01/2013 - Großradl

Unsere Heimatdichter
Die Weinkost • Sepp Bergweiß
Da Glirschn Framz woa do mit seini Leit, des hot den Siegi und da Claudia gfreit.
I kum beim Glirsch zuföllig vabei und schoa woa i bei senra Gsöllschoft dabei.
Die Frau vom Framz die hot Geburtstog heit, drum steht a scho da Sekt bereit.
Da Siegi moat es wa schoa an da Zeit, da neige Wei wa kostbereit.
Er tuat jo schoa a wal studiern, mit wenn er sull geha, den Wei durchprobiern.
Mia hom zum Geburtstog gratuliert, dann san ma glei in Kölla obi maschiert.
Da Siegi, jo der geht vorau, beim erstn Tank fongt er schoa au.
Er losst a Glasl vull glei runta und sog, des i da neigi Weißburgunda.
Der is ganz guat und hot sei Schneid, i glab do hot da Pforra a wieda sei Freid.
A da zweiti Wei der hot koan Fölla, des is da gölbe Muskatölla.
Denn Drittn tua i schoa sölba kennen und tua eham Sovinio glei nennen.
Wia sull es hiaz wull amderst sei, er hot jo net nur weißn Wei.
Und a da Schülcha der ist guat, drum kost ma glei a bissl furt.
Bei der Weikost jo so wia sis kert, hot er uns ollahand erklärt.
Mia loßn zua ganz intensiv, er schenkt uns ei an Exklusiv.
Mia hobm schoa glocht, des kau net sei, er schenkt hiaz schoa an Schülcha Klassik ei.
Mia wulln schoa geha, er losst uns net und schenkt schnöll ein noch den Klarett.
Der hot uns gschmeckt wall er is guat und schoa woa a des Achterl furt.
Nein Weine homa mia probiert und nebmbei Weinbaukunde studiert.
Da Siegi tuat uns sehr vüll sogn und zwischendurch toan mia wos frogn.
Wia sull i sunst an Wein benennen, jo wenn ihn söllba net tua kennen.
Mia redn hiaz oli a schoa gscheit, des hot den Siegi richtig gfreit.
Er moat es is bestimmt koa Fölla, gehma noch schnöll in Rotweinkölla.
Ganz hintn drinn im Kölla steht a ganz a guate Rarität.
Da Rotwein tuat im Oachenfoß drin reifn, a do derfn mia heit zuwigreifn.
Da Ölfa-Johagong ist koa Dreck, uns bleibt sogoa die Spucke weck.
Hostn amol im Mund, tuast di kurz besinnen, dann loßtn longsam obi rinnen.
Und wenn er obikummt zua gwissn Stöll, dann kummts oan via ols was a Öl.
Er gibt a Gfühl, is net zan beschreibm, ma miaßat olles übertreibm.
Es kimmt ma via, wia sullt i sogn, i glab mia toant die Engerl trogn.
Und wannst di erst duast obi biagn, dann kimmts oan via, ma kau schoa flieagn.
A jeda tuat den Roatwei lobm, mia hobm nomol gnam drei Probm.
Und wall mia eh schoa damisch woan, jo va den guatn Wei, drum homas glab hiaz loß mas sei.
Jo oba da Siegi tuat schoa wieda ums zuaprostn und sog, hiaz muaßma schnöll den Schnops no kostn.
Hiaz kinz mi glabm wias mia is gong, wal i hob gsoffn dreimol zlong.
Nia sullt ma sogn, heit trink i nix, do is da Rausch dann meist schoa fix.
Und wennst nur aufongst zuwileckn, do fongt er au dia schoa zan schmeckn.
Und wennst a schoa glabst hiaz hob i gnua, saufst weiter noch ols wia a Kua.
Mia miaßn hiaz die Engerl beisteha, wal i muaß heit jo noch in die Kirchn geha.
Da Pforra tat jo drüba lochn, wenn i mein Dienst net kinnert mochn.
Am Aufong is jo holbwegs gong, nua dauert hot die Mess vüllz long.
I sitz do vorn und mog mi net dafong, mia is sovüll da Schlof augong.
Wia die Minis dann hobm gleitet, hob i mi daschreckt und die hobmt mi Gott sei Donk wieda aufgweckt.
Wia aus dann woa da Gottesdienst, do hobm die Minis nua mea grinst.
Da Mesna hot bei da Mess schea tramt und bold dos Osammlngeha vasamt.
Am nächstn Tog hob i mi gschreckt, wia mia mei Frau in da Friha hot gweckt.
Sie hot glab i hob heit noch an festn Offn, dabei hob i die ganze Nocht guat gschloffn.
Koa Kopfweh net und a koan Kota, jo nua an Druck auf meina Plotta.
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