch wenn wir<br />

mitbestimmen, welches Mobiliar dorthin kommt. Es wird<br />

kein normales Mobiliar, wie man es in allen Gastwirtschaften<br />

findet. Es soll schon etwas Spezielles werden.<br />

Was an sich zum Gebäude gehört, das sind der<br />

Fettabscheider und die Ventilation. Das wird über die<br />

Miete zurückbezahlt, so dass es später Eigentum des<br />

CNA bzw. der Gemeinde wird. Das gleiche gilt für die<br />

Miete. Es ist eine gemeinsame Miete, denn das Café ist<br />

gemeinsames Eigentum. Bei der Abrechnung am Ende<br />

des Jahres muss das verrechnet werden. Wir haben versucht,<br />

eine praktische Einigung zu finden, was zwei<br />

andere wichtige Räume anbelangt, die ebenfalls gemeinsames<br />

Eigentum sind. Es handelt sich um das große<br />

Auditorium, um dessen Verwaltung sich die Gemeinde<br />

kümmert. Theoretisch kommen die Einnahmen für das<br />

Auditorium in die Gemeindekasse. Auf der anderen Seite<br />

ist das CNA beim großen Kinosaal verantwortlich für die<br />

Verwaltung, die sie an eine Privatfirma weitergegeben hat.<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Das heißt also, dass die Miete an die Gemeinde überweisen<br />

wird.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Ja, das steht ja im Vertrag. Sie wird auf unser Konto überwiesen.<br />

Später muss das dann bei der Abrechnung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Der Vertrag wird einstimmig vom Gemeinderat gutgeheißen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Dann haben wir einen weiteren Vertrag mit der Firma<br />

Munhowen. Es handelt sich um das Restaurant „Parc<br />

Léi“. Diese Verträge werden immer wieder verlängert.<br />

Wir sind jetzt in der Auslaufphase angekommen und<br />

wollen den Vertrag weiter verlängern, und das zumal,<br />

weil sich eine ganze Reihe von Investitionen ankündigt,<br />

die nicht vom Eigentümer, sondern vom Mieter durchgeführt<br />

werden müssen. Es geht hauptsächlich um eine größere<br />

Investition für eine neue Dunstabzugshaube. Wir<br />

wollten das Geld nicht vorstrecken. Wir behalten die<br />

aktuelle Miete noch eine Zeit lang bei. Die Dunstabzugshaube<br />

wird dann von demjenigen, der das Restaurant<br />

führt, vorfinanziert. Die Dunstabzugshaube wird natürlich<br />

später Bestandteil der ganzen Küche sein.<br />

Wir haben die Gelegenheit auch genutzt, um in den<br />

Vertrag zu schreiben, dass die Terrasse während der<br />

Sommersaison geöffnet sein muss. Das stand nicht im<br />

alten Vertrag. Wenn es jetzt in Strömen regnet, kann man<br />

natürlich darüber diskutieren. Im Prinzip soll die Terrasse<br />

aber während der guten Jahreszeit geöffnet sein. Es<br />

wurde uns auch gesagt, dass das kein Problem sei.<br />

Auch hier schließen wir einen Vertrag mit der Brauerei<br />

ab, und die Brauerei schließt ihrerseits einen Vertrag mit<br />

dem Untermieter ab.<br />

Der Gemeinderat ist ohne Gegenstimme mit dem<br />

Mietvertrag einverstanden.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir haben dann noch einen Pachtvertrag. Hier geht es<br />

um eine kleine Landparzelle von 1,8 Ar, die Gemeinde<br />

Düdelingen in der Rue des Saules hat. Es liegt jetzt eine<br />

Anfrage der Nachbarn vor, um diese Parzelle zu pachten.<br />

Wir haben kein Problem damit, denn dann wird das<br />

Grundstück gleichzeitig unterhalten. Es wird vorgeschlagen,<br />

dass es für 100 Euro im Jahr verpachtet wird. Der<br />

Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren. Im Text steht<br />

auch, dass wir den Vertrag gleich kündigen können,<br />

wenn wir die Parzelle dringend brauchen.<br />

Der Pachtvertrag wird einstimmig vom Gemeinderat<br />

gutgeheißen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir kommen dann zu einer Reihe von Konventionen mit<br />

