Drucken november 03 - Landesschulrat Steiermark

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ALLERHAND Lehrer und … … Lehrer und Geologe Kurzbeschreibungen von Lehrerpersönlichkeiten, die über ihre Lehrtätigkeit hinaus auf anderen Gebieten Leistungen erbracht haben, die das Übliche bei weitem übersteigen. Eine Serie von Mag. Heidrun Gollesch. Harald Hans Hübl (1913 – 1946) Harald Hans Hübl kam am 6. September 1913 in Sarajevo zur Welt. Sein Vater arbeitete als Staatsbeamter in der bosnischen Hauptstadt. Erst 1921 infolge der Nachkriegsereignisse übersiedelte die Familie nach Graz. Hier besuchte Hübl von 1925 – 1928 das Akademische Gymnasium und von 1928 – 1933 die Lehrerbildungsanstalt. Die Reifeprüfung und die Lehrbefähigungsprüfung (1936) legte er mit Auszeichnung ab. Als Volksschullehrer wirkte H. H. Hübl in den oststeirischen Orten Ottendorf und Prebensdorf. Zu Schulbeginn 1938 wurde er nach Graz versetzt und wirkte hier als Volks- und Hauptschullehrer. Schon als Kind sammelte Hübl Mineralien, Gesteine und Fossilien. Dieses Interesse blieb weiter aufrecht und war so groß, dass er neben seinem Beruf an der Grazer Karl- Franzens-Universität Geologie und Petrografie studierte. Er promovierte 1938 zum Dr. phil. Zu dem legte er 1940 die Lehramtsprüfung für Mittelschulen (Naturgeschichte und Physik) ab. Bereits 1941 trat er eine Assistentenstelle an der technischen Hochschule in Karlsruhe an. Er gehörte 1942 – 1945 der Wehrmacht an. Während eines kurzen Urlaubs habilitierte er sich 1943 als Dozent für Geologie. Durch Bombardierung war nicht veröffentlichtes Forschungsmaterial Hübls vernichtet worden. Nach einigen Monaten Kriegsgefangenschaft konnte er an die Hochschule in Karlsruhe zurückkehren. Bereits im September 1945 wurde er zum provisorischen Vorstand des Institutes für Allgemeine Geologie, Technische Geologie und Mineralogie der Technischen Hochschule in Karlsruhe berufen. Bis zu seinem frühen Tod hatte er diese Funktion inne. Während seiner steirischen Zeit hatte er sich intensiv mit dem oststeirischen Tertiär zwischen Schöckl – Weiz – Feistritztal – Ilz und Gleisdorf beschäftigt. Besonders Augenmerk legte er auf die stratigrafische und petrografische Aufklärung. Zudem widmete er sich praktischen Fragen wie den Materialien für Straßenbauund Siedlungsprojekten, der Erdölhöffigkeit oder Technologie der Schöcklkalke. Harald Hans Hübl hinterließ 18 wissenschaftliche Veröffentlichungen. Unveröffentlichte Arbeiten werden am Geologischen Institut der Universität Graz aufbewahrt. Am 9. Jänner 1946 fiel Harald Hans Hübl in Karlsruhe einem Unfall zum Opfer. SCHULE www.dieschule-stmk.com Abbild und Reflexion Stadtschlaining im Burgenland, nahe der ungarischen Grenze, ist ein schöner Ort im Herbst – aber die etwa fünfzig LehrerInnen aus ganz Österreich, die sich vom 17. bis 20. Oktober 2003 dort aufgehalten haben, lernten vor allem die Arbeitsräume der Burg kennen. In den sonst vor allem vom Studienzentrum für Friedens- und Konfliktforschung belegten Räumen fand die zweite zentrale Tagung des Projekts „Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart“ statt. Seit zwei Jahren findet im Rahmen dieses Projekts (Näheres darüber auf der gut gestalteten Website ) österreichweit eine intensive Auseinandersetzung darüber statt, wie die Erinnerung an die Shoa in der Schule sinnvoll geleistet und bearbeitet werden kann und vor allem, wie wir zusammen mit den Schülerinnen und Schülern die Verknüpfung mit der Gegenwart herstellen können. Schon die siebte Gruppe österreichischer LehrerInnen konnte ikm November ihr Wissen über Nationalsozialismus und Holocaust an der International School of Holocaust Studies in der Gedächtnisstätte Yad Vashem, Jerusalem vertiefen; gleichzeitig wird