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3.1. STABILITÄTSANALYSE 17<br />

Nach Voraussetzung ist die Gleichgewichtslösung μ e stabil und daher, auf den räumlichen und zeitlichen<br />

Skalen der Störung betrachtet, stationär. Der Übergang vom Hamiltonfunktional H zum Funktional<br />

H C stellt eine Separation hinsichtlich der Skalen dar, auf denen sich die Dynamik der Lösung<br />

δ (n) μ vollzieht. Die lineare Wellentheorie ergibt sich als Lösung der ersten nicht trivialen Gleichung<br />

niedrigster (erster) Ordnung 2 . Ein formaler Ausdruck für die Divergenz des Radiationstress-Tensors<br />

folgt aus den Störungstermen zweiter Ordnung. Für das wohl einfachste strömungsdynamische Beispiel,<br />

das eines zweidimensionalen, inkompressiblen Fluids, wird die Störungsanalyse in Kapitel (4.1)<br />

durchgeführt und der Divergenzterm des Radiationstress-Tensors berechnet. Anschließend wird in<br />

Kapitel (4.2) für den Fall eines zweidimensionalen Flusses in einem homogenen und flachen Gewässer<br />

der seegangsbedingte Strömungsantrieb bestimmt.<br />

Das gekoppelte System Seegang-Strömung kann wie folgt verstanden werden. Durch äußeren Antrieb<br />

(Windinput, <strong>Diss</strong>ipation, etc.) und nichtlineare Effekte wird die Orbitalbewegung der linearen<br />

Moden ständig gestört. Solange die Voraussetzungen für die adiabatische Invarianz von I gegeben<br />

ist (Gleichung (2.10)), führt eine Änderung der intrinsischen Frequenz σ zu einer spektralen Umverteilung<br />

von Energie. In Kapitel 5.2 wird gezeigt, dass der Betrag des Radiationstress-Tensor S ij in<br />

diesem Fall ungleich Null ist. Ein inhomogenes Wellenfeld führt aufgrund der nichtverschwindenden<br />

Divergenz von S ij zu einem zusätzlichen, seegangsinduzierten Antrieb der mittleren Strömung.<br />

Wie in [VS98] wird die Entwicklung der hydrodynamischen Gleichungen unter der Annahme durchgeführt,<br />

dass eine richtungsabhängige Separation der räumlichen und zeitlichen Skalen (Kapitel(3.2)),<br />

auf denen die Prozesse verschiedener Ordnung in ε ablaufen, möglich ist 3 .InX-Richtung, der Ausbreitungsrichtung<br />

des Seegangs, wird die Amplitude der Wellen δμ als langsam veränderlich und auf<br />

großen räumlichen Skalen variierend vorausgesetzt. Dahingegen läuft die Dynamik der Phase ϑ/ε<br />

auf den typischen räumlichen ‖˜x‖ = ε‖X‖ und zeitlichen t = εT Skalen (ε ≪ 1) des Seegangs ab.<br />

Entlang der ˇy-Koordinate des Orthogonalensystems ( ˇX, ˇy) ist die Amplitude des Seegangs schnell<br />

veränderlich. Für μ kann daher ein WKB-Ansatz (Wenzel, Kramers, Brillouin) eingeführt werden<br />

(Gleichung (3.11), bzw. (3.12)). In jeder Ordnung n der Störungsanalyse ist δ (n) μ gleich dem Produkt<br />

eines langsam veränderlichen Faktors μ (n) (ỹ,X,T) und einer schnell oszillierenden Funktion<br />

exp(iϑ(X,T)/ɛ).<br />

3.1 Stabilitätsanalyse<br />

Das Kapitel beginnt mit einer kurzen Wiederholung der verwendeten Begriffe. Auf der zu einer Lie-<br />

Algebra g, das ist ein Vektorraum zusammen mit einer schiefsymmetrischen (schiefhermitischen)<br />

Klammer, welche die Jacobi Identität erfüllt, dualen Algebra g ∗ kann eine Lie-Poisson Klammer<br />

{F, H} definiert werden, mit der sich die Bewegungsgleichungen F ˙ = {F, H} in der folgenden Form<br />

hinschreiben lassen.<br />

〈 [<br />

dF<br />

δF<br />

dt = {F, H}(μ) = μ,<br />

δμ , δH ]〉<br />

δμ<br />

Dabei ist μ ∈ g ∗ , δF/δμ ∈ g und 〈·, ·〉 eine nur schwach degenerierte Zweiform. Die Jacobi-Lie<br />

Klammer [a, b] =L a b ∈ g ist für ein ideales Fluid gegeben als [v, w] = ∑ (w j (∂v i /∂x j )−v j (∂w i /∂x j ))<br />

und H ist das Hamiltonfunktional H : g ∗ → R. Eine alternative Fassung der Gleichung (3.2) ergibt<br />

2 Die Bilanzgleichung niedrigster Ordnung (O(ε 0 )) nimmt durch den Übergang von H zu H C ihre triviale Form<br />

˙μ e =0an.DieLösung μ e = konstant enthält einen über viele Perioden gemittelten Beitrag des Seegangs<br />

3 Der ursprünglich von Bretherton (1968)([Bre68]) stammende Ansatz zerlegt die räumlichen Koordinaten in ”<br />

laterale“x<br />

und ”<br />

longitudinale“Koordinaten y und setzt voraus, dass sich das Hamiltonfunktional H in x-Richtung nur<br />

langsam ändert.<br />

(3.2)

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