DIE FISCHEREI AUF SIZILIEN - Europa
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Fachabteilung B: Struktur- und Kohäsionspolitik<br />
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Nur 16 % der Fahrzeuge werden als spezialisiert angesehen (kein Nebenfanggerät<br />
angegeben). Diese Kategorie repräsentiert 55 % der Bruttotonnage der<br />
sizilianischen Flotte und umfasst vor allem mit Grundscherbrettnetzen ausgestattete<br />
Trawler und Stellnetze.<br />
Die übrigen 84 % geben verschiedene Arten von Fanggeräten an. Die<br />
gebräuchlichsten Kombinationen sind Langleinen (Hauptfanggerät) und Stellnetze<br />
(39 %) sowie Ringwaden (Hauptfanggerät) und Langleinen (22 %).<br />
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Die sizilianische Flotte ist sozial und wirtschaftlich stark von der Kleinfischerei<br />
abhängig. Zwei Drittel aller Fahrzeuge sind klein (unter 12 m lang), kaum<br />
spezialisiert und verwenden üblicherweise stationäres Fanggerät.<br />
Sizilien ist ein wichtiges Gebiet für die Schleppnetzfischerei. Die meisten mit<br />
Grundschleppnetzen ausgestatteten Trawler sind in Mazara del Vallo stationiert,<br />
Hauptfischereihafen Siziliens und außerdem wichtigster Anlandehafen Italiens.<br />
In der regionalen Wirtschaft Siziliens entfallen auf Fischerei und Aquakultur 0,58 % des<br />
Gesamtvolumens, während es in den anderen italienischen Konvergenzregionen (Basilikata,<br />
Kalabrien, Kampanien und Apulien) 0,17 % und in den italienischen Regionen, die nicht<br />
unter das Ziel „Konvergenz“ der EU fallen, 0,08 % sind. Bei der Verarbeitung kommt<br />
Sizilien auf die größte Zahl von Unternehmen in Italien, die im Bereich der<br />
Fischkonservierung tätig sind (32%), und auf die meisten Arbeitsplätze in diesem Sektor<br />
(27 %).<br />
Sizilien gehört zu den wenigen Regionen Italiens, die im Fischereisektor eine positive<br />
Handelsbilanz aufweisen. Das wichtigste Zielland für sizilianische Produktausfuhren ist<br />
Japan (mehr als die Hälfte der Exporte), gefolgt von Spanien, Griechenland und Frankreich.<br />
Die meisten Importe Siziliens kommen aus der EU und dort vor allem aus Spanien und<br />
Frankreich, aber auch aus Griechenland.<br />
Im Hinblick auf die Beschäftigung im Fischereisektor ist Sizilien die Region, die in Italien<br />
dort die meisten Arbeitsplätze bietet (26 % aller Seeleute und 18 % aller Beschäftigten in<br />
der Fischereiindustrie). In der Fischereiindustrie sind 18 135 Personen beschäftigt, davon<br />
58 % direkt in der Meeresfischerei, 8 % in der Verarbeitung, 1 % in der Fischzucht und<br />
33 % in verbundenen Bereichen wie Verkauf, Hafendienste und andere.<br />
Die Aquakultur Siziliens repräsentiert mit einem Jahresertrag von etwa 4000 t ca. 20 %<br />
der gesamten italienischen Produktion. Sie basiert fast ausschließlich auf der Zucht von<br />
Seebarsch und Meerbrasse. Im Jahre 2008 waren zwölf Aquakulturbetriebe aktiv, die<br />
unterschiedliche Arten von Schwimmkäfigen verwenden. Die regionale Nachfrage nach<br />
jungen Seebarschen und Meerbrassen wird von zwei Brutstationen gedeckt. Wegen der<br />
hohen Nachfrage auf dem japanischen Markt nahm das Mästen von Rotem Thun einen<br />
rasanten Aufschwung.<br />
Die Forschung für Fischerei und Aquakultur erfolgt in einer Reihe von Hochschullabors auf<br />
Sizilien. Andere Institute wie IRMA und ICRAM spielen eine wichtige Rolle bei der<br />
Bewirtschaftung von Fischereiressourcen. Fischereistatistiken werden vom IREPA geführt.<br />
Forschungsprojekte im Bereich Fischerei und Aquakultur werden auf nationaler Ebene vor<br />
allem vom Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft und vom CNR<br />
(Nationaler Forschungsrat) finanziert.<br />
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