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Magazin 199311

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IU bringen. und der Wagen<br />

gerät außer Kontrolle. Hier<br />

hilft nur angepaßte Geschwindigkeit<br />

und vorsichtige Fahrweise,<br />

son)l endet die Fahrt<br />

mit einem bleibenden Eindruck<br />

in der Karosserie.<br />

Das<br />

"interessanteste<br />

Bohrloch" der Welt<br />

Mit dem Attribut, das .. tiefste<br />

Bohrloch Deutschlands" LU<br />

\cin. kann sich nun die<br />

im Rahmen des Kontinentalen<br />

Tiefbohrprogramms der<br />

Bunde>republik Deutschland<br />

(KTB) durchgeführte Forschungsbohrung<br />

in Windischeschen<br />

bach in der Oberpfall<br />

schmücken. Am 24. Juli 1993<br />

übertraf sie eine Tiefe von<br />

8008.6 Meter und damit die<br />

bisher tiefste deutsche Bohrung<br />

.. Mirow ". in Mecklenburg-Vorpommern<br />

; mit mehr<br />

als einem Meter pro Stunde<br />

gchl C .., seither weiter und man<br />

hofft , bis Ende 1994 die ,.zieltiefe"<br />

von rund zehn Kilomctercrreicht<br />

tU haben. Dort werden<br />

be i Temperaturen von<br />

etwa 300 Grad Celsius chemische<br />

und physikalische Zustandsbedingungen<br />

und Pro­<br />

Lcsse erwartet. die wesentliche<br />

Erkenntnisse über die tiefere<br />

ErdkruMc versprechen. \0<br />

etwa Ober ihren Aufbau. die in<br />

ihr vorherrschenden Spannungs.lUstände.<br />

den Wärmenuß<br />

lur Erdobernäche und<br />

viele Vorgiinge der Mineral-<br />

und Ge'teinsbildung.<br />

Diesl!s flir dic Geowi sscn­<br />

,chaften weltweit .. interessantestes<br />

Bohrloch" wird vom<br />

Bundesmini sterium für Forschung<br />

und Technologie mit<br />

528 Millionen DM gefördert.<br />

Qualitätssicherung<br />

gegen<br />

Omnibusunfälle<br />

Verkehrskontrollen durch<br />

die Polizei bringen es immcr<br />

wieder an dcn Tag, daß Lenkund<br />

RuhcLeiten sowie die<br />

Lulä"ige Höchstgeschwindigkeil<br />

von BU' ..,fahrern nichl eingehalten<br />

wcrden. Allein bei<br />

einer Kontrolle bean~tandele<br />

die PoliLei in einem Zeitraum<br />

von vier Stunden jeden dritten<br />

Rei,ebu!-I. Dabei zcigte !-lieh.<br />

daß ausländische Busfahrer<br />

die Lenk- und RuheLciten besser<br />

einhalten. dafür häufiger<br />

die zulässige Höchstgeschwindigkeit<br />

übertreten als<br />

ihre deut,chen Kollegen.<br />

Bei den in letzter Zeit geschehenen<br />

Omnibusunflillen<br />

wurde immer wieder fe !-llgestellt,<br />

daß die Gründe flir die<br />

Unfalle im allgemeinen nicht<br />

in einem mangelhaften technischen<br />

Zustand der Fahr7euge<br />

liegen. sondern in übermlideten<br />

und überfordertcn Fahrern .<br />

So vielc Kontrollen kann es<br />

gar nicht geben, daß VeNöße<br />

gegen geltende Vor;chriften<br />

ab,chreckend häufig aufgedeckt<br />

werden. Je mehr Elektronik<br />

eingesetzt wird, um so<br />

größer ist der Reil für Ba, tler.<br />

zum Beispiel 3m Fahrtschrciber<br />

LU manipulieren. Was ausgewechselte<br />

Fahrer vorher getan<br />

haben. ist durch Kontrollen<br />

aur der Straße kaum nach/uvoll<br />

liehen.<br />

Mit Stichproben ist nichts<br />

getan. Wirksamc Verbesserungen<br />

sind nur durch Veränderungen<br />

des System, LU erreichen.<br />

Im Zeitalter der Qualität<br />

ssicherung und der Zertifikate<br />

können sich seriöse und<br />

etablierte Omnibusunternehmen<br />

von den schwarLen Schafen<br />

ihrer Branche durch ein<br />

Giitesiegel unterscheiden . Die<br />

TÜV schlagen vor. die Qualität<br />

von Busunternehmen gerade<br />

im Hinblick darauf LU<br />

überprüfen und mit einem Gütesiegel<br />

IU bescheinigen. daß<br />

Finnen mit Gütesiegel der Ver­<br />

~uchung nicht unterliegen.<br />

\ on den bekannten Schwachpunkten<br />

(z. B. Lenkzeitenüberschreitung,<br />

Manipulation<br />

an den Fahnschrcibern) Gebrauch<br />

IU machen. Das System<br />

Fahrten/Kilometer/Fahrer<br />

muß plau~ibel sein. Reir.,ebu<br />

~ unternchmen mit einem<br />

Gütesiegel zeigen ihren Kunden,<br />

daß r.,ie sich eincm verantwonung<br />

... vollen Unternehmen<br />

anvertrauen.<br />

Die TÜV bieten den Verbünden<br />

der Bu slIlllernehmen<br />

an. für Sie und gemeinsam mit<br />

Ihnen spezielle Qualität" icherungssy\tcmc<br />

LU schatTen.<br />

Schnelle Hilfe<br />

für Schiffbrüchige<br />

Nicht nur im berühmtberüchtigten<br />

Bcrmuda-Drei ­<br />

eck verschwinden heUl7utage<br />

Schiffe. von denen kein Notruf<br />

