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Е vangelium hinter Stacheldraht 5/2008 (83)
• Bibel und Wissenschaft
Biblische Archäologie:
Im 11. Kapitel des Hebräerbriefes berichtet uns der Schreiber von den
Auswirkungen des Glaubens zu verschiedenen Zeiten. Er erzählt uns vom Beispiel
des Glaubens bei der Zerstörung
der Stadt Jericho. Die Geschichte
dieser Stadt diente den Christen
immer als Glaubensbestätigung,
für die Kritiker aber, die über die
Bibel spotten, als Angriffsfläche.
Der Grund dafür liegt darin, dass
in der Begebenheit von Jericho
besonders deutlich und offensichtlich
Gottes Eingreifen in den
Ablauf des Geschehens sichtbar
wird. Über diese Stadt hat man
oft gestritten und die Angriffe vieler
Wissenschaftler waren so stark,
dass sogar etliche Gläubige die
Meinung übernommen hatten,
die Geschichte von der Zerstörung
Jerichos sei eine Legende ohne
historisches Fundament. Aber wie
in vielen anderen Fällen haben
archäologische Ausgrabungen die
Wahrhaftigkeit der Bibel bestätigt und die „progressiven“ Wissenschaftler-Materialisten
zum Schweigen gebracht. Für die Gläubigen waren die Ausgrabungen ein Grund zur
Freude, weil die Welt Fakten gesehen hat, die die Worte der Heiligen Schrift bestätigen.
Die Mauern von Jericho heute
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Die Geschichte der Stadt
Die Stadt wird 1500 v. Chr. zum ersten Mal erwähnt. Die genaue Bedeutung von
„Jericho“ ist unbekannt. Die einen übersetzten dieses Wort mit „wohlriechend“, die
anderen mit „Mond“, die dritten mit „Stadt der Palmen“. Im 2. und 6. Kapitel des Buches
Josua wird die Zerstörung der Stadt durch die Israeliten ausführlich beschrieben. Nach
diesen Ereignissen lag Jericho im Laufe von Jahrhunderten in Ruinen, bis ca. 870 Jahre v.
Chr. zur Zeit des israelischen Königs Ahab Hiel die Stadt wieder aufbaute. Dabei erfüllte
sich die Prophetie des Josua, der gesagt hat: „Verflucht vor dem Herrn sei der Mann, der
sich aufmacht und diese Stadt Jericho wieder aufbaut! Wenn er ihren Grund legt, das
koste ihn seinen erstgeborenen Sohn, und wenn er ihre Tore setzt, das koste ihn seinen
jüngsten Sohn!“ (Jos. 6,26)
Die prophetischen Worte sind in Erfüllung gegangen. Es kostete ihn seinen ersten
Sohn Abiram, als er den Grund legte, und den jüngsten Sohn Segub, als er die Tore
einsetzte (1.Kön. 16,34). Zur Zeit des Propheten Elia befand sich in dieser Stadt eine
Prophetenschule. Dort hat der Prophet Elisa ein Wunder vollbracht, indem er die Quelle
gesund machte, aus der böses Wasser quoll. In der Nähe von Jericho wurde im Jahr 586 v.
Chr. der letzte jüdische König, Zedekia, gefangen genommen (2.Kön. 25,5). In Jericho ist
der grausame Herodes der Große, der die antike Stadt mit dem Blut seines hingerichteten
Sohnes befleckt hat, verstorben. Aber in dieser Stadt wurde auch die Leben rettende
Botschaft durch unseren Herrn Jesus Christus persönlich verkündet, der Jericho besucht
hat (Mk. 10,46, Lk. 18,35, Mt. 20,29). Im 4. Jahrhundert gab es in dieser Stadt eine christliche
Gemeinde unter der Leitung eines Bischofs.
Heute könnte man im Prinzip von drei Jerichos sprechen: das antike Jericho,
das Jericho aus dem Neuen Testament (in 2 km Entfernung) und das Dorf Jericho, im
Südwesten der alten Stadt. Jedoch sind alle diese drei Jerichos entweder Ruinen, die von
Archäologen entdeckt wurden, oder eine arme Wohnsiedlung, deren Bewohner von der
einmal so tragischen Geschichte dieses Ortes nichts wissen.