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3.1. STABILITÄTSANALYSE 19<br />
Der Schritt von Gleichung (3.7) und (3.8) zu (3.9) und (3.10) beinhaltet den Übergang vom Hamiltonfunktional<br />
H zu dem Funktional H C = H + C als zu variierende Größe. Die Erhaltungsgröße<br />
C ist die Summe von Casimir Funktionen und anderen Invarianten der Bewegung. Das Funktional<br />
H C = H + C, bestehend aus der Hamiltonfunktion und dem Funktional C, besitzt die Eigenschaft<br />
für die Gleichgewichtslösung μ e ausgewertet, extremal zu werden δH C /δμ| μe =0.<br />
Die beiden Gleichungen (3.9) und (3.10) bilden den Satz von Ausgangsgleichungen für die weitere<br />
Störungsanalyse. Dazu werden sie nach den auftretenden Ordnungen in ε sortiert. Dabei zeigt Gleichung<br />
(3.9) was vorausgesetzt worden ist. Die Gleichgewichtslösung μ e ist stationär. Die linearisierte<br />
Dynamik ist Hamiltonisch bezüglich einer Poisson Klammer, die sich entsprechend Gleichung (3.10)<br />
(erste Zeile, l =2)zu{G, H} 1 = 〈μ e , [δG/δμ, δH/δμ]〉 ergibt [Hol84]. Die Poisson Klammer erfüllt<br />
die Jacobi-Identität. Im Unterschied zu (4.4) ist der Koeffizient μ e ∈ g ∗ konstant. Von Ratiu [Ra82]<br />
wurde gezeigt, dass {G, H} 1 eine Lie-Poisson Klammer ist. Die zur ”<br />
Loop“-Algebra g gehörende<br />
duale Subalgebra g ∗ ist eine Lie-Algebra, welche die Poisson-Submannigfaltigkeit P w , auf der die<br />
linearisierte Dynamik stattfindet, definiert. Für ein System mit n Freiheitsgraden, dessen Trajektorien<br />
auf einem n-Torus liegen, formen die generierten koadjungierten Orbits der Lie-Gruppe G Loops,<br />
welche den Fluss von g ∗ auf dem n-Torus kennzeichnen. Die Wirkungsvariable I k ,diesichausderkanonischen<br />
Transformation der linearisierten Bewegungsgleichungen mit der Hamiltonfunktion δ 2 H C<br />
(Gleichung (3.10)) ergibt, charakterisiert den Torus, auf dem sich die Orbits befinden.<br />
Durch Ausnutzen der Eigenschaften der Jacobi-Lie Klammer lässt sich leicht nachprüfen, dass<br />
{G, H} 2 = 〈δμ, [δG/δμ, δH/δμ]〉 ebenfalls die Jacobi-Identität erfüllt, und damit eine Lie-Poisson<br />
Klammer ist. Die Gleichung (3.10) zweiter Ordnung der Störungsreihe ist unter der Einschränkung<br />
der Linearität von δH/δμ Hamiltonisch. Sie beschreibt den Einfluss der Stokesdrift auf die Strömung.<br />
Durch die Entwicklung der Gleichung (3.3) bis zur zweiten Ordnung und höher ergeben sich Trajektorien<br />
der Fluidpartikel im Konfigurationsraum, die nicht länger geschlossen sein müssen. Im<br />
Rahmen dieser Arbeit gehen wir davon aus, dass auch das gestörte Problem integrabel ist. Dies ist<br />
eine Arbeitshypothese und daher nicht immer gegeben. Sie sichert aber, dass auch die Trajektorien<br />
des gestörten Systems ebenfalls auf einem I kStörung -Torus liegen. Wie aus Kapitel (1.2.2) bekannt<br />
ist, beschreibt die Stokes-Drift den nach Phasenmittelung residualen Anteil des Seegangs an der<br />
mittleren Strömung. Die O(ε 2 )-Anteile der Gleichung (3.10) enthalten deshalb die Divergenz des<br />
Radiationstress-Tensors ([LoS62]) als seegangsinduzierten Beitrag.<br />
Nun noch einige Bemerkungen zu den Stabilitätseigenschaften des gekoppelten Systems Seegang-<br />
Strömung. Energie-Casimir Methode (Kapitel (2)): Die Gleichgewichtslösung μ e ist formal stabil,<br />
solange die erste Variation von H C ausgewertet bei μ e verschwindet, und die zweite Variation<br />
Vorzeichen-Definit ist (δ 2 H C (μ e ) stets > 0oder< 0). Damit definiert δ 2 H C eine Norm im Raum<br />
der Störungen δμ. Daδ 2 H C ein Hamilton-Funktional und damit eine Konstante der Bewegung ist<br />
bleibt eine Lösung der Gleichungen (3.9), (3.10) die sich zum Zeitpunkt t 0 auf einer durch die Norm<br />
gegebenen Energiefläche (Sphäre) befunden hat für alle Zeiten t auf dieser (Liapunov Stabilität).