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Überwältigt von Gottes Gnade •<br />

Е vangelium hinter Stacheldraht 5/2008 (83)<br />

„Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“<br />

Luther erkannte, dass Gott in einem unzugänglichen Licht wohnt. Keiner von den<br />

Menschen kann die perfekte Liebe zu Gott erreichen. „Da ist keiner, der Gutes tut,<br />

auch nicht einer.“(Ps. 14,3) Der menschliche Geist schreckt vor dieser universalen<br />

Anklage zurück. Wir meinen, das wäre übertrieben. Wir kennen doch Menschen,<br />

die Gutes tun. Wir sehen oft Leute, die eine gute Tat vollbringen. Aber Gott sieht<br />

auch das Herz an. Er kennt unsere inneren Motive. Die Logik der Bibel heißt: Da<br />

niemand ein reines Herz hat, kann niemand eine wirklich gute Tat tun. Das Gesetz<br />

Gottes ist der Spiegel wahrer Gerechtigkeit. Wenn wir uns und unsere Taten in<br />

diesem Spiegel betrachten, erkennen wir unsere ganze Unvollkommenheit.<br />

Überwältigt von der Gnade<br />

Luthers Frage, die ihn Tag und Nacht quälte, war: Wie kann ein gerechter Gott<br />

einen ungerechten Menschen annehmen? Er konnte die Antwort auf diese Frage<br />

lange nicht finden. Dann ereignete es sich: Luthers Glaubenserlebnis. Es gab<br />

keinen Blitz und keinen Donner. Es geschah in der Ruhe und Abgeschiedenheit<br />

seines Studierzimmers. Es war ein Erlebnis, das ein neues Verständnis von Gott<br />

einschloss. Es war das Verstehen dessen, wie Gott barmherzig sein kann, ohne<br />

seine Gerechtigkeit zu verletzten – kurz gesagt: Gott ist gnädig!<br />

Luther erlebte das Wunder der Sündenvergebung allein auf der Grundlage des<br />

vollbrachten Sühnetodes Jesu am Kreuz – der Erweis der Gnade Gottes an sündige<br />

und verlorene Menschen. Er war erschlagen von dem Spiegel des heiligen Gottes.<br />

Später bekannte er, ehe er einen Vorgeschmack des Himmels habe erleben<br />

können, musste Gott ihn über den Abgrund der Hölle jagen. Aber Gott ließ<br />

seinen Knecht nicht in den Abgrund fallen. Er erbrachte den Beweis dafür, dass<br />

er ein gerechter Gott und ein rechtfertigender Gott ist. Als Luther das Evangelium<br />

erfasste, sprangen die Türen zum Paradies weit auf und er ging hinein.<br />

„Der Gerechte wird seines Glaubens leben.“ Der Gedanke, dass die Gerechtigkeit<br />

allein durch den Glauben kommt, allein durch die Gnade Gottes, war Luther nun<br />

so zentral, dass er ihn als Glaubensartikel bezeichnetet, mit dem die Kirche steht<br />

oder fällt.<br />

War Luther verrückt? Vielleicht! Wenn er es war, sollten wir Gott bitten, dass er eine<br />

Epidemie solcher Verrücktheit über die Erde schicken möge, damit wir alle die<br />

Gerechtigkeit schmecken können, die allein aus dem Glauben kommt.<br />

Quelle: R.C. Sproul: Die Heiligkeit Gottes

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