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GemengenInfo 5-2007.qxd - Dudelange

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45<br />

wenn 18 von 27 Kindern kein Wort verstehen und unter<br />

sich munter in ihrer Muttersprache weiterreden.<br />

In der Schule Gaffelt wird auch ein neuer Klassensaal<br />

eingerichtet. Dabei haben wir 2006 die ganze Schule für<br />

eine halbe Million Euro umgebaut. Warum wurde nicht<br />

alles gleichzeitig getan?, fragt sich die CSV. Aber auch<br />

hier fehlt eine Früherziehungsstruktur. Warum werden<br />

keine Nägel mit Köpfen gemacht, denn bei der Schaffung<br />

einer Früherziehungsstruktur übernimmt der Staat<br />

50 Prozent der Kosten? Auch in der Schule Gaffelt sind<br />

61 Prozent ausländische Kinder in der Spielschule angemeldet.<br />

Die Berichte der Kindergärtnerinnen aus der<br />

Schule Gaffelt zeigten uns im Sommer bei der Diskussion<br />

über die Schulorganisation, dass sehr viele sozial problematische<br />

und verhaltensauffällige Kinder in diesen Vorschulklassen<br />

sind. Dies ist natürlich nicht nur eine lokal,<br />

sondern auch eine national bekannte Tendenz, die auch<br />

zunimmt. Warum wird nicht vorbeugend gedacht? Die<br />

Erweiterung des Früherziehungsangebots in dieser Schule<br />

wäre ein wichtiger Schritt gewesen, um dem Schulmisserfolg<br />

entgegenzutreten. In der Früherziehung können<br />

nämlich auffällige Kinder detektiert werden, so dass<br />

den betroffenen Kindern von Anfang an geholfen werden<br />

kann. Das würde auch dem Lehrpersonal und den anderen<br />

Kindern in der Vorschulklasse helfen.<br />

Erlauben Sie mir noch einige Detailfragen zu den<br />

Früherziehungsstrukturen. In der Schule Ribeschpont ist<br />

die Früherziehungsklasse im ersten Stockwerk untergebracht.<br />

Leider gibt es im ersten Stockwerk keine angepassten<br />

Toiletten für die kleinen Kinder. Sie müssen immer<br />

die Treppe benutzen, um zu den Toiletten der Spielschulklassen<br />

zu kommen. Ich denke, dass es nicht viel im<br />

Haushalt ausmachen würde, wenn wir eine kleine angepasste<br />

Toilette und auch ein Waschbecken im ersten<br />

Stockwerk einrichten würden.<br />

Ich komme dann zu einem anderen Punkt. Im Programm<br />

des Unterrichtsministeriums ist auch für die Früherziehung<br />

Turnen vorgesehen. Ich weiß, dass viele Lehrerinnen<br />

mit ihren Klassen regelmäßig in den Wald oder auf Spielplätze<br />

gehen. Ist für sie im Winter auch etwas in den<br />

Turnsälen und im Schwimmbad vorgesehen? Im Haushalt<br />

vermisse ich auch einen Posten für Ausflüge, sei es kultureller<br />

oder naturbezogener Art, und auch eventuell für<br />

Ferienkolonien für die Früherziehung. Ich denke, dass<br />

wir den Kindern das anbieten könnten.<br />

Ich komme dann zum Primärschul- und Vorschulunterricht.<br />

Was unternehmen wir denn hier in Düdelingen,<br />

um gegen den Schulmisserfolg vorzugehen? Ein bekanntes<br />

Problem ist die Sprache. Ein Kind, das unsere Sprache<br />

nicht versteht, kann nicht am Unterricht teilnehmen,<br />

versteht die Anweisungen des Lehrpersonals nicht und<br />

kann sich nicht verbal mitteilen. Angestaute Aggressionen<br />

führen zu Aggressivität und Unruhe in der Klasse.<br />

Die Sprachentwicklung und -förderung ist enorm wichtig,<br />

vor allem für die nichtluxemburgischen Schüler.<br />

Wir haben ausgezeichnetes Lehrpersonal im Vorschul- und<br />

Primärschulunterricht, das sich leider der deprimierenden<br />

Entwicklung bewusst ist. Es gibt viele verhaltensauffällige<br />

Kinder, viele lernbehinderte Kinder und viele<br />

Kinder, die sprachlich zurück sind. Es ist auch ein Posten<br />

von 7250 Euro im Haushalt für Entschädigungen für<br />

Stützkurse für ausländische Kinder vorgesehen. Davon<br />

wurden in diesem Jahr aber nur 1000 Euro gebraucht. Ich<br />

möchte wissen, für welchen Sonderunterricht dieses<br />

Geld ist und weshalb dieser Haushaltsposten nicht ganz<br />

ausgenutzt wurde.<br />

Kürzlich haben wir einen 20-Stunden-Posten für einen<br />

Logopäden hier im Gemeinderat geschaffen. Die CSV<br />

hatte einen solchen Posten schon im vergangenen Jahr<br />

bei den Haushaltsdiskussionen verlangt. Danke, dass<br />

manchmal auch den Vorschlägen der Opposition<br />

Rechnung getragen wird. Ich hoffe nur, dass die<br />

20 Stunden Sprachtherapie ausreichen. Wir würden uns<br />

aber auch wünschen, dass die Stadt Düdelingen einen<br />

Psychomotoriker einstellt, weil es Kinder mit Konzentrationsproblemen<br />

und mit Feinmotorikproblemen gibt.<br />

Sie müssen auswärts Hilfe suchen, was für viele Leute<br />

aufgrund ihrer Arbeitszeiten nicht vereinbar ist. Immerhin<br />

haben wir extrem erschreckende Zahlen, wenn wir<br />

feststellen, wie viele Kinder Probleme in der Vorschule<br />

haben und wie viele Kinder im Primärschulunterricht ein<br />

Jahr wiederholen. In den Spielschulen sind 75 Prozent<br />

der Kinder mit Problemen Nichtluxemburger, im Primärschulunterricht<br />

sind 60 der Kinder, die ein Jahr wiederholen,<br />

Nichtluxemburger. Dabei haben wir insgesamt<br />

47 Prozent Ausländerkinder in der Vorschule und<br />

45 Prozent Ausländerkinder in der Primärschule. Unter<br />

den Kindern, die Nachhilfeunterricht in mehreren<br />

Fächern bekommen, sind 65 Prozent Nichtluxemburger.<br />

Ich wollte diese Zahlen noch einmal erwähnen, um auf<br />

die Problematik der Integration der nichtluxemburgischen<br />

Kinder in unserem Schulsystem hinzuweisen. Wir<br />

müssen alle Anstrengungen unternehmen, um zu vermeiden,<br />

dass es so viel Misserfolg in der Schule gibt.<br />

Es wurde ein Erzieherposten geschaffen für die Betreuung<br />

eines verhaltensauffälligen Kindes. Wir als CSV hatten<br />

damals dafür plädiert, diesen Posten beizubehalten, auch<br />

wenn das zu betreuende Kind in einer anderen Struktur<br />

aufgenommen wird. Diese kompetente Person kann nämlich<br />

andere Aufgaben im Bereich der Erziehung übernehmen.<br />

Die letzten Diskussionen in der Schulkommission<br />

haben gezeigt, dass es auch noch andere Klassen gibt,<br />

in denen sicher ein Bedürfnis nach zusätzlicher Hilfe besteht.<br />

Der „Service médico-psycho-pédagogique“, der übrigens<br />

eine ausgezeichnete Arbeit leistet und einen detaillierten<br />

Bericht in der Schulkommission verteilt hat, fordert einen

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