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Pragmatische Lösung eines komplexen Problems Schweizer ...

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PRESSESPIEGEL<br />

at the National Institutes of Health - is so mired<br />

in cumbersome procedures that it needs to be<br />

completely overhauled.<br />

The Cancer Institute funds clinical trials primarily<br />

through 10 «cooperative groups» of experts.<br />

They generate ideas for testing new therapies<br />

and conduct the trials through networks of cancer<br />

centers and community oncology practices.<br />

More than 25,000 patients, 3,100 institutions<br />

and 14,000 investigators participate each year.<br />

Yet a series of reviews in recent years found<br />

that the testing operation is mired in bureaucracy<br />

and poorly coordinated. A typical trial<br />

must navigate past dozens of overlapping reviews<br />

by different boards and agencies that<br />

must approve the original concept for the trial<br />

and then the protocol that will govern how it<br />

is conducted before the investigators can start<br />

enrolling any patients.<br />

The average time between developing the concept<br />

for a study and getting it started is about<br />

2.5 years. The longer a study takes to get started,<br />

the more likely it is to become scientifically<br />

out of date, and the less likely it is that doctors<br />

or patients will want to participate.<br />

Other factors, including failure to pay investigators<br />

and their institutions the full costs of a<br />

trial, can also impede enrollment. And if not<br />

enough patients are enrolled, the study lacks<br />

the statistical power to generate meaningful results<br />

and cannot be completed.<br />

The Institute of Medicine panel, headed by<br />

John Mendelsohn, president of the M.D. Anderson<br />

Cancer Center in Houston, offered a range<br />

of suggestions for improving the prospects for<br />

success.<br />

It called for reducing and consolidating the<br />

number of cooperative groups, committees<br />

and reviews; increasing the money to support<br />

the trials; increasing the academic rewards to<br />

encourage researchers to run clinical trials;<br />

setting strict deadlines for each step in the<br />

process; and prioritizing the studies most likely<br />

to be successful. All that should be done even<br />

if money has to be transferred from other research<br />

activities.<br />

The need for improvement looms especially<br />

large now that the Obama administration is<br />

pouring substantial sums into «comparative effectiveness<br />

research.» That is essential to helping<br />

doctors determine which treatments work<br />

well and which do not - and holding down the<br />

cost of medical care.<br />

More than 11 million Americans are living with<br />

cancer or the prospect that cancer may return,<br />

and 1.5 million more may get new diagnoses<br />

of the disease this year, driving total cancer<br />

care costs above $100 billion a year. Nearly<br />

one in four Americans are projected to die from<br />

cancer. It is vitally important to find the best<br />

treatments for them. Repairing the clinical trials<br />

system is critical not only for health care reform<br />

but for the health of millions of Americans.<br />

This article has been revised to reflect the following<br />

correction:<br />

Correction: April 27, 2010 An editorial on Sunday<br />

about faltering cancer studies incorrectly<br />

cited two figures for the number of patients participating<br />

annually in advanced clinical trials financed<br />

by the National Cancer Institute. There<br />

are more than 25,000 patients and 14,000<br />

investigators.<br />

New York Times, April 24, 2010<br />

Blockbuster-Arzneimittel im<br />

Visier<br />

Ein neues Gutachten bezweifelt die Wirksamkeit<br />

des Krebsmittels Avastin. Stimmt das,<br />

wäre es für Hersteller Roche eine Katastrophe.<br />

Das Medikament wird von Ärzten gegen Darm-,<br />

Brust-, Lungen- und Nierenkrebs verschrieben.<br />

Als letzte Konsequenz könnte Avastin aus dem<br />

Leistungskatalog der Krankenkassen gestrichen<br />

werden.<br />

Ein spektakulärer Fall heizt den Streit um zu<br />

hohe Arzneimittelkosten in Deutschland an. Der<br />

Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft<br />

