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Drucken november 03 - Landesschulrat Steiermark

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NR. 150<br />

DEZEMBER<br />

20<strong>03</strong><br />

15<br />

SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

GYMNASIAL<br />

Klang-Essstäbchen<br />

Adria<br />

bildnerische Umsetzung des<br />

Themas Kulturhauptstadt in<br />

Malerei und Objektkunst.<br />

Zusätzliche Anregungen erhielten<br />

die Teilnehmer durch Besuche<br />

von Ausstellungen, der Vereinigten<br />

Bühnen, des ORF und<br />

wurden darüber hinaus von<br />

außerschulischen Experten<br />

unterstützt. Doch nicht nur die<br />

Arbeit, auch das soziale Lernen,<br />

das Kennenlernen unserer<br />

Nachbarn und die gemeinsame<br />

Freizeitgestaltung trugen zum<br />

besseren Verständnis untereinander<br />

bei.<br />

Diese Ausgewogenheit zwischen<br />

kognitivem Wissenserwerb<br />

und künstlerisch-kreativer<br />

und sozialer Begegnung ist<br />

die Grundintention des gemeinnützigen<br />

Vereins Internationales<br />

Alpen-Adria-College<br />

(IAAC), der 1989 gegründet<br />

wurde. Er betreut ein internationales<br />

Netzwerk von Schulen<br />

aus den Alpen-Adria-Ländern<br />

und veranstaltet jedes Jahr zwei<br />

Projektwochen, die auch in den<br />

Nachbarländern stattfinden,<br />

um den notwendigen lokalen<br />

Bezug herzustellen. Es wird<br />

versucht, neue Formen des Lernens<br />

umzusetzen und alle<br />

Fähigkeiten des Lernenden<br />

auszuschöpfen. Der Lehrer ist<br />

nicht mehr nur Wissensvermittler,<br />

sondern auch aktiver Teil<br />

der Gruppe. Alle Arbeitsergebnisse<br />

werden dokumentiert und<br />

öffentlich präsentiert.<br />

Unter der Internetadresse: http://brgtraun.ac.at/IAAC<br />

sind detailliertere Informationen<br />

abrufbar.<br />

Die Nutzung der Midi-<br />

Technologie als Impuls<br />

für das Fach Technisches<br />

Werken – der I-Cube-<br />

Digitizer als schulrelevantes<br />

Beispiel<br />

Schülerinnen und Schüler des<br />

BRG Kepler wurden im Technischen<br />

Werken erstmals mit<br />

einer Computertechnologie<br />

(Midi) konfrontiert, die<br />

ursprünglich nur in der Musik<br />

ihre Anwendung fand.<br />

Vorgeschichte: Recherchen für<br />

eine Diplomarbeit führten mich<br />

zur Homepage www.infusionsystems.com<br />

und in weiterer<br />

Folge zur Entdeckung des I-<br />

Cube-Systems. Nach einem<br />

Besuch in Vancouver bei Prof.<br />

Axel Mulder, dem Entwickler<br />

des Systems, konnte ich vor Ort<br />

einen Digitizer und die dazugehörige<br />

Software bzw. das I-<br />

Cube-System erwerben. Nach<br />

einer ca. sechsmonatigen Experimentierphase<br />

schien es interessant,<br />

dieses System auf seine<br />

Schulrelevanz hin zu<br />

untersuchen. Daraus wurde<br />

eine Dissertation, die im Juli<br />

20<strong>03</strong> fertig gestellt und an der<br />

Kunstuniversität Linz approbiert<br />

wurde.<br />

Thema: „Die Nutzung der Midi-<br />

Technologie als Impuls für das<br />

Fach Technisches Werken – Das<br />

I-Cube-System als schulrelevantes<br />

Beispiel“. Alle Untersuchungen<br />

für dieses Werk fanden<br />

im BRG Kepler statt.<br />

Das System: Midi ist eine<br />

Abkürzung und heißt Musical<br />

Instrument Digital Interface. Es<br />

handelt sich dabei um einen im<br />

Jahre 1982 festgelegten internationalen<br />

Hard- und Software-Standard,<br />

der Schnittstellen,<br />

Kommunikationsprotokolle<br />

und Datenformate für die<br />