dem Staat. Die erste betrifft unsere Kurse im Bereich der<br />

Kommunikation und Informationstechnologien. Ich<br />

erteile Herrn Théobald das Wort, um ihnen die nötigen<br />

Erklärungen zu geben.<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Hier geht es um die Weiterführung unserer Internetkurse,<br />

die wir in den vergangenen Jahren angeboten haben. Seit<br />

2002 hatten wir insgesamt 1697 Einschreibungen. 1497<br />

Teilnehmer haben ein anerkanntes Diplom bekommen.<br />

Das hier ist der Teil, bei dem sich der Staat an den Kosten<br />

beteiligt. Wir bekommen ein Maximum von 27 944 Euro.<br />

Das Ganze wird in zwei Raten überwiesen. Das ist an<br />

sich nichts Neues, weil wir die Lehrgänge seit 2002 orga-


81<br />

nisieren. Sie kennen einen schönen Erfolg, und inzwischen<br />

haben wir sie auch ausgebaut. Es sind keine reinen<br />

Internetkurse, sondern es werden auch Informatik, Word<br />

und neuerdings auch ein Einführungskurs in die digitale<br />

Fotografie angeboten.<br />

Die Konvention wird einstimmig vom Gemeinderat gutgeheißen.<br />

bezahlte Zeitungen auszuteilen. Als Schöffenrat haben<br />

wir beschlossen, die beiden Anfragen der beiden<br />

Verlegergruppen, die mit sich bringen würden, dass noch<br />

zusätzliche Verteilerkästen aufgestellt werden müssten,<br />

bei denen es auch noch um Geld geht, vorerst in der<br />

Schwebe zu halten. Sie können auch feststellen, dass<br />

vorerst nur an drei Stellen in Düdelingen Verteilerkästen<br />

für den „Point 24“ aufgestellt werden sollen.<br />

Schöffe Dan Biancalana (LSAP):<br />

Auch die nächste Konvention behandeln wir jedes Jahr<br />

im Gemeinderat. Sie betrifft die Sprachenkurse, die wir in<br />

der Gemeinde Düdelingen organisieren. Die Konvention<br />

bezieht sich auf das Schuljahr 2007/2008. Für insgesamt<br />

16 Kurse, die wir anbieten, bekommen wir eine Subvention<br />

von 15 000 Euro.<br />

Ich möchte Ihnen auch einige Zahlen nennen. Zurzeit<br />

sind 319 Schüler in den Kursen eingeschrieben. Die<br />

große Mehrheit davon, und zwar 189 Schüler, ist aus<br />

Düdelingen. 75 Teilnehmer kommen aus den Nachbargemeinden,<br />

u.a. Bettemburg, Kayl, Schifflingen und Esch.<br />

50 Schüler wohnen in Frankreich.<br />

Wir bieten Luxemburgisch-, Französisch- und Portugiesischkurse<br />

an. Im Luxemburgischkurs sind mehrheitlich<br />

portugiesische Mitbürger. Sie machen 23 Prozent aus.<br />

Die Franzosen stellen 32 Prozent. Im Französischkurs<br />

sind 37 Prozent portugiesische Mitbürger und zwölf Prozent<br />

Deutsche. Im Portugiesischkurs sind 95 Prozent<br />

Luxemburger.<br />

Die Konvention wird einstimmig vom Gemeinderat gutgeheißen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Bei nächsten Punkt geht es um eine Konvention mit<br />