liegt nach Informationen des Handelsblatts<br />

ein Gutachten vor, das den Nutzen <strong>eines</strong><br />

der in Deutschland meistverschriebenen Krebsmittel<br />

infrage stellt. Für den Hersteller Roche<br />

steht nun viel auf dem Spiel.<br />

Bevacizumab, Handelsname Avastin, wird von<br />

Ärzten gegen Darm-, Brust-, Lungen- und Nierenkrebs<br />

verschrieben. Roche, <strong>eines</strong> der in Europa<br />

führenden Pharmaunternehmen, hat im<br />

vergangenen Geschäftsjahr weltweit rund 4,2<br />

Mrd. Euro mit Avastin umgesetzt. Das sind 21<br />

Prozent mehr als 2008.<br />

Nun droht Ungemach. Die Arzneimittelkommission<br />

der deutschen Ärzteschaft teilt grundlegende<br />

Bedenken der Gutachter, wie das Handelsblatt<br />

erfuhr. Der Fachausschuss berät die<br />

Bundesärztekammer, eine seiner wichtigsten<br />

Aufgaben ist die Arzneimittelüberwachung.<br />

Auch der Gemeinsame Bundesausschuss von<br />

Ärzten und Krankenkassen (GBA), der darüber<br />

wacht, welche Mittel die gesetzlichen Krankenkassen<br />

bezahlen, beschäftigt sich mit Avastin.<br />

«Wenn es nun neue Erkenntnisse gibt, müssen<br />

wir uns damit befassen», sagte GBA-Chef Rainer<br />

Hess dem Handelsblatt. Es sei nicht auszuschliessen,<br />

dass als letzte Konsequenz Avastin<br />

aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen<br />

gestrichen wird.<br />

Vorher müsste der GBA allerdings das Institut<br />

für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

beauftragen, eine Kosten-Nutzen-<br />

Bewertung vorzunehmen. «Ich halte nicht für<br />

ausgeschlossen, dass wir das auch tun werden»,<br />

sagte Hess.<br />

Das britische Institut NICE (National Institute<br />

of Clinical Excellence), das Kosten-Nutzen-<br />

Analysen für das britische Gesundheitssystem<br />

erstellt, hat schon gehandelt. Es lehnte die<br />

Erstattung von Avastin 2007 wegen zu hoher<br />

Kosten ab.<br />

Die Autoren der neuen deutschen Studie sind<br />

Gutachter des Medizinischen Dienstes (MdK)<br />

der baden-württembergischen Krankenkassen.<br />

Sie wurden bei einer Routineprüfung in onkologischen<br />

Praxen auf den Fall aufmerksam.<br />

Jetzt haben sie bei der Arzneimittelkommission<br />

Alarm geschlagen. In ihrem Schreiben heisst<br />

es: Es handele sich um ein «marginal wirksames<br />

Medikament».<br />

«Dürftige Datenlage»<br />

Die Verlängerung der Lebenszeit der Patienten<br />

sei in den Nachfolgestudien seit der Erstzulassung<br />

2005 nicht belegt. Es bestehe «erhebliche<br />

Toxizität». Teilweise hätten tödliche Komplikationen<br />

zugenommen. Zudem monieren die Gutachter<br />

die «dürftige Datenlage», aufgrund derer<br />

das Mittel zugelassen wurde. «Der geringe Zusatznutzen<br />

des Mittels gegenüber vergleichbaren<br />

Arzneien steht in keinem Verhältnis zu den<br />

monatlichen Therapiekosten von 5’000 Euro»,<br />

schlussfolgert Peter Schwoerer, Chef des Beschwerdeausschusses<br />

Baden-Württemberg. In<br />

einem Antwortbrief an Schwoerer macht sich<br />

auch der Vorsitzende der Arzneimittelkommission,<br />

Wolf-Dieter Ludwig, wesentliche Bedenken der<br />

Prüfer zu eigen. «Ich stimme prinzipiell mit Ihrer<br />

Kritik an der dürftigen Datenlage überein»,<br />

schreibt er. Ludwig ist Krebsspezialist in einer<br />

Klinik.<br />

Dem Handelsblatt sagte Ludwig, schwere Nebenwirkungen<br />

seien zwar selten bestätigt, sie<br />

reichten aber von Nervenstörungen oder verzögerter<br />

Wundheilung bis zu Darmdurchbrüchen.<br />

Lediglich bei der Behandlung von Darmkrebs<br />

habe sich erwiesen, dass Avastin wirksamer sei<br />

als vergleichbare Substanzen. Für die Behandlung<br />

von Brustkrebs gebe es diesen Nachweis<br />

nicht. Der gemeinsame Bundesausschuss erwägt<br />

daher schon länger, Avastin nur noch einzusetzen,<br />

wenn neben dem behandelnden Arzt<br />

ein zweiter Mediziner dies befürwortet.<br />

Hersteller Roche wehrt sich. Die Kritik sei unbegründet.<br />

Von einer dürftigen Datenlage könne<br />

keine Rede sein. «Mit mehr als 40’000 Patienten<br />

in klinischen Studien ist Avastin vielmehr<br />

das weltweit am intensivsten untersuchte<br />

Krebsmedikament», sagte ein Sprecher von<br />

198 <strong>Schweizer</strong> Krebsbulletin • Nr. 3/2010

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