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Zweiter Rundbrief - gerardwagner.de

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Gerard Wagner: Die Goetheanum-Kuppelmotive Rudolf Steiners<br />

Torsten Steen<br />

An Büchern zur Kuppelmalerei Steiners und auch zum Werk von<br />

Wagner fehlt es im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum eigentlich nicht, doch ist<br />

in diesem Fall die enge Verknüpfung zweier Werkkomplexe und die<br />

Eingrenzung auf Wagners Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit einer bestimmten<br />

Motivgruppe Rudolf Steiners eine Überraschung, die eine Bemerkung<br />

rechtfertigt.<br />

Das durch Peter Stebbing zunächst in Englisch herausgegebene Buch<br />

(Steiner Books, 2011) erwartet in Kürze eine russische Ausgabe (eine<br />

<strong>de</strong>utsche Ausgabe hängt davon ab, ob sie Unterstützung fin<strong>de</strong>t).<br />

Schon beim oberflächlichen Durchblättern fällt die häufige Wie<strong>de</strong>rholung<br />

immer <strong>de</strong>r gleichen Motive auf. Die Wie<strong>de</strong>rholung hat System.<br />

Sorgfältig ausgewählt aus noch weit größeren Bestän<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>cken die<br />

gedruckten Bil<strong>de</strong>r einen Entstehungszeitraum von fast 50 Jahren ab und<br />

ermöglichen so einen wertvollen Einblick in die Entwicklung <strong>de</strong>s Wagnerschen<br />

Werkes. Mehr noch verblüffte jedoch die auffallen<strong>de</strong> und unerwartete<br />

Beweglichkeit und Freiheit im Umgang mit <strong>de</strong>m einzelnen<br />

Motiv. Schier unerschöpflich scheint <strong>de</strong>r Variationsreichtum, erstaunlich<br />

unbelastet von schon Gesehenem gelingen Wagner immer neue<br />

Kreationen. Folgt man <strong>de</strong>n Bildverwandlungen wie<strong>de</strong>r und wie<strong>de</strong>r, beginnen<br />

diese, sich <strong>de</strong>m Zugriff <strong>de</strong>r <strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n und fixieren<strong>de</strong>n Vorstellung<br />

allmählich zu entziehen und erreichen mit <strong>de</strong>r Zeit einen Grad <strong>de</strong>r<br />

Beweglichkeit, <strong>de</strong>r es schwer macht, sich <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn als Objekten gegenüber<br />

zu empfin<strong>de</strong>n. Sie ziehen <strong>de</strong>n Betrachter unmerklich in ein<br />

Feld fließen<strong>de</strong>n Seins, gleichsam ein „wogen<strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>rmeer“, aus <strong>de</strong>m<br />

die einzelnen Motive wie geronnene Momentaufnahmen herausgefallen<br />

scheinen.<br />

Nach und nach verlagert sich die Aufmerksamkeit weg vom „Was“<br />

<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r, hin zum „Wie“ <strong>de</strong>rselben. Interessant beispielsweise, dass<br />

die ältesten keineswegs die <strong>de</strong>m Steinerschen Vorbild ähnlichsten sind,<br />

eher im Gegenteil. Erstaunt registriert man, dass Wagners Weg zu <strong>de</strong>n<br />

Steinerschen Motiven hin und nicht von ihnen weg zu führen scheint.<br />

Der vermeintliche Eigenwille entpuppt sich durchaus als etwas an<strong>de</strong>res.<br />

Im Begleittext heißt es:<br />

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