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PS „Karolingische und romanische Salzburger Buchmalerei“

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mit bestimmten Farben mischen. Grünspan- Grünspangrün, Bleiweiß (beide<br />

giftig) <strong>und</strong> Zinnober sind Metallverbindungen.<br />

Sie werden chemisch zu den anorganischen Farbmittel gerechnet. Zu<br />

den mineralischen Stoffen gehören u. A. Grüne Erde, Ockererde, Eisenoxyd,<br />

Kupfer, Silber, Gold…etc.<br />

Pflanzliche Farbstoffe sind u.A. Indigo- Färberwaid (beide blau). Indigo war<br />

bereits im Altertum <strong>und</strong> frühen Mittelalter bekannt. Dabei handelt es sich um<br />

einen Pflanzenfarbstoff aus den orientalischen Indigofera-Arten. Färberröte,<br />

Kornblumen, Mohnblüten, Krebskraut, Flechten, Safran (mit Galle<br />

vermischt)…etc.<br />

Die wichtigsten Rohstoffe aus dem Tierreich lieferte die Farblaus oder<br />

Kermesschildlaus. In deren Eiern ist der braun-rötliche Farbstoff enthalten<br />

sowie die Purpurschnecke, die sowohl im Mittelmeer als auch im Meer um die<br />

britischen Inseln vorkommt.<br />

Die Farbstoffe wurden manchmal für sich allein, meistens aber in genau<br />

berechneten Mischungen verwendet. 10[10]<br />

7. Gold <strong>und</strong> Silber<br />

In mittelalterlichen Skriptorien wurden Gold <strong>und</strong> Silber sowohl für Tinten<br />

(pulverisiert) zum Schreiben, als auch zum Malen verwendet. Goldpulver<br />

bezeichnete man als „Muschelgold“,weil das kostbare Material in Muscheln<br />

aufbewahrt wurde <strong>und</strong> so zum Kauf anbot. Zum Schreiben wurde es zusammen<br />

mit Pergamentleim oder Pflanzengummi verwendet. Gold ist ein sehr<br />

weiches <strong>und</strong> elastisches Metall. Es lässt sich sehr dünn ausschlagen oder<br />

auswalzen. Auf diese Weise gewonnenes Blattgold wurde im frühen Mittelalter<br />

direkt auf dem Pergamentgr<strong>und</strong> „angeschossen“. Später unterlegte<br />

man es mit farbigen Poliment aus Ocker oder Bolus. 11[11]<br />

Achatsteine <strong>und</strong> Eber-oder Wolfszähne verwendete man zum Polieren <strong>und</strong><br />

Modellieren. Im Streitgespräch zwischen Cluniazensern <strong>und</strong> Zisterziensern um<br />

1150 wurde die Ausschmückung biblischer Handschriften als unnütz <strong>und</strong><br />

10[10] Vgl. Franz Unterkircher: Die Buchmalerei, 1974, S. 14<br />

11[11] Bolus, ein Tonerdesilikat (z.B. Terra di Siena).

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