„saint-paul Luxembourg“. Es handelt sich um das<br />

Aufstellen von Verteilerkästen für Gratiszeitungen. Die<br />

neue Zeitung heißt „Point 24“ und wird zusätzlich zum<br />

„Essentiel“ auf dem Stadtgebiet verteilt. Wir haben uns<br />

hier strikt an die gleiche Prozedur gehalten wie beim<br />

„Essentiel“. Auch hier haben wir Rücksicht genommen<br />

auf Zwänge, denen der Verleger unterlag, um möglichst<br />

schnell mit seiner Zeitung auf den Markt zu kommen. An<br />

sich haben wir ihm die Genehmigung schon gegeben,<br />

ohne dass die Konvention im Gemeinderat behandelt<br />

wurde.<br />

Was ich nicht interessant finde, das ist die Tatsache, dass<br />

man feststellt, dass die beiden Verleger dabei sind sich<br />

hochzuschaukeln. Der eine bietet Gratiszeitungen an,<br />

dann will der andere Verteilerkästen aufstellen, um<br />

Sylvie Andrich-Duval (CSV):<br />

Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren aus dem<br />

Schöffen- und Gemeinderat, zuerst möchte ich im<br />

Namen der CSV unterstreichen, dass wir es begrüßen,<br />

dass jetzt zwei Gratiszeitungen in Düdelingen angeboten<br />

werden. Allerdings muss ich sagen, dass der sozialistische<br />

Schöffenrat nichts an seiner undemokratischen<br />

Vorgehensweise in diesem Bereich geändert hat, was wir<br />

aber zutiefst bedauern. Es ist gerade die Situation eingetreten,<br />

die wir vorausgesehen hatten. Jetzt ist eine zweite<br />

Gratiszeitung von einem anderen Verleger in Luxemburg<br />

auf den Markt gekommen. Der Schöffenrat konnte selbstverständlich<br />

nichts anderes tun, als auch mit diesem<br />

Verleger Verhandlungen zu führen. Andernfalls wäre es<br />

ja auch überhaupt nicht objektiv gewesen.<br />

Es ist nicht das, was wir in Frage stellen, sondern die<br />

Vorgehensweise des Schöffenrates, der uns wieder einmal<br />

vor vollendete Tatsachen stellt. Die Verteilerkästen<br />

für die Zeitungen sind, wie der Herr Bürgermeister gesagt<br />

hat, nämlich schon längst aufgestellt, bevor der<br />

Gemeinderat über die vorgeschlagene Konvention abstimmen<br />

kann. Wir finden das einfach undemokratisch.<br />

Genau aus dieser Ursache werden wir auch diese<br />

Konvention nicht stimmen. Wir haben nichts gegen die<br />

Zeitung selbst, deren Inhalt schon eine Zeit lang bekannt<br />

ist und die selbstverständlich zur Information der Öffentlichkeit<br />

beiträgt. Wir prangern hier die Art und Weise des<br />

Schöffenrates, an die Sache heranzugehen, an. Zusätzlich<br />

möchte ich sagen, dass der Schöffenrat das sowohl<br />

bei dieser als auch bei der anderen Konvention vorsichtiger<br />

hätte angehen können und hätte versuchen können,<br />

es probeweise auf sechs Monate zu beschränken. Die<br />

Stadt Luxemburg hat es zum Beispiel so getan, um sich<br />

ein Bild davon machen zu können, ob es gut funktioniert<br />

und abzuwarten, ob eventuell noch andere Verleger hinzukommen.<br />

Dann hätte man auch eine Handhabe<br />

gehabt, damit die Bedingungen, wie beispielsweise die<br />

Sauberkeit rund um die Verteilerkästen, auch eingehalten<br />

werden. Schließlich ist es auch so, dass die Bedingungen<br />

zur Bereitstellung der öffentlichen Plätze für die<br />

Verteilerkästen vom Gemeinderat in einem Reglement<br />

festgehalten werden sollen.


Gemeinderatssitzung vom<br />

14. und 17. Dezember 2007<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wenn ihre Argumente zutreffen würden, dann müssten<br />

wir jetzt hier dagegen stimmen und die St.-Paulus-<br />

Druckerei bitten, alle Kästen wieder zu entfernen. Wir<br />

waren eine der ersten Gemeinden überhaupt, die solche<br />

Konventionen über das Aufstellen von Verteilerkästen für<br />

Gratiszeitungen im Gemeinderat behandelt hat. Ich<br />

kenne eigentlich keine andere Gemeinde, in denen die<br />

Konvention im Gemeinderat behandelt wurde, bevor die<br />

Kästen aufgestellt wurden. Die Vorwürfe, die die CSV an<br />

den Schöffenrat richtet, sind dieses Mal so falsch, wie sie<br />

es das vorige Mal waren.<br />

Die Konvention wird mit den Stimmen von LSAP und<br />

Grünen gutgeheißen. Die CSV stimmt dagegen.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Wir kommen dann zum nächsten Punkt. Es handelt sich<br />

um den Zusatz zu einem Mietvertrag, den die Gemeinde<br />

Düdelingen mit der Firma Luxenergie abgeschlossen hat.<br />

Das fußt eigentlich auf einer Anfrage der Betreibergesellschaft<br />

der Wärmekraftkoppelung Brill.<br />

Schöffe Conny Théobald (LSAP):<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Dann haben wir noch unser Reglement über die<br />