Verbindung elektronischer<br />

Musikinstrumente und Computer<br />

verschiedenster Hersteller<br />

festlegt. Durch den Einsatz der<br />

Midi-Technologie im Technischen<br />

Werken entstehen neue<br />

Impulse für dieses Fach, da ja<br />

auch der Lehrplan viel Platz für<br />

eine zeitgemäße Weiterentwicklung<br />

offen lässt.<br />

Das I-Cube-System bietet sich<br />

als schulrelevantes Midi-System<br />

an, da dessen Hard- und<br />

Software sehr unaufwändig zu<br />

bedienen sind. Die Möglichkeiten<br />

dieses Gerätes erweisen sich<br />

sowohl im künstlerischen wie<br />

auch in lebenspraktischen<br />

Bereichen als nahezu uneingeschränkt<br />

vielfältig. Deshalb<br />

bietet es ein hohes Maß an Freiheit<br />

und Gestaltungsfreiraum<br />

für Lehrer und Schüler. Die<br />

Palette reicht von lerntheoretischen<br />

Ansätzen über Verhaltensmodifikation<br />

bis hin zur<br />

Entfaltung von Kreativität. Der<br />

I-Cube-Digitizer und dessen<br />

Technologie ist ein Filter zwischen<br />

der analogen und der<br />

digitalen Welt, wobei die<br />

Gewichtung der Sinnesorgane<br />

bei Auge, Ohr und Tastsinn<br />

liegt. Von der Handfertigkeit<br />

führt der Weg über das Auge<br />

zum Ohr. Das Endprodukt kann<br />

auf ähnliche Weise wahrgenommen<br />

werden. Midi-Objekte<br />

werden gesehen, betastet und<br />

gehört.<br />

Die Funktion: Die Werkstücke<br />

werden mit Schaltern und Sensoren<br />

präpariert. Der ausgelöste<br />

Schaltvorgang wird in einem<br />

Übersetzungsgerät, dem I-<br />

Cube-Digitizer (AD/DA-<br />

Wandler), in Midi-Informationen<br />

(digitale Musikinformationen)<br />

umgewandelt. Das Werkstück<br />

wird somit zum Midi-<br />

Objekt und dient als Auslöser<br />

für Klänge, Töne, Geräusche<br />

oder Sprache. Das Übersetzungsgerät<br />

wird über die Software,<br />

je nach Sensor oder<br />

Schalter, eingestellt. Danach<br />

kann es unabhängig vom Computer<br />

eingesetzt und zur<br />

Ansteuerung von Midi-Klangmodulen<br />

verwendet werden.<br />

Das Gerät hat 32 analoge Eingänge,<br />

einen Midi-Output und<br />

einen Midi-Input. Audiomaterial<br />

ist somit auch Werkmaterial<br />

für das Fach Technisches<br />

Werken und unterstützt es in all<br />

seinen Teilbereichen.<br />

Zwei Schülerarbeiten aus dem<br />

Sommersemester 20<strong>03</strong>:<br />

Aufgabe1 – Erfinden eines einfachen<br />

Schaltobjektes, das<br />

einen oder mehrere Schalter<br />

beinhaltet. Der Klang soll zum<br />

Werkstück passen (Produktgestaltung<br />

– Elektrotechnik).<br />

„Soundstäbchen“ (Idee: Verena<br />

Ladler,1C), das sind präparierte<br />

Essstäbchen, die beim Benützen<br />

asiatische Klänge auslösen.<br />

Aufgabe 2: Herstellen eines<br />

Brückenmodells (M: 1:50). Das<br />

Modell soll auf Elastizität hin<br />

untersucht werden. Die Belastung<br />

löst einen Schaltvorgang<br />

aus, der einen Klang oder ein<br />

Geräusch bewirkt. Beim gleichzeitigen<br />

Belasten aller Brücken<br />

entsteht eine passende<br />

Geräuschkulisse (Gebaute<br />

Umwelt – Elektrotechnik –<br />

Mechanik). „Klangbrücke mit<br />

doppeltem Boden“ (Idee: Markus<br />

Oberbichler und Patrick<br />

Wolf, 2C). Die beiden Schüler<br />

entschieden sich für den Einbau<br />

eines Mikrotasters in einen doppelten<br />

Boden. Durch Belastung<br />

der Brücke wird der „Doppelboden“<br />

zusammengedrückt und<br />

löst den Schaltkontakt aus.<br />

MMag. Dr. Christof Neugebauer,<br />

c.neugebauer@gmx.at

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