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Zweiter Rundbrief - gerardwagner.de

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Blättern wir nur eine Seite zurück, von Seite 160 zu S. 159 (englische<br />

Ausgabe). Hier, im Motiv <strong>de</strong>s slawischen Eingeweihten, zeigt sich sofort,<br />

dass man mit <strong>de</strong>m am Mittelmotiv gewonnenen Gleichgewichtserleben<br />

wan<strong>de</strong>rn gehen kann. Problemlos gelingt es, sich in die Komposition<br />

<strong>de</strong>s neuen Motivs einzupen<strong>de</strong>ln. Versucht man es auch bei an<strong>de</strong>ren<br />

Motiven, ent<strong>de</strong>ckt man beispielsweise, dass die langen Locken <strong>de</strong>s In<strong>de</strong>rs<br />

einen Bezug zum Rot und <strong>de</strong>n Rishis im oberen Bildraum haben –<br />

eine an sich banale Feststellung, doch erlebt man daran das Greifen <strong>de</strong>r<br />

auf das Gleichgewicht hin zielen<strong>de</strong>n Anschauungsweise. Eine Ent<strong>de</strong>ckungsreise<br />

durch das ganze Buch mag folgen, auf <strong>de</strong>r Suche nach <strong>de</strong>r<br />

Einheit in <strong>de</strong>r Vielfalt.<br />

Die Variation <strong>de</strong>s Ich-Erlebens in <strong>de</strong>r sich von Motiv zu Motiv än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Ordnung ist Ausdruck ständig vorhan<strong>de</strong>ner Möglichkeiten einer<br />

an sich nicht fixierbaren, in stetiger Wandlung anwesen<strong>de</strong>n Präsenz.<br />

Vergangene und zukünftige Möglichkeiten sind darin gleichermaßen<br />

enthalten. Die Kuppelbil<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n so zu Entwicklungs- und Verwandlungs-Wegen<br />

<strong>de</strong>s Ich-Erlebens, und zwar unmittelbar im Anschauen<br />

erfahrbar, keineswegs erst über die Deutung, die dasselbe nahelegt.<br />

Die Frage <strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r „aus <strong>de</strong>r Farbe heraus“, wie die<br />

Begleittexte Steiners und Wagners nahelegen, stellt sich neu und präziser.<br />

Ist es überhaupt <strong>de</strong>nkbar, dass das seelische In-<strong>de</strong>r-Farbe-Leben<br />

sich im Laufe <strong>de</strong>s Malvorgangs willenshaft aus <strong>de</strong>m Ich-Erleben heraus<br />

und zum Ich-Erleben hin erschafft? Dass daraus „Form“ als Ergebnis<br />

entsteht?<br />

Um die Schritte <strong>de</strong>s Farberlebens hin zur Bildgestaltung nachvollziehbarer<br />

zu machen, fügte Peter Stebbing sinnvollerweise am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Buches einfache, an Schulungsskizzen Steiners angelehnte Malübungen<br />

an, die mit etwas Unbefangenheit von Je<strong>de</strong>m nachvollzogen wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Das Buch ist erstaunlich, ja einzigartig: Es erweckt <strong>de</strong>n Anschein, als<br />

ob es einmal <strong>de</strong>s gleichsam geliehenen Auges von Gerard Wagner bedurfte,<br />

um die Kuppelbil<strong>de</strong>r Rudolf Steiners in einer neuen Dimension<br />

zu ent<strong>de</strong>cken und sie als das erlebbar zu machen, was sie vor allen Dingen<br />

sind: Zukunft.<br />

Durch die Art <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit Steiner Wagner vertieft<br />

kennenlernen – durch Wagners Studien Steiner neu sehen lernen – diese<br />

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