Subventionen beim Bau. Wir haben sie ja heraufgesetzt,<br />

u.a. was die Bauprämien angeht. Jetzt wurde aber der<br />

Text über die Subventionen, in dem wir das abgeschrieben<br />

hatten, was schon im alten genehmigten Text stand,<br />

umgeändert. Er hat diesmal zu Bemerkungen im Innenministerium<br />

geführt. Es schlägt uns vor, eine andere<br />

Referenz auf einen Artikel der Verfassung zu machen.<br />

Hauptsächlich wird vorgeschlagen, unseren Strafmechanismus<br />

zu ändern. Das scheint mir juristisch in Ordnung<br />

zu sein. An sich hätte das Innenministerium uns das<br />

schon bei unserem alten Reglement sagen können. Ich<br />

schlage vor, dass wir das ändern. Es braucht nicht genehmigt<br />

zu werden, weil Subventionierungsreglements nicht<br />

genehmigungspflichtig sind. Formal gesehen müssen wir<br />

es aber im Gemeinderat behandeln und dann können wir<br />

es veröffentlichen. Inhaltlich ändert sich nichts daran.<br />

Der Gemeinderat ist einstimmig mit der Änderung einverstanden.<br />

Fortsetzung folgt im nächsten „<strong>GemengenInfo</strong>“<br />

8b/2007<br />

Résumé en français dans le N° 8b/2007<br />

Dieser Zusatz wird effektiv auf Wunsch des Betreibers<br />

der Wärmekraftkoppelungsanlage in den Vertrag geschrieben.<br />

Wir stellen im Untergeschoss des Sportzentrums<br />

René Hartmann ein technisches Lokal zur<br />

Verfügung für die Betreiber der Energiezentrale des<br />

Viertels Brill. Wir sind zur Schlussfolgerung gekommen,<br />

dass wir die Miete senken sollen. Die billigere Miete wird<br />

selbstverständlich von Luxenergie übertragen auf alle<br />

Benutzer der Dienstleistungen der Wärmekraftkoppelungsanlage,<br />

das heißt also, auf den Gaspreis.<br />

Bürgermeister Alex Bodry (LSAP):<br />

Hier verzichtet die Gemeinde zwar auf einen Teil einer<br />

Einnahme, es kommt aber den Kunden der Wärmekraftkoppelungsanlage<br />

zugute, weil das hier feste Kosten sind,<br />

die von Luxenergie direkt den Kunden verrechnet werden.<br />

Das hier müsste eigentlich zu einer Senkung der Tarife<br />

führen bei denjenigen, die ihre Heizenergie beziehen.<br />

Der Zusatz zu der Konvention wird einstimmig vom<br />

Gemeinderat gutgeheißen.


8a/2007<br />

Jean-Marie Kraus neues Mitglied des Gemeinderats<br />

Am 24. Januar wurde Jean-Marie Kraus (LSAP) als neues Mitglied des Gemeinderats vereidigt. Er tritt die<br />

Nachfolge von Patrick Engel an, der mit Wirkung auf den 1. Januar 2008 demissionierte. Jean-Marie<br />

Kraus wurde am 22. Dezember 1951 in Petingen geboren. Seine Jugendzeit verbrachte er in<br />

Lamadelaine. Jean-Marie Kraus, der von Beruf Versicherungsagent ist, ist mit Pauline de Marchi verheiratet.<br />

Das Ehepaar hat vier Kinder. Außerdem gehört seit zwei Jahren Enkelsohn Olivier zur Familie. Jean-<br />

Marie Kraus war zehn Jahre lang Präsident des CA Düdelingen. Heute ist er Präsident des<br />

Interessenvereins Schmelz, Kassierer des Luxemburger Leichtathletikverbandes und Kassierer der LSAP<br />

Düdelingen. Außerdem ist er in verschiedenen Gemeindekommissionen tätig.<br />

(Foto: Raymond Schmit)

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