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THEMA DER AUSGABE •<br />
Е vangelium hinter Stacheldraht 5/2008 (83)<br />
Charakterzügen, die Gott nicht gefallen, „Nein“ zu sagen und „Ja“ zu dem, was Gott gefällt. Die Gnade lehrt<br />
uns, die „Kleider der Gerechtigkeit“ anzulegen.<br />
Dankbarkeit<br />
Wer die Gnade Gottes erfahren hat, empfindet in erster Linie eine tiefe Dankbarkeit Gott gegenüber.<br />
Alles Wertvolle, das wir jemals vollbringen oder empfangen können, ist das Ergebnis des Wirkens der Gnade.<br />
Am Anfang steht die Errettung und das ewige Leben, das Gott uns gibt. Es ist kostbarer als alle Schätze dieser<br />
Welt. Danken wir Gott für dieses kostbare Geschenk oder vergessen wir es? Ist unsere Dankbarkeit auch heute<br />
noch so herzlich wie am Tag der Bekehrung? Wenn wir wirklich in der Gnade leben, dann sollten wir Gott für<br />
das ewige Leben, das er uns durch Jesus Christus geschenkt hat, ständig danken und unseren Dank immer<br />
vermehren. Das Gefühl der Dankbarkeit und der Wunsch, sie zu äußern, sollten heute stärker sein als an dem<br />
Tag, an dem wir aus dem Reich der Finsternis in das Reich der Gnade versetzt wurden. Wir sollten Gott jeden<br />
Tag und den ganzen Tag für seine geistlichen und irdischen Gaben, die er uns so reichlich gibt, danken. Ich<br />
weiß, dass vielen das Danken oft sogar sehr schwer fällt. Aber wir müssen immer daran denken, dass wir täglich<br />
die wunderbare Gnade Gottes empfangen. Wir können nicht in der Gnade leben, ohne für sie zu danken.<br />
Zufriedenheit<br />
Dankbarkeit ist die „Schwester“ der Zufriedenheit. Der dankbare Mensch denkt mehr daran, was er hat<br />
(geistlich und irdisch) als an das, was er nicht hat. Die Zufriedenheit ist nicht einfach die Freude etwas zu<br />
besitzen. Wir sollten immer daran denken: Alle geistlichen und irdischen Gaben haben wir aus Gnade und<br />
nicht verdient. Die Unzufriedenheit ist ein Zeichen, dass wir auf unsere Werke bauen: Wir meinen, wir hätten<br />
mehr verdient als Gott uns gegeben hat, und denken, dass Gott ungerecht ist. Die Unzufriedenheit führt zu<br />
einer geistlichen Leere.<br />
Die Zufriedenheit, die in einem Menschen wohnt, der in der Gnade lebt (denn er weiß, dass er bekommt,<br />
was er nicht verdient hat), gebiert einen geistlichen Reichtum, selbst wenn der Mensch arm und unbekannt<br />
ist. Paulus sagt: „Die Frömmigkeit aber ist ein großer Gewinn für den, der sich genügen lässt.“ (1.Tim. 6,6)<br />
Demut<br />
Ein Mensch, der in der Gnade lebt, ist mit Demut bekleidet. Jemand hatte mal sehr treffend gesagt: „Die<br />
christliche Demut besteht nicht darin, alles Gute an sich zu leugnen, sondern zu erkennen, dass man keine<br />
Verdienste hat und alles Gute in uns und was durch uns geschieht, allein durch die Gnade kommt.“ Die Demut<br />
schreibt die Verdienste dem zu, der es wert ist – Jesus Christus. Der Stolz, das Gegenteil der Demut, versucht in<br />
sich etwas Gutes zu entdecken oder meint den Segen Gottes verdient zu haben. Der Stolz behauptet: „Ich bin<br />
Gott gehorsam und treu und dafür segnet er mich.“ Die Demut sagt dagegen: „Durch die Gnade Gottes kann<br />
ich ihm gehorsam sein und die Treue halten.“<br />
Jesus zeigt, dass die Vorstellung von der Demut ganz verkehrt sein kann. Er wäscht seinen Jüngern die<br />
Füße (eine Aufgabe des niedrigsten Sklaven) und fordert auf, seinem Beispiel zu folgen (siehe Johannes<br />
13,1-15). Das sind seine Worte: «Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu<br />
Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener.» (Lk. 22,27) Viel mehr noch: Jesus hat seine Herrlichkeit<br />
verlassen und ist zum niedrigsten Diener geworden, um am Kreuz zu sterben (siehe Philipper 2,5-11). Indem<br />
er so handelte, hat er das in Stärke verwandelt, was sonst als Schwäche gilt. Wer die verwandelnde Gnade<br />
Gottes erfahren will, sollte damit rechnen, dass der Heilige Geist seine Selbstgefälligkeit in Demut und<br />
Dienstbereitschaft umwandelt.<br />
Vergebung<br />
In Kolosser 3,13 schreibt Paulus: „... und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den<br />
andern ...“ Offensichtlich weiß Paulus, dass es gegenseitige Klagen geben wird. Auch die Gläubigen haben<br />
oft wenig Ähnlichkeit mit Christus, so sehr sie sich darum auch bemühen. Es kommt manchmal dazu, dass<br />
wir ohne (oder auch mit) Absicht unseren Nächsten kränken. In solchen Fällen brauchen wir die Vergebung<br />
nicht nur von Gott, sondern auch von den Menschen. Nicht umsonst fordert uns die Bibel auf, einander zu<br />
vergeben, wie auch Christus uns vergeben hat! Paulus schreibt weiter: „... wie der Herr euch vergeben hat, so<br />
vergebt auch ihr!“ (Kol. 3,13) Wer in der Gnade Gottes lebt, erkennt seinen geistlichen Bankrott an. Ihm ist der<br />
Unterschied bewusst: Er hat Schulden vor Gott in „Millionenhöhe“, die Schuld seines Mitmenschen vor ihm<br />
beträgt nur einige „Cent“, darum vergibt er gerne.<br />
Ich bitte euch: Vergesst alle eure guten Werke, wenn ihr es noch nicht gemacht habt! Erkennt euren<br />
geistlichen Bankrott und schmeckt die unendliche Gnade Gottes. Wenn euch dann bewusst wird, wie viel euch<br />
geschenkt wird, dann teilt die Gnade auch mit anderen.<br />
(Nach dem Buch „Die verwandelnde Gnade“ von D. Bridzhesa)<br />
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