aufgefangen wurde- und falb<br />

doch, dann meist ~ehr spät oder<br />

verstümmelt. Das soll sich<br />

nach einem Beschluß der Internationalen<br />

Sehiffahrtsorganisation<br />

IMO ab I. Augu't<br />

1993 ändern. denn dann muß<br />

jedes größere Schiff eine satellitenan<br />

~ trahlende Seenot funkboje<br />

an Bord haben. wenn es<br />

Routen außerhalb des Küstenbereichs<br />

befahrt. Träger einer<br />

dieser Satellitcn-Seenotdienste<br />

i,t INMAR AT, da> sich<br />

für die Übernahme des<br />

in Deutschland entwickelten<br />

Seenotrufsystems entschieden<br />

hat.<br />

Bei den herkömmlichen<br />

Notrufsystemen 'pielt der Zufall<br />

eine große Rolle: Wenn die<br />

von einem Schiff gefunkten<br />

SOS-Rufe von anderen Schiffen<br />

oder von Stationen an Land<br />

aufgefangen werden, stehen<br />

die Chancen gut. daß die Helfer<br />

schnell lur Stelle ,ind. Allerdings<br />

gibt es cineganLe Reihe<br />

von störenden Einnüssen,<br />

die unter UmstUnden verhindern<br />

können, daß verwertbare<br />

Signale und Informationen die<br />

Helfer erreichen. So ist es<br />

durchaus möglich. daß die<br />

Funkanlage in Seenot LU<br />

schnell zerstört wird oder das<br />

Schiff in eine Schriiglage<br />

gerät. die den Senderadius extrem<br />

verringert. Deshalb i"'t<br />

das neue System so au sgelegt.<br />

daß es selbständig arbeiten und<br />

mit seinem überSatelliten weitergeleiteten<br />

Notrufen bestimmte<br />

Landstationen erreichen<br />

kann. Das ist gegcnwürtig<br />

sowohl iiber poIumlaufende.<br />

niedrig niegende Satelliten<br />

vom Typ SARSAT als auch<br />

über geostationäre I MAR­<br />

SAT-Satelliten möglich. IN­<br />

MARSAT >teht für International<br />

Maritime Satellite Organisation.<br />

Diese .. Organisation<br />

zum Betrieb maritimer Satelliten",<br />

an der inzwischen mehr<br />

als 50 Mitgliedsländer beteiligt<br />

sind. verfügt über ein weltumspannendes<br />

Netz aus geostationären<br />

Sarelliten und dalugehörenden<br />

Erdfullkstellen<br />

lind ir.,r auf den See- und den<br />

Flugfunk spe/ialisiert.<br />

Wichtigste Komponente de~<br />

künftigen Seenotrufsystemr.,<br />

ist eine autol11ati~che Funkbake.<br />

die beim Sinken des<br />

Schiffes selbsttätig aufschwi<br />

mmt und NOll1leldungcn<br />

aussendet, bis ihre Batterie erschöpft<br />

ist. Diese Bake wird,<br />

solange sie in ihrer Haherung<br />

auf Deck ruh\. vom Navigati ­<br />

onsgerUt in rcgelmUßigen Ab­<br />

') t~inden mit den aktuellen Positionsdaten<br />

des Schiffes gefüttert.<br />

damit ihre Notrufe eine<br />

sehr genaue Standortangabe<br />

übermitteln können .<br />

Es 1St ein kleines Wunder,<br />

daß die Signale den Satelliten<br />

überhaupt erreichen. Denn<br />

beim INMARSAT-System<br />

sendet die Boje mit einer Leistung<br />

von einem einligen<br />

Watt. und diese Leistung muß<br />

in naheIlI alle Richtungen ausgesandt<br />

werden. um mit Sicherheit<br />

den nHchsten von insgesamt<br />

lwölf über dem Äquator<br />

po~it ionjerten, rund 40000<br />

Kilometer entfernten Satelliten<br />

l.lI erreichen - und Lwar<br />

auch dann noch, wenn die Boje<br />

von ,tal'ker See wild hin- und<br />

hergeworfen wird.<br />

Hier kommt das au~<br />

Deutschland stammende Global<br />

Positioning Satellite-Sy­<br />

,tem (GPS) in \ Spiel, das dafür<br />

,orgt. daß die Notsignale der<br />

Boje. die der Satellit direkt an<br />

eine Bodenstation weiterleitet.<br />

don r.,oLusagcn aufeinandergestapelt<br />

werdcn. Dies setLt voraus.<br />

daß der Notrufnormiert ist<br />

und ein Codewort enthält.<br />

Durch das Aufeinanderstapeln<br />

verschwinden unregelmäßige<br />

Störsignale. und der Notruf<br />

schält ~ich immer klarer aus<br />

dem Hintergru ndrau schen herau,<br />

- sobald das Codewort klar<br />

lesbar ist. gilt der Notruf ab<br />

komplett und fehlerfrei . Nun<br />

wird er einer Koordinierungslentrale<br />

übermittelt. die die<br />

Hilfsmußnahmen einleitet.<br />

Das NOLrufsystem hat<br />

eine lange .. Entwicklungsgeschichte".<br />

Bereits 1973 wurde<br />

es von Wir.,~en sc haftlern der<br />

Deut schen For~chllng s anstalt<br />

flir Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) entwickelt. Mit einem<br />

von Messerschmitt-Bölkow­<br />

Blohm (MBB) gebauten Emp-<br />

1 0 1 BEVÖLKERUNGSSCHUTZMAGAZIN 11-12/93 1

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