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Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen bei Kluft ...

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während der Zeit <strong>von</strong> Mai bis Oktober auf. Die Kartierung<br />

der Vulnerabilität ermöglicht im Hinblick auf diese<br />

Problematik eine Unterscheidung zwischen Gebieten,<br />

die gegenüber einen anthropogen Eintrag relativ unempfindlich<br />

und solchen, die besonders vulnerabel bezüglich<br />

Schadstoffen sind.<br />

Tagessummen des<br />

Niederschlags (mm)<br />

Schüttung (l/min)<br />

10<br />

30<br />

50<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Abb. 26:<br />

8.8. 9.8. 10.8. 11.8. 12.8. 13.8. 14.8. 15.8. 16.8. 17.8.<br />

0<br />

8.8. 9.8. 10.8. 11.8. 12.8. 13.8. 14.8. 15.8. 16.8. 17.8.<br />

Datum<br />

300<br />

250<br />

200<br />

5,8<br />

5,7<br />

5,6<br />

5,5<br />

elektr. Leitfähigkeit<br />

<strong>bei</strong> 20 °C ( S/cm)<br />

Temperatur<br />

(°C)<br />

Hydrogramm der Quelle Marxenwald für den Zeitraum<br />

8. bis 17. August 1999 (nach Schaul 1999).<br />

Anwendung der Methode «DISCO» zur<br />

Bemessung der Schutzzonen<br />

Obwohl der Grundwasserleiter eine gewisse Verkarstung<br />

aufweist, ist die EPIK-Methode, die speziell<br />

für Karst-Grundwasserleiter des Jura und der Alpen<br />

entwickelt wurde, in diesem Fall nicht einsetzbar. Die<br />

hier zahlreich auftretenden Bereiche geringer Durchlässigkeit<br />

mit fehlender Verkarstung (Mergel, tonige<br />

Böden) haben zur Folge, dass die Schadstoffe in bedeutendem<br />

Masse lateral transportiert und Zonen bevorzugter<br />

Infiltration zugeführt werden. Dieser Aspekt<br />

ist in der EPIK-Methode nicht in ausreichender Weise<br />

berücksichtigt. Hier muss die Kartierungsmethode<br />

«DISCO» angewendet werden, die speziell für die Bemessung<br />

<strong>von</strong> Schutzzonen für Grundwasserfassungen<br />

entwickelt wurde, welche sich in stark heterogenen<br />

<strong>Kluft</strong>-Grundwasserleitern befinden:<br />

Parameter «Trennflächen» und «schützende<br />

Deckschicht» (Abb. 27 und 28)<br />

Die Aufnahme des Parameters «Trennflächen» erfolgte<br />

hauptsächlich auf Grundlage einer morphologischen<br />

Kartierung (Abb. 27). Die Zuordnung der einzelnen Indexwerte<br />

konnte zudem durch die Tracerversuche<br />

(Grubenmann 1994), einige geophysikalische Profile<br />

(VLF–em) und durch Geländebeobachtungen während<br />

starker Niederschläge überprüft werden.<br />

Die Klasse D 0 wurde einzelnen Dolinen oder Dolinengruppen<br />

zugeteilt, wenn diese gut entwickelt sind<br />

und dadurch als bevorzugte Infiltrationsstellen fungieren.<br />

Ebenfalls diesen Index erhielten Trennflächen, für<br />

die eine sehr schnelle hydraulische Verbindung zur<br />

Fassung angenommen werden kann (Talsohlen und<br />

versickernde Wasserläufe nahe der Fassung).<br />

Die Klasse D 1 wurde an alle anderen Strukturen vergeben,<br />

die vermutlich in guter hydraulischer Verbindung<br />

mit der Fassung stehen (wenig entwickelte Senken,<br />

Talrinnen und Wasserläufe entlang <strong>von</strong> Trennflächen).<br />

Die Klasse D 2 erhielt der Rest des Einzugsgebietes,<br />

der keine spezifischen morphologischen Strukturen<br />

aufweist. Da der Grundwasserleiter in seiner Gesamtheit<br />

stark geklüftet erscheint, wurde D 3 überhaupt nicht<br />

vergeben.<br />

Die Erhebung des Parameters «schützende Deckschicht»<br />

erfolgte mittels Bodenkartierung (P 0 bis P 3 ),<br />

welche hauptsächlich auf Bohrstocksondierungen und<br />

einigen Versickerungsversuchen beruhte (Abb. 28). In<br />

den bewaldeten Gebieten wurde keine detaillierte Kartierung<br />

der Bodenbedeckung vorgenommen. Im Allgemeinen<br />

sind hier die Bodenmächtigkeiten geringer<br />

und die Durchlässigkeiten höher als auf den Weideflächen.<br />

In Tälchen und Bachbetten ist das Festgestein<br />

häufig aufgeschlossen. Aus Gründen der Vereinfachung<br />

wurde deshalb das gesamte Waldgebiet als P 1<br />

ausgewiesen, mit Ausnahme der Bachbetten und der<br />

Tälchen, die P 0 erhielten. Die örtlichen Gegebenheiten<br />

haben nirgends die <strong>Ausscheidung</strong> <strong>von</strong> P 4 erlaubt.<br />

«Provisorischer Schutzfaktor» (Abb. 29)<br />

Auf der Karte des provisorischen Schutzfaktors wird<br />

sehr deutlich, dass die mit einer geringen Schutzschicht<br />

ausgestatteten Dolinen und Dolinengruppen<br />

Praxishilfe BUWAL/BWG 2003 – <strong>Ausscheidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Grundwasserschutzzonen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kluft</strong>-Grundwasserleitern 51

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