Magazin 199311
Magazin 199311
Magazin 199311
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
dern für eine Übergangszeit fortgeIten<br />
kann [4J.<br />
SO gelten teilweise heute noch:<br />
- das Gesetz über den Brandschutz<br />
in der DDR vom 19. Dezember<br />
1974,<br />
- die Verordnung über den Katastrophenschutz<br />
vom 15. Mai 1981 und<br />
- die Verordnung über den Havarieschutz<br />
vom 13. Oktober 1981 .<br />
Erweiterung<br />
des Katastrophenschutzes<br />
Für die Bekämpfung der besonderen<br />
Gefahren eines Verteidigungsfalles<br />
ergänzt der Bund die Katastrophenschutzmaßnahmen<br />
der Länder,<br />
indem er auf diese vorhandenen<br />
Maßnahmen aufbaut - sie also "erweitert".<br />
Während die Feuerwehren und das<br />
Technische Hilfswerk als öffentliche<br />
Organisationen zur Mitwirkung im<br />
Bereich der Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />
verpflichtet sind,<br />
haben sich auch folgende private Organisationen<br />
dazu bereit erklärt:<br />
- der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ,<br />
- die Deutsche Lebens-Rettungs-<br />
Gesellschaft (DLRG),<br />
- das Deutsche Rote Kreuz (DRK),<br />
- die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH)<br />
und<br />
- der Malteser-Hilfsdienst (MHD).<br />
von einem Wegfall der äußeren Bedrohung,<br />
sondern - wie die Verhältnisse<br />
in der ehemaligen Sowjetunion<br />
und auf dem Balkan zeigen - nur von<br />
deren Veränderung ausgegangen<br />
werden.<br />
Außerdem werden intensive Anstrengungen<br />
zur Schaffung eines<br />
adäquaten Katastrophenschutzes in<br />
den neuen Bundesländern für<br />
äußerst notwendig angesehen. Aufgrund<br />
politischer Entscheidung<br />
konnten rund ein Jahr lang nach der<br />
Wiedervereinigung keine faktischen<br />
Maßnahmen getroffen werden. Nunmehr<br />
genießt die Einrichtung von<br />
Einheiten und Fachdiensten der Erweiterung<br />
des Katastrophenschutzes<br />
in den neuen Bundesländern<br />
Vorrang vor Ersatzbeschaffungen<br />
im Westen.<br />
Katastrophenschutzgebiete<br />
Um eine bedarfsgerechte Zuordnung<br />
der Einheiten und Fachdienste<br />
in den nunmehr 16 Bundesländern zu<br />
ermöglichen, mußte ein neuer Verteilerschlüssel<br />
geschaffen werden. Dieser<br />
neue Schlüssel sieht vor, daß die<br />
Bundesrepublik Deutschland in 440<br />
Katastrophenschutzgebiete eingeteilt<br />
wird. Grundlage dafür soll die<br />
durchschnittliche Einwohnerzahl eines<br />
Landkreises in den alten Bundesländern<br />
sein. Hiernach zählt ein<br />
Katastrophenschutzgebiet rund<br />
180000 Einwohner. In den neuen<br />
Bundesländern, in denen eine kommunale<br />
Neugliederung erst 1994<br />
stattfinden wird, haben derzeit drei<br />
Landkreise zusammen etwa 180000<br />
Einwohner. Nunmehr entfallen 84 Katastrophenschutzgebiete<br />
auf die<br />
neuen Länder.<br />
Dies bedeutet aber auch, daß besondere<br />
Gefahrenschwerpunkte<br />
nicht mehr in dem Maße berücksichtigt<br />
werden können, wie dies in der<br />
Vergangenheit geschah. Die Hilfsorganisationen<br />
befürchten daher in bestimmten<br />
Regionen einen überdurchschnittlichen<br />
Abbau von Einheiten,<br />
verbunden mit einer entsprechenden<br />
Verminderung der Helfermotivation.<br />
Während die Umsetzung dieser<br />
Maßnahme im Westen noch einige<br />
Zeit beanspruchen wird, erfolgt die<br />
Zuweisung von Einheiten des erweiterten<br />
Katastrophenschutzes im<br />
Osten bereits auf dieser Grundlage<br />
(Abbildung 1). Aus haushaltstechnischen<br />
Gründen wurde die Zahl der<br />
aufzubauenden Einheiten vorerst auf<br />
jeweils 80 abgerundet. Ebenso wird<br />
an Stelle der zwei vorgesehenen Sanitätszüge<br />
jedem Katastrophenschutzgebiet<br />
in den neuen Bundesländern<br />
vorerst nur ein Zug zugewiesen.<br />
r 21<br />
Doppelnutzen<br />
Das vom Bund zusätzlich zur Verfügung<br />
gestellte Gerät steht den Ländern<br />
auch zur alltäglichen Schadensbekämpfung<br />
und zur Abwehr von Katastrophen<br />
im Frieden zur Verfügung.<br />
Somit kommen die aufgewendeten<br />
Haushaltsmittel sowohl dem Bund<br />
(zuständig für den Schutz der Bevölkerung<br />
im Krieg) als auch den Ländern<br />
(zuständig für den Schutz im<br />
Frieden) zugute. Bezeichnet wird dies<br />
als "Doppelnutzen".<br />
Auch nach Ende des Ost-West<br />
Konflik1s ist eine Fortführung dieser<br />
erweiternden Maßnahmen des Bundes<br />
notwendig. Berichte in den Medien,<br />
über Krisen und Kriege (auch in<br />
Europa), belegen dies täglich. Zumal<br />
die beschaffte Ausstattung der Bevölkerung<br />
bereits tagtäglich zugute<br />
kommt.<br />
Die neue sicherheits politische<br />
Lage erfordert eine Anpassung an die<br />
veränderte Situation. Dabei kann jedoch<br />
nach Expertenmeinung nicht<br />
BEVÖLKERUNGSSCHUTZMAGAZIN 11 -12/93 1<br />
S.chstn<br />
Verteilerschl Ussel fti r die Ei nheiten<br />
des erweiterten Katastrophenschutzes<br />
in den neuen Bundesländern<br />
(o hne Bertin)<br />
Sach~rn·An h ali<br />
"I rtklenbu rg-Vorpom mUß<br />
McMcn erhalt Jeweils 23 Emhc!tcn,<br />
Sachsen-Anhalt jeWeIls 16 Einhetle!!,<br />
Urandcnburg,ewed.14 Einheiten,<br />
Thllnngen JcwC11s 14 Einheiten und<br />
Me