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Zeugnisse •<br />

Е vangelium hinter Stacheldraht 5/2008 (83)<br />

ich musste oft daran denken, was ich mit meiner Mutter, die Alkoholikerin war, erleben musste. Das wollte ich<br />

meinen Kindern nicht antun, verließ meine Familie und überlies die beiden Söhne meinem Mann. Ich wollte nicht,<br />

dass sie wegen mir leiden mussten … Gott sei Ehre, es geht ihnen gut, sie leben mit dem Vater in Оdessa, und ich<br />

liebe sie sehr. Doch ich konnte nicht anders handeln.<br />

Ich rutschte immer tiefer, bis ich auf der Anklagebank landete und zu zehneinhalb Jahren Freiheitsentzug<br />

verurteilt wurde. Ich machte mir große Sorgen, sprach aber mit niemandem über meinen Schmerz. Ich behielt alles<br />

für mich, obwohl die Seele sehr krank war und die Last loswerden wollte. Aber wem sollte ich es erzählen? Alle<br />

würden mich doch nur auslachen, demütigen, verurteilen … Dieser Schmerz bedrückte mich so sehr, dass ich mich<br />

entschied, mein Leben zu beenden. „Wozu soll ich leben?“, dachte ich, „denn Frieden und Ruhe für die Seele werde<br />

ich niemals finden. Ich habe so viel Böses getan …“ Als ich schon bereit war, diese nie wieder gut zu machende Tat<br />

zu vollbringen, kam eine gläubige Frau auf mich zu und sagte: „Gott liebt dich!“<br />

„Welcher Gott?! Er wird mir niemals vergeben! Ich habe so viel Böses getan!“ Sie antwortete: „Er liebt alle und<br />

vergibt allen, man muss ihn nur darum bitten.“ Sie erzählte mir von Jesus Christus, den Gott zur Errettung für alle<br />

Sünder gesandt hatte. Nach einiger Zeit bekehrte ich mich und wurde von der Sklaverei der Sünde frei. Es geschah<br />

ein Wunder: ich habe die lang ersehnte Ruhe und den Frieden gefunden und das nur durch die Gnade Gottes. Ich<br />

bin ihm sehr dankbar für alles, was er für mich getan hat. Lob und Preis sei ihm in alle Ewigkeit, nur er konnte mein<br />

Herz verändern und von der Zukunftsangst befreien.<br />

Tatyana Kaput<br />

(Russland, 680518 Хабаровский край, с. Заозерное, ЯБ-257/12-7)<br />

So hat Gott geantwortet<br />

Liebe Freunde, ich will erzählen, wie mich Gott zu dem Gefängnisdienst berufen hat. Vielleicht wird<br />

dieses Zeugnis jemandem zur Ermutigung und zum Beginn eines neuen Lebens in Jesus Christus dienen. Ich habe<br />

niemals eine Freiheitsstrafe abgebüßt und das Gefängnis lag mir unendlich fern ...<br />

Es war vor sechs Jahren. Ich diente als Diakon in einer Gemeinde und betreute eine Gruppe von Gläubigen.<br />

Wir beteten zusammen und studierten das Wort Gottes. Doch dann kam der Gemeindeleiter zu mir und sagte:<br />

„Du solltest dich mit dem Dienst im Gefängnis beschäftigen.“ Es verwunderte mich sehr. Ich hatte eine ganz klare<br />

Meinung über Strafgefangene: Sie sind falsche, hinterlistige Menschen, die auf Kosten der Gläubigen ihre Probleme<br />

lösen, um die schwere Zeit in der JVA zu überleben. Diese Überzeugung ließ ich mir von niemandem nehmen. In<br />

der Seele verspürte ich die Unannehmbarkeit dieses Dienstes. Dem Ältesten habe ich dann alles gesagt, was ich<br />

dazu meinte, doch er blieb auf seinem Standpunkt. Dann dachte ich noch einmal darüber nach: „Vielleicht will Gott<br />

wirklich, dass ich diesen Dienst tun soll?“<br />

Ich beschloss darüber zu beten und sagte ungefähr folgendes: „Jesus, wenn du wirklich willst, dass ich mich<br />

mit Inhaftierten beschäftige und dir damit diene, so gib mir ein Zeichen. Du kennst meine Meinung über diese<br />

Menschen und weißt, dass ich sie nicht lieben kann. Doch wenn du willst, dass ich diesen Dienst tue, dann verändere<br />

mein Herz und mein Verhalten ihnen gegenüber!“ So habe ich es Jesus gesagt und wartete auf die Antwort. Aber es<br />

gab weder eine Offenbarung noch einen Traum von Gott, auch hörte ich keine Stimme des Herrn und es erschien<br />

kein Engel. Dafür geschah etwas Wunderbares.<br />

Ich beobachtete mich im Laufe der Woche und erkannte mich nicht wieder. Gott hatte angefangen, mein<br />

Herz und mein Verhalten zu den Insassen und zum Dienst im Gefängnis zu verändern. Ich wunderte mich über<br />

die Veränderungen in mir. Die Abneigung und mein Misstrauen verschwanden und an ihre Stelle traten Mitleid,<br />

Barmherzigkeit und der Wunsch zu helfen.<br />

Eine Fahrt in die JVA folgte der anderen. Meine Gedanken drehten sich ständig um die Insassen. Wie kann ich<br />

ihnen helfen und ihr Leben erleichtern, wo finde ich die Mittel dafür? Die Glaubensgeschwister aus der Gemeinde<br />

wunderten sich, als sie sahen, wie ich buchstäblich vor ihren Augen verändert wurde. Wenn mir jemand von ihnen<br />

etwas für die Inhaftierten gab, freute ich mich mehr, als wenn ich selbst etwas bekam. So hat Gott auf mein Gebet<br />

geantwortet.<br />

Es gab und gibt auch jetzt viele Schwierigkeiten, Probleme, Missverständnisse, Enttäuschungen und sogar<br />

Verzagtheiten. Doch das, was Jesus in mir vollbracht und wie er auf mein Gebet geantwortet hat, hat mir Kraft<br />

gegeben und mich in allen Schwierigkeiten durchgetragen. Wie ein Leuchtturm in der Nacht im tosenden Meer<br />

brachte es mir Gewissheit. So bin ich durch die Gnade Gottes zu diesem Dienst gekommen und nur durch seine<br />

Gnade vollbringe ich dieses Werk, wofür ich nicht müde werde, Gott zu danken.<br />

Alexander Kononenko, Ukraine, Kramatorsk<br />

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