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Kapitel 3<br />
Die Nicht-Kanonische Theorie<br />
In dieser Arbeit werden Ergebnisse vorgestellt, die auf der Anwendung der von Arnold in [Arn65a]<br />
und [An66b] vorgestelten Methode auf Geohydrodynamische Probleme basieren. Diese, mittlerweile<br />
als Energie-Casimir -oder auch Arnold-Methode bekannte Technik, gestattet es, die Stabilität<br />
eines Hydrodynamischen Flusses zu untersuchen, ohne die entsprechenden dynamischen Gleichungen<br />
vorher linearisieren zu müssen. Die Möglichkeit ein von den dynamischen Größen abhängiges<br />
Phasenraum-Funktional H C zu definieren, das eine Erhaltungsgröße ist und den Stationären Fluss<br />
als Extremum aufweist führt zur Formulierung eines Kriteriums für formale Stabilität. Der Fluss<br />
ist in dem Fall stabil, wo das Extremum entweder ein echtes Maximum oder aber ein echtes Minimum<br />
ist, nicht aber ein Sattelpunkt. Dahinter steckt die geometrische Veranschaulichung, dass bei<br />
einem vorzeichendefiniten Extremum jeder stationäre Punkt im Phasenraum von einem Satz in sich<br />
geschlossener und ineinender, quasi wie Zwiebelschalen, eingebetteter Unterräume umgeben ist, auf<br />
denen ein zum Zeitpunkt t = t 0 gestörtes System für alle Zeiten verharrt. Jeder dieser k-Unterräume<br />
wird von der zu ihm gehörenden Wirkungsvariable I k charakterisiert.<br />
Von Arnold [Arn65a] wurde der Spezialfall eines homogenen, zweidimensionalen Flusses in einem inkompressiblen<br />
Fluid (siehe Kapitel 4.1) untersucht. Die Existenz des Funktionals H C folgt in diesem<br />
Fall aus der Invarianz der Größen Vorticity und Energie. Ein weiterer Spezialfall, für den die Vorticity<br />
eine Erhaltungsgröße darstellt, ist der unidirektionale Fluss. Da der Geschwindigkeits-Gradient<br />
∇v stets senkrecht auf dem Vorticity-Vektor ω steht, hat die Vektorgleichung dω/dt = q ·∇v =0<br />
den Charakter einer Erhaltungsgleichung (Barokline-und Reibungseffekte werden vernachlässigt).<br />
Im ungleich komplizierteren Fall einer dreidimensionalen Formulierung der Hydrodynamik ist die<br />
rechte Seite von Null verschieden und die Rotation des Geschwindigkeitsfeldes v keine Invariante<br />
mehr (siehe z.B.[Ped87] Kap.2.). Da aber mit der Abbildung materieller (Lagrangian) Koordinaten<br />
a =(a, b, c) inräumliche Felder (Eulersche Beschreibung) x =(x, y, z) stets Symmetrien gegenüber<br />
particle relabellings“ verbunden sind, wird es immer möglich sein, neben der Energie H (Zeit-<br />
”<br />
Symmetrie) weitere Invarianten C der Bewegung zu finden. Die potentielle Vorticity q als Erhaltungsgröße<br />
ist mit relabelings“ verknüpft, welche den Jacobi-Operator J ” x (a) =∂(a, b, c)/∂(x, y, z)<br />
unbeeinflusst lassen. Die Position eines Teilchens x i (τ) = ∫ x(a,τ)δ(a − a i ) da wird durch die Label-<br />
Koordinaten a i und die Zeit τ vollständig festgelegt. Im Spezialfall eines homogenen, flachen, mit<br />
konstanter Winkelgeschwindigkeit f/2 um die vertikale ẑ-Achse rotierenden Fluid’s (Kap.4.2) führt<br />
die Zuordnung da db = d(Masse)/ρ, wobeiρ die konstante Dichte des Fluids ist, nach Einführen<br />
der lokalen Wassertiefe h(x) zu der Beziehung da db = h(x) dx dy. Das Funktional H C setzt sich<br />
in diesem Fall aus dem Hamiltonian H und der Casimirfunktion C = ∫ D h C(q) dx2 zusammen,<br />
wobei die Potentielle Vorticity q die Form q =(ẑ ·∇×v + f)/h annimmt. Dabei ist C(q) eine<br />
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