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Kultur

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<strong>Kultur</strong> – Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Kultur</strong><br />

Page 20 of 24<br />

23.09.2008<br />

genutzt werden. So haben etwa nur fünf Prozent der Weltbevölkerung je in einem Flugzeug gesessen,<br />

[69]<br />

zudem verbindet der Flugverkehr nur die „Reichtumsinseln“ des Planeten. Peter Sloterdijk hat sich<br />

diesem „Innenraum“ des Planeten gewidmet, zu dem nur der Zugang erhält, der genügend zahlen<br />

[70]<br />

kann.<br />

Geschlechterspezifische Räume<br />

Geschlechterspezifisch abgetrennte Räume sind in modernen westlichen Gesellschaften seltener<br />

geworden und beschränken sich auf Umkleidekabinen, Saunen und Toiletten. Die Herbertstraße im<br />

Hamburger Rotlichtviertel markiert aber weiterhin einen geschlechterspezifischen Raum, zu dem<br />

Frauen und Jugendlichen der Zutritt verwehrt wird.<br />

<strong>Kultur</strong>kritik<br />

→ Hauptartikel <strong>Kultur</strong>kritik.<br />

In der <strong>Kultur</strong>kritik werden die einzelnen <strong>Kultur</strong>leistungen des<br />

Menschen kritisch befragt auf ihre ungewollten, zerstörerischen,<br />

umoralischen und unsinnigen Folgen. Dies kann sich zu einer<br />

Gesamtschau der Menschheitsgeschichte ausweiten, die dann<br />

insgesamt als Verfallsgeschichte erscheint. Die Kernaussage vieler<br />

kulturkritischer Ansätze besteht dabei darin, dass sie in Bezug auf<br />

das menschliche (Zusammen)leben einen natürlich gegebenen<br />

Zustand annehmen, einen Naturzustand, welcher der<br />

Wesensverfassung des Menschen entspricht. Dieser Urzustand wird<br />

dann mit fortschreitender kultureller Entwicklung durch<br />

Künstlichkeiten verstellt und verzerrt. Er wird überlagert von<br />

künstlichen sozialen Beziehungen und Herrschaftsformen<br />

(Rousseau) oder führt durch die Erfindung neuer<br />

Produktionsverhältnisse zur Entfremdung des Menschen von sich<br />

selbst, wie Marx meint. Nietzsche sieht in der vorsokratischen<br />

Antike noch ein Zeitalter in welchem der Wille zur Macht<br />

Jean-Jacques Rousseau ist<br />

einer der bedeutendsten<br />

<strong>Kultur</strong>kritiker.<br />

ungehemmt gelebt wurde, während mit dem „wissenschaftlich“ denkenden Sokrates und der Moral<br />

des Christentums ein Zerfall einsetzt, der im Zeitalter der laschen Dekadenz seinen Höhepunkt<br />

erreicht. Martin Heidegger sieht ebenfalls bei den Vorsokratikern noch ein offenes und reflexives<br />

Verhältnis des Menschen zu philosophischen Anschauungen und Überlegungen, während in der<br />

Philosophie von Platon und Aristoteles erstmals diese Erkenntnisse absolut gesetzt werden und so das<br />

Denken der Menschen auf Jahrhunderte in Kategorien zwängen, aus denen es sich selbst nicht ohne<br />

weiteres befreien kann. Der moralkritische Ansatz Freuds nimmt in Bezug auf die seelischen<br />

Verfassung des Menschen feststehende natürliche Bedürfnisse an, welche ihm durch künstliche<br />

moralische Vorschriften verwehrt werden und so den Menschen zu zwanghaften<br />

Ausgleichshandlungen drängen.<br />

Viele kulturkritische Werke spielten eine bedeutende Rolle dabei, zu verstehen, was <strong>Kultur</strong> überhaupt<br />

erst ausmacht. Erst durch das kritische Abstandnehmen und eventuelle Verurteilen der bestehenden<br />

Verhältnisse zeigt sich heute die <strong>Kultur</strong> nicht als unveränderlich Vorhandenes, sondern als ein<br />

Geschehen, das auch hätte anders verlaufen können. Sie lassen <strong>Kultur</strong> erkennen als die Kontingenz<br />

des Gewordenen.<br />

Literatur

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