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Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen bei Kluft ...

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Schüttungsrückgang, der nicht mit einer Zunahme der<br />

Leitfähigkeit einherging, kann damit erklärt werden,<br />

dass der Grundwasserleiter aufgrund der Zwischenspeicherung<br />

der Niederschläge <strong>von</strong> drei bis vier Monaten<br />

in Form <strong>von</strong> Schnee nicht wieder aufgefüllt werden<br />

konnte. Die zur Verfügung stehenden Daten reichen<br />

jedoch nicht aus, um die jahreszeitlichen Schwankungen<br />

zu charakterisieren.<br />

Bezüglich der Wassergüte sind – abgesehen <strong>von</strong> zwei<br />

Proben mit erhöhter Keimzahl in einem Wasserreservoir<br />

für alle drei Quellen – kaum Anzeichen für Beeinträchtigungen<br />

durch Bakterien oder durch Trübung bekannt.<br />

Das Wasser kann als qualitativ sehr gut<br />

bezeichnet werden und bedarf keiner besonderen Aufbereitung.<br />

Eine rasche hydraulische Verbindung zwischen der<br />

Fassung Champi und dem Bach Sarreyer ist aufgrund<br />

der Distanz <strong>von</strong> mehreren hundert Metern, der Konstanz<br />

der physikalisch-chemischen Parameter (keine<br />

Veränderung der Quelltemperatur <strong>bei</strong> deutlich schwankender<br />

Bachwassertemperatur) und der fehlenden<br />

Trübung wenig wahrscheinlich.<br />

Aufgrund der vorliegenden Daten scheint die Fassung<br />

gegen Schadstoffeinträge gut geschützt zu sein. Diese<br />

geringe Vulnerabilität muss daher rühren, dass die<br />

Fliesswege des Wassers tiefgründig verlaufen, was zu<br />

erhöhten Verweilzeiten im Grundwasserleiter führt, und<br />

dass ein grosser Teil des Einzugsgebietes eine bedeutende<br />

Bodenbedeckung aufweist. Die Art der Fassung<br />

(subhorizontale Bohrungen im geklüfteten Gestein)<br />

spricht zudem für eine geringe Vulnerabilität gegenüber<br />

oberflächennahem Grundwasser. Allerdings wären<br />

noch einige zusätzliche Messungen der Schüttung,<br />

der elektrischen Leitfähigkeit und der Temperatur nützlich,<br />

um die saisonalen Schwankungen und das Ansprechen<br />

der Fassung auf sehr starke Niederschläge<br />

(>20 mm pro Tag) besser abschätzen zu können.<br />

Weitere verfügbare Daten<br />

Im Rahmen der Schutzzonenausscheidung (Bruttin<br />

1994) wurde an einer Stelle 40 m oberhalb der Quellfassung<br />

Rives und 150 m oberhalb der Quelle Champi<br />

ein Markierversuch durchgeführt (Abb. 18). Da<strong>bei</strong> wurden<br />

2 kg Naphtionat mit 4 m³ Wasser in eine 1.5 m tiefe<br />

Grube eingespeist (Durchlässigkeit des Untergrundes<br />

in der Grössenordnung <strong>von</strong> 1·10 -5 m/s). Der Versuch<br />

erbrachte für alle drei Quellen – trotz eines<br />

Beprobungszeitraums <strong>von</strong> 15 Tagen – keinerlei Rückgewinnung<br />

des Tracers. Der negative Verlauf bestätigt<br />

die geringe Vulnerabilität der Fassung (Fall a der<br />

Abb. 7).<br />

Bemessung der Schutzzonen<br />

Für die Bemessung der Schutzzonen und die damit<br />

bezweckte Sicherstellung der Wassergüte der Quelle<br />

Champi würde somit die Mindesterstreckung ausreichen.<br />

Die Zone S1 müsste entsprechend der subhorizontal<br />

gebohrten Fassungsstränge auf etwa 30 m bergseits<br />

der Fassung dimensioniert werden. Die Entfernung<br />

zwischen den äusseren Grenzen der Zonen S1 und S2<br />

sollte mindestens 100 m und die zwischen den äusseren<br />

Grenzen der Zonen S1 und S3 mindestens 200 m<br />

betragen. Zu beachten ist, dass <strong>bei</strong> den vorgeschlagenen<br />

Zonen die Aufteilung der Grundstücke nicht mitberücksichtigt<br />

wurde (hydrogeologische Begrenzung,<br />

Abb. 18).<br />

S1<br />

Ch<br />

S2<br />

S2<br />

Quellen Champi (Ch),<br />

Rives (Ri) und<br />

Rocher (Ro)<br />

0 200m<br />

Abb. 19:<br />

Ri<br />

Ro<br />

S3<br />

Darstellung der aktuellen Schutzzonen der Quellen<br />

Champi, Rocher und Rives (nach Bruttin 1994).<br />

Reproduziert mit Bewilligung <strong>von</strong> swisstopo (BA035259)<br />

42 Praxishilfe BUWAL/BWG 2003 – <strong>Ausscheidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Grundwasserschutzzonen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kluft</strong>-Grundwasserleitern

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