ein Netzwerk in allen österreichischen Bundesländern aufgebaut, und die zentrale Tagung im Herbst dient der Vernetzung aller am Thema Interessierten. Das besonders Interessante an dieser Tagung war für mich, wieder einmal mit KollegInnen aller Fächer und aller Schultypen, von der Volksschule bis zur Pädagogischen Akademie, zusammen arbeiten und diskutieren zu können. Fast alle von uns verwenden im Unterricht Bilder und Filme. Im Fernsehen hat das Thema Holocaust nach wie vor Konjunktur, viele Kinder und Jugendliche sehen sich z. B. die Filme von Guido Knopp an – aber wer denkt darüber nach, dass in Dokumentationen oft Bilder 10 NR. 150 DEZEMBER 2003 aus der Perspektive der Täter unkommentiert verwendet werden? Manchmal sind es sogar NS-Propagandafilme, die wir unseren SchülerInnen zumuten. Welche Wirkungen werden durch Bilder hervorgerufen? Gibt es überhaupt „authentische“ Bilder, die die Realität wiedergeben? Diese und viele andere Fragen wurden intensiv, oft auch kontrovers diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage nach dem Umgang mit Stätten des Mordens. Wie kann und soll dort Erinnerung sichtbar werden? Es gibt Orte, wo nach wie vor die Erinnerung unterdrückt wird; an anderen passiert Beispielhaftes. Eine Schlainingerin, deren Familie flüchten musste und die nach langer Zeit wieder zurückkehrte, zeigte uns ihr Elternhaus und schilderte uns währtend eines Ganges durch den Ort, wie froh sie war, als die Grabsteine des ehemaligen jüdischen Friedhofes, der lang vernachlässigt war, zu einer schönen und würdigen Gedenkmauer zusammengefügt wurden. „Sie haben das wirklich so gemacht, wie sie es versprochen hatten!“, sagte sie. Und weil sich jetzt in Stadtschlaining die Friedensuniversität befindet, kehrt sie auch wieder gern an diesen Ort zurück. Ein weiterer Schwerpunkt war die Geschichte der burgenländischen Roma, über die wir viel gelernt haben. Stefan Horvath, dessen Sohn bei dem Anschlag in Oberwart getötet wurde, schilderte uns, wie er darauf hin sein Schweigen brach und an die Öffentlichkeit ging, um gegen Diskriminierung zu kämpfen. Es ist gut, dass dieses Projekt, an dem viele Steirerinnen und Steirer teilnehmen, ins Leben gerufen wurde. Es ist auch zu hoffen, dass es über die dreijährige Pilotphase hinaus weiter geht, denn alle, die mitarbeiten, sind sich einig, dass es auf diesem Sektor noch vieles zu tun gibt. Ingeborg Schrettle
LANDESSCHULRAT FÜR STEIERMARK VERORDNUNGSBLATT Stück 12 Jahrgang 2003 Dezember 2003 Inhalt: herausgegeben in Graz, Körblergasse 23 Nr. Seite Nr. Seite Amtliche Mitteilungen 102. Bezugsberechtigung für die Kinderzulage . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 103. Geltende Allgemeine Weisungen des Landesschulrates für Steiermark . . . . . .54 104. Assessmentcenter für berufsbildende Pflichtschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 105. Betrauung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 106. Bestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 107. Verleihung von Berufstiteln . . . . . 54 108. Dank und Anerkennung . . . . . . . . . 55 109. Ruhestandsversetzungen . . . . . . . . . . . 56 110. BSI Hans Holz im Ruhestand . . . . . . . 56 111. BSI RR Gernot Bartelme im Ruhestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 112. Mag. Gerrit Obermayr im Ruhestand . . . 56 113. FI HR Mag. Johann Neubauer im Ruhestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 114. Mag. Karl Gaber im Ruhestand . . . . . . 57 Sonstige Mitteilungen 115. Landesschulratskalender . . . . . . . . . . . 58 116. Initiative Soziale Integration . . . . . . . . 58 117. Todesfälle von Lehrerinnen und Lehrern bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
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