Brief an die Jugend - Dr. Lothar Gassmann
Brief an die Jugend - Dr. Lothar Gassmann
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Scharfe Worte eines liberal-theologischen Baptisten<br />
Prof. Geldbach, der schon in der Verg<strong>an</strong>genheit bibeltreue Christen mehrfach<br />
scharf <strong>an</strong>gegriffen hatte (so behauptete er z. B. in der baptistischen Zeitschrift<br />
“Die Gemeinde” vom März 2003, christliche Fundamentalisten seien “durchaus<br />
auch zur Gewalt bereit”, ja sogar eine “Gefahr für den Weltfrieden”), erwies sich<br />
auch in <strong>die</strong>ser Sendung als streitbarer Mensch. Er sprach vom “Problemwort õbibeltreu’”<br />
und warf den Fundamentalisten vor, sie klebten <strong>an</strong> Buchstaben, was<br />
“Wortterror” sei. Da fragt m<strong>an</strong> sich, ob nach <strong>die</strong>ser seltsamen Logik ein Richter,<br />
der sich <strong>an</strong> Recht und Gesetz hält, nicht als “Paragraphenterrorist” bezeichnet<br />
werden müsste. Geldbach dist<strong>an</strong>zierte sich zudem vom Kreationismus, den er<br />
wie auch <strong>an</strong>dere Diskussionsteilnehmer heftig kritisierte. Geldbach warnte davor,<br />
dass sich <strong>die</strong> gemäßigten Gruppen in der Ev. Alli<strong>an</strong>z zu sehr von Fundamentalisten<br />
einbinden lassen.<br />
Berufsverbot für bibeltreue Christen?<br />
Frau Kick hielt gar das Engagement von Absolventen bibeltreuer Ausbildungsstätten<br />
in Kirchengemeinden für eine “Gefahr”, ebenso auch <strong>die</strong> Tätigkeit christlicher<br />
Fundamentalisten im Bereich von Me<strong>die</strong>n oder Verlagen. – Das klingt ja g<strong>an</strong>z wie<br />
der Ruf nach einem Berufsverbot für bibeltreue Christen. Sollten also christliche<br />
Verlage und Ausbildungsstätten, <strong>die</strong> von der irrtumslosen Verbalinspiration der<br />
Bibel ausgehen, verboten werden?<br />
Zuckerbrot und Peitsche:<br />
entweder Vereinnahmung oder Ausgrenzung<br />
Ähnlich kritisch äußerte sich Prof. Steinacker: “Fundamentalismus ist mit Gewalt<br />
verbunden gegen Menschen, <strong>die</strong> meinen Glauben nicht teilen.” – M<strong>an</strong> darf sich<br />
fragen, ob solche Aussagen nicht auf Steinacker und Gesinnungsgenossen zurückfallen,<br />
denn jahrhundertel<strong>an</strong>g haben schließlich <strong>die</strong> L<strong>an</strong>deskirchen friedliche<br />
“fundamentalistische” Freikirchen gewaltsam verfolgt.<br />
Andererseits würde Steinacker auch gerne <strong>die</strong> Frommen mit ins Boot von L<strong>an</strong>deskirche<br />
oder Ökumene holen. Ebenso wie Werth sieht er eine Annäherung<br />
zwischen L<strong>an</strong>deskirche und Pietisten, <strong>die</strong> er als “Schatz der Kirche” bezeichnete,<br />
“den m<strong>an</strong> nicht herablassend beh<strong>an</strong>deln sollte”. Dass er damit nicht alleine steht,<br />
zeigt eine idea-Meldung vom 23.09.07. D<strong>an</strong>ach buhlt auch Friedrich Weber, Bischof<br />
der braunschweigischen L<strong>an</strong>deskirche und Vorsitzender der “Arbeitsgemeinschaft<br />
Christlicher Kirchen”, um <strong>die</strong> Ev<strong>an</strong>gelikalen: Er n<strong>an</strong>nte <strong>die</strong> Pietisten<br />
“das Salz in der Suppe der L<strong>an</strong>deskirche”; als “gefährlich” hingegen bezeichnete<br />
er “christliche ebenso wie islamische Fundamentalisten”, <strong>die</strong> von Ev<strong>an</strong>gelikalen<br />
zu unterscheiden seien.<br />
Fazit<br />
Bibelgegründeter Glaube gerät öffentlich immer mehr unter <strong>Dr</strong>uck und Verachtung.<br />
Dass <strong>die</strong>se Diskriminierung auch von liberaltheologischen L<strong>an</strong>deskirchlern<br />
ausgeht, ist nicht neu. Dass Vertreter der Ev<strong>an</strong>gelikalen sich aber der Koalition<br />
gegen „christlichen Fundamentalismus“ <strong>an</strong>schließen und sich damit u.a. von der<br />
Zeitjournal 4 / 2007 32