01/2013 - Großradl
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Unsere Informationen<br />
Koralmkraftwerk<br />
Leistungsstärkstes Wasserkraftwerk Österreichs auf Koralm geplant<br />
• Thomas Stelzl<br />
Anders als ein Laufkraftwerk, das<br />
an Flüssen die natürliche Kraft<br />
des Wasserstromes ausnutzt,<br />
besteht ein Pumpspeicherkraftwerk<br />
aus 2 Wasserbecken - dem sogenannten<br />
Ober- und Unterbecken - zwischen<br />
denen das Wasser hin- und hergeleitet<br />
wird. Dabei fungiert ein Pumpspeicherkraftwerk<br />
als "grüne Batterie":<br />
Gibt es nämlich zuviel Stromproduktion<br />
- beispielsweise durch Windräder<br />
und Sonnenkollektoren – und man benötigt<br />
diesen nicht, so wird mit diesem<br />
überschüssigen Strom das Wasser von<br />
dem unteren Becken in das obere Becken<br />
gepumpt. Wird dann wieder mehr<br />
Strom benötigt (beispielsweise am<br />
Abend, wo wenig Wind und kein Sonnenlicht<br />
mehr ist), so wird das Wasser<br />
dann vom oberen in das untere Becken<br />
geleitet und erzeugt dabei über Turbinen<br />
Strom. Ein Pumpspeicherkraftwerk<br />
ist nach heutigem Stand der Technik<br />
die einzige Möglichkeit Strom in<br />
großer Menge zu speichern und daher<br />
ein unverzichtbarer Bestandteil für ein<br />
zukünftiges Stromsystem, das zunehmend<br />
mehr auf erneuerbare Energie<br />
aus Wind- und Sonnenkraft setzt. Auch<br />
herrscht mittlerweile quer durch alle<br />
politischen Parteien hindurch die Meinung,<br />
dass hier die Steiermark mit dem<br />
geplanten Standort Koralm, aufgrund<br />
der genau im Projektgebiet verlaufenden<br />
380 KV-Leitung nach Kärnten,<br />
eine einmalige Chance hat, zur "grünen<br />
Batterie" Österreichs und Mitteleuropa<br />
zu werden.<br />
Mit einer geplanten Leistung von rund<br />
1000 Megawatt wäre das neue Kraftwerk<br />
das leistungsstärkste Österreichs.<br />
Zum Vergleich dazu: Das Gaskraftwerk<br />
Mellach hat eine Leistung von<br />
rund 830 Megawatt, das umstrittene<br />
Grazer Murkraftwerk rund 16 Megawatt;<br />
das Atomkraftwerk Zwentendorf<br />
hätte rund 800 Megawatt geleistet.<br />
Geplant sind die beiden jeweils 20<br />
Hektar großen Speicherseen im Bezirk<br />
Deutschlandsberg auf der steirischen<br />
Seite der Koralm. So soll der Bergspeichersee<br />
auf der Glitzalm - westlich der<br />
Gregormichlalm - an der Grenze zu<br />
Kärnten und der Talsee im Bereich des<br />
Forstgutes "Waldsteinbauer" - oberhalb<br />
der Stelle, an der der Seebach in<br />
die Schwarze Sulm mündet - entstehen.<br />
Die Höhendifferenz zwischen den beiden<br />
Seen beträgt rund 680 Meter.<br />
Hinter dem Projekt steht die "Pumpspeicherkraftwerk<br />
– Koralm - GmbH",<br />
deren Haupteigentümer die steirischen<br />
Forstwirte Dipl.-Ing. Alfred Prinz von<br />
Liechtenstein und Peter Masser - dieser<br />
ist auch der Geschäftsführer - sind.<br />
Weitere Gesellschafter sind die Andritz<br />
Hydro GmbH und die Porr GmbH. Darüber<br />
hinaus soll es noch aktuelle Beteiligungsgespräche<br />
mit weiteren Partnern,<br />
beispielsweise der ÖBB und der<br />
Energie Steiermark, geben.<br />
Nach den Plänen des Grazer Zivilingenieursbüros<br />
Bilek & Krischner soll das<br />
Kraftwerk von außen für die Bevölkerung<br />
nach seiner Fertigstellung nur<br />
durch die beiden Seen in Erscheinung<br />
treten. Die Verbindungsleitungen mit<br />
einem Durchmesser von rund 6 Metern<br />
verlaufen zur Gänze unterirdisch.<br />
Genauso wie das Kraftwerk selbst<br />
mit den Turbinen - dieses soll in eine<br />
künstliche Kaverne in den Berg gebaut<br />
werden, deren Dimensionen ebenfalls<br />
atemberaubend sind, soll sie doch rund<br />
doppelt so groß wie der Wiener Stephansdom<br />
sein.<br />
Besonders landschaftsschonend sollen<br />
auch die Staumauern der beiden Seen<br />
werden. Hier würden keine Betonwände,<br />
sondern bepflanzte Naturdämme<br />
zum Einsatz kommen, die die rund<br />
800 Meter langen und 90 Meter hohen<br />
Dämme optisch unauffällig in die<br />
Landschaft integrieren sollen.<br />
Hinsichtlich möglicher Einwände von<br />
Naturschützern sind die Projektwerber<br />
optimistisch. Dazu Geschäftsführer Peter<br />
Masser: "Das gesamte Bauvorhaben<br />
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