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Е vangelium hinter Stacheldraht 5/2008 (83)<br />

•THEMA DER AUSGABE<br />

„... und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“<br />

Micha 7,19<br />

Noch ein klarer Vergleich, den wir im Buch des Propheten Micha sehen. Gott wirft unsere Sünden<br />

in die Tiefen des Meeres und dort verschwinden sie für immer. Niemals wird sie dort jemand finden und<br />

gegen uns verwenden können. Also hat Gott versprochen unsere Sünden hinter sich und in die Tiefen<br />

des Meeres zu werfen. Er will, dass sie für alle Ewigkeit verschwinden, denn die Strafe hat sein Sohn Jesus<br />

Christus schon getragen.<br />

Gottes Vergebung ist endgültig und vollkommen. Unabhängig von unserer Vergangenheit und der<br />

Menge der Sünden, die wir begangen haben, gibt Gott uns seine völlige Vergebung durch Jesus Christus.<br />

Er hat Christus für unsere Sünden schon bestraft und deshalb brauchen wir nicht noch auf etwas warten,<br />

bevor Gott uns segnen kann. Jemand sagte einmal, dass er nicht an die Verheißung der Vergebung Gottes<br />

glauben kann, weil er so viel gesündigt hat; sein „Dispositionskredit bei Gott“ sei schon erschöpft. Wenn<br />

wir schon den Begriff „Kredit“ verwenden, dann können wir nur über den „Kredit“ Christi sprechen, weil<br />

wir keinen eigenen haben. Wie viel hat er auf seiner Rechnung? Unendlich viel! Deswegen sagt auch der<br />

Apostel Paulus: „Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger<br />

geworden …“ (Röm. 5,20)<br />

„Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke<br />

deiner Sünden nicht.“<br />

Jesaja 43,25<br />

Mein Freund wurde in seiner Jugend verurteilt. Später jedoch wurde er begnadigt. Wenn man heute<br />

prüfen würde, wie oft er verurteilt wurde, würde man nichts finden. Denn durch die Amnestie wurde mein<br />

Freund frei und die Akte seiner Verurteilung vernichtet. Sein Verbrechen ist ausgelöscht, es wird nirgends<br />

mehr erwähnt. Dasselbe macht Gott auch mit unseren Sünden. Wenn wir uns zu Christus, dem Erlöser,<br />

wenden, löscht Gott alle aufgezeichneten Sünden.<br />

Gott vergibt nicht nur die Sünden, sondern erinnert sich auch nie daran, d.h. er ist nicht zornig<br />

darüber. Er vergibt uns unsere Übertretungen für immer. Das ist die Verheißung Gottes: Er ruft weder sich<br />

noch uns die Sünden in Erinnerung.<br />

Allerdings müssen wir den Unterschied zwischen den Begriffen „vergessen“ und „nicht gedenken“<br />

ganz klar beachten. Vergesslichkeit ist eine passive Eigenschaft. Den Menschen ist es eigen, zu vergessen.<br />

„Nicht gedenken“ ist eine aktive Eigenschaft, die die Anstrengung des Willens fordert. Das ist ein<br />

Versprechen. Als Herrscher und Richter des Weltalls begnadigt Gott uns. Als die „geschädigte Partei“<br />

vergibt er uns und verspricht, unserer Sünden nicht mehr zu gedenken. Durch seinen Tod hat Jesus uns<br />

nicht nur begnadigt, sondern auch mit Gott versöhnt. Durch seine Gnade hat Gott seinen Sohn gesandt,<br />

um für uns zu sterben.<br />

Gott verurteilt uns nicht mehr. Wie auch Paulus sagt: „So gibt es nun keine Verdammnis für die,<br />

die in Christus Jesus sind.“ (Röm. 8,1) Viel mehr noch: Wir sind keine Feinde Gottes mehr. Jetzt ist Gott<br />

nicht gegen uns, sondern für uns. „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ (Röm. 8,31) Diese beiden<br />

merkwürdigen Veränderungen sind dank der Gnade Gottes geschehen, trotz unserer Sünden.<br />

Gnade weitergeben<br />

Die Gnade wird uns geschenkt, damit wir sie nicht nur für uns in Anspruch nehmen, sondern sie auch<br />

austeilen. Wir können die Gnade jedoch nicht so geben, wie Gott es tut, aber im Umgang miteinander<br />

sollten wir immer daran denken, dass die Gnade uns vom Himmel gegeben ist und wir sollten ihren<br />

Prinzipien folgen. Ein Mensch, der in der Gnade lebt, weiß, wie tief der Abgrund zwischen seinen Sünden<br />

gegen Gott und den Versündigungen seiner Mitmenschen gegen ihn ist. Gerne vergibt er seinem<br />

Mitmenschen, der gegen ihn gesündigt hat, weil er weiß, wie gnädig Gott ihm alles vergeben hat. Er<br />

versteht, dass er durch die Vergebung in Jesus Christus kein Recht hat, gekränkt zu sein, auch wenn er<br />

schlecht behandelt wird. Er folgt dem Wort, das Paulus an die Epheser schrieb: „Seid aber untereinander<br />

freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ (Eph.<br />

4,32) Wenn uns Gnade widerfahren ist, so sind wir verpflichtet, sie auch anderen zu erzeigen. Am Umgang<br />

mit dem Nächsten kann man erkennen, ob wir in der Gnade leben oder nicht. Wenn jemand meint, er<br />

ist zu sündig und der Barmherzigkeit Gottes und seiner Vergebung nicht würdig, so kann er auch seinen<br />

Mitmenschen keine Gnade erweisen.<br />

Die Gnade Gottes ist eine Gnade, die uns verwandelt (siehe Titus 2,11-12). Sie lehrt uns, zu den<